Selbstverständlich ist auch in der neuen Resolution weisen, daß die kapitalistische Gesellschaft zwar Reichtümer auf können wir mit guten, großen Argumenten auftreten, um unfere nicht im einzelnen ausgeführt, wie die Organisationen den Kampf Reichtümer häuft, aber daß diejenigen, die die Reichtümer schaffen, Gegner zu zwingen, dieser Frage ernsthaft näherzutreten. Allerunterstützen sollen, aber wir sind überzeugt, mit Eifer und Energie unter einem ständigen Drud leben müssen, daß sie ständig bedroht dings sind wir als Vertreter der Arbeiter, als Wortführer der von werden überall die Maffen in den Kampf gegen das Elend eintreten. find von dem Gespenst der Arbeitslosigkeit. Ich halte es für zwed- der Arbeitslosigkeit Geschlagenen, doppelt daran interessiert. Die ( Bravo !) Wir verlangen eine allgemeine, alle Arbeiter und An- mäßig, wenn Sie zu dem Antrag des Genossen Timm den Antrag höchste Errungenschaft, die die Arbeiterbewegung aller Länder er gestellten umfassende Arbeitslosenversicherung, wir verlangen aber och annehmen, weil ich es für wünschenswert halte, daß unseren zielt hat, ist, daß sie in dem Arbeiter das Selbstbewußtsein gestärkt auch, daß die Gewerkschaften berücksichtigt werden. Es wird keine Genossen im Lande eine Richtschnur für die Art ihrer Agitation hat, das Bewußtsein, daß er seinem Unternehmer als Simulation auf diesem Gebiete geben, die Gewerkschaften selbst gegeben wird, daß wir uns nicht auf Massenversammlungen be- Gleicher gegenübersteht, daß er im Staate das gleiche werden dafür sorgen, daß durch die Mithilfe der Arbeiter die Ver- schränken, sondern mit unserer Agitation für die Arbeitslosenfür- Recht verlangen kann, daß er weiß, daß er sich eine Menschen ficherung auch ihre Aufgabe erfüllt. Die Resolution ist auf dem forge hineingehen in die weitesten Kreise des Volkes, nicht nur in würde zu wahren hat, und daß er das Recht auf Einwirkung in Boden der Resolution des Dresdener Gewerkschaftskongresses und des die Kreise, die wir gewöhnlich in unsere Versammlungen be- allen öffentlichen Angelegenheiten hat. Aber dieses Selbstbewußt internationalen Kongresses von Kopenhagen aufgebaut. Wir glauben, kommen. An den Schäden der Arbeitslosigkeit sind nicht allein die sein wird immer wieder untergraben durch die Furcht, arbeitslos daß damit alles gesagt ist. Wenn wir zum Schluß betonen, Arbeitslosen, nicht allein die arbeitenden Kollegen beteiligt, es zu werden. Es ist keine Frage, daß der Arbeiter, der weiß, daß er, daß durch den Beitritt der Arbeiter zu den politischen und sind daran auch beteiligt alle kleinen Geschäftsleute, alle Hand- wenn er hier an einer Stelle entlassen wird, wochenlang, vier, fünf, gewerkschaftlichen Organisationen der Arbeiter am wirksamsten der werker, deren Geschäft nachläßt, wenn der Arbeiter nicht mehr sechs Monate herumlaufen kann, ehe er eine andere Beschäftigung Stampf unterstützt wird, so müssen wir diesen Appell erneut an die zahlungsfähig ist. Ich möchte dem Parteivorstand ans Herz legen, findet, daß er nicht imstande ist, seine Würde als Mensch und Arunorganisierten und an alle uns