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tung: Borghese ist der Kandidat des Blocks, Oliva der der Kleri­talen. In der Gunst des demokratisch- antiflerifalen Blockes stehen auch Biffolati, Barzilai und Caetani; der Block verteidigt mehr eine Machtstellung als ein Programm. Den Lurus, ein Programm zu haben, leistet sich außer der sozialistischen   nur die reformistische Partei.

England.

,, Dortmunder Arbeiterzeitung." die Beurteilung der Wurmschen Resolution und die Beurteilung feines persönlichen Verhaltens zu den jüngsten Deckungsvorlagen Unserer Reichstagsfraktion hat es an Kritiken auch nicht burcheinanderliefen. So wies die Opposition drei Richtungen auf: gefehlt, sie sollte ja gründlich verhauen" werden. Aber sie hat die eine, die die Resolution 114 wörtlich nahm, eine zweite, die fie diese Kritik gut bestanden, sie hat gut abgeschnitten..

Mit allgemeiner Spannung sah man den Verhandlungen und bloß deshalb akzeptierte, weil sie in der Resolution Wurm nicht ge­Entschließungen des Parteitages in der Frage des Massen- nügende Schranken zur Verhinderung eines Entgegenkommens it reits entgegen. Neue Richtlinien sind nicht festgelegt worden, gegenüber dem Militarismus entdeckte, und endlich eine dritte, die fonnten auch nicht festgelegt werden. Die Debatte mußte jedoch mit Wurm in der Theorie im wesentlichen übereinstimmte und bloß Gründung eines Scharfmacherverbandes. sein, sie war notwendig, weil die Frage in der Presse und in Ver- an der Praxis Anstoß nahm. Diese Kritiken brachten der Resolution Wurm nicht theoretische sammlungen mehr oder minder lebhaft aufgerollt worden war. Es London  , 25. September.  ( Privattelegramm des mußte irgendwie entschieden werden. Nüchtern und fühl und mit Widerlegung, sondern nur Mißtrauen entgegen, als ermögliche sie " Vorwärts".) Die zunehmende Solidarität der britischen Gründen der Vernunft behandelte Genosse Scheidemann die Frage eine Lockerung unseres Grundsakes: Diesem System keinen Mann und feinen Groschen. Arbeiterklasse hat die britische   Kapitalistenklasse zu einer ener- in seinem Referat. Mit Feuer und Leidenschaft verfocht die Ge­Wir haben sicher nicht die mindeste Ursache, an diesem Grund­gischen Gegenwehr angestachelt. Die Time 8" veröffentlicht noisin Luremburg ihren Standpunkt. Und nüchtern und fühl waren jaz zu rütteln. Wenn mir mehrfach mein Satz aus dem Jahre heute die überraschende Nachricht von der Gründung einer treter der Gewerkschaftsbewegung. Alle Achtung vor dem Enthu- System eine Steuer bewilligen zu Zwecken, die wir verwerfen," wieder die Reden der Genossen Bauer und Husemann, beide Ver- 1909 entgegengehalten wurde:" Niemals dürfen wir dem heutigen Unternehmerorganisation, die den Namen, Abwehrver- fiasmus der Genossin Luxemburg  , aber es ist nun einmal nicht band der Unternehmer des Vereinigten König richtig, daß die Maffen nur auf die Parole warten, um los- so erwidere ich, daß ich an diesem Saz heute noch festhalte. Wenn die Regierung zu Militärzwecken durch uns Gelder be­reichs" trägt. Unter den Gründern befinden sich einige der zuschlagen. Und es ist auch nicht richtig, daß die Genossen nur los- fäme, die sie sonst nicht erhielte, wäre das entschieden zu verwerfen. schlagen brauchen, um alle, auch die Nichtorganisierten, Christen, Aber darüber sind wir wohl alle einig. Die Frage ist bloß die, wie größten Unternehmer des Landes und einige der bekanntesten Gelben usw. mitfortzureißen. Vielmehr ist richtig, daß wir alle wir uns verhalten, wenn über die Quellen jener Geldsummen Adeligen, wie z. B. der Banfier Lord Avebury   und der Groß- Welt gegen uns stehen haben werden. Und wir haben zunächst noch entschieden wird, die der Regierung figher sind. Der grundbesitzer Herzog von Bedford. Es besteht die Absicht, sehr viel Aufklärungsarbeit zu leisten, um nur unsere gesamten Grundsay: Diesem System feinen Mann und keinen Groschen kann einen Fonds von einer Milliarde Mart anzu- Parteis und Gewerkschaftsgenossen für den Angriffstrieg zu er uns unmöglich zur Gleichgültigkeit dagegen verpflichten, aus welcher sammeln. Allein in der letzten Woche versprachen zwei Tasche die Groschen genommen werden, die die Regierung auf jeden Der Massenstreit wird kommen! Er wird vielleicht sehr schnell fall bekäme. Es bebeutet keine Abschwächung unseres Grundsatzes, Fabrikanten, je eine Million Mark zu zeichnen, einige andere kommen, wenn die Feinde nicht an ihn glauben und voll Zuversicht wenn man ihn dahin erläutert: Diesem System keinen Groschen, versprachen geringere Summen. Aus dem Garantiefonds sollen sich anschicken werden, die Arbeiter noch mehr in Fesseln zu schlagen, am allermenigsten aber Arbeitergrofchen. an alle dem Verbande angeschlossenen Unternehmer unter bestehende Rechte antasten oder rauben wollen. Dann haben sie Erhebliche tiefergehende Gegensäge zwischen der Mehrheit des stützungen bei Sreits gezahlt werden, deren Gesamt den Krieg, der dann nicht nur zur Abwehr, sondern zum Angriff Parteitags und und dem größten Teile der Minderheit traten auch geführt werden würde. bei der Steuerfrage nicht zutage. heit in einem Jahre jedoch nicht mehr als 72 Prozent der vorhandenen Geldsumme betragen darf. Die Gründer weisen außerdem darauf hin, daß der Generalstreit der Eisenbahner und Bergarbeiter zu einem für die Unternehmer be­friedigenden Ende hätte geführt werden können, wenn schon damals der Allgemeine Arbeitgeberverband bestanden hätte. Der Hauptsächlichste Zweck des Verbandes ist: Schutz der Arbeitswilligen oder, wie man hierzulande sagt, der freien Arbeiter, die Bekämpfung des Boykotts und des Streitpostenstehens sowie die Abänderung des Gewerkschafts­

