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Nr. 281.

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Vorwärts

Berliner Volksblatt.

80. Jahrg.

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Telegramm- Adresse: ,, Sozialdemokrat Berlin".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritzplatz , Nr. 1983.

Reform und Revolution.

Genosse Peus in Dessau hat das alte Problem neu auf gerollt und in seiner bekannten Weise restlos gelöst. Für ihn lautet die Frage: Reform oder Revolution? Genosse Peus antwortet darauf: Reform, Reform und noch einmal Reform!

Fort mit der vom Moderduft einer überwundenen Romantik

Sonntag, den 26. Oktober 1913.

Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt Moritplak, str. 1984.

tonung nur eines bestimmten Kampfmittels ist hier vom im großen und ganzen unbekannt war, erreichte zwar nicht Uebel; im Zusammenwirken aller Kampfmittel, im Ausnußen die Stimmenzahl des Abgeordneten Hildenbrand, der den aller Kampfesmöglichkeiten liegt die Gewähr des Erfolges. Wahlkreis 13 Jahre vertreten hatte. Immerhin aber hat die Werden die drei Armeekorps der Arbeiterbewegung in Abweisung dieses mit unerhörter Wucht und den skrupel­dieser Erkenntnis geschult, bleibt in ihnen, trop getrennten losesten Mitteln geführten Angriffs bewiesen, daß Stuttgart­Aufmarsches, eine gemeinsame Marschrichtung, dann werden sie auch die letzten Widerstände, die sich einer Sozialisierung Amt die Hochburg der Sozialdemokratie ist und bleibt! der Wirtschaft und Gesellschaft entgegenstellen, gemeinsam

überwinden. Dann waren die Reformleistungen, die sie bis Auf, zu den Stadtverordnetenwahlen!

durchsetzten revolutionären Phrase. Fort mit der gefährlichen dahin vollbracht haben, die unerläßlichen Vorbedingungen des Verherrlichung" früherer Revolutionen, die durch Akte der letzten Entscheidungskampfes. Nicht im Organisieren um der Nur noch zwei Wochen trennen uns von den Stadtverordneten­Gewalt mit einem Ludergeruch behaftet sind.( Genosse Peus Organisation willen, nicht in der Heranzüchtung kleinbürger- wahlen. Am 9. November sollen die Wähler entscheiden, wer die spricht in diesem Zusammenhange im geschmackvollen Stile lichen Behagens über diesen oder jenen Reformerfolg, der in nächsten 6 Jahre die zur Wahl stehenden Bezirke im Rathause ver­der Kreuzzeitungshistorifer von den Septembermördern" den meisten Fällen nicht einmal der Gesamtheit der Arbeiter- treten soll. Für die Wähler der dritten Abteilung kann es feinem der großen französischen Revolution.) Hinein in die Konsum- schaft zugute kommt, liegt die Gewähr der Niederwerfung 3weifel unterliegen, wen sie am 9. November zu wählen haben. bereine, Baugenossenschaften und in alle auf eine praktische des kapitalistischen Klassenstaates, sondern in der Verbreitung Sie können nur einem Vertreter der Sozialdemokratie ihre Stimme Gegenwartsarbeit eingestellten Organisationen! Unsere Re- der Erkenntnis, daß die Arbeiterschaft durch Reformen zur geben. Dabei handelt es sich für uns noch darum, eine möglichst volution braucht keine Gewalt; nur in der Dauermacht der Revolution kommen wird. hohe Stimmenzahl auf die Kandidaten der Sozialdemokratie zu wirtschaftlichen und politischen Organisationen liegt das Sie wird dazu kommen und es wird nicht von ihr ab- vereinigen. Der Kommunalfreisinn ist rührig an der Arbeit, um Fundament der Freiheit der Zukunft." bestimmte Bezirke der dritten Abteilung zu halten und uns ge­hörige abzunehmen. Da gilt es auf der Wacht zu sein und jede Gelegenheit zu eifriger Werbearbeit für unsere Kandidaten zu be­nußen. Die Gegner haben ein Zirkular versandt, in dem es heißt:

Das ist dem Sinne nach der letzte Schluß Beusscher Reformiveisheit. Nur schade, daß dies Ergebnis potenzierter Gescheitheit in das, aus Höflichkeit an dieser Stelle nicht mit feinem wahren Namen bezeichnete Gegenteil von Gescheitheit umschlägt.

