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Kampfrüstungen der Baugewaltigen. alle außer 3500, deren Löhne reduziert wurden. eine Lohnerhöhung, dieser durch das Unterleibsleiden ungünstig beeinflußt worden Raum sind die zentralen Verhandlungen für das Baugewerbe deren Gesamtsumme fich in der Woche auf 145 724 fb. belief. sein muß. beendet und noch lange nicht sind die davon betroffenen Tarifver- Mehr als die Hälfte der Lohnerhöhung fiel auf die Bergwerks- Weber den träge in allen Bezirken unter Dach und Fach gebracht und schon sind die Ge- industrie.

Tatbestand

waltigen vom Bau wieder an der Arbeit, menetekelnd mit unbe- Der Bericht bringt eine Tabelle, in der gezeigt wird, daß die selbst wurde folgendes festgestellt: Am fraglichen Tage, dem 27. Sep­rechtigten Forderungen sozialdemokratischer Gewerkschaften" ihre Arbeitszeit der von diesen Aufstellungen erfaßten Arbeiter seit zehn tember 1910, lagen die beiden Kinder der Frau Reinhardt krank Kräfte zu stählen, sich auf die im Jahre 1916 beginnenden Cohn- Jahren beständig verkürzt worden ist. Für das Jahr 1912 wird zu Bett. Abends ging ihr Mann nach der Apotheke, um Medizin fämpfe", nicht Tarifverhandlungen, vorzubereiten. Ein Geheim- von einer Verkürzung der regelmäßigen Arbeitszeit von 105 317 Ar- für die Kinder zu holen. Er kehrte zurück mit einer schweren zirkular, das der Bimmerer" der Deffentlichkeit unterbreitete, gibt beitnehmern und von einer Verlängerung der regelmäßigen Arbeits- Kopfwunde, die ihm auf der Straße durch den Säbel eines Schub­davon Kunde. Dasselbe zeigt aber auch, daß die Scharfmacher im zeit von 1013 Arbeitnehmern berichtet. Als Resultat des Wechsels manns beigebracht worden war. Alles das muß natürlich die Frau Baugewerbe weit davon entfernt sind, das Tarifvertragsverhältnis als ein in der Arbeitszeit der betroffenen Personen wird eine Verkürzung Reinhardt stark erregt haben. dauerndes aufzufassen und sich mit den Gewerkschaften auf fried- der Arbeitszeit um 210 556 Stunden die Woche angegeben. Auch Kurz nach 10 Uhr abends ging eine Anzahl Schuhleute unter lichem Wege zu verständigen. diese Bewegung hat in den ersten acht Monaten des laufenden Führung des Polizeileutnants Seeger II durch die Waldstraße. Wir wollen es uns ersparen, das Zirkular in seinem vollen Um- Jahres angehalten, für die eine Arbeitszeitverkürzung von 155 853 Giner der Schuhleute sagte zum Leutnant, aus dem Hause Wald­fange zu bringen; nur die markantesten Stellen seien daraus hervor- Stunden die Woche verzeichnet wird, die 72 158 Personen betraf. straße 43 sei von einem drei Treppen hoch liegenden Balkon ein gehoben. Blumentopf nach den Beamten geworfen worden. Darauf drang Bolizeileutnant Seeger mit fünf Schußleuten, geführt und ge­leuchtet vom Hausverwalter Patermann, in die Reinhardtsche Wohnung. Als Frau Reinhardt mit einer brennenden Küchenlampe Seeger sagte Frau Reinhardt auf den Stopf zu, sie habe mit einem in der Hand die korridortür öffnete, sah sie sich sechs Polizeibeamten mit blanken Säbeln in den Händen gegenüber. Polizeileutnant Blumentopf geworfen. Frau Reinhardt entgegnete:

"

Gesagt wird in dem Schreiben, daß von der Allgemeinen Streifentschädigungsgesellschaft für das Baugewerbe", Siz Straß burg i. E. versandt ist, daß sich der Gesellschaft, die erst im De­zember vorigen Jahres ins Leben gerufen ist, 92 Mitglieder an­

geschlossen haben, die sich auf Elsaß- Lothringen  , Baden, Oberbayern  ,

Mitteldeutschland   und das Saargebiet verteilen.