ziehen.

Neue Zeit".

Der dritte Jenaer   Parteitag hat somit von neuem die uner­schütterliche Geschlossenheit unserer Partei bekundet. Aber eben­In der soeben erschienenen Nr. 52 schreibt Genosse Karl sosehr auch ihr Festhalten an unserer bisherigen Taktik. Kautsky   u. a.

Die neue offensive" Taktik hat es nicht einmal zu einer flaren Die jüngste Tagung von Jena   hat alle diejenigen enttäuscht, Formulierung gebracht, geschweige denn zu einer fühnen Offen­die von ihr besondere Sensationen, eine tiefergehende Berklüftung five". Es wurde nicht der geringste Versuch gemacht, sie zu ent­der Partei erwartet hatten, Erwartungen, die einmal daher rühr- wickeln und zu verfechten. Sie kann damit als erledigt betrachtet ten, weil uns diesmal die gewaltige zusammenhaltende Kraft eines werden. Bebels fehlte, dann aber auch daher, weil die Verfechter der neuen, Wir bleiben, was wir waren, die unversöhnlichen Feinde der fühnen Initiative uns in Aussicht gestellt hatten, in Jena   ihr bürgerlichen Gesellschaft, ihr deshalb nicht weniger gefährlich, weil Banner offen zu entrollen und es zum Sturme gegen unsere alte wir an unserer alten Tattit festhalten, uns stets nur an Aufgaben defensive" Taktik zu führen. zu wagen, denen wir uns gewachsen fühlen. Dadurch ist die deutsche Sozialdemokratie freier von Niederlagen geblieben wie jede andere höherem Maße erworben wie jede andere, ist sie stärker geworden wie jede. Wir bleiben unserer Tattit getreu, das Proletariat nicht nur zu kämpfen zu führen, sondern auch zu Siegen!

gesetzes vom Jahre 1906, das die Kassen der Arbeiterverbände teines Bebel, um ihre Position mit leichter Mühe zu behaupten. rebolutionäre Partei, dadurch hat sie das Vertrauen der Massen in

sicherstellte. Ferner will er auch die Anerkennung der ein­gegangenen Verträge erzwingen. Beschlossen ist auch, daß der Allgemeine Arbeitgeberverband als Gewerkschaft registriert werden soll.