fernstehenden daß er bei diesen Flugschriften und Flugblättern von unserer ge- beiter gegenüber den Zumutungen der Unternehmer so zu wahren, Arbeiter richten. Wenn wir vereint im Sturm und mit unserer wohnten Schablone ein wenig abweicht. Die Frage der Arbeits- wie wir es wünschen, und wie es für den Fortschritt unserer Bes ganzen Kraft den losigkeit und der Not, die durch sie herbeigeführt wird, ist nicht eine wegung notwendig ist. Ich gebe mich nicht der Illusion hin, als Ruf nach Brot und Arbeit solche, die lediglich mit verstandesmäßigen Gründen behandelt wäre eine Arbeitslosenfürsorge der Zauberstab, der mit einem werden kann. Da kommt es darauf an, vor allen Dingen das Ge- Schlage aus Knechtseelen Männer schaffen könnte. Aber eine fühl zu wecken, an die Seele der Mitmenschen zu appellieren. So- Stärkung ist es, wenn der Arbeiter weiß, daß er auch im Falle der weit die Worte dazu nicht ausreichen, möchte ich dringend bitten, Entlassung den Strudeln des Lebens nicht ganz preisgegeben ist. den Zeichenstift unserer größten und besten Künstler für diese Mit diesen Gründen müssen wir in der Oeffentlichkeit operieren. In Ermangelung einer ausreichenden Statistik fehlt uns eine Sache dienstbar zu machen. Eine Künstlerin von den Fähigkeiten und dem Ruf einer Käthe Kollwit darf für diesen Zweck genaue Uebersicht über den Grad der Arbeitslosigkeit. Es steht aber für uns nicht unerreichbar sein.( Sehr wahr!) Ich bitte drin- fest, daß die Kurve der Konjunktur sich gegenwärtig wieder entgend, daß wir die Not der Arbeitslosen bildnerisch darstellen lassen, schieden nach unten senkt. Jede Induſtrie steht entweder mitten um so einen größeren Eindruck durch unsere Schriften herbeizu- drin in der Krisis, oder sie ist nahe daran: Besonders trifft das für rufen. Wenn wir, vorübergehend natürlich, alle Kräfte anspannen das Baugewerbe zu, für das die Frage der Arbeitslosenfürund auf diese eine Forderung konzentrieren, dann beweisen wir sorge eine größere Rolle spielt, als für die meisten anderen Gedamit aufs neue und aufs beste, daß wir nicht nur eine Partei werbe. Die Bauarbeiter waren infolge der Eigenart ihres Beder Massenstreitler sind, sondern eine Partei der Arbeitswilligen rufes bisher zum größten Teil nicht in der Lage, durch Selbsthilfe für des Volkes Wohlfahrt und den Fortschritt der Arbeiterklasse. Sicherung gegen die zerstörende Wirkung der Arbeitslosigkeit zu schaffen. Sie sind jezt aber auf dem besten Wege dazu, allerdings durch Auferlegung sehr großer Opfer. ( Lebhafter Beifall.)
für das Proletariat erheben, und wenn wir diesem Kampfe eine planmäßige Richtung geben, dann wird der Erfolg nicht ausbleiben. Wir alle aber, die wir die Führer dieser Bewegung sein werden, haben das stolze Bewußtsein, eine wichtige Kulturtat für die Arbeiterbelegung zu leisten.( Lebhafter Beifall.)
Borsitzender Bock teilt mit, daß ein Antrag Kazenstein- Berlin eingegangen ift: Dem Parteivorstand wird empfohlen, das Referat des Genossen Timm im Sonderabdruck herauszugeben". Ferner werden noch zur Debatte gestellt neben der Resolution Timm die Anträge 6 und 105**).
