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1. Beilage zum ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Nr. 306.

Chronik der wichtigsten politischen und Partei- Ereignisse im Jahre 1893.

April.

17. Sozialdemokratische Konferenz für die Wahlkreise Hof und Lichtenfels . Großer Streit im Kohlenbecken von Char leroi. Aufgebot des verfügbaren Militärs durch die Re­gierung.

18. Bedeutende Erweiterung des Wahlrechts von der belgischen Rammer beschlossen.

20. Aufruf des sozialdemokratischen Parteivorstandes zur be vorstehenden Reichstagswahl.

Der russisch amerikanische Auslieferungsvertrag tritt in Kraft.

21. Annahme der Homerulebill im englischen Unterhaus. 23. Bei den Erneuerungswahlen zum Züricher Kantonsrath erringen die Sozialdemokraten einige neue Mandate. Politische Amnestie in Serbien .

Im Kanton St. Gallen wird ein Gesetz zum Schuß der Angestellten im Gastwirthsgewerbe erlassen.

Arizona , Bundesstaat der nordamerikanischen Union , er­theilt den Frauen das volle Stimmrecht.

25. Der deutsche Reichstag sett eine Kommission zur Prüfung der Ahlwardt 'schen Akten ein.

Dem englischen Unterhause geht eine Vorlage über die Arbeitszeit der Eisenbahnbediensteten zu.

27. Das Gesetz über den Verrath militärischer Geheimnisse vom Reichstage angenommen.

Die Ahlwardt - Kommission erklärt die Anklagen für nicht erwiesen.

Zimmermann- und Brauerstreit in Wien .

Der belgische Senat nimmt das Wahlgeset an.

28. Das Wuchergesez in dritter Lesung vom Reichstage an­genommen.

In Nantes ( Frankreich ) streiken über 10 000 Arbeiter. Französischer Eisenbahnarbeiter- Rongreß.

29. Reichsjustiz- Sekretär Hanauer.+

30. Bei den Wahlen zur bulgarischen Sobranje infolge von amtlichen Wahlbeeinflussungen großer Sieg der Re­gierungspartei.

Mai.

Aufstand in Kuba .

1. Großartiger Verlauf der Maifeier in allen Ländern. Spaltung der deutsch - freisinnigen Partei.

Eröffnung der internationalen Ausstellung in Chicago .

2. Der Deutsche Reichstag schließt sich dem Urtheile der Kommission in Sachen Ahlwardt's an.

Das radikale norwegische Ministerium wird gegen den flar ausgesprochenen Willen des Parlaments vom König durch das volksfeindliche Ministerium Slang ersetzt.

3. Die sozialdemokratische Fraktion des Reichstags beschließt über ihre Haltung im Falle der Reichstagsauflösung. Antrag Huene geht dem Reichstage zu.

Das Achistundengesetz für Bergleute wird im englischen Unterhause mit 279 gegen 201 Stimmen angenommen. Reichstagsnachwahl im Kreise Dortmund . Genosse Tölde fommt mit vorzüglichen Aussichten in die Stichwahl. Großer Streit in Krakau .

Jutearbeiterstreit in Dundee .

Der französisch - siamesische Konflikt wird akut.

5. Die Militärvorlage mit 210 gegen 162 Stimmen abgelehnt. Der Reichstag aufgelöst.

Die Neuwahlen für den 15. Juni ausgeschrieben.

Die fozialdemokratische Fraktion erläßt, allen anderen Parteien zuvorkommend, ihren Wahlaufruf. Großer Schuhmacherstreit in Amiens .

Graf Ballestrem, der Vorsitzende der Zentrumspartei , zieht

sich vom politischen Leben zurück.

6. Die französische Kammer beschließt, den Aufenthalt von Fremden in Frankreich zu erschweren. Die Bremer Bauarbeiter weisen mit Erfolg die Forde rungen der Innungsmeister zurück. Das norwegische Parlament beschließt eine Vertrauens­fundgebung für das abtretende und ein Mißtrauensvotum für das neue Ministerium.

7. Sozialdemokratische Parteikonferenz für Brandenburg . Konferenz der Sozialdemokraten Nordböhmens. Die freisinnige Volkspartei und die freisinnige Vereinigung fonstituiren sich.

8. Der Wahlaufruf der freisinnigen Volkspartei wird ver­öffentlicht.

Riemendreherstreik in Barmen.

