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durch sie ein starkes Ahnen, ein festes Wollen des Kommenden.| Dörfern sizen, wäre die Zentrumspartei längst zur Bedeutungs-| tember der Höhepunkt der Fleischnot erreicht wurde, der selbst die Ihr Selbst frei zu entwickeln, um es dann dem Dienst der All- losigkeit herabgefunken. Wie wenig sich diese Pfarrer, Kapläne usw. Regierung zu Abhilfemaßnahmen- wenn auch nur ganz unzuläng gemeinheit zu widmen, ist die höchste vaterländische Aufgabe der bei ihrer politischen Tätigkeit durch Strupeln beirren laffen, geht licher Natur zwang. Um so charakteristischer ist es, daß selbst Jugend. Allem geschraubten und gezwungenen Wesen stellen wir aus einer Art politischen Leitfadens hervor, den wir in der gegen die vorjährigen Ziffern die Preise für Hammelfleisch gar Natürlich leit, Bahrhaftigkeit, Echtheit, Gerade heit gegenüber; aller Engherzigkeit das ernste, freie Gefühl der Theologisch- praktischen Monatsschrift, dem Zentralorgan der fatholischen nicht und die für Kalbfleisch nur um 2 Bf. zurückgegangen find. Verantwortlichkeit! Statt des Strebertums aufrechte Ueberzeugungs- Geistlichkeit Bayerns , finden. Der Artikel ist überschrieben Was Gin richtiges Bild von den gegenwärtigen Verhältnissen gewinnt treue! Statt der Blasiertheit Jugendfreude und Empfänglichkeit; fann der Priester im Kampf gegen die Sozialdemokratie tun?" und man erst durch den Vergleich mit dem Jahre 1911, in dem doch auch Ausbildung des Körpers und strenge Selbstzucht statt der Bergeudung der hat einen Dr. Seb. Eden zum Verfasser. Zunächst wird recht schön mit Recht über Teuerung geklagt wurde. Es fostete ein Kilogramm Jugendkraft! Wir blicken auf die Jugend der verwandten germanischen die streng- monarchische Gesinnung gekennzeichnet, mit der namentlich( in Pfennigen) Länder, auf die Skandinavier, auf England, selbst auf Amerifa. bas bayerische Zentrum immer prunkt, und die ihm zum Vorwand Ohne die Eigenart vornehmlich unseres akademischen Lebens auf der brutalsten Gewaltstreiche gegen Andersgesinnte dient: geben zu wollen, sehen wir in manchen seiner Formen Enge und geschichtliche Ueberlebtheit. Vor allen Dingen hassen wir den unfruchtbaren Patriotismus, der nur in Worten und Gefühlen schwelgt, der sich oft auf Kosten der historischen Wahrheit rückwärts begeistert, und nicht daran denkt, sich neue Ziele zu stecken. Alle, für die das Vorwärts" unseres Blücher gilt, mögen uns die Hand reichen! Jm Dftober, auf dem Hohen Meißner bei Bebra , wollen wir frei deutsche Jugend uns verbrüdern zu gemeinsamer Arbeit! Heil deutsches Volt und Baterland! Seil deutsche Jugend und Freiheit!

Die deutsche akademische

Freischar

Deutscher Bund abstinenter Studenten

Deutscher Vortruppbund Wandervogel e. V.

Jungwandervogel

Bund deutscher Wanderer

Schülerbund Germania Deutscher Bund für freie

Schulgemeinden

Akademische Vereinigungs

Marburg

Akademische Vereinigung- Jena Serafreis Jena Burschenschaft Bandalia- Jena

Auf politischem Gebiete erstrebt die Sozialdemokratie die Republik . An und für sich ist es ja gleich, welche Staatsform wir haben. Man kann auch darüber streiten, ob ein monarchischer Staat oder eine Republik vorzuziehen ist. Da aber bei uns einmal der monarchische Staat historisch geworden ist, haben wir feinen Grund, ihn zu beseitigen. Um so weniger haben wir Ver anlassung, die Republik herbeizuwünschen, als die beiden großen Republiken der Gegenwart gar nichts Verlockendes an sich haben. Frankreich ist eine Republik , und zwar eine sozialistische Re­awar eine fozialisi

publit... eine Re ublik, und zwar

Rindfleisch

September

1911 169

1913

also i. J. 1918 mehr

183

14

Schweinefleisch 149

176

27

187

203

16

182

199

17

78

92

14

·

170

202

32

Kalbfleisch Hammelfleisch

Pferdefleisch Sped...

