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Br. 263. 30. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt

Mittwoch, 8. Oktober 1913.

Heute abend 8 Uhr: Uhr: Zahlabend in Groß- Berlin.

Opfer gewiffenlofer Auswanderungs­

agenten.

Referentin: Käthe Dunder.

An denselben Tagen in den Pharussälen, Müllerstr. 142. Männer und Frauen, Familienangehörige und fremde Schlaf­gänger, dieweil das Wohnungselend ein gar schreckliches ist. Am Donnerstag, den 9., 16., 23., 30. Oktober und Ich sah einmal im Norden Berlins einen Menschen­6. November bei Franke, Badstr . 19. Referentin: Käthe auflauf. Zwischen allerlei morschem Hausgerät und Ge­Dunder. rümpel auf der Straße neben dem Bürgersteig, saß eine alte Durch besondere Umstände veranlaßt, wird der Kursus Frau und weinte. Ihr Gesicht war gramdurchfurcht und die im Moabiter Gesellschaftshaus, Wiclefstr. 24, an folgenden arbeitsharten, gichtgekrümmten Finger stützten den müden Kopf. Der rauhe Abendwind zerzauste das graue Haar der Tagen abgehalten: Alten und ließ die Strähnen wirr über die Stirn fallen. Zwei Kinder schmiegten sich angstvoll an die Seite der Mutter und heulten um die Wette. Es war einer jener November­tage, die grau wie das lebendige Elend find, und der Regen rieselte fein, aber ausdauernd auf die Möbel, Kinder und Frau herab. Ermittiert! Die Extreme berühren sich ant ehesten in der Großstadt.

Am Donnerstag, den 9., Freitag, den 17. und 24., Donnerstag, den 30. Oktober und Donnerstag, den 6. November. Referent: Ernst Däumig .

Die Teilnehmer erhalten an den Vortragsabenden ge­druckte Dispositionen.

Beginn pünktlich abends Uhr. Ebenfalls wollen wir noch besonders auf die nächsten Veranstaltungen hinweisen:

Am Sonntag, den 19. Oktober, abends 7 Uhr: Beethoven­Abend in den Pharus sälen, Müllerstr. 142. Eintritt 50 Pf. Am Sonnabend, den 25. Oktober, abends 8 Uhr: Heiterer Kunstabend im Moabiter Stadt- Theater. Eintritt 50 Pf. Am Sonnabend, den 15. November, abends 8 Uhr: Kunst­abend( Moderne soziale Dichter) bei Ballschmieder. Eintritt 60 Pf. inklusive Garderobe.

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Und andere Bilder steigen vor meinem Geiste auf. Menschen, die in starrer Frostnacht in irgendeinem Hausflur fauern, unter Brückengewölben nächtigen oder planlos bis morgens einen Dauerlauf durch die Straßen vollführen, unt fich warm zu halten. So ist das Leben auf der besten aller Welten. Und die gottgewollte Ordnung spiegelt sich hier am drastischsten wider. Darum packt mich immer eine stumme Wut, so oft ich an der Villa vorübergehe und so oft ich ihre toten Fenster sehe, hinter denen Räume und Werte nutzlos im Schlummer liegen.