Streit der Färber und Appreteure in Roubair.

Sonntagsplauderet.

Sonntag, den 31. Dezember 1893.

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9. Sieg bei den Gemeinderaths Wahlen in Grabow bei

Stettin .

10. Die Entstaatlichung der Kirche in Schottland vom eng lischen Unterhause in erster Lesung angenommen. Das ungarische Oberhaus erklärt sich gegen die Zivilehe. Weberstreit in Roubair.

Handweberstreik in Mailand .

Eisenbahnarbeiter- Streit in Montreal .

10. Jahrg.

Billigung gefunden hat, hat das Komitee den Hausvogteiplatz vor geschlagen. Der Magistrat hat seine Zustimmung gegeben. Es ist eine Zeichnung über die Aufstellung des Dentmals angefertigt und sofort, nachdem von Seiten der Stadt die Genehmigung ertheilt worden war, im Februar dieses Jahres( 93) eine Eingabe an das Polizeipräsidium in Berlin eingereicht worden, mit der Bitte, nun möglichst bald die Genehmigung zur Aufstellung auf diesem Plage zu bewirken. Ich habe seit der Zeit wiederholt angefragt, wie weit die Sache gediehen sei, ich bin in der vergangenen Woche( August 93) selbst auf dem Polizeipräsidium in Berlin gewesen, habe aber nur die Antwort bekommen, es sei bis jetzt noch nichts zurück, wahrscheinlich liegt die Eingabe im Kabinet des Kaisers."

7. Parteikonferenz im 1. hessischen Wahlkreise. 11. Konferenz der Sozialdemokraten der Provinz Sachsens und Anhalts. 12. Die Berliner Sozialdemokratie tritt mit 6 großen Ver­sammlungen in die Wahlbewegung ein. Kongreß der Lokalorganisation der Maurer in Potsdam . Wäre der Freifinn nicht er selbst, so würde er den Teufel 13. Der Vorwärts" veröffentlicht den Brief des Prinzen um einen Dentmalplatz scharwenzeln gehen, und wir glauben, Albrecht. daß der Todte selber, von denen wir Sozialdemokraten Spanische Deputirtenkammer nimmt mit 232 gegen ganz gewiß feine allzu hohe Meinung haben, doch noch Mannes­7 Stimmen die Verschiebung der Munizipalwahlen an, muth und Selbstbewußtsein genug besessen haben würde, um sich, nachdem die republikanischen Abgeordneten den Saal verwenn er noch lebte, energisch ein Denkmal zu verbeten, für das laffen; infolge der Annahme große Aufregung und Un­ruhen im Lande.

14. Sozialdemokratischer Parteitag für Ostpreußen . Landestonferenz der elsaß - lothringischen Sozialdemokratie. Genosse Conzett in den Züricher Kantonsrath gewählt. Genosse Winterblum in München .

Kämpfe im Kongostaate.

16. Cholerafall in Schiffbeck in Holstein.

19. v. Schauß, Führer der bayrischen Nationalliberalen+. Tie förperliche Büchtigung deportirtes Frauen in Rußland abgeschafft.

20. Italienische Ministerkrisis. Giolitti mit der Neubildung des Kabinets beauftragt. Jakob Moleschott+.

21. Konferenz der Parteigerossen von Reuß ä. 2. Im Londoner Hydepark große Demonstration für Homerule. Der schweizerische Unfallversicherungs- Gefeßentwurf wird veröffentlicht.

Die Ulsterpatrioten Irlands demonstriren gegen Homerule. 21. u. 22. Badische Landeskonferenz.

22. Internationale Bergarbeiter- Konferenz in Brüssel . Konferenz der Genossen von Schwaben und Neuburg . Parteikonferenz des 2. meininger Wahlkreises. Ende des Dockarbeiterstreits in Hull .

23. Schmerling+.

Innere Kämpfe in der Zentrumspartei .

22. Basly und Lamendin werden aus Belgien ausgewiesen. 25. Die Besetzung des Pamirgebietes durch die Russen wird

bekannt.

Kongreß der Arbeiter der Nahrungsmittel Industrie in Hannover .

Das neue Ministerium Giolitti konstituirt sich. Streit der Wiener Zimmerleute.

26. Große Straßendemonstrationen der Jungtschechen in Prag . Giolitti erhält ein Vertrauensvotum seitens der italienischen

Kammer.

