Mittwoch, 17. September 1913.
Parteitag der deutichen Sozialdemokratie.
( Fortsetzung aus der 1. Beilage.)
wenn mit diesem Parteitag der Sache ein Ende gemacht und wir haben.( Hört! hört!) Wenn Sie ferner den Bericht über den uns wieder zusammenfinden würden auf der bisherigen bewährten Generalstreik in Holland nachlesen, so steht dort etwas ganz ande= Dr. David: Wie jede öffentliche Sparkasse, so können Grundlage der unermüdlichen Organisations- und Agitations- res als das, was Bauer gejagt hat. Dort steht, daß die politische auch die Genossenschaften den Mitgliedern, wenn sie in Not find, arbeit. Nach den Ausführungen Bauers könnte es so scheinen, als Entwickelung nicht gelitten hat, daß die gewerkschaftliche Bewegung ihre Hilfe angedeihen lassen. Für die ersten zwei Wochen im ob uns ein freies Wahlrecht in Preußen nicht den Kampf lohnte. durch den Streit den Anstoß erhalten hat zu einer ersprießlichen politischen Generalstreit dürfen die Partei- und Gewerkschafts- Ich möchte diese Ansicht nicht aufkommen lassen, weil wir alle Auseinandersehung mit den Anarchisten und zur Bildung zentrali= tassen gar nicht in Anspruch genommen werden. Wir wollen die wissen, daß Preußen der Hort der Reaktion gegen freiheitliche Ent- fierter Gewerkschaften. Bauer hat auch die guten gesetzgeberischen politische Macht erobern und auf diesem Wege liegt auch die Er- wickelung auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet in Deutsch Folgen des Generalstreiks nicht erwähnt, daß z. B. die Arbeitsoberung des preußischen Wahlrechts. Wir fassen hier die Agrar- land ist. Wenn aber die preußische Wahlrechtsfrage auch eine bedingungen der Eisenbahnbediensteten, die Privatangestellte sind, frage an. Wenn wir die Massen auf dem Lande für uns ge- wichtige Frage ist, so ist sie doch nicht eine Lebensfrage in dem gesetzlich festgelegt worden sind. Im ganzen lautet der Bericht winnen, so bedeutet das die Eroberung der politischen Macht. Die Sinne, daß man jahrzehntelange Erfolge auf das Spiel sezt und durchaus nicht absprechend über den Streit, sondern er hebt den Arbeit in derselben Richtung wie seither mit aller Macht fortzu- einen Kampf führt, dessen Ausgang nicht zweifelhaft ist. Wir sind allgemeinen guten Einfluß auf das Klassenbewußtsein hervor. sehen, das ist unsere Pflicht und nicht die Einschlagung einer im Moment nicht so start, um den Kampf gegen die preußische David hat von dem Hunger der Arbeiter gesprochen. Müssen die Taktik, die zu schweren Niederlagen führen muß. Deshalb ver- Reaktion wagen zu können und deshalb bleibt uns nichts weiter Arbeiter in der Krisenzeit nicht unfreiwillig hungern?( Sehr wahr!) zweifle ich durchaus nicht, auch ohne Massenstreit vorwärts im übrig, als nach dem bisherigen Rezept dafür zu sorgen, daß anstatt Er sprach auch vom Blutvergießen. Eine stark disziplinierte Ortechten Sinne zum Sieg!( Lebhafter Beifall.) 25 Broz. 30, 40, 50 Proz. und mehr der Arbeiter organisiert wer- ganisation wird wahrhaftig auch eine Massenbewegung ohne Blutden. Daß die Phalang für einen zufünftigen Kampf mehr und bergießen durchführen können. Denken Sie daran, daß in sechsmehr geschlossen wird. Wenn wir diese Arbeit leisten, dann haben undzwanzig Jahren reichlich 10% Millionen auf dem Schlachtfeld wir, um mit David zu reden, die Munition geschaffen, die zu der Arbeit gefallen sind. Deshalb sage ich Ihnen: Lehnen Sie die einem solchen Kampf notwendig ist, und dann haben wir den Erfolg Resolution des Vorstandes ab, stellen sie sich auf den Boden der vorbereitet.( Beifall.) Gegenresolution unter der Losung: Vorwärts immer, rückwärts nimmer!( Lebhafter Beifall.)
Hierauf tritt um 1 Uhr die Mittagspause ein. Nachmittagssitung.
