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Die Arbeitslosigkeit.

Hunger und Not unter den Tabatarbeitern.

Nun hat ein sozialdemokratischer Antrag zur Linderung der Arbeits­Losigkeit und ihrer Folgen die Kommission aufgerüttelt. Unsere Ge nossen   stellten bei der Stadtverordnetenversammlung den Antrag

einer

genauen

lichen Lebens. Und da liege für die öffentliche Meinung der J Schluß nahe, daß der Kavallerieoffizier in erster Linie Gentleman sein müsse, und nicht mit Unrecht wittere der Volkssinn weiter, daß der Ernst der Dienstauffassung, Der Steuerblock von 1909 hat sich vielleicht nicht träumen den Magistrat zu ersuchen: 1. In größerem Umfange, als bis jetzt die Hingabe an den Beruf da, wo er unbequem, lästig, lassen, daß seine Taten noch nach vier Jahren so traurige borgesehen ist, Not standsarbeiten vorzubereiten, um ins­langweilig werde, mit einem Worte: wo der Sport aufhöre, Folgen für Tausende von ohnehin schlecht entlohnten Arbeitern besondere auch nichtgelernten Arbeitern Arbeitsgelegenheit zu geben; leiden müsse unter allzu günstiger Vermögens- haben würden, aber wenn er sich dessen bewußt gewesen ist 2. zum Schuße der Arbeits- und Obdachlosen gegen Nässe und Kälte lage. Der Verfasser untersucht dann, wie das im Kriege wirke, und die Sozialdemokratie hat es nicht an warnenden Stufen är mestuben und Aiyle einzurichten, da die bestehenden to an die Kenntnisse, die Tatkraft, den Lebensernst und den fehlen lassen, dann kann man heute seinen Bewilligungs- iyle nicht ausreichten; 3. unverzüglich an die Ausarbeitung eines eisernen Willen die höchsten Anforderungen gestellt würden. Und eifer um so schmachvoller nennen. Der sorglofe Wahn, daß die Entwurfs einer Arbeitslosenversicherung zu gehen. er wagt die Frage: Ob dieser Ernst, dieser Arbeitswille überall rise in ein, zwei Jahren überwunden sein würde, ist vor den Dieser Antrag fam am Dienstag, den 21. Oftober, im Stadt­vorhanden ist? Ob er durch reiche Zulage, durch Gewöhnung an Tatsachen zerstoben. Wäre dem deutschen   Volke nicht eine parlament zur Beratung. Der Antrag unter 3 fonnte zurüdgezogen Lurus und Wohlleben gefördert wird?.... Wer sich zu neue, eine so gewaltige Steuerfampagne beschert worden, die werden, da in den letzten Tagen die gemischte Kommission unter früh an das behagliche Beben des wohlgestellten Junggesellen ge- für weite Streise alles andere in den Hintergrund drängte, so dem Vorsitz des Oberbürgermeisters zusammengetreten war. Diese wöhnt, dem geht auch im Kriege leicht der Tatendrang würde der durch die indirekten Steuern von 1909 herbor- Kommission hat sich grundsäglich für die Einführung der Arbeitslosen­nur so weit, als er dabei ein gutes Quartier er gerufene Notstand längst viel augenfälliger geworden sein. versicherung ausgesprochen. Man war sich aber noch nicht einig, wischen kann. Und wenn Sorge um das tägliche Brot in Der Winter steht vor der Tür. In den letzten Wochen welches System, das Genter oder das Kölner  , vorzuziehen sei. Es späteren Jahren gewiß nicht günstig auf die Nerven einwirkt, wer find nun aber im westfälischen Tabakrevier etta 25 8i- wurde beschlossen, das vorliegende Material das Leben bis zur Neige ausgekostet hat in der Jugend, wird garrenfabriken und Filialbetriebe ge- Prüfung zu unterziehen, auch soll mit den Gewerkschaften schwerlich starke Nerven in die Jahre hinüber- schlossen worden; fast 1000 abafarbeiter Fühlung genommen werden. Auf diesen Beschluß verwies der Ober­retten, wo er sie als Führer braucht." sind dadurch arbeitslos geworden, und noch immer scheint bürgermeister bei Beantwortung des sozialdemokratischen Antrags. Sier liegt nach des Verfassers Meinung im tiefften Grunde es feinen Stillstand in dieser rückläufigen Bewegung zu geben. Er erklärte ferner, daß größere Arbeitsgelegenheit gefchaffen werden das Mißtrauen weiter Kreise gegenüber der Kavallerie verankert. Verhältnismäßig am besten daran sind die Arbeiter, die durch soll durch Inangriffnahme von Bauten. Auch sollen noch