Der Rougreß der ungarischen Sozialdemokratie, der Bild des Kaisers Friedrich und auf der Rückseite die Jahres- 1 Mobiliar, Hobelbänke und Holzvorräthe. Eines Vormittags, als für Weihnachten nach Temesvar einberufen war, ist verboten zahl 1888.
worden; die Abhaltung desselben für den Dreikönigentag hingegen entag hingegen
wurde gestattet.
worden.
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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.
find am Sonnabend dem Arbeiter August Pfannschmidt auf dem Durch das vorzeitige Zuwerfen einer Roupeethür Bahnhof Börse zwei Finger der rechten Hand zerquetscht worden. Der Verlegte will seine Entschädigungsansprüche gegen den Eisenbahnfiskus geltend machen.
der Hauswirth gerade seiner Pflicht als Schöffe in Moabit Zu denjenigen Berufen, über deren 2ohn- und Artände ab und brachte sie zur Pfandtammer. Schon am genügte, holte der Gerichtsvollzieher die gepfändeten Gegen beitsverhältnisse durch das Reichsamt des Innern Nachmittag erschien der Tischler bei dem Gerichtsvollzieher und statistische Erhebungen erfolgen, dürfte nunmehr auch der der präsentirte ihm einen Schein des Gläubigers, worin dieser in - Dem Verdienste seine Krone. Der berühmte Bureau- Angestellten gehören. Durch Schreiben des Reichsamts bie Freigabe der Sachen willigte. Infolge dessen mußten dem Polizeikommissar Birt aus Staßfurt , bekannt aus dem vom 22. Dezember cr. an den Vorsitzenden der Freien Ver- Schuldner die gepfändeten Gegenstände von der Pfandkammer einigung der Bureau- Angestellten Berlins und Umgegend wird dortigen Meineidsprozeß ist am 15. Dezember als Polizei die zu diesem Zwecke gewählte Kommission mit dem Vorsitzenden zurückgegeben werden. Der Tischlermeister brachte dieselben nun inspettor nach Mühlhausen in Thüringen versetzt der Kommission für Arbeiterstatistit, Unterstaatssekretär Dr. einer bereits in der Reichenbergerstraße gemietheten neuen sie nach Die acht Genossen aus Staßfurt , von denen von Rothenburg am 3. Januar nächsten Jahres zu einer münd- Wohnung und Werkstatt bringen. Als der Hauswirth ſeinen wir vor einiger Zeit meldeten, daß fie in Anklagezustand versetztlichen Besprechung eingeladen. Anspruch auf vorzugsweise Befriedigung aus dem späteren wurden, weil sie sich geweigert hatten, Statut und Mitgliedernabe de In der Zentral- Markthalle plöglich verstorben ist am Auktionserlöse erheben wollte, waren die Sachen längst freiliſten des Arbeiterbildungsvereins der Polizei einzureichen, find Sonnabend Abend die Gattin des Restaurateurs Patisch aus gegeben und von der Pfandkammer abgeholt. Er ermittelte vom Amtsgericht Bernburg freigesprochen und die Kosten der Schönholz. Die Dame befand sich Weihnachts- Einkäufe halber aber, daß sein Miether mit seinem Schwager ein abgekartetes Staatskaffe auferlegt worden. Das Gericht konnte die Ueber i Berlin und begab sich gegen Abend nach der Zentral- Markt- Spiel getrieben hatte, und brachte den Vorfall zur Anzeige, fo zeugung nicht gewinnen, daß in den Vereinsversammlungen balle, um Fische einzukaufen. Während die anscheinend rüſtige daß die Sache für den Schlauberger nun doch eine andere Politik getrieben worden sei, wie die anklagende Polizeibehörde Frau mit der Verkäuferin handelte, fiel sie plötzlich zu Boden Wendung nehmen dürfte. behauptet hatte. und