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Grumbach- Elsaß : Fassen wir die bisherige Diskussion zusammen: Niemand hat gesagt sofort" und niemand hat gesagt" nie". Alle zusammen, sowohl die Massenstreitfanatiker, wie die anderen, sind sich der Zu den Zöllnern und Sündern, die Scheidemann gestern wegen ungeheuren Schwierigkeiten eines Massenstreiks in Deutschland unberechtigter Kritik an den Schandpfahl angenagelt hat, gehöre Die Frage des Massenstreiks ist aktuell geworden, weil sich die vollauf bewußt. Revolutionäre Phraseologie wurde nicht in über- auch ich.( Heiterkeit.) Zwei Aeußerungen, die er zitiert hat, von Partei in den lekten Jahren viel zu sehr mit der sogenannten triebener Weise gebraucht und selbst dort, wo die Forderung ihre der greisenhaften Ermattungsstrategie und von dem Organisations- Gegenwartsarbeit beschäftigt hat. Die positiven Erfolge aber find stärkste Formulierung fand, war man sich sehr wohl bewußt, daß hochmut stammen von mir her. Ich halte sie in dem Zusammen ausgeblieben und darum der Ruf nach schärferen Kampfmitteln, in Deutschland ungeheure Arbeit durchzuführen ist, ehe wir einen hang, in dem sie gefallen sind, durchaus aufrecht. Von der Er- nach dem Massenstreit. An den Massenstreit für das preußische Massenstreit mit Aussicht auf Erfolg beginnen können. Früher mattungsstrategie habe ich gesprochen in einem Artikel im Zu- Wahlrecht glaube ich vorläufig noch nicht. Es ist doch viel schwerer, wurde ein Buch von Rudolf Hilferding mit Sympathie be- sammenhang mit der Tatsache, daß meines Erachtens die ganze die Massen von seiner Notwendigkeit zu überzeugen, als die Argrüßt, in dem erklärt wurde, in Deutschland könne der Massen geschichtliche Entwickelung in Deutschland uns allmählich zwingt, beiter eines Betriebes von der Notwendigkeit einer Lohnbewegung. streik nur ein direkter und zwar der letzte entscheidende Zusammen- aus der Defensive, die nach dem Fall des Sozialistengefeßes erklär- Das ist schon schwer genug. Wenn wir den Arbeitern sagen werden, stoß zwischen Bourgeoisie und Proletariat sein. Heute steht nie lich und vielleicht notwendig war, herauszugehen zu einer traft- ihr müßt streiken zur Erringung des Reichstagswahlrechts in mand mehr auf diesem Standpunkt, sonst wäre es ja ein Ver- vollen immer schärfer vorwärts dringenden An- Preußen, so wird uns die große Masse fragen: ja, was hat uns brechen, jezt schon den Massenstreit aktiv zu propagieren. Die griffspolitik auf der ganzen Linie nach dem altbewährten denn das Reichstagswahlrecht schon gebracht, daß wir einen Kampf Mahnungen Davids waren tief berechtigt, wenn auch seine Schluß- Grundsay: der Hieb ist die beste Verteidigung. Meines Erachtens aufnehmen sollen um Sein oder Nichtsein. Trotz des Reichstagsfolgerungen zu weit nach rechts gehen. Wir alle tragen diese Mah- zwingt uns die im Zeichen des Imperialismus stehende wirtschaft- wahlrechts ist dem Wolf eine Wirtschaftspolitik aufgezwungen nungen tief in uns. Der Massenstreit kann evtl. ein Mittel sein, liche und politische Situation dazu, zu einer solchen scharfen An- worden, die ihm jedes Jahr 2½ Milliarden kostet. Ich glaube um Reformen durchzubringen, hüten wir uns aber, zu rasch vorzu- griffstaktit überzugehen, nicht nur um den Gegnern gegenüber nicht an die Begeisterung der Masse für ein solches Wahlrecht zu gehen. Wir gelten in den anderen Ländern für schwerfällig, für gewachsen zu sein, sondern auch um in immer größerem Maße die kämpfen. Aber da man auch auf den Austritt aus der Landeseinen gewaltigen Dynamo, in dem der elektrische Strom immer in noch schlafenden Massen zu wecken, zu sammeln und zu organisieren. firche und die Steuerverweigerung hingewiesen hat, so frage ich, sich selbst herumfurrt, statt nach außen zu gehen. Wäre es so Es ist nicht das sanfte Säuseln einer nach Konzessionen lüstern wie es mit einem Mietestreik zur Erringung des Wahlrechts nun, wir müssen dafür sorgen, daß dieser Strom der Energie Politik und Taktit, die diese Massen weckt, sondern vielmehr die wäre. Wie wäre es, wenn wir durchführen würden, von einem nicht zu früh und nicht ſtart losgelassen wird, damit er nicht richtige schärffte proletarisch- revolutionäre Taktit, die wir selbst anwenden gewissen Zeitpunkt an bezahlen alle diejenigen, die ein anderes Leitungen verbrennt und damit nicht die kostbare Einigkeit zwischen müssen.