Einzelbild herunterladen
 

Eine neue Spezies von Dieben taucht seit einiger Zeit in der Umgebung Berlins auf. Sie haben es Waschküchen abgesehen, ermitteln solche Häuser, in denen große Wäsche stattfindet, und ersparen den Hausfrauen das Aufhängen der Wäsche, indem sie sie mitsammt dem Kessel und sonstigen Geräth( Wringmaschinen 2c.) entwenden.

Arbeit außer dem Hause gehindert werden, den Schulbesuch der verloren, gab das Geschäft auf und verzog nach Hannover , wo Das Feuer ist im erschinenschuppen konnte erhalten werden.

unbegreiflicher Weise zusammen angiebt. Derartige Mängel| Vom Vorsitzenden der Orts- Krankenkasse der Zigarren- Ischleife befestigt war, blau punktirten Parchendjäckchen und dunkel­sind in den für die Deffentlichkeit bestimmten Ber- macher( Herrn Frand) erhalten wir soeben die Nachricht, daß blauen Flanellwindeln. Es war in ein braunes wolleres Um­waltungsberichten des Berliner Magistrats vielfach zu kon die von uns gerügten Uebelstände bei besagter Kaffe beseitigt schlagetuch gehüllt, wurde vom Hausverwalter zwischen 10 und statiren und auch wiederholt von uns hervorgehoben worden.) sind. Laut Borstandsbeschluß vom 23. Dezember darf feinem 11 Uhr im zweiten Stock gefunden. Das Kind, das erst einige Dieses Steigen läßt darauf schließen, daß man mit den Straf- Mitgliede, welchem vom Arzt Krankenhauspflege verordnet wird, Tage alt ist, wurde dem Waisenhause übergeben. verfügungen feineswegs so lange gewartet hat, wie die Berliner der Aufnahmeschein versagt werden. Beitung" meint, sondern oft Strafen verfügt haben muß, ehe man sich davon überzeugt hatte, ob die Schulverfäumniß nicht Vom Vertrauensmann der Geschäftsdiener Berlins doch begründet werden konnte. Die Berliner Zeitung " meint erhalten wir die Mittheilung, daß der in Nr. 804 des Bor allerdings, daß die Schuldeputation" zu schnell mit der Aufwärts" unter Todtenschau aufgeführte Hausdiener Georg Grüßner hebung bei der Hand sei und auch gegenüber der Versicherung nicht der sozialdemokratischen Partei angehört hat. der Eltern, an der Versäumniß unschuldig zu sein, zu Wie man ein geachteter Mann wird. Vor 12 Jahren Ieichtgläubig fei. Wir gestatten uns, bis zu einem durch war aus Berlin ein 14jähriger Kaufmannslehrling S. flüchtig ge Cine verheerende Feuersbrunft wüthet feit Sonnabend die Schuldeputation selber geführten zahlenmäßigen Beweise vom worden. Er hatte im Auftrage seines Chess 7200 m. bei der Morgen um 2½½ Uhr in Köpenick . Die an der Chaussee von Berner, Fällen durch die Noth der Eltern begründet werden kann, und schädigte, ein Herr C., der in der Spandauerstraße ein Tuchgeschäft der hier in Berlin in der Brückenstr. 7 wohnt, ist faft gänzlich daß, wo die Kinder ohne Noth fehlen, die Eltern oft durch betrieb, hat im Laufe der Jahre den größten Theil seines Vermögens eingeäschert, nur der Stock, und zwar in der in der Nähe Kinder zu überwachen. Daß die allgemeine Schulpflicht bestehen er als Agent lebt. Am Freitag voriger Woche erschien nun bei des Komtoirs belegenen sogenannten Reinigung ausgebrochen. bleibe, wünscht niemand mehr als die Sozialdemokratie. Aber C. ein junger Mann, der sich Fuchs nannte, sich als Kompagnon Die Ursache ist noch nicht zu ermitteln gewesen. Außer dem Ges zur Aufrechterhaltung dieser Verpflichtung ist die Ahndung der eines Herrn S. zu New- York bezeichnete und Herrn C., der längst bäude find mehrere tausend Bentner Getreide, Mehl und Kleie Schulversäumnisse an den Eltern eines der unwirtsamsten Mittel. Den ungetreuen Lehrling vergessen hatte, die Summe von 8000 ein Opfer der Flammen geworden. Der mächtige Feuerschein Ein Rebelstand auf den Stadtbahnhöfen, der sich gegen. Mark auszahlte, die der reuige Durchgänger als Kapital nebst alarmirte die Wehren der ganzen Umgegend, darunter auch die wärtig wieder recht läftig für das Publikum bemerkbar macht, Binsen dem geschädigten Prinzipal zurücksandte. Dem früheren von Erfner. Dreizehn Spritzen gaben ihre Wassermassen zur Leider ist auch ein ist das Abtropfen von Flüssigkeit aus den Ueberdachungen der Lehrling war