Der Zweck ist nach§ 2 der Satzungen, die wirtschaftlichen Folgen von unvermeidlichen Arbeitseinstellungen, seien es Streits oder Aussperrungen, zu mildern, indem die Gesellschaft ihren Mit­gliedern die dadurch entstehenden Verluste zu tragen hilft" " Nicht nur bei partiellen Streits und Aussperrungen, sondern auch bei solchen, die genereller Natur sind", werden die Mitglieder unterstützt.

Zum Zwecke einer größtmöglichsten Garantie hat sich die Allgemeine Streifentschädigungsgesellschaft für das Baugewerbe" der Rückversicherungstasse der deutschen Arbeitgeberzentrale als Mitglied angeschloffen. Da diese Rückversicherungskasse durch die ganze Industrie des Deutschen Reiches gestützt wird, können wir bei den großen Lohnfämpfen, die uns in der Zukunft erwarten, unseren Verpflichtungen voll und ganz genügen.

Wir wenden uns heute noch an Sie, sehr geehrter Herr Kollege, mit der dringenden Aufforderung, treten Sie sofort unserer Gesellschaft bei. Schon in drei Jahren werden die Lohn­tämpfe wieder beginnen. Jest, in der Zeit des Friedens, müssen wir uns entwickeln und alle unsere Kräfte anspannen, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein und den unberechtigten For­derungen sozialdemokratischer Gewerkschaften mit Erfolg entgegen­autreten. Verjäumen Sie daher nicht, sehr geehrter Herr Stollege, jetzt jofort der Allgemeinen Streifentschädigungsgesellschaft für das Baugewerbe" beizutreten; denn leiner von uns fann voraus sehen, wann er in die Lage kommen kann, aus diesem Anschluß Nugen zu ziehen. Mit kollegialem Gruße! Algemeine Streifentschädigungsgesellschaft für das Baugewerbe. A. Brion, prov. erster Borsitzender.

Ausland.

Löhne und Arbeitszeit in Großbritannien  .

Die Moabiter ,, Petroleufe".

Straffammer begann, befand sich unter den zahlreichen Angeklagten Als vor drei Jahren der Moabiter Krawallprozeß vor der ihrer Wohnung einen Blumentopf nach den auf der Straße befind­auch Frau Elly Reinhardt. Sie wurde beschuldigt, vom Balkon lichen Schuhleuten geworfen zu haben. Als dann der Polizei­leutnant Seeger II mit mehreren Schuhleuten in die Reinhardtsche Wohnung drang, soll Frau Reinhardt mit einer

brennenden Petroleumlampe

Das ist nicht wahr. Wenn Sie das noch einmal fagen, werfe ich Ihnen die Lampe ins Gesicht.

Nun gingen die Beamten nach dem Balkon. Nach ihrer Mei­nung fehlte dort ein Blumentopf. Das schlossen sie daraus, daß sie zwischen den Blumentöpfen eine Lücke entdeckten, in der noch ein Topf gestanden haben könnte. Der Schußmann, der gesehen haben will, daß der Wurf vom Reinhardtschen Balkon tam, will auch wahr­genommen haben, daß es eine anscheinend weibliche Person in heller kleidung gewesen ist, welche geworfen hat. Daß Frau Reinhardt ungefähr zur fraglichen Zeit auf dem Balkon gewesen ist, gaben ungefähr zur fraglichen Zeit auf dem Balkon gewesen ist, gaben andere Zeugen an. Mehr konnte bezüglich des Wurfes mit dem Blumentopf nicht festgestellt werden.

