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chreien: Sie sollen mir eine anständige Antwort geben!"[ rechnungsfähigkeit habe ich nicht; wohl aber glaube| In der Diskussion verlangte Gastwirth Herzberg Ben d Ja, wenn Sie eine anständige Antwort verlangen, so müssen Sie ich, daß er an Nikotinvergiftung leidet, sonst ist er gefund. tralisation des gesammten Versicherungswesens, ferner Aufhebun, eit fich auch anständig benehmen." Frecher Schlingel war sein legtes Der Angeklagte hatte noch den Pastor Hunis in der An- der freien Hilfskaffen. Mehrere Redner betonten, vor allen Wort. Dienstag, den 29. August, wollte ich in die Stadt gehen; stalt Bethel als Schutzeugen geladen, um sich von diesem ein Dingen komme es darauf an, daß die Kassenmitglieder durch ich bat Schnittger um Erlaubniß, er aber hat sie mir mit der allgemeines Leumundszeugniß ausstellen zu lassen. Pastor regen Besuch ihrer Generalversammlungen Fürsorge treffen, daß Ausrede, ich müsse Pastor Siebold fragen, verweigert. Auf meine Hunis bekundet etwa: So weit ich den Herrn Bönil tenne, brauchbare und zielbewußte Vertreter in den Vorstand kommen. Frage: Was hat denn das zu bedeuten, stets haben Sie mir halte ich ihn für einen edel denkenden Menschen; es ist nicht zu Außer einem Redner, der das Großziehen eines bureaukratischen die Erlaubniß ertheilt und heute, wenn ich morgen abreise, soll leugnen, daß ein Mann, wie Herr Bönil, dessen Studium Beamtenapparates innerhalb der Zentralisation fürchtete, ich neues anfangen?" antwortete er mir: Wenn Sie morgen immer Philosophie und die spekulative Mystit war sehr schwer sprachen sämmtliche Redner für das Projekt. Wegen vor abreisen, so müssen Sie mir noch heute blinden Gehorsam leisten." die Behandlung durch den Hausvater Schnittger empfinden mußte. gerückter Zeit wurde die Versammlung geschlossen. Ich ging nun, ohne weiteres mit ihm zu sprechen, fort. Herr Ich halte Herrn Bönil für einen braven, ordentlichen Menschen." Ueber die eingelaufene Resolution soll in der nächsten Ver­Schnittger lief mir nach und rief:" Frecher Patron." Ich Der Herr Staatsanwalt faßte sich kurz und beantragte auf grund fammlung, die am 21. Januar stattfindet und zu der alle kassen­tehrte um und erwiderte seinen Gruß mit den Worten:" Sie der eidlichen Aussagen der Zeugen Schnittger und Mer... vorstände eingeladen werden, beschließen. sind ein verdammter Lump." Meine Herren! Ich gebe wegen Vergehen gegen§ 241 des Strafgesetzbuches eine Ge­zu, es war unrecht von mir, daß ich diesen Ausfängnißstrafe von 3 Monaten. bruck gebrauchte, ich hätte sollen lieber schweigen; aber, Der Gerichtshof verkündete nach kurzer Berathung ein frei meine Herren, woher die Geduld? Im Laufe der furzen sprechendes Urtheil; in der Begründung heißt es: das Zeit, welche ich leider in der Anstalt zugebracht habe, Gericht habe trotz der eidlichen Aussagen der beiden Zeugen nicht war der tägliche Gruß entweder frecher Schlingel" oder frecher die Ueberzeugung gewonnen, daß der Angeklagte den Revolver Patron" und dergleichen. Mein Geduldsvorrath war alle ge- gegen den Hausvater Schnittger angeschlagen habe; es sei nicht worden, ich konnte es nicht mehr aushalten. Uebrigens ist es erwiesen, daß der Angeklagte die Absicht gehabt habe, den Haus­ja nur die in Bethel übliche Sprache, deren ich mich bedient vater zu erschießen; das Gericht habe dem Angeklagten Glauben habe; denn, glauben Sie nur, meine Herren. in Rußland habe geschenkt, wenn dieser meinte, der Hausvater habe wohl eine un­ich solche Ausdrücke der deutschen Sprache nicht fennen gelernt! willkürliche Bewegung des Armes für eine gegen ihn gerichtete Als Schnittger die Worte verdammter Lump" gehört hatte, rief Drohung genommen. er einen Kranten zu seiner Hilfe herbei; ich eilte aber fort und ging nach Bielefeld .

