Gewerkschaftliches.
Das Programm der Scharfmacher.
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Freitag, 19. September 1913.
ziffern der Fabrikfassen in die Erscheinung tritt. Durch den wurden seitens der Direktion abgelehnt. Die Haltung der Sai Hinauswurf trant und elend gemachter Arbeiter aus ihren Streifenden ist, obgleich der Ausstand schon zwei Wochen dauert und Betrieben und den Betriebskrankenkassen ersparen die Fabrik- hauptsächlich nichtorganisierte Personen in Frage kommen, sehr gut Herren Beiträge, belasten andere Krankenkassen und die Invaliden- zu nennen. Die Firma hat sich, um Ersatz für die Ausständigen zu erhalten, mit den Arbeitswilligenvermittlern Seiling, Stralsunder Zerschmetterung der Gewerkschaften! Das Sinnen versicherung. Und diese Praktiker schreien am lautesten über soziale Straße 48, Seitenflügel II, und Adolf Koch , Berlin - Niederschönund Trachten der Unternehmer auf die vorstehende, kurze und Lasten die sie anderen aufbürden. Die gemeingefährliche, unge- hausen, Staifer- Wilhelm- Str. 65, in Berbindung gesetzt. Am Mitt prägnante Formel gebracht zu haben, ist ein Verdienst des heuerliche Verschwendung von Arbeitskraft, der Raubbau am woch früh zogen diefelben, mit Revolvern und Stnüppeln bewaffnet, prägnante Formel gebracht zu haben, ist ein Verdienst des Lebensmart des Volkes erheischt gesetzliche Schranken. Auch die mit 22 der nützlichen Elemente" in den Betrieb ein, um die Bläge sattsam bekannten Herrn Bued , ehemals Generalsekretär Unfallstatistik bezeugt deren Notwendigkeit. Trotz aller Fort- der Streifenden zu besetzen. Daß dieses aber nicht durch jeden des Zentralverbandes der Industriellen. Und er erntete auch schritte in der Technik der Unfallverhütung steigt die Unfall- Arbeitswilligen möglich ist, die Verhältnisse bei der Firma aber auch stürmischen Beifall und gewichtigere Anerkennung. Die Herren von Schlot und Hütte wissen zu danken, wenn man ihrem quote. Nach den Angaben der gewerblichen Berufsgenossen- nicht die besten sind, beweist der Umstand, daß von den 22 ein Haß gegen die Arbeiterbewegung Rechnung trägt. Seit der schaften gelangten Unfälle zur Kenntnis: Broklamation des Bueckschen Programmes sind zirka zwei Jahre verflossen. Die Gewerkschaften sind noch nicht zerschmettert. Im Gegenteil, sie wuchsen, gediehen, erſtarften weiter. Das Zerschmettern der Gewerkschaften ist keine so einfache Sache wie z. B. die, unbequemen Ministern den Daumen ins Auge zu drücken. Zu der Ueberzeugung sind nun auch wohl die Herren Zentralverbändler gekommen.
