Einzelbild herunterladen
 

Nr. 251. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt

Der Berliner   Osthafen.

in Eisen ausgeführt.

Freitag, 26. September 1913.

Kreis Niederbarnim  .

Sonntag, den 28. September, findet im Café Bellevue Kreis- Generalversammlung

Berliner   Nachrichten.

Die Stadtverordnetenversammlung

Die beiden Lagerschuppen sind völlig gleichartig ausgebildet. Sie besigen cine Länge von rund 123 Meter und eine Breite von rund 21 Meter und sind dreigeschossig mit einem Keller-, einem Erd- und einem Obergeschoß ausgebaut. Rings um das Erdgeschoß am Bahnhof Stralau- Rummelsburg eine Die Stadt Berlin   wird in Kürze am Stralauer Anger einen läuft eine Ladebühne, deren Breite an der Wasserseite 2,50 Meter und vor den übrigen Fronten 1,50 Meter beträgt. Decken und Hafen eröffnen, der schon längst zu einer dringenden Notwendigkeit Stüßen sind ebenso wie beim Speicher ausgebildet; das Dach wurde statt. Dieselbe wird pünktlich 10 Uhr eröffnet. geworden ist. Ueber die Errichtung des Hafens entnehmen wir Tagesordnung: 1. Bericht vom Jenaer   Parteitag. 2. Neu­einer zur Eröffnung herausgegebenen Denkschrift folgende An­Die Aufnahmefähigkeit jedes Schuppens beträgt 5700 Tonnen. regelung der Landagitation. 3. Streisangelegenheiten. gaben: " Die Stadt Berlin   verdankt ihre Entwickelung zu einem einer Million Liter Benzin oder anderen feuergefährlichen Flüssig Delegierten die Abgeordneten, der Vorstand, die Bezirksleiter, Die Benzinanlage dient zur feuersicheren Lagerung von Zur Teilnahme verpflichtet sind außer den gewählten Hauptknotenpunkte des Weltverkehrs in erster Linie ihrer zentralen feiten in einer Anzahl von Tanks zur Einzelvermietung. Wenn sowie die Mitglieder des Gemeindevertreter- Ausschusses, Gäste Lage in Mitteleuropa   und ihrer vorzüglichen Eisenbahn- und auch die explosionssichere Lagerung größerer Mengen von feuer­Wasserstraßen- Verbindung mit den wichtigsten Handelsgebieten. gefährlichen Flüssigkeit innerhalb bewohnter Stadtgebiete an und haben gegen Borzeigung ihres Mitgliedsbuches Zutritt. Während aber die Bedeutung des Eisenbahn- Güterverkehrs allge- für sich nichts Neues ist, so ist doch diese Anlage in ihrer Art der Der Kreisvorstand. mein gebührend geschäßt wird, ist die Bedeutung des Güterverkehrs Einzelvermietung und in der Größe ihres Fassungsvermögens be= auf den Berliner   Wasserstraßen wenig bekannt, und doch hat er in merkenswert. Das gewählte System zur Verhütung der Explosions= bezug auf das Gewicht der beförderten Güter bis zum Jahre 1904 gefahr ist schon jahrelang erprobt und bietet jede Gewähr für die den Eisenbahn- Güterverkehr noch übertroffen. Berlin   ist einer der größten Binnenhafenplätze Deutschlands   irdisch gelagerten Behältern stets unter dem Druck nichtorydieren­Gefahrlosigkeit. Es besteht darin, daß sich das Benzin in unter­und wurde erst in der Neuzeit von Duisburg- Ruhrort   und Mann- der Gase befindet, wodurch mangels des gefahrbringenden Sauer­heim überflügelt. Es steht in direkter Wasserverbindung mit Ham- stoffs der Luft die Entstehung von explosiblen Gasgemischen ver- hatte gestern über