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Versammlungen.

In der Volksversammlung, welche im Puhlmann­schen Lokale tagte, referirte Dr. Rolwit über den Charitee­Bontott. Derselbe wies darauf hin, daß der Boykott erfreulicher­weise Fortschritte mache. 200 000 versicherte Stassenmitglieder hätten sich bereits dem Boykott angeschlossen. Immerhin aber gäbe es noch eine ganze Reihe von Krankenkassen, welche sich dem Boykott bisher nicht angeschlossen haben und voraussichtlich dies auch wohl nicht thun werden. Hier gelte es, Einfluß auf die Mitglieder und durch diese auch auf die Vorstände dieser Rassen zu gewinnen. Der Erfolg würde sicher auch hier nicht ausbleiben, wenn man bedente, aus welchen Gründen der Boykott hervorgerufen sei. Der Referent führte nunmehr alle Klagen und Mißstände über die Charitee in großen Zügen vor Augen, erläuterte die von der Krankenkassen- Rommission aufgestellten Forderungen, welche seiner Meinung nach ohne weiteres bewilligt werden können und schloß mit der Aufforderung, daß alle dazu bei­tragen mögen, den Boykott siegreich durchzuführen, damit, wenn eine neue Charitee gebaut werden sollte, in diese auch ein neuer Geist einziehe.( Beifall.) Dem Vortrage folgte eine animirte Diskussion, in welcher die Chariteeverhältnisse eine ausgiebige Beleuchtung erfuhren.

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In der Stadt angekommen, suchte ich einen Bekannten von mir auf und fragte ihn um Nath, was ich machen soll. N. N. fagte zu mir: Klagen Sie doch. Gewiß, meine Herren, ich hätte es auch gethan, leider hatte ich keinen Pfennig in der Zasche. Die letzten vier Mart, welche ich besaß, nahm mir Schnittger unter dem Vorwande, er wolle für mich ein Spar- Die Agitation für den Boykott der Charitee schreitet faffenbuch anlegen. Ich sah aber ebensowenig jemals dies rüstig vorwärts. Am 27. Dezember haben wiederum in vier ver­Sparkassenbuch, wie ich bis heute Amerika gesehen habe. Ich schiedenen Stadtgegenden gleichzeitig öffentliche Volksversamm­Bum zweiten Punkte der Tagesordnung: Zentralisation ging von N. N. mit dem festen Entschluß, mich selbst verhaften lungen getagt und sich mit dieser Frage beschäftigt. der Krankenkassen" theilte der Vorsitzende Näther dasjenige zu lassen, fort; ich wollte aber noch einmal mit Pastor Siebold In der Bockbrauerei am Tempelhofer Berg mit, was bisher in dieser Frage geschehen ist und war der sprechen, denn ich glaubte, Siebold sei besser als Schnittger. referirte Dr. Heymann. Einleitend die Ursachen des Boy- Meinung, daß einer Zentralisation ein Verband von Kranken­Ich ging zu Siebold und bat ihn um meinen Lohn, bekam fotts besprechend, bemerkte der Redner, daß auch von anderen fassen vorausgehen müsse. Zweifellos sei, daß sich ganz erheb­aber zur Antwort:" Gehen Sie auf die Polizei und lassen Parteien derselbe als berechtigt anerkannt werde, nichts desto liche Vortheile erzielen ließen. Rack wiz sprach sich gegen Sie sich doch mit Transport nach Hause schicken." Meine Herren! weniger aber zur Beseitigung der Mißstände von keiner anderen Bentralisation aus. Ein tieferes Eingehen auf die Frage der ich meine, es ist wünschenswerth. daß dieser Fall im Reichs- Seite, außer der Sozialdemokratie, Mittel und Wege in An- Bentralisation wurde für unthunlich erachtet, da die event. Ver tage erwähnt werde, wie