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Arbeiterinnen über 16 Jahre sind auf 19 Pf. festgefeßt. Die Ueber­stundenlöhne betragen 30 bis 40 f. für Arbeiter, 25 Pf. für Arbeiterinnen. Die Affordlöhne sind durchweg um 5 Proz. erhöht. Dazu fommen noch einige Sonderbestimmungen. Die Arbeitswoche beträgt 58 Stunden. Augefangene Arbeitstage werden voll bezahlt. Durcharbeiten der Mittagspause gilt in allen Fällen als Ueberstunde, auch wenn die Arbeitszeit des Tages nicht oder nur 10 Stunden be­tragen hat. An Sonnabenden dürfen Ueberstunden nicht gemacht werden, an anderen Tagen pro Tag möglichst nicht mehr als zwei. Die Lohnzahlung erfolgt Freitags.

Siebenter öfterreichischer Gewerk­fchafts- Kongreẞ.

Fünfter Tag.

Wien , 10. Oktober 1913. ( Telegrahpischer Bericht.)

Soziales.

Recherchen nach Abtreibungen.

Der Minister des Innern hat die Oberpräsidenten an­gewiesen, die Aerztekammern zur Vorlegung einer Reihe von Fragen an die Aerzte ihres Bezirks zu veranlassen. Die Fragen gehen dahin, 1. ob der Arzt in seiner Praris eine