Der Antrag 26 wird zurückgezogen. Darauf wird in die Diskussion eingetreten. Fritz Zubeil - Berlin :
Klüß- Magdeburg:
Aus den Hochkonjunkturberichten, die wir im Bauarbeiterberband aus etwa 120 Orten eingefordert haben, schließen wir, daß in dieser Zeit, die sonst eine Zeit gesteigerter Bautätigkeit ist, wo die Hauptbelebung eintritt,
Als wir im Januar 1902 im Reichstag wegen der ArbeitsTofigkeit interpellierten und dabei den zehnstündigen Magimalarbeitstag mit dem Hinblick auf den Achtstundentag, ein Reichsarbeitsamt, die Ausdehnung der Arbeiterschutzgesetzgebung und die Wir Münchener danken dem Vorstand, daß er der Anregung Einführung einer reichsgefeßlichen Arbeitslosenunterstüßung ver- die Arbeitslosenversicherung zu behandeln, die von München auslangten, stellte sich der damalige Staatssekretär Graf Posadowsky gegangen ist, so erfreulich Rechnung getragen hat. Aus Timms auf vollkommen ablehnenden Standpunkt. Die Arbeitslosen Daten können wir ersehen, daß in München - Capua nicht alles bersicherung, meinte er, sei nicht Sache des Reichs, sondern der schwimmt in Bürgerglüd und Wohlstand, und daß die sogenannte 18-20 Proz. der ganzen deutschen Bauarbeiter ohne Beschäftigung Einzelstaaten und der Kommunen. Er gab den Arbeitern den große Gemütlichkeit die Gegenfäße sehr wohl aufkommen läßt find.( Rebhaftes Hört! hört!) In Hamburg , wo man in der billigen Rat, aufs flache Land zurückzukehren. Auch die bürger- zwischen Kapital und Arbeit. Leider findet sich die gegenteilige Bauarbeiterorganisation eine gute Kontrolle über die Arbeitslosen lichen Parteien nahmen fast ausnahmslos einen ablehnenden Behauptung auch in der Parteipresse. Darunter leidet zu einem führt, haben sich in den letzten Monaten von 11 000 Arbeitern im Standpunkt ein. Daher sind meine Hoffnungen gering, daß guten Teil das Ansehen unserer Tätigkeit. Gerade in München Durchschnitt 2700-3000 pro Monat arbeitslos gemeldet.( Leb wir im Reichstag eine Mehrheit finden werden, wenn wir in der ist jetzt die Arbeitslosigkeit außerordentlich groß. Im Hochsommer haftes Hört! hört!) In Berlin sind die Zustände nicht besser, nächsten Session ein entsprechendes Gesetz einbringen. Die Arbeits- 1913, in der Zeit der sonst günstigsten Arbeitsgelegenheit, zählen ebenso nicht in Kiel , Lübeck , Hannover , Breslau , München , Nürn Tofigkeit hat sich im Sommer in einer Weise ausgedehnt, wie wir es wir 7000 organisierte Arbeitslose. Ueberrascht sind wir durch diese berg, Regensburg und vielen anderen Städten. Ueberall herrscht ſeit 10 Jahren nicht erlebt haben. Wie soll das erst im Winter Bustände nicht worden, wir haben darauf zur rechten Zeit hin- eine Arbeitslosigkeit von einer Wucht, wie wir werden. Es fieht geradezu trostlos aus in der Textilindustrie und gewiesen. Schon 1905, bei der ersten Münchener Gemeindeaktion sie seit 1908 nicht gehabt haben, um nicht in spätere noch troftloser auf dem Baumarkt. Allein 23 Proz. der Bauarbeiter für die Arbeitslosen, zeigte sich, daß die Gewerkschaften die Träger Beiten zurückzugehen. Bei uns an der Zentralftelle im Bauarbeiter. in Berlin find arbeitslos, in anderen Berufen 10-16 Proz. In der Arbeitslosenversicherung sein müssen. Der Magistrat berbande kommen manchmal Briefäußerungen ergreifender Art, Breslau wurden im August 10 000 arbeitslose Bauhandwerker sprach den Münchener Gewerkschaften die An- herzrührender Verzweiflung an, die uns an das Wort erinnern: gezählt. Wir haben schon einmal in Berlin bei einer starken Arbeits- erkennung für ihr opferfreudiges, geschiďte s" Wenn Ihr wüßtet, was ich weiß, dann würdet Ihr viel weinen und losigkeit kennen gelernt, was geschieht, wenn die Not im Volke so groß ist. Arbeiten im Dienste der Arbeitslosen aus.