Die Times", das Organ der herrschenden Klasse Groß­ britanniens  , das die Nachricht veröffentlichte, unterzieht das neue Unternehmen in einem Leitartikel einer Kritik und meint, daß der Name der neuen Organisation allein geeignet sei, die Arbeiter zu reizen und das Fieber der wirtschaftlichen Unruhe eher zu verschlimmern, als zu lindern. Es bleibt abzuwarten, ob die Opposition der Times" stärker ist als der Einfluß der Gründer.

Jedenfalls ist das neue Ereignis eine ernſte Mahnung an die britischen   Gewerkschaftler und die Arbeiterschaft, thre Drganisationen zu zentralisieren, ähnlich wie es ihre Arbeit­geber getan haben.

Marokko.

Der spanische Guerillakrieg.

Madrid  , 25. September. Eine Depesche aus Larrasch an das Kriegsministerium meldet, daß bei einem Angriff zweier spanis scher Kolonnen auf den Duar Monzar der Feind mit Verlusten zurückgeworfen ist; er ließ 18 Tote auf dem Schlachtfelde. Die spanische Artillerie hat mehrere Duars zerstört. Die Ver lufte der Spanier betragen: zwei Leutnants und fünf eingeborene Soldaten tot, brei Offiziere und

26 Soldaten verwundet.

Die Parteipreffe über den Parteitag.

,, Erfurter Tribüne."

Alles in allem genommen, hat der Parteitag einen erfreu­lichen Verlauf genommen. Auch für uns erfreulich, die wir mit seinen Beschlüssen nicht vollkommen einverstanden sind. Wir haben in Jena   Auseinandersehungen gehabt, die außerordentlich frucht­bar auf unsere fernere Arbeit einwirten werden. Man ist prin­zipiellen Erörterungen nicht aus dem Wege gegangen, wenn auch durch die Gunst der Umstände die eine Seite besser davon ge­kommen ist als die andere. Vor allem haben wir aus Scheidemanns zweitem Schlußwort zum Vorstandsbericht, wie auch aus Eberts Worten am Ende des Parteitages vernommen, daß der Parteivor­stand noch nicht so weit gedämpft ist, daß er auf eine frische Offen­five verzichten möchte.

A

Dazu kam es nicht, und so bedurften die Verfechter dieser Taktik 3u wiederholten Malen waren die Vertreter der neuen, offensiven" Tattik aufgefordert worden, einmal deutlich zu sagen, was sie dar­unter eigentlich verständen. Sie schwiegen hartnädig darüber. Ihre sonstige Redseligkeit machte dies Schweigen um so beredter. End­lich, auf dem Parteitag, dachte man, fönnten sie sich nicht mehr der Aufgabe entziehen, ihr taktisches Programm zu entwideln. Wenn der Genossin Luxemburg   ihre Redezeit verlängert wurde, geschah das offenbar zu diesem Zweck und nicht zu dem, ihr die Möglichkeit zu geben, Scheidemann einige Liebenswürdigkeiten zu sagen. Bei der bekannten Leistungsfähigkeit der Rednerin auf diesem Gebiet wären dazu zehn Minuten mehr als ausreichend gewesen. Doch wird in der Freien Voltszeitung" in Göppingen   fol­wiederum hütete sich Genossin Luxemburg   sorgfältig, auch nur mit einem Worte ihre neue offensive Taktik zu kennzeichnen und ihre eigene Resolution zu erläutern.

tutionen( die Resolution der Minderheit zur Massenstreif- und zur Daß der Parteitag so schlecht formulierte und verteidigte Reso­Steuerfrage) und damit die neue offensive" Taktik mit großer Mehrheit ablehnte, ist nicht verwunderlich. Eher dürfte man da über erstaunt sein, daß sie die Unterstützung sehr tüchtiger Genossen

fanden.