Am heutigen Schlußtag des Kongresses wurde die Resolution Zunahme der Fehlgeburten beobachtet habe, 2. wie Mit der Festlegung dieser Bestimmungen hat die Bewegung der Dr. Renner über die Zoll- und Handelsverträge und den Kampf groß in den Jahren 1910 bis 1912 die Zahl der von ihm Färbereiarbeiter im fächsisch- thüringischen Industriegebiet um Er- für eine vernünftigere Boll- und Handelspolitik bei der Erneue- behandelten Fälle von Fehlgeburten war, 3. ob der Arzt höhung ihrer Löhne einen vorläufigen Abschluß gefunden. Der Lohn rung der Handelsverträge im Jahre 1917 einstimmig ange- Grund zu der Annahme habe, daß ein Teil höhung ihrer Löhne einen vorläufigen Abschluß gefunden. Der Lohn nommen. Dann erörterte der Kongreß die Angelegenheit des Aus- Dieser Fehlgeburten von den Betroffenen ist gewiß auch jezt noch sehr niedrig. Immerhin stellt der Abschluß ich I usses des Tabatarbeiterverbandes aus der Abschlußnommen. ungelernte Arbeiter in Frage. Die Bewegung erreichte ihren Höhe daß der Tabafarbeiterverband, der als erste Organisation von den treffenden weiblichen der Bewegung einen sehr beachtlichen Erfolg dar. Es kommen mur österreichischen Gewerkschaftskommission. Es handelt sich darum, mit Absicht bezw. mit Zustimmung der be­weiblichen Personen herbei­punkt in der am 26. November 1912 vom Färberring verfügten Separatisten gespalten wurde und infolgedessen mit den bittersten geführt worden ist, und wie groß etwa der Prozentsak Aussperrung aller Färbereiarbeiter aus den Orten Glauchau , Meerane , Erlebnissen zu kämpfen hatte, auf Verlangen der aus tschechischen solcher Fälle war. Endlich wird die Frage an die Aerzte Gera , Greiz , Reichenbach , Mylau , Weida und Mohldorf. Gegen Mitgliedern bestehenden Ortsgruppe Göding in Mähren , einer sehr gerichtet:" Ist Ihnen bekannt, daß weibliche Personen in S000 Personen wurden davon betroffen. Die Aussperrung wurde von großen Ortsgruppe, beschlossen hat, die Gewerkschaftskommissions- zunehmendem Maße an Aerzte mit dem Anfinnen herantreten, Färberring verfügt, weil sieben Arbeiter der Firma Fierenfrang u. beiträge für die Gödinger Mitglieder an die separatistische Gewerk- eine vorzeitige Unterbrechung der Schwangerschaft vorzu­Ehret in Glauchan fich eine Reduzierung des früher vertraglich schaftsfommission in Prag zu bezahlen. Um aber zu beweisen, daß nehmen?" festgelegten Mindestlohnes für Ueberstunden um 5 Pf. nicht gefallen damit keinerlei Schädigung der jekt für alle zentralistisch organi- Der Minister weist, um Bedenken einzelner Aerzte hin­Tassen wollten. fierten Arbeiter als einzige Zentrale geltenden Wiener Reichs­Der mächtige Färberring glaubte, es genüge die Verfügung der gewerkschaftskommission beabsichtigt ist, beschloß der Tabatarbeiter- sichtlich Beantwortung dieser Fragen vorzubeugen", darauf Aussperrung, um die Arbeiter zur Unterwerfung zu bringen. Er berband, für die Ortsgruppe Göding die Beiträge auch an die hin, daß nur das auf die Fragen eingehende Zahlenmaterial hatte sich indessen getäuscht. Durch die Aussperrung wurde die ge- Wiener Kommission zu bezahlen, sie also doppelt zu leisten. Die ohne Angabe der Namen der betreffenden samte Industrie des sächsisch- thüringischen Gebietes außerordentlich Gewerkschaftskommission Wien hat aber erklärt, daß die Tabat- Aerzte dem Oberpräsidenten und durch ihn dem Miniſter geschädigt. Die Schädigung der Industrie ist von Verband arbeiter durch die Beitragsleistung nach Prag dem zentralistischen vorgelegt werden soll. sächsisch- türingischer Webereien in dem Bericht über das Jahr 1912 Prinzip widersprochen und sich außerhalb der Gesamtorganisation Auffällig ist, daß die Aerztekammer der Provinz Branden­in beweglichen Worten dargestellt worden. Die Webereien des Be- gestellt haben. Der Kongreß