Einen Massenbesuch von Auswanderern erhielt gestern das hiesige Polizeipräsidium infolge einer unwarteten Wirkung der Anwendung des Auswanderungsgesetzes. Es ist bekannt, daß namentlich Brasilien unmittelbar oder mittelbar durch Gesell­schaften, die von der Regierung unterstützt werden, eine lebhafte Werbetätigkeit unter Auswanderungslustigen entfaltet. Im Laufe der Zeit haben wir wiederholt über das Auftreten von Agenten berichtet, die außer in anderen Teilen Deutschlands auch in Berlin und Umgegend für die Auswanderung nach Brasilien mit allen Mitteln tätig sind, und auch vor dieser Auswanderung gewarnt. Um dieser Werbetätigkeit, die für die Auswanderungsluftigen oft nur bitterste Enttäuschung im Gefolge hat, Einhalt zu tun, be­stimmt der§ 23c des Auswanderungsgesezes, daß Reichsangehörige an der Grenze angehalten werden können, falls sie auf Kosten eines auswärtigen Staates auswandern. Von dieser Bestimmung war bisher noch kein Gebrauch gemacht worden. Das Treiben der gewiffenlosen Agenten veranlaßte aber jetzt eine Ministerialver­fügung, in der die zuständigen Stellen auf ihre Befugnis aus den Bestimmungen des Auswanderungsgeseßes aufmerksam gemacht Billetts sind bei den Bezirksführern zu haben. wurden. Jetzt ließ der Landrat von Bentheim 76 Männer, Frauen Schmargendorf . Die heutige Mitgliederversammlung findet, da und Kinder aus Berlin und anderen Orten, die von dem Sammel- uns das Restaurant Lindenbaum vom 1. Oktober d. J. nicht mehr Der Fahrkartenverkauf am Ringbahnhof Treptow entspricht nicht ort Rheine über die holländische Grenze nach Amsterdam und von zur Verfügung steht, im Restaurant Waldkater, Warnemünder den Anforderungen, die das Publikum stellen kann. An der Berliner dort mit dem Dampfer Hollandia" heute nach Brafilien ausfahren Straße 14-15 statt. Seite des Bahnhofes, die wenig in Anspruch genommen wird, find wollten, in Rheine anhalten und, ohne daß sie den Zug wieder Friedrichsfelde . Heute gemeinsamer 3ablabend bei Fahrkartenschalter vorhanden und geöffnet wie an allen anderen berlassen durften, nach Berlin zurücbringen. Hier konnten nun Schulz, Lindenpark. Tagesordnung: 1. Bericht vom Parteitag, Ge­Ringbahnhöfen. Dagegen sind auf der Treptower Seite, die nicht aber die Leute, für die Brasilien die Ueberfahrt bezahlen wollte, nosse E. Lehmann. 2. Vereinsangelegenheiten. mit der anderen Seite durch einen freien Tunnel verbunden ist und die alle ihre Habseligkeiten, soweit sie sie nicht vor der Abreise Johannisthal . Heute, Mittwoch, abends 8 Uhr, Mitglieder- und im Sommer sowie selbst noch in der kälteren Jahreszeit zu Geld gemacht hatten, schon auf dem Dampfer haben, nicht im versammlung des Wahlvereins im Arbeiterheim Restaurant Linden­starken Verkehr aufweist, die vorhandenen vier Fahrkartenschalter Eisenbahnzug bleiben. Deshalb mußte sich ihrer zunächst die hof". Vortrag des Genossen Lehner über Boltsfürsorge. Polizei annehmen und sie konnte das nur dadurch, daß sie sie Bohnsdorf . Die heute fällige Mitgliederversammlung findet während aller sechs Werktage ständig geschlossen. Nur an Sonn­in Schußhaft nahm. Die ganze große Reisegesellschaft wurde nicht statt. Montag, den 13. Oktober: Beginn der Vortragsfurse und Feiertagen sind sie zeitweise geöffnet und dann auch nur für den Stadt und Ringbahnverkehr, nicht für den Vorort nach dem Polizeipräsidium gebracht und fand hier einstweilen über den praktischen Teil des sozialdemokratischen Parteiprogramms. verkehr. Als Ersaz dienen elf Automaten, die aber nur Fahrkarten Unterkunft in einem großen Zimmer, das für besondere Zwecke Anfang pünktlich 84 Uhr in Villa Kahl". immer zur Verfügung gehalten wird. Damit fonnte aber die Zeuthen - Miersdorf . Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins bis zum Betrage von 30 Pfennig für die zweite Klasse abgeben. Wer Fahrkarten für den Vorortverkehr haben will, muß Sorge für die Leute, die zum Teil gar keine Mittel mehr besitzen, findet heute bei Robert Barnad in Zeuthen statt. nicht erschöpft sein. Die Kinder vor allem verlangten zu essen Ertner. Heute Mittwoch, abends 81%, Uhr, bei Grund, Friedrich- den Umweg über die Treptower Chaussee nach der anderen Die Erwachsenen bedurften nicht straße 21: Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Bericht vom Bahnhofsseite machen. An der Fahrkartenkontrolle im Schalterraum befindet sich ein amtliches Blafat, wonach hier ohne Vergütung minder der Speisung. Nach Kräften griff nun die Fürsorgedame Parteitag. Referent: Genosse Schwarzburger, Ober- Schöneweide. des Polizeipräsidiums, Fräulein Margarete Dittmer, ein, indem Biesdorf . Der Zahlabend findet erst am Donnerstag, den Wechselgeld für die Automaten zu haben ist. Das ist ja ganz fie Backwaren, Milch usw. soviel als möglich heranschaffen ließ. 9. Oktober statt. Auf der Tagesordnung steht: Bericht vom Partei- praktisch, bringt aber den weiteren Uebelstand, daß das geld wechselnde Publikum innerhalb des Kontrollganges stehen bleiben In Schußhaft aber konnten die zurückgehaltenen Auswanderer auch tag. Referent Genosse Wilhelm Schünig. Dadurch ents Tegel. Am Donnerstag, den 9. Oftober, abends 8 Uhr, findet muß und den Durchlaß für andere Fahrgäste sperrt. nicht immer bleiben. Man mußte ihnen, weil ja sonst nichts gegen in Trapps Festsälen( Inh. Ziegs), Bahnhofstr. 1, der zweite Vortrag stehen häufiger unliebſame Szenen. Der Eisenbahnfiskus zieht auch fie vorlag, die Freiheit wiedergeben. Damit allein war jedoch des Lichtbilderkurius: Entwicklung des Tierreiches und Abstammung aus dem Niesenverkehr nach Treptow so erhebliche Einnahmen, daß den Leuten auch nicht geholfen. Sie erklärten, daß sie auswandern des Menschen statt. Vortragender: Herr M. H. Baege. Jeder Vor- hier Sparsamkeit an den Schaltern sehr wenig angebracht erscheint. wollten, und daß man ihnen auch anstandslos Auswanderungs- trag ist für sich abgeschlossen. Mindestens ein Schalter für den Fahrkartenverkauf sollte auch an Wochentagen auf der Treptower Bahnhofsseite, die auch viel Vere tehr von Stralau empfängt, ständig geöffnet sein.