ein paar sehr wichtige Angelegenheiten zu burg durch die Untere Havel- Wasserstraße, mit Magdeburg   durch hindert wird. Gleichzeitig dienen diese Schutzgase dazu, die feuer- beschließen. Der Magistratsantrag auf Errichtung einer den Blauer Kanal, mit Breslau   durch die Spree  - Oder- Wasser- gefährliche Flüssigkeit ohne Pumpe und andere Vorrichtungen selbst- Fleischgroßmarkthalle an der Landsberger Allee straße und mit Stettin   durch den Finowkanal und den demnächst tätig den Zapfstellen zuzuführen. fertiggestellten Großschiffahrtsweg. Schon vor 500 Jahren schlug in der Nachbarschaft des Vieh- und Schlachthofes fand all­der Berliner   Handel diese vier Hauptwege ein, wenn auch unter 20 000 bis 60 000 Liter Fassungsvermögen vorgesehen. Sie liegen genommen. Unser Genosse Hinge trug nur noch einige Für die Aufnahme des Benzins sind 36 Einzelbehälter von seitige Zustimmung und wurde ohne Ausschußberatung an­teilweiser Benuzung von Landstrecken, die dann später durch den mit ihrer Oberkante 1 Meter unter Terrain im Erdboden und ruhen Wünsche bezüglich einer reichlicheren Bemessung der Stände systematischen Ausbau der Wasserstraßen ausgeschaltet wurden. fest verankert auf einer durchgehenden Betonsohle, die von Beton­mauern eingefaßt sind. Diese bis zum Terrain aufgeführten vor. Zum Schluß sprach er die Erwartung aus, daß man Mauern bilden zusammen mit der Sohle einen Trog von 21 Meter die weitere Bearbeitung des Projektes und die Ausführung Breite und 61 Meter Länge. Der Hof über den Behältertrog ist der Bauten möglichst beschleunigen werde. Das sei gepflastert und umfriedigt; in den Schmalseiten der Umfriedung notwendig im Interesse des Fleischgroßmarktes, aber auch sind je zwei Tore eingebaut. mit Rücksicht auf die wünschenswerte Mehrung der Arbeits­Die Füllung der Behälter geschieht in der Hauptsache aus Eisenbahnzisternwagen, welche auf der Nordseite des Platzes auf die weitere Regelung des Verhältnisses der Stadtgemeinde gelegenheit.- Eine andere Magistratsvorlage betraf einem besonders umfriedigten Gleise zugeführt werden; die 60 000 Liter- Behälter sind außerdem zur Füllung aus Tankschiffen ein- zum Zentralverein für Arbeitsnachweis, auf dessen gerichtet. Leitung den Gemeindebehörden fünftig ein stärkerer Einfluß Zur Entnahme des Benzins aus den unterirdischen Behältern zustehen wird. Der Magistrat schlägt vor, bei der Ge­sind inmitten des Lagerhofes und an der Umfriedung überdachte werbedeputation eine besondere Abteilung Aufbauten errichtet, die die Zapfvorrichtung in verschließbaren als Verwaltungsstelle für den Arbeitsnachweis zu schaffen. eisernen Schränten aufnehmen. Alle Zapfstellen besigen in Höhe Genosse Ritter betonte, daß die sozialdemokratische Fraktion der Rollwagen eine Laderampe, auf der die Fässer gefüllt und verkommunale Arbeitsnachweise fordert. Aber auf dem Wege wogen werden. Neben dem Benzinlagerhof ist in Verbindung mit dem Wiegehaus der Fuhrwerkswage das Maschinenhaus errichtet, Magistrat geplante Verwaltungsstelle immerhin ein weiterer zur Kommunalisierung des Arbeitsnachweises sei die von welches die Gaserzeugungsanlage aufnimmt.

