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Nr. 253. 30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt Sonntag, 28. September 1913.

Deuticher Armenpflege- Kongreẞ.

Zum Fall Radet.

Der Parteivorstand schreibt uns:

In allen Versammlungen erklärten sich alle Diskussionsredner mit den auf dem Parteitage gefaßten Beschlüssen einverstanden. Auch in der Frage der P. P. S. herrschte vollkommene Ein­mütigkeit.

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" Die Breslauer Parteiversammlung erklärt sich mit den Arbeiten des Jenaer   Parteitages einverstanden und billigt ins­besondere seine Beschlüsse in der Deckungsfrage und in der Massenstreiffrage."

Der deutsche Verein für Armenpflege und Wohltätigkeit hielt Bei Besprechung der Erledigung des Falles Radek durch den am Donnerstag und Freitag seine Jahresversammlung in Jenaer   Parteitag wird in einigen Parteiblättern behauptet, daß Stuttgart   ab. Den wesentlichsten Punkt der Besprechungen bildete nach Annahme des Antrags 115 Radek deutsches Parteimitglied Mit dem Jenaer   Parteitag und die dort gefaßten Beschlüsse die Erörterung über die Grundlage und Richtlinien sei. Diese Auffassung ist falsch. Die Frage, unter beschäftigte sich eine gut besuchte Versammlung des sozialdemo eines deutschen   Reichs- Armengefeßes. Bürger- welchen Bedingungen ein von einer ausländischen Bruderpartei fratischen Vereins Breslau  . Nach der Berichterstattung durch meister Dr. v. Hollander( Mannheim  ) begründete die Not- wegen ehrloser Handlungen ausgeschlossenes Mitglied in der deut- die Genossen Darf und Ziegler und Genossen Kurser   folgte wendigkeit eines Reichs- Armengefezes. Die Mannigfaltigkeit der schen Partei Aufnahme finden kann und die Frage der Mitglied- eine längere Diskussion. Mit wenigen Ausnahmen fanden die Be­Landesgeseze bringe es mit sich, daß erhebliche Abweichungen inner- schafts Radeks sind für die deutsche Partei durch die Anschlüsse volle Billigung. Von den Gegnern wurde behauptet, daßz halb der einzelnen Bundesstaaten bestehen und daß sich daraus große Unguträglichkeiten und Härten ergeben. Eine böllig einheitnahme des Antrags der Beschwerdetommission sich die Fraktion mit der Bewilligung der Dedungsfrage auf eine liche Regelung sei nicht möglich. Es müsse dem Landesrecht und der erledigt. Der zum Beschluß erhobene Antrag der Be- schiefe Chene begeben habe. Mit etwa 600 gegen 4 Stimmen wurde folgende Resolution angenommen: Verwaltung der nötige Spielraum bleiben. Das Reichsgesez müsse eine schwerdekommission lautet: Art Reichsausführungsgeseh zum Unterstüßungswohnsitz sein und" Personen, die aus einer dem Internationalen Sozialisti­auf die die für eine geordnete Armenfürsorge unbedingte Rechtsein- schen Bureau angeschlossenen Bruderpartei wegen ehrloser Hand­heit abzielen. Professor Dr. Klunder( Frankfurt   a. M.) empfahl lungen ausgeschlossen worden sind, können in der Sozialdemo für die Wandererfürsorge möglichst dauernde Versorgung, tratischen Partei Deutschlands   ohne Zustimmung der Partei, die Eine zweite Resolution, die zum Ausdrud bringen sollte, daß nicht furzseitige Hilfsmaßregeln. Von der Wirksamkeit von Ar- den Ausschluß vollzogen hat, die Mitgliedschaft nicht erwerben." die Breslauer Delegierten auf dem Parteitage in Jena   nach bester beitshäusern verspreche er sich keinen Erfolg. Die zum ge= Der Parteitag beschloß mit großer Mehrheit auf Antrag der Ueberzeugung die Breslauer Genossen vertreten haben, wurde mit ordneten Leben nachweisbar Unfähigen müßten entmündigt werden. Beschwerdekommission weiter, daß dieser Antrag auf den Fall Rücksicht auf die Haltung eines Delegierten, der für die Resolution Durch leistungsfähige Verbände müßte für die gutwilligen Madet Anwendung findet. Damit war der Fall Radek erledigt. Luxemburg   und gegen die Haltung der Fraktion stimmte, mit oder beschränkt arbeitswilligen Wanderer gesorgt werden. Ihre Der später angenommene Antrag 115 hat lediglich die Be- überaus großer Mehrheit abgelehnt. Gleichstellung mit den Arbeitsscheuen sei un­billig und unsozial. Eine sorgfältige Statistik der Internationalen Sozialistischen Bureau den Auftrag haben, für deutung, daß die Vertreter der deutschen   Sozialdemokratie im Wanderarmen fehle leider noch. Dringend erforderlich sei eine allgemeine Regelung des Aufnahmeverfahrens der aus einer eine besondere Fürsorge für jugendliche Wander­Landgerichtsdirektor a. D. Dr. Aschrott Bruderpartei Ausgeschlossenen zu wirken, wobei auch die Frage der ( Berlin  ) hob die Schwierigkeiten eines Reichs- Armengefees hervor. Nechtsgarantien geprüft werden soll. Das ist mit 3ustimmung Für notwendig halte er, daß reichsgesehlich.endlich nach Art des des Parteitags in einer Erklärung des Vorsitzenden, Genossen bom Reich für Reichstagswahlen erlassenen Gefeßes Vorsorge ge- Ebert, festgestellt worden, die folgenden Wortlaut hat: troffen werde, daß das Wahlrecht bei allen Wahlen durch Fürsorgeeinrichtungen nicht gefährdet werde. Geheimer Re­gierungsrat Müller( Karlsruhe  ) hob die Wichtigkeit der Mitarbeit der Frauen bei der Armenpflege hervor. In Baden   sei hierfür eine gesetzliche Grundlage geschaffen. In ähn licher Weise sollte auch das Reich vorgehen. Von verschiedenen Seiten wurde betont, daß es sich nicht um eine ärmen­polizeiordnung allein handeln dürfe. Von dem Be= richterstatter wurde der Hereinziehung der Wahlrechtsfrage in das Reichs- Armengeset widersprochen. Die Versammlung be auftragte schließlich den Ausschuß des Vereins, im Sinne der dem Rongreß erstatteten Berichte und der auf ihm gepflogenen Ver­Hendlungen für den Erlaß eines Reichs- Armengesetzes vorstellig zu werden.