1899 1903
4
1911
überhaupt
pro 1000 Versicherte
443 313
23,83
530 507
27,25
716 584
29,67
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Das sind die Folgen einer überspannten" Sozialpolitik. Die Scharfmacher fordern Einschränkung"- der Unfallberhütung. Ihrem Begehren stehen die Arbeiterorganisationen Vor einigen Tagen hielten sie wieder mal eine Delegierten im Wege. Wären sie nicht vorhanden, die gesetzlichen Schutzbersammlung ab. In Leipzig war's; am Montag, den bestimmungen würden kaum als Fessel empfunden und be15. September. Selbstverständlich beschäftigte man sich auch achtet. Darum, und um vor Lohnforderungen und-kämpfen wieder mit der Arbeiterfrage. Von einer Dämpfung des geschützt zu sein, müssen die Gewerkschaften wehrlos, Hasses gegen die Gewerkschaften war nichts zu spüren. Aber kampsunfähig gemacht werden. Die Knebel, die man man hielt es für taktisch flug, dem Kinde einen anderen Namen zu diesem Zwecke bereit hält, nennt man Arbeitszu geben. Mit gedämpfter Zaktit will man zum Ziele ge- willigenschuh. Aber auch in dieser Beziehung steckt langen. Dieses sollen harmloser Klingende Forderungen ver- der Wolf Scharfmacher ein harmloseres Schafsgesicht auf. decken. Der Geschäftsführer des Zentralverbandes der In- Dr. Schweighofer berlangt" nur" eine Einschränkung dustriellen, Dr. Schweighofer, umschrieb das alte Pro- der Streits und Boykotts". Die könnte man leicht haben; es gramm also: wäre nur eine Verständigung mit den Gewerkschaften erforderlich. Aber das Herrentum in der Großindustrie will die Arbeitsverhältnisse diktatorisch bestimmen; gegen sein Gebot soll den Arbeiter keinerlei Abwehrmöglichkeit schüßen. Das Streifrecht soll praktisch vernichtet, die Organisation der Arbeiter zerschmettert werden.
Aufrechterhaltung der bestehenden Wirtschaftsordnung. Einschränkung der sozialpolitischen Gesetzgebung.. Einschränkung der Streits und Boykotts.
Der erste Satz gilt als Vordersak zu den folgenden Forde rungen oder er bezieht sich auf das wirtschaftspolitische Gebiet. Hier interessieren die beiden Nachfäße. Was man sich unter Einschränkung der sozialpolitischen Gesetzgebung denkt, berrät Herr Schweighofer nicht. Soll" nur" ein Stillstand herbeigeführt werden oder denkt man an eine Rückwärtsreform?
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großer Teil am Donnerstag ebenfalls seine Beschäftigung nicht wieder antrat. Einen uns übermittelten Engagementszettel des Arbeitswilligenvermittlers Adolf Soch wollen wir unseren Lesern noch zur Kenntnis bringen:
Arbeits- Zettel.
.., Seger,
Zwischen den Arbeitgeber Paragon Kassablod A.-G. in Vertr. Adolf Koch, und den Arbeitnehmer wurde vereinbart Fefter Wochenlohn von 28,- Mart. Lohnzahlung Sonnabend.
Arbeitszeit von 18 Uhr bis 6 Uhr, Sonnabend bis Mittag. Die Kündigung ist eine 8tägige.
Bemerkungen.
Außer den obigen Lohnjazz erhält jeder Arbeitnehmer eine Gratifikation von 4 Mark pro Woche, wenn derselbe bis zur Beendigung des Streits im Arbeitsverhältnis verbleibt, und gelangt diese dann durch Herrn Koch zur Auszahlung. Jedem der Unterzeichneten wurde ein Egemplar
Die Streifenden verlassen sich auf die Solidarität der übrigen Arbeiterschaft und erwarten, daß Arbeitsangebote der Firma " Paragon- Kassenblock" A.-G. oder deren Vermittler zurückgewiesen
Arbeiter wissen, was im Spiele ist. Sie werden sich nicht zerEs ist gut, daß die Herren ihre Absichten enthüllen. Die werden. schmettern lassen.