Denn es kommt nicht darauf an, eine Antwort auf die Frage zu finden, ob Reform oder Revolution für die kämpfende Arbeiterschaft der richtige Weg sei. In Wirklichkeit muß der Kampf für den Sozialismus mit der Parole: Reform und Revolution durchgefochten werden. Das eine schließt das andere nicht aus. Im Gegenteil: die dem Klassenstaate ab­getrozten und die von der Arbeiterschaft aus eigener Straft geschaffenen Reformergebnisse werden und müssen die Kern­truppe der Arbeiterbewegung in den Stand setzen, den letzten und entscheidenden Kampf gegen die um die Erhaltung ihrer Herrschaft ringenden Gewalten des Klassenstaates zu einem siegreichen Ende zu führen.

Das Wort von den drei Armeekorps der Arbeiterbewe­gung ist zur Genüge bekannt. Alles, was diese drei Be­tätigungsformen, die genossenschaftliche, gewerkschaftliche und politische, bisher geschaffen und geleistet haben und in nächster Zukunft noch leisten werden, ist ein Vormarsch im Reform­gelände. Aber für jedes dieser drei Armeekorps wird ein Zeitpunkt kommen, an dem der Vormarsch auf Widerstände stößt, an denen man nicht durch geschicktes Manövrieren vorbeikommt, die vielmehr durch eine scharfe Abwehr- und Angriffstaktik überwunden werden müssen. In einem solchen Falle werden die drei getrennt marschierenden Armeekorps im eigenen Interesse vereint zu schlagen haben.

hängen, ob es dabei zu Akten der Gewalt kommt. Aus Gründen der Zweckmäßigkeit hat sich die Arbeiterbewegung bisher auf den Boden der Gefeßlichkeit gestellt, auf dem Re­formen möglich sind. Und sie wird diesen Boden nicht ver­lassen, wenn sie nicht mit offener oder versteckter. Gewalt davon verdrängt wird. Werden aber ihre Gegner, die ihre Macht mit den Mitteln der Gewalt stüßen, auf die Anwen­dung dieser ihrer Meinung nach wirksamen Mittel verzichten, wenn die durch Reformen erstarkte Arbeiterbewegung sie von ihren Sitzen aufjagen will? Wer da glaubt, daß die Groß­banken und die Großindustriellen, daß die Armee- und Re­gierungsjunker, daß die Monarchien Deutschlands vor einer viele Millionen zählenden Genossenschafts- oder Gewerkschafts­bewegung oder vor einem Meer von Stimmzetteln oder auch vor einem Austritt der Maffen aus der Landeskirche freiwillig das Feld räumen, der mag meinen, daß die Freiheit der Zu­funft ohne gewaltsame Erschütterungen ihren Einzug halten wird. Wer aber diesen Glauben nicht hat, der wird mit der Möglichkeit rechnen müssen, daß die der Ar­beiterbewegung feindlichen Mächte zu Maßnahmen der Ge­walt greifen werden. Dann gibt es für die Arbeiterbewegung nur zipei Möglichkeiten: entweder feige zurückzuweichen, da­durch der feindlichen Gewalt noch mehr Offensivluft und Offensivkraft einzuflößen und damit die bisherige Reform­arbeit zu gefährden und weitere Reformarbeit zu erschweren, venn nicht gar unmöglich zu machen. Oder aber der Gewalt der Herrschenden die Gewalt der Notwehr entgegenzuseßen, einer Notwehr, die mit möglichst wenig Opfern und in möglichst kurzer Zeit den Gegner unschädlich macht.