wurde in bewußtlosem Zustande nach der Charitee geschafft. Vier Genossen in Burgstädt ( Sachsen ) hatten den Hier konnte die Bedauernswerthe, welche von einem Schlaganfall Redakteur des dortigen Amtsblattes wegen Beleidigung verklagt. betroffen war, nur noch ihren Namen und ihre Wohnung nennen, Derselbe hatte in feinem Blättchen von den betreffenden vier um dann wenige Minuten darauf zu sterben. Ihr Gatte, der Genossen mit voller Namensnennung behauptet,„ am Wahltage den Abend und die Nacht hindurch vergeblich auf die Rückkehr Hunderte von Mark von den sozialdemokratischen Arbeitern er feines Weibes geharrt, wurde am nächsten Morgen telephonisch preßten Groschen in der sinnlosesten Weise vergendet zu haben"; von dem Unglück verständigt. Polizeibericht. Am 27. d. M. Vormittags fiel ein Mann ferner Anhänger einer sogenannten freien Liebe und eines gegenüber dem Hause Birkenstr. 16 beim Besteigen eines in der Heerdenlebens" zu sein u. dgl. m. Die Klage erstreckte sich auf Vorsicht beim Verbrennen von Weihnachtsbäumen. Fahrt befindlichen Pferdebahnwagens zur Erde und brach den vier Punkte. Der Gerichtshof fand den Angeklagten nur in einem Die Ursachen von Dien- Exploſionen infolge Verbrennens von unterschenkel. Auf einem Patrouillenritte durch den FriedrichsFalle schuldig, und zwar wegen des Vorwurfs der Vergeudung von Weihnachtsbäumen wurden dieser Tage in einer Sigung der hain stürzte ein Schuhmann mit seinem Pferde und erfitt einen expreßten Arbeitergroschen. Er wurde dieserhalb zu 20 W. Geldstrafe Polytechnischen Gesellschaft erklärt. Tanne und Fichte sind in Bruch des Oberschenkels. Von der Alfenbrücke sprang eine verurtheilt. In den drei anderen Fällen hielt der Gerichtshof Stamm, Zweigen und Nadeln sehr harzreich. Das Harz Frau in die Spree, wurde jedoch noch lebend aus dem Wasser das Behauptete für erwiesen refp. als nicht beleidigend und enthält Kohlen Wasserstoff. Wird der Baum verbrannt, gezogen und nach der Charitee gebracht. Auf dem Morigsprach den Angeklagten frei. Den Beleidigten wurde noch die so entströmt unter der Kohlen- Wasserstoff in großer Menge. plage gerieth ein sechsjähriger Knabe die Räder Befugniß zugesprochen, die Publikation des Urtheils auf Kosten Geschieht das Verbrennen in einem Ofen oder Herd eines Bierwagens und erlitt außer bedeutenden Verlegungen im des Berurtheilten in der Volksstimme, sowie im Amtsblatt zu mit starkem Zug, so verbindet sich der Kohlen- Wasser- Gesicht einen Bruch des Oberarms. - Nachmittags fiel ein verfügen. Gegen das freisprechende Urtheil bezüglich des Vor- stoff mit dem Sauerstoff der atmosphärischen Luft, und es ent- Rutscher an der Rigaer- und Proskauerstraße von einem Mörtelwurss der Unterschlagung wird Berufung eingelegt werden. stehen Gase sehr explosibler Art, denen der Kachelofen nicht wagen herab, wurde überfahren und erlitt eine Quetschung beider Wenngleich wir für Preßfreiheit in weitestem Maße eintreten Stand hält. Wie bedeutend der in den Nadeln des Baumes Unterschenkel . In der Posamentierwaaren Fabrik von Geund am liebsten nichts auch nicht als Kläger mit den Ge- enthaltene Kohlenwasserstoff ist und wie kräftig er unter der brüder Prinz, Alte Jakobstr. 