( Sehr richtig!) Denn die weckt das Klassenbewußtsein Bahlrecht wollen, keine Wohnungsmiete mehr.( Große andauernde Partei und Gewerkschaften geschädigt wird. Hat doch in Frank- und schult es dort, wo es bereits erweckt worden ist. Eine solche Seiterkeit.) Bei einem solchen Streik werden die Streikenden mit reich die Frage des Generalstreits, die Spaltung zwischen Gewerk- Taktik wendet die Massen immer mehr von allen bürgerlichen Par- feiner längeren Dauer stärker und die Gegner immer schwächer. schaften und Partei mitverschuldet. Jetzt ist diese unselige Span- teien ab und sammelt sie um das eigene stolze Banner der Sozial- Ein Viertel, mindestens ein Fünftel des Arbeitsverdienstes muß nung im Schwinden begriffen und zwar in dem Augenblick, in demokratie. In diesem Zusammenhang habe ich darauf hinge- für Wohnungsmiete ausgegeben werden. Wenn diese Summen dem die syndikalistischen Gewerkschaften von dem Repetier- General- wiesen, daß meines Erachtens sowohl der Kampf gegen Militär- dem Wirtschaftsleben entzogen werden( andauernde Unruhe), so streit abkommen. In Deutschland sind die politischen Verhältnisse und Deckungsvorlagen wie auch die preußische Wahlbewegung nicht wird das gewiß auch eine Wirkung ausüben. Unsere Nationaluns ungünstig und auch der politische Charakter des einzelnen Ar- den vollen Erfolg erzielt hat, den wir gerade auf Grund der mühe- ökonomen sollten diese Frage einmal untersuchen. Der Gedanke beiters ist es, in dem Augenblick, in dem wir heute schon in die und opferreichen. Alcinarbeit erwarten durften. Von Organt- eines Mietestreifs darf bei den künftigen Wahlrechtskämpfen nicht Aktion eintreten. In Deutschland ist uns nicht die Revolutio- jationshochmut habe ich wortwörtlich so gesprochen: ich erklärte, außer acht gelassen werden. nierung der einzelnen Geister in dem Sinne genommen, daß sie ich begreife nicht nur, sondern finde gerechtfertigt den Stolz der in einem persönlichen politischen n Selbständigkeitsgefühl, das undeutschen Arbeiterklasse auf ihre machtvolle Organisation. Die eine bedingt die Bijis abgeben muß zur wahren bürgerlichen und sozia- Theorie ihres Stampfes hat sie zum größten Teil von Klassen= listischen Demokratie. Für uns aber haben wir unsere Organi- fremden erhalten, die Organisation ist ihr eigenes stolzes Werk, fation und Disziplin. Der Massenstreit darf nicht die Revolutio- und sie hat sie aufgebaut unter Mühen und Opfern, unter wirt zur Kenntnis des Parteitages zu bringen. Sie lautet: nierung der Köpfe herbeiführen wollen, während er nur das Re- schaftlichen und politischen Schwierigkeiten, wie vielleicht das Prole= sultat der erfolgten Revolutionierung sein darf und sein kann. Darum heißt es, für diese schärfste Waffe die nötigen Vorbedin gungen zu schaffen. Irgend etwas muß geschehen, das die Lahmheit der deutschen Massen beseitigt. Es ist nicht die Lahmheit des Parteivorstandes, der Führer, der Gewerkschaften. Wünschten die Massen wirklich den Generalstreit, dann würde kein Bremsen helfen. Beweis Belgien . Die Massen müssen reif gemacht werden, um in Preußen möglichst bald eine Umwälzung herbeizuführen durch die Verwirklichung der preußischen Wahlreform. Wir müssen uns hundertfach überlegen, ehe wir dieses Schwert ziehen, aber wenn wir es ziehen, dann müssen wir zum sicheren Siege kommen.( Beifall.)