und schrien bald vor Hunger.

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papiere berabfolgt habe. Die meisten haben bereits Angehörige Röntgental, Zepernic, Buch. Donnerstag, den 9. Oktober, drüben und wollten nun die Gelegenheit der freien Fahrt, die ihnen abends 8%, Uhr, im Lokale von August Lange, Röntgental, Siemens­von auswärts angeboten wurde, benußen, ohne daß sie von den straße 19, Generalversammlung. Tagesordnung: 1. Bericht vom Schwierigkeiten, die unter diesen Umständen ihrem Beginnen er- Barteitag in Jena . Referent Genofie Schwarzburger- Oberschöneweide. machen konnten, eine Ahnung hatten, um ebenfalls hinüberzu- 2. Diskussion. 3. Halbjahrsbericht. 4. Bezirksangelegenheiten. 5. Ver­kommen. Sie meinen, auf die Bestimmungen des Auswanderungs - schiedenes.

gesetzes hätte man sie vor der Aushändigung der Papiere doch wenigstens aufmerksam machen müssen. Darin haben die Leute zweifellos recht.

geld nach dem von ihnen angegebenen Ziele bewilligt.

Berliner Nachrichten.

Die Villa.

Dezernate in der Armen- und Waisenpflege. Stadtrat Düring ist aus dem Kollegium des Berliner Magistrats ausgeschieden. Seine Dezernate in der Berliner Verwaltung hat der neu eingetretene Stadtrat Löhning übernommen. Dieser ist Vorsitzender der städtischen Waisen­verwaltung und Mitglied der Gewerbedeputation und der Armendirektion,

