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Br. 284. 30. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Zwangsinnungen und Arbeitgeberverbände.

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Mittwoch, 29. Oktober 1913.

zwischen Arbeitgebern und Arbeitern vereinbar ist, so dürfen sie auch im übrigen teine Beschlüsse fassen, die sich als Kampf­maßregeln in einem wirtschaftlichen Streite zwischen Arbeit­gebern und Arbeitern darstellen. Deshalb ist es zum Beispiel unzulässig, wenn 3wangsinnungen ihre Mit­lieder bei Strafe verpflichten, alle gewerf­schaftlich organisierten Gesellen zu entlassen und nur solche Gesellen in Arbeit zu nehmen, die einen bestimmten Nevers unterzeichnet haben, oder wenn sie ihren Mitgliedern unter Strafandrohung allgemein und ohne Rücksicht auf den Inhalt verbieten, Sonderverträge mit den Gesellen ab­zuschließen und wegen der Nichtbefolgung solcher Vorschriften Strafen gegen die Innungsmitglieder festsetzen.

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die sich diesem Beschluß nicht gefügt hatten, mit Ordnungs­Strafen in Höhe von 20 Mart für jeden Tag der Zuwiderhandlung belegte. Noch toller trieben es ver­schiedene Bäckerinnungen. Berechtigtes Aufsehen erregte der Terrorismus In den interessierten Kreisen wurde schon lange danach insbesondere der Magdeburger gestrebt, die Zwangsinnungen korporativ den in sehr vielen Bäderinnung. Einige Mitglieder dieser Jnnung, welche Gewerben bestehenden sogenannten Arbeitgeber- Schutzverbänden die von den Arbeitern gestellten Forderungen bewilligt hatten, anzugliedern, um so auch die Unternehmer, die mit den scharf- wurden vom Innungsvorstand in Dauerstrafen von macherischen Tendenzen der Arbeitgeber- Schutzverbände nicht 20 Mart pro Tag genommen. Einzelnen Meistern sympathisieren, zwangsweise derem Einfluß zu unterstellen wurden auf diese Weise Summen von 1000 Mart und und sie zur Beitragsleistung an diese Organisationen zu ver- darüber abgeknöpft. Alle Beschwerden waren erfolg pflichten. Von vornherein war es zweifelhaft, ob der Beschluß los, denn der Regierungspräsident, der über Beschlüsse, welche lediglich dazu dienen, die Innungsmitglieder einer Zwangsinnung, welcher den forporativen Anschluß an solche Beschwerden in legter Instanz zu entscheiden hatte, zur Befolgung der von den Arbeitgebern zum Behufe der Er­den Arbeitgeberschutzverband ausspricht, gesetzlich zulässig ist, billigte es, daß die Innungsmitglieder, die im Sinne langung günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen getroffenen denn der 81a R.-G.-D., der die Aufgaben der Innungen des§ 81a der Gewerbeordnung bemüht waren, ein gedeih­Verabredungen zu nötigen, verlegen überdies die Vor­umschreibt, verpflichtet diese zur Förderung eines gedeihlichen liches Verhältnis zwischen Meistern und Gesellen zu fördern, schriften der Gewerbeordnung gegen den Koa­Verhältnisses zwischen Meistern und Gesellen", während die hierfür mit der Vermögenstonfistation bestraft titions zwang. Eine Verpflichtung der Innungsmitglieder, mur Arbeitgeberschutzverbände, als gegen die Arbeiter gerichtete werden. bestimmte Gesellen in Arbeit zu nehmen oder bestimmte Gesellen zu Die rigorosen Strafen der Innung laufen nämlich Kampforganisationen, ganz andere Ziele verfolgen. in ihrem Effekt auf eine Vermögenskonfiskation hinaus; aber entlassen, ist auch nach§ 41 der Gewerbeordnung unzulässig. Soweit indes die Junungsmitglieder in den von ihnen abzuschließenden Sonder­Das ist früher auch von der Regierung anerkannt worden. trotzdem ist den Terrorisierten der Rechtsweg ver­verträgen Verpflichtungen übernehmen sollen, die mit bestimmten, Als sich seinerzeit der Vorstand des Bundes deutscher schlossen. gesetzlich von den Innungen zu verfolgenden und daher auch von Schneiderinnungen an den damaligen Handels- Das Vorgehen des Innungsvorstandes enthält aber auch den einzelnen Immungsmitgliedern zu unterstüßenden Innungs­aufgaben in Widerspruch