120, brach Mittags Feuer aus, das richten zu thun haben, so darf es doch einem Parteigenossen, Einwirkung der Hiße ausströmt, läßt sich erkennen, wenn man einen großen Theil der Waaren und Vorräthe vernichtete. dessen Ehre in einer solch brutalen Weise verlegt ist, nicht verübelt einen mit Nadeln besetzten Zweig einer Kerzenflamme nähert. Außerdem fand Abends im Hause Oranienstr. 127 ein unbedeutendes werden, wenn er, um diese wieder herzustellen, ein anderer Weg Die Ausströmung des Kohlenwasserstoffes aus den Nadeln, Feuer statt. zur Rechtfertigung ihm nicht bleibt, auch einmal diefelben Waffen die innen eine Röhre besitzen und porös sind, ist so start, gegen bürgerliche Redakteure anwendet, mit denen er so oft ver- daß die Flamme der Kerze meist ausgelöscht oder ausgeblasen folgt wird. Die recht milde Strafe von 20 M. für eine solch wird. unfläthige Beschimpfung muß uns außerdem zu recht eigenthümlichen Gedanken bringen über das Gleiche Recht für Alle", wenn wir Vergleiche anstellen mit Berurtheilungen fozialdemokratischer Preßsünden.
bleiben.
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Tokales.
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Im Paffage- Panoptikum sind während der Feiertage von Der roher Hand verschiedene Wachsfiguren zerstört worden. Schaden, den die Gesellschaft durch diesen Vandalismus erlitten, soll sich auf mehrere Hundert Mark belaufen.
Aus Gram über den Tod ihres Sohnes aus dem Fenster gestürzt hat sich gestern Mittag 121/2 Uhr die im vierten Stock des Hinterhauses Kommandantenstr. 7 wohnende Frau Sztalmowsti. Sie that den verhängnißvollen Sprung, gerade in dem Moment, als ihre Tochter zum Mittag. effen beimkehrte. Gin Genickbruch führte den sofortigen Tod der Unglücklichen herbei.
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Gerichts- Beitung.
gegen ihn verhängt. Das Berufungsgericht war der Ansicht, daß schulpflichtige Kinder zur Theilnahme an dem Religionsunterricht in einer Konfession, welcher sie bezw. ihre Eltern nicht angehören, nicht angehalten werden dürfen. Der Erlaß des Kultusministers v. Zedlib, wonach für Dissidentenkinder, die dem Religionsunterricht in der Volksschule nicht beiwohnen, ein ausreichender Ersatz für diesen Unterricht nachzuweisen ist, enthalte eine unzulässige Beschränkung der durch§ 11, II. 12 des all
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leber den Religionsunterricht der Dissidentenkinder hat in bezug auf den Erlaß des früheren preußischen Kultusministers v. Zedlitz das Landgericht zu Halle a. S. ein Urtheil von prinzipieller Bedeutung gefällt. Der Angeklagte Karl Brandt war durch Urtheil des Schöffengerichts wegen mehrfacher Schul. versäumnisse seiner beiden Kinder zu Geld- oder Haftstrafen verurtheilt worden. Gegen dieses Urtheil legte er Berufung ein. Dem Wahlverein für den 6. Berliner ReichstagsDurch das Ergebniß der Hauptverhandlung vor dem BerufsWahlkreis lag am dritten Weihnachtsfeiertage die schmerzliche gericht ist folgender Sachverhalt erwiesen: Angeklagter ist mit feiner Ehefrau Wilhelmine geb. Fischer aus der evangelischen Pflicht ob, einen braven Genossen zur letzten Ruheitätte zu geLandeskirche ausgeschieden. Seine beiden nicht getauften Kinder leiten, den am 24. Dezember an den Folgen der Proletarierkrank Adoptivkinder. In der„ Vossischen Zeitung" annoncirt Quise und Karl besuchen die evangelische Boltsschule in Halle. heit verstorbenen Arbeiter