Die im November des Jahres stattfindenden Stadtver ordnetenwahlen, bei denen ein Drittel der bisherigen Mandate zu erneuern ist, haben dadurch besondere Bedeutung, daß die Sozialdemokratie sich rüstet, die letzten Mandate dritter Abtei­lung, die noch im Besize der bürgerlichen Parteien sind, zu ge= winnen. Es muß alles versucht werden, diese stark bedrohten Bezirke zu retten und ihre bewährten Vertreter, die seit mehreren Jahrzehnten ihre Dienste dem Allgemeinwohl gewidmet haben, der städtischen Verwaltung zu erhalten. Im 38. Wahlbezirk 3. Abteilung( Friedrich- Wilhelmstadt, südlicher Teil von Moabit ), der bisher von der bürgerlichen Partei mit erheblicher Majorität gehalten wurde, ist durch Tod des Stadtverordneten Bitterhof eine Neuwahl erforderlich, die ganz besondere Wahlanstrengungen nötig macht. Nicht aussichtslos sind die Versuche, einen oder den anderen Sig 3. Abteilung wieder zurück zu erobern.

Den Ansprüchen der Sozialdemokratie ist die Forderung der Entwickelung unserer städtischen Verwaltung entgegenzuschen nach einem besonnenen, ruhigen und gesunden Fortschritte in unter Berücksichtigung und im Einklang mit der Steuerkraft unserer schwer arbeitenden und stark belasteten Bürgerschaft.

Wir bitten Sie, unsere Bemühungen, die Wahl selbstloser bürgerlicher Vertreter zu sichern, unterstüßen zu wollen und durch einen Beitrag zu den sehr erheblichen Wahlunkosten eine energische Agitation zu ermöglichen."

Dieses Zirkular ist von einer Anzahl freisinniger Stadtver­ordneter unterzeichnet, und es haben auch bereits Versammlungen stattgefunden, in denen für die Wahl bürgerlicher Kandidaten Propaganda gemacht wird. Es bedarf wohl an dieser Stelle kaum einer Bemerkung über den Inhalt des obigen Zirkulars. Unsere Genossen wissen, daß es keine selbstloseren Vertreter im Rathause geben tann, als die Sozialdemokratie, die sich die Bekämpfung der im Rathause fich breit machenden Bank- und Börseninteressen und