Der große Güterverkehr auf den Berliner   Wasserstraßen ist um so erstaunlicher, als hier irgendwelche modernen Hafenanlagen bisher nicht bestehen. Die Lösch- und Ladepläße sind vielmehr über das ganze Weichbild zerstreut, und die Einrichtungen für den Um­schlag an den öffentlichen Ladestellen sind unzureichend und nicht zeitgemäß. Es war daher durchaus notwendig, daß Berlin   den Bau zweier großer Umschlaghäfen, im Osten und im Nordwesten der Stadt, ins Auge faßte, die mit den modernsten Hilfsmitteln der Technit ausgerüstet werden sollten. Zunächst wurde der Osthafen zur Ausführung gebracht, wobei überaus schwierige und zeit­raubende Verhandlungen mit den Staatsbehörden und den Nach­bargemeinden zu führen waren, so daß seine Vollendung oft durch unerwartete Schwierigkeiten in Frage gestellt war.

Das Baugelände für den Osthafen liegt auf dem rechten Spree­ufer zwischen der Oberbaumbrücke und der Ningbahnbrücke am Bahnhof Treptow und wird im Norden durch die Stralauer Allee und deren Verlängerung, die Straße Alt- Stralau, begrenzt. Es stellt einen Uferstreifen von rund 1390 Meter Kailänge und ge­stattet das gleichzeitige Laden und Löschen von 23 längsseitig am normalen Kai liegenden Oderschiffen größter Abmessung und von 12 am Ziegelladeplate liegenden Finowkähnen. Das eigentliche Hafengelände zwischen der Stralauer Allee und der Kaikante umfaßt 89 728 Quadratmeter. Mit Rücksicht auf die hochwasserfreie Lage der Gebäudekeller und die Erleichterung des Lösch- und Lade­geschäftes wurde die Höhenlage des Hafengeländes auf 2 Meter über dem ziemlich stetigen Wasserstande der Spree   angenommen; nur der am Ostende   des Hafens belegene Ziegelladeplatz liegt 66 Zentimeter tiefer, um dort das Löschen der Ziegelkähne von Hand( auskarren) zu ermöglichen.

-

mit 70 Tonnen Stundenleistung für den Umschlag von Kohle vom Antrag des Stadtv. Sonnenfeld, der noch einige Be­Am Kohlenlagerplatz ist eine besondere Kohlenlöschvorrichtung Schritt, dem man zustimmen könne. Die Vorlage wurde auf Schiff zur Eisenbahn oder zum Lagerplak aufgestellt. Sie besteht denken hatte, einem Ausschuß überwiesen. Ueber die aus einem fahrbaren portalartigen Gerüst mit eingebauten Bun- Einsprüche gegen die Gemeindewählerliste wurde fern, welches die beiden Kaigleise überspannt, und trägt oben einen ohne Debatte nach den Vorschlägen des Ausschusses beschlossen. fahrbaren Drehkran mit Greiferbetrieb. Für die Verschiebung der 490 Wählern wurde hiernach die geforderte nachträgliche Eisenbahnwagen unter den Bunkern ist eine Rangierseileinrichtung Aufnahme zugebilligt. vorgesehen, deren Antriebsstation unter dem Wiegehaus der Eisen­bahnwage untergebracht ist.

Für das Löschen von Ziegeln, Stüdgut und Massengütern ist Die Abstübung des Hafengeländes gegen die Spree erfolgt durch laufenden Kaze errichtet. Die Spannweite der Brücke beträgt auf dem Ziegelladeplag eine fahrbare Ladebrücke mit einer innen eine senkrechte massive Kaimauer mit Granitverblendung. An den beiden Enden und in der Mitte ist je eine 1 Meter breite Treppe 28,9 Meter und ihre beiderseitige Ausladung je 17 Meter; die Trag­in diese Mauer eingebaut; außerdem sind auf der ganzen Kailänge fähigkeit ist 7 Tonnen groß.

Eröffnung der Autobus- Verbindung mit Lichtenberg­Friedrichsfelde.