Paul Rebhuhu. Troßdem die jemand: Gebild., reiche, kindert., prot. Familie wünscht e. 2 bis Auf eine vom Angeklagten an den Magistrat zu Halle a. S. geKunde von dessen Ableben der Feiertage wegen nicht hatte 3jähr. Mädchen v. nur ganz feiner Herkunft zu adoptiven. Off. richtete Eingabe war seine Tochter Luise Brandt von der Theilnahme öffentlich bekannt gegeben werden können, batte sie sich doch von 1. s. w." Man hat hierbei in erster Linie an uneheliche an dem evangelischen Religionsunterrichte entbunden worden. Mund zu Mund verbreitet, sodaß sich am dritten Weihnachts- Kinder zu denken. An Offerten, die solche Kinder anbieten, wird Für seinen Sohn Karl hat der Angeklagte eine gleiche Entbin feiertage auf dem Friedhofe der Rions- Gemeinde in Neu- Weißensee es der finderlosen Familie nicht fehlen. Es giebt der unehelichen dung bei dem Magistrat nicht nachgesucht; er hat sich damit beeine stattliche Anzahl von Genossen und Genossinnen eingefunden Kinder auch von nur ganz feiner Herkunft" genug. gnügt, dem Schuldirektor die Anzeige zu machen, daß er auch hatte, um dem Dahingeschiedenen das letzte Geleit zu geben. Der da dergleichen unerwünschter Zuwachs selbst den besten" feinen Sohn nicht in die Religionsstunde schicken werde. Der vom 6. Wahlverein gestiftete prächtige rothe Kranz mit großer Familien zuweilen Don der Tochter des Hauses be Schuldirektor hat die Nichttheilnahme zunächst stillschweigend geSchleife wurde vom Vorsitzenden Kiesel persönlich auf dem Grabe scheert werden soll. Diese Kinder mögen das Licht duldet. Im Sommer 1892 wurde der Dispens für Luise Brandt niedergelegt. Rebhuhn war ein eifriger Förderer der Sache des ber Welt allerdings zumeist in der Abgeschiedenheit vom Magistrat zurückgezogen und nunmehr wurde der AnProletariats, ein braver, treuer Genosse, ein unermüdlicher einer bei Zeiten aufgesuchten unbekannten" Pension", geklagte vom Schuldirektor aufgefordert, seine beiden Kinder an Kämpfer für Freiheit und Recht, dessen Wirken und Streben einer einsamen Sommerfrische oder eines weltfernen Badeortes dem Religionsunterrichte der Volksschule Theil nehmen zu lassen. nur zu früh ein Ziel gesetzt worden ist. Wenn auch todt, wird erblicken. Sie werden dann in Pflege gegeben, natürlich auch Dieser Aufforderung folgte der Angeklagte nicht; es wurden daher er doch Allen, die ihn näher kannten, in lebendiger Erinnerung nur in ganz feine" Familien, und später läßt man sie bei auf eine Anzeige des Schuldirektors hin die erwähnten Strafen passender Gelegenheit von einem finderlosen Ehepaar, das Aufgepakt, die Mucker gehen um! Alljährlich um die wiederum nur zu den gebildeten“ und„ vornehmen" gehören Neujahrszeit tauchen widerliche Gestalten in den Straßen auf. darf, adoptiren. Auf Geld braucht dabei nicht gesehen zu werGeilen Blickes stellen sie sich vor alle Läden, in denen Neujahrs - den, und wenn die Familie, die durch die oben angeführte farten ausgestellt sind und beschnüffeln jedes einzelne Bild, jeden Annonce ein Adoptivkind sucht, sich darin ausdrücklich als Vers, um irgend eine Anzüglichkeit darin zu ergattern. Ist so reich" bezeichnet, so geschieht das wohl nur, um der ihr Kind einem Lüstling ein Fang gelungen und hat er eine Gratulations wegschenkenden Mutter die Versicherung zu geben, daß der farte entdeckt, die