genehmigte einstimmig das Vorgehen girts, die über 30 000 Webstühle aufgestellt haben, werden von der Kommission, stellte aber den Tabatarbeitern frei, unter Gin- burg dem Ersuchen des Ministers nachgekommen ist. Denn Störungen in den Färbereibetrieben sofort in Mitleidenschaft ge- haltung der hierfür maßgebenden Beschlüsse ihre wiederauftrog des Hinweises auf die Anonymität der Berichte dürfte zogen. Die Ware mird rohweise gewebt und vom Färberring gegen na hme in den Verband der Reichsgewerkschaftskommission zu die Beantwortung der Fragen zu 3 und 4 mit der Schweige­Lohn im Stücke gefärbt. Ausgenommen hiervon sind Fabrikate von beantragen. pflicht der Aerzte start tollidieren. Das Gesetz entzieht durch Glauchau und Meerene, wo im Strang gefärbt wird. Die Aus- Es folgte die Wahl der Gewerkschaftskommission. Die der- das Gebot der Schweigepflicht des Aerztes die beruflich ihm sperrung in den Färbereibetrieben mußte deshalb in viel höherem zeitigen und zur Wiederwahl vorgeschlagenen Mitglieder wurden anvertrauten Geheimnisse dem Zugriff der Anklagebehörde. Maße die Webereibefizer schädigen als die Färber. Es wurden jämtlich wiedergewählt. Da die Gewerkschaftskommission zur Der einzelne Arzt ist aber nicht dagegen gesichert, daß sein an infolgedessen während der Aussperrung Kräfte mobil, deren Vor- zeit Vertreter aller Branchen enthält, ist ihre Mitgliederzahl ohne die Aerztekammer eingesandter Bericht von der Staatsanwalt­handensent der Färberring bis dahin ignoriert hatte. Die Stontrolleure bereits auf 26 gestiegen. Es wurde deshalb die Die Aussperrung endete mit einem vollen Erfolg des Textil- Gewerkschaftskommission beauftragt, mit einer Reichsfonferenz der schaft mit Beschlag belegt wird. arbeiterverbandes. Am 17. Dezember wurde die Arbeit in allen Gewerkschaften Vorschläge für einen neuen Wahlmodus auszu- Der Rückgang der Geburten läßt sich mit sozialen Maß­Statt Betrieben wieder aufgenommen unter der Bedingung, daß der von arbeiten, der eine gedeihlicher Arbeit zuträglichere Zusammen- nahmen bis zu einem gewissen Grade bekämpfen. den Arbeitern gewünschte Lohn für Ueberstunden bezahlt wird, daß segung der Kommission ermöglicht, ohne den Interessen der einzel- solche zu ergreifen, insbesondere die Lage der Wöchnerinnen, aber weiter eine Kommission ab 1. April 1913 einzusehen ist, die nen Verbände zu nahe zu treten, und diese Vorschläge dem nächsten Mutter und Kinder und die Lage der Arbeiter zu heben, ruft init der Konvention die weiteren Forderungen der Arbeiter bespricht Gewerkschaftstongreß in drei Jahren vorzulegen. der Polizeiminister nach dem Strafgesetz. Arm in Arm mit und eine Regelung herbeiführt. Der Färberring, einer ber mächtigsten Unternehmerberbände, versuchte mit allen Mitteln, na ihm macht der Justizminister die Staatsanwälte gegen beendeter Aussperrung den Arbeitern den Erfolg streitig zu Empfängnisverhütungsmittel mobil. Er hat verfügt: machen. Als die Kommission zusammentrat, betrachtete der Färber­ring dieselbe nur als eine solche, die zu hören fei, die aber nichts zu bestimmen habe; er wollte diktieren und die Arbeiter sollten fich willenlos fügen. Mindestlöhne für Arbeiter unter 18 Jahren wurden abgelehnt; Arbeitern von 16 bis 18 Jahren sollte nur 1 Bf. Lohnaufbesserung gewährt werden. Das Durcharbeiten der Mittags­pause sollte nicht als Neberstunde gelten. Der angefangene Tag follte nicht, wie bisher, voll bezahlt werden, auch wenn vorzeitig Arbeitsschluß gemacht wird. Von Mindestlöhnen sollte überhaupt feine Rede sein. Die Arbeiter hielten zähe an ihren Forderungen fest und drohten schließlich mit Störungen der Industrie. Sie machten der Webereiverband mobil und fennzeichneten den Färber­ring als den Störenfried im sächsisch thüringischen Industrie­gebiet.