nach dem Polizeileutnant geworfen haben. Frau Reinhardt hat vom 3. Oktober bis 10. November 1910 aus Anlaß dieser Beschuldi­gung in Untersuchungshaft gesessen. Als sie damals bei Beginn der Straffammerverhandlung auf der Anklagebank saß, bekam sie wiederholt schwere nervöse Anfälle und brach schließlich völlig zu sammen. Nachdem der Gerichtsarzt die durch Krankheit verursachte Verhandlungsunfähigkeit der Frau Reinhardt festgestellt hatte, wurde ihre Sache von der Verhandlung gegen die übrigen Ange­flagten abgetrennt. Die Krankheit der Frau Reinhardt ist eine sehr anhaltende und augenscheinlich auch sehr schwere, aber der frank­hafte Zustand hatte für die gerichtliche Verfolgung der Frau Rein­hardt nicht den günstigen Erfolg, den die Krankheit des Fürsten Gulenburg auf das Gerichtsverfahren gegen ihn nun schon seit vielen Jahren ausübt. Im Juni 1913 galt Frau Reinhardt dem Gericht als verhandlungsfähig. Ein Termin gegen sie wurde da- Zeugnis des Hausverwalters zum Teil gestützt wird, behauptet Frau mals abgehalten, aber schließlich vertagt, um dem ärztlichen Sach- Reinhardt, sie habe die Lampe nicht geworfen, sondern dieselbe sei verständigen Gelegenheit zu geben, sich weitere Unterlagen zu ver- ihr aus der Hand gefallen, weil einer der Schuhleute sie an die schaffen zur Prüfung der Frage, ob Frau Reinhardt überhaupt Wand gedrückt habe. Sie selbst habe dann einen Ohnmachtsanfall bekommen und sei niedergesunken. Einer der Schußleute habe zurechnungsfähig sei. beim Weggehen zu ihr gesagt:

Am Mittwoch fand die erneute Verhandlung gegen Frau Rein­hardt vor der dritten Strafkammer des Landgerichts I   statt. Die Die Angeklagte macht den Eindruck einer sehr nervösen Person. Verhandlung begann mit der Vernehmung von

vier ärztlichen. Sachverständigen, die Frau Reinhardt vor Jahren behandelt haben.

Als die Polizeibeamten die Wohnung wieder verlassen wollten, hat nach Angabe von einigen Beamten Frau Reinhardt die bren nende Küchenlampe nach dem Polizeileutnant geworfen und einer der Schuhleute hat den Wurf mit dem Säbel pariert, so daß die Lampe, ohne jemandem Schaden zu tun, zu Boden fiel und zer­Im Gegensatz zu dieser Darstellung, die auch durch das

brach.

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,, Alte dicke Sau, ich steche Dir den Säbel durch die Kaldannen." Darauf habe sie gerufen:

Ich bin keine Sau."

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fingierten Ohnmachtsanfall,

teten Worte bekundete:

Von dieser rohen Schimpferei eines Schußmannes will feiner der anwesenden Beamten etwas gehört haben. Dagegen haben Dr. Gutken hat Frau Reinhardt im Juli 1910, also turze Zeit Hausbewohner gehört, daß Frau Reinhardt den weggehenden Be­vor dem Tage der Tat, wochenlang behandelt. Sie litt damals an amten nachrief:" Ich bin feine Sau." Die Wahrscheinlichkeit sehr schwerer Nervenschwäche, sehr schweren melancholischen und spricht also dafür, daß diese Aeußerung die Abwehr einer ent­London, 14. Oftober 1918.( Eig. Ber.) hysterischen Zuständen. Dr. Gutten wollte die Frau Reinhardt sprechenden vorangegangenen Beschimpfung gewesen sein muß. Der 20. Jahresbericht des englischen Handelsamts über Löhne damals in eine Nervenheilanstalt überweisen, was sie aber ab- Daß Frau Reinhardt nach dem Fall der Lampe umgesunken und Arbeitszeit, dessen Angaben auf den Verträgen zwischen Arbeit lehnte. Der Sachverständige hält es für sehr wahrscheinlich, daß ist, steht ohne Zweifel feft. Die Polizeibeamten hielten das aber gebern und Arbeitnehmern fußen, gibt an, daß die Löhne in Groß- die Angeklagte zur Zeit der Tat noch nicht gesund war und unter für einen britannien seit der letzten Depression( 1908/09) beständig gestiegen dieser Voraussetzung ihre freie Willensbestimmung wahrscheinlich sind. Die Bewegung war bis zum Mai 1912 langsam und ſepte ausgeschlossen, mindestens aber start herabgesetzt war. dann flotter ein. 1818 000 Arbeiter erzielten zusammen im Dr. Nuft hat die Angeflagte im Februar 1908 wegen eines was Polizeileutnant Seeger durch die an Frau Reinhardt gerich Jahre 1912 eine wöchentliche Lohnerhöhung von 139 000 Pfund; da Falles auf den Hinterkopf behandelt, der längere Bewußtlosigkeit aber die meisten Lohnerhöhungen erst in der zweiten Hälfte des und schwere nervöse Störungen zur Folge hatte. Der Sachver Jahres eintraten, war der Gesamtgewinn der Arbeiter nur gegen ständige kennt die Angeklagte schon seit 12 Jahren. Er bezeichnet 3 Millionen Pfund. Die Löhne von 927 000 Bergarbeitern stiegen um fie als leicht erregbar, hysterisch, an Bewußtseinsstörungen mit 77 000, die von 341 000 Textilarbeitern um 15 000 Pfund, die von Krämpfen leidend, ein Zustand, der als epileptisch angesehen werden 190 000 Maschinenbauern und Werftarbeitern um 11000 Pfd. und müffe. die von 95 000 Bauarbeitern um 8000 Bfb. die Woche. Auf dem Dr. Wittstock, der die Angeklagte in den Jahren 1907 bis 1908 Wege des Einigungsverfahrens und der Schiedsgerichte wurden behandelt hat, ist der Meinung, daß sie damals seelisch völlig zu 52,4 Proz., durch direkte Verhandlungen 44,1 Proz. und durch fammengebrochen und für ihre Handlungen nicht verantwortlich gleitende Lohnstalen 3,5 Proz. der Lohnveränderungen bewerkstelligt. zu machen war. Ueber den Zustand der Angeklagten im Jahre 1910 1755 812 Arbeiter( 96,6 Broz.) erhielten eine Lohnzulage ohne Arbeits- fann der Sachverständige nichts Bestimmtes sagen, er hält es aber einstellung, während 62 428 Arbeiter( 3,4 Proz.) eine Lohnerhöhung für möglich, daß sie auch damals nicht über eine freie Willens­nach der Arbeitseinstellung erhielten. bestimmung verfügte. Die Aufwärtsbewegung der Löhne hielt auch in den ersten acht Monaten des Jahres 1913 an. Von 1546 944 Arbeitern erzielten

Kleines feuilleton.

Des töniglich preußischen Porzellans Jubiläum. Wir feiern in diesem Jahre viel zu wenig Gedenktage. Also hat sich kürzlich einer von den diversen schriftstellernden Majoren a. D. betlagt. In einem rechts stehenden Blatte natürlich. Der Herr mag sich freuen. Dafür ist nicht übersehen worden, daß es in diesen Tagen justament 150 Jahre her sind seit dem Geburtstage des töniglich preußischen Porzellans. Der Kaiser wird diesem tönernen Ereignis durch seine Anwesenheit die Weihe geben, und Mosses Weltblatt hat bereits in richtiger Erkenntnis des Angebrachten einem Dezernenten der König Lichen Borzellanmanufaktur höchstselbst die Spalten für einen

historischen Nückblick aufgetan.

Ein solcher könnte ganz interessant sein- als fulturhistorische Exkursion in jene Zeiten hinein, wo König Friedrich II.   von Preußen sich( mitten zwischen den Bataillen des Siebenjährigen Krieges) dem Ehrgeiz hingab, den Sachsen   ihr Meißen   in Berlin   nachzumachen, auch eine Königliche Porzellanmanufaftur" zu gründen. Was ihm nachher nicht so sehr schwer fiel, weil er dazu nur eine anzutaufen brauchte, die der Kaufmann Gozłowski in der Leipziger Straße   bis zur Pleite betrieben hatte.