nach seiner gottgefälligen Meinung sitten- Sprößling auch wieder in gute Verhältnisse kommen und feine verletzend wirken tönnte, so reicht er sie im Kreise seiner Kum- Noth leiden wird. Daß uneheliche Kinder zur Adoption an gemeinen Landrechts gesetzlich begründeten Rechte in Hinsicht der pane herum. Ist das unfittliche Bild aber genugsam beaugen- wildfremde Leute weggegeben werden, kommt auch in Ar- Dissidenten und sei somit da Gesetze im Verwaltungswege Hiernach scheinigt, so werden noch einmal die Augen fromm verdreht und beiterinnenkreisen vor. In gewissen bürgerlichen Blättern kann nicht aufgehoben werden können rechtsungiltig. dann wandert das corpus delicti mit einer entsprechenden De- man fast täglich Annoncen lesen, in denen irgend eine arme habe nicht thatsächlich festgestellt werden können, daß der Annunziation aui's Polizeipräsidium. Das ist das traurige Amt, das Person edeldenkende Menschen" bittet, ihr ihr Kind abzunehmen. geklagte Brandt zu Halle a. S. dadurch, daß er seine Kinder ordinärer" Herkunft Luise und Karl Brandt an dem evangelischen Religionsunter die Mucker zu dieser Zeit freiwillig ausüben. Man mißverstehe uns Die unehelichen Kinder von nicht. Bon wirklichen Unfittlichkeiten und Anstößigkeiten bleibt, werden jedoch nicht weggegeben, weil die Mutter der Schande" richt der Volksschule nicht Theil nehmen ließ, dieselben den wie auch die Gegner oft anerkannt haben, fein Blatt freier als ausweichen will, sondern weil sie das arme Wesen nicht er- Schulunterricht habe versäumen lassen.- Der Angeklagte wurde und durch die nothwendige Pflege des also freigesprochen. Die Kosten des Verfahrens wurden der ein sozialdemokratisches. Aber mit desto größerem Recht steht es nähren kann uns daher auch an, das Treiben zu geißeln, dem die Mucker selben noch im Erwerb des eigenen färglichen Lebens- Staatstaffe auferlegt. behindert wird. In der Regel werden gegenwärtig obliegen und wir wünschen diesen Herren, daß von unterhaltes feiner Seite auf der Welt mehr Unfittlichkeiten bewirft werden, diese Kinder auch nicht umsonst verschenkt, sondern es Eine Anklage wegen Beleidigung der Mitglieder der als durch Neujahrstarten. Den Verkäufern dieser Karten aber wird eine gewisse Summe dafür verlangt. Sie werden also ersten Strafkammer des Landgerichts II wurde gestern gegen empfehlen wir, den Muckern in energischer Weise zu zeigen, wo regelrecht verkauft. Die Töchter aus nur ganz feinen" Familien, den Redakteur der Staatsbürger- Beitung", Dr. Otto Bachler, der Zimmermann das Loch gelassen hat, wenn diese Leute ihnen die ein uneheliches Kind zu vergeben haben, mögen sich darüber vor der zweiten Strajkammer des Landgerichts I verhandelt. G8 christliche" Moralpredigten halten und gar„ christliche" Neujahrs - entsetzen. Wir haben nicht den Muth, einen Stein auf die ihr handelte sich um eine Notiz, die in der Abendausgabe der gefarten aufzudrängen versuchen sollten. Kind verkaufende Mutter zu werfen. Die Mutterliebe, die sich genannten Zeitung vom 19. Juni d. Js. erschienen war. Dieja angeblich nur im Gegenwartsstaat bethätigen taun, müssen sie felbe erschien unter der Spizmarke: Folgende auffallende MitAllerhand Weihnachtsfeiern, die am Sonntag von beide aus ihrem Herzen reißen, die reiche Mutter nicht weniger theilung geht uns von einem Leser