Der Kongreß beschloß weiter eine Resolution, in der alle In­stanzen und Funktionäre der modernen Arbeiterbewegung auf­gefordert werden, die vor einigen Jahren gegründete und sich nach Verschmelzung einiger lokalen Verbände gut entwickelnde Organi­sation der Land- und Forstarbeiter mit aller Kraft zu fördern.

Mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die österreichi­schen Gewerkschaften und die Arbeiterbewegung der ganzen Welt wurde hierauf der sicbente österreichische Gewerkschaftskongres ge­schlossen.

Aus Induftrie und Handel.

A. E.-G. und Fiskus im Wettbewerb.

Die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft hatte in einer Berichtigung elettrotechnischer Spezialfabriken über das Vorgehen der. E.-G. in Einwendungen erhoben gegen Mitteilungen, die von der Bereinigung Rippe- Detmold verbreitet wurden. Die Vereinigung" nimmt nun nochmals Gelegenheit, die Bindung des Lippischen Staates durch die . E.-G. Harzulegen. Sie schreibt:

Die Anpreisung, der Bertrieb und die Anwendung empfängnis berhütender Mittel hat einen Umfang angenommen, der zu ernstesten Bedenken Anlaß gibt. Um der weiteren Ausbreitung tunlichst zu begegnen, erscheint es erforderlich, daß die Anklage­behörden in allen Fällen mit größtem Nachdruck, unter Beachtung der in der Rechtsprechung des Reichsgerichts aufgestellten Rechtsgrundfäße einschreiten. Auch erscheint es erforderlich, daß die Vertreter der Auflagebehörden regelmäßig die Unbrauchbar machung etwa in Betracht kommender Druckschriften beantragen. Bei der Stellung der Strafanträge wird außerdem auf die außer ordentliche Gemeingefährlichkeit und die gewinnsüchtigen niedrigen Beweggründe der Angeklagten Rüdsicht zu nehmen sein. Ferner wird regelmäßig der Ausschluß der Deffentlichkeit wegen Besorgnis der Gefährdung der Sittlichkeit zu beantragen sein, um zu ber hüten, daß durch die Deffentlichkeit der Hauptberhandlung die Auf­mertiamkeit des Bublifums in ungewünschter Weise auf den Geschäftsbetrieb der Angeklagten gelenkt wird."