Diese Zahlen bedürfen keines Kommentars. Um so peinlicher muß es berühren, daß der preußische Land wirtschaftsminister die seit dem vergangenen Herbst beschlossenen Einfuhrerleichterungen praktisch außer Kraft setzt. Der Stadt Daß ein akademisch gebildeter Mann nicht wissen sollte, daß in Frankfurt a. M. zum Beispiel ist in diesen Tagen die nach­Frankreich dieselbe Kapitalsherrschaft besteht wie im monarchischen gesuchte Erlaubnis auf Einfuhr holländischen Rindviehs völlig ver­Deutschland, ist kaum anzunehmen. Man tann also nur eine wiffent- weigert und die Einfuhr russischen Rindfleisches nur bis zum liche Unwahrheit annehmen. 81. Dezember genehmigt worden. Will der Landwirtschaftsminister Sehr intereffant ist die Beantwortung der Frage: Wann und durchaus wieder die Preishöhe von 1912 eintreten lassen? Die wie wir die Aufklärung über die Sozialdemokratie unseren Leuten Begründung der Ablehnung mit Seuchengefahr in Holland ist doch vermitteln sollen?" nur der alte Vorwand, der der so oft herhalten muß, daß man an Anfangen können wir schon in der Schule, besonders in der ihn nicht mehr glaubt. Die zeitliche Begrenzung der Einfuhr aus Feiertagsschule. Hier gibt uns das siebente Gebot Gelegenheit Rußland wirkt schließlich auch nur dahin, eine stetige, rationelle Ein­wo wir vom Eigentum reden. Die Sozialdemokratie lehrt: Eigentum ist Diebstahl, will damit den heutigen Besitzern die fuhr, die allein eine Besserung der Preisverhältnisse zur Folge haben Produktionsmittel abnehmen und steht damit in direktem Gegen- lann, der Stadt unmöglich zu machen. faz zum göttlichen Gebote: Du sollst nicht stehlen. Daher dürfen Steuerzwang und Steuerfreiheit. wir von diesem Gesichtspunkte aus schon in der Schule Auf­flärung über das wirtschaftliche Programm der Sozialdemokratie Arbeiter, Handwerker und fleine Beamte werden gezwungen, ihr bringen. Bei dem vierten Gebot, wo wir von der Autorität Einkommen bis auf den legten Pfennig au versteuern, während auf reden, haben wir Gelegenheit, das politische Programm der Sozial- der anderen Seite Agrarier und Kapitalisten in der Lage sind, durch demokraten zu behandeln. Das religiöse Brogramm der Sozial- Steuerhinterziehung sich vor der Zahlung zu brüden. Selbst Leute, demokratie können wir bei recht vielen Gelegenheiten heranziehen. die fich von ihrem Einkommen faum satt essen tönnen, müssen hier­Selbstverständlich muß man in der Schule vorsichtig zu Werte von Kommunalsteuern zahlen. gehen. Man hat nicht notwendig, den Sozial- In dem Orte Lanz, Kreis Lauenburg in Pommern, wohnt ein Semokraten Stoff für die Zeitungen zu geben. 63 jähriger Steinschläger Hermann Becker, der nur noch mühsam seinen Man fann betonen, daß man bei all diesen Dingen die Sozial- Körper zur Arbeitsstätte schleppt, um für sich und seine alte Frau Nachweislich demokratie nicht als politische Partei verurteilt, sondern als eine das Notwendigste zum Lebensunterhalt zu erwerben. religiöse Irrlehre, welche in diesem und jenem Punkte gegen die hat er im legten Jahre 494 m. verdient. Prompt fam die Gemeinde göttlichen und tirchlichen Gebote, gegen die Tugend des Glaubens usto. Lanz und verlangte von ihm den pflichtigen Steuerbetrag von fich richtet.. 2,40 M. Er wendete sich deshalb an die Veranlagungskommission des Kreises Lauenburg mit der Bitte, man möge ihn als alten Mann Begründend führte er aus: Ich

