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Der Zentralarbeitsnachweis C. 54, Rückerstr. 9, geöffnet 7-1, Tel.: Amt Norden, 3791-3797, bittet die Berliner   Hausfrauen, ihre Bestellungen auf Reinemachefrauen zum bevorstehenden Um­zugstermin und Herbstreinemachen rechtzeitig möglichst immer zwei Tage vorher abzugeben. Der Arbeitsnachweis wird dann in der Lage sein, eine gute Auswahl zu treffen und den Hausfrauen die geeigneten Arbeitskräfte zuzuweisen.

Donnerstag 1-2 Uhr. Süden: Neukölln  , Steinmeßstr. 113, Mitt- 1 zu machen. Dieses war der Zwed der ganzen Uebung, ob er er- I borgenommen werden könne. Dem wurde entsprochen. twoch 10-11, Sonnabend 7-8 Uhr. Often: Dresdener Straße 31, reicht ist, soll die Zukunft lehren. Wie noch mitgeteilt wurde, wird die Große Berliner Straßenbahn Dienstag 10-1211 Uhr, Freitag 8-9 Uhr nachmittags. Westen: Unter dem Druck der wirtschaftlichen Strije 1908 kam eine in den nächsten Tagen eine neue Linie L einstellen. Dieselbe geht Steinmezstr. 11, Montag 1-2 Uhr. Pankow  : Rathaus, Armen- Magistratsvorlage heraus, die eine Arbeitslosenunterstüßung nach vom Stettiner Bahnhof aus, fährt über Moabit  , den Großen Stern, amt, Sonntag 11-12 Uhr. Charlottenburg  : Dahlmannstr. 25, dem Genter System einführen wollte, jedoch mit der Einschränkung, die Spichernstraße, Kaiserallee   nach Lichterfelde  - Händelplatz. Durch täglich 2-8 Uhr. daß jeder, der Anspruch auf Unterstüßung mache, in den letzten diese neue Linie wird im Wechsel mit den Linien F und J von. zwei Jahren voll beschäftigt gewesen sein muß. Obwohl diese Be- Lichterfelde bis Spichernstraße ein Fünfminutenbetrieb statt des die Liberalen doch dagegen, weil sie es verhindern wollten, daß die stimmung schon den Zweck zum Teil illusorisch machte, stimmten bisherigen Siebeneinhalbminutenbetriebes geschaffen. Schöneberg  . Stadt die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter unterstüße. Der Magistrat wollte aber durchaus etwas schaffen und so tam im Die liberalen Gruppen liegen sich bereits in den Haaren, ob­Vorjahre die Vorlage, die alles andere war, als ein Mittel zur wohl der Wahltermin für die bevorstehenden Stadtratswahlen noch Linderung der Arbeitslosigkeit. Die Unternehmer sollten berechtigt nicht feststeht. Der liberale Kommunalverein schimpft auf die Zobel sein, ihre gesamte Arbeiterschaft zu versichern, was geradezu auf partei während die liberale Fraktion gegen die Haberländer wütet. Im Wissenschaftlichen Theater der Urania steht der Imperator eine Züchtung gelber Gewerkschaften hinauslief. Man wollte aber Den Zobelianern wird zum Vorwurf gemacht, daß der kürzlich abe augenblicklich im Mittelpunkt des Interesses. Der Vortrag wird auch großmütig den Gewerkschaften gestatten, pro Mitglied und geschlossene Vertrag mit dem Elektrizitätswerk Südwest ein Angst­in dieser Woche noch allabendlich zur Darstellung gelangen; am Woche 10 Pf. zu zahlen, wofür dann jedes arbeitslose Mitglied produkt der Liberalen gewesen wäre, denn sonst hätte infolge der Mittwoch wird Herr Direktor Goerke seinen Vortrag persönlich 75 Pf. pro Tag Unterstützung bekommen sollte. Dies fonnten die liberalen Wirtschaftspolitik die Einkommensteuer auf 120 Proz. er­halten. Am Sonnabend nachmittag gelangt noch einmal der Vor- Gewerkschaften billiger und besser haben, wenn sie selbst ihre Bei- höht werden müssen. Die Zobelpartei will davon nichts wissen und trag In den Dolomiten" zu fleinen Preisen zur Darstellung. träge um 10 Pf. erhöhen wollten. Aus diesen Gründen mußte auch wirft dem andern Bruder vor, daß durch seine Mißwirtschaft nur Im Zoologischen Garten ist ein großer Grünstärling einge- diese Vorlage abgelehnt werden, und zwar in Gemeinschaft mit den die Boden- und Grundstücksspekulanten gewonnen hätten und die Im Zoologischen Garten ist ein großer Grünstärling einge- Liberalen, welchen auch hier die Unterstützung an organisierte Ar- Stadt geschädigt worden wäre. Der Stadtverordnetenversammlung troffen und im großen Vogelhause untergebracht. Es ist ein selte- beiter nicht paßte. Nachdem eine immer stärker werdende Arbeits- am Montag liegt von der liberalen Fraktion folgende Anfrage vor: ner und merkwürdiger