Einzelbild herunterladen
 

zu stärken. Von diesem Gesichtspunkt war auch der Aufzug des Jungdeutschlandbundes diktiert, der gestern nachmittag in Szene gejezt wurde. Ein historischer Festzug sollte es sein, wo alles zuströmen sollte, was Freude am Klimbim hat. Wir kennen das: Klischee, alles Klischee, und zwar recht altes, verbrauchtes, nur in neuer Aufmachung. War gestern wie immer, nur um ein par Töne höher wie bei sonstigen Gelegen heiten: verstaubtes Zeughausplunder, phantastisch aufgeputzte Reiter, Schußleute wie Sand am Meer, Karossen, Banner, Standarten und viel Jugend.

-

Hochschule und Volksschule- fein säuberlich getrennt bom angehenden jungen Mann" bis zum kleinsten Knirps fostümiert, verwegene Rinaldinihüte, Kniehosen, Speere, Aerte Räuberromantik à la Karl May  , so zog die bürgerliche Jugend zur Hundertjahrfeier. Kein Zweifel, die Kinder waren mit ganzer Seele bei der Sache, nicht bei der Völkerfeier, sondern beim buntfarbigen Fest.

Musik, Fahnen, Uniformen, alles Dinge, die das un­befangene, leicht entzündliche Kindergemüt hellauf begeistern können. Auch eine ganze Schar junger Mädchen, ebenfalls in Uniformen", beteiligte sich am Festzug. Und das Ganze wurde gehoben, gekrönt von der Anwesenheit hoher Herr­schaften, die dem Schaugepränge die eigentliche Weihe gaben. Offiziere marschierten mit im Zuge, mitten unter den Jugendlichen, Leutnants, richtige Leutnants in Uniform wenn das nicht zieht!

Wie übrigens bekannt wird, hat der Brief des Kron- 1 prinzen an den Reichskanzler eine recht amüsante Vorge. schichte, über welche die Lägl. Rundschau folgendes zu be­richten weiß:

Aus aller Welt.

Ein Drama in der Parifer Gefellschaft.

Eine überraschende Aufklärung hat ein angeblicher ,, Unglücks­" Als der Kronprinz vor einigen Wochen gelegentlich der fall" gefunden, der vor ungefähr einem halben Jahre in der Reise von Danzig   nach seinem Jagdschloß Hopfreben in Vorarl- Pariser Gesellschaft großes Aufsehen erregte. Die junge Frau berg zwei Tage in Berlin   weilte, ließ er den Staatssekretär bes Waffenfabrikanten Viktor Warmier, der in der v. Jagow durch seinen Adjutanten zu einer Unterredung bitten. Der Staatssekretär konnte aber der Aufforderung des Thron erben nicht Folge leisten, da er durch dringende B2 rufsgeschäfte abgehalten war. Erst infolge einer zweiten, bringlicheren Einladung erschien Herr v. Jagow im Kronprinzenpalais   und hatte eine mehrstündige Unterredung mit dem Thronfolger. Wie wir hören, wünschte der Kronprinz über die Absichten der Reichsleitung in bezug auf die braunschweigische Frage unterrichtet zu werden. Die Unterredung mit Herrn v. Jagow schien dem Kronprinzen nicht zu ge­nügen, da sich der Leiter des Auswärtigen Amts   in dieser heiklen Frage, die übrigens auf das Gebiet der inneren Bolitik gehört, mit begreiflicher Vorsicht äußerte. Bald nach seiner An­funft in Hopfreben richtete der Kronprinz das schon in der Bresse erwähnte Schreiben an den Kanzler, das in der Haupt­sache darauf hinausläuft, daß man sich mit den dem Kronprinzen bezeichneten Bürgschaften des Hauses Cumberland nicht be­gnügen, sondern die Thronbesteigung des Prinzen Ernst August nur nach einem ausdrücklichen Verzicht auf Hannover   genehmigen solle."