Nicht übel, das muß man gestehen! Eine Sprache, die man bislang in den widerwärtigen Schwulst unferer Jubiläumsbarden bermißt hat, und auch eine Gefinnung, die fich in einer Beit all­gemeinen Lakalentums sehen lassen kann, und doch! und doch! und doch! Wo denn regen sich, abseits der modernen Arbeiterbewegung, frische Kräfte in unserem Bolte, die zu innerlicher nationaler Er­neuerung hindrängen"? Auch wver Augen hat, zu sehen, und Ohren, zu hören, weiß von solchen Kräften nichts zu berichten An die Jugend appelliert der Aufruf, denn mit Recht erwarten diese Heerrufer nationaler Erneuerung" nichts von den zitternden Tapergreifen, die den bürgerlichen Parteien das Fähnlein einer eng­Herzigen Interessenpolitit vorantragen. Aber ach! die bürgerliche Jugend! Wer hat sich denn hinter den Aufruf zu dem 1913er Wartburgfeft gefchart? Ein paar Gruppen, die alle hoffnungslose Minderheiten darstellen und in ihrer Art leiblich gute Menschen, aber recht schlechte Mufifanten sein mögen und sicher nicht die Welt aus den Angeln heben werden. Alle die großen studentischen Berbände, die immer noch dem akademischen Leben unserer Universitätsstädte ihr Dann lommen Anweisungen für die Drganisationsarbeit: mittelalterliches Gepräge aufbrüden, fehlen, denn wo gegen Eng - Eine intensive Belämpfung der Sozialdemokratie können wir von der Steuerpflicht entbinden. herzigkeit, Strebertum und Blasiertheit mobilgemacht, wo für Gerad nur dann leisten, wenn wir unsere Leute in Vereinen um uns muß jährlich 90 M. Miete zahlen, ca. 60 M. brauche ich für Heizung, scharen. Die wichtigsten Vereine sind die Standes- oder Berufs- 110 M. für mich und meine Frau für die notwendige Kleidung und heit, aufrechte Ueberzeugungstreue und neue Ziele die Losung aus bereine. Wir brauchen für jeden Stand einen beäsche, 12 M. muß ich noch für das Handwerkzeug ausgeben; es gegeben wird, was haben da die Korps, Burschenschaften, Lands­fonderen katholischen Verein, der den besonderen bleiben mir daher nur noch 220 m. für den Lebensunter­mannschaften und Turnerschaften zu suchen und wie alle die durch Bedürfnissen angepakt ist. Für die Arbeiter brauchen wir halt, davon muß ich mit meiner Frau das ganze Jahr hindurch bunte Farben ausgezeichneten Dressuranstalten für geschmeidige Staats- fatholische Arbeitervereine, für die Dienstmädchen der Städte leben." Die Veranlagungsfommission blieb unerbitterlich. Sie schickte diener und hurrabrüllende Untertanen heißen! fatholische Dienstmädchenvereine, für die Dienstboten auf dem

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Der Borsigende der Einkommen steuer- Veranlagungskommission J.-Nr. 2644.

Lande einschließlich der Bauernföhne und Bauerntöchter latholische ihm folgende Antwort: Dienstbotenvereine... Mit Predigen allein richten wir nichts aus. Wir müssen zeigen, daß wir auch in irdischen Angelegenheiten unseren Leuten helfen wollen. Dann wird die notwendige foziale Schulung, welche gleichbedeutend ist mit der Abwehr der Sozialdemokratie, uns leicht fallen. Bei der Leitung der Vereine dürfen wir nicht engherzig sein. 23 ir müssen ben Mitgliedern hie und da auch ein an ständiges, erlaubtes Vergnügen gewähren.