weitere Man sehe ein glanzvolles, dem Sport und Vergnügen gewidmetes Anschluß an den Deutschen Tabatarbeiterverband für die Wärmehallen errichtet werden, wenn sich dies als notwendig ers Leben, denke an den Hannoverschen Spielerprozeß und ähnliches Zeiten der Not vorgesorgt haben, aber es ist ja bekannt, daß weist. In der Aussprache erklärte Genosse Möller, daß in und schließe daraus, daß das alles nur Spielerei, eine angenehme die Organisation unter den Tabatarbeitern erst in den letzten Frankfurt   auf Grund der Bahlen bei den Gewerkschaften mit un­Versorgung für die Söhne reicher Familien sei. Und auf noch Jahren bessere Fortschritte gemacht hat. Die Heimarbeiter gefähr 2500 Arbeitslosen zu rechnen sei. Die Arbeitslosen­etwas weist der Verfasser hin: stehen vielfach noch heute der Organisation fern. Die schwere versicherung müsse man so schnell als möglich zur Tat werden Schver geschadet haben auch sicherlich sogenannte Manöver- Not können selbst die Gemeindeverwaltungen nicht verkennen. laffen. Einem fortschrittlichen Handwerksmeister, dem ein Mittel­bilder. Der Fachmann weiß, daß das Manöver die Truppe im Durch Ausschreibung von Notstandsarbeiten wird versucht, ständler sekundierte, blieb es vorbehalten, sich gegen die Einführung Gelände üben soll. Dazu gehört für Kavallerie auch das das schlimmste Elend abzuwenden, aber das ist immer nur einer Arbeitslosenversicherung zu wenden. Er meinte, die Arbeiter Reiten einer Attacke im großen Verbande das soll ja gerade ein zeitweiser Behelf, und früher oder später sehen die Arbeiter follten in guten Zeiten sparen, dann hätten sie einen Notgroschen geübt werden. Da ist es denn zuweilen vorgekommen, daß in wieder der Sorge ins Gesicht. Mit der Ansiedelung neuer bei Arbeitslosigkeit. Andere Fortschrittler erklärten sich jedoch für ben Kaisermanövern solche Attaden auch da geritten Industrien versucht man zwar hier und da dauernden Ersak die Arbeitslosenversicherung.  - Den sozialdemokratischen Anträgen wurden, wo sie tattisch unmöglich waren, ja daß man zu schaffen, aber man hat nichts davon gehört, daß jene Be- wurde einmütig zugestimmt. um dem Navalleristen nicht das Selbstvertrauen zu nehmenstrebungen irgendwelchen Erfolg gehabt hätten. Die bekannte In Halle   a. S. wurde am 21. d. M. von der bürgerlichen Mehr­ihm auch wohl Erfolge zugesprochen hat, wo solche Tapfigkeit der Behörden steht dem vielleicht auch im Wege. nach dem Urteil tritischer Zuschauer mindestens heit des Stadtparlaments der Antrag der sozialdemokratischen Fraktion Der einzige Trost für die notleidenden Tabakarbeiter ist auf Einführung einer Arbeitslosenversicherung abgelehnt. 8wei sehr zweifelhaft waren. Da ist dann rasch das Urteil entstanden: Baradetruppe- schöne Wilder will man haben, das zurzeit das systematische Vorgehen der sozial- unserer Genossen schilderten das Elend in den Familien der Arbeits­ift alles. Kleinigkeiten haben oft tiefere Wirkungen als große demokratischen Gemeindevertreter zur Belosen. Sie verwiesen darauf, daß annähernd 3000 Arbeitslose unter Sachen. Das faiserliche Scherzwort von den Krefelder   Tän- fchaffung geeigneter und lohnender Arbeitsgelegenheit. zern, das dann zu dem Spottwort Tanzhusaren" geführt Wie stark die Zahl der Arbeitlosen in den nächsten Wochen hat, hat in dieser Verzerrung vielleicht mehr Schaden an- anschwellen wird, läßt sich im Augenblick nicht sagen; aber nach gerichtet als mangelhafte Leistungen im Kriege. Weihnachten werden sich mehrere Tausende dieser Arbeiter­So ein Schlagwort, einmal geprägt, haftet im Boltsgedächtnis: familien die schmachvolle Unvernunft des indirekten Steuer­ Ach was Grenzschuh, Tanghusaren werden gebraucht!" raubzuges von 1909 in traurigster Weise am eigenen Leibe empfinden. Und je länger die allgemeine Wirtschaftskrise anhält, desto schlimmer wird es um diese Arbeiter stehen, die bekanntlich auch in den Zeiten des guten Geschäftsganges faum so viel verdienen, daß sie das Allernotwendigste zum Lebens­unterhalt beschaffen fönnen.