Pariser Gesellschaft eine große Rolle spielt, war seinerzeit an den Verlegungen gestorben, die sie sich durch einen zu­fällig zur Entladung gekommenen Revolver" beigebracht haben sollte. Die gerichtliche Untersuchung hatte nichts er­geben, was dieser Auffassung entgegengesezt sein konnte. In gewissen Kreisen wollte man jedoch an einen Selbstmord nicht glauben; aber die Zeit brachte alle gegenteiligen Berichte zum Verstummen. Am Sonnabend ist diese unglückliche Affäre plötzlich wieder aktuell geworden, und zwar in einer Vor dem Weise, die jene Gerüchte zu bestätigen scheint. Untersuchungsrichter eines Pariser Polizeibezirks erschien die bekannte Schauspielerin Frau Sutariya und erklärte weinend, daß ihr Gewissen ihr seit langem feine Ruhe Taffe, und daß sie es von der Mitwisserschaft an einem Mor de befreien müsse. Sie gab an, daß sie es gewußt habe, daß Frau Warmier nicht einem unglücklichen Zufall zum Opfer gefallen sei, sondern daß die Bedauerns­verte von ihrem Gatten erschossen worden sei. Warmier sei in sie verliebt gewesen und habe alles in Be­wegung gesegt, um von seiner Frau los zu kommen. Da Frau Warmier aber in eine Scheidung unter keinen Um­ständen einwilligen wollte, habe der Gatte, um sich ihrer zu entledigen, zur Mordwaffe gegriffen.

Die Erklärungen, die Frau Sutariya vor dem Unter­juchungsrichter abgab, machten trotz ihres überraschenden Inhalts durchaus den Eindruck der Wahrheit und sind gestützt durch eine Steihe überzeugender Details und Briefe, die sehr kom­promittierend für Warmier sind. Der Untersuchungsrichter sah sich daher veranlaßt, zur sofortigen Verhaftung sah sich daher veranlaßt, zur sofortigen Verhaftung bekannten Namens Warmiers in Pariser Gesellschaftskreisen große Sensation erregt. Warmier beteuerte seine Unschuld mit aller Entschiedenheit, ist aber durch die Tatsachen sehr

belastet.

Frau Sutariya ist eine bekannte Schauspielerin, die ihren Namen allerdings mehr ihrer Schönheit als ihren dra­matischen Talenten verdankt.

Das Gedächtnis verloren.