Auch die reaktionäre Bresse ist offenbar stutzig geworden und Betrachtet die freideutsche Jugend " mit Mißtrauen, die noch der Erfüllung harren sieht, was Fichte und Stein gesonnen und gewont haben, und die die historische Wahrheit gegen die rüdwästs gerichtete Begeisterung verteidigen möchte, denn mit der historischen Wahrheit ist es ein böses Ding. Besonders mußte natürlich befremben, daß der Deutsche Bund abstinenter Studenten" zu den Aufrufern gehört. denn Reaktionspolitiker wie der dicke Dertel wissen nur zu gut den Staatserhaltenden Wert eines Bierherzens zu schäßen, als daß sie in Daneben dürfen wir die Großmacht Bresse nicht vergessen. nüchternen Studenten mehr fähen als des Ausmerzens werte Fremd- Wer das Zeug hat zur positiven Mitarbeit, soll seine Feder in den Dienst der katholischen Presse stellen. Kein Haus ohne eine förper. Vor kurzem erst haben wir ja das Agrarierorgan toben gut geleitete fatholische Zeitung, das muß unser Ziel sein,..." sehen gegen die Greifswalder abstinenten Akademiker und gegen die Diese echt jefuitischen Anweisungen sind recht fennzeichnend für tommentfeindlichen deutschen Studenten in den Vereinigten Staaten, und in derselben Deutschen Tageszeitung" erging fich, gleichfalls die Dualität der Hehren Klerikalen Ethik. Der 8wed der Befestigung vor nicht langem, ein Marburger Student in wehmütigen Betrach der Kirchenherrschaft heiligt alle Mittel. tungen über den Wandel der Dinge:

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Dieses Jahr zogen zwei häuflein getrennt hinauf zur Sonn­wendfeier: eines prangend in alter Burschenherrlichkeit, lauter bunte Müßen, die Gefichter narbengefurcht; ein anderes, in dem herrschen die Hüte, die wenigen Mügen sind weiß oder doch so einzeln, daß fie verschwinden. Ist das die neue Gene ration? Man findet taum Schmisse oder doch nur wenig. und ich glaube auch, der Vierwagen, der ihnen vorauf führ, war Da schten mir jedenfalls altes Studententum trotziger und stattlicher, höher beladen. Schlimme Zeiten, demokratische Zeiten, da mit der Höhe der Bierwagen auch die Höhe der hurrapatriotischen Stimmung bei den

Studenten abnimmt!

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Be­

Rücksichtslosigkeit und Kurzfichtigkeit der Militär­verwaltung.

Berufungsbescheid.

Auf Ihre gegen die Veranlagung zur fingierten Normalsteuer für das Steuerjahr 1. April 1913 bis 31. März 1914 eingelegte Berufung hat die hiesige Veranlagungskommission Ihr steuer­pflichtiges Einkommen auf 494 M. ermittelt und demzufolge die von Ihnen tarifmäßig zu entrichtende Jahressteuer wie bei der Veranlagung auf 2,40. festgestellt, Jhren in der Berufung geftelten Antrag auf Herabſegung der Steuer daher zurüd­gewiesen. Im einzelnen feßt sich nach dem Gesamtergebnis der Feftftellungen Ihr steuerpflichtiges Einkommen wie folgt zu fammen:

Arbeitsverdienst

494 M.

Diese Entscheidung ist endgültig und durch ein Rechtsmittel nicht anfechtbar. Dr. Kutscher. Diese Antwort zeigt, welche Auffassung in den maßgebenden Verwaltungskörperschaften über die Lebenslage armer Leute vor­handen ist.

Einstellung des ferbifchen Vormarfches. Belgrad , 13. Oftober. Die Regierung hat Befehl erteilt, daß die serbischen Truppen an der serbisch- albanischen Grenze ihren Vormarsch auf der ganzen Linie einste II en. Oefterreich.

Der klerikale Wahlschwindel.