tariat feines anderen Landes. Ich habe ferner erklärt, das Proletariat braucht notwendiger als jede andere Klasse eine stolze und umfassende Organisation, weil das Proletariat in seiner Gesamtheit einer organisierten Macht gegenübersteht, weil der einzelne um Proletariat schwach ist. Dieser Umstand macht es notwendig, daß wir die Organisation nie genug schäßen können. Uns wird die Pflicht auferlegt dadurch, bis zum letzten Atom der Kraft so zu arbeiten, als fönnten wir den letzten Mann, als müßten wir die letzte Frau in die Organisation hineinziehen. Aber wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, daß uns das nicht gelingt, und wir dürfen uns nicht hochmütig gegen die Unorganisierten draußen ab= schließen.
Vorsitzender Ebert: Che ich weiter das Wort erteile, habe ich Erklärung der belgischen Delegierten
1. Die belgischen Gewerkschaften haben im allgemeinen an Mitgliedern infolge des Generalstreiks nicht ber= loren.( Hört! hört!) Die Zahlen der organisierten Arbeiter drei Monate vor und drei Monate nach dem Streik beweisen dies vollständig. Wenn man von Verlusten in gewiffen Gegenden oder Organisationen spricht, so muß man auch die Gewinne in anderen Gegenden und anderen Organisationen nicht vergessen. ( Hört! hört!) 100 weniger 10 ergibt 90, aber 90 plus 10 ergibt wiederum 100.( Heiterkeit!)
2. Es ist unrichtig zu behaupten, daß die Gewerkschaften in Belgien heute den größten Teil ihrer finanziellen Kraft zur Unterstützung der Opfer des letzten Generalstreits aufwenden müssen.( Hört! hört!) Die Sammlungen zur Unterstüßung der Opfer sind seit mehr als 2 Monaten geschlossen.( Hört! hört!) Wie wir auch der Klerikalen Presse gegenüber bewiesen haben, hat der Generalstreik die Gewerkschaften finan= ziell nicht gefährdet und noch weniger gelähmt. ( Hört! hört!) In Brüssel allein brachte die am Sonnabend abgeschlossene Substription für die ausgesperrten Wagenmacher ( welche 6 Wochen ausschließlich aus der eigenen Kaffe unterstützt wurden und fast mehr als 3 Monate ausgesperrt sind) mehr als 100 000 Fran an freiwilligen Unterstübungen auf. Ge schwächt sind die belgischen Gewerschaften also feineswegs, und sie bereiten sich zu neuem Kampfe vor.( Hört! hört! und Bravo!) 3. Die Konflikte bei den Brüsseler ausgesperrten Wagenmachern, bei den Brüsseler ausgesperrten Hutmachern und bei den Antwerpener Metallarbeitern( deren 2000 ohne Arbeit sind, weil die Industrie schwer unter der Krisis leidet) find rein ökonomischer Natur. Die zwei ersten entstanden schon vor dem Generalstreit, und was die Metallarbeiter betrifft, so nahmen sie im Einverständnis mit den Arbeitgebern am Generalstreit teil. Es kann also von feiner Maßregelung die Rede sein. Diese Berichtigung bedeutet keineswegs, daß, die belgischen Delegierten zu deutschen Angelegenheiten irgendwie Stellung nehmen wollen. Jede Nation hat ihre eigene Taktik zu bestimmen, aber es war die Pflicht der hier anwesenden belgischen Delegierten, einer Legendenbildung über den belgischen Massenstreit entgegenzutreten.