Nicht nur der Färberring stellte sich den Arbeiterforderungen feindlich gegenüber, auch aus Arbeiterkreisen wurden den freiorgani jierten Arbeitern Schwierigkeiten gemacht. Statt die Handlung des Das ministerielle Vorgehen wird voraussichtlich die Färberrings zu fennzeichnen, wurde der Textilarbeiterverband von der christlichen Organisation der Frivolität geziehen, weil er wegen fieben Arbeitern und einer Lohndifferenz von 5 Pf. pro Ueberstunde das Fürstentum von der Edertaliperre aus mit elektrischer Energie mitteln erhöhen. Solche Polizeimittelchen, wie sie ja auch Der Preußische Staat hat der lippiichen Regierung angeboten, entgegengejezte Wirkung haben, als die Minister sich von ihm versprechen. Es wird die Wißbegierde nach Empfängnis- ite bie Aussperrung von vielen Tausenden von Arbeitern auf sich nahm. As der Färberring feine die Forderung der Arbeiter ignorierenden wie er ihn mit einer Reihe von Kreisen des Regierungsbezirks der begrabene Kurpfuscher- Gesetzentwurf enthielt, find im Als der Färberring feine die Forderung der Arbeiter ignorierenden 3 versorgen und zwar auf der Grundlage eines ähnlichen Vertrages, mitteln erhöhen. Solche Polizeimittelchen, wie sie ja aud Angebote machte, sprachen die sogenannten nationalen Arbeiter ihm Staffel abgeschlossen hat. Danach würde der Breußische Staat die Stampf gegen den Geburtenrückgang völlig untaugliche Waffen. ihren Dank und ihr Vertrauen aus. So stärkten die gegnerischen Energie sozusagen zum Engrospreise an den Lippischen Staat liefern Verständiger wäre eine Enquete über den Zusammenhang der Arbeiterorganisationen den Unternehmern den Rücken. Aber alles und dieser sie dann in eigenen Verteilungsnetzen an die Kon- Lebensmittelpreise, der Frauenarbeit, der gesamten sozialen hat nichts geholfen. Die Zähigkeit und Energie der im Textil­gewesen. Aber jumenten begiv. einzelnen Gemeinden abgeben. Für die Durchführung Verhältnisse mit dem Geburtenrückgang arbeiterverbande organisierten Arbeiter hat am Ende den Sieg dieses Projektes ist es aber nötig, daß die Stadt Lemgo sich mit freilich, eine Regierung, die auf dem Gebiet der Sozialpolitik babongetragen und mit Hilfe des Tertilarbeiterverbandes werden sie fünftig ihre Löhne auf eine angemessene Höhe bringen. Die Be- brem, für das in Frage stehende Versorgungsgebiet ber­wegung im ganzen zeigte aufs neue, daß wirklich ernstlich nur die hältnismäßig hohem Energieverbrauch daran beteiligt. Eine Ver- gegen Fortschritt eintritt, sogar auf dem internationalen freien Gewerkschaften die Forderungen der Arbeiter dem Unter- pachtung des Lemgoer Elektrizitätswerkes an die. E.-G., welche Stongreß in Bern einem Schutz der Jugendlichen entgegen. Lemgo von ihrem Elektrizitätswert Wesertal in Hameln aus ver- gewirkt und auf Schritt und Tritt die Gleichberechtigung der nehmertum gegenüber vertreten. forgen will, müßte daher das Projekt des Preußischen Staates Arbeiter bekämpft, muß befürchten, daß durch eine solche empfindlich stören. Die Bestrebungen des Preußischen Staates Enquete die tiefer liegenden Gründe eines Geburtenrüdganges denn nunmehr hinterließ er einen durchweg ungetrübten Eindrud und diejenigen der A. E. G. stehen also mit einander aufgedeckt werden. Und dann könnte sie vielleicht zu der Er­Wettbewerb. Daß es in dem als Sänger und Darsteller. Bei Emmy Zimmermann( Gräfin im Wunsche ber fenntnis gelangen: mehr Sozialpolitik, mehr Kinder. Leonore) hätte man namentlich an allen Koloraturstellen mehr. E.-G. liegt, wie sie schreibt, die Angelegenheit in Ver­Leichtigkeit der Töne gewünscht; sonst aber gab ihre volle Stimme bindung mit dem preußischen Projekte zu betreiben, braucht der Rolle Fleisch und Blut. Vorzüglich war Luise Mard als deswegen nicht bestritten zu werden. Ein derartiger Wunsch Um die Gültigkeit von Gemeindevertreterwahlen handelte es Mcuzena; mur follte sie sich hüten, ihren volublen Mezzosopran bin ist sogar verständlich, da ein 45jähriger Bachtvertrag mit Lemgo und wieder allzu unnötig zu forcieren. Julius Noether( Graf der A. E.-G. einen erheblichen Einfluß auf die Gestaltung des fich bei einem Rechtsstreit, der jetzt das Oberverwaltungsgericht Luna) wird entschieden gewinnen, je mehr er auf schönen Vortrag preußischen Projektes gewähren würde, falls dieses dann überhaupt beschäftigte. In Kurtsch waren am 9. März 1912 bei den Wahlen bedacht ist. Endlich soll noch Richard Rübsam als Fernando noch weiter verfolgt werden sollte. Die Pläne des Preußischen in den drei Abteilungen die Herren Kipke, Kuhnt und Steiner zu lobend genannt sein. Die Regie bewährte Sorgfalt. Die Dekoration Staates gehen dahin, einen Teil Mitteldeutschlands - einen breiten Gemeindevertretern gewählt worden. Der Gutsbefizer Mittmann bot mandjes Neizvolle. Das Publikum war oft leider zur Un- nordjüdlich gerichteten Streifen in der Linie Bremen - Marburg auf erhob nach vergeblichem Einspruch Klage auf ungültigkeitserklärung zeit! sehr beifallsfreudig gestimmt. rein tommunaler Grundlage mit elektrischer Energie au ber­forgen. Der Wunsch der A. E.-G., die Angelegenheit in Verbindung sämtlicher brei Wahlen. Unter anderem machte er geltend, die mit dem preußischen Projekt zu betreiben, dürfte daher kaum Wählerliste habe innerhalb der gefeßlich vorgeschriebenen Frist Verwirklichung finden fönnen. nicht ordnungsmäßig ausgelegen. Um fie einsehen zu können, habe Daß die Bestimmung des Pachtvertrages Löft einer der Ver- er zweimal zum Gemeindevorsteher gehen müssen. Als er das erste tragschließenden auf Grund geseglicher Bestimmungen Mal gekommen sei, habe er zwei Stunden warten müssen und diesen Vertrag vor Ablauf der vertragsmäßigen Frift auf, hat er dann habe der Gemeindevorsteher erklärt, er könne die Liste nicht dem andern Bertragschließenden eine Entschädigung im Betrage von finden, so daß er unverrichteter Sache wieder habe fortgehen 200 000 M. zu zahlen", wie die A. E.-G. schreibt, auf die Anregung müssen. verkennbar zeigen. Das Niveau des Stüdes tourde auch des Herrn Oberbürgermeisters von Lemgo hin aufgenommen worden Man ist, ändert nichts an der Tatsache, daß sie einem Eingreifen des