es nämlich in Amerita gelungen, ein Tuchgeschäft Löschung des entfesselten Elements ab. Einfahrtshallen auf die Bahnsteige. Am schlimmsten ist dieser zu begründen, das ihm jezt gestattet, seine Schuld wieder gut Spritzenmann, der Maler Temmel aus Köpenick verunglückt. Er Uebelstand auf dem Schlesischen Bahnhof , wo in den Vormittags- 3 machen. stand auf dem Dache des Maschinenhauses und sprang herunter, stunden die Bahnsteige nicht selten von diesem Tropswasser völlig So berichten bürgerliche Blätter. Vielleicht zur Auf- als der Dampf aus den Refseln abblies. Dabei trug er einen Beinbruch davon. Während die Feuerwehren der Umgegend am naß sind und die wartenden Fahrgäste die Regenschirme auf munterung? Sonnabend Vormittag abrüden fonnten, war die einheimische spannen, wenn sie solche bei sich haben. Der Agent und Gutsbesitzer Simon Kohn, der, wie wir Mannschaft noch am Abend in Thätigkeit. Wie man Hungerude abspeist. In der Markgrafen- vor kurzem meldeten, mit dem Pferdehändler Hirschlaff zusammen Ans Kopfwunden blutend wurde in einer der letzten Vollstüche", so wird uns berichtet, bat heute ein Armer um ein wegen Wuchers verhaftet wurde, dürfte auch noch ein Konto bei wenig Mittagessen, da er hungrig und ohne jegliche Mittel fei. Der hiesigen Stactsanwaltschaft zu begleichen haben. Er ver: Nächte eine Frau vor dem Hause Eichendorffstr. 12 aufgefunden Die Vorstandsdame trat auch auf den Mann zu; statt des erlaufte fürzlich das Haus Alte Leipzigerstraße 6 an den Rentner und nach der Charitee gebracht. Hier zum Bewußtsein zurück­hofften Mittageffens aber legte sie ihm ein Schild zur gefälligen Pollack aus der Corneliusstraße. Dieser Verkauf nun hat auf gefehrt, wurde sie als die 30 Jahre alte unverehelichte Anna Besichtigung vor, auf dem die verheißungsvollen Worte standen: grund strafrechtlich anfechtbarer Machenschaften stattgefunden. Pfaffenceller aus der Kleinen Auguststr. 11 festgestellt. lleber Bete und arbeite! Das sichere Kennzeichen praktischen In dem Hause waren Wohnungen gekündigt worden, und Kohn den Ursprung der Verletzungen macht sie ganz merkwürdige An­Christenthums ist bekanntlich, daß es nichts kostet." wußte die Miether dadurch zum Verbleiben in ihren Räumen gaben. Sie will in das Haus Invalidenstr. 131 gelockt und dann zu veranlassen, daß er ihnen für die Folge etwa den vierten überfallen worden sein. Dann habe sie sich bis in die Eichen­Theil der Miethe erließ. Er begründete dies ausdrücklich da- dorffstraße geschleppt und seit dort zusammengebrochen. Bis zur mit, daß durch den Auszug der Miether das Haus näheren Auklärung des Sachverhalts steht man dieser Schilderung entwerthet werde. Troh Dieser Miethszins Erlasse etwas ungläubig gegenüber. blieben aber die alten Kontrakte bestehen. Wenige Der Selbstmord eines Industriellen, welcher bis vor einem Tage nach diesen Abmachungen wurde das Haus von Kohn Jahre Prokurist der Papier Engrosfirma S. u. 2. gewesen, er­verkauft. Als nun der neue Eigenthümer die Miethen einziehen regt Aufsehen. Derselbe, Kaufmann Pezold, war nach seinem wollte, stellte sich das schwindelhafte Verfahren Kohns heraus, Austritt aus der oben erwähnten Firma Direktor der Papier­der bei dem Verkauf die alten Miethskontrakte zu Grunde gelegt fabrit Sednik in Sachsen geworden, einen Posten, welchen P. hatte. Der Käufer erhebt nun einen Anspruch auf Schaden mit Umsicht und Fleiß verwaltet haben soll. Trotzdem wurde ersatz in Höhe von 48 000 m., klagt aber vorlänfig nur auf dem ca. 40jährigen Manne seitens der Gesellschaft vor etwa 10 000., da nach einem Gerüchte Kohn den Offenbarungseid 14 Tagen die Stellung als Direktor gekündigt, und dies verlegte geleistet haben soll. Das Reitpferd des Gutsbesitzers foll feiner das Chrgefühl des Mannes derartig, daß er sich wenige Gattin, die Equipage mit Gummirädern dem Kutscher gehören. Stunden darauf in seinem Privattomtoir eine Kugel durch den Die in den Belten 5 belegene Wohnung, die über 5000 M. Miethe Stopf jagte. kostet, ist hochherrschaftlich eingerichtet. Aus der bezeichneten entwickeln.