Die Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend teilt uns mit, daß sie noch nie von der Firma„ Baragon" Kassenbloc-.- G. in Oberschöneteide etwas bezogen hat und daß sie, sofern sie mit Man erinnere sich nur des wütenden Sturmlaufs der Zur Tarifbewegung der Kürschner . neuen Firmen in geschäftliche Verbindung tritt, bei den gewerkschaftZentralverbändler gegen das bißchen Hüttenarbeiterschutz, gegen den vollständig unzulänglichen Arbeiterinnenschutz, meister eine überaus gut besuchte Versammlung aller Streifenden in Gewerkschaft dieses, so werden die Offerten dieser Firmen nicht beAm Mittwochnachmittag hielten die selbständigen Kürschner- lichen Organisationen sich erkundigt, ob die Lohn- und Arbeitsbedingungen als geregelt betrachtet werden können. Verneint die fowie ihres Kampfes für unbeschränktes Ausbeutungsrecht, und den Musikerjälen ab. man weiß, wohin die Reise gehen soll. Daß gerade die Zen- mann, Der Vorsitzende, Kürschnermeister Feld gab den gegenwärtigen Stand der Bewegung be- rüdjichtigt. tralverbändler, und sie gerade jezt eine Verschlechterung in fannt. Wenn die Streifenden weiter wie bisher mit Zähigder sozialpolitischen Gesetzgebung ungeniert zu fordern wagen, feit aushalten, müssen sie zum Siege gelangen. Die FabriZum Streit der Stettiner Hafenarbeiter. zeugt von gemeingefährlichem Scharfmachertrotz. Die Eisen- fanten wiffen in ihrer großen Verlegenheit nicht mehr ein Am Mittwochabend wurden über 550 Streifende gezählt. Der fönige, die Granden in der chemischen Industrie und die noch aus und werfen mit Blauen umher, unt nur Magistrat sucht in Stettiner Blättern Streifbrecher. Er verspricht Arbeitswillige heranzuziehen. Das ist der Kohlenfürsten hätten alle Veranlassung, die Stritit nicht heraus- dafür, daß ihre Behauptung, sie hätten die Arbeit nicht so nötig, woch brachte die Feuerwehr mit ihren Autos Betten, Strohsäde, beste Beweis ihnen genügenden Schuß, selbstverständlich auch guten Lohn. Mitt zufordern. unwahr ist. Es wurde eine scharfe Stritit an einige Arbeitswillige Tische und Stühle sowie Decken, damit die Hingebrüder, die man Die Unzulänglichkeit der sozialpolitischen Gesetzgebung in geübt. Die Stimmung der 236 anwesenden Kürschnermeister war sehnlichst erwartet, auch alles nach ihren Wünschen vorfinden. Daß den ihnen unterstehenden Betrieben beweisen unumstößliche, eine so vorzügliche und die Beteiligung an der Versammlung eine für Bier, Schnaps, Zigarren und Zigaretten sowie für des Leibes jeden Versuch der Umdeutung standhaltende statistische Er- solch gute, daß von einem Abflauen der Bewegung keine Rede sein kann. Notdurft und Nahrung aufs beste gesorgt ist, versteht sich am gebnisse. Zunächst die hohe Krankenziffer in den Fabrik- In der Diskussion wurde lebhaft für den Tarif eingetreten und Rande. Wenn die Arbeiter eine Aufbesserung ihrer pretären Lage frankenkassen. Nach dem Reichsdurchschnitt, der sämtliche wiederum verlangt, daß ohne Bewilligung des Tarifs der Kampf verlangen, dann ist es unerhört, wenn man aber diesen Raus Krantentassen umfaßt, kommen auf je 100 Mitglieder im nicht abgebrochen werden dürfe. reißern neben doppeltem Lohn noch allerhand Benefizien gewährt, so ist dies selbstverständlich und entspricht durchaus dem Jahre rund 40 Erkrankungsfälle, die Fabrikkrankenkassen Achtung, Gastwirtsgehilfen. Auf vielseitige Anfragen betreffs der Standpunkt der pommerschen Scharfmacher, die in dem Magistrat dagegen verzeichnen bis zu 65 Fälle. Wie die Er- Differenzen im Schultheiß- Spezialausschant( Jnh. H. Sander), Sta- nur den Ausschuß zur Wahrung ihrer Profitinteressen erblicken. Man mittelungen der Gewerbeinspektoren ergaben, ist das Durch- ligerstr. 