ironischen

Realismus

Notizen.

ek.

Offenlegung der Wählerlifte.

In den Kammerspielen des Deutschen Theaters haben sich jetzt Eduard v. Winterstein und Camilla Gibenschüß der vier Atte Mufit" angenommen, die Frank Bedekinds fatirisch in mattem Aufguß, aber doch un Der Kreisausschuß wies die Klage ab und der Bezirksausschus durch diese Aufführung nicht höher hinauf gebracht. läßt die Kritik aufmerkend an gelten, die der Dichter Staates, felbstverständlich des Lippischen Staates, in die Elektrizitäts - zu Breslau bestätigte bas Nrteil, indem er für ausreichend erachtete, allerlei Gesellschaftlichem und Gefeßlichem übt, aber der dramatische versorgung feines Landes erhebliche Schwierigkeiten in den Weg daß dem Kläger , als er das zweite Mal erschien, die Wählerlifte Wert ist gering. Wintersteins Darstellung bestätigte, daß die legen müßte, da ste den Wert des verpachteten Werkes bei einer vorgelegt worden sei. Figur des Musikprofessors mit ein paar knappen Strichen erschöpft uebernahme durch den Staat um mehr als 40 Broz. erhöhen würde." und erledigt ist, und dem Bilde, das die Eibenschüß von der leibgehezten Sängerin Klara Hühnerwadel gibt, läßt sich abfühlen, wie viel Wedekind dieser Gestalt schuldig blieb. Die Erschütterungen der Szenen gipfeln in den nervenpeitschenden Aufschreien der Dar stellerin; die Handlung der Szenen bringt aus sich heraus keine Erschütterungen zuwege.

A

Zum Affordlohn.