In der gegenwärtigen Wirtschaftskrise und der großen Ar­beitslosigkeit sollte doch erwartet werden, daß der Staat seine Ar­beitsaufträge nicht ebenso planlos und rücksichtslos vergibt, wie Eine zusammengebrochene Ordnungsstüte. mancher Privatunternehmer. Durch die große Heeresvorlage tritt In Nikolai D. S. stellte fich der Rechtsanwalt und Notar Vergebung von Aufträgen für Flugmaschinen durch die Heeresver- 20 000 Mart sein.- Schott, der sofort in Haft genommen wurde, auch eine gewaltige Vermehrung des Flugzeugwesens ein. Bei Schott der Staatsanwaltschaft unter der Selbstbezichtigung, ihm an­vertraute Gelber unterschlagen zu haben. Angeblich sollen es nur 20 000 Mart sein. Schott, der fofort in Saft genommen wurde, waltung wird gar keine Rücksicht auf den gegenwärtigen Arbeits- war einer der lautesten Hakatistenschreier in ganz Oberschlesien und markt genommen. Im letzten halben Jahre wurden von der Heeres- Drdnungsstüge ersten Ranges. In seiner Eigenschaft als Vor­verwaltung 150 bis 200 Flugzeuge in Auftrag gegeben, mit Liefer- ii gender des Ditmartenvereins und Vorstandsmit So waren es denn Hauptsächlich linteftehende Blätter, die dem ferminen, die es der Flugzeugindustrie unmöglich machten, bei nor- glied verschiedener anderer patriotischer Vereine führte Freideutschen Jugendtag" die Wege ebneten. Aber noch ehe er ab- maler Arbeitszeit die Aufträge zu erledigen. Die Folge war, daß er immer das große Wort von der vaterländischen Gesinnung und gehalten wurde er hat am Sonnabend und Sonntag stattgefunden die in dieser Industrie beschäftigten Arbeiter Ueberstunden und Treue im Munde. -widerfuhr ihn herbes Leid. Zwar die Festschrift, die zu diesem Nachtarbeit in großem Umfang leisten mußten. So sind in der Wartburgfest" erschienen ist, enthält eine Reihe mehr oder minder Flugzeugindustrie wöchentliche Arbeitszeiten von 80, 90 bis sogar trefflicher Artikel von mehr oder minder fortschrittlich gesinnten 100 Stunden nichts Seltenes. Welcher Naubbau wird da mit der Männern wie Gurlitt, Jode, Kerschensteiner und Arbeitskraft des Arbeiters getrieben! Bedenklich ist aber auch, daß Natorp, aber es gab doch ein Aber. Wenn nämlich bei so forciertem Arbeiten an solch einem in der Haft zusammen­eine bout den Organisationen, deren Namen sich sich unter gestellten Flugzeuge, dem der Flieger sein Leben anvertrauen muß, die Zahl ihrer Mitglieder die Gefahr besteht, daß das Arbeitsprodukt nicht mit der gerade dem Aufruf finden, durch deutung hat, ist es der Wandervogel", ein Seitenstäd zu hier notwendigen Sorgfalt und technischen Genauig dem Bauernschred", der just in österreichischen Gauen gejagt eit angefertigt wird. Ein Arbeiter, der täglich seine neun Stun­Wien, 13. Oktober. ( Privattelegramm des wird, denn auch die Wandervögel sind durch rücksichtsloses Ber - den gearbeitet hat, ist nicht mehr in der Lage, seine Aufmerksamkeit trampeln von Saaten und Expropriation von Obst, Rüben und so anzuspannen, wie es gerade in dieser Industrie notwendig wäre. Vorwärts".) Bei der Nachwahl im früheren Wiener dergleichen mehr den Landwirten furchtbar. Für die Führer dieses denn ein Versehen beim Bau des Apparates kann dem Flieger das Kreise des Genossen Schuhmeier haben die Christlich­jozialen wieder geschwindelt was das Zeug hielt. Die Wiener Wandervogelbundes wird nun eine besondere Wandervogel- Führer- Leben foften. An diesen Zuständen trägt nun der Staat als größter Auftrag Arbeiterzeitung" beröffentlicht eine Liste von 837 abgereisten geitung" herausgegeben, und die legte Nummer dieses Blattes ist, wie die für den Freideutschen Jugendtag" eben noch begeisterte geber mit die Schuld. Die Arbeiter sind der Auffassung, daß die und unauffindbaren Wählern des betreffenden Wahlbezirks, " Frankfurter Zeitung " in bewegten Zönen flagt, eine einzige Werbe- Aufträge des Staates gleichmäßiger auf das ganze denen die Wahllegitimationen nicht zugestellt wurden, so daß schrift für den Antisemitismus. Antisemitismus hinten, Antisemitis- Jahr verteilt werden sollten. Es würde sich dadurch die Möglich- sie an den Magistrat zurückgelangten und von dort an die mus born das ganze Seft bringt zum Ausdrud, daß Juden im feit schaffen lassen, die Betriebseinrichtungen den vorhandenen Auf- christlichsozialen Wahlschwindler weitergegeben wurden, die Wanderbogel nichts zu fuchen hätten, und es fehlt fogar nicht an trägen entsprechend so einzurichten, daß nur bei Tage und ohne dann auf Grund dieser Legitimationen durch ihre Leute das Wigen unter der ebenso bezeichnenden wie schönen Ueberschrift: Nu Ueberstunden gearbeitet werden brauchte. Ein Teil der Arbeits- Wahlrecht, natürlich im christlichsozialen Sinne, ausüben Tofen könnte dadurch Beschäftigung finden. Und was vor allen ließen. Diese Methode des Wahlschwindels in Wien war schon wenn schon!" lange bekannt und ist auch mehrfach bewiesen worden; daß sie aber in einem solchen Umfange geübt wird, ist hier zum ersten Male festgenagelt worden. Besonders bezeichnend ist, daß die Kuverts mit diesen Legitimationen, von denen der Magistrat vorher wußte, daß sie nicht bestellbar seien, eigens mit dem Vermerk versehen waren: Persönlich zu bestellen", damit, wenn der Mann nicht angetroffen wurde, die Post die Le­gitimationen nicht etwa sonst beim Portier oder bei Nachbars­leuten usw. zurücklaffe.