Biele Feiertage stehen uns im nächsten Jahre bevor. Wie eine Durchsicht des Kalenders für 189+ ergiebt, werden im nächsten Jahre sämmtliche Feiertage, welche nicht ein für alle Mal auf einen Sonntag verlegt sind, an einem Werktag gefeiert. Es kommt ein solcher Fall ziemlich selten vor, da im Laufe des Jahres in der Regel ein Feiertag oder auch mehrere mit einem Sonntage zusammenfallen. Die Zahl der Ruhetage beträgt unter Hinzurechnung der Sonntage im Jahre 1894 66, wovon allein acht auf den Dezember fallen.

Da werden unsere Unternehmer also noch häufiger als sonst ihre Arbeiter in Afford schuften lassen, um ihnen nur ja nicht cinmal den Lohn für einen Feiertag zahlen zu müssen.

V

In der Sylvesternacht werden auf sechzehn Linien der Großen Berliner Pferdebahn Gesellschaft, die zumeist aus dem Innern der Stadt in die Außenbezirke führen, in der Zeit von 11 Uhr 44 Minuten bis 1 Uhr 50 Minuten zur Bewältigung des Verkehrs noch außerfahrplanmäßig Wagen verkehren. Am

besten bedacht mit solchen Sonderwagen sind die Linien Küstriner Plat-- Zoologischer Garten und Schöneberg - Alexanderplay, auf denen nach jeder Richtung drei und vier Wagen eingelegt wer den. Der letzte Wagen fährt vom Rüstriner Play und Zoologischen Garten um 1 Uhr 50 Minuten, vom Alexanderplatz um 1 Uhr

40 Minuten.

Ein nenes Nothbremsensystem wird gegenwärtig versuchs­weise in einzelnen Wagen der Wannseebahu zur Anwendung ge=

4

Ziviltlage dürfte sich mit Sicherheit ein Prozeß wegen Betruges

Sübner am Freitag Morgen verunglückt. Er war behilflich, einen Auf gräßliche Weise ist der 18 Jahre alte Arbeiter Paul mit Maueriteinen beladenen Wagen auf den Hof des Grundstücks Nr. 10 zu schieben. Dabei lief der Wagen wieder zurück, und Hübner gerieth im Fallen mit dem Kopf unter das rechte Hinter rad. Die schwere East zertrümmerte ihm den Schädel und ver­ursachte eine Quetschung des Gehirns, so daß der Tod auf der Stelle eintrat.

Abend in der Weißenburgerstraße zu Lichtenberg die Leiche eines Au einem Zaun aufgeknüpft wurde am Donnerstag etwa 45 Jahre alten Mannes aufgefunden. Zu Persönlichkeits­bekannte hat röthliche graugemischte Haare, einen kleinen blonden feststellung ist nicht der geringste Anhalt vorhanden. Der Un­Schnurrbart, schlechte Zähne und war mit einem schwarzen Beinkleid, braunen Weste und einem Ueberzieher von gleicher Farbe bekleidet. Angehörige des Todten können sich im Amts­bureau zu Lichtenberg einfinden.

-

In der Nacht zum 30. d. M.