die Herren Pastoren es mit ihren wendung gebracht würden. Mit der stereotypen Redensart: wirklichung derselben noch in weiter Ferne liege. Es wurde Arbeitern treiben; so lange man Schweiß, Kraft, Zeit zu ver- Das ist schon immer so gewesen und wird auch so bleiben", darauf hingewiesen, daß es zunächst Pflicht der Orts- Kranken­zehren bat, ist man ihnen willkommen, verlangt man aber den sucht sich das honette Bürgerthum ebenso über die Frage hinweg: faffen- Mitglieder sei, das Ihrige zu thun, daß die Kassenver= verdienten Lohn, dann sagen die Herren: Gehen Sie nur auf zusetzen, wie es auch auf politischem und wirthschaftlichem Gebiet waltung eine den Interessen der Arbeiter entsprechende werde. tie Polizei und lassen Sie sich doch als Dieb nach Hause mit derselben Redensart feine Banfrotterklärung ausspricht. Der Gedanke der Zentralisation fand im übrigen allseitige Sym­transportiren." Von Siebold ging ich auf die Polizei, bat Das Proletariat habe auch hier die Besserung der Zustände in pathie. den Herrn Polizei- Inspektor, er möchte mich verhaften und ich der eigenen Hand und Unterstützung von feiner Seite nöthig. erzählte ihm die ganze Sache. Der Polizei- Inspektor schickte mich Redner behandelte in kurzen Zügen die Entstehung und Geschichte Vorsitz des Genossen Pfarr in Ahrend's Brauerei; Referenten Die Versammlung für Moabit tagte unter dem nach Gadderbaum. Da es nun 11 Uhr war und ich noch keinen der Charitee seit dem Jahre 1800. Alle Mängel der damaligen für den ersten Punkt waren Dr. Weil und Adler. Dr. Bissen genossen hatte, lief id) aus Berzweiflung umber, ohne Beit haben sich an diesem Institut bis auf den heutigen Tag er Weil führte in einem interessanten Vortrage der Versammlung zu wissen, wohin. Gegen 4 Uhr Nachmittags tam ich in Herford balten und zwar sind daran nicht die Aerzte, sondern die falschen die Uebelstände vor Augen, die ein Eingreifen der Arbeiterschaft an, mit dem festen Entschluß, mich nieder zu schießen. Da ich Verwaltungszustände schuld. Die Beiträge des Staates, lumpige nöthig machten. Selbst die gegnerische Presse werde durch das feinen Revolver hatte, so verschob ich es bis zum nächsten Tag. 400 000 m. jährlich, find ein Nickel im Vergleich zu den Aus- erdrückende Beweismaterial gezwungen werden, Stellung gegen In Herford borgte ich bei Pastor Gottschalt, der mich von meiner gaben für den Militarismus. Als Anhängsel zur Universität die Charitee zu nehmen. Der Redner weist im einzelnen nach, früheren Thätigkeit her als Judenmissionar tennt, 8 Mark und und zur Ausbildung junger Aerzte bestimmt, sei die Charitee wie der Boykott bereits gewirkt hat und schließt mit dem Er­mit dem 1/27 Uhr Bug fuhr ich nach Bielefeld ab. In Bielefeld für den Staat jedoch sehr werthvoll; der wirksam durchgeführte suchen an die betheiligten Kreise, fest zu bleiben; die Arbeiter­war das erste was ich that, ich taufte mir einen Revolver und Boykott derselben bedeute für ihn Entziehung der Studienobjekte. klasse müsse auch in dieser Frage die Rolle des Pioniers der ging nun damit zu Siebold. Als ich da ankam, kam mir Damit dieselbe recht fühlbar werde, möge Jeder sein Möglichstes bei- Humanität übernehmen. Genosse Adler behandelt hierauf ein­ein Mädchen entgegen. Ich bat sie, sie möchte Pastor tragen, daß der Boykott erfolgreich durchgeführt werden kann. Der