Streit der Steinmetzen und Maurer in Bordeaux . Porzellandreherstreit in Elbogen ( Böhmen ).

27. In Dänemark bildet sich eine agrarische Partei. Baumbach wird zum Austritte aus der neuen Fraktion des Herrenhauses gezwungen.

18. Die Wählerlisten werden ausgelegt.

unter solchen Umständen ein Platz erharrt werden müßte. Aber der Freifinn von heute ist in solcher Selbstverkümmerung ver­elendet, daß er tausend byzantinische Purzelbäume schießen würde, wenn wirklich das Unzulängliche Ereigniß würde und der alte Schulze allergnädigst ein Plätzchen bescheert bekäme.

" 1

Schulverfäumnisse. Unter der Ueberschrift Jugendliche Bummler" bringt die" Berliner Zeitung " einen Artikel über das an den Berliner Gemeindeschulen zu beobachtende hinter die Schule gehn" zahlreicher Kinder. Das Blatt meint," in feinem Orte seien Schulversäumnisse so an der Tagesordnung wie in Berlin . Der Ursachen seien mancherlei, eine der bedeutendsten sei aber unstreitig das mangelhafte Verfahren bei Bestrafung der Schulversäumnisse". Wenn es sich um Schulversäumnisse handelt, werden die Sünden der Kinder bekanntlich an den Eltern heimgesucht, die dafür eine Geldstrafe zu erlegen haben oder im Unvermögensfalle nach fruchtlos ausgefallener Zwangsvoll­streckung sitzen müssen. Ueber das der Bestrafung vorausgehende Verfahren erzählt das Blatt, daß die Eltern dem Rechercheur der Schulfommission gewöhnlich antworteten, sie wüßten nichts von dem Fehlen des Jungen. Der hoffnungsvolle Bursche schwänze indessen wacker weiter, treibe sich wohl gar auch Nachts umher, es folge daher die zweite, dritte Anzeige, dann nach vergeblicher Verwarnung der Eltern eine vierte, fünfte, sechste, siebente und endlich Festsetzung einer Strafe. Diese werde jedoch in den seltensten Fällen wirklich gezahlt. Seien die Eltern einigermaßen gewandt, so gelinge es ihnen nachzuweisen, daß sie an den Schul­versäumnissen unschuldig seien, und die Strafe werde ihnen erlassen. Für diese Behauptungen, die einen schweren Vorwurf gegen eine große Zahl von Eltern enthalten, bleibt die ,, Berliner Beitung" den Beweis schuldig. Daß manche Eltern es aus Gleichgiltigkeit oder gar aus bösem Willen unterlassen, den Schulbesuch ihrer Kinder zu überwachen, mag wahr sein. Aber in der Mehrzahl der Fälle werden die Kinder gewiß deshalb aus der Schule behalten, weil sie den Eltern beim Erwerb des Lebensunterhaltes helfen oder in Krankheitsfällen allerlei Hand­reichungen thun müssen. Beweisen läßt sich das natürlich auch nicht, da zahlenmäßige Feststellungen darüber nicht veröffentlicht sind. Es läßt sich eben nur vermuthen, und bei einiger unparteiischen Ueberlegung hätte der Artikelschreiber der Berliner Zeitung " sehr wohl gleichfalls auf diese nahe liegende Vermuthung kommen können. Er erzählt auch davon, daß die jugendlichen Bummler", statt in der Schule zu fißen, den Lohn­

31. Das preußische Herrenhaus nimmt das nicht verbesserte futschern billige und willige Dienste leisten oder sich auf dem Wahlgesetz für den Landtag an.

Tokales.