( pört! wenig lachen!" Biele Zehntausende leben in bitterer Not, während Auf das Reich, auf die Einzelstaaten tönnen wir nicht warten. Wir hört!) Ein völlig ausgearbeiteter Entwurf auf Einführung des das ganze Land in Jubelfeiern schwelgt.( Sehr richtig!) Ueber die Art der Abhilfe sind wir uns klar. Bei dem Kampfe müssen unseren ganzen Einfluß in den Kommunen geltend machen. Genter Systems wurde von den bürgerlichen Parteien zum ScheiBir in Groß- Berlin find mitten in der Arbeit und haben die tern gebracht. Und so ging es mehrmals. Einmal gab die bayerische in den Parlamenten dürfen wir uns nicht dadurch irritieren Gemeindebehörden gezwungen, auf diesem Gebiet vorzugehen. Der Regierung den Städten statt Geld Oberbürgermeister von Berlin hat eine Vertreterkonferenz aller fagungen für die Arbeitslosenversicherung. Der Städtetag er bleiben. Verknüpfen wir erst die Arbeitslosenfrage mit dieser Der Regierung den Städten statt Gelb- Papier, nämlich Wuster- laffen, daß die Gegner die Frage der Arbeitsnachweise in die Diskussion werfen. Diese Frage muß davon ganz getrennt Gemeinden einberufen müssen, dort mußten auch diese Herren zu- Härte, der Staat müsse 50 Proz. der Kosten hergeben; aber es bleiben. Werknüpfen wir erst die Arbeitslosenfrage mit dieser geben, daß eine Arbeitslosigkeit eristiert und im Winter noch zu tam nichts gustande, als daß der Amtsschimmel zwischen Gemeinden Frage, dann können wir die Erfüllung unserer Wünsche auf den nehmen wird, der auch fie mit Schrecken entgegensehen. Gelingt es, und Regierungen hin- und hergetrieben wurde bis zur Bewußt tommt in Frage, d. h. die Einrichtung der Arbeitslosenfürsorge in Sanftnimmerleinstag hinausschieben. Das Genter System diese Auffassung auch in den anderen Kommunen zu verbreiten, so losigkeit. Mehrmals mußte die Stadt München je 100 000 m. für bleibt zu hoffen, daß wir dann zu besseren Einrichtungen kommen. Die Arbeitslosen hergeben. Im Landtag legte bei einer Debatte Anlehnung an die Gewerkschaften, die die Gewißheit bieten, daß Deshalb bitte ich alle Barteigenoffen, ihr ganzes Augenmert auf die über die Arbeitslosenversicherung der Zentrumsminister Soden schaften sind ja gezwungen, eine gute ausreichende Kontrolle zu die Arbeitslosenhilfe in die richtigen Hände kommt. Die GemertKommunen zu richten.( Beifall.) das traurige Geständnis ab, er wisse nichts von der Arbeitslosenversicherung, er sei heute nur auf die Rindvich- Maul- und Klauen- führen. Darin sollen auch die Behörden, die Gemeinden, die Städte eine ausreichende Gewähr sehen, daß nicht Leute der ArbeitslosenWir können dem Parteivorstand dankbar dafür sein, daß er seuche präpariert! Und dabei ist der Mann Minister des Innern! fürsorge teilhaftig werden, denen es in Wirklichkeit nicht zunoch vor dem Zusammentritt des Parteitages diese wichtige soziale Die Arbeitslosigkeit in München und das Elend wären noch viel kommt. Wenn wir die Arbeitslosenfürsorge erst einmal im großen Frage auf die Tagesordnung zu setzen beschlossen hat und daß er schlimmer, wenn die Gemeinde nicht wieder auf unseren Antrag Umfange haben, dann wird auch das Interesse der herrschenden venigstens in diesem Falle das Ohr für die feinen Regungen der Nahrungsmittel berteilt hätte. So ist es auch in Gewalten an der Regelung der Arbeitsnachweisfrage ganz anders Voltsstimme bewiesen hat, das gestern noch an ihm vermißt wurde. anderen Orten Bayerns geschehen. Die Arbeitslosenversicherung sein. Wenn die Arbeitsnachweise der Großindustriellen, der MetallIch bin