stehen würden minister Möller mit der Anfrage wandte, ob gegen den einen flagranten Verstoß gegen die§§ 152 und 153 der zum Beispiel die Ver­forporativen Beitritt der Innungen zum Allgemeinen deutschen Gewerbeordnung, die bekanntlich gegen die Arbeiter mit un- pflichtung, ausschließlich einen anderen als den von der Innung Den Arbeitgeberverband für das Schneidergewerbe Bedenken vor erbittlicher Härte zur Anwendung gebracht werden. eingerichteten Arbeitsnachweis zu benutzen und somit den liegen, antwortete dieser mit einem vom 20. Januar 1903 terroristischen Innungsmännern wurde aber von der Justiz Innungsarbeitsnachweis grundsätzlich zu meiden oder, soweit fie sich zur Innehaltung der Sonderverträge durch ehrenwörtliche datierten Erlaß, in welchem ausgeführt wird, daß die ein Freibrief für die Mißachtung des Terrorismusparagraphen Erklärungen verpflichten sollen, sind die Zwangsinnungen befugt. Innungen im allgemeinen nicht zum Eintritt in der Gewerbeordnung ausgestellt. Ein Strafantrag ihren Mitgliedern den Abschluß derartiger, gegen die Geseze oder einen Arbeitgeberverband berechtigt seien und gegen die Vorstandsmitglieder der Innung wurde in allen gegen die guten Sitten verstoßender Verträge zu untersagen." daß der dennoch vollzogene Beitritt die Schließung der Instanzen abgelehnt. Auf erhobene Beschwerde ent Den Scharfmachern in den Schußverbänden ist dieser Innung zur Folge haben könne. In bezug auf den All- fchied das Oberlandesgericht Naumburg , daß die Erlaß erklärlicherweise sehr peinlich, macht er doch den Wert gemeinen deutschen Arbeitgeberverband für das Schneider Zurückweifung des Strafantrages zu Recht erfolgt sei, und in des Anschlusses der Zwangsinnungen an die Arbeitgeberschutz­gewerbe heißt es in dem Erlaß: der Begründung dieses Beschlusses wird in der Hauptsache verbände, der von ihnen so eifrig gefördert wird, recht Dieser Verband ist seiner Bestimmung nach, wenn es auch in ausgeführt, daß den Mitgliedern des Innungsvorstandes das problematisch. Immerhin ist aber dieser Erlaß noch eine den Statuten nicht klar hervortritt, ein Sampfverein Bewußtsein der Rechtswidrigkeit ihres Verhaltens gefehlt habe. Halbheit. Wenn den Innungen nun auch verboten ist, sich gegenüber den Organisationen der Arbeit Diese Vorgänge, die ein Hohn auf den Rechtsstaat sind, direkt an den Kampfmaßnahmen der Arbeitgeberverbände zu nehmer. Seine Bestimmung steht somit in Widerspruch wurden von den sozialdemokratischen Abgeordneten im Land- beteiligen, so sind sie doch auch weiterhin berechtigt, korporativ zu§ 81a 8iffer 2 der Gewerbeordnung, wonach die tage in der Sigung vom 25. Februar d. J. zur Sprache den Arbeitgeberverbänden beizutreten. Dadurch werden ihre Aufgabe der Innung die Förderung eines gedeihlichen Verhältnisses gebracht. Hier erklärte der Handelsminister Sydow, Mitglieder, unter denen sich immerhin eine ganze Anzahl be­zwischen Meistern und Gesellen ist." Eine andere Stellung zu dieser Frage als der lange daß er den Beschluß der Magdeburger Bäckerinnung nicht finden, die nicht aus eigenem Triebe, sondern nur dem gesetz­Möller nahm der gegenwärtige Handelsminister beanstanden werde; er verstoße zwar gegen die§§ 152 lichen Zwange folgend, der Innung angehören, auch ver­Sydow ein. Er erfüllte das Sehnen der Scharfmacher und 153, nicht aber gegen§ 81a der Gewerbeordnung. Der pflichtet, Beiträge an die Arbeitgeberschuh­durch den Erlaß vom 27. Oktober 1909. In diesem Minister fuhr dann fort: verbände zu zahlen und diese somit materiell zu unter­" Es handelt sich in Magdeburg um einen Kampf des Zentral- stützen. Vor einiger Zeit haben sich eine Anzahl Mitglieder wird ausgeführt, daß sich ein großer Teil der Arbeitgeber­verbandes der Bäcker gegen die nicht zur sozialdemokratischen verbände zu Organisationen umgestaltet haben, Richtung gehörenden Bädermeister, und die tariftreuen Gesellen darin zu unterstüßen, wird meine Aufgabe sein, soweit es mit dem Recht vereinbar ist."