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Wie die Kölnische Beitung" mitteilt, haben ihr diese Artikel eine große Anzahl von Buschriften eingetragen, von denen sie die eines alten Ravalleristen abdruckt. Der Verfasser tritt der Meinung entgegen, als ob man Grund hätte, an dem Geist der Waffe, ihrer inneren Tüchtigkeit und der Leistungsfähigkeit des Offizierkorps zu zweifeln. Immerhin sieht aber auch er noch gewisse Mängel. Er hält die adligen Regimenter, die ihre Eigen­

schaft aus geschichtlichen Gründen behaupten, für berechtigt, weniger zufrieden erklärt er sich mit denen, die erst in neuerer Zeit den Adel bevorzugen, worauf er fortfährt:

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In Hamburg   ist die Arbeitslosigkeit unter den Tabalarbeitern nicht weniger schlimm. In der Zeit vom 30. September 1912 bis 31. Juli 1913 büßten die organisierten Hamburger Tabalarbeiter 47 550 Arbeitstage ein. Von den Arbeitslosen waren in den zehn Diesen Regimentern stehen die bürgerlichen" gegenüber und es liegt für die Gegner der adligen" Regimenter eine Monaten männliche Zigarrenarbeiter durchschnittlich 43,97, weibliche gewiffe Ironie darin, daß viele dieser bürgerlichen meist 80,62, Bigarrenfortierer 47,20 und Hilfsperfonen in den Sortierereien int Westen stehenden Regimenter es find, auf die die Be 26,60 Tage arbeitslos. Zeitweilig waren von etwa 2500 Verbands­denken in bezug auf den Lugus am meisten au- mitgliedern über 400 ohne Beschäftigung. An Unterstützungen wurden treffen. Seit einigen Jahrzehnten haben sich nach und nach von der Zahlstelle während der zehn Monate 87 981 W. gezahlt. immer mehr Söhne reicher Industrieller, Groß Eine solche Arbeitslosigkeit haben die Hamburger Tabatarbeiter auch Taufleute und Kapitalisten dem Kavallerie- in den schlechtesten Zeiten nicht erlebt. dienst gewidmet. Diese jungen Leute, die in großen Ver­hältnissen aufgewachsen sind, haben das Leben in ben Regimentern verteuert. Sie sind das Erzeugnis ihrer Erziehung und führen die Lebenshaltung, die sie im elterlichen Sause gewohnt waren, meist in verstärkter Form weiter. Alle Genüsse des Lebens können sie sich leisten in einer Reichhaltig­feit, wie es früher die meisten Leutnants der Kavallerie, deren Bäter mehr als heute alte Offiziere oder Landwirte waren, nicht fannten. Der Einfluß reicher und wohlhabender Offiziere auf weniger bemittelte Kameraden muß aber, zumal in jugendlichem Alter, vielfach schaden.

Die bayerische   Reichspartei gegen die Arbeitslosenversicherung. Aus München   wird uns berichtet:

diesem Elend leiden. Von den Bürgerlichen   wagte niemand, auf die fachlichen Ausführungen Rede und Antwort zu stehen. Sie be­gnügten sich mit lautem Gelächter bei der Begründung des Antrages und lehnten stillschweigend den Antrag ab.

