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Nr. 271. 30. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 16. Oktober 1913.

Gewerkschaftliches.

Grenzftreitigkeiten und Kartellverträge.

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Die Ver

Man traut also den Behörden zu, daß diese lich, und wird dabei, was aller Mahnungen ungeachtet nicht schäftigen! felten vorkommt, der niedrigere Beitrag der Verbände der ihre Stellungnahme gegenüber dem Unternehmer davon ab­Ungelernten als Locmittel benüßt, dann wird der Organi  - hängig macht, welcher Art Leute er beschäftigt. sammlung beauftragte den Vorstand des Zweigvereins der Café­sationsgedanke geradezu diskreditiert. angestellten, den Berliner   Cafetierverein von diesem lichtscheuen Um den Grenzstreitigkeiten vorzubeugen, hat der im Treiben zu unterrichten und gleichzeitig festzustellen, ob derselbe ge­Zu den unerfreulichsten Erscheinungen in der Gewerk- Jahre 1908 in Hamburg   abgehaltene Gewerkschaftskongreß willt ist, diese Taktik der Gelben auch fernerhin finanziell und mora­fchaftsbewegung gehören die Grenzstreitigkeiten, worunter der gewisse Richtlinien aufgestellt und den Abschluß von Kartell lisch zu unterstützen. Sollte wider Erwarten der Cafetierverein das Streit über die Zugehörigkeit gewisser Arbeiterkategorien zu berträgen zwischen den einzelnen Verbänden empfohlen. Brotektorat über den Schwimmenden Sarg" auch unter diesen Um­dem Agitationsgebiet der einen oder der anderen Gewerkschaft Solcher Startellverträge gibt es auch bereits eine ganze An- ständen beibehalten, so wird der Zweigverein der Caféangestellten zu verstehen ist. Man sollte meinen, daß, wenn man auf dem zahl, aber die Grenzstreitigkeiten sind deshalb noch lange verpflichtet, jeine Kampfesweise entsprechend zu ändern, um zu ver­Standpunkt steht, daß alle Arbeiter den freien Gewerkschaften nicht aus der Welt geschafft. Die bestehenden Kartellver- hindern, daß der Frieden im Gesamtgewerbe fortgesezt gestört wird. Die Versammelten verwahrten sich ganz entschieden dagegen, zugeführt werden müssen, es von untergeordneter Bedeutung träge grenzen nämlich meist nur des Agitationsgebiet von durch den Verkauf ihrer Arbeitskraft auch gleichzeitig ihre Gesinnung ist, welcher speziellen Organisation der einzelne angehört Verbänden gelernter Berufe gegeneinander ab; eine Auf- mit zu verkaufen, wie dies von einzelnen Unternehmern durch die und eine Verständigung zwischen den Verbänden nach dieser gabe, die verhältnismäßig leicht ist, aber den hier angedeu- gelben Söldlinge verlangt wird. Richtung mit leichter Mühe zu erzielen sein müßte. Tatsächteten Kern der Streitigkeiten nicht berührt. lich sind aber die Schwierigkeiten, die sich einer solchen Ver­ständigung entgegenstellen, viel größer, als es für den, der diesen Dingen ferner steht, den Anschein hat.

Deutfches Reich.

Werter Herr Kollege!