die in gemeinschaftlicher Arbeit mit den Organisationen der Arbeitnehmer die zwischen diesen und den Arbeitgebern bestehenden Interessengegensätze auszugleichen und dazu beizutragen bemüht find, daß an Stelle des Kampfes ein auf gerechter Grundlage beruhendes friedliches Zusammenwirken zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zustande kommt. Insoweit, heißt es in dem Erlaß weiter, erscheint ihre Wirksamkeit wohl geeignet, auch der Förderung eines gedeihlichen Verhältnisses zwischen Meistern und Gesellen, wie sie der§ 81a R.- G.- D den Innungen zur Pflicht macht, zu dienen. In Abänderung des Erlasses vom 20. Januar 1903 will ich daher genehmigen, daß in Zukunft auch den Jnnungen der Beitritt zu Arbeitgeber verbänden gestattet wird".

Auf Grund dieses Ministerialerlasses wurde nun eine eifrige und vielfach erfolgreiche Agitation für den Anschluß der Innungen an Arbeitgeberverbände entfaltet. In Ausführung der bon den Arbeitgeberverbänden gefaßten Beschlusse übten manche Innungen einen ganz hahne­büchenen Terrorismus gegen ihre Mitglieder aus. Es sei hier

an das Vorgehen der Tapeziererinnung in Breslau erinnert, die im Februar d. J. den Beschluß faßte, die Arbeiter auszusperren und einige ihrer Mitglieder,

Kleines feuilleton.

Inzwischen scheint Herr Sydow seine Ansicht doch ge­ändert zu haben. Zwar hat er seinen Erlaß vom 27. Oftober 1909 noch nicht zurückgezogen, aber in einem neueren Erlaß doch eine Abkehr von den dort eingeschlagenen Wegen be­fundet und zugleich die Rede desavouiert, die der Minister am 25. Februar im Landtage gehalten hat. Der letzte Erlaß des Handelsministers hat folgenden Wortlaut:

Aus Anlaß der Lohnbewegungen der letzten Jahre sind so­wohl bei den Beteiligten als auch bei den Behörden öfter Zweifel darüber entstanden, wieweit 8 wangsinnungen befugt sind, in den wirtschaftlichen Kämpfen zwischen Arbeitgebern und Arbeitern ihren Mitgliedern Vorschriften zu machen.

Da die bei der Entscheidung von Einzelfällen von mir ein­genommene grundsätzliche Stellung bisher nicht allgemein bekannt geworden ist, auch aus den von mir hierüber im Abgeordneten­Haus abgegebenen Erklärungen irrige Folgerungen ge­zogen worden sind, so sehe ich mich veranlaßt, auf folgendes hin­zuweisen:

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der Berliner Bäder- 3wangsinnung darüber beschwert, daß sie durch den Beitritt der Innung zum Schutz­verband verpflichtet wurden, an diesen Beiträge zu entrichten. Die Gewerbedeputation des Magistrats hat diese Beschwerde zurückgewiesen..