39, ist mitzuteilen, daß die Differenzen fortbestehen. Herr vergegenwärtige fich: Es wird behauptet, daß der diesjährige Etat schnittsalter der Fabritarbeiter zurückgegangen, sie sinken früher Sander beharrt auf seinem Herrn- im- Hause- Standpunkt und ber- mit einem Defizit von 600 000 W. abschließen wird. Die Unterins Grab. Die Ursache ist Raubbau an der Arbeitskraft. zichtet auf Organisierte in seinem Betriebe. Der Betrieb ist für nehmer haben schon angekündigt, daß eine Verbilligung der Auch das sprechen die königlichen Beamten aus. Weiter auch, organisierte Gehilfen gesperrt. Die dortigen Kellner sind nicht Hafengebühren in ihrem Interesse absolut notwendig sei. daß die in furchtbar schwerer Arbeit in wenigen Jahren organisiert. förperlich Zerrütteten vielfach einfach aufs Pflaster geworfen werden. Sie mögen draußen sterben und verderben. Der tünstliche Verjüngungsprozeß, das Abstoßen ausgemergelter, Der Streit bei der„ Paragon- Kassenblock" A.-G. im Lebensmark vergifteter Arbeiter läßt die Gesundheits - Der Kampf um das Koalitionsrecht der in obiger Firma Beverhältnisse noch günstiger erscheinen, als in den Kranken- schäftigten dauert unverändert fort; alle Verhandlungsversuche
Kleines feuilleton.
Wenn
man dann noch sieht, daß Tausende und Abertausende Mart aufgewendet werden müssen, nur damit die Arbeiter feine Aufbesserung erhalten dürfen, so kann mit Fug und Recht behauptet werden, daß hier mit den Mitteln der Allgemeinheit nicht richtig Haus gehalten wird. Der Standpunkt des Herrn- im- Hause wird dem Magistrat und seinen Auftraggebern noch recht unangenehm werden, denn die Hoffnung, die das offizielle Nachrichtenbureau im Rathaus Zeitung" das Rätsel dies Wettbewerbsergebnisses zu lösen versucht; fich eine Fülle motanter Einfälle wie ungerufen einstellt. Keine geer meinte, daß zwar die meisten der Wettbewerbler, aber nur nicht schniegelte Pose stört die vergnügte Laune. Und da sie lustig sind, die Juroren den Sinn des Preisausschreibens begriffen hätten. nimmt man auch Uebertreibungen und Unglaubwürdigkeiten gern mit Man kann auch noch einer anderen Meinung sein. Unter in Kauf. Sintemal die Prätention, etwas wie ein wirklich charakteDie Nache des Künstlers. Im Architektenhaus hängen die den Richtern saß Peter Behrens , ein Künstler. Nach dem ge- ristisches Zeitbild zu entwerfen( worauf der Titel deuten könnte) vom Entwürfe, zu denen der Wettbewerb um die Washingtoner Bot- waltigen Erfolg seines Petersburger Hauses hatte er freihändig Verfasser gar nicht erhoben wird. Er spielt nur mit dem Gegen fchaft eine ganze Schar von Bauleuten verlockic. Man trifft eine den Auftrag bekommen, nun auch in Washington zu bauen. Her stand und täuscht nur eine Handlung vor, so weit er ihrer für dies Reihe interessanter Arbeiten, deren beste an Schinkel und an den nach kamen die bekannten unverantwortlichen Instanzen, es tamen Spiel bedarf. Peter Behrens , der joeben fertig gewordenen Petersburger Bot- allerlei Schiebungen und mit diesen der Wettbewerb. Es wäre Das Wiener Millionärstöchterchen, das einen wahlverwandten schaft mehr oder weniger start erinnern.. Es mag sein, daß keiner nicht unwißig, wenn der Künstler sich gerächt hätte, wenn er die jungen Mann mit seiner Hand beglückt hat, beeifert sich, zum dieser Vorschläge restlos brauchbar ist; unbedingt aber gibt es, den schwächlichste der offiziellen Schleimblasen an die Oberfläche hätte Schreden der korrekten Verwandtschaft, die Halbweltdamen, in denen greisenhaften Schund einiger verspäteter Gothen ausgenommen, tauchen lassen. Der Wig wäre gut, aber grausam. fie ihr Jdeal von Chick sieht, an Ungeniertheit möglichst noch zu hier keine