Eine Automobil- Verbindung erhält Lichtenberg  - Friedrichs­ felde   am Sonnabend, den 27. September dadurch, daß die Allgemeine Berliner Omnibus- Gesellschaft ihre Autolinie 9 in regelmäßigen Abständen Steigeleitern, Schiffsringe und Reib- plägen vier fahrbare Vollportalfrane aufgestellt worden. Außer diesen Hebezeugen sind noch vor den übrigen reilade- vom Alexanderplatz   durch die Kaiser, die Große Frankfurter  hölzer angeordnet. De Straße, über den Strausberger Play, die Frankfurter Allee  , Sämtliche Umschlageinrichtungen werden elektrisch angetrieben. Den Komtureiplak, die Frankfurter Allee  , die Frankfurter Die Verteilung der Hochbauten und der Lagerpläge längs des Der Kraftstrom wird in einer eigenen Zentrale erzeugt, welche auch Chauffee bis zum Bahnhof Lichtenberg- Friedrichsfelde   ver­Rais ist die folgende: In der Mitte des Hafens stehen das Ver- gleichzeitig den Strom für die Beleuchtung liefert. Dieses Kraft­waltungsgebäude und das Arbeiterspeisehaus; an diese Gebäude wert hat an dem breiten Ostende   des Hafens, und zwar an der längert. Zu den jezigen Teilstrecken zu 10 Pf. kommen fünf reihen sich nach Osten und Westen je ein Lagerschuppen für den Straßenseite, seinen Platz gefunden. Es enthält in einer großen neue, Unter den Linden   Ecke Friedrichstraße- Strausberger Durchgangsverkehr von Kaufmannsgütern und je ein Freilager- Maschinenhalle die Dieselmotoranlage mit der Gesamtleistung von Platz, Schloßplay- Komtureiplab, Rathaus, Ecke Königstraße platz von derselben Größe an; es folgen dann am östlichen Ende 875 PS, die Räume für die Akkumulatorenbatterien, welche die und Spandauer Straße- Frankfurter Allee  , Ecke Proskauer der Kohlenlagerplatz und der Freiladeplatz für Ziegel und andere Schwankungen der Energieentnahme zum Ausgleich bringen sollen, Straße, Alexanderplat- Frankfurter- Allee, Ecke Verbindungs­Baumaterialien und auf dem westlichen Ende die Benzinanlage und die Werkstätten und andere Nebenräume. Außerdem befindet sich in weg und Strausberger Platz- Bahnhof Lichtenberg- Friedrichs­der Speicherblod; rechts und links vom Speicher sind noch Frei- dem östlichen Anbau noch eine Ausfahrt nach der Straße Alt- falde. Die Wagen verkehren vom Bahnhof Lichtenberg­Lagerpläge vorgesehen, die später zur Erweiterung der Speicher- Stralau gruppe herangezogen werden können. Vor den Hochbauten und Die ungünstige Gestaltung des Hafengeländes macht sich be- Friedrichsfelde   Werktags von 5,30 früh bis 12,02 nachts, den Lagerpläßen mit Ausnahme des Ziegelladeplates am Ostende fonders bei der Anlage des Hafenbahnhofs geltend und bedingte Sonntags von 6,00 bis 12,56. Von Moabit   gehen sie zu des Hafengeländes führen an der Kaimauer zwei Gleise entlang, einige Betriebserschwernisse. Die beiden Uebergabegleise, das Durch denselben Zeiten. Sie folgen sich in Abständen von 5 bis von denen das vordere als Verkehrs- und das hintere als Ladegleis laufgleis und das Ausziehgleis find längs der Abschlußmauer des 7 Minuten. Es entsteht so eine durchgehende Verbindung von Den Lagerschuppen und den anschließenden Freilager- Hafens nach der Stralauer Allee untergebracht, während die Moabit  - Stephanplatz durch die Turmstraße, über den Lehrter plägen ist auch landseitig ein gleiches Gleispaar vorgelagert. Hinter Rangiergleisgruppe an das Ostende des Hafens verschoben werden Bahnhof, den Reichstag  , Unter den Linden  , den Schloßplay, den Lagergebäuden und den Lagerpläßen zieht sich eine Verkehrs- mußte. Die Verbindung der Uebergabegleise mit den Bedienungs den Alexanderplatz  , den Strausberger Platz, den Stomtureiplay, straße durch das ganze Hafengelände hindurch, welche drei Aus- gleisen wurde durch zwei in der Mitte des Hafens sich kreuzende fahrten nach der Stralauer Allee befißt: Tor 1 an der Oberbaum- Weichenstraßen erzielt. Das Anschlußgleis des Hafenbahnhofs mit zum Ringbahnhof Frankfurter Allee   und zum Bahnhof Lichten­brücke, Tor 2 gegenüber der Caprivistraße und Tor 3 am Ostende   den Gütergleisen der Ringbahn wird in einer offenen Rampe auf berg- Friedrichsfelde  . gegenüber dem Markgrafendamm. Die Breite dieser Straße ist so dem Hafengelände um ca. 5 Meter gesenkt, unterfährt dann in bemessen, daß abgesehen von einem 2 Meter breiten Fußsteig min- einem Tunnel, der 4,65 Meter in das Grundwasser eintaucht, die Ein ernstes Wort an die Arbeitereltern! destens zwei Fuhrwerke an einem haltenden vorbeifahren fönnen. Straße Alt- Stralau und den Bahnkörper der Ringbahn und steigt Wieder wollen wir uns heute an die Arbeitereltern wenden, Von dieser Verkehrsstraße aus führen neben und zwischen den Ge- an der östlichen Böschung des Dammes zu der Schienenhöhe der deren Töchter die Absicht haben, Stellung in häuslichen Diensten bäuden Stichstraßen bis zur Kaimauer. Gütergleise empor; es überschreitet dann die Gleise der Schlesischen anzunehmen oder bereits als Hausangestellte beschäftigt sind, und und Ostbahn und läuft neben den Gütergleisen entlang, bis es an sie bitten, diese Familienangehörigen auf den Verband der Haus­der nordöstlich von der Station Stralau- Rummelsburg belegenen angestellten aufmerksam zu machen. Wie bei der Gewinnung der Gabelung der Ringbahngleise in diese einmündet. Die Gesamt- als Heimarbeiterinnen beschäftigten weiblichen Personen für die ge­länge des Anschlußgleises beträgt ca. 1,5 Kilometer.

dient.