Die Juden mußten ran.

Dr. Zunz, der die Angeklagte wegen eines Unterleibsleidens behandelt hat, kann über ihren seelischen Zustand nur sagen, daß

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,, Machen Sie man teene Menkenke." Anscheinend wollte auch die Staatsanwaltschaft den Nachweis führen, daß Frau Reinhardt krankhafte Anfälle heuchele und an deren Personen gegenüber sich zu dem Wurf mit dem Blumentopf bekannt habe. Mehrere Zeugen, die wahrscheinlich auf Grund anonymer, bei der Staatsanwaltschaft eingegangener Zuschriften geladen worden sind, sollten nach dieser Richtung hin Angaben machen. Sie wußten jedoch außer nicht zur Sache gehörendem Klatsch gar nichts zu sagen.

Den Schluß der Beweisaufnahme machte das Gutachten des gerichtlichen Sachverständigen, Professor Dr. Strauch. Gestützt auf seine wiederholten Untersuchungen der Angeklagten und den Er­gebnissen der Verhandlung, sagte der Sachverständige: Die Ange­klagte leide an schwerer Hysterie und nervöser Schwäche. Für die Heute wird niemand mehr gezwungen, wenn er heiraten oder sein Amt mit einer Rede an, in der er über die neue Ent Rabbiner werden will, etwa Cadiner Kacheln zu faufen. Um widelung der physikalischen Erkenntnis sprach. gefehrt: Die Cadiner Fabrik fann, wie man freudig hört, gar nicht Die großen allgemeinen physikalischen Prinzipien, so besonders genug produzieren, um alle die loyalen Aktiengesellschaften zu be- der Satz von der Erhaltung der Energie, das Prinzip der Erhaltung friedigen, denen nun einmal partout feine andere Majolita gefällt. der Bewegungsgröße, das Prinzip der fleinsten Wirkung, die Haupt­Heute gibts auch keine Ernennungen und Heiratstonsense mehr fäße der Wärmekraftlehre stehen unerschüttert da und find in ihrer für die Käufer, sondern höchstens einen Besuch der also geschmückten Bedeutung noch gewachsen. Gewisse, nur gewohnheitsmäßig feft­ein bischen Gratisreklame.... nicht der Rede wert. gehaltene Annahmen aber find entwurzelt worden, so vor allem die Räume Freilich sind wir auch um die Jubiläumsfrist von anderthalb Unveränderlichkeit der chemischen Atome, dann die gegenseitige Un­abhängigkeit von Raum und Zeit, und endlich die Stetigkeit aller Jahrhunderten weiter. dynamischen Wirkungen, die bisher als eine unbestrittene Voraus seßung aller physikalischen Theorien galt.

Byzantinischer Baumfrevel. Die Trierer   Bürgerschaft ließ dieser Tage einen herrlichen alten Baum, der den Domplat, ihre schönste öffentliche Anlage, zierte, niederhauen. Warum? Eine Schar patriotischer Sänger wollte vom Kaiser bis auf den letzten Mann gesehen sein.

Blands Forschungen gerade haben zu der Vorstellung geführt, daß es Veränderungen in der Natur gibt, die nicht stetig, sondern explosionsartig verlaufen. Theaterchronit. Die heitere Residenz", das neue Lustspiel von Georg Engel  , gelangt im Deutschen Schau­ipielhause am Dienstag, den 21. Oktober, zur Erstaufführung.