zu." orthodox- kirchlichen Vereinigungen für Arbeitslose veranstaltet als die arme. Der einzige Unterschied ist der, daß es die eine zählt, daß der wegen Sittlichkeitsverbrechen verhaftete Dr. med. wurden, zeigten, wie wenig Tattgefühl die Frommen vor dem aus Noth und die andere aus Eitelkeit und Scheinheiligkeit thut. Flatow aus Rigdorf gegen eine Kaution von 20 000 m. wieder Herrn besitzen. Freilich, was bedarf es Arbeitslosen gegenüber und wiederum ist es nur die Noth, welche dazu führt, daß die auf freien Fuß gesetzt worden sei und diese Thatsache als ein des Taktgefühls! Für ein Stückchen Brot und eine Tasse Ge- Hungernde zu verkaufen wünscht, was nur die Satte ver- schlagender Beweis dafür angeführt, daß die Juden im Lande tränks, das besonders phantasiebegabte Leute als Staffee be- fchenten darf. der Milde mit anderem Maße gemessen würden, als ihre christzeichnen, kann der Arbeitslose auch schon was leisten und so lichen Mitbürger. Wegen dieser letzten Aeußerung hatte der Eines Scherzes" wegen verhaftet wurde am zweiten Präsident des Landgerichts II den Strafantrag gestellt. muß der Arme denn in der Art, wie wir es fürzlich gelegentlich der Kellnerfeier schilderten, eine halbe Stunde lang Kirchen- Weihnachts- Feiertage der Müllergeselle Carl. Derselbe bemerkte Angeschuldigte bestritt sowohl jede beleidigende Absicht, wie gefänge plärren, eine weitere halbe Stunde lang sich von einem am Dienstag Morgen gegen 8 Uhr in der Gerichtsstraße ein auch, daß in der betreffenden Bemerkung überhaupt eine Belei Pastor erzählen lassen, daß der„ Heiland" auch für die Arbeits- vor einem Hause stehendes Milchführwerk, dessen Führer gerade digung zu finden sei. Sie enthalte nur ein allgemeines Urtheil lofen geboren wurde, und erst wenn diese und noch nicht anwesend war: er schwang sich auf den Bock und jagte und er beantrage, seinen Kollegen und Mitbesitzer der Zeitung, einige andere Präparationen vorüber, ist würdig, davon. Er tam auf seiner Fahrt auch nach Reinickendorf , wo Dedo Müller, darüber zu vernehmen, daß sie gemeinschaftlich die seinem leeren Magen den dürftigen Weihnachtsschmaus anzuver zufällig ein Berliner Pferdehändler, der kurz vorher erst das Notiz vor der Veröffentlichung auf ihren Inhalt genau geprüft trauen, den ihm fromme Männer dargereicht haben. Ob die Pferd an den Milchhändler verkauft hatte, das Gespann zu Ge- und beide ihre Ansicht dahin ausgesprochen hätten, daß derselbe Leute, die derartige Bescheerungen veranstalten, gar nicht fühlen, sicht bekam. Da ihm der Kutscher unbekannt war, so fiel er die Handhabe zu einer Anklage unmöglich bieten könne. Daß mit welchem Gedanken die Hungernden, soweit in ihnen noch dem Pferde in die Zügel und brachte dasselbe zum Stehen. über die Haftentlassung des Dr. Flatom verschiedene Meinungen nicht alles Selbstbewußtsein erstorben ist, derartige Prozeduren Jetzt versuchte der Müllergeselle zu entfliehen, wurde jedoch bestehen konnten, beweise schon die Thatsache, daß das Kammerüber sich ergehen lassen? Der gewöhnliche Mann, der einem von Bassanten festgehalten und troß seiner Erklärung, daß er gericht den Beschluß der Strafkammer wieder aufgehoben habe. Armen, der an seine Thür Klopft, eine Gabe befcheert, thut dies den Milchhändler genau kenne und sich nur einen Feiertags: Der Gerichtshof