Vogel, der aus dem südamerikanischen Ama- lofigkeit sich wieder bemerkbar macht, wurde von unserer Fraktion Ist dem Magistrat bekannt, daß in der Bürgerschaft unwahre An­zonengebiet stammt und fast so groß wie eine Krähe ist. Er zeichnet ein Antrag eingebracht, 1. alle städtischen Bauten und Arbeiten in gaben über die Finanzlage Schönebergs verbreitet werden, und daß sich durch sein in verschiedenen grünen Tönen abschattiertes, schwarz- Angriff zu nehmen und in erster Linie ortsansässige Arbeiter zu fogar die Behauptung aufgestellt wird, der Vertrag mit dem Elek. gelbes und kastanienbraunes Gefieder, besonders aber durch den beschäftigen, 2. Einführung einer Arbeitslosenunterstübung nach trizitätswerk Südwest wäre nur der schlechten Finanzlage wegen elfenbeinfarbigen Schnabel und die hellblauen Augen aus. dem Genter System. Der Magistrat erklärte, daß nach dem 1. Teil gegen eine vollständig ungenügende Entschädigung verlängert wor­Oeffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlicher Be- des Antrages schon verfahren werde. Der 2. Teil wurde zurück- den? Welche Schritte gedenkt der Magistrat zu tun, um derartige nubung für jedermann, SO., Adalbertstr. 41. Geöffnet werftäg gestellt, weil sich die Gemeinden von Groß- Berlin gemeinschaftlich unwahrheiten richtigzustellen?" lich von 5-10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von in nächster Zeit damit beschäftigen würden. Inzwischen hat eine 9-1 Uhr und 3-6 Uhr. In dem Lesesaal liegen zurzeit 617 Bei- Busammenkunft unter Wermuths Leitung stattgefunden. Sie stellte tungen und Beitschriften jeder Art und Richtung aus. sich aber auf den Standpunkt des Städtetages in Posen, daß die Auf Anfragen teilen wir mit, daß zur Benuzung der Bibliothek Arbeitslosenunterstützung Sache des Reiches, nicht die der Ge­jede Person berechtigt ist, die das 14. Lebensjahr überschritten und meinden wäre. Das Reich denkt natürlich noch lange nicht daran. ihren Wohnsiz oder ihre Beschäftigung in, Groß- Berlin hat. Wer aben nun die bürgerlichen Parteien bei allen Anträgen, die im sich über Wohnung und Beruf durch Vorzeigung des Ver- Interesse der Arbeiterschaft gestellt waren, mehr oder weniger un­bandsbuches, Wahlvereinsbuches, Krankenkassenbuches, Mietsver- verblümt ihre reaktionäre Gesinnung gezeigt, jo tritt jetzt in die trages oder ähnliche Papiere ausweisen kann, erhält eine Lesekarte Erscheinung, daß der Unterschied zwischen Liberalen und alter unentgeltlich ausgestellt. Diese Lesekarte gilt zunächst für ein Fraktion( Sonservative und Nationalliberale) immer mehr ver- Schulentlassungsfeier. Sie findet am Sonntag, den 28. September, Jahr; sie wird nach Ablauf nach Kontrolle etwaigen Wohnungs- schwindet. Haben doch dieselben für die kommenden nachmittags 3 Uhr, im Albrechtshof, Steglib, Albrechtstr. 1, statt. Wahlen ein Bündnis geschlossen unter Wahrung ihres alten Besitzstandes gegen die Sozialdemokratie. Diesen Ein tödlicher Unglücksfall hat sich gestern nachmittag in Bant. reattionären Bestrebungen gegenüber heißt es auf der Hut zu sein wig zugetragen. Dort werden gegenwärtig in der Gärtnerstraße und bei der Wahl den letzten Mann heranzuholen. Diskussion fand Rafernenneubauten errichtet und gestern sollte mit der Legung nicht statt. der Kabel für die Beleuchtungsanlagen begonnen werden. Als Darauf wurde für den verziehenden Genossen Finger der Ge­gegen 4 Uhr nachmittags mehrere Arbeiter damit beschäftigt waren, nosse Weidigt als Beisiber und der Genosse Tenniz als Ersatz­Die von den Berliner   Vororts- Elektrizitätswerken gelieferten Kabel revisor gewählt. Zum Schluß gab Genosse Seifert die Abrechnung abzuladen, geriet plötzlich eine der schweren Rollen ins Rutschen von der Landtagswahl. Einer Einnahme von 592,75 m. steht eine und konnte von den Männern nicht gehalten werden. Während Ausgabe von 1151,42 M. gegenüber. Es war somit ein Zuschuß es den übrigen gelang, rechtzeitig zur Seite zu springen, wurde der des Kreises von 558,67 M. erforderlich. 47jährige Kutscher Albert Ruthe aus der Berlinidestraße 3 in Steglitz   unter der schweren Last begraben. Obwohl seine Ar- Neukölln. beitskollegen sich sofort an die Rettungsarbeiten. machten, fonnte