Der Speicherblock besteht aus drei feuersicheren, gegeneinander abgeschlossenen Einzelspeichern, von denen der mittlere zur Getreidelagerung bestimmt ist, während die beiden seitlichen Ab­teilungen Stüdgüter zur längeren Lagerung aufnehmen sollen. Die Gesamtlänge der Anlage beträgt rund 108 Meter bei einer mittle­ren Breite von rund 27,5 Meter; sie enthält acht Stockwerke, und zwar ein Keller-, cin Erd-, fünf Ober- und ein Dachgeschoß.

Das Einbringen und Abholen der Hafenzüge erfolgt durch werkschaftliche Organisation die Mithilfe der organisierten Arbeiter Staatsbahnlokomotiven, während das Ordnen der Züge und sämt- erforderlich ist, so können auch die als häusliche Dienstbotez be­liche Rangierbewegungen von zwei Hafenlokomotiven besorgt wer- schäftigten Arbeitertöchter für die Arbeiterbewegung nur gemonnen Zur Einspeicherung von losem Getreide ist der Getreidespeicher den. Der Schuppen und der Kohlenbansen für diese beiden Loko- werden, wenn die Familie hilfreiche Hand leistet. Für keinen Be­mit zwei Elevatoren von je 30 Tonnen Stundenleistung ausgerüstet; motiven befindet sich am Ostende   des Hafens hinter der Rangier  - ruf aber ist die Organisation von größerer Wichtigkeit ass für diese Anlage ist so ausgebaut, daß gleichzeitig zwei Kähne und ein gleisgruppe. diesen. Eisenbahnwagen entladen, ein Kahn beladen und außerdem eine Für den Rangierdienst auf dem Hafenbahnhof sind drei Stell­Umspeicherung des Getreides im Gebäude vorgenommen werden werke vorgesehen. fann. Die maschinelle Einrichtung der Getreideförderanlage ist in Im gegenwärtigen Ausbau vermag der Hafen 37 180 Tonnen einem Maschinenhaus untergebracht, welches vom Mittelbau durch Getreide und Stückgut in geschlossenen Räumen aufzunehmen und zwei Brandmauern abgeteilt ist. Die Zuführung des Getreides besitzt im ganzen ca. 13 000 Quadratmeter an Freilagerpläßen; da­aus den Schiffselevatoren und den Eisenbahnwagen zu den im zu kommt noch die Benzinanlage mit einem Fassungsvermögen von Maschinenhaus untergebrachten Förderanlagen erfolgt auf Trans- einer Million Liter. portbändern, die in einem vom Kellergeschoß bis zur Kaimauer Die reinen Baukosten für den Hafen betragen rund 8 950 000 reichenden Tunnel angeordnet sind. Aus dem Kellergeschoß wird Mart, wovon allein 1 590 000 M. auf das Anschlußgleis mit seinen das Getreide nach Passieren der Empfangswage und der Reinigungs- Bauten entfallen; berücksichtigt man noch die Kosten für den Grund­maschine durch Innenelevatoren auf die im Dachgeschoß unter- erwerb und Bodenwert des von der Stadt eingebrachten Geländes gebrachten Transportbänder gehoben und von diesen durch Fallrohre in Höhe von rund 8 350 000 M., so ergibt sich für den Osthafen die in die einzelnen Innenräume geleitet. Sämtliche Obergeschosse des Gesamtsumme von 17,3 Millionen Mark. Mittelspeichers sind zur Lagerung eingerichtet und können durch versehbare Zwischenwände in Einzelabteilungen von 25 bis 125 Quadratmeter Grundfläche unterteilt werden.

Bei der Ausspeicherung wird das lose Getreide durch das Rohr­system den unter der Decke des Erdgeschosses angebrachten Trans­portbändern zugeführt, von diesen in den Maschinenraum befördert und hier, durch Innenelevatoren in die Verschiffungswage gehoben.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste.