Nach den ersten 76 trafen im Laufe des Vormittags noch 20 Mann ein, denen es an der Grenze ebenso ergangen war. So oft ich an ihr vorüberkomme, bleibe ich stehen und Auch sie befinden sich in derselben unangenehmen Lage wie die umfasse sie mit einem Blick, in dent sich Schmerz mit In­Den Vorsitz in der Berliner Armendirektion an Stelle des anderen. Ihr Gepäck ist über die Grenze hinübergegangen und grimm vermischt. Still und vornehm, gudt sie, wie ver- Stadtrats& alisch führt nun Stadtrat Doflein, der aus schwimmt vielleicht schon mit der" Hollandia" auf See, während träumt hinter Baum und Busch hervor ein verwunschenes der Deputation für die Straßenreinigung, aus der Markt­sie ohne Hab und Gut zurückgeschickt wurden. Die Schwierigkeiten Schloß, ein Dornröschenheim. Immer wieder packt mich der Hallendeputation und dem Kuratorium für das Turn- und wurden dadurch behoben, daß das Ministerium den Beuten Reise- Zauber dieses Hauses, das mit seinen ewig geschlossenen Badewesen ausgeschieden ist. Stadtrat Kalisch ist in die Fenstern aussieht, als schlafe es seit Jahrhunderten. Ich sah Markthallen- und Hafendeputation eingetreten und hat den Die Leute sind Opfer gewissenloser Auswanderungsagenten ge- es im Winter, im Frühling, im Sommer und Herbst­Vorsitz in dem Kuratorium der Friedrich- Wilhelm- Anstalt für worden. Sie haben ihr Hab und Gut verkauft und sißen nun immer verlassen, schweigfam, tot. Arbeitsame übernommen, aus dem Stadtrat Jacoby aus­vollständig mittellos da. Das Ministerium hätte aber die Pflicht Ein prächtiger Rokokobau, inmitten sattgrüner Flächen geschieden ist. gehabt, von der beabsichtigten Anwendung einer neuen Verfügung von weißstämmigen Birken, düsteren Tannen und Kiefern Es war schon längst notwendig, mit dem Amte des Vor­öffentlich Kenntnis zu geben und so vorbeugend zu wirken; dann und hochragenden Pappeln umgeben. Und Rosen blühen, sigenden der Armendirektion einen Mann zu betrauen, der hätte mancher von der Ausführung seiner Absicht Abstand ge- wenn der Sonne Strahlen warm vom Himmel fluten, und den Aufgaben mehr gewachsen ist und sich ihnen ganz widmen Vögel singen in diesem Paradiese, wo feine freble Hand sie fann. Herr Doflein ist besoldeter Stadtrat und war früher scheucht. Wie oft lauschte ich in warmen mondklaren Früh- Oberbürgermeister in Rudolstadt . Es wird abzuwarten sein, lingsnächten dem Schluchzen und Jauchzen der scheuen Nachti- ob Herr Doflein die humane Gesinnung mitbringt, die ein gall, die tief in den Büschen des Gartens saß und ihr Brunst- Vorsitzender einer Armenverwaltung, insbesondere in Berlin lied jang. Auf der glitzernden Wasserfläche zogen zwei haben muß. Schwäne gravitätisch ihre Furchen und oben in den Kronen der Bäume sang der Nachtwind eine ferne vergessene Melodie.

nommen.

Partei- Angelegenheiten.

Zweiter Kreis. Bezirke 107, 109, 114. Zablabend bei Jung­nitsch, Mittenwalder Str. 13. Vortrag des Genossen Dr. Grumach. Zweiter Wahlkreis, Friedrichstadt ( 3. Abteilung), östliche Hälfte. Mittwoch, den 8. Oktober, abends 349 Uhr, bei Witwe Auguſtin, Dranienstr. 103: 3ahlabend.

3 ahl nacht: 12 Uhr nachts. Vortrag des Genossen A. Müller: ,, Amerikanische Kulturbilder und Arbeitsverhältnisse." 3ahlmorgen: Donnerstag, den 9. d. Mts., früh 5 Uhr. Vortrag des Genossen Dr. Rud. Breitscheid :" Die Frage des politischen Massenstreits".

Um rege Beteiligung ersucht

Der Vorstand.

Die Kandidaten zur Stadtverordnetenwahl.

Die gestern stattgefundenen Parteiversammlungen be Nie sah ich ein menschliches Wesen in Haus und Garten, und doch ließ nichts die peinliche Pflege vermissen. Es schien, schäftigten sich neben der Berichterstattung vom Parteitag auch als hielten geheimnisvolle Hände das Anwesen in Ordnung, mit den Stadtverordnetenkandidaturen. Es kandidieren im: 7. Komm.- Wahlb. Dr. Alfred Bernstein, das zwecklos die Tage verträumt, niemanden zur Freude, niemanden zum Genuß. Das ist es, was meinen Grimm entfacht und mich die Faust ballen läßt, so oft ich da vorüber­komme..

FERRE

Zigarrenhändler Gottfried Schulz, Zeitungsspediteur Paul Boehm, Schmied Emil Basner,

Zeitungsspediteur Robert Wengels, Kürschnermeister Emil Barkowski,

Dr. Hermann Weyl ,

Parteisekretär Theodor Fischer ,

Eigentümer Paul Schulz,

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Gastwirt Hermann Heyse,

38.