Das Oberverwaltungsgericht hob dieser Tage das Urteil auf und verwies die Sache an den Kreisauschuß zu nochmaliger Ver­handlung und Entscheidung zurüd. Es wurde ausgeführt: Nach Eine neue Berrechnungsart im Schiffsbau. Die Hamburg­merita Linie hat mit dem Bremer Bull an eine Verein- dem, was Kläger unwidersprochen vorgebracht habe, scheine die barung getroffen, bie eine neue Berrechnungsart im Schiffbau entwählerliste tatsächlich während der gesetzlichen Offenlegungsfrist hält. Danach erhält die Werft außer ihren Selbstfosten und einem nicht ordnungsmäßig während der Geschäftsstunden offengelegen zu Das Kartell der Freien Voltsbühnen ber- Aufschlag für Betriebskosten und Amortisation, also außer den Ge- haben. Darüber müsse der Kreisausschuß durch eine Beweiser­anstaltet diesen Sonntag, den 12. Oktober, abends 8 1hr, in der stehungskosten, einen bestimmten Prozentja als Gewinn. Wie aus hebung Klarheit schaffen, denn Wahlen, die auf Grund einer nicht Sing- Alademie einen zweiten Kammermusitabend Streifen der Werftindustrie dazu mitgeteilt wird, sei diese Verordnungsmäßig offengelegten Wählerliste stattfinden, seien un unter Mitwirkung des Flongaley Quartetts und Frau Kammer- rechnungsart für Deutschland ein Novum, in England dagegen finde gültig. fängerin Gertrud Fischer- Marezti( Gefang). Das Programm lautet: fie häufiger Anwendung. Schon vor einer Reihe von Monaten Haydn , Lerchenquartett, op. 64, Nr. 5. Schubert: Quartett Dmoll, wurde der Vorschlag gemacht, einen solchen Modus auch in Deutsch­op. posth., Lieder von Mozart , Beethoven und Robert Franz. land einzuführen und es hieß, daß einige Reedereien und Werften Ein Tischler flagte gestern vor dem Gewerbegericht gegen bie Theaterchronit. Im Neuen Volks- Theater ist nicht abgeneigt seien, ihn in Zukunft den Schiffsbauten zugrunde zu Firma Reichte auf Zahlung von 20 M. die Erstaufführung von Strindbergs Rausch" auf Dienstag verlegen. Wenn das Verrechnungsverfahren in Vergleich zu dem Modus Selbstkostenpreis plus 10 Prog." gestellt wird, so ist darauf schoben worden. Galsworthys Drama Justiz" wurde in der hinzuweisen, daß bei der letzteren Art der Käufer feinen Einfluß auf Wochenschluß anstatt der üblichen 33 M. nur 20 M. Abschlagslohn Wiener Wolfsbühne aufgeführt. Es ist ein packendes Stüd die Festsetzung der Selbsttosten hat, während die Schiffahrtsgesell. schreibt die Wiener Arbeiterzeitung - voll starter Wirkung, der Ehre, ichaften selbstverständlich bei der Figierung der Selbfilosten ein just an einer Voltsbühne aufgeführt zu werden, wert und würdig. gewichtiges Wort mitreden und erst von der Kostensumme, die ihnen aber es ist in seiner Technit noch durchaus an den Naturalismus annehmbar erscheint, den vorher festgejezten Gewinnprozentjag ge währen. gebunden. 19000 Kilometer Seefahrt, ohne anzu Eine Erhöhung der Ausfuhrvergütung hat das Rheinisch West Arbeit entspräche. Ein Zeuge fagte aus, er habe nur deshalb Ianjen. Der 8090 Registertonnen fassende Dampfer Zeelandie" fälische Kohlensyndikat vorgenommen. Die Erhöhung von 1% auf längere Zeit zu der Fertigstellung der Arbeit benötigt, weil er der englischen White- Star- Line, der in diesen Tagen von Liverpool 2 M. pro Tonne betrifft nur Kokskohle und Hochofentots. Für sie nicht von Anfang an zu machen hatte. Das Gericht, Kammer 4 mit 1100 Auswanderern nach Weftaustralien in See ging, wird die alle übrigen Kohlenprodukte bleibt die Bergütung von M. be- unter Borsiz des Magistratsrats Dr. Gertb, tam zur Klageab rund 19 000 Stilometer lange Fahrt zurücklegen, ohne unterwegs ein stehen. Durch die Erhöhung will das Syndikat ber Kritil beweisung. Der Kläger hätte die fünf Tage bis zur Beendigung mal anzulaufen. Die Beelandie" gedenti die Reife in 34 bis gegnen, die im Intnreffe der Eisenindustrie eine Preis des Affords weiterarbeiten sollen, dann wäre ihm ja der gesamte ermäßigung forderte. Affordpreis zugefallen. 35 Tagen zu machen.

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Dem Kläger war ein Afford übertragen worden. Als er am erhielt, legte er fofort bie Arbeit nieder und forderte nun die fehlenden 13 M. Abschlagszahlung und 7 M. Entschädigung für das Weiterarbeiten nicht unmöglich gemacht worden wäre. Die entgangenen Afordverdienst, den er hätte haben können, wenn ihm Firina mendete ein, die Arbeit sei mangelhaft gewesen und der Kläger habe bereits mehr erhalten, als dem Wert der geleisteten