Die jungen Dienstmädchen verlassen beim Antritt der Stellung nicht allein das Elternhaus, sondern oftmals auch die Heimat und stehen nun als unerfahrene junge Menschenkinder allein ihnen, gänz lich fremden Verhältnissen gegenüber. Es sind ihnen nicht nur die Lebensgewohnheiten der Familien unbekannt, bei denen sie Stellung finden, sondern auch die Ortsverhältnisse und Gebräuche. Zwar soll die Aufnahme in die Familie des Arbeitgebers die daraus ent­stehenden Schwierigkeiten beseitigen. Die Erfahrung lehrt aber zur Genüge, daß dies nicht der Fall ist. In den letzten Wochen ist wiederholt berichtet worden, wie manche Dienstgeber ihre Stellung den Mädchen gegenüber auffassen.

Es trifft nicht zu, daß die Mädchen in häuslichen Diensten gut daran sind und durch das Zusammenleben mit der Herrschaft besser dastehen als gewerbliche Arbeiterinnen. Das Gegenteil ist der Fall. Sie find während der Dauer des Arbeitsverhältnisses gänzlich dem Wohlwollen oder den Launen der Herrschaft preisgegeben, die sich jogar tätlich an ihnen vergreifen können. Zwar hebt das bürgerliche Gesetzbuch das Büchtigungsrecht der Herrschaft formell auf, in der Braris besteht es aber dennoch, weil nach der Gesindeordnung die Mädchen sich nicht wehren dürfen, wenn jene sich Uebergrisse erlauben. Tun sie es oder verlassen sie den Dienst, dann haben die Herr­schaften noch immer die Möglichkeit, durch schlechte Zeugnisse das Beachtung verdient hierbei, daß das Kost- und Logistpesen den wagen ist dem Erdgeschoß wasserseitig eine durchgehende Ladebühne In Schmargendorf T.-B. übernimmt am 1. Oftober der jetzige borgelagert; zum Berladen auf Landfuhrwerk ist vor dem land- Inhaber Fischer vom Schützenhaus das Restaurant Lindenofortigen Stellenwechsel selbst, da, wo er berechtigt ist, erheblich seitigen Ausgang des Erdgeschosses eine 9 Meter lange Bühne an- baum, Spandauer Straße 40. Herr Fischer hat der Lokalkommission erschwert. geordnet. Das Ausladen von Säcken aus den Obergeschossen erfolgt erklärt, daß er das Lokal Lindenbaum nicht zur Verfügung stellt. mittels einer Zukenwinde, welche die Säde auf die Ladebühne an Das Lokal Lindenbaum, Spandauer Straße 40, ist vom 1. Oftober der Landseite absetzt. Außerdem ist in das Treppenhaus ein Fahr- ab von der Lokalliste zu streichen und als gesperrt zu betrachten. ftuhl eingebaut, welcher sämtliche Geschosse bedient. Die Lokalkommission.

Nach dem Verwiegen gelangt es durch eine besondere Rohrleitung Jm 3. Kreis hat das Marinehaus, Brandenburger Ufer 1, den auf das im Eiſengerüst der Schiffselevatoren untergebrachte Band Befizer gewechselt. Die jetzigen Inhaber Gebr. Krause haben sich und fällt alsdann durch ein Schiffsladerohr in den Kahn. der Marinehaus- Gesellschaft gegenüber verpflichtet, feine öffentlichen Das Abfüllen des Getreides in Säde kann in allen Räumen sozialdemokratischen Versammlungen in ihren Räumen stattfinden zu erfolgen; vorzugsweise dient dazu das Erdgeschoß, in welchem fahr- lassen. Wir ersuchen deshalb, das Marinehaus von der Lokalliste bare Abjadwagen zur Entnahme des Getreides aus den Fallrohren zu streichen; es gilt für die organisierte Arbeiterschaft als Fortkommen der Mädchen zu erschweren. aufgestellt sind. Zur Uebergabe des Sadgetreides in Eisenbahn  - gesperrt.

Wie viele Mädchen haben nicht schon aus diesen Gifünden in Verzweiflung unüberlegte Schritte begangen.

Dabei ist die Arbeit der Hausangestellten schwer und der Arbeits­tag unbegrenzt. Kost und Behandlung stehen oftmals in feinem Ber­