Polizeibericht. Am 29. d. M. Morgens wurde auf dem Grundstück Koppenstraße 32 ein unbekannter, etwa 65 Jahre Männer, die am Freitag der Polizei zugeführt worden sind. Am dem Grundstück Memelerstraße 10 fiel Vormittags ein Arbeiter, Nicht festzustellen gewesen sind bis jetzt die Leichen zweier alter Mann in einem Pferdestall erhängt vorgefunden. Auf Vormittag fand man auf dem Grundstück Koppenstr. 32 in einem während er einen beladenen Steinwagen zur Unterstützung der Pferdestall einen etwa 65 jährigen Greis auf, der mittels einer Pferde schieben half, zur Erde, gerieth unter die Räder und Beitschenschnur aufgeknüpft war. Er trug einen blauen Anzug. wurde auf der Stelle getödtet. Abends gegen 63/4 Uhr sahen zwei Arbeiter vor dem Hause wurde ein Arbeiter vor dem Hause Pappel- Allee 40 von vier Neue Königstr. 84 einen vornehm gekleideten Mann auf dem Männern überfallen und durch Schläge mit einem ſtumpfen Bürgersteig hilflos daliegen, nahmen sich seiner an und brachten Gegenstand am Kopfe verlegt. Im Laufe des Tages fanden ihn nach der Wache des 18. Polizeireviers. Als man dort ein- vier kleine Brände statt. Außerdem brach in der Nacht zum traf, war der Tod bereits eingetreten. Der etwa 50 Jahre alte 30. b. M. in der Werkstatt eines Bürstenmachers, Straßburger­braunen Hut, eine weiße Weste, dunkelgestreifte Beinkleider und störte und auch den Dachstuhl ergriff. Unbekannte, der den Eindruck eines Künstlers macht, trug einen straße 41, Feuer aus, das den ganzen Juhalt des Raumes zer­

bracht. Während sich sonst die Bremsvorrichtung an den Koupee­wänden befindet, ist dieselbe bei dem neuen System oben unter der Tecke angebracht und zwar neben den dort befindlichen Luft­tlappen. Auf den ersten Blick scheint diese Einrichtung vor der anderen, älteren den Vorzug zu verdienen, bei welcher die Gefahr besteht, daß Fahrgäste beim Aufstehen vom Platze oder dergleichen, ganz unbeabsichtigterweise, fahrlässig den Bremshebel berühren und dadurch vielleicht den Zug zum Halten Bremshebel berühren und dadurch vielleicht den Zug zum Halten bringen. Bei näherem Hinsehen zeigt sich aber, daß jenes nene System nicht im mindeſten geeignet ist, ein unvorsichtiges zu bewegungsetzung der Bremsvorrichtung zu verhüten. Der mittels Plombenschlusses gegen unbefugte Anwendung gesicherte Hebel be­steht hier nämlich in einer Zugstange. Diese befindet sich jedoch so nahe an demjenigen Hebel, durch welchen die Luftklappe ge- Ihren Weihnachten" haben sich in der Nacht vom geöffnet wird, und sieht demselben in der Form so zum Ver- 29. bis 30. Dezember einige unbekannte Individuen von dem wechseln ähnlich, daß die Gefahr, statt des ersteren den Brems- Inhaber eines Trödelgeschäfts in der Rosenstr. 28 geholt. Dem­Hebel zu ergreifen und an diesem zu ziehen, um die Luft- selben wurden nämlich verschiedene gute Kleidungsstücke, goldene flappe zu öffnen, fast noch näher liegt, als diejenige des un- Uhren, Ringe u. s. w. gestohlen. Anscheinend sind die Lang­beabsichtigten Berührens der alten Bremsvorrichlungen an den finger über einen Bodenverschlag dem Bestohlenen ins Fenster Koupeewänden. Die neue Nothbremse wird denn auch von dem gestiegen und haben auf dem mingekehrten Wege ihre Beute in Bahnpersonal für nichts weniger als zweckmäßig gehalten, da Sicherheit gebracht. Auf dem Boden ist dann große Toilette bei allgemeiner Einführung derselben eine vielfache versehentliche Anwendung erwartet wird.

Arbeiter Sanitätskommission. Herr Bäckerei Besitzer Ziegler theilt uns mit, daß die in Nr. 301 des Vorwärts" in bezug auf das Haus Reinickendorferstraße 57 mitgetheilten Uebel­stände durchaus nicht vorhanden seien; es liege daher wahrschein lich ein Irrthum des Kontrolleurs vor. Vielleicht hat die Arbeiter- Sanitätskommission Gelegenheit, demnächst auf diese

Berichtigung zurückzukommen.

einen blauen Rock.

gemacht worden. Hier haben nämlich die Diebe ihre alten, Lumpen ähnlichen Kleider zurückgelassen. Um ibre neue Aus­ftattung zu ergänzen, haben sie dann noch einige weiße und bunte Taschentacher mitgehen heißen, die zum Trocknen aufgehängt Die bequeme Gelegenheit, an dem Uebrigen sich zu be­reichern, ließ man außer Acht.

waren.