schwächere Arbeit als die des Professors Bruno Möhring , Im übrigen, wozu braucht solch ein Botschaftshaus die Kom- übertrumpfen. Und wenn sie ihren Angetrauten im Grund auch lieb die den ersten Preis bekam. Man steht vor einem Mirakel und pliziertheit eines Thronsaales; solch byzantinisches Theater wird hat, meint sie es ihrem Prestige schuldig zu sein, derartige altweiß sich nicht anders zu helfen, als daß man anfängt über die schwerlich dazu dienen, uns größeren Respekt zu gewinnen, be- modische Empfindungen, die einen Ehebruch bedauerlich erschweren, Psychologie der Wettbewerbe und der Preisrichter nachzudenken. sonders in Amerika . Ein Thronjaal tuts freilich nicht, wohl aber zum mindesten hinter den Anschein eines solchen zu versteden. Und Wie sind diese Herren Fachleute nur dazu gekommen, einen Ent- das charaktervolle Wert eines aufrechten Mannes. auch der Herr Gemahl hat analoge Ehrenpunkte. Ein Wettkampf, wurf zu frönen, den unsereins lächelnd auf den großen Haufen Der Reichstag , der ja die Bauraten zu bewilligen hat, wird der, ergöglich perfifliert, mit der Abrede endet, daß sie am Tage, geworfen hätte. Es wird behauptet, daß der Grundriß, wie ihn Möhring vor wieder wettgemacht wird. dafür Sorge zu tragen haben, daß der Fehler dieses Preisgerichtes an welchem die verlangte Scheidung vom Gericht ausgesprochen wird, sich als Verhältnis etablieren und durch eine gemeinsame schlägt, ganz ausgezeichnet jei. Davon ist nur richtig, daß der fieghafte Entwurf etwas leistet, was vielleicht selbstverständlich war: Wie ein Dichter sein muß. Im Tagebuch der Zeitschrift Heim- uftflugfahrt ihren Bekannten ein sensationelles Aergernis bereiten er legt die Flucht der großen Festräume, Thronjaal, Speisejäle garten",( Berlag Leykam, Graz ) schreibt Peter Rosegger : Ein und Empfangszimmer an die Hauptfront. Es läßt sich natürlich Dichter kann nicht dumm genug sein," fagte ich im alten Ontel Adolf hätte sich bedeutend mehr herausholen lassen. Gespielt wurde im ganzen recht flott, nur aus der Figur des darüber streiten, ob solche Selbstverständlichkeit wirklich selbstver- Gespräch einmal, worauf jemand rasch erwiderte:" Sie sind ein Otto Gebühr , der brillante Doktor Jura aus dem Bahrschen ständlich ist; es läßt sich auch eine andere Disposition vorstellen. großer Dichter!" Es ist aber sonnentlar, daß es Dilettantismus bedeutet, wenn ein Indessen ist es mein Ernst, das viele Denken zerstreut die Architekt es nicht fertig bringt, aus wichtigen Räumen andere Aus- Phantasie und die soll doch beim Dichter wichtiger fein als das wege zu finden, als einen, der durch die Speisenanrichte führt. Denken. Ferner meine ich, daß es für die Einfachheit und Leicht Das ist fläglich. Die Frau Botschafterin wird gut tun, sich reichlich verständlichkeit des Stiles nicht günstig ist, wenn einer zu viel weiß, mit Benzin zu versorgen. Und der Herr Botschafter, der, wenn wenn sich zu viele Gedanken in die Feder drängen, die alle auf einer irgendeinem mißliebigen Besuch, der im Vorzimmer wartet, mal aufs Papier wollen. Ich glaube fast, daß der Begriffsstußige entgehen möchte, wird stets Rollschuhe bei sich haben müssen, um eine flarere Schreibweise hat, als der Leichtfassende, der komplizierte gefahrlos über das Bartett des Thronjaales flüchten zu können. Geist. Dieser macht zu gern auch seine Säße fompliziert, während Ein Grundriß, der solche Schikanen in sich birgt, ist fein guter jener nach eigenem Maßstabe immer mit Lesern rechnet, denen man und jedenfalls nicht so vortrefflich, daß er eine Bettelsuppe von alles deutlich, womöglich bildlich und beispielmäßig sagen muß, wenn Fassade wettmachen könnte. fie es fassen sollen.