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Aber kaum lag der Baum am Boden, als die Nachricht kam, das Hofmarschallamt habe die Singerei vom Programm gestrichen. Vergeblich lief fich die abgeschobene Gesells haft die Sohlen ab: es Musikchronit. Generalmusikdirektor Leo Blech   wird am blieb bei dem Strich, und nur der umgehackte Baum bezeugte den 21. November im großen Saale der Philharmonie ein Sinfonie traurigen Ruhm eines eitlen bürgerlichen Sängerbyzantinismus. fonzert des Berliner   Philharmonischen Orchesters dirigieren. Solistin Wo der Baum auf dem Domplatz stand, sollte ein Denkstein dieses Abends ist Melanie Sturt. leber Sie Romantische angebracht werden, der dafür sorgt, daß die schmähliche Tat nicht Bewegung in der Musik spricht im Wissenschaftlichen Zentral­vergessen wird. Einstweilen sorgt wohl der baumberaubte Fleck des verein Humboldt- Akademie Dozent Gustav Ernest, am Sonnabend, Wie gesagt: das könnte fulturhistorisch ganz interessant sein. Plages für das nötige. Aber er wird bald nicht mehr genügen. den 18. Oftober, abends 8 Uhr, in der Aula, Georgenstraße 30/31. Der Dezernent in der Königlichen Borzellanmanufaktur" hat in seinem Tageblatt- Artikel nur leider gerade die amüsantesten Details Die hungernden Bestbekämpfer. Aus St. Petersburg   wird uns Der Eintritt ist frei. -Die internationale Tuberkulose Konferenz, aus seiner Historie weggelassen. geschrieben: Im Jahre 1912 entschloß sich die russische   Regierung, Friedrich II.   war bekanntlich so aufgeklärt, daß er seinen Nach- auf das Drängen der Behörden von Astrachan   tief in der Kirgisen die am nächsten Mittwoch im Berliner   Abgeordnetenhause eröffnet fahren heute noch manchmal zum schweren Wergernis gedeiht, und daß steppe, weit, weit ab von dem legten bewohnten Punkt, eine medi- wird, ist verbunden mit einer Ausstellung von Gegenständen, die er, wenn er heute unerkannt ohne Krone wiederfäme, wegen Gottes- zinische Station zum Kampfe gegen die Pest zu errichten. Ein sich auf die Tuberkulose  - Propaganda beziehen. Eine breisprachige lästerung und derlei Sachen sicherlich mehr als einmal nach Moabit   fleines Krankenhous mit einer Wohnung für das Aerztepersonal Festschrift Behn Jahre Internationale Tuberkulose- Arbeit" wird geladen würde. Aber er hieb auch gerne und überzeugt mit dem wurde gebaut, und da der Gouverneur diesmal ausnahmsweise die veröffentlicht. - Altchinesische Afritafahrten. Aus altchinesischen absolutistischen Krückstock drein. Und für die Erhöhung der Renta- Sache mit Dampf betrieb, so war der Bau noch im Spätherbste bilität seiner Porzellanfabrit hatte er ein paar probate Mittel an unter Dach und Fach gebracht. Aber mit russischer Gründlichkeit" Annalen wird neuerdinge, wie die Zeitschrift des Berliner   Vereins der Hand. war schlecht gebaut worden. Die Räume waren durch und durch für Erdkunde mitteilt, auf einen bis dahin unbekannten Seeverkehr feucht. Der Winterfrost hielt noch alles zusammen. Aber als die zu Beginn der christlichen Zeitrechnung zwischen China   und Wenn alomon Veilchenstock in Nüstrin heiraten wollte, so hatte warme Frühlingssonne a scheinen begann, da fielen die schlecht bessinien geschlossen. Die Strede wurde in Küstenfahrt in Die zehn bis zwölf Monaten zurüdgelegt.. er zur Erlangung des Konsenses für 150 oder auch 250 Thaler getrockneten, nicht gebrannten Ziegel einfach auseinander. - Ein Bilagift Serum. Der Chemiker Oliviero zu fönigliches Porzellan zu faufen. Ebenso, wenn er ein Geschäft auf- Waschküche, die Front der