Größere Bedeutung hat der fürzlich zwischen den Ver­bänden der Fabrikarbeiter und der Holzarbeiter Vom Terrorismus in den Zwangsinnungen. abgeschlossene Kartellvertrag, dem langwierige Verhand­Einen lehrreichen Einblick in das Treiben gewisser Scharfmacher, lungen vorausgegangen sind, der aber die schwierige Aufgabe, Der Zweck jeder Gewerkschaft ist es, den Berufsange die beiderseitigen Agitationsgebiete gegeneinander abzu- besonders in einer Zeit, in der sie nach Ausnahmegefeßen gegen die hörigen möglichst günstige Arbeitsbedingungen zu verschaffen. Sede zur Erreichung dieses Zweckes unternommene Aktion Sede zur Erreichung dieses Zweckes unternommene Aktion grenzen, in mustergültiger Weise löst. Ein hartumstrittenes Organisationen der Arbeiter schreien, bietet folgendes kürzlich heraus­richtet sich praktisch gegen bestimmte Betriebe. Für die Vor- Gebiet waren unter anderem bisher die Sägereien und gegebene Zirkular der Maler- Zwangsinnung zu Essen a. d. Ruhr: Schneidemühlen. Jetzt ist vereinbart, daß für alle Arbeiter bereitung und Durchführung einer solchen Aktion ist es aber in den Betrieben der Holzverarbeitung der Holzarbeiterver­wertvoll, wenn sie von einer einheitlichen Zentralstelle geleitet band zuständig ist. Eine Ausnahme machen nur die Betriebe, wird. Daraus folgt, daß es nüglich wäre, wenn alle Arbeiter in denen Holz zu Rohstoff für die Papier  - und Pappenfabri­eines Betriebes der gleichen Organisation angehören würden. fation verarbeitet wird, und die Zündholzfabriken. Schwie­Wo in einem Betrieb nur Arbeiter des gleichen Gewerbes be- riger noch war die Abgrenzung des Agitationsgebietes in schäftigt werden, ist dieser Grundsatz auch leicht durchzuführen. einigen anderen Industrien. Der Holzarbeiterverband ist be­Umfaßt aber, wie es bei den modernen Großbetrieben immer fanntlich durch die Verschmelzung verschiedener Berufsver­mehr zur Regel wird, ein Unternehmen Arbeiter verschiede- bände, darunter des Drechslerverbandes, entstanden. Dieser ner Berufe, dann ergeben sich Schwierigkeiten, die aus der aber umfaßte neben den Holzdrechslern auch die Horn-, Bein-, Fluktuation der Arbeiterschaft resultieren. Der Arbeiter, der Elfenbein-, Gummi- usw. Drechsler  , ferner Kammacher usw. heute in einem Betriebe der Papierindustrie beschäftigt ist. Der Fortschritt der Technik hat nun in diesen Berufen eine arbeitet vielleicht morgen in einer Metallwarenfabrik oder völlige Revolution hervorgerufen. Der Beruf der Kammacher in einem Betriebe der Holzindustrie; es fann ihm nicht zu- ist nahezu verschwunden, dagegen hat die Herstellung von gemutet werden, mit jedem Wechsel des Arbeitsplatzes auch Kämmen und Haarschmuck aus Zelluloid eine große Bedeu­Die Organisation zu wechseln, zumal die inneren Einrichtun tung gewonnen. Die Arbeiter dieser Industrie betrachten gen der Organisationen, Beitragshöhe, Leistungen usw. noch sich gewissermaßen als die Rechtsnachfolger der Kammacher erhebliche Unterschiede aufweisen. Von den Gewerkschafts- und gehören deshalb größtenteils dem Holzarbeiterverband kongressen ist der Streit um die Frage Betriebs- oder Be­rufsorganisation längst dahin entschieden, daß die Berufs- an. Die Fabrifen zur Herstellung von Zelluloid und gewisser rufsorganisation längst dahin entschieden, daß die Berufs: Belluloidwaren sind aber unbestrittenes Agitationsgebiet der tätigkeit des Arbeiters für seine Organisationszugehörigkeit Fabrikarbeiter. Hier die richtige Grenze zwischen den Inter­bestimmend ist. Einzelne Gewerkschaften vertreten aber noch effensphären der beiden Verbände zu finden, war nicht leicht, den Standpunkt der Betriebsorganisation und das führt dann sie ist aber hier und auch in anderen Industriezweigen ge­zu Grenzstreitigkeiten. funden worden.