Noske- Chemniz:
Manche Redner verkennen völlig die wirtschaftlichen Kräfte( Unruhe.) Das dürfen wir um so weniger, weil die Krise uns fowie das gesamte Kräfteverhältnis der sich in Preußen- Deutschland immer daran erinnert, daß es nicht eine dicke Mauer ist, sondern gegenüberstehenden Parteigruppen und manche Reden beweisen oft ein dünnes Blättchen Papier , was die Organisierten von den eine außerordentlich geringe Kenntnis der Schwierigkeiten, die sich Unorganisierten trennt. Ich habe daran die Mahnung geknüpft, unserer organisatorischen Arbeit entgegenstellen. Massenstreit- unermüdlich an der Stärkung der Organisation zu arbeiten. Die diskussion ist erst in die Massen hineingetragen worden. Von der Organisation darf sich auch nicht der Erkenntnis verschließen, allgemeinen Mutlosigkeit, die Frant fonstatiert hat, habe ich nichts daß die organisierte Elite nicht allein die schweren vorstehenden verspürt, obgleich ich mit den Arbeitern in engster Fühlung stehe. Kämpfe durchzuführen vermag, sie bedarf auch der Unorganisierten Es sind nur die gewöhnlichen Erscheinungen bei jeder Arise hervor- draußen. Bei den fünftigen Massenbewegungen wird die organigetreten und verschärft durch das Ausbleiben der erwarteten Wir- fierte Elite das denkende, leitende Gehirn der Bewegung sein, das fung unserer politischen Erfolge. Es war richtig, daß wir den feste organisatorische Rückgrat. Heißt es, die Organisation in ihrer Massen auseinanderseßten, daß wir trok dieser Erfolge noch nicht Bedeutung unterschäßen, wenn man so spricht? Wenn man es stark genug sind, unseren Willen auf politischem und gewerkschaft- tut, dann nuht man der Organisation mehr, als wenn man ihr lichem Gebiet durchzusehen. Die ganze Massenstreikdiskussion hat rechts und links Komplimente über das bereits Erzielte macht. großes Unheil in den Organisationen angerichtet( Lebh. Zustimmung.) Ich stelle fest, daß in der geschlossenen Mit( Hört! hört!), weil den mißmutigen Arbeitern, die wenig verdienen gliederversammlung, in der ich das ausführte, mit einer einzigen und zum Teil arbeitslos find, die Lust an der einzig vernünftigen Ausnahme die Gewerkschafts- und Parteibeamten erklärt haben, und Erfolg versprechenden Organisationsarbeit zum großen Teil daß sie meinen Standpunkt völlig teilen. Aber was würde unser genommen worden ist.( Hört! hört!) Wenn wir die Leute in den Freund Scheidemann sagen, wenn ich nach seinem Muster aus seinen Bersammlungen zur intensivsten Kleinarbeit auffordern, um un- verschiedenen Reden, gestüßt auf unvollständige Berichte, Worte feren Organisationen über die Krise ohne große Opfer und ohne herausgreifen würde und sagte: Hier hat Scheidemann gesprochen Rüdgang hinipegzuhelfen, so muß die natürliche Folge von Aus- wie ein Verfechter der allerplattesten Opportunitätspolitit! Und führungen, wie die der Genossin Luxemburg ( daß nicht die or- wenn ich morgen sagen würde: er war nach seinen Ausführungen ganisierten, sondern die unorganisierten Massen uns gegebenen der feurigste Verfechter einer proletarisch aggressiven Klassenpolitik falls zum Siege führen würden) sein, daß unsere werbenden Kräfte Ein Dritter würde dann vielleicht erklären, der Scheidemann ist in den politischen und gewerkschaftlichen Organisationen erlahmen ein ganz Schlauer und ganz Geschickter. Seine Hand rührt die Daß es noch als nüßlich empfunden werden könnte, Kurse gur und daß diejenigen, die noch nicht fest zu uns gehören, ja, wenn die Trommel der Dämpfungsweise, aber sein Mund bläst kräftig die dies Allheilmittel haben, dann ist ja die ungeheure Kleinarbeit un- Revolutionsfanfare.