Ausgesetzt wurde am 28. d. M. Abends ein Kind weib­lichen Geschlechts im Hause Fruchtstr. 84. Bekleidet war es mit gesticktem blauwollenem Müßchen, an dem eine weiße Atlas­

-

Gerichts- Beifung.

-

In der Angelegenheit des verstorbenen Rechtsanwalts Dr. Moll schreibt ein hiesiges Blatt, daß das Gerücht, der Un­glückliche habe nach seiner Berurtheilung ein Gnadengesuch ein gereicht, unbegründet sei, vielmehr habe er die Einreichung eines folchen schroff abgelehnt, als er von befreundeter Seite darauf bingewiesen wurde, einen derartigen Schritt zu unternehmen. In einem hierauf sich beziehenden Briefe schrieb Moll: Ein Gnadengesuch dürfte ich faum einreichen: ich habe nie im Leben um Gnade gebettelt und verlange nur mein Recht, und um dieses werde ich weiter fämpfen, wenn auch meines Erachtens mit wenig Aussicht auf Erfolg." Die Publikation des Prozesses geschieht auf ausdrücklichen Wunsch Wunsch des verstorbenen Dr. Josef Moll, der in seinem Abschiedsbrief an Dr. Sello diesen bittet, die Sache dem öffentlichen Urtheil wie die Komödie der Schloßfreiheit seiner Zeit geendet hat. Menschen sind eben zu komisch. Sie können es nicht faffen, su unterbreiten. Kurz vor seinem Tode schrieb Moll an seinen langjährigen Freund und Hausarzt Dr. Philippi: Alz Residenzler sind so weich und wenig zähe von Natur. Man daß die ganze tragische Geschichte im Grunde nichts wir uns zulegt sprachen, ahnten wir nicht, daß es das letzte braucht sie nicht allzu stark zu klopfen und sie werden mit dem inneren Entwicklungsgesehen der Dichtkunst zu Mal sei. Men das Unglück so wie mich gepackt hat, den läßt mürbe. schaffen hat. Wenigstens heute nicht mehr. Ob Ludwig es nicht los; unter Verbrecher lasse ich mich natürlich nicht Die armen Residenzler! Ihnen wird auch das Leben Fulda mit dem Schillerpreis gekrönt wird, oder nicht, was bringen. Haben Sie Dank für all' Ihre Liebe, grüßen Sie Ihre zu faner gemacht. Spannung und inbrünstige Ehrfurcht, thut's der Kunst? Dem Kaiser gefällt Fulda's Talisman Frau und alle Betanute.... Daß ich schuldlos bin, bezweifelt mit der sie nach den wettermachenden Höhen spähen, laffen nicht, und es ist ja sein Recht, das Wert nicht zu krönen, Reiner, der mich kennt. Seien Sie, wie bisher, zu meiner Frau ihnen bald ein Ding wichtig erscheinen, das dem Manne, das ihm nicht paßt. Die Geheimnißkrämer raunen sich in's und meinen Kindern. Moll." der außerhalb ihrer Welt steht, durchaus nicht wie eine Ohr, wegen der Eatire im Talisman. Ludwig Fulda und Eine empfindliche Strafe ein Jahr Gefängniß war schwere Sorge aufs Herz fällt. Und jeder neue Tag bringt ein bitterer Satiriker! Ludwig Fulda , ein Empörer! dem Schneider Heinrich Schwade vom Schöffengericht auf­ihnen solch ein gewichtig Ding und damit eine neue Plage; Ludwig Fulda ist genan so freiheitlich, als es der Freisinn erlegt worden, weil er sich eines groben Heirathsschwindels und wo man alles im Bewußtsein der Unterthänigkeit im Thiergartenviertel billigt. An seinem Märchen vom schuldig gemacht hatte. Schwade machte im Dezember v. J. die von der Guade erwartet, da darf man nicht erstaunen, daß Talisman tönnen alle Halben, von rechts und von links Bekanntschaft eines armen Dienstmädchens, welches bei einem selbst auf dem Gebiet der freien Kraft so viel wichtigthuende Be her ihre Freude haben. Die absolute Selbstherrschaft kann Schantwirth in Stellung war. Er knüpfte mit ihr ein Liebesverhälniß fümmerniß sich breit macht. Es giebt in Deutschland eine Schiller - manchen Fürsten bedenklich zu Stopfe steigen, lehrt