Politische Uebersicht.

Sansibar als Handelsobjekt.

Das Deutsche Reich hat für die Abtretung der Insel Helgoland  , den Engländern das Gebiet von Sansibar   überlassen. Seit einigen Tagen tauchen nun Gerüchte auf, daß Sanfibar wieder an Deutsch­ land   fallen soll. Als Entschädigung dafür, daß Deutschland   den Plänen Englands am persischen Golf und in Südperfien nichts in ben Weg legt. Die Scherlpresse dementiert diese Mitteilung:

Nach unseren Erkundigungen an Stellen, die darüber unter­richtet sein müssen, ist jedoch die Meldung in ihrem ganzen Umfange als erfunden zu bezeichnen. In den deutsch  - englischen Verhandlungen ist eine solche Abtretung auch von keiner Seite erörtert worden."

Soviel scheint jedoch festzustehen, daß in London   ein Schacher­

geschäft zwischen Deutschland   und England im Gange ist, denn Eng­land möchte am perfifchen Golf freie Hand haben.

Ersatzwahl im dritten oberpfälzischen Reichstags­wahlkreise.

Vorläufiges amtliches Wahlergebnis: Bei der geftrigen Reichstags­Die bayerische Reichspartei hat in einer Versammlung vom ersatzwahl im Wahlkreise Oberpfalz 3  ( Neumarkt  ) wurden im ganzen Dienstagabend in München   sich gegen die Arbeitslosenversicherung 13 892 gültige Stimmen abgegeben. Davon erhielten: Pfarrer Das Thema lockte eine buntzuſammengewürfelte Lederer- Zupburg( Zentrum) 11 766 Stimmen, Büttnermeister ausgesprochen. Gesellschaft an: Konservative, Mittelständler, Scharfmacher, Anti- Dollinger- Sulzbürg( liberal) 1012, Kassierer Trummert- Nürnberg semiten, gelbe und christliche Arbeiter. Die Herrschaften hatten mit( S03.) 527 und Defonom Bollinger- Ottershofen( Bentrum) 68 der Opposition der Sozialdemokraten gerechnet, denn sie hatten Stimmen. Bei der Hauptwahl im vorigen Jahre wurden im ganzen Der Verfasser, der im übrigen auf seine Waffe sehr stolz awölf Wächter der Wach- und Schließgesellschaft bestellt, die sich ist und immer wieder hervorhebt, wie sehr sich der berufliche Ernst frisch gebügelt an einzelnen Tischen im Saale   niederlassen mußten, 15 904 Stimmen abgegeben. Davon erhielten das Zentrum 13.740 und die Leistungsfähigkeit des Kavallerieoffigiers in legter Zeit um gegebenenfalls die Gegendemonstranten hinaus zubefördern. Die der Nationalliberalismus 1435, die Sozialdemokratie 661 Stimmen. gehoben habe, ficht dennoch mancherlei Mängel. Er rügt das eingebildeten Bechmänner hatten ihre Bedeutung jedoch überschätzt, wüste, beleidigende Schimpfen", das zuweilen Unter- denn unsere Genossen ließen die reaktionäre Gesellschaft vernünftiger- Der fiebente Aft der Mecklenburger Verfassungskomödie. Das Mecklenburger Land erfreut sich einer außerordentlich offizieren und leider auch noch Offizieren" eigen ist, als unweise unter sich allein. Der Referent, Generalsekretär Dr. Vogel, würdig für Untergebene wie für Vorgesetzte". Je höher der Bor  - meinte, es fehle an versicherungstechnischen Unterlagen für eine Leistungsfähigen Bolfsvertretung"- nicht nur was die Ber­gesetzte stehe, um so vornehmer sollte sein Ton sein, leider ist es Arbeitslosenversicherung, den Gewerkschaften könne die Kontrolle nicht bauungstätigkeit, sondern auch was Gemüts robustigkeit anbelangt. gesetzte stehe, um so vornehmer sollte sein Ton sein, leider ist es anvertraut werden, weil sie aus der Arbeitslosenunterstützung In einer einzigen Sigung hat die Kommission des außer zuweilen umgekehrt". Sehr vieles hat er an der Ausbildung eine Streifunterſtüßung eine Streifunterstüßung machen würden. Die Arbeitslosen ordentlichen Landtages die ganzen umfangreichen Verfassungsvorlagen der Einjährig Freiwilligen   auszusehen: Der zukünftige Reserveoffizier dient ein Jahr, ein Drittel unterstügung sei eine Unmoralität, weil dadurch der Trieb durch beraten", das heißt, die Vertreter der Nitter" in der Kom­der Zeit, die faum genügt, einen tüchtigen Kavalleristen zu for- aur Arbeit vermindert werde. Ein