3193

Mit Musik und Gesang ging es von der Kaserne am Kupfergraben ab, über die Schloßbrücke durch den Luftgarten Der Nuf nach Ausnahmegesehen gegen die Arbeiterklasse und so weiter nach dem Kreuzbergdenkmal, wo nach dem aufgestellten Festprogramm Generalfeldmarschall Freiherr   erschallt in der nationalliberalen Partei immer energischer. Die b. d. Golk, der Führer des Jungdeutschlandbundes, eine Königsberger Allgemeine Zeitung", das Hauptorgan der oft- und Ansprache halten sollte und wohl auch gehalten hat. Zu westpreußischen Nationalliberalen, hat den Syndikus des Ber­sehen gab es nämlich bei dieser Feier schon herzlich wenig, bandes ostdeutscher Industrieller, Herrn Dr. John, der zugleich zu hören aber gar nichts, zum großen Verdruß all der Gaffer, Mitglied der nationalliberalen Partei ist, ersucht, in ihren Spalten die in Scharen nach den Stellen geeilt waren, an denen sich feine Meinung über die Frage des Schutzes der Arbeitswilligen die Feier abspielte oder der Zug vorüberkommen sollte. zu sagen. Herr Dr. John schreibt, das frühere Verhalten der Ueberall war in weitem Umkreise ein Polizeifordon nationalliberalen Reichstagsfraktion in der wichtigen Frage des armiers zu schreiten, was natürlich in Anbetracht des gezogen, durch den kein gewöhnlich lebendes Wesen Schutzes der Arbeitswilligen habe in weiten Kreisen der deutschen  kommen konnte. Nur wenige Bevorzugte erhielten Industrie Befremden erregt; nicht weniger auch bei vielen Ange­Durchlaß und die Erlaubnis, sich den Firlefanz aus nächster hörigen der Partei selber, die der Meinung seien, daß endlich Nähe anzusehen. All die übrigen mußten aus meist recht be- etwas Durchgreifendes geschehen müsse.... trächtlicher Entfernung Aug' und Ohr anstrengen, um mal Der Herr Syndikus, der mit dieser Darlegung die Meinung ein paar abgerissene Klänge oder das Vorüberfliken einiger feines Verbandes vertreten dürfte, spricht dann von dem über­bunter Gestalten erhaschen zu können. Darob gab es bittere schäumenden Machtgefühl der Gewerkschaften und von den zahl­Worte und geknickte Patriotenherzen und manche nicht sehr reich vom Baune gebrochenen, als Machtprobe zur Demütigung zarte Verwünschung aus vaterländischem Munde war zu ver- der Unternehmer ins Werk gesetzten Streifs. Die Arbeitswilligen rufen und dem Ganzen erst das unentbehrliche Relief zu treibe und die Frage auf die Lippen dränge:" Leben wir denn nehmen. Dabei waren sie doch gekommen, uni Hurra zu würden in einer Weise behandelt, die das Blut in die Wangen rufen und geben. Und nun so. Na, uns soll's recht sein. Getränkte noch in einem Rechtsstaate?" Die mannigfachen Drang patriotische Leberwürste haben uns noch nie mehr als heitere falierungen der Arbeitswilligen bei Arbeiterausständen und Boy­Empfindungen abgerungen, und wenn die maßgebenden fotts im einzelnen zu schildern, die ganze Skala von Unbilden Stellen so mit dem köstlichen Gut asen, so sind wir ganz da durchzugehen, bom ehrenrührigen Schimpfwort an bis zum mit einverstanden. blutigen gemeingefährlichen Verbrechen würde zu weit führen.... Man solle meinen, daß das, was man im Punkte der Vergewaltigungen von Arbeitswilligen im Laufe der letzten Jahre erlebt habe, genügen müßte für jeden, der nicht vor lauter Dottrinarismus und unfruchtbarem Theoretisieren den Blick für Ein schwerer Unfall, dem ein jugendlicher Arbeiter von 15 Jah­die Wichtigkeit und das Notwendige verloren habe. Zum Schluß ren zum Opfer gefallen ist, hat sich am Sonnabendnachmittag in schreibt Dr. John: Ich hoffe zuversichtlich, daß die nationalliberale Reichstags- tragen. Die Firma beschäftigt mit der sehr gefährlichen Arbeit des Reichstags- bem Hüttenwert von Hoffmann u. Moh bei Eberswalde   zuge­fraktion auf Grund des inzwischen gewonnenen genaueren Gin- Streckens der aus der Walze kommenden glühenden Eisenstangen blickes in die tatsächliche Lage der Dinge den Notschrei der auch jugendliche Arbeiter unter 16 Jahren. Am Sonnabend nach­Arbeitswilligen und des von den Gewerkschaften terrorisierten mittag nun war der jugendliche Arbeiter Erich Betke damit be Unternehmertums gegenüber entschlossen sein wird, energisch an folchen Maßnahmen positiv mitzuarbeiten, die, ohne das eigent- schäftigt, die aus der Walze kommende Eisenstange mit der Zange liche Koalitionsrecht der Arbeiter anzutasten, doch dem Koa zum Strecken abzufangen. Er verfehlte sie, das glühende Gisen bohrte sich in seinen Oberschenkel ein und verbrannte diesen boll­litionsawange und den damit verknüpften ständig. Es bedurfte ziemlicher Anstrengungen, den jungen Men­Uebelständen einen Riegel vorzuschieben beschen von der durch seinen Schenkel gebohrten Stange zu befreien.