überzeugt, daß wir in der gegenwärtigen Situation einen muß eingeführt werden, entweder durch das Reich, durch den Staat industriellen die empörendsten Dinge verüben können, ohne unverzeihlichen Fehler begangen hätten, wenn wir nicht die Frage oder die Gemeinde. Die Affenkomödie des Zentrum 3 daß eine Staatsgewalt einschreitet, dann werden wir von dem der Arbeitslosigkeit und der Fürsorge für die Opfer der kapita- muß ein Ende nehmen. Früher sagte es, der Staat muß es machen, Augenblid an, wo die öffentlichen Haushalter für die Opfer der listischen Gesellschaft gewissermaßen in den Mittelpunkt iebt, wo es die Mehrheit im Landtag hat, heißt es, das Reich Arbeitslosigkeit aufkommen müssen, ganz anderes Interesse finden. unserer Diskussion gestellt hätten.( Sehr richtig!) Wie muß die Arbeitslosenversicherung einführen. Nein, alle Faktoren Dann wird dort das Interesse an einer öffentlichen rechtlichen Re dem Parteivorstand, muß ich aber auch einer hier viel angegriffe haben die Opfer der kapitalistischen Produktionsweise über Wasser gelung der Arbeitsnachweisfrage lebendig sein, weil es sich um materielle Interessen handelt. nen Einrichtung meine Anerkennung aussprechen, das ist die au halten.( Bravo !) Barth- Zwickau : Zeitungskorrespondenz des Genoffen Stampfer, der zur richIch sehe eine gewisse Gefahr darin, daß die Gegner in dem tigen Zeit dafür gesorgt hat, daß auch in den Parteiblättern neben Ich bedaure, daß der Referent alle die anderen Dinge, die Bestreben, unseren Kampf zu vereiteln, immer zu dem Mittel den Diskussionen über den Massenstreit und die Steuerfragen die neben der Arbeitslosenversicherung geeignet sind, nicht nur die greifen werden, unsere Bestrebungen als parteipolitisch zu verdäch Frage der Arbeitslosenfürsorge in aller Ausführlichkeit zur Be- Folgen der Arbeitslosigkeit, sondern die Arbeitslosigkeit selbst zu figen. Daß sie sagen werden: das Ganze ist nur eine Agitations sprechung gelangte. Wir haben hier und vor dem Parteitag mildern, so ganz beiseite gestellt hat. Ich verweise besonders auf mache, es fehlt der Sozialdemokratie wieder einmal an einem wiederholt von der Notwendigkeit der Massenaktionen ge- einen Punkt, den die Genter Konferenz zur Bekämpfung der Ar- guten, zündenden Agitationsstoff, deshalb beschäftigt sie fich jetzt sprochen. Jede Massenattion aber muß ein scharf umrissenes beitslosigkeit ausführlich behandelt hat und der in einer Resolution damit. Wir dürfen diesen Bestrebungen keinen Vorschub leisten. festes Ziel haben. Hier ist uns ein solches Ziel gesteckt. In der des neuen holländischen Arbeitsministers Treub dahin zusammen- Wir müssen in der Agitation alles vermeiden, was den Gegnern gegenwärtigen Situation läßt sich am einleuchtendsten nachweisen, gefaßt worden ist, man solle die öffentlichen Arbeiten recht geben könnte, unsere Bestrebungen in dieser Weise zu dis welche Schäden die kapitalistische Produktions- dazu verwenden, die Arbeitslosigkeit in den Depressionsperioden kreditieren. Wir müssen vor allen Dingen immer betonen, daß weise für all die Arbeitsbienen aufweist. In der Zeit der einzudämmen. Bis jetzt werden die öffentlichen Arbeiten böllig es fich gar nicht um eine Parteisache handelt, daß die Teuerung, in der Zeit des Zollwuchers, in einer Zeit, planlos, ohne Berücksichtigung des Arbeitsmarktes vergeben. Und Binderung der Not eine Sache des ganzen Volkes ist, die wo immer neue Millionen und Milliarden in den doch besitzt ein sehr großer Teil von ihnen genügend Elastizität, hoch über allem Parteigetriebe steht. Wir appellieren nicht an Rachen des Militarismus geworfen werden, läßt sich