Versicherungsawang wäre auch mission haben völlig den Mund gehalten, waren sie doch von vorn­men. Dieses eine Jahr aber wird meist nicht voll au 3- ungerecht, da die wirtschaftsfriedlichen"( gelben) Arbeiter, die gar berein fest entschlossen, dem Verfassungsmonstrum den Hals um­Erleichterungen aller Art werden den teine Arbeitslosigkeit zu befürchten hätten, mitbezahlen mußten. audrehen, obwohl es zu ihrem eigenen Vorteil zurechtgemacht iſt. Einjährigen zuteil, nicht im Sinne der notwendigen Dienst- Sollte die Versicherung allgemein werden, dann würde schließlich Die regierenden Junker in Mecklenburg   dulden feine Verfassungs­auffassung und oft nicht mit Wissen und Wollen des Eskadron lein Arbeiter mehr arbeiten wollen. Die Versammlung quittierte reform! Die Kommissionsverhandlungen sind also bereits erfolglos chefs. Aber die Mittel und Wege sind zahlreich, durch die und diese Weisheit mit donnerndem Beifall. Dann strich Herr Vogel beendet. Am Dienstag nächster Woche tagt das Plenum wieder, auf denen der Einjährige von den internen Borge- den christlichen Arbeitern den Bart: durch das Genter System wo dann die Ritter  " dem Wechselbalg von Regierungsvorlage den festen schonende Behandlung erlangt. Nach würden die freien Gewerkschaften gestärkt und über die christlichen Totenschein formell ausstellen werden. Und das ist recht so und liegt dem vielfach zu kurzen Dienst ist er den Augen der Offiziere Gewerkschaften ein bedeutendes llebergewicht erhalten. Kann man durchaus im Interesse des werftätigen Volkes; denn die Regierungs­entrückt und bestrebt, recht wohl und teuer zu leben, daraus schließen, daß den Scharfmachern der Reichspartei nicht nur vorlage will die beiden Stände"( Gutsherren und Bürgermeister) alle leiblichen Freuden des Lebens im Ueber= maß zu genießen und das Geld des Vaters zu die gelben, sondern auch die christlichen Gewerkschaften ans Herz bestehen lassen und ihnen auch von vornherein zahlenmäßig die vergeuben. Er wird dadurch für den Dienst schlaff, gewachsen sind? In der Diskussion wurde der Sekretär des Arbeit Herrschaft im Landtage sichern. Nur ein feiner einflußlofer dem er in dem kurzen Jahr doch alle seine Kräfte widmen sollte. geber- Verbandes, Bergmüller, der sich gar nicht zum Wort test der Abgeordneten soll gewählt werden und zwar nach dem Den Hauptübelstand bezüglich dieses Punktes sieht der alte gemeldet batte, aufgerufen, um den christlichen Gewerkschaften noch elendesten aller Wahlsysteme, dem berüchtigten preußischen System. Kavallerieoffizier darin, daß der Einjährige nur vorübergehend mals Angst zu machen, daß nur die freien Gewerkschaften einen Ja, die mecklenburgische Regierungsweisheit treibt noch besondere oder gar nicht faserniert ist. Er schlägt deshalb die dauernde Vorteil von der Arbeitslosenversicherung hätten. Zum Schluß flebte Blüten. Die Regierung will nämlich, daß die Urwähler" mittels Kasernierung der Einjährigen vor, allerdings unter beträchtlichen der konservative Landwirtebändler Bed b Rathsberg die Reichs Stimmzettel abftimmen sollen, aber den Wahl vorstehern soll Vergünstigungen und sorgsamer Absonderung von den gemeinen ratstammer an, sie möge die von der Regierung den Gemeinden das Recht eingeräumt werden, in diese offen abzugebenden Soldaten. Er verlangt weiter, daß Einjährige, die sich durch in Aussicht gestellten Zuschüsse ablehnen. Stimmzettel einzusehen! Dabei führt die Regierung selbst an: Schmiergelder Diensterleichterungen erkaufen und dadurch Resolution, die sich gegen die Arbeitslosenversicherung ausspricht. Der unbestrittene Nachteil der öffentlichen Wahl ist der, daß sie Ingerechtigkeit, Nachlässigkeit und Unwahrheit züchten, nicht Offi- ging die reaktionäre Gesellschaft auseinander. eine bedenkliche Beeinflussung der wirtschaftlich ab­ziere werden dürfen. Abgesehen von diesen Einzelerscheinungen hängigen Wähler ermöglicht".