gehend die Forderungen, welche von der Kommission der Kranken­Siebold fragen, ob er mir meinen Lohn geben will Redner kam dann auf den von Dr. Schaper, dem jezigen Chef- fassen an die Direktion der Charitee gestellt sind. Grade der oder nicht, sie brauche mir nur ein Ja oder Nein zu arzt der Charitee, geplanten Neubau des Instituts zu sprechen. preußische Staat habe hier prächtige Gelegenheit praktische Sozial­bringen. Da kam nun Pastor Siebold felbst und begann Im Gegensatz zu diesem war er der Meinung, daß bei ausreichenden reform zu treiben. Aber keine Reformsinspelei, mit Schnecken­im Tone salbungsvoller Liebe:" Ja, ich kann Ihnen nur sagen, Mitteln dieses Krankenhaus in drei Jahren sehr gut hergestellt werden tempo erwarten wir, sondern energische sofortige Hilfe. Möge was ich heute Morgen gesagt habe, Sie bekommen nichts." Herr fönne; die berechnete Frist von zehn Jahren wäre nur ein tempo erwarten wir, sondern energische sofortige Hilfe. Möge man eine Reihe von Privathäusern schleunigst ankaufen und zu Pastor, hat denn alle Ehrlichkeit und Wahrheit im Christenthum Kompliment gegenüber dem Moloch Militarismus, dem man um interimistischen Baracken einrichten; den Neubau aber derart ein­aufgehört? fragte ich. Sie quälen mich heute den ganzen Tag alles in der Welt die Mittel nicht beschränken dürfe.( Sehr richten, daß in längstens zwei Jahren das neue Gebäude be mit Hunger, es ist Nacht geworden, alles geht zur Ruhe und ich richtig.) Nach eingehender Besprechung der bekannten, von zogen werden kann. Die Versammelten bekundeten durch habe nicht, wohin ich den Kopf legen fann. Sie zwingen mich, der Kommission der Krankenkassen ait die Charitee- Verwaltung lebhaften Beifall ihre Uebereinstimmung mit den Refe daß ich mich niederschieße. Ja, schießen Sie fich todt." Herr gerichteten Forderungen, wobei er deren nothwendige Durchführ renten und gelangt eine Resolution die sich zustimmend Pastor, es wird Ihnen aber nachher leid thun. Schießen Sie barfeit an einigen interessanten Beispielen veranschaulichte, zu dem Boykott ausspricht, einstimmig zur Annahme. sich nur todt." Herr Pastor, es wird Ihnen nachher leid thun. forderte Redner schließlich zur regsten Agitation in weiteren Das Referat zum zweiten Punkte der Tagesordnung hatte der Schießen Sie sich nur fodt." Wenn so, so soll Ihr Wille ge: Schichten der Bevölkerung auf, damit die betreffenden Behörden Genoffe Gutheit übernommen, der in längerer Rede die Vor­schehen. Ich lief aus seinem Garten, zog meinen Revolver aus recht bald gezwungen sind, zwecks Abstellung der Mißstände in theile der Zentralisation der Kassen den Anwesenden schilderte. der Tasche und bevor ich noch Zeit hatte, denselben auf mich zu der Charitee mit der Kommission der Krankenkassen in Ver- Ebenso wie die Stimmen, welche bei Einführung der freien Arzt­richten, ging er in die Luft los. Meine Herren! Das ist der bindung zu treten.