Arztwohnung, die Decken, alles brach Die Wände drohten einzustürzen. Die Aerzte Baris will aus dem Hammelblut ein Serum gewonnen haben, das machen wollte. Als Abel Levin Totengräber in Freienwalde   werden zusammen. wollte, tostete ihm die Konzession 27 Taler für Porzellan. Und fandten sofort Nachricht nach Astrachan   und baten um Abhilfe. erfolgreich gegen Bilzgift wirkt. Das Problem der Orinoco   Duellen ist noch To fort. Wenn Heinrich IV.   von Frankreich   jedem seiner Bauern ein Sie reichten Klage über Klage ein und beschworen die Behörden, Sonntagshuhn in den Topf wünschte: so wurde er von die Sache nicht auf die lange Bank zu schieben. Schließlich wurden ungelöst. Dr. Th. Koch berührte auf seiner in den letzten zwei Friedrich II.   von Preußen weit übertrumpft. Der sorgte dafür, denn auch wirklich einige Ausbesserungen vorgenommen. Ja, eine Jahren veranstalteten Reise durch Nordbrasilien die Wasserscheide daß seine( jüdischen) Untertanen zum Sonntagsbraten gleich ein Kommijjion aus Petersburg fam, sah sich die Sache an und ver- zwischen Orinoco   und Amazonenstrom und bestieg den 2600 Meter hohen Serbice königlichen Borzellans hatten. sprach schleunigst Abhilfe. Aber nichts geschah, die Aerzte hörten oioima, der unzählige Wasseradern zum Amazonas  , Essequibo Und nicht nur eines. Manchmal war's auch ein ganzes Waren nichts mehr, und statt der Abhilfe blieben sogar die Lebensmittel und Orinoco hinabfendet und bei den Indianern ewig fruchtbare lager. So, wenn die Generalpächter der Lotterien für ihre aus, so daß die Leute furchtbar unter dem Hunger zu leiden hatten. Mutter der Ströme" heißt. In der Berliner   Gesellschaft für Erd­Konzession gleich für 5 bis 9000 Taler, oder ein großen Vermögen, Seit fünf Monaten hatten sie jetzt von der Pestkommission feine funde sagte Stoch in seinem Reisebericht, nur eine mit großen Mitteln sich Borzellan zulegen mußten. Das durften sie dann bei Strafe Nahrungsmittel mehr erhalten, und da sie nicht dauernd von den ausgerüstete Reise tönne das Problem der Orinoco  - Quelle flären, nicht einmal in Breußen, sondern nur im Ausland verkaufen! Das spärlichen Erzeugnissen des Landes zu leben vermochten, sandten fie und er trat dafür ein, Brasilien   und Venezuela   sollten je eine preußische Geld mit absolutistischen Zwangsmitteln im Lande fest- einen Rotschrei in die Welt hinaus, der denn auch nicht ungehört große Expedition ausschicken, die in Fühlung miteinander arbeiten zuhalten und ausländisches durch Warenverkauf nach Preußen hereins verhallte. Der Gouverneur von Astrachan   ließ für sie 500 Rubel müßten. Arktische Ansichtspostkarten sollen am höchsten zuleiten, nach diesem merkantilistischen Prinzip wurde gewirtschaftet. anweisen. Also geschehen im Reiche des Väterchen Zar und kaum Breitegrad, den Amundsen auf der neuen Framfahrt erreichen Das föniglich preußische Porzellan sollte sich mit Gewalt rentieren. erstaunlich. wird, mit einem besonderen Bostaufdruck abgestempelt werden und Man sieht es war damals auch für einen König nicht ganz bei der Rückkehr der Expedition von der ersten erreichten Poststation fo einfach, Besizer einer Porzellanfabrik( und noch dazu des Monopols darauf) zu sein. an ihre Adressen abgehen. Die Karten tosten je 1 M. und sollen die Kosten der Ausrüstung der Fram deden helfen.

Heute sind das natürlich olle Ramellen.

Notizen.

- Die Rettoratsrebe des Physiker 3. Der neue Rektor der Berliner   Universität, Prof. Dr. M. Bland, trat

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