wechsels ohne weiteres von Jahr zu Jahr verlängert.

R. nur noch tot hervorgezogen werden. Ihm war der Brust­fasten eingedrückt worden. Die Leiche wurde nach der Lankwizer Friedhofshalle gebracht.

Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg  .

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Der ganze Streit ist nur Theater. Bis zu den Wahlen werden sich die feindlichen Brüder wieder in den Armen liegen, um gemein­sam die Sozialdemokratie zu bekämpfen. Die Sozialdemokratie weist daher dem Hader keinerlei Bedeutung bei, sie wird, ganz auf fich allei ngestellt, den Wahlkampf für die Sache der arbeitenden Bevölkerung führen.

Steglitz  - Friedenau  .

Der Bildungs- und Jugendausschuß erinnert nochmals an die

Alle Jugendlichen, die am 1. Oktober die Schule verlassen sowie deren Eltern sind dazu eingeladen. Der Ausschuß ersucht sie, sich zur Feier zu melden bei: R. Büth, Friedenau  , Rheingaustr. 20; K. Paulus, Friedenau  , Kaiſerallee 112; M. Peters, Stegliz, Ahorn straße 12a; W. Pied, Steglitz  , Hardenbergstr. 2; R. Seidel, Süd­ende, Potsdamer Sfraße 4. Kalkberge Rüdersdorf.

Ein Schadenfeuer brach am Freitag abend an der Berlin­

Frankfurter Chaussee unmittelbar neben dem Verbandskrankenhauſe aus. Es brannte auf der sogenannten Schäferei des Eigentümers Sch. eine Strohscheune, die einen weithin sichtbaren Feuerschein berbreitete. Die Scheune wurde mit ihrem sämtlichen Inhalt( Korn und Stroh) ein Raub der Flammen. Bei Ausbruch des Feuers ver. lautete gerüchtweise, das Krankenhaus stehe in Flammen! Diese Nachricht verursachte einen gewaltigen Menschenauflauf an der Brandstätte. Fast sämtliche Feuerwehren der Umgegend waren zur Stelle. Köpenick  .