arme.

Der nächste Armenpfleger- Kongreß soll in Münster  ( Westfalen  )

abgehalten werden.

Aus der Partei.

Das fünfzigste Lebensjahr vollendet am Montag, den Das fünfzigste Lebensjahr vollendet am Montag, den 29. September, unser Genosse Hugo Haase  , der Vor fizende der sozialdemokratischen Partei. Nicht im Alter, wohl aber der Parteizugehörigkeit nach gehört Genosse Haase zu den Alten der Partei; schon als Student schloß er sich der Bartei an und er hat in dieser wie in der folgenden Zeit, bevor er öffentlich hervortrat, der Partei schon sehr wertvolle Dienste geleistet. Seit einem Vierteljahrhundert aber widmete er seine ganze Kraft der Ausbreitung unserer Ideen auf dem schwierigen Boden Ostpreußens  . Fünfzehn Jahre vertrat Genoffe Haase die sozialdemokratische Partei im Stönigsberger Stadtverordnetenkollegium, 1897 sandten ihn die Königsberger  auch in den Reichstag; das Mandat verblieb ihm in der Legislaturperiode 1898-1906, bis zu den berüchtigten Block­wahlen. 1912 wurde es mit großer Mehrheit, und nun hoffentlich für alle Zeiten, wieder erobert. Nach dem Tode Paul Singers erfor der Parteitag den Genossen Haase zum Vorsitzenden der Partei und nun gab er, der bis dahin als Rechtsanwalt in Königsberg   tätig gewesen war, seine umfang reiche Praris auf und siedelte nach Berlin   über, um hier seine ganze Straft der Aufgabe zu widmen, die ihm das Vertrauen ser Partei zugewiesen hat.

Kleines feuilleton.

