Nr. 259. 30. Jahrg.

Tempelhof .

Bezirks- Beilage des„ Vorwärts“ für Süden- Weften.

Vorort- Nachrichten.

4. Oktober 1913.

daß bei dem Millionenbau der Gemeinde Fehler gemacht worden sind, kommission die Erteilung des Stimmrechts zugesprochen; Genosse die selbst bei einem fogen. Schwindelbau nicht vorkommen dürfen. Franz widersprach dem, da ja dann die Verwaltung jederzeit in der Wenn der Baumeister Bräuning äußere, daß hier bei dem Bau das Mehrheit sei und die Vertreter nur ja zu sagen brauchten. neue Pfannendach eingeführt sei, so betone er, daß diese Art Dach Durch die Erteilung des Pflastertonsenses für die Werberg, Kaum glaubliche Mißstände haben sich bei dem Bau des Real- feit 20 Jahren bekannt und bereits Häuser mit diefer Dachart selbst Albrechtstraße, Straße 20b, 25, 26, 27 und den Plaz nördlich der gymnasiums ergeben. Obwohl der unter der Leitung der Firma im Ort vorhanden seien. Auch die Baufommission jei nicht ganz Albrechtstraße an die Frankeschen Erben, dem Schmerzenskinde Köhler u. Kranz ausgeführte Bau kaum drei Jahre besteht, sind von Schuld freizusprechen; während damals die sozialdemokratische Tempelhofs, werden die bösen Baustellen an der Berliner Straße während dieser Zeit bereits für„ Reparaturen am Dach" 2500 M. Fraktion einen tüchtigen Bauleiter mit späterer Anstellung als Bau- verschwinden und der dringende weitere Anschluß erzielt. Die Be­ausgegeben worden; trotz aller Reparaturen fallen immer mehr meiſter verlangte, hätten sich die maßgebenden Herren an eine fizer verpflichten sich, die Straßen auf ihre Kosten anzulegen und Dachsteine an windigen Tagen herunter, und die Verwaltung lernte Person geklammert; die betreffende Kommission kümmere sich wenig fostenlos der Gemeinde aufzulassen. Die Straßen werden jämtlich einsehen, daß die ganze Flickerei feinen Zwed mehr hatte. Bald oder gar nicht um die Ausführungen der Bauten und so müsse die ausnahmsweise mit Gußasphalt versehen, dagegen wird die Unter­stellte sich heraus, daß bei der Eindeckung des Daches die Sturm- Gemeinde auslöffeln, was die Bautommission eingebrodt habe. Und haltungspflicht von 5 auf 10 Jahre erhöht werden. Gewünscht haken vergessen wurden; die Folge davon ist, daß das ganze etwa das alles deshalb, weil sie Leute von der Praxis nicht haben wolle. wurde die umgehende Auflassung des dortigen Parkes. Nicht unerwähn 4000 Quadratmeter große Dach umgedeckt werden muß. Ueber diese Bürgermeister Wiesener nahm selbstverständlich die maßgebendste foll bleiben, daß durch das Entgegenkommen der Frankeschen Erben Notwendigkeit herrschte seltsamerweise volle Einmütigfeit, nicht Stommission der Gemeinde in Schutz, die Ausführungen Schmidts ein schweres Hindernis für die Entwickelung Tempelhofs beseitigt ist. aber über die Frage der Kostendeckung. Nach dem Ver- feien voller Irrtümer und dem Wunsche Schmidts, den Zuschlag zum Schluß der Sigung wurde beschlossen, die Zahl der Gemeinde­trage mit der ausführenden Firma sollte der größte einer Arbeit im Plenum zu geben, halte er für immer ausgeschlossen. vertreter ab 1. April 1914 von 15 auf 21 und die der Schöffen von Bau, den die Gemeinde bisher aufzuweisen hat, nach den Während Wiesener die Sache als einen nicht so horrenden Verstoß 3 auf 5 zu erhöhen. Obgleich von unseren Genossen befürwortet besten Regeln der Technik ausgeführt werden. Diese Firma wiederum ansah, gab Schöffe Seyffart ohne weiteres sofort die Möglichkeit der wurde, doch bald die Höchstzahl einzuführen und nicht noch mehrere vergab die Eindeckungsarbeiten an die Firma Kristoph, von der aber Haftbarmachung beider Firmen zu. Rentier Megner pflichtete den Jahre durchzuwackeln", wurde dieser Wunsch vom Bürgermeister Sturmhalen nicht verlangt wurden, da sich sonst der Preis pro Ausführungen Schmidts teilweise bei, während sich Herr Trennert, das abgewiesen; auf die Höchstzahl von 24 soll gegangen werden, wenn Quadratmeter um 50-60 Pf. höher gestellt hätte. Die Firma neueste Sprachrohr Wieseners, für die Baufommission ins Zeug legte. die Bebauung des Feldes weitere Fortschritte gemacht habe; auch Köhler u. Kranz hat sich durch Gutachten bescheinigen lassen, daß Durch freie Vereinbarung hatte sich die Firma Kristoph bereit erklärt, müsse in diesem Falle noch ein zweiter befoldeter Schöffe angestellt der Bau ganz einwandfrei und sachgemäß" hergestellt sei und will gegen Erstattung von 4500 m. das Dach neu zu decken. Dieser werden. es auf einen Prozeß ankommen lassen. Bom Bürgermeister wurde Vorschlag des Vorstandes bekam die Mehrheit, eine Prämie für in der Gemeindevertretung hervorgehoben, daß die ersten Mängel mangelhafte Arbeit! Die Einbeziehung der anderen Hälfte des sich schon anfangs gezeigt hätten, bei anderen Bauten hätten die entstandenen Schadens soll nochmals in der Kommission, zu der Pfannendächer sich unter denselben Bestimmungen gut bewährt. ausnahmsweise auch Genosse Schmidt herangezogen wird, er­Dr. Schmidt machte seine Bedenken bereits bei der Besichtigung wogen werden. geltend, während Genosse Schmidt sein Bedauern darüber aussprach,

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