In letzter Zeit ist die Zahl der Unpfändbaren auffällig und übermäßig gestiegen. Wenn auch zu einem Teil die wenig günstige Lage unseres Gewerbes, vor allem der letzte Streit, die Schuld daran tragen mögen, so besteht doch wohl auch mit Recht die Ver­mutung, daß manche unserer Kollegen sich absichtlich und ohne Grund der Erfüllung ihrer Zahlungspflicht gegenüber der Innung zu entziehen suchen. Durch das anscheinend zulässige Vor­gehen der städtischen Vollziehungsbeamten bei der zwangsweisen Eintreibung der rückständigen Innungsbeiträge und Strafgelder scheint diesem Bestreben Vorschub geleistet zu werden. In der letzten Jnnungsversammlung am 9. cr. wurde deshalb be­schlossen, die Stadtverwaltung zu ersuchen, ihre Vollziehungs­beamten mit strengster Instruktion zu versehen. Gleichzeitig war diese Versammlung damit einverstanden, daß von der nächsten Innungsversammlung ab die Namen der unpfändbaren Jnnungs­mitglieder jedesmal zur Verlesung gebracht werden. Auch soll bei den Behörden beantragt werden, solchen Innungsmitgliedern Ar­beiten nicht zu übertragen. Im eigensten Interesse unserer Mit­glieder bitten wir alle diejenigen, die mit ihren Beiträgen usw. noch im Rückstande sind, diefelben umgehend an die Verwaltungs­stelle, Lindenallee 45, abzuführen. Andernfalls werden gemäß Innungsbeschluß vom 9. cr. die Namen dieser Kollegen in der nächsten Innungsversammlung bekannt gegeben. Kollegial!

J. S. des Vorstandes

gez. Fr. Karrenbrod, Obermeister.

J. V.: Dr. Offenbach, Innungsverwalter.

Bedeutsamer als diese Grenzstreitigkeiten sind jene, die Der umfangreiche Kartellvertrag unischreibt nicht nur als eine Folge des Wachstums der Verbände der unge- die Grenzen des Agitationsgebietes der beiden Verbände, er So benützt das Unternehmertum die ihm vor den Arbeitern Yernten Arbeiter zu betrachten sind. Die Entwickelung der nimmt auch durch Schaffung von Uebergangsbestimmungen gewährten gesetzlichen Vorrechte der zwangsweisen Organi Technik hat zur Folge, daß in den verschiedenen Berufszweigen Rücksicht auf die bestehenden Zustände und sichert durch ent- fierung, um seine Interessen rücksichtslos zu wahren. Erst haben die in steigendem Maße ungelernte und angelernte Arbeiter sprechende Vorschriften für die Zukunft ein einträchtiges 3u- Malerzwangsinnungen durch ungesetzliche Beschlüsse die Malermeister neben gelernten Arbeitern oder an deren Stelle beschäftigt sammenarbeiten zwischen den Funktionären der beiderseitigen in einen für sie opferreichen Kampf des Unternehmerverbandes gegen werden. Für die Industrieverbände ist die Einreihung der Verbände. Dem Kartellvertrag kommt aber über den Kreis die Gehilfenorganisation terrorisiert; nun sie dadurch wirtschaftlich zu­Ungelernten in die Organisation eine Lebensbedingung ge- der Nächstbeteiligten hinaus eine größere Bedeutung für die grunde gerichtet sind, erhalten sie von ihrer Innung den mit, strengster worden und es muß, um die Aktionsfähigkeit der Verbände gesamte Gewerkschaftsbewegung zu. Er zeigt, daß es bei Instruktion" versehenen Gerichtsvollzieher ins Haus gesandt, in nicht auf das schwerste zu beeinträchtigen, darauf gesehen werden, daß sich gelernte und ungelernte Arbeiter und Ar- gutem Willen auf beiden Seiten auch in schwierigen Fällen den Innungsversammlungen werden die Namen der zum Bankrott werden, daß sich gelernte und ungelernte Arbeiter und Ar- möglich ist, eine Grenze zwischen den Agitationsgebieten getriebenen undfändbaren Malermeister verlesen, und die Behörden beiterinnen in der gleichen Organisation zusammenfinden. zweier Verbände zu ziehen. Hoffentlich findet das Abkommen werden aufgefordert, ihnen durch Entziehung ihrer Aufträge den Gnaden­Hier ist die Quelle der unleidlichen Grenzstreitigkeiten zu recht bald allgemeine Nachahmung. Das völlige Ausschalten stoß zu versezen. Auf diese Art soll aber auch die Ebbe in den durch suchen, die sich, nicht selten in recht widerwärtigen Formen, der Grenzstreitigkeiten kann der Gewerkschaftsbewegung nur die Aussperrung mit angegriffenen Innungstaffen vertrieben werden. zwischen den Industrieverbänden und den Verbänden der un­gelernten Arbeiter, dem Transportarbeiter- und dem Fabrif- zum Vorteil gereichen. arbeiterverband, oder auch zwischen den genannten beiden Organisationen abspielen.