lehnte den Beweisantrag des Angeklagten als ohne Sermon, weil er ohnedies weiß, wie furchtbar elend es ist, scherz" geleistet habe, festgehalten. Inzwischen hatte der Bestohlene unerheblich ab. Der Staatsanwalt bezeichnete den Vorwurf der betteln zu müssen; die frommen Herren aber scheinen es darauf bereits auf dem nächsten Polizeibureau ſeinen Verlust gemeldet, Parteilichkeit, der den betreffenden Richtern gemacht worden sei, abgesehen zu haben, den Arbeitslosen den Appetit vorher noch und die telephonische Meldung davon traf etwa bei der Behörde als eine schwere Beleidigung, die er mit Rücksicht auf die vielen durch besondere Maßregeln zu verderben. Ist dies auch praktisches in Reinickendorf ein, als der Pferdedieb seine Erklärung von der Vorstrafen des Angeklagten wegen gleicher Vergehen mit einer Christenthum? innigen Freundschaft mit dem Milchhändler abgab. Gine weitere Gefängnißstrafe von drei Monaten zu ahnden bat. telephonische Unterhaltung stellte fest, daß der Bestohlene den Müllergefellen gar nicht fannte, und so wurde der Scherzbold" Der Gerichtshof erkannte auf 100 m. Geldstrafe, event. 10 Tage Gefängniß. in das Moabiter Untersuchungsgefängniß abgeliefert.
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Es wurde dann er
Falsche Fünfmarkstücke zirkuliren seit einiger Zeit wieder in Aussehen erregender Weise. So wurde gestern Abend wieder ein solches in der Destillation von Milde in der Alten JakobFür Leute, welche gern wahnwikige Wetten machen, straße angehalten, in derselben erschien ein gut gekleideter Mann Das Kunststück, mit Hilfe eines Gerichtsvollziehers zu ist folgender Fall lehrreich, welcher fürzlich das Reichsgericht be und versuchte, nachdem er eine Beche von 1,25 M. kontrahirt rücken, hat ein Tischler im Louisenstadttheil fertig gebracht. schäftigte. Infolge einer Wette hatte ein Knecht von einem an hatte, diefelbe mit einem 5 Martstück zu bezahlen. Dem Wirthe Ein Lokalblatt erzählt davon das folgende Geschichtchen: Der deren ein halbes Liter Branntwein dargereicht erhalten, welches fiel der Klang des Geldes und ein fettiges Gefühl beim Anfassen Meister schuldete dem Hauswirth bereits über 300 M. Miethe, er in einem 3uge austrant. Auf dem Nachhausewege deffelben auf und verweigerte derfelbe die Annahme. Da der und am 1. Januar waren abermals 300 m. fällig. Um nun dem verstarb der Knecht an akuter Alkoholvergiftung und gegen den Fremde erklärte, anderes Geld nicht zu befißen, so wurde ein Hauswirth das Retentionsrecht an den Möbeln und Werkstatts- Theilnehmer an der Wette wurde die Anklage wegen fahrlässiger Echußmann hinzugerufen, der bei einer Untersuchung des Un- Utensilien zu nehmen, ließ sich der Biedermann von seinem Tödtung erhoben. Die Straffammer hatte ihn freigesprochen bekannten noch zwei falsche 5. Markstücke vorfand. Da der be- Schwager, einem Winkelkonsulenten, verklagen. Nachdem das unter der Annahme, daß der Angeklagte als Folge seiner Hand treffende Angabe seines Namens und Wohnung verweigerte, so Urtheil rechtsfräftig war, erschien der Schwager mit dem Ge- lung wohl eine Gesundheitsschädigung, nicht aber den Tod des wurde derfelbe zur Wacte geführt. Die Foliifitate zeigten das richtsvollzieher bei dem Tischler und pfändete das gesammte Knechtes habe voraussehen können. Auf die vom Staatsanwalt