an um auf eine längere Reihe von Jahren vorbereitet, um erst in die politische Ueberzeugung des einzelnen, sondern an das Kultur diesem einen Beispiel ganz besonders und immer aufs neue nach dem Augenblick in Ausführung gegeben zu werden, wo der Arbeits - gewissen und das menschlich sittliche Empfinden. markt erschüttert ist. Das gilt vor allen Dingen für die Arbeit Dort, wo überhaupt ein Funken von sozialem Verständnis ist, wo muß aber schon jetzt versucht werden, die schlimmen Folgen der des Baugewerbes. Die Genter Resolution verlangt, daß die man sich durchgerungen hat zu der Erfenntnis, daß der Staat die Arbeitslosigkeit tatkräftig zu mildern. einzelnen Nationen Aemter schaffen, die planmäßig den Arbeits- Pflicht hat, für die Opfer der Wirtschaftsordnung aufzukommen, Die öffentlich rechtliche Arbeitslosenversicherung für alle Arbeiter markt beobachten und gewissermaßen ein Strifenbarometer aaf- bort hoffen wir, daß wir Unterſtüßung finden werden. Wir allein und Angestellten kann nur durch die Reichsgefeggebung stellen. Mit Notstandsarbeiten allein kommen wir nicht durch. fönnen es ja nicht machen. Es kommt nicht darauf an, Agitationsherbeigeführt werden, auf der Grundlage, wie sie die Beschlüsse des Durch die Zurüdhaltung der Arbeitsvergebung fönnte man das stoff zu schaffen, sondern Brot für die vielen Tausenden von Arachten Stongresses der Gewerkschaften Deutschlands zu Dresden 1911 Septempo in der Hochtonjunktur vermindern. Redner bespricht die beitslosen.( Lebhafter Beifall.) und des internationalen Sozialistentongresses zu Kopenhagen 1910 Arbeitsnachweisfrage und wendet sich gegen die Unternehmernachweise, die das verschärfte System der fordern. Bis zur Verwirklichung der allgemeinen öffentlich rechtlichen schwarzen Listen darstellen.( Bravo !) obligatorischen Arbeitslosenversicherung ist das System der Bahlung gemeindlicher Zuschüsse zu den gewerkschaftlichen Arbeitslosenunter ftügungen in den Gemeinden zu fordern.
Timm.
Zu den wenigen Landesregierungen, die in der Arbeitslofen frage aus dem Stadium theoretischer Erwägungen zur praktischen Betätigung übergegangen sind, gehört neben Bayern aus Baden. Der Kampf für die Arbeitslosenfürsorge ist eine gute und Das soll fein Kompliment sein, sondern nur die Feststellung einer Zu diesem Zwecke muß überall die Heranziehung der Einzel- große Sache und er ist eine edle Sache. Das wird uns besonders selbstverständlichen Tatsache. In einer Denkschrift der Regserung, staaten zu den erforderlichen Zuschußleistungen verlangt werden. augenfällig, wenn wir der fulturzerstörenden Wirkung die das Produkt einer Konferenz der verschiebenartigsten InteressenDie Förderung der öffentlich rechtlichen Arbeitslosenfürsorge ist gedenken, die die Arbeitslosigkeit auf ungezählte Tausende von gruppen ist, macht die Regierung eine Verbeugung vor dem nur möglich durch die tatkräftige Stärkung unserer politischen und Arbeitern ausübt. Es ist der Ruhmestitel der Arbeiterbewegung, jozialdemokratischen Parteiprogramm, indem fie gewerkschaftlichen Organisationen. Der Parteitag fordert daher alle durch solidarische Selbsthilfe für Hunderttausende eine Hebung des das anerkennt, was wir in unserem Parteiprogramm festgelegt Arbeiter auf, fich diesen Organisationen anzuschließen. Lebensniveaus erreicht zu haben. Wir nehmen jedenfalls das Ver- haben und zugibt, daß die Ursachen der periodisch auftretenden Ardienst für uns in Anspruch, daß wir für die Arbeiter viel erreicht beitslosigkeit zum Teil in der privatkapitalistischen Produktions**) 6. Magdeburg : Angesichts der immer drohender auf- haben, indem wir ihr Leben