Berlin   und Umgegend. Erpresser- Taktik.

Ferner schaffen sich die Herren dadurch eine Anzahl Konkurrenten bom Leibe, damit die fester im Sattel fizzenden Malermeister die Preise besser Hochbringen und die Arbeiten unter einen fleinen Kreis von Interessenten verteilen können. Das ist jetzt der Dank vom Hause Die Träger dieser Kämpfe sind nicht sowohl die Zentral­borstände, als vielmehr die örtlichen Funktionäre der Ver­Habsburg für die Malermeister, die den Lockungen der aussperrungs­bände. In ihrem Eifer, der Organisation eine recht große Jm Berliner   Caféhausgewerbe ist es den Angestellten gelungen, lustigen Scharfmacher im Gewerbe gefolgt sind. Der legte Rampf Zahl von Mitgliedern zuzuführen, überschreiten sie recht die Mehrheit ihrer Kollegen freigewerkschaftlich zu organisieren. Die im Malergewerbe zeigte, wie besonders in Rheinland Westfalen  häufig die Grenzen ihres Agitationsgebietes. Unter Be- daneben bestehende gelbe" Vereinigung, der schwimmende Sarg". Innungen, Unternehmerverband und Industriellenorganisationen rufung darauf, daß es ihnen nur um die Organisierung der hat fast gar keine Bedeutung. Mit welchen Mitteln man versucht, gemeinsam arbeiten und fortdauernd die Farbenlieferanten und diese Organisation dennoch verbreiten, fonnte Segewald ungelernten Arbeiter zu tun ist, bemühen sich die Angestellten einer Versammlung der Caféhaus- Angestellten mitteilen. Die Führer deren Reisende öffentlich ganz ungeniert boykottierten, wenn sie nicht der genannten Verbände öfters, Arbeiter zu gewinnen, die der gelben Bewegung haben nichts Geringeres unternommen, als Beiträge für den Unternehmerverband leisteten. Kein Wunder, wenn nach der Art ihrer Arbeit zu einem Industrieverband ge- zunächst einem Caféhausbesiger mit einer Denunziation bei da jeder Unternehmer, der nicht in das Horn der Innungs- und hören. Die Konkurrenz verschiedener Organisationen ist na- der Behörde zu drohen, wenn es eben dieser Cafétier Unternehmerverbands- Terroristen bläst, dessen wirtschaftlichen Druck türlich der Agitation unter den Unorganisierten wenig förder- wagen sollte, sogenannte sozialdemokratische" Kellner zu be- fürchtet.

Die Leipziger Fürstenfeier am 18. Oktober.