Womit wir aber nicht einverstanden sind, ist der Um­stand, daß stundenlang ganze Stadtteile und Straßen abge­sperrt und dem freien Verkehr entzogen waren. Wenn ein Dußend Proletarierkinder einmal zwanglos die Straße ent­lang geht, gibt es ein schneidige Polizeiattacke und hinterher ein Strafmandat.

Und überhaupt Jugend und Befreiungsfeier. Daß ich nicht lache! Im Zeitalter der schlimmsten reaktionären Maß­nahmen, in einer Zeit, wo jeglicher freiheitliche Drang schon im Reime erstickt werden soll, wo die Arbeiterjugend keine Vorträge über Schubert und Beethoven   anhören darf und Arbeitern untersagt wird, die Jugend in förperlichen Uebungen zu unterrichten. Ohne was sonst noch auf dem Ge­biete der Jugendschikanierung zu verzeichnen ist.

stimmt find."

Diesen Schrei nach einer neuen Zuchthausvorlage gibt das nationaliberale Blatt kommentarlos wieder.

"

Der Jesuitenantrag im Bundesrat.

Und wenn am gestrigen Abend auf dem Tempelhofer  Felde brennende Holzstöße zum Himmel aufloderten, so er­innerte das nur doppelt und dreifach an die Schmach, daß man im Herzen der Arbeiterjugend das heilige Feuer der Aufklärung, der Erkenntnis, einer hehren und schönen Welt­anschauung gewaltsam erstiden will. Und brennende Scham Der Berl. Lot.- Anz." meldet: Der Bundesrat dürfte sich noch muß aufsteigen bei all denen, die mit ansehen müssen, wie dieselben Kreise vor der Jugend die wiedererstandene Freiheit vor dem Wiederzusammentritt des Reichstags mit dem Jesuiten­in schwülstigen Worten feiern, die dem größten Teil des antrag beschäftigen. Es ist in der Sache eine kleine Verzögerung Volkes die elementarsten Menschenrechte zu zertrümmern be- dadurch eingetreten, daß der mit der Berichterstattung über diesen strebt sind und der Arbeiterjugend durch die heimtüdischen Antrag betraute Hanseatische Bundesratsbevollmächtigte und Ge­und brutalsten Machenschaften schon frühzeitig zum Bewußt- fandte Dr. Klügmann inzwischen aus dem Amt ausgeschieden und sein bringen, daß die wahre Freiheit im heutigen Klassen- diese Aufgabe auf seinen Nachfolger, Dr. Sieveting, übergegangen staat ein unerreichbares Ideal bleibt! ist. Dieser beherrscht übrigens als langjähriger Vertreter Elsaß­88 Lothringens beim Bundesrat die Materie vollständig. ar 88.88.

RED

Politische Uebersicht.

Alles klappt.ent

Der Schiffbau- Feiertag.

London  , 19. Oktober. Zu der gestrigen Rede Churchills wird noch folgende Ergänzung mitgeteilt. Nach der Feststellung,

Ein Militäraviatifer, Hauptmann des dritten Jägerbataillons, stürzte mit seinem Apparat infolge Versagens seines Motors aus beträchtlicher Höhe ab und trug schwere innere Verletzungen sowie einen doppelten Beinbruch davon. Merkwürdigerweise hat er durch den Sturz sein Gedächtnis vollkommen eingebüßt. Er war nachher nicht imitande, auch nur die geringsten Angaben über die Ursache des Unfalls oder über irgendwelche Einzelheiten zu machen. Der Unglückliche vermochte nicht einmal feine Frau und seinen Knaben wiederzuerkennen, die ihn am Krankenlager besuchten. Kleine Notizen.

Wegen mangelnder Einrichtungen mußte der Schwerverletzte nur notbürftig verbunden über eine Stunde liegen, ehe er nach dem Krantenhaus geschafft werden konnte. Diese äußerst gefährliche Arbeit muß von den jungen Leuten auch in Nachtschicht bei der mangelhaftesten Beleuchtung, die man sich denken kann, verrichtet werden.