( Große Heiterkeit.) Gerade in dem, was ich prinzipiellen Aufklärung von Parteitagsdelegierten zu veranstalten, nötige Energievergeudung. Die Leute sagen, daß dann die ganze kritisiert habe, darin stimme ich Frank zu, liegt meines Erachtens habe ich bis vor wenigen Minuten nicht geglaubt. In dieser BeDie Genossin Frage mit einem Schlage zu lösen sei und man sich mit der Auf- das Wesen der Resolution des Parteivorstandes. Da wird auch ziehung bin ich eines Besseren belehrt worden. flärung der Indifferenten über die Notwendigkeit der Organisation unter Hinweis auf die früheren Resolutionen die Revolutions- uremburg wunderte sich über unsere geringen Erfolge im Kampfe nicht aufzuhalten brauchte. Daß Rosa Luxemburg in der Tat der trompete geblasen, aber gleichzeitig auch die Trommel der Dämpfung gegen die Militärvorlage und meinte, sie achte besonders auf die feinen Regungen der Volksseele. Dann hätte sie aber einen sehr Meinung ist, daß festgefügte Organisationen nicht unbedingtes Er fräftig gerührt. fordernis zur Erringung von Erfolgen sind, beweist ihr Hinweis Als Frank mit Recht sagte, in dieser Resolution finde er nicht wichtigen Grund für die Erfolglosigkeit unseres Kampfes gegen in der Neuen Zeit" darauf, daß der Metallarbeiterkampf in Hagen den Geist der Sympathie für den Massenstreit, nicht den Willen die Militärvorlage in den außerordentlich rückständigen russischen von 20 000 Arbeitern geführt wurde, von denen 17 000 unorganisiert zur Tat, da antwortete Scheidemann durch einen Zwischenruf: Verhältnissen finden müssen, die dazu führten, daß während der waren. Sie führt aus, daß der Kampf tadellos geführt wurde" Das ist eben herausgekommen!" Es heißt ja, die Frauen seien Balfankrise hunderttausende russischer Soldaten an der deutschen und nicht nur Erfolge gebracht, sondern auch die Zahl der Organi - besonders neugierig. So wird man mir die bescheidene, diskrete, Grenze standen, wovon die Folge förmliche Kriegspaniken in einem fierten verdoppelt habe. Obgleich sie selbst von einer Aussperrung ganz leise Frage erlauben: Wie ist es denn gekommen, Genosse großen Teil der Grenzbezirke war. spricht, zeigt sie sich auf dem Gebiet des wirtschaftlichen Kampfes Scheidemann , daß aus der Resolution das heraustam, was Frank Die Genossin gettin meinte, vor blutigen Zusammenstößen so wenig erfahren, daß sie nicht weiß, daß die 17 000 unorganisierten darin vermißt hat?"( Sehr gut!) Nun einige Worte zu den Aus- brauchten die Arbeiter nicht zurückzuschrecken. Gewiß, wenn es Arbeiter von den Unternehmern durch die Aussperrung in den führungen der Genossen Bauer und Schumann, die insofern große an opf und Kragen geht, wird die Arbeiterklasse Rampf hineingezwungen worden sind. Solche Dummheiten der Bedeutung beanspruchen können, als beide der Generalkommission ihr Leben in die Schanze zu schlagen wissen. Aber Unternehmer find öfter vorgekommen und haben mancher Organi- der Gewerkschaften angehören. Bauer hat begonnen mit einem wenn schon Blut fließen soll, ist es der deutschen Arbeiterklasse unfation genützt. Wer aber in den Arbeitern den Glauben erweckt, Bekenntnis zu der Vorstandsresolution und den Resolutionen von würdig, daß sie sich nicht zur Wehr sehen kann und daß die Mögdaß die festgefügten Organisationen im Kampf gegen das Unter- Jena und Mannheim , er hat aber damit geendet, den Massenstreit lichkeit, gegen Schußmannssäbel andere Waffen anzuwenden, vornehmertum nicht nötig seien, sündigt schwer an der Arbeiterbewe- überhaupt zurückzuweisen und ihn in das Altenstübchen zu ver- läufig äußerst gering ist. Ich möchte das Schauspiel nicht wiedergung.( Zuruf: Wer sagt denn das?) Diese Tendenz zieht sich wie weisen.( Sehr wahr!) Ich stelle fest, daß das, was er hier über holt sehen, daß ich bei Wahlrechtsdemonstrationen sehen mußte, daß ein roter Faden durch die Ausführungen mancher Genossen und die Folgen des Massenstreits in Belgien erklärt hat, den lebhaften aufrechte deutsche Arbeiter wie eine Schar gescheuchter Hammel Genoffinnen. Die Wirkung der bisherigen Massenstreitdiskussion Widerspruch der belgischen Delegierten hervorgerufen hat( Sört! haben bavonlaufen müssen vor Schußleuten, die ben Säbel ge ift eine äußerst unangenehme und es ist dringend zu wünschen, hört!), die bereits eine offizielle Erklärung dagegen eingereicht schwungen haben. Darüber herrscht allgemeine Uebereinstimmung,