Einen verhängnisvollen Ausgang hat ein Streit genommen, der sich vor einigen Tagen in Neukölln unter mehreren jungen Männern entspann. Der 21 Jahre alte Arbeiter S. vom Mariendorfer Weg geriet mit einem Bekannten in Streit, weil dieser ihm das Eigentum an einer Streichholzschachtel streitig machte. Andere griffen in den Bwist mit ein, und es kam bald zu Tätlichkeiten. Diesen sah eine Weile der 33 Jahre alte Arbeiter Krogmann aus der Cheruster­In ihrer ersten Situng nach den Ferien hatten die Stadtverord straße in Schöneberg   zu, der gerade des Weges fam. Plötzlich sprang S., der ihn irrtümlich für einen seiner Widersacher hielt, neten sich zunächst mit Rechnungssachen vom Jahre 1912 zu befassen. Den Rechenschaftsbericht über die Tätigkeit der sozialdemo- auf ihn zu und verfekte ihm einen Schlag ins Gesicht. Der An- Der Abschluß der Stadthauptkaſſe iſt folgender: Einnahme kratischen Fraktion innerhalb des Stadtparlaments gegriffene zog sofort sein Messer und stieß es seinem Gegner in den 1998 740,47 M., Einnahmereste 229 995,35 M., Ausgabe 2 185 846,16 Bleibt ein Ueberschuß von erstattete in der Mitgliederversammlung des hiesigen Wahlvereins Hals. S. brach blutüberströmt zusammen und wurde, während Mart, Restausgabe 11 796,68 m. Genosse Richter. Er betonte: An dem guten Willen sowie an An- seine Begleiter davonliefen, nach dem Krankenhause in Bucom ge- 31 092,98 M. Derselbe soll im Etat für 1914 vorgetragen werden. trägen und Resolutionen unserer 12 Genossen, soziale Arbeit zu bracht. Hier starb er gestern morgen an den Folgen des Stiches. Die Rechnung der städtischen Kanalisation schließt in Einnahme und leisten, hat es nicht gefehlt, doch scheiterte jeder Versuch an dem N. wurde daraufhin verhaftet und dem Untersuchungsrichter zu- Ausgabe mit 248 068,06 M. ab, die des Wasserwerks mit 151 057,45 Mark; die Kanalisation ergibt einen Ueberschuß von 4000 M., das Widerstand der bürgerlichen Mehrheit. Haben es doch die Libe- geführt. Wasserwerk einen solchen von 6678,65 M. Das städtische Elektri­ralen soweit gebracht, daß sie in der Vorschulfrage an der Herder- Die städtische Omnisbuslinie Buschkrug- Briz- Krankenhaus zitätswerk ergibt für 1912 einen Ueberschuß von 151 638,29 M., das schule Beschlüsse faßten, die das direkte Gegenteil ihrer früheren Budow wird am 30. d. M. ihren Betrieb einstellen. Am 1. Oktober Gaswerf einen Ueberschuß von 98 969,19 M. Ohne Debatte be­Forderungen darstellen. Bei der Steuerfrage ging das Bestreben eröffnet dafür die Große Berliner Straßenbahn- Gesellschaft die willigte die Versammlung zum 1. April 1914 zwei neue Oberlehrer­der Bürgerlichen   dahin, den Geldbeutel soweit wie möglich zu neue Straßenbahnlinie Bankow- Berlin- Neukölln- Briz- ſtellen für die Körnerschule und eine neue Assistentenstelle für die schonen. Die Vorlage auf Erhebung eines Kommunalzuschlages Budow- Rudow. Damit verschwindet die letzte Linie des städtischen Kalkulatur. In geheimer Sigung wurde noch dem Ankauf der Robert von 110 Proz. wurde von den Bürgerlichen gegen die Stimmen Omnibusbetriebes, die seit Oftober 1909 besteht. Thieleschen Scheune in der Müggelheimer Straße zum Preise von unserer Genossen abgelehnt, natürlich mußte nun an notwendigen Ausgaben gespart werden. So wurden die Anträge unserer Ge­Das Gewerkschaftskartell weist darauf hin, daß die für die 5000 m. und der am früheren Heuplatz gelegenen Witwe Streichhan noffen auf Streichung der Gasmessermiete, was einen Ausfall von Wahlen der Neuköllner   Handwerkerkrankenkasse einberufene Ver- fchen Scheune zum Preise von 10 000 m. zugestimmt. 271 800 m. bedeutet hätte, und auf Gewährung freier Lernmittel sammlung mit den Wahlen zur Ortstrantentasse nichts zu tun hat, für die beiden unteren Gemeindeschultlassen, was 12 000 m. er was zur Vermeidung von Irrtümern ausdrücklich zu beachten ist. fordert hätte, abgelehnt. An den 82 000 M. für Nachhilfeunterricht, Eine umfangreiche Tagesordnung hatten die Gemeindevertreter in die der Stadtschulrat beantragt hatte, wurden 10 000 m. durch die Friedenau. der ersten Sizung nach den Ferien zu erledigen. Es standen 14 Punkte bürgerliche Mehrheit gestrichen. Bei dem Posten von 45 650 M. Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins nahm zunächst auf dem öffentlichen Teil und eine ganze Anzahl follte in geheimer für Kindermilch beantragten die Liberalen einen Abstrich von 7000 einen äußerst interessanten Vortrag des Genossen Dr. Grum ac Sigung beraten werden. Gemeindevertreter Schmidt stellte aus Mart, sie meinten, für die Kinder armer Eltern sei die gewöhnliche über die Bandarbeiterfrage entgegen. Redner verbreitete sich ein- diesem Grunde den Antrag: Punkt 3-6 von der Tagesordnung Kuhmilch auch noch gut genug. In städtischer Regie sind die Gas-, gehend über die Frage:" Ist die Art, in der jegt von unserer Seite abzusehen und in einer späteren Sigung zu erledigen. Der Ge Waffer- und Glektrizitätswerte. Die Gaswerte allein werfen einen die Agitation auf dem flachen Lande betrieben wird, die richtige?" meindevorsteher widerspricht dem mit der Begründung, daß sich Ueberschuß von 3 Millionen Mark ab, wozu noch 1 Million kommt, Diese Frage verneinte er. An einer Anzahl von Flugschriften, die jeder Redner zu den einzelnen Punkten recht kurz fassen möge; welche die Straßenbeleuchtung foftet. Die Lohnverhältnisse in von unserer Partei für die Landarbeiter herausgegeben sind, suchte es wäre sehr wohl möglich, heute die ganze Tagesordnung zu er diesen Betrieben sind aber lange nicht so, wie sie sein müßten. Als der Referent nachzuweisen, mit wie wenig Verständnis vielfach an ledigen. Genosse Reichardt unterſtüßte den Antrag Schmidt und die städtischen Arbeiter durch den Gemeindearbeiterverband diese Sache herangetreten werde. Mit fremdwörtergespidter Schreib es wurde hierauf beschlossen, Puntt 3-6 von der Tagesordnung Schaffung eines Tarifvertrages beantragten, sezte der Magistrat stubenweisheit sei der Landarbeiter nie zu gewinnen; zu ihm müsse abzusetzen. Herr Schöffe Bohmer machte Mitteilungen über die Ver­dem ein glattes Nein entgegen. Erst dem Eingreifen unserer in seiner Sprache gesprochen werden. Die Diskussion bewegte sich Fraktion ist es zu verdanken, daß die Angelegenheit wenigstens im Sinne des Referats. Alle Redner waren sich darin einig, daß mietung der Wohnungen im Gemeindehause Lichterfelder Straße 20 einem Ausschuß zur Prüfung überwiesen wurde. Einen erheb- in unserer Partei die Landarbeiterfrage wie so manches andere zu in Südende. In diesem Hause war früher die höhere Mädchen­lichen Teil des Etats nehmen die Polizeikosten in Anspruch. Sie sehr nach Schema F behandelt werde. Den Bericht von der schule untergebracht; nachdem dieselbe in das jetzt neuerbaute beziffern fich auf 683 000 m. inau fommt noch eine Nachtrags- Streis- Generalversammlung gab Genosse Stamrowsti.- Zum Schluß zeum übergesiedelt ist, stand das Haus leer. Durch einen Be forderung von 19 700 M., wofür wir die Ehre haben, uns von machte Genosse Hagen   noch auf die am Montag, den 22. September, schluß der Gemeindevertretung wurden die Räume zu Wohnungen 447 Schußleuten und zirka 50 höheren Beamten bewachen zu von 2-9 Uhr stattfindende Gewerbegerichtswahl aufmerksam und umgebaut. Diese sollen nun an Gemeindearbeiter, die der frei­Tassen. Die Stadt hat wohl das Recht zur Aufbringung der Kosten, ersuchte um rege Beteiligung. Auch den Wahlen zu den Ausschüssen willigen Feuerwehr angehören, vermietet werden. Nach den Bes aber nicht den geringsten Wunsch auf ihre Verwendung zu äußern. ber Krankenkassen, die dicht bevorstehen, müßten Genossinnen und rechnungen des Bauamts sollen die Wohnungen 1900 M. Miete Eine alte Forderung der Stadtverordnetenversammlung ist die Genossen ihre volle Aufmerksamkeit zuwenden. einbringen; es hat sich aber herausgestellt, daß keiner der in Be Schaffung eines Gemeindefriedhofes; fonnte es doch vor= tracht kommenden Mieter so viel zahlen kann und will.