Kasernenhygiene. Der Verein zur Erregung europäischer Zwistig feiten, vulgo Wehrverein, gibt ein Blättchen heraus. Lehrreich immerhin

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Da berichtet zum Beispiel einer über die preußischen Kasernen. Nein, wirklich, diese Notiz ist keinem Parteiblatt entnommen, fie stand wirklich in der Wehr", so heißt das Papier. Ein schärferes Urteil über die hygienisch- miserable Einrichtung diefer unmodernen Häuser kann nicht gefällt werden. Warum, fragt der Schreiber, merden heute noch Kafernen ohne Wasserleitung gebaut? Da empfindet selbst der freudigste Soldat das Wassertragen als eine Schinderei. Warum, fragt der Schreiber, wird noch immer soviel an alten Uniformen berumgeflict? Das ist unnötig, ipart kein Geld, weil es zuviel kostbare Beit foftet, und erbittert die Gemüter. Warum, fragt der Schreiber, gibt es noch überall in den Rafernen Ungeziefer? Weil man feinen Beton mit Linoleumbelag hat, weil man noch Scheuerleisten hat, die un­praktisch find. " Ja, ter spricht denn da? Ein Genosse? Ein Nebell? Das werden wir sehen. Aber hat er nicht recht? Reißen nicht die Helden den Mund auf und preisen das Soldatenleben, ohne die einfachsten Regeln der Sauberkeit und der gesunden Lüftung zu be folgen? Sieben schlafen in einer Stube, und dann sind es nicht einmal viel und die Luft ist zum Durchschneiden und die Lazarette taugen nichts.

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Der sozialdemokratische Wahlverein für den 8. hannover  = ichen Wahlkreis( Hannover  - Linden) nahm am Mitt wochabend in einer stark besuchten Mitgliederversammlung den Bericht über den Parteitag entgegen. Die Berichterstatter, Arbeiter­sekretär Chr. Schrader und Barteisekretär 2a u, betonten, daß in den Fragen des Massenstreits und der Steuerbe willigung durch die Reichstagsfraktion das Urteil des Partei= " Ich habe hier eine Mitteilung zu machen, die die Erledi- tags mit der Haltung übereingestimmt habe, die die hannoverschen Was die gung des Antrags 115 betrifft. Es sind nach Annahme dieses Genossen vor dem Parteitage eingenommen hätten. Antrags mehrfach Anfragen an mich und an das Bureau ge- Maifeier anbetreffe, so könne nicht geleugnet werden, daß die richtet worden, wie dieser Antrag aufgefaßt werden soll. Im Partei der Frage, wie die Maifeier anders zu gestalten sei, auf Einvernehmen mit dem Genossen Liebknecht kann ich erklären: die Dauer nicht aus dem Wege gehen könne. In der folgenden es ist außer Zweifel, daß durch die Annahme des Antrags 115 lebhaften Debatte wurde u. a. vom Genossen an dtmann die Vertreter der deutschen   Partei im Internationalen Soziali- darauf hingewiesen, daß die in den Abstimmungen über die Massen stischen Bureau dahin wirken sollen, daß die Frage, die streit- und die Steuerbewilligungsfrage zutage getretenen starten für Deutschland   durch die Annahme des An- Minoritäten zu denken geben. Im Gegensah hierzu nannte Genosse trags der Beschwerdetommission zunächst er- Andrée es ein erfreuliches Zeichen, daß nicht immer ein ein­ledigt ist, eine internationale Regelung stimmiges Abstimmungsergebnis zu verzeichnen sei. Hinsichtlich der Erledigung der Massenstreit- und Steuerbewilligungsfrage tönne man nicht von einem Siege des Revisionismus reden, son­dern es handle sich um einen Sieg des sozialdemokratischen Prin­zips. Genosse BrüII, Reichstagsabgeordneter Genoffe Gustar Fischer sowie Genosse Beinert waren derselben Ansicht. Ge­nosse Fischer erwartete im übrigen, daß im nächsten Jahre die hannoverschen Delegierten einen entsprechenden Antrag auf Aen­derung der Maifeier stellen würden. Im Schlußwort konnte der Vorsitzende feststellen, daß der Verlauf der Debatte die Zustim mung zu der Haltung der hannoverschen Delegierten ergeben hat.

findet."