Eisenbahnzusammenstoß. Der Eilzug 111 München- Treucht lingen stieß heute, Sonntag, 4 Uhr früh vor der Einfahrt in den Ingolstädter Hauptbahnhof seitlich mit einer Leerlokomotive zu sammen. Die Gilzugslokomotive, ein leerer Postwagen und ein Personenwagen sind entgleift. Vom Eilzuge erlitten 10 Neisende, der Lokomotivführer, der Heizer und der Zugführer geringfügige Verlegungen. Der Materialschaden ist unbedeutend.

Ein schweres Grubenunglück hat sich in einem Schacht des bes fannten Bleibergiverks von Gador   in der spanischen   Provinz Al­ meria   ereignet. Der Schacht stürzte infolge Nachgebens der Stüßen zin und verschüttete 14 darin arbeitende Bergleute. Die Rettungsarbeiten wurden sofort aufgenommen. Trok der ange­strengtesten Tätigkeit gelang es aber bisher nur fünf Leichen zu bergen. Es besteht wenig Hoffnung für die Rettung der neun an­deren Verschütteten. Wieder eine Explosion in einer englischen Grube. Eine rung der Norddeutschen Allgem. 3tg." erledigt. Schon in nationales Abkommen erleichert werden könnten, fuhr morgens in der Grube beschäftigt; jedoch befanden sich nur 11 Ar­Etwa 150 Arbeiter waren zur Zeit der Explosion gegen 11 Uhr Die braunschweigische Thronfrage ist nach der Versiche- daß die gegenwärtigen Flottenausgaben nur durch ein inter  - plosion fand in einer Mine in Bha bei Lanelly in Wales   statt. wenigen Wochen werden die guten Braunschweiger das Ver- der Redner fort: Sie erinnern sich meines Vorschlages eines fo- beiter in dem Stollen, in dem die Explosion erfolgte. Man eilte fo gnügen genießen können, ihren angestammten" Herzog von Gottes Gnaden feierlichst in seine liebe Residenzstadt ein- deutsche Reichskanzler geäußert, daß seine Regierung de- Explosion schwer verletzt worden. Sie mußten sofort in ein Gottes Gnaden feierlichst in seine liebe Residenzstadt ein- genannten Schiffbaufeiertages. Seit damals hat der fort zu ihrer Hilfe herbei. Acht der Arbeiter waren durch die zichen zu sehen. Das Kanzlerblatt schreibt nämlich: taillierte Vorschläge erwarte. Wir haben nicht die Absicht, in die Hospital gebracht werden. " In der braunschweigischen Thronfrage hat, wie wir be- materie einzutreten, außer wenn die deutsche Regierung richtet haben, das preußische Staatsministerium am Donnerstag dies für angebracht hält. Es ist sehr wichtig, daß von Beschluß gefaßt. Für die Beratung des Bundesrats wird da- unserer Seite in solcher Sache teine Schritte getan werden, die nach ein preußischer Antrag die Grundlage bil- nicht vollständig fair gegenüber Deutschland   wären, oder die so den. Dieser Antrag wird von dem Ministerpräsidenten und aussehen fönnten, als ob wir versuchten, für uns den guten An­Reichstanzler mit seiner vollen Verantwortlichkeit gededt, und schein zu erweden, als ob wir friedliche Vorschläge machten, da­es liegt nicht der geringste Grund dazu vor, es so darzustellen, bei aber der Gegenseite das Unrecht einer Ablehnung zuzuschieben als beabsichtigte der Reichskanzler bei der Entscheidung der suchten. Unsere Beziehungen zu Deutschland   haben braunschweigischen Frage die Person des Kaisers vorzuschieben fich wesentlich gebessert, ohne daß wir unsere Freund= und sich von der Verantwortung für die zu fassenden Beschlüsse schaft mit anderen Ländern verloren hätten. Deshalb ist der au entlasten." Moment nicht ungünstig, die freundliche Bezugnahme auf die Frage eines Schiffs baufeiertages aufzunehmen, welche in der Nede des deutschen   Reichskanzlers zu finden ist.