Mariendorf  .

Herr

die Wohnungen billiger zu vermieten, und zwar drei Wohnungen à 300 M. und eine Wohnung zu 240 M.; dieses würde einen Mietsertrag von 1140 M. ergeben. Genosse Reichardt bemängelte die gemeinsame Badeeinrichtung, welche auf dem Boden unter gebracht ist. Er macht den Vorschlag, um ein zu schnelles Erkalten des Raumes zu verhindern, denselben mit isolierten Wänden aus­Die Gemeindevertretung stimmt dem Vorschlage Pohmer zu.

zugestalten.

kommen, daß die Leiche eines Dissidenten viele Tage in der Woh- Aus der Gemeindevertretung. Gegen Mißstände, die das Roll- Schöffe Bohmer ersuchte die Gemeindevertretung um Zustimmung, nung liegen mußte, weil keine Kirchengemeinde die Beerdigung schuhlaufen auf öffentlichen Straßen und Blägen gezeitigt hat, auf ihrem Friedhofe zulassen wollte, bis die Polizei einschritt. richtet sich folgender Nachtrag zur Polizeiverordung betr. der Auf­Trotzdem wissen aber die Kirchengemeinden jedes Projekt der Stadt rechterhaltung der Sicherheit für den Verkehr usw.: auf Anlegung, eines Gemeindefriedhofes infolge ihrer einflußreichen Das Rollschuhlaufen auf öffentlichen Straßen und Pläßen Verbindungen zu hintertreiben. Dies wird erst verständ- ist nur in der Fahrrichtung, in Straßen mit zwei Fahrdämmen lich, wenn man erfährt, daß allein die Luisengemeinde aus ihren nur auf dem in der Fahrrichtung rechts belegenen, im übrigen stets Kirchhöfen eine jährliche Einnahme von rund 100000 M. hat. nur auf der rechten Seite des Fahrdammes möglichst hart an der Die Fortbildungsschulen, die von 4000 Schülern frequentiert Bordschwelle und nur mit einer einem trabenden Gespann gleich­werden, find durchweg in früheren Miethäusern untergebracht und fommenden Höchstgeschwindigkeit gestattet. teilweise für diesen Zweck sehr ungeeignet. Nachdem die Stadt einen Das Rollschuhlaufen auf den Bürgersteigen und zwischen bzw. größeren Grunderwerb an der Sömmeringstraße vorgenommen auf den Schienen der elektrischen Straßenbahn, abgesehen von einer hat, soll dahin eine Fortbildungsschule für männliche Personen ge- Kreuzung derselben in senkrechter Richtung, sowie jede Art des baut werden, der auch Lehrwerkstätten angegliedert werden. Vektere Kunstlaufens( Holländern, Paarlaufen und dergleichen), das waren Gegenstand schwerer Kämpfe. Die Innungsmeister befürch- Kettenlaufen, das Wettlaufen mit anderen Rollschuhläufern und teten wohl, daß die Lehrlinge dort einen Einblick in mustergültige mit Fuhrwerken oder Radfahrern, das Anhängen an Fuhrwerken Verhältnisse bekämen und wohl die Werkstatt des Meisters feinen ist verboten. Vergleich in hygienischer Beziehung mit jenen aushalten könne! Gänzlich untersagt ist Kindern unter 14 Jahren das Rollschuh­Ben unserer Fraktion wurde beantragt, als Unterrichtsgegenstand laufen auf folgenden Straßen: Kaiserallee  , Rheinstraße, sowie auf Gewerbehygiene aufzunehmen. Ein Beschluß ist noch nicht gefaßt. dem Plaze vor dem Ringbahnhof Wilmersdorf- Friedenau." Zur Linderung der Fleischnot beantragten unsere Genossen Ein­Dieser Nachtrag, der vom Gemeindevorstand vorgelegt und be­führung russischen Fleisches, da dieser Umstand an sich schon ge- gründet wurde, fand einstimmige Annahme nüge, preisbrüdend auf das hiesige Fleisch zu wirken. Von bürger­licher Seite wurde der Antrag damit bekämpft, daß die Gemeinde in die Selbständigkeit der Gewerbe nicht eingreifen dürfe.