( Lebbaster Beifall.) Reichstags- Abgeordneter wahl gegen diese Reform sich erhoben, jeht größtentheils schon Schreckschuß des Herrn Staatsanwalts. Es war aber fein 3ubeil bemerkte in seinem dem Vorredner sich anschließenden Schreckschuß, sondern der Schuß war bestimmt, mich aus den Referat, der Boykott der Charitee habe eine weitgehende Be- zum Schweigen gebracht seien, werden auch die Einwände, die Banden des Lutherthums, aus den Händen eines lutherischen deutung erlangt, indem die Verhältnisse dieses staatlichen man gegen dieses Projekt hat, bald verstummen. Die Arbeitgeber sind mit wenigen Ausnahmen auch dafür. Redner appellirt an Pastors zu befreien. Instituts, das sonst immer den Anspruch erhob, eine Muster- die Anwesenden, dafür Sorge zu tragen, daß den Krankenkassen Von Siebold ging ich nach Saba", ich wollte noch den anstalt zu fein, offenkundig vor aller Welt fritisirt wurden. mehr Aufmerksamkeit geschenkt werde und die Abneigung, die viele Herrn Schnittger fragen, ob er mir das Geld geben wolle und Hoffentlich habe der Boykott habe der Boykott auch den städtischen Be Genossen noch den Kassen entgegenbringen, verschwinde. Genosse dann wollte ich in den Wald gehen, um mich da zu erschießen. hörden ins Gewissen gesprochen, und trägt dazu bei, Adler wünscht, daß die Krankenkassen die ihnen zustehenden Schnittger war nicht zu Hause. Auf das Bitten der Hausmutter, daß auch hier manche Uebelstände verschwinden. Redner Rechte auch insoweit ausnützen, daß den Unternehmern z. B. die Frau Kruzmacher, ging ich in mein Zimmer und begab mich zur ersuchte un Mittheilung irgend welcher, die Charitee Uebertretung der Gewerbe- Ordnung u. f. w. verleidet wird. Ruhe. Am 30. August Morgens, ich saß im Garten, tam Schnitt- oder andere Krankenhäuser betreffende Beschwerden an eine der Nach einer kurzen zustimmenden Diskussion wurde eine Resolution ger in Begleitung eines gewissen Meßwarb auf mich zu. Es Adressen der im Vorwärts" bekannt gegebenen Mitglieder der schien mir, daß Schnittger einen Revolver im Busen versteckt Subkommission der Krankenkassen. Wie aus den Ausführungen für die Zentralisation einstimmig angenommen und nachdem noch hatte. Meßwarb hielt ein kleines Meffer in der Hand. einiger erst vor ganz furzer Zeit aus der Charitee entlassener auf die am 21. Januar in den Konkordia- Sälen stattfindende Nun begann Schnittger: Sie haben sich gestern ohne Patienten hervorging, haben sich die Verhältnisse in der Charitee große Versammlung aufmerksam gemacht, wurde die Versamm meine Erlaubniß ins Bett gelegt, Sie können in" Saba" nicht trotz des Boykotts bisher auch nicht um ein Jota geändert. Die lung geschlossen. bleiben." Gut, ich bin damit einverstanden, bitte nur um meinen Behandlung, das Essen, die Unsauberkeit, die Frömmelei als Steglitz . Am ersten Weihnachts- Feiertage fand im Gam Lohn. Er gab mir keine Antwort und ging fort. In Pendant zum Kasernenton 2c. 2c. alles sei noch so wie brinus eine gut besuchte Volksversammlung statt, die sich mit der mir wurde unterdessen die Frage wach: Sollten die Leute mit vorher. Nach einem Schlußworte des Dr. Herrn Heymann Stichwahl zu den Gemeindevertreter- Wahlen, welche am Freitag, Waffen gekommen sein? Ich rief nun: Herr Schnittger, gelangte nachstehende Resolution einstimmig zur Annahme:" Die den 29. Dezember, Abends von 6 bis 8 Uhr stattfindet, beschäf ich bitte um meinen Revolver. Er begann mich jedoch zu verze. Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten tigte. Genosse Kaspar schilderte unter lebhaftem Beifall der folgen. Ich zog meinen Revolver aus der Tafche, hielt ihn auf einverstanden und legt jedem Anwesenden die Verpflichtung auf, Bersammlung noch einmal die Schäden und Mißstände in der mich gerichtet und sagte zu ihm: Sehen Sie, ich habe einen mit aller Kraft dafür zu sorgen, daß der Boykott über die Gemeindeverwaltung und das Verhalten einiger Gemeindever­anderen Revolver . Schnittger rief nach Meßwarb, ich lief fort. Charitee aufrecht erhalten wird, bis die grundlegenden Forde treter in ihren Versprechungen den Arbeitern gegenüber. In der Unterwegs begann ich zu weinen und bat: Herr Schnittger, Sie rungen der Kommission der Krankenkassen erfüllt und somit die Diskussion sprachen mehrere Genossen im Sinne des Referenten. und Pastor Siebold quälen mich schon 11/2 Tage mit Hunger; schreiendsten Mißstände beseitigt sind." Ter vorgerückten Zeit zur Annahme gelangte hierauf folgende Resolution: Die Volks­bitte verfolgen Sie mich nicht; er unterbrach jedoch die Ver- wegen wurde in eine Debatte über den zweiten Punkt der Tages- versammlung erklärt sich mit dem Referenten einverstanden und folgung nicht und lief mir nach bis zu der Stelle, wo ich zuordnung nicht eingetreten. Nachdem noch ermahnt worden, sich spricht den Wunsch aus, daß sich die Genossen im zweiten Bezirk sammenbrach. soviel wie möglich in den Dienst der Arbeiter- Sanitätskommission vollständig der Stimmenabgabe enthalten mögen, dafür aber im ( Adresse: Dr. Zadet, Annenstr. 46) zu stellen, erfolgte Schluß ersten Bezirk um so wirksamer für unseren Genossen Mittag ein­der Versammlung. treten, um diesem zum Siege zu verhelfen.

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Briefkasten der Redaktion.

$. 2. 42/43. Ja, ganz entschieden.

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Am Boden liegend, fragte ich Herrn Schnittger, welcher etwa zehn Fuß entfernt von mir stand, ob er mir meinen Lohn geben wolle oder nicht, jeüt sei nun die Entscheidungsstunde ge Im Konkordia- Saale hatten sich gegen tausend Per­kommen, denn ich fönne nicht weiter laufen, ich schöffe sonst fonen eingefunden, um zum Boykott der Charitee Stellung zu mich nieder. Ta hörte ich noch die Worte:" Frecher Schlingel, nehmen. Dr. Bernstein besprach an der Hand der von der schießen Sie sich todt" und ich brach gleich zusammen. Wer mich Arbeiter- Sanitätskommission und den Krankenkassen aufgestellten geschossen hat, ob ich selbst oder ein anderer, weiß ich nicht. Forderungen die Mißstände, welche in der Charitee herrschen, Von den Zeugen wurde zuerst der Hausvater Schnittger und wies nach, wie nothwendig die Abstellung derselben ist, da vernommen. Der Zeuge äußerte sich, soweit dies im Zuhörer- bei das in der Charitee eingeführte System, zu sparen um jeden J. G. Die Verpflichtung der Gemeinde durch den Orts raum vernehmlich, war, nur über den vom Angeklagten zuletzt Preis, ohne Rücksicht auf die Nachtheile, welche den Kranken vorsteher ohne vorhergegangenen oder nachträglich hinzukommen­geschilderten Vorgang; er sei an dem Tage, als B. die Anstalt dadurch erwachsen, verurtheilend. Stadtverordneter Meyner den Beschluß der Gemeindevertretung ist unzulässig und unver­verließ, verreist gewesen, als er am nächsten Tage erfuhr, daß schilderte als zweiter Referent die Vernachlässigung der Kranken, bindlich. Verfügt der Landrath als Aufsichtsbehörde die Zahlung, Bönil wieder da fei, nahm er den Meßwarb mit und verkündigte welche eine Folge davon ist, daß die Direktion und die Ver- so steht der Gemeinde gegen diese Verfügung die Klage bei dem dem