leichter und sonniger gemacht haben. weise begründet sind. Wir betätigen uns praktisch in der Arbeitstretenden Zeichen der beginnenden Wirtschaftstrife, die eine Alles das, was dem einzelnen gestattet, mehr Mensch zu sein, seine lofenfürsorge. Der letzte Landtag hat die Regierung beauftragt, massenhafte Beschäftigungslosigkeit und infolgedessen unbegrenztes Lebenshaltung mehr der Lebenshaltung eines Kulturmenschen an- 100 000 m. in den Etat einzustellen als Buschuß für unsere GeMassenelend zur Folge hat, das durch die der Zollpolitit gefchuldete zunähern, das wird im einzelnen Falle und in vielen Tausenden meinden, die bereits die Arbeitslosenfürsorge eingeführt haben. allgemeine Teuerung noch verschlimmert wird; angesichts ferner der von Fällen dadurch zerbrochen und zerstört, daß der ein- Neben dem Zentrum haben die Bertreter der chriftlichen Gewerkempörenden Untätigkeit der Reichs-, Landes- und Kommunalver- zelne Arbeiter, wenn er sich herausgearbeitet hat aus dem Schlamm schaften und die wenigen Konservativen im badischen Landtag gegen waltungen gegen diese die Arbeiterschaft bedrohenden Gefahren möge des Glends, durch die Arbeitslosigkeit wieder den Antrag gestimmt. Auch in den Städten haben diese Parteien der Parteitag beschließen, zur Bekämpfung der Arbeits- heruntergestoßen wird in den tiefsten Sumpf der die Arbeitslosenfürsorge zu verhindern gesucht, auch unsere Blocklosigkeit und ihrer Folgen eine nachhaltige Massenbewegung zu Rot und Entbehrung. Ungeheuer viel Kulturwerte gehen brüder, die Nationalliberalen, haben sich zum größten Teil dagunsten der Einführung der Arbeitslosenversicherung durch das Reich dadurch verloren. Es steht fest, daß wir zur Sicherung der Früchte gegen erklärt. In Mannheim sollten wir uns mit einer soeinzuleiten. unserer Tätigkeit das, was wir durch die Selbsthilfe im schweren genannten Spareinrichtung begnügen, die außerdem noch die Ar des industriellen 105. Den dritten Absatz der Resolution Timm wie folgt zu Kampfe erreicht haben, wenigstens zum großen Teil durch eine Für- beitslosen unter die Zuchtrute faffen: forge für die Arbeitslosen festhalten müssen. Wir werden in der Arbeitsnachweises beugen wollte. Dagegen sind wir vor Der Parteitag beauftragt den Parteivorstand, sich mit der Diskussion mit den Gegnern mit diesen Argumenten operieren gegangen und zwar mit Erfolg, so daß die Bahn für die Ein. Generalfommission der Gewerkschaften über ein gemeinsames Vor- müssen. Wir werden nachweisen müssen, daß dieser Kampf ein führung einer modernen Arbeitslosenfürsorge frei war. Auch die gehen zu verständigen, um die weitesten Kreise des arbeitenden Kampf für das Wohl des ganzen Volkes ist. Die alljährlich wieder- Kontrolle, ob der betreffende Arbeitslose bezugsberechtigt ist oder Volfes für eine wirksame Arbeitslosenfürsorge aufzurufen, sich in fehrende große Arbeitslosigkeit, diese mit jeder Krisis wiederkehrende nicht, ist in die Hände der Ge wertschaftsfunttionäre Versammlungen, Erklärungen und Petitionen zu vereinigen und große Welle der Beschäftigungslosigkeit, führt zur Entartung gelegt worden. Ich empfehle Ihnen die Resolution und den An dadurch die Anträge unserer Vertreter im Reichstage, in den Land- des Volkes. Viele Arbeiter fönnen sich nicht so ernähren, wie trag Hoch zur Annahme. Die Massen müssen mit schwieliger Faust tagen und in den Gemeinden mehr und mehr zu unterstützen. fie es müßten, um ihrem schweren Berufe gewachsen zu sein. Das an die Türen der Rathäuser pochen und ihr Recht verlangen. Hoch und mehr als 20 Genossen. fann auch der Wehrkraft des Volfes nicht zum Vorteil sein. So( Beifall.)