genußt.

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Nach Annahme einer

Trotzdem will sich die Regierung über dieses bedenkliche" Wahl­verfahren hinwegiezen. Auch die Arbeiterschaft fann also nur wünschen, daß die Ritter" aus entgegengeseztem Intereffe diefes Verfaffungsscheufal in die Wolfsschlucht werfen. Für das

Aus dem bayerischen Landtage.

sind beide Kritiker der Kavallerie sich darin einig, daß im Offizier­Kommunale Arbeitslosenversicherung. forps dieser Waffe ein übermäßiger Zugus getrieben wird, In Ludwigshafen   a. Rh beschloß der Stadtrat am 20. d. Mts. der zur Plutokratisierung des Offizierkorps der reitenden mit Wirkung vom 1. Oftober 1918 ab die Arbeitslosen Truppen führt. Grstvedt sich das Urteil des ersten Kritikers auf versicherung nach dem bayerischen Musterstatut der Regierung die Kavallerie insgesamt, so sieht der zweite das Uebel vorwiegend vom Jahre 1909( Kombination von Genter und Berner System) Reich aber ist es eine Ehrenfache, endlich der Verfassungsschmach in den bürgerlichen Kavallerieregimentern, deren Offiziere aus der einzuführen. Für diese Zwede sollen 10 000 m. in das in Mecklenburg   ein Ende zu machen! reichen Bourgeoisie hervorgehen. Es ist in der Tat ein guter Bei- städtische Budget eingestellt werden. Die öffentliche gemeindliche trag zur Jronie, daß der alte Kavallerieoffizier", der offenbar dem Arbeitslosentasie umfaßt zwei Abteilungen: Versicherungs- und Adel angehört, die bürgerlichen Anklagen gegen die feudalen Regi- Buschußkaffen. Es wurde ferner beschlossen, an den Landtag eine menter heimzahlen fann mit dem gegen die bürgerlichen" Regi- Betition zu richten, in der ein Gesetz berlangt wird, das menter erhobenen Vorwurf: Reiche Offiziere beleben ben Gemeinden das Recht gibt, eine 3 wangs arbeitslosen oft nicht den Geist, der gefordert werden muß!" versicherung für nicht organisierte Arbeiter einzuführen. Aber wen wundert es, daß sich in der kapitalistischen   Gesellschaft, wie die Wissenschaft und die Justiz, so auch das Militärwesen schon vor zwei Jahren eine Kommission zur Prüfung der Frage Darauf erörterte das Haus die Anträge der verschiedenen Bar­plutokratifiert! einer tommunalen Arbeitslosenversicherung ein. Die Arbeit dieser teien zur Gehaltsaufbefferung der Staatsarbeiter und Angestellten.  gemischten Kommiffion ging aber nur ganz langsam vonftatten. Die Sozialdemokraten forderten Urlaub, Revision der Gehalts­

Die Anträge zur Arbeitslosenversicherung wurden am Freitag einstimmig vom Landtag dem Finanzausichuß überwiesen, nachdem Genosse Timm in seinem Schlußwort den dringenden Wunsch aus­gesprochen hatte, daß der Ausschuß doch größere Mittel für die Die Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt   a. M. setzte Arbeitslosenversicherung zur Verfügung stellen möchte.