Die in der Parteipresse bei Besprechung des Falles Radet auf­gestellte Behauptung, daß mit der Annahme des Antrags der Be­schwerdekommission ein Gesez mit rückwirkender Kraft geschaffen worden sei, ist hinfällig, denn es handelt sich einfach darum, daß der Chemnizer Parteitag nach dem Bericht seiner Beschwerdekommission den Bremer Protest gegen die Aufnahme Radets dem Parteivor­stand überwiesen hatte, der gleichzeitig prüfen sollte, ob ein von einer ausländischen Organisation ausgeschlossener Genosse ohne weiteres aufgenommen werden tann oder ob die Möglichkeit der Nachprüfung des Urteils besteht. Der Parteivorstand hat den Auf­trag des Chemnitzer   Parteitages erfüllt, und der Parteitag hat den zur Erledigung dieses Auftrags gestellten Antrag 45 mit dem Amendement Beims zum Beschluß erhoben. Damit ist diese Organisationsfrage für die deutsche Partei erledigt.

Die Organisationen zum Parteitag.

Dienstag, Mittwoch und Donnerstag Parteiversammlungen in Mit den Beschlüssen des Parteitages beschäftigten sich am önigshütte, Gleiwik und Beuthen  . In allen Ver­sammlungen erstattete der gemeinsame Delegierte aller ober­schlesischen Wahlkreise, Genosse Hörring Beuthen, den Bericht, wobei er insbesondere auf den vom Parteitag angenommenen An­trag betreffend die Auflösung der P. P. S. als selbständige Parteis organisation hinwies. Er gab dabei der Meinung Ausdruck, daß die Mehrzahl der Mitglieder der P. P. S. als zielbewußte Sozial demokraten sich nicht als Separatisten außerhalb der Partei stellen werden, zumal es das Bestreben der deutschen   Genossen in Ober­ schlesien   sei, für die polnischen Genossen das polnische Wort und die polnische Schrift in den Vorder­grund zu stellen.