Viehmarkt in Rummelsburg als Gänse- und Schweinetreiber ver­wenden lassen. Aber daß das im Auftrage der Eltern geschehen tönne, scheint er nicht anzunehmen. Die Jungen schwänzen" ihm die Schule nicht aus Noth, sondern aus bloßer Lust am Bummeln, und wenn sie sich auf den Bahnhöfen um die Reisenden herandrängen, ihnen die Koffer zu tragen, so find sie ihm deshalb nur eine" Plage der Reifen­den". Da ist es dann auch begreiflich, daß der Artikel der " Berliner Zeitung " dagegen eifert, daß von den über die Eltern säumiger Schulkinder verhängten Strafen so viele wieder auf­gehoben werden. Die Berichte der städtischen Schuldeputation geben leider die Gründe der Aufhebung nicht an. Wenn das geschähe, würde man wahrscheinlich manch' interessanten Einblick in die wirthschaftlichen Verhältnisse vieler Eltern von Gemeinde­schulkindern erhalten, und zugleich manch' interessanten Beweis für die Unmöglichkeit der Durchführung der allgemeinen Schul­pflicht unter der tapitalistischen Gesellschaftsordnung. Die Zahl der Aufhebungen von Etrafmandaten und Resoluten ist in den letzten Seit einer Reihe von Jahren wird hin und her petitionirt; Jahren außerordentlich gestiegen. Sie betrug z. B. 1888: 50 pet. wir haben verschiedene Pläße vorgeschlagen. Der Magistrat und( ausschließlich der infolge der Amnestie von 1888 aufgehobenen), die Stadtverordneten Berlins haben uns Plätze bewilligt, aber 1889: 651/2 pet., 1890: 732 pet., 1891: 763/4 pet. aller Straf­zur Aufstellung des Denkmals ist die Genehmigung des Kaisers mandate und Resolute.( Für 1892 ist die Prozentzahl nicht erforderlich, der zur Wahl des Plates seine Zustimmung zu geben festzustellen, da der Bericht der Schuldeputation über 1892 die hat. Nachdem im vorigen Jahre der Alexanderplatz nicht die durch Zahlung erledigten und die erlassenen Strafen

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Der Freifinn in Nöthen. Der selige Schulze- Delißsch ist schon vor einigen Jahren von seinen Verehrern im Dentmal verewigt worden und längst würde ihn das sozialdemokratische Berlin auf hohem Sockel schauen, wenn für den Armen einige Quadratmeter an noch so bescheidener Stelle zu haben wären. Aber daran haperts. Warum dies bescheidene Plätzchen nicht zu haben ist, ergiebt folgende Antwort, die der Anwalt deutscher Genossenschaften Herr F. Schenck einigen besorgten Fragestellern gegeben hat.

Risse, die diese Harmonie leider unzweifelhaft rathen verstehen. Unsere Residenzler thun desgleichen. Da aufzuweisen hat, glücklich wieder auszubessern. Die wird allergnädigstes Lächeln und allerhöchstes Kopfschütteln zärtliche Empfindsamkeit der Weihnachtstage flingt emsig kontrolirt. Geht er, geht er nicht, der große Caprivi, Ach, wie so bald verhallet der Reigen, wandelt sich in dem lauten Freudentaumel der Sylvesternacht das ist jetzt die schicksalsschwere Frage. Fällt er, den Freude in trauriges Leid! Während und zwischen der aus. Der Neujahrkarpfen will schwimmen, darum nochmals Bauernbündlern ein willkommenes Opfer oder wird die Festtage eitel Empfindsamkeit; gerührt fällt man einander das Bunschglas hoch: Stoßt an auf ein gesegnetes neues Gnadensonne alle Nebel, die sich dicht um ihn auf­an die brüderliche Brust; und sei eine Interessengruppe Jahr! Und draußen auf der Friedrichstraße da brüllt der häuften, wieder siegreich überwinden? Wie die Residenzler noch so selbstsüchtig, Frieden und Eintracht unter'm grünen angezechte Cavalier" im feinen Paletot dem Helden in fich Cavalier" im feinen Paletot dem Helden in sich die schwachen Köpfe zerbrechen. Wie sie scheu