Ferner wurde beschlossen, dem Zentralausschuß für Volts- und Jugendspiele in Görlik mit einem Jahresbeitrage von 40 M. bei zutreten.

Eigenartige Praktiken zeitigte die Wahl des Oberbürger- Ein Antrag des Haus- und Grundbesitzervereins verlangt die meisters. In dem zweiten Bürgermeister besaß Charlottenburg   Errichtung eines Hypothekenamtes. Bürgermeister Walger führte einen fähigen, tüchtigen Mann, der auch mit den örtlichen Verhält hierzu aus: Der Finanzausschuß habe sich mit dieser Frage be­nissen völlig vertraut war. Dieser war den Liberalen nicht reprä- schäftigt und sei nach eingehender Prüfung der Verhältnisse zu sentabel genug. Man holte sich Dr. Scholz aus Kassel  , dem so- dem Resultat gekommen, der Gemeindevertretung die Errichtung gleich das Höchstgehalt seines Vorgängers und daneben noch 3000 eines solchen Amtes im Augenblick nicht zu empfehlen. Er bitte Mart Repräsentationsgelder, zusammen 27 000 M., bewilligt werden jedoch, in der Angelegenheit einen grundsäßlich zustimmenden Be­mußten. Er wurde mit 40 gegen 21 Stimmen gewählt mit der schluß zu fassen, da dann, wenn die Verhältnisse auf dem Geld­liberalen Hoffnung, endlich ein halt auf sozialpolitischem Gebiet martte günstiger liegen, die Errichtung des Hypothekenamtes sofort

Die ganze soziale Rückständigkeit der bürgerlichen Mehrheit zeigte sich wieder einmal bei dem Punkt: Einladung des Branden burgischen Städtetages zum 36. ordentlichen Städtetag am 22. und 23. September 1913 in Spandau  . Troß der Befürwortung zur Beschichtung durch den Gemeindevorsteher und unseren Genossen Weber, hat die Gemeinde nach Ansicht unserer bürgerlichen Ver­treter dazu fein Geld übrig. Herr Schmidt machte den Vorschlag, Herrn Sauer das Mandat zu übertragen. Von unseren Genossen. wurde Reichardt und der Gemendevorsteher in Vorschlag gebracht. Für die Beschickung des Städtetages stimmten nur unsere Genossen mit dem Gemeindevorsteher. Wenn man in Betracht zieht, daß auf der Tagesordnung u. a. der Kleinwohnungsbau, die Ange­stelltenversicherung usw. steht, so bedeutet dieser Beschluß für die Gemeinde geradezu eine Blamage. Beim nächsten Puntt über den Vertrag mit den Berliner   Vororts- Elektritrizitätswerfen be treffs Versorgung der Bumpstation mit elektrischer Kraft, rügte Herr Noad die unregelmäßige Beleuchtung der Straßen. Genosse Reichardt und Herr Dillges bestätigten und ergänzten verschiedene Beschwerden über mangelhafte Beleuchtung unseres Ortes. Ersterer wünschte, daß in Zukunft die Straßenbeleuchtung etwas früher eingeschaltet und der Brennkalender nach dieser Richtung hin ab­geändert werde. Die Beschlußfassung über den Vertrag wurde auf Antrag des Schöffen vertagt.

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Als letter Bunft der öffentlichen Sigung fam eine Anfrage unserer Genossen betreffend Binderung der Arbeitsnot