B., daß er tein teisegeld erhalten werde, und daß er auch waltung der Charitee nicht in ärztlichen Händen liegt. Er zeigte Bezirksausschusse zu. In Ihrem Falle dürfte jedoch, abgesehen in Eaba" nicht mehr bleiben dürfe. Nun habe jener einen Re- an verschiedenen Beispielen, wie langsam. B. den Verordnungen von dem ftriften Recht, die Bezahlung des Handwerkermeisters, volver gezogen und auf ihn, den Zeugen, drei bis vier Mal ge- der Aerzte durch die Verwaltung und die Wärter entsprochen der doch nun einmal geleistet hat, billig sein. zielt, worauf Bönil fortlief und sich eine Kugel in die Brust wird. Redner forderte die Kassenmitglieder auf, die Vor- F. G. Ja, die Firma ist verpflichtet, ihren Arbeitern. schoß. Bräf.: Jit der Ange flagte vermögend? Zeuge: Er ftände, welche an der Bekämpfung der geschilderten Miß den Lohn auch für die Tage zu zahlen, an welche dieselben hat noch einige Bücher. Präs.: Aber das geht doch stände Theil nehmen, in diesem Vorgehen fräftig wegen Brandes aussehen mußten. Die Arbeiter müssen sich aber nicht so ohne weiteres, daß man einen Menschen zu unterstützen. Auf Antrag beschloß die Versammlung, von ihren etwaigen anderweitigen Verdienst während dieser, Tage an die Luft fett? Beuge gab auf diese Zwischenfrage einer Diskussion Abstand zu nehmen und erklärte sich in einer abrechnen lassen. teine Antwort.( Hört, hört.) Der zweite Zeuge Meß warb Resolution mit den Ausführungen der beiden Referenten voll 104. A. P. Nein: Nach§ 367 St. G. B. wird mit Geld­erzählt: Der Herr Bönil hat auf Herrn Schnittger gezielt, ich und ganz einverstanden. strafe bis zu 150 M. oder mit Haft bestraft, wer unbefugt einen Theil einer Leiche aus dem Gewahrsam der dazu berechtigten Personen wegnimmt.

habe es gesehen, er lief fort und das war alles. Nun wurde R. Schmidt referirte sodann über die Gründe, welche Pastor Siebold voi geladen. Derselbe war nicht zufrieden die Bentralisation der Krankenkassen empfehlenswerth machen. mit dem Eid des Gerichtshofes, sondern machte noch einen An der Hand eines ausführlichen statistischen Materials H. Hartmann. Zahlen Sie nur an den neuen Hauswirth, Extrazusatz. Präs.:. Was wissen Sie? 3euge: Bönil über die Kassenverhältnisse der hiesigen Orts Krankenkassen der sich bei Ihnen zu melden und zu legitimiren hat. wollte von mir Lohn haben und ich gab ihin nichts; da zog er stellt Redner einen Vergleich an mit der Zentrali 2. H. 8. Ja. Die Alimentationsforderung für das un einen Revolver und schoß in die Luft. Jch) bat ihn, lassen Sie fation der Krankenkassen in Leipzig , die ein recht erfreu- eheliche Kind verjährt erst in 30 Jahren nach der Geburt des das nr.c. Er hat schon einmal in Brellum so etwas gemacht, liches Resultat auf diesem Gebiet zu verzeichnen haben. Nach Kindes. Die einzelne fällige, ihrem Betrage nach durch Abrede wa ich gehört over gelesen habe, ich weiß nicht mehr wo. eingehender Schilderung der geradezu unhaltbar gewordenen oder Urtheil festgestellte Alimentationsrate verjährt binnen vier räs.: Ist der Angeklagte zurechnungsfähig? Bustände in den hiesigen Orts- Krankenkassen befürwortet Redner Jahren nach dem 31. Dezember d. J., in welchem sie fällig 3u die Zentralisation. Beuge: Begründete 3weifel an seine

wurde.

Verantwortlicher Redakteur: Robert Schmidt in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.