Tannenbaum preist und predigt sie doch, und wie die der Ballonmüße" gut freundschaftlich sein Prost Neujahr hin und her flattern, wie die aufgescheuchten Vögel! Wie Heuchelei das Kompliment ist, das der Lasterhafte der zu. Doch bald ist der Spuck zerronnen und die Kraft- fie gespannt lauschen, ob nichts zu erfahren sei, was in den Tugend macht, so wird in der seligen Gnadenzeit der Be- meierei verblaßt. Die weihnächtliche Rührsamkeit, wie der oberen Regionen" gesprochen und konferirt" wird! Wie griff Humanität aus dem Reliquienschrank geholt und der übermüthige Neujahrs- Karneval halten nicht vor, und die sie jede Lakaiennachricht gierig verschlingen! Läßt sich bürgerlichen Gesellschaft wird's weich um die Brust und sie kranke bürgerliche Gesellschaft verfällt wieder in ihre alten doch vielleicht durch fie ein Tipfelchen der geheimniß­vergicßt Thränen. Solch bischen Zärtlichkeit erleichtert das hypochondrischen Wallungen. Zumal in unserem guten schwangeren Zukunft bloslegen. So sehr ist diese Gesell­Herz und nicht den Geldbeutel. Ein paar Tage im Berlin . Das wird immer mehr dank den leidenden Bürger- schaft aller Mannhaftigkeit und Selbstbestimmung ledig, Heilandsbewußtsein zu schwärmen, sich als gütigen leutchen, deren Spiritus heute beim Teufel ist, eine Residenz daß fie in lauernd- gebuckter Stellung hinnimmt, was ihr Gönner aufzuspielen, das thut so wohl und weckt stadt" guten, alten Stils", statt das es eine Hauptstadt bescheert wird. Kismet, wie der Orientale sagt. Alles ist so viel Behagen; und wer vollends sich entschließt, wäre für Männer der Entschlossenheit, der Luft an neuen Unter- Schickung von oben. Rührt eure Hände nicht vergebens, von seinem Ueberfluß ein Scherflein an Nothleidende ab- nehmungen, der Thatkraft. So zerfällt dies große Berlin in wozu wäre es auch nüße. zugeben, der darf doch stolz als guter Hausvater vor seine zwei Welten. Die eine, die bürgerliche mit den Interessen der Jm Staat, wie in der Stadt dieselbe Erscheinung. Familie, als Bürger von altem Schrot und Korn vor seine Residenzstadt; sie befindet sich in voller, rückläufiger Be- Herr Zelle, der Ober- Bürgermeister, kennt seine Residenzler. Gemeinde treten und sagen: Gelt, ich bin ein waderer wegung. Von ihr führt keine Brücke mehr zur anderen Er weiß, daß ihnen von jeher Demuth und Ergebenheit Mann. In den Zeitungen aber erklingt es hoch, das Lied Welt, die nicht nach einem kurzen Neujahrrausch in als die schönsten Tugenden des Menschenthums erschienen vom reichen Mann. Er hat barfüßigen Knaben ein paar Buckungen verfällt. Sie hat eine Zukunft und glaubt an find. Halb spekulirt er auf diese Eigenschaften, Schuhe- billig im Ramschlager erstanden- bescheert, ihre Zukunft. Ihr Vertrauen ist gefestigt und sie horcht halb steckt er selber mitten unter den Residenzlern und eine salbungsvolle Anrede an die Kleinen wurde ge- nicht bekümmert nach jedem Wehen des Windes, was es seiner ganzen geistigen Physiognomie nach. So kommt halten, auf daß die, wenn die Schuhe in vierzehn Tagen bedeute, und sie schaut nicht ängstlich nach den Zeichen aus, es, daß er zu fällen versucht, was nicht auf den zerrissen feien, des Dants an ihre Wohlthäter" nicht ver- die ihr die nächste Zukunft enthüllen sollen. Sie steht in ersten Hieb fiel. Sie werden schon klein beigeben, gäßen. Er hat seinen Bediensteten und Angestellten ein voller Bereitschaft da, fallen die Ereignisse wie sie mögen. bie Residenzler, in der famosen Schloßplay= An­fleines Trinkgeld zugewandt. Er ist eben der" humane Sie stellt die Bürgen für die Zuversicht, die im Volfe lebt. gelegenheit. Nun hat die Mehrheit des Ausschusses Arbeitgeber" und die Welt der Seinen ist entzückt. Sie Aber die Residenzler, die sich so gerne Weltstädter schelten der Stadtverordneten Ja und Amen gesagt. Man tröstet sich in ihrer Beklemmung und ruft aus: Seht, noch hören? soll die Gunst der Mächtigen nicht verscherzen, das ist die Harmonie zwischen Kapital und Arbeit nicht ge- Wenn eine Gesellschaft altweiberlich wird, so hält sie ist ein Beweisgrund, dem sich der Ausschuß nach mehr­spalten und entzwei, und wenn alle Besitzenden dem biederen sich Propheten und Kartenleger von Profession und Leute, stündiger Berathung nicht mehr verschloß. Und vielleicht Bürger gleichen, dann gelänge es uns wahrhaftig, die die aus dem Kaffeesatz die Ereignisse der Zukunft zu er wird die Komödie der Verschönerung des Schloßplates enden,

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