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Nichts ist fennzeichnender für den fortschrittlichen" Geist der bürger- Dingen von Wert für die Industrie wäre, es würden gute qualifi­lichen Jugend als diese Zusammenstellung: Gegen Enge und Eng- sierte Arbeitskräfte in dieser Industrie Aufnahme finden. Bei der herzigkeit und zugleich von allen Nieberträchtigkeiten die eng- jebigen Art der Vergebung von Aufträgen werden Arbeiter über herzigste: der Antisemitismus, Heil deutsche Jugend und Freiheit!" Arbeiter eingestellt, trotzdem wird noch mit Ueberstunden gearbeitet, und daneben: Hepp, hepp! Juden' raus!" Mögen fie! Wie den so daß schon nach wenigen Wochen die Aufträge erledigt sind. Ein fortschrittlichen Helden ihr Reinfall zu gönnen ist, so hinterläßt uns Teil der Beschäftigten wird entlassen und der übrige Teil muß dann diefes bon vornherein berunglüdte, Wartburgfest" der freibeutschen verkürzte Zeit arbeiten, bis zu fünf Stunden täglich herab. Jugend" die tröstliche Erkenntnis, daß, wer die Jugend hat, noch Daß es bei dieser Unsicherheit in der Beschäftigung der intelligente Arbeiter vorzieht, fich anderen Industrien zuzuwenden, kann man lange nicht die Zukunft hat. Wanderbogel, flieg! ihm nicht verdenken.

Politifche Ueberficht.

Es konnte natürlich noch nicht festgestellt werden, ob für alle diese 837 Wähler klerikal gewählt wurde, aber für einen Gibt's noch eine Fleischnot? großen Teil von ihnen war es sicher der Fall. Bei der Während die Deutsche Tageszeitung" die amtlichen Preisberichte Stich wahl am Dienstag werden die sozialdemokratischen der Statistischen Korrespondenz " für gewöhnlich ängstlich ihren Mitglieder der Wahlkommissionen darauf achten, ob für diese Eine Dienstanweisung für die schwarze Gendarmerie. Lesern vorenthält, beliebt es ihr, einmal die Zahlen der Preise für Wähler gewählt wird. Die Liste wurde aber auch den Ne­Die besten und erfolgreichsten Agitatoren des Zentrums find die den September diefes Jahres mit denen des Vorjahres zu vergleichen. gierungsvertretern in den Wahlkommissionen übermittelt, fatholischen Geistlichen, die vermöge ihrer geistlichen Autorität einen Tatsächlich zeigt sich da, daß Rindfleisch heute un 11 Bf., Schweine- man wird also erfahren, ob die Regierung den christlich­ungeheueren Einfluß auf das gläubige katholische Bolt befigen. fleisch um 9-10 Bf. pro Kilogramm billiger ist als im September sozialen Wahlschwindel decken will. Die Stimmenzunahme Ohne diese Agitatoren, die nichts kosten und in allen Städtchen und 1912. Dabei muß aber erinnert werden, daß im vorjährigen Sep- der Christlichsozialen erklärt sich auf diese Weise höchst einfach!

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