Klugheit und Energie, gepaart mit der Begeisterung, zur Die Genossenschaftsbewegung ist gewiß nüßlich, um Erhaltung seiner kostbarsten Güter alles einzusetzen, sind die einen möglichst großen Teil der Arbeiterklasse als Konsumenten feelischen Voraussetzungen für einen solchen im Bereiche der zu schützen, ihnen den Bezug ihrer Lebensbedürfnisse zu er- Möglichkeit liegenden Notwehrkampf. Diese seelischen Vor­leichtern und zu verbilligen und dadurch den Kaufwert ihres aussetzungen werden aber nicht geschaffen durch eine Ver­Lohnes zu erhöhen. Es liegt auch durchaus auf dem Wege ächtlichmachung revolutionärer Volksbewegungen der Ver- der Interessen der Hausagrarier zum Ziele gejezt hat. dieser notwendigen und segensreichen Reformarbeit, zur gangenheit. Die sozialistische Wissenschaft verherrlicht" die Unsere Genossen sollen sich nicht täuschen. Unsere Gegner ar­Eigenproduktion auf genossenschaftlicher Grundlage über- Revolutionen nicht um der bloßen Gewaltakte willen. Sie beiten geräuschlos, aber bei ihren Beziehungen zu den Hausagrariern zugehen. Aber all das wird nur Teilarbeit mit Teilerfolgen will die historische Bedingtheit der Kämpfe aufdecken und die um so intensiver. Diese Tatsache muß unsere Genossen veran bleiben können, zu einer Ueberwindung der kapitalistischen Lehren, die auch noch für Gegenwart und Zukunft Geltung lassen, die kurze Zeit bis zum 9. November zu tiefgehender Agi­Wirtschaftsform wird es niemals führen. Selbst wenn die haben, an den Tag bringen. Das hat mit revolutionärer tation für die Kandidaten der Sozialdemokratie auszunuzen. Genossenschaftsbewegung dazu übergehen könnte, eigene Phrase" nicht das mindeste zu tun. Schädlicher aber und Maschinenfabriken für ihre verschiedenen genossenschaftlichen gefährlichere Illusionen erweckend als die sogenannte revolutio­Produktionsbetriebe zu errichten, wie will sie sich in großem näre Phrase ist die überspannte reformistische ,, Klugheit" à la Maßstabe in Besitz der erforderlichen Kohlen- und Eisen- Peus. Und gegen solche auchsozialistischen Anschauungen mit vorräte sezen? Wie will sie die Macht der Kartelle, Syndikate konterrevolutionärem Einschlag heißt es Front machen im und der mit diesen versippten Großbanken brechen? Auch Interesse der Arbeiterbewegung. eine nach vielen Millionen zählende Konsumvereinsbewegung kann die Hauptwurzel und den Hauptstamm der kapitalisti­ schen Wirtschaftsweise nicht erschüttern. Ganz abgesehen da­von, daß diese Kapitalmächte dank des ihnen zur Verfügung stehenden politischen Einflusses die Gesetzgebung so beein­fluffen können, daß die genossenschaftlichen Bäume nicht in den Himmel wachsen.

"

Die Wahl in Stuttgart .

Die Wählerliften.

steht. Diese Wählerlisten sind aber sehr mangelhaft, wie uns von Am 9. November kann nur wählen, wer in der Wählerliste vielen Seiten glaubhaft nachgewiesen ist. Zahlreiche Wähler haben auf ihren Einspruch gegen die Richtigkeit der Wählerliste die Mit­teilung erhalten, daß ihrem Antrag auf Aufnahme in die Wähler­liste nicht hätte Folge gegeben werden können. Diejenigen, deren Aufnahme wegen rückständiger Steuern nicht hat erfolgen können, legten uns ihre Steuerquittungen für die vier Quartale des letzten Steuerjahres vor. Andere Aufnahmen waren nicht erfolgt, iveil angeblich entstandene Krankenhaustojten nicht bezahlt waren. In verschiedenen Fällen war aber eine Aufforderung an die betreffen­den Personen zur Zahlung nicht ergangen, so daß nach alter Pragis dieje Leute in die Wählerliste hätten aufgenommen werden müſſen. Die vielen Beschwerden, die jetzt einlaufen, scheinen auf recht mangelhaft aufgestellte Wählerlisten hinzuweisen. Die jetzt Ab­gewiesenen haben keinen anderen Weg, um zu ihrem Recht zu kommen, als die Einleitung des langwierigen Verwaltungsstreit verfahrens. Das kann ihnen aber praktisch nicht viel nüßen, da die Entscheidung fällt, nachdem die Wahlen längst vorüber sind. Arbeitslosigkeit nicht in der Lage waren, Steuern zu zahlen. Aus Viele Personen stehen nicht in der Liste, weil sie infolge langer allen diesen Gründen erwächst für diejenigen, die in der Wähler liste stehen, die doppelte Pflicht der Ausübung ihres Wahlrechtes. Daß diese Pflicht am 9. November nur im Sinne der Sozialdemo fratie ausgeübt wird, versteht sich am Rande.