Dies ist wohl dadurch zu erklären, daß beide Resolutionen Rompromißresolutionen darstellten. Es waren ver= schiedene Richtungen, die sich da zusammenfanden und glaubten, auf dem Wege der Abschwächung der Lurentburgschen Gedanken­gänge einen gemeinsamen Boden zu finden. Man darf annehmen, daß von den Genossen, die für die beiden eben besprochenen Resolu­tionen stimmten, nur die wenigsten damit für die neue offenfibe" Tattit eintreten wollten. Sie suchten bloß ein energisches Inter­esse für den Massenstreit wachzurufen und jeder Möglichkeit von Konzessionen an den Militarismus vorzubeugen, ohne jedoch von unserer bisherigen Taktik im geringsten abzuweichen ein Streben, das wohl die Sympathie der großen Mehrheit des Parteitags ge­funden hätte, wenn man ihm einen zweckmäßigeren Ausdruck gab als die Zustimmung zu zwei Resolutionen, die vor näherer Prüfung nicht standhielten.

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Aus der Partei.

Zum Fall Brückner

gende Erklärung beröffentlicht:

Nach dem Bericht in Nr. 246 des Vorwärts" machte Genosse K. Hildenbrand auf dem Parteitag in Jena   bei der Debatte über richtig die Meinung Brückners über Kinkel im Intereſſe der Partei die Angelegenheit Brückner u. a. folgende Ausführungen:" Wie war, geht daraus hervor, daß derselbe Kreisvorstand, der diesen Kandidatenwechsel gebilligt hat, einige Monate später den Steinfel zum Rücktritt beranlaßte, so daß der Landesvorstand vier Wochen vor der Wahl einen neuen Kandidaten ernennen mußte, nachdem Lindemann unter solchen Umständen es natürlich abgelehnt hatte, wieder zu fandidieren."

Die Mitglieder des damaligen Kreisvorstandes haben hierzu folgendes zu erklären:

1. Es ist unwahr, daß der Kreisvorstand den Genossen Rintel  dum Rücktritt von der Kandidatur veranlaßte. Genoffe Kinkel ist bielmehr freiwillig zurüdgetreten, was dem Genossen Hildenbrand

bekannt ist.

2. Unwahr ist, daß der Landesvorstand vier Wochen bor der Wahl einen Kandidaten ernennen mußte. Der neue Kandidat wurde vielmehr vom Kreisvorstand in Vorschlag gebracht und von einer Bezirkskonferenz zum Kandidaten nominiert. Dies war dem Genossen Hildenbrand bekannt.

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3. Unwahr ist ferner, daß es Lindemann abgelehnt hatte, In der Frage des Massenstreiks bestand die wesentlichste Diffe- wieder zu kandidieren", da an ihn bezüglich Uebernahme der Kandi­renz zwischen der Mehrheit und dem größeren Teil der Minderheit datur gar nicht mehr herangetreten wurde, was Hildenbrand eben­nicht in der grundsäßlichen Stellung gegenüber diesem Kampfmittel, falls bekannt ist. 4. Der Versuch Hildenbrands, mittels unwahrer Behauptungen sondern nur in der Frage, ob feine Diskutierung im jezigen den Kreisvorstand als Kronzeugen für die Richtigkeit der Meinung Moment das beste Mittel sei, dem aus der Krise und der Arbeits­losigkeit hervorgehenden Mangel an Kampflust großer Arbeiter- Brücners über Kinkel" in Anspruch zu nehmen, ist also ein Ge­baren, das zu beurteilen wir der Parteiöffentlichkeit überlassen. schichten zu begegnen und ihnen neuen Mut und neues Interesse Göppingen  , den 23. September 1913. J. A.: Chr. Kopp." am Kampfe einzuflößen. Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Ein abgelehnter Richter. Der Rat der Stadt Chemnitz   und die Justiz bemühten sich schon seit geraumer Zeit sehr darum, den Redakteuren der Bolts­Die Ver­it imme" abwechselnd Staatspension zu verschaffen. handlungen vor dem Schöffengericht leitet in den meisten Fällen Amtsrichter Dr. Engelmann. Mit dessen Geschäftsführung un­zufrieden zu sein, haben aber unsere Genossen alle Ursache. In den Urteilsbegründungen ist er schon wiederholt derart aus der Rolle gefallen, daß er die Voltsstimme" und ihre Redakteure schon in ärgster Weise beschimpft hat. Deshalb lehnen unsere Genoffen den Herrn Amtsrichter Dr. Engelmann ab, wenn er die Verhandlungen leiten soll, in der sie sich zu verantworten haben. Das tat auch Genoffe Meyer, als er sich wegen angeblicher Be­leidigung des Chemnißer Rates zu verantworten hatte. In ziem licher Erregung sagte der Amtsrichter darauf, daß es in Zukunft geraten erscheine, bei derartigen Prozessen gleich eine Spruch­fammer bereit zu halten, damit nicht erst Vertagung einzutreten brauche. Der Herr Amtsrichter wird sich natürlich für unbefangen erklären und dann doch den Vorsitz führen.