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farte verfügt. Die Grenze dieses Sperrgebietes bildet ein dichter Aber auch das genügt noch nicht. In der Zeit des Flug­Kordon Polizei und Kavallerie, und von morgens wesens und bei der Fertigkeit, die heute schon militärischerseits im 7 Uhr ab ist am 18. Oftober im Sperrgebiet jeder Verkehr unter- Bombenwerfen von oben erworben worden ist, wäre viel­So verfügte sagt. Weder Straßenbahnen noch Fuhrwerk noch Fußgänger dürfen sich leicht ein praktisches Experiment nicht ausgeschlossen. dann in ihm bewegen. Das schönste aber dabei ist: die Bewohner denn die königliche Amtshauptmannschaft zu Leipzig  , daß am Je näher der kritische Tag des 18. Oftober tommt, an dem in der im Sperrgebiet gelegenen Häuser werden 18. Oktober von 9 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags Luft­Leipzig die deutschen Fürsten und etliche ihrer biellieben Bettern" unter Polizeiaufsicht gestellt. Die famose Polizeiverordnung fahrzeugen aller Art das leberfliegen des Weich­aus dem Auslande die Befreiung ihrer Ahnen von der eisernen bestimmt nämlich: Die Bewohner der im Sperrgebiet gelegenen bildes der Stadt Leipzig   verboten ist.( Ob auch in Faust des Korsen feiern, desto mehr packt die Bourgeoisie und Häuser erhalten vom Bolizeiamt abgestempelte au starten, den Schleusen der Stadt Leipzig   Vorsichtsmaßregeln getroffen namentlich die Leipziger der patriotische Taumel. Die gute Stadt die nur zum Durchschreiten der Absperrlinie und wurden, entzieht sich unserer Kenntnis.) So hätte denn nach menschlichem Ermessen die treusorgende Leipzig   wird festlich geschmückt", natürlich auf Kosten der Steuer- des Sperrgebietes von Leipzig  - Stötterig her, nicht über die zahler. 160 000 M. find schon bewilligt aus dem Stadtfädel für die Leipzig  - Thonberger Eisenbahnbrücke, auf geradem Wege bis Polizei alles getan, was im Interesse der Feste feiernden Fürsten diversen Festivitäten des großen Jahres". aum betreffenden Hause und nicht zum Verweilen getan werden konnte? Nein, eins fehlt noch: die richtige polizeilich In den Straßen baut man Bogen und Säulen, richtet Fahnen außerhalb des Grundstücks berechtigen." Und ferner: vorgeschriebene, Begeisterung in allen Schichten der Bevölke masten und behängt alles mit Tannengrün. Die Fettfieder und Die Eingänge sämtlicher innerhalb der Absperrung rung". Zwar gaben sich seit Wochen und Monden die bürgerlichen Dochtdreher haben gute Tage; denn was gut patriotisch denkt, wird gelegenen Grundstücke sind um 7 Uhr vormittags Zeitungsschmierer alle Mühe, diese Stimmung hervorzuzaubern, aber am Abend des 18. Oftober illuminieren. Mächtig rührt die bürgerliche fest abzuschließen und bis zur Rückkehr der fürst- die rtt Sozialdemokraten sind auch noch da und sehr Presse die Trommel, damit an dem großen Tage" auch die nötige lichen Wagen vom Schwarzenbergdenkmal( Nach lebhaft dabei, dem arbeitenden Volle zu zeigen, was es mit diesem Zahl der Gaffer nicht fehle. Und in der Sorge, daß nicht die ge- mittag!) über die Leipzig   Thonberger Eisenbahn- Jubeljahre" auf sich hat. Dienstag wurden in fünf Volksversamm­lungen, die massenhaft besucht waren, die Fälschungen der vater­nügende Anzahl Erwachsener aufzutreiben ist, sollen fogar die brüde geschlossen zu halten." denn der Alle diese Vorsichtsmaßregeln genügen jedoch der um das