Die Lage in Mexiko.

der Nähe des Pruthflusses nächst Sniathn hat der 11jährige Schüler Jugendlicher Raubmörder. Aus Krakau   wird gemeldet: In der Nähe des Pruthflusses nächst Sniathn hat der 11jährige Schüler Eugen Tomaszcut seinen Mitschüler Bawluf, der einen größeren Geldbetrag bei sich hatte, erdrosselt, sich dessen Meider angeeignet und die Leiche dann in den Pruth   geworfen. Der jugendliche Raubmörder ist bereits verhaftet.

Letzte Nachrichten.

Unglück auf dem Starnberger See  . München  , 19. Ottober. Auf dem Starnberger See   geriet heute abend gegen 47 Uhr infolge dichten Nebels der Personendampfer " Quitpold", auf dem sich etwa 400 Passagiere befanden, auf Grund. Nach einer halben Stunde gelang es dem Dampfer, wieder loszu­tommen; er hatte aber das Steuer verloren und treibt jetzt steuerlos auf dem Sec. An den Dampfer mit Schiffen heranzukommen ist infolge des dichten Nebels nicht möglich. Der Dampfer muß also während der Nacht seinem Schicksal überlassen bleiben. Hilfe fann erst morgen früh, wenn der Nebel aufgehört hat, gebracht werden. Der Passagiere hat sich, wie aus ihren Rufen hervorgeht, eine große Aufregung bemächtigt.

Inzwischen entspinnt sich in der bürgerlichen Bresse ein gar niedlicher Streit darüber, ob die schöne Notiz der Leipz. Neuesten Nachr." über den Briefwechsel zwischen dem Reichs­fanzler und dem Kronprinzen mit der Billigung des letzteren in das Leipziger   Blatt hineingeschoben worden ist, oder ob Herr Paul Liman   alias Vorid seine guten Beziehungen zum Kronprinzen dazu ausgenußt hat, für sein Blatt Reklame zu New York  , 19. Oktober. Aus Merifo wird gemeldet, daß machen. Einige Blätter, darunter vornehmlich die klerikale Präsident Huerta alle in den Vereinigten Staaten ver­ Köln  . Volkszta.", suchten ihren Lesern glauben zu machen, breiteten Gerüchte über irgendeine freiwillige Aenderung in die Notiz wäre ohne Wissen des Kronprinzen in die Leipz. der merikanischen Regierung kategorisch dementiere. Neuest. Nachr." hineinpraktiziert worden. Wir halten das 74 von den 110 Abgeordneten, welche am 10. Of­für ein Märchen. Die auffällige Verkündigung feiner Mei- tober auf Befehl Huertas verhaftet worden waren, sind durch Wien  , 19. Oktober. Der französische   Aviatiker Pegoud wieder­nung über die Welfenfrage mag nicht aus freiem Antrieb des den zweiten Richter des Bundesdistriktes, der die Fälle unter­Aronprinzen erfolgt sein, seine guten Freunde mögen ihn dazu sucht hat, amtlich als Gefangene erklärt worden. Die holte heute auf dem Flugfelde Aspern   unter ungeheurem Andrang gedrängt haben aber die Annahme, daß Herr Liman die Abgeordneten sind alle politischer Vergehen beschuldigt, näm- des Publikums seine tollkühnen Flüge, wobei er abermals erstaun­Beröffentlichung hinter dem Rücken des Kronprinzen ohne lich des Aufruhrs und der Beamtenbeleidigung. Behn Ab- liche Leistungen zeigte. Er ließ sich aus einer Höhe von 1200 Metern deffen Wissen vorgenommen haben könnte, ist doch gar zu un- geordnete find heute, 26 andere bereits vorher freigelassen pfeilschnell zu Boden fallen, wobei er in der Luft nicht weniger als wahrscheinlich. fünf Saltomortales machte.

-

worden.

Ein tollkühner Flieger.