Dies zu tun ist sicher bei einer Massenstimmung wie der jebigen eine wichtige Aufgabe. Aber die Diskutierung des Massen­streits war taum das geeignetste Mittel dazu. Diese Diskussion fonnte gar kein anderes Resultat haben, als erkennen zu lassen, daß wir im Moment an den Massenstreit gar nicht denken können, und Für uns, die wir der Meinung sind, daß wir nicht allein in der daß über die Art seiner Anwendung die verschiedensten Anschau­Verteidigung verharren dürfen, sondern auch zum Angriff über- ungen unter uns bestehen. Das war unvermeidlich, weil wir über zugehen haben, wenn die Zeit danach ist, wird dieser Parteitag ein die Situation, der der Massenstreit entspringen wird, gar nichts Ansporn zu erhöhter Tätigkeit bilden. Genosse Ebert hat zum Bestimmtes wissen. Schlusse ausgerufen: Entweder ein freies Wahlrecht in Preußen oder Massenstreit! Wir sehen hinzu: Nicht nur parlamentarische Betätigung, sondern zu ihrer Ergänzung Massenattionen!...

Man muntert jedoch Verzagte nicht dadurch zum Kampfe auf, daß man ihnen eine Waffe zeigt, die ihnen später einmal den Sieg verschaffen dürfte, und dabei noch erkennen läßt, daß die Art der Anwendung der Waffe noch nicht feststeht. Nur wenn die Diskussion den Massenstreit in naher Zukunft als sicheres Rettungsmittel aus Bergische Arbeiterstimme."( Solingen  .) der Not erscheinen ließ, hätte sie die Massen angefeuert. In diesem .: Genosse Scheidemann als Referent über den Sinne war wohl auch die Luremburgische Massenstreifagitation ge­Massenstreit wußte nicht genug diejenigen zu bekämpfen, die dacht, die zwar den sofortigen Massenstreit ablehnt, aber nach dem dem Proletariat in seinem schweren Kampfe Mut und Selbstver- Sinne ihrer Resolution zu urteilen sofortige Massenaktionen ver­trauen zu stärken suchten, während er die Flau- und Mießmacher langt, die den Weg zu baldigem Massenstreit bahnen. Dieser Auf­nur im Vorübergehen ein wenig schüttelte. Bebel in seinem Alter fassung wären aber nicht viele Delegierte gefolgt. hätte das Gegenteil getan. Die plumpe und grobschlächtige Und doch entschloß sich der Parteitag, der eben mit großer Mehr­Rede des Genossen Bauer, als des Vertreters der Generalfommission heit die Luxemburgsche Resolution abgelehnt hatte, einstimmig zur der Gewerkschaften, gegen den Massenstreit zeitigte mit erschrecken- Einleitung einer Massenaktion, nämlich zur Bekämpfung der der Deutlichkeit den engen Gesichtskreis derjenigen Körperschaft, Schäden der Arbeitslosigkeit.

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von deren Stellungnahme der Parteivorstand sich in seinem poli- Die Diskussion darüber konnte nur ermutigend und anfeuernd tischen Handeln wesentlich mitbestimmen läßt. Das sind trübe wirken. Sie leistete das, was die Diskussion über die allgemeine Aussichten für die Partei und bringt sie in dieselbe Gefahr, in Idee des Massenstreiks hätte leisten sollen, was sie aber nicht zu welche manche Gewertschaftsleitung ihre Organisation im Laufe leisten vermochte.