Wohl ländischen Geschichte" zerpflückt und dem Volke gezeigt, daß es bei schwachsinnigen Kinder mit ins Spalier; Direktor der Hilfsschule für Schwachbefähigte hat seine 3öglinge auf- und Wehe der hohen, höchsten und allerhöchsten Herrschaften besorgten diesem Feste nichts zu suchen hat. Und die Patrioten selbst hatten Wer kann wissen, ob doch nicht zum Gelingen unserer Kundgebungen das ihrige beigetragen. gefordert, auch ihr Teil zum Gelingen des großen Tages beizutragen. Leipziger   Polizei noch nicht. Soll doch der 18. Oftober 1913 ein Nationalfest" werden, wie irgendein Attentäterich an einer solchen Versammlung Auserwählter Plakate an den öffentlichen Anschlagsäulen sollten sam Besuche Das aber verbot der Rat seinen besonderen Gefallen findet, vielleicht die vom Hauptbahnhof der Versammlungen auffordern. Aber wie sonst, so auch hier: die Tatsachen strafen alle schönen nach dem Denkmal führende Feststraße zu seiner Arbeit ausersehen der Stadt Leipzig  , obwohl die Polizei sie nicht Redensarten Lügen, diesmal wohl wuchtiger als sonst. Denn in hat? Doch die Leipziger   Polizei wußte sich zu helfen. Was in dem beanstandet hatte. Dem Rate mißfielen nämlich die Worte: Wirklichkeit ist das Bolt von der Feier der Dentmals Sperrgebiet zweckmäßig ist, wird auch auf der Feststraße dienlich Wölferschlachtrummel und Geschichtsfälschung". weihe vollständig ausgeschlossen, und awar sein. Und so stellte man die Bewohner der an der Fest und auf eine Beschwerde der Leipziger Parteileitung bestätigte eine polizeilich. Die Feier ist lediglich eine Feier der Fürsten straße gelegenen Häuser eben auch unter Polizei- Blenarsizung des Rates das Verbot. und eines siebenmal gesiebten Publikums So trug der Rat der Stadt Leipzig   auf seine Weise mit dazu aus den Schichten aufiicht. Kriminalbeamte statteten den Bewohnern Besuche ab der oberen Zehntausend, die für einen Tribünenplatz über und erteilten ihnen Verhaltungsmaßregeln. Wer Fenster bei, daß die Demonstrationsversammlungen ihren Zweck erfüllten: fein gegen eine verlogene 100 Mark( hundert) zahlen können. Das Volt aber wird in an der Feststraße vermietet oder Bekannte einladet, der soll auf das Demonstrationen zu einem weiten Kreise um das Dentmat. ferngehalten. Denn eine genaueste Namen, Stand und Wohnung feststellen, damit eier, die offiziell zu einem Volksfeste gestempelt wird, in Wirk­Polizeiverordnung, die die Ordnung des öffentlichen die Polizei zu jeder Stunde prüfen könne, wer zugesehen hat. Ferner lichkeit aber nichts anderes als eine Feier der Fürsten   ist Verkehrs bei der Einweihung des Völkerschlacht Denkmals   am wurde angeordnet, daß niemand Blumensträußchen tragen, zur Erinnerung an die Tage, da ein Bolt in 18. Oftober d. J." regelt, sperrt etwa einen Quadrat- oder gar unter die vorüberfahrenden Landes- Waffen den einen Fremdherrscher zu Boden rang, filometer Fläche um das Dentmal herum ab und väter werfen dürfe. Denn der Teufel traue dem Apotheker um sich schließlich eine andere Fremdherrschaft läßt in das Sperrgebiet nur, wer über eine von der Polizei nach-es tönnte in einem solchen Sträußchen etwas Explodier- aufzuladen. forgfältiger Prüfung feiner Personalien ausgestellte Ausweisliches sein und so die allgemeine Festfreude beeinträchtigen.

noch keines die Annalen melden.

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