Theater.
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rbr.
Komödienhaus: Das Paar nach der Mode",
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Mehr als trübes Waffer, lauwarm und schal, hat aber Möhring Nun, dumm genug zum Dichter wäre mancher, aber es fehlt in seiner verzopften friderizianischen Nachgeburt nicht zu bieten. ihm leider wieder was anderes. Es kann gewiß nicht bezweifelt werden, daß der Architekt Möhring Und Goethe? Man muß doch nicht allemal an Goethe denken, von sehr anständiger Gesinnung ist, seine städtebaulichen Arbeiten wenn man von unseren Dichtern spricht. haben uns oft erfreut; es wäre trotzdem ganz falsch, ihm mit doppelter Milde zu begegnen in einem Fall, wie dem hier vor. liegenden. Es geht um ein Symbol der deutschen Art draußen in Amerita, um ein Wahrzeichen für das Können der deutschen Lustspiel von Naol Auernheimer. In dem verkrachten Hause Architekten im Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Da heißt des Herrn Lothar, der dritten Bühne, die Meinhard und Bernauer, es hart sein, denn nur das Beste ist gerade gut genug. die Direktoren des Berliner - und Hebbel- Theaters, jezt übernommen Die Berliner Kritit, Karl Scheffler ausgenommen, war haben, wurde am Dienstag die Saison mit einer anspruchslosen, wieder einmal pflaumenweich. Es fand niemand den Mut, rund aber wizig munteren Plauderkomödie des Wieners Raol Auernheraus zu sagen, daß der Möhringsche Entwurf niemals ausgeführt heimer eröffnet. Der Autor, der mit pariserisch parfümierten Einwerden darf, wenn Deutschland es nicht geradezu darauf an after- Dialogen von etwas snobistischer Talmieleganz debütierte, gibt tommen lassen will, sich in Washington bis auf die Knochen zu sich in dem satirischen Gepläntel dieser neuen Szenen viel zwangloss blamieren. Am lustigsten hat Paul Westheim in der Frankfurter freier. Man hat den Eindrud behaglichen Sichgehenlassens, bei dem l
blüffend drolligem Effekt. Ludmilla Hell als göhrenhaft verKonzert", lancierte die Berrücktheiten des Ehemannes mit vers zogenes Modepüppchen mit der prickelnden Lust, die Leute vor den Kopf zu stoßen, war eine ebenbürtige Partnerin. In den Nebenrollen der Tante aus der alten guten Zeit und des elegisch gestimmten Hausfreundes erzellierten Frau Frida Richard und der vorzügich wienerische Herr Eugen Burg . Humor und Satire. Je nachdem.
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Der große König Konstantin, Er sei gelobt, gebenedeit Für heute und für alle Zeit In Ewigkeit und fernerhin. Er ist der allergrößte Mann, Weil er daraus tein Hehl nicht macht, Das was ihn auf die Höh' gebracht Die Preußen, die sind schuld daran. Herrgottwie find wir erzbeglückt, Der Griechenlönig lebe hoch! Wie Bismard und viel höher noch, Er sei bis nach Wallhall entrüdt! Doch das steht fest auf Wort und Ehr Sätt er im Falle sich erfrecht Und spräche von den Preußen schlecht, Daß er das dümmfte Luder wär!
dt.
F. S.'