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Redakteur Hugo Poetsch,

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Expedient Theodor Glocke.

44.

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Schriftsteller Emanuel Wurm .

Expedient Frit Zubeil,

Redakteur Karl Leid,

Parteisekretär Wilhelm Pfannkuch ,

Ich habe gehört, daß es einem kinderlosen Ehepaare ge­ Vierter Wahlkreis . hört, das noch mehr solcher Besigtümer hat. Der Herr soll Die Vortragsturje über: Die Entstehung des wissen- bald in Rußlands Wäldern, bald in Afrikas Dschungeln der schaftlichen Sozialismus"( Marr und Engels) werden ab- Jagd obliegen und dazwischen in Monte Carlo spielen, wäh­gehalten abends 8 Uhr im Lokal Süd- Ost, Waldemarstr. 75, rend die Frau sämtliche fashionablen Bäder bereist, ihrer am Montag, den 3., 10., 17. November und 1. Dezember. 27 Krankheiten wegen, unter denen die Langeweile die Vortragender ist Schriftsteller Genosse Emil Eichhorn . Im schlimmste sein soll. Manchmal vergeht ein Jahr, manchmal auch mehrere, ehe Lokal bei Boeker finden die Kurse statt am Freitag, den 21. und 28. November, und Freitag, den 5. und 12. Dezember, der eine oder der andere von ihnen die Rokokovilla aufsucht, abends 82 Uhr. Vortragender ist Reichstagsabgeordneter und auch dann nur auf wenige Starden oder Tage. Sonst Genosse Otto Rühle . Teilnehmerkarten für den Kursus zum steht sie leer, nur ein alter Gärtner und dessen Frau hausen Preise von 20 Pf. sind bei den Bezirksführern zu haben. darin, im Souterrain. Die übrigen 20 Räume bleiben un­Die Kurse über:" Zur Einführung in die Gedankengänge benutt. All die großen und kleinen Zimmer, mit Balkons des wissenschaftlichen Sozialismus" mußten umständehalber auf und Veranden und Erkern, utit kostbaren Tapeten- und Holz­einige Wochen später verlegt werden. Die Tage werden später verkleidungen, mit den teuersten Möbeln, den Gold, Silber­bekannt gemacht. Der Bildungsausschuß. und Bronzegegenständen, den Gobelins, den teuern Gemälden Berlin ortsangehörige bedürftige Personen, die feiner Kaffe an­der Zahn der Zeit nagt an alledem. Kein Auge ruht ent- gehören und auch nicht die Armenpflege in Anspruch nehmen wollen Sechster Wahlkreis. zückt darauf, keine müden Glieder räkeln sich wohlig in den Zur Deckung der Kosten, die durch Freistellen entstehen, werden schwellenden Polstern, kein menschlicher Körper sinkt nach die Mittel teils aus einigen hierfür bestimmten Stiftungen, teils getaner Arbeit in die weichen Daunenbetten zum erquickenden aus dem alljährlich durch den Etat bereitgestellten Freistellenfonds Schlaf. hergegeben. Allen, die es angeht, empfehlen wir aufs neue, sich Zwanzig Zimmer stehen frei, unbenutzt. Ein ganzes gegebenenfalls um solche Freistellen zu bewerben. Gesuche sind Haus, ein Garten, in Lurus und Schönheit viele Tausende schriftlich oder mündlich an das Bureau der Heimstättenverwaltung Am Freitag, den 10., 17., 24., 31. Oktober und 7. No- von armen Menschen aber haben kein Dach über dem Kopfe( Stadthaus, Stralauer Straße) zu richten, doch ist ein ärztliches vember bei Puhlmann, Schönhauser Allee 147. Referent: oder Hausen in erbärmlichen Löchern und Höhlen, wohnen Attest beizufügen, zu dessen Ausfertigung das vorgeschriebene Emil Eichhorn. zusammengepfercht im engen Raume, Kinder und Greise, Formular kostenlos in Bureau verabfolgt wird. Die Gewährung

Den Wünschen der Mitglieder Rechnung tragend, werden im Laufe des Oktober- November folgende vier wissenschaft­liche Vortragskurse abgehalten mit dem Thema: Die wissenschaftlichen Grundlagen der modernen Arbeiterbewegung.

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Freistellen in den Heimstätten.

In den Heimstätten der Stadt Berlin gibt es Freistellen für in