In einer gut besuchten Parteiversammlung für Dresden­Altstadt wurde von den Delegierten und den Debatterednern mit einer einzigen Ausnahme der Freude über den guten Verlauf Ausdruck verliehen. Man erklärte fich mit den Beschlüssen und der Behandlung der wichtigsten Fragen einverstanden. Nur die Erledigung der Maifeierfrage befriedigte nicht. Wenn nicht ein­mal die Abführung des Maifeierbeitrags zu erreichen sei, dann Sinder­sei es schon besser, die Maifeier ganz aufzuheben. Buremburg, die nicht im wirklichen Leben stehe, wenn sie behaupte, mann polemisierte in der Massenstreitfrage gegen die Genoffin die Unorganisierten würden mitgerissen, wenn der Massenstreit proklamiert werde. Auch mit der Behandlung der Steuerfrage ſei er einverstanden. Wenn im Wahlkampfe in Dresden- Neustadt unsere Redner für die Ablehnung der direkten Steuern eintreten wollten, würden sie die Arbeiter vom Podium herunterholen. Die indirekte Besteuerung müsse mit dem Erstarten der Partei durch die direkte erfest, die geschaffenen Mittel für soziale Aufgaben ver­wendet und auch der Verwendungszwed bestimmt werden. breiten Massen nach stärkeren Mitteln dringend nötig, die ganze Genosse Beger meinte, es sei angesichts des Verlangens der Stoßkraft der Partei auf Massenaktionen zu verlegen. Wenn alle so arm wären an Idealen, wie der Genosse Bauer, dann wäre es Fürsten   durch Literatur amüsierte. Der burchlauchtige Kron- Menschen ist. Die Teller fallen und zerbrechen; da ist nichts zu anzeiger jauchzt über die Matinee, die der Deutsche Schriftsteller- machen. verband( nicht zu verwechseln mit dem sachlich und auf gewerk Und was macht er nicht alles? Als ein riesiger Stoß Teller schaftlicher Grundlage arbeitenden Schutzverband Deutscher   Schrift rebellisch wird, weil ein Kollege nebenan zerbricht, legt er sich mit steller) ben begeisterten Detmolbern servierte. Es wäre ein der ganzen Porzellangesellschaft auf den Boden, weil es da am Jammer, wenn solche sagenhafte Schleimproduktion eines tintigen sichersten ist. Und erhebt sich todestraurig und versucht, den Stoß Reptils spurlos verloren ginge. So öffne man also die Nase: auf den Tisch zu stellen. Wie Baggejen da oben flebt, traurig, Bon 11% Uhr sprangen die Wasserfünste im fürstlichen Palais- berständnislos, über das rohe Bachen seiner Umgebung- das muß garten und um 11% Uhr begann die Matinee Dr. Liman man sehen, um die ganze Tiefe einer philosophischen Auffassung entpuppte sich dabei als ein ganz vorzüglicher Konferencier, der verstehen zu fönnen, die uns die menschliche Ohnmacht erst ganz. die einzelnen Dichter ganz vorzüglich auf die Bretter stellte begreifen läßt. Otto Ernst   plauberte von seinem Appelschnutt" in so herziger Dazwischen hadt und badt ein Stüd Fliegenpapier an den und brolliger Weise, daß beinahe fein Auge trocken blieb weißen Handschuhfingern, an der Weste, am Aermel, auf der Stlara Blüthgen, ebenso wie die beiden Herren mit lebhaftem Mehrseite... und bewahrt dem Meister eine traurige Anhänglich­Applaus empfangen, führte dem Publikum den unwiderstehlichen feit, bie er mit lächelnder Großmut und Tränen in den rotgeän­Kurt vor Eine Abwechselung in das rein dichterische Pro- derten Augen hinnimmt. Auch das noch, auch das noch! gramm tam, als Dr. Liman die Kgl. Hofopernsängerin Frau Seht Euch diesen großen Komiker, diesen großen Jongleur Heinbe auf die Bühne geleitete. Drei Lieder fang die gottbegnadete und diesen Kleinen Menschen an! Es lohnt sich! Sängerin Gine liebe Bekannte der Frauenwelt, Hermione b. Preuschen trug einige ihrer Gedichte vor, die in ihrer Gigenart wirkten, und dann kam der Rideamus mit seiner Frühlingsballade, die zwerchfellerschütternd wirkte. - Theaterchronit. Jm Deutschen Theater bringt Mit der ganzen Persönlichkeit der Spielplan Sonnabend" Faust II.  "( Faust: Eb. bv. Winterstein, des Dichters schon fiel ein Strahl goldenen Humors auf die Bretter. Mephistopheles  : Alb. Bassermann, Helena: Else Heims  ). zu köstlich, diese frohen Hoffnungen eines werdenden Papas In den Mit der Matinee der Schriftsteller ist etwas an dem Detmolber morgen die letzten Aufführungen von Franziska"( Gastspiel Wede­Kammerspielen des Deutschen Theaters find für heute und das

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Notizen.

tu.

Aber weiß denn der Schreiber nicht, daß hier nichts um seiner baher: alle, alle, die Ihr uns ein Stüdchen gottbegnadeten Erben find) angefeßt. Mittwoch folgt die Erstaufführung des Lustspiels

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felbst willen geschieht? Daß alles nur den einen Zweck hat, den Eigenwillen zu töten? Daß der Mann nichts, und der Vorgesezte alles ist? Er sollte es wissen.

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Denn der, der ausnahmsweise einmal die Wahrheit über preußische Kafernenschmutzereien sagte, ist ein Stabsarzt. Aber ein anonymer!

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und daß ein Militär nicht einmal offen die Wahrheit sagen darf, weil man ihn sonst einsteckt, bas zeigt so recht diese Gesellschaft in bengalischem Licht.

Wörtlich.

baseins hören ließet."