Stuttgart , 25. Oktober. ( P ribattelegramm des Vorwärts".) Die Landtagsersatzwahl für Stutt gart Amt für den nach Hamburg verzogenen Genossen Hildenbrand fand heute statt. Der sozialdemokratische Deswegen ist die genossenschaftliche Betätigung nicht Kandidat, Genosse Albert Pflüger , Redakteur der Tag zwecklos und überflüssig, sie ist aber auch kein Allheilmittel, wacht", wurde mit 5647 Stimmen gewählt. Sein national­als das sie neben Peus unter anderen auch der bekannte Pro­feffor Staudinger hinstellen möchte. Sie wirkt auf der einen liberaler Gegenkandidat, Stadtpfarrer amparter Seite im Sinne einer Reform, indem sie einen Teil der Stuttgart , der von der Volkspartei, dem Zentrum und dem Arbeiterschaft in manchen Gebieten des Konsums vor kapi- Bayernbund unterstützt wurde, erhielt 4146 Stimmen. Im talistischer Uebervorteilung bewahrt, sie schafft auf der anderen vorigen Jahre eroberte die Sozialdemokratie das Mandat mit Seite auch die ersten Anfäße einer Regelung des Konsums, 6715 gegen 2460 nationalliberale, volksparteiliche und 169 die eine der Hauptaufgaben einer sozialistischen Wirtschafts- bündlerische Stimmen. und Gesellschaftsordnung sein wird. Aber diese sozialistische Der Wahlkampf war äußerst heiß. Die bürgerlichen Gesellschaftsordnung selbst herbeiführen kann die Genossen- Parteien hofften ernsthaft, den Wahlkreis der Sozialdemo­schaftsbewegung für sich allein nicht Es bleibt schon bei der alten Wahrheit, daß die Soziali- fratie streitig machen zu können. Der Kandidatenwechsel und sierung der Gesellschaft nur durch den Klassenkampf der Ar- die ihn verursachenden Parteivorgänge wurden in der Presse beiterschaft bewirkt werden kann. Dieser Kampf gegen die und in Flugblättern von den Gegnern skrupellos ausgenugt. bei aller Konzentration komplizierte Kapitalsmacht und gegen Die Arbeiterschaft suchte man nach Göppinger Muster mit die vielartigen Formen des Klassenstaates ähnelt heute mehr Flugblättern früherer Hildenbrand- Wähler", die voni Wahl­denn je der Vielgestaltigkeit moderner Kriegskunst. Un fomitee verbreitet wurden, zu fangen. beschadet unserer grundsäklichen Feindschaft gegen Krieg und Der Wahlausfall in Baden hatte zudem die Sieges in Aktion, die durch das Brandtsche Spionagesystem ins Unheil Am Sonnabend trat das Fähnlein der sieben Zeugleutnants Militarismus, würden wir es doch für absurd halten, wenn hoffnung des bürgerlichen Blocks von der Volkspartei bis zum gebracht worden sind. Pegreiflicherweise waren die Herren, die ein moderner Staat seine Wehrkraft ausschließlich auf der Bauernbund gestärkt und sie zur Ansehung seiner ganzen gegen das Urteil erster Instanz Berufung angemeldet haben, nach Infanterie oder der Artillerie oder irgendeiner anderen Waffe aufbauen wollte. Nein, jede dieser Waffen muß in Verbindung Kraft angespornt. Der frühere Kandidat, ein Major a. D., Sträften bemüht, ihre Position zum mindesten nicht zu verschlech­und als Ergänzung mit den anderen. Waffen Schlachten- den im politischen Leben niemand ernst genommen, wurde tern. Trotz alledem mußte auch hier wieder die Einhelligkeit auf­wirkungen erzielen. Und genau so ist es mit dem modernen durch einen Vertreter der nationalliberalen Partei ersetzt. fallen, mit der diese Zeugen beteuerten, daß es ihrer Ueberzeugung Alaffenkampf. Jede Einseitigkeit, jede ausschließliche Be- Doch alle Mühe war umsonst. Genosse Pflüger, der vordem nach für die Firma Krupp ja gar feine Geheims

Das Zeugnis der Mitfchuldigen.