das dra- an und wiederholte seine Gheversprechungen, trotzdem das Mädchen Stiftung. Nach ihren Satzungen soll in bestimmten Beit- matische Märchen, darum, Märchenfürst, regiere konstitutionell. ihm auf Befragen erklärt hatte, daß es noch nicht im Stande gewefen fei, von ihrem Lohne auch nur einen Pfennig zurückzulegen. Der räumen ein deutscher Dramendichter einen Preis erhalten. Wenn ich über den Schillerpreis zu bestimmen Angeklagte erfuhr aber, daß seine Braut" von ihrer Herrschaft " Gutgefinute" Gelehrte und Schriftsteller zumeist sind die hätte, ich hätte ihn auch nicht ant Ludwig 10 Mt. zu Weihnachten erhalten hatte. Er schwindelte ihr diesen Männer, die das Drama das gekrönt werden soll, aus- Fulda verliehen, weil ich ein ursprüngliches und schwereres fleinen Betrag ab, indem er vorgab, daß er im Begriffe stehe, die wählen, dem Kaiser fällt die entscheidende Stimme zu. Im Talent dem anschmiegsamen leichtgefälligen Talent Fulda's gemeinschaftliche Wohnung einzurichten. Unter demselbe Vorwande Wesen dieser Stiftung liegt es, daß sie Dichtungen die vom vorgezogen hätte und weil ich vom Dichter meiner Tage entlockte er ihr fleine Beträge von 8 bis 5 M. und bedrängte fie Odem ihrer Zeit durchweht sind, nicht krönen fann und der reifere, soziale Anschauungen erwarte, als sie Fulda im so häufig, daß sie sich zu Unredlichkeiten gegen ihre Herrschaft Dichter von Kabale und Liebe hätte am allerwenigsten den Talisman gepredigt hat. Auch ist mir die beschauliche fie dieserhalb eine Gefängnißstrafe verbüßt hatte, erfuhr sie, daß hinreißen ließ, um seinen Forderungen genügen zu können. Als Schillerpreis erhalten, lebte er heute. Bon je drei zu drei Moral in Fulda's Talisman, die da sagt: Jeder König der Angeklagte verheirathet und Familienvater war und daß Jahren soll der Schillerpreis zuerkannt werden. Aber es und Bettler sei in den Schranken, die ihm einmal bestimmt er ferner feine evangelische Ronfession verleugnet und wird nicht immer innerhalb von drei Jahren ein Drama find, glücklich, in innerster Seele zuwider. Und um diesen sich als Katholik ausgegeben hatte, um Die von aufgeführt, das nicht an die Zeitkämpfe rührt und doch ihren Satirifer rufen nun die Residenzler Weh und Ach. ihr geltend gemachten Bedenken wegen der Religionsverschieden einigen literarischen Werth besitzt. So tam man schon Als ob in Ludwig Fulda's Roman die Kunst unterdrückt heit zu beseitigen. Der Angeklagte legte wegen des hohen Straf manchmal in Verlegenheit und man vertheilte den Schiller - worden wäre. Der Kaiser hat sein persönliches Recht maßes Berufung ein, worauf die Sache gestern vor der giveiten Die Handlungsweise des preis an Dichter, wie Theodor Fontane , der nie ein Drama geübt. Darin können nur Residenzler einen Richtspruch Instanz zur Verhandlung gelangte. Angeklagten wurde durch die Beweisaufnahme wiederum in ein schrieb. Diesmal foll die Mehrheit der Preisrichter die über die Kunst sehen. Würde Herr Fulda jemals seinem solches Licht gestellt, daß der Gerichtshof sich nicht veranlaßt Prämie für Ludwig Fulda und sein dramatisches Volke was bedeuten, so wird ihn feine Seele darum fand, an dem ersten Urtheile etwas zu ändern, der Bertheidiger, Gedicht Der Talisman" bestimmt und der Kaiser fragen: hast Du auch den Schillerpreis oder nicht? Rechtsanwalt Dr. Schwindt, erreichte nur, daß dem Angeklagten foll feine Zustimmung verjagt verjagt haben. Darüber sechs Wochen durch die erlittene Untersuchungshaft angerechnet wurde.

große

unter Aufregung

den

Residenzlern. Diese

Alpha.