Letzte Nachrichten.

der letzten Jahre hineinmanöveriert hat, daß nämlich das Ver- Der Kampf um die Fürsorge für die Arbeitslosen wird sicher Die Kämpfe in Serbien  . trauen der Massen zu ihrer Führung allmählich verloren geht. Die zu Massenaktionen führen. Weil diese aber mit der Notwendigkeit Belgrad  , 25. September.  ( P. C.) Die Zahl der Albanesen, Partei wird überhaupt ganz allgemein viel zu start von den tat- aus einer bestimmten Situation entspringen, wird über sie unter die gegen die Serben ziehen, wächst lawinenartig an. Bei dem tischen Fehlern der Gewerkschaften in Mitleidenschaft gezogen, eine allen beteiligten Faktoren eine Verständigung leicht möglich sein. fleinen Städtchen Galitschnit kam es zu einem heftigen Folge der übergroßen Reserve, in welche fie fich gegenüber gewert- Bei der Verhandlung dieses Punktes standen wir auf einem schaftlichen Dingen des lieben Friedens halber hat hineindrängen tonkreten Boden für eine Massenattion, standen wir aber usammenstoß. Die Albanesen, die die Ueberzahl waren, be­laffen.... auch gegenüber einem bestimmten 3iel für sie, einer bestimm- festen den Plaz. Bei Magarewo fam es mittags zu einem Recht unerfreuliche Erscheinungen traten auch bei der ten Begrenzung. Da traten teine großen Differenzen auf, da blutigen Kampfe. Die Serben verteidigten heldenmütig Steuerdebatte zutage. waren wir alle einig aber bei der Besprechung dieser frucht- diesen Plaz. Der Kampf dauerte noch an. Das Resultat ist bis­Die Haltung der Fraktionsmehrheit zu den letzten baren Grundlegung einer Massenattion schwiegen die Verfechter her unbekannt. Dedungsgesehen ist vom Parteitage gebilligt worden, nach der neuen Taktik. Die aus Elbasan   kommenden Albanesen werden bon 26 bu l- dem von den beiden Referenten mit allen Mitteln rücksichtsloser Die Verhandlungen über die Arbeitslosenfürsorge boten unter garischen Offizieren geführt. Sie sind außerordentlich Beredsamkeit das Gespenst neuer indiretter Steuern für den Ab- den praktischen Ergebnissen des   Jenaer Parteitags wohl das gut bewaffnet. Ihr Ziel ist   Monastir, das sie morgen zu lehnungsfall an die Wand gemalt worden war. Leider muß gesagt Wichtigste. werden, daß gerade die Delegierten aus Arbeiterkreisen solchen Noch wichtiger hätten die Verhandlungen über die Steuer- erreichen hoffen. Die Verproviantierung ist ausreichend.

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gefchidt vorgetragenen Argumenten am widerstandslojejten erliegen. frage werden fönnen, aber sie litten darunter, daß die theore­Ein christlich- nationaler Arbeiterkongrek. Manchem von ihnen wäre zu wünschen, sich stets vor Augen zu tische Grörterung über unsere grundsätzliche Auffassung des Steuer­halten, daß kritisches Urteilsvermögen das erste Er- wesens mit der Diskussion der praktischen Anwendung dieser Auf­Köln, 25. September  .( W. T. B.) Der Ausschuß des Deutschen fordernis für einen Delegierten ist.... fassung bei den letzten Reichstagsverhandlungen verkoppelt worden( christlich- nationalen) Arbeiterfongresses, der heute in   Köln tagte, war. Diese lettere Frage beherrschte vollkommen die Erörterungen faßte einstimmig den Beschluß, zum Herbst den Kongreß ein­und verhinderte schon dadurch, daß die Wurmsche Vorlage die Be- zuberufen. Dieser soll voraussichtlich am 30. November und den achtung fand, die sie verdiente. Störend wirkte es aber auch, daß folgenden Tagen in   Berlin stattfinden.

Der dritte Parteitag in   Jena gibt der Parteigenossenschaft im Lande allen Anlaß, mit Sorge der weiteren Entwickelung der Partei entgegenzusehen.