Leider macht der§ 89, Abs. 4 der Gewerbeordnung, der die Entscheidung über solche Streitfragen der Aufsichtsbehörde zuweist, die Beschreitung des Rechtsweges unmöglich. Der Willkür der Verwaltungsbehörden ist hier also ein weiter Spielraum gelassen und man muß den Erlaß des Handels­ministers, der den Mißbrauch der Innungen für die Zwecke der Arbeitgeber- Schußverbände ein klein wenig beschränkt, schon als einen Fortschritt ansehen.

Berlin und Umgegend.

Die Automatenkassierer und Wasseraufgießer der Englischen Gaswerke beklagen sich sehr über die bei der Gesellschaft herrschen­den Zustände. Jede noch so geringfügige Lohnerhöhung, die ge­währt werden muß, alle Vergünstigungen, die den Konsumenten zuteil werden, um etwa auftauchende Konkurrenz zu schlagen, sollen Wie sich Zwangsinnungen in Arbeitgeberverbänden nicht weiter durch vermehrte Ausnutzung der Arbeiterschaft wenn möglich im betätigen sollen, als mit der Förderung des Friedens doppelten Maße wettgemacht werden. Die Arbeitsleistung für die sich für den Möhringschen Entwurf an erster Stelle aussprachen.| der in neuester Zeit durch so aufsehenerregende Funde erschlossenen Man muß zu dem Schluß kommen, daß über die verantworte Kunst der prähistorischen Epoche eine Lücke ausfüllt, ist durch die lichen Köpfe hinweg die jegt gefallene Entscheidung Archäologen Lucien Mayet und Jean Pissot ans Licht gebracht von interessierter Seite vorbereitet" worden ist, worden: die älteste zeichnerische Darstellung des Menschen, die wir Hinter den Kulissen und von hinten herum. In Berliner Künstler- und daß auch das Auswärtige Amt vor die vollendete Tatsache ge- bisher kennen. Die wichtigen Funde der beiden Gelehrten freisen kennzeichnet man die Kunst des Oberhofbaurats v. Ihne stellt worden ist. In diesem Sinne hat die Frage auch ein gewisses stammen von einer durch Felsen durch die Jahrtausende kurz und schlagend mit folgendem Zwiegespräch. Einer fragt: Was politisches Interesse. Die deutschen Architekten werden die Politit hin forgfältig abgeschlossenen Erdlagerung im Tale des halten Sie von Ihne?" und der andere antwortet: Er hat ein bei dieser Frage vollkommen ausschalten. Ihre Vereinigungen, die Flusses Ain, bon dem Felsen von la Colombière. Die ausgezeichnetes Bureau." Dies sarkastisch- epigrammatische Gespräch die freie Architektenschaft Deutschlands umfassen, in erster Reihe prähistorische Kunst, die sich jetzt durch die Höhlenbilder sowie soll man jest, anläßlich der Auseinandersetzungen über die Ander Bund deutscher Architekten, Ortsgruppe Berlin , und plastische und zeichnerische Darstellungen in einer so überraschenden gelegenheit des Washingtoner Botschafterpalais, wie ein Motto die Vereinigung Berliner Architekten, werden sich zunächst Fülle und künstlerischen Höhe offenbart, ließ uns nur in der Wieder­fichtbar machen. Zwar nicht wegen des Urteils über Jhnes Kunst", durch Erkundigungen an zuständiger Stelle darüber gabe des Menschen fast völlig im Stich. Während die Bisons, Renn­sondern wegen des Bureaus, das den Interessen seines Herrn aus- Gewißheit zu verschaffen suchen, ob die merkwürdigen Mitteilungen, fiere, Pferde, Manimuts usw. zahllos in diesen Kunstwerken der gezeichnet zu dienen versteht. Das Thema der Despotisierung des die Geheimrat v. Ihne über die Vorgänge gemacht hat, den Tat­Wettbewerbs hat zwei Ueberschriften; die eine heißt: Der Kaiser, und fachen entsprechen; sollten sich die ungeheuerlichen Dinge bewahr­die andere: Der Höfling. Man würde schwerlich zu einer richtigen heiten, so werden die Architekten in aller Deffentlichkeit entschiedenen Antwort kommen, wenn man dem Höfling nur eine passive Rolle Brotest gegen ein Verfahren erheben, das die deutsche