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Die golbenen Palmen". Frau Elisabeth Boehm Paul Liman  , Otto Ernst  , die Blüthgens, die preuschesche Her Marie im Waffenschmied" im Deutschen   Opernhause zu van Endert singt am Montag zum ersten Mal die Partie der mione: ein unerreichbares Ragout Hörbaren Erdendaseins. muß etwas wie einen Magnetismus des Kitsches geben. Ge Gs Charlottenburg. Im Kgl. Opernhause   wird heute Saint­Saëns Samson und Dalila  " zum 100. Male aufgeführt. Erstmals Der Teller- Philosoph. Er tritt augenblicklich jeden Abend im wurde das Werk 1901 aufgeführt. Die übernächste Borstellung wird Bariéténummern, die ganz hübsch sind. Apollo- Theater" auf. Zwischen Films, die langweilig und der Komponist selbst dirigieren. Das von den Vereinigten Berliner   Volksbühnen erlassene Preisausschreiben zur Er­ Der   Vorhang geht auf und eine bralle Hausfrau in weißer langung eines Berliner   Vaudevilles ist jest geschlossen. Muß noch ein paar Seiten später im Blättchen stehen, daß man Schürze stellt sich vor einen Serviertisch und jongliert ein wenig Das Ergebnis wird der Deffentlichkeit in nächster Zeit bekannt gegeben. dem Vorwärtsschreiber, der das Sedanfest nerspottete, bas Blut aus Er rutscht aus einer Seitenfulisse herein und hat einen Lohn- ist die Sommerausstellung geschlossen worden. Eine neue Aus­mit Tellern und Apfelsinen. Man kennt das. Dann kommt Gr. Sunst chronit. Jm Kunstsalon Paul Caffirer den Fingern heraushauen sollte, daß es ihm in die Augen sprigt?-bienerfrad an mit viel zu weiten Hosen und viel zu großen weißen stellung wird heute mittag um 12 Uhr eröffnet. Sie enthält u. a. Aber wir wußten längst, daß diese verabschiedeten Majore an Sandschuhen und einer riesigen weißen Halsbinde. Und er steht eine Sammlung von Bildern von Karl Steffed( 1880-1890). unterdrücktem Sadismus leiben. Und es muß ja auch nicht angenehm wundert dem Treiben dieser, seiner Frau, zu. Noch hat ihn das Dr. Edwin Hennig   spricht in der Humboldt- Akademie zum erstenmal ba und sieht mit seinen rotgeränderten Augen traurig und ver= Aus der Vergangenheit der Grde. Privatdozent sein, erst über tausend Leute brüllend befehlen zu dürfen, die Getriebe nicht ergriffen, noch bückt er sich, wenn ein Teller auf über die geologischen Epochen der Vorzeit, ihre Tier- und Pflanzen­schweigend gehorchen mußten, weil sie einen bunten Rod trugen, und weil der Vorgesezte vor ihnen und das Buchthaus hinter ihnen ihn zufliegt, noch beteiligt er sich nicht. Aber in seinen Mienen welt. Lehrstätte Invalidenstr. 48, Hörsaal des Geolog.- paläontolog. stand, und nun?- penfioniert, memand, nicht einmal ist die Ahnung des kommenden Unheils. Institutes im Museum für Naturkunde  , Donnerstage 8-9, Beginn der Bäckerjunge hört mehr, wenn man flucht, und die große Welt ist Aber das Auffangen ist durchaus keine so einfache Sache. Gin Teller fliegt durch die Lrft. Baggesen fängt ihn auf. 9. Oktober. Der Das Goethe- Denkmal für Chikago. Das für Schwung des bösartigen Tellers reißt den hilflosen Mann noch Chikago bestimmte, von dem Münchener   Hermann Hahn   geschaffene ein Stückchen fort. Dann berliert er die Gewalt über das Bor- Goethe- Denkmal ist nunmehr vollendet. Das Ausschreiben forderte keine zellantier, der Teller fällt und zerbricht. Das wedt seinen Ehrgeiz Borträtsta- ue, sondern ein dem Genius und der Bedeutung Goethes und er bersucht sich im Jonglieren. Wir haben schon viel groteste entsprechendes Stunstwert. Hahn schuf eine, nur mit leichtem Ueber Jongleure gesehen, die vorspiegelten, sie verständen von ihrem Fache wurf bekleidete Jünglingsfigur, deren rechter Fuß sich auf einen nichts. Aber noch nie einen so traurigen Philosophen, der uns Felsblod stüßt. Auf dem Knie hat sich ein Adler niedergelassen, der zeigt, wie groß die Tücke des Objetts und wie flein   die Macht des mit stolzer Ruhe in die Ferne schaut.

Nun ist man

burchaus fein Kasernenhof. Sondern ein Arbeitsfeld.

Fiasto.

Und da machen Unter- und Oberoffiziere allerdings immer Gottbegnadeter Kitsch. Ueber Herrn Limans lippische Ordens­erfolge wurde schon berichtet. Es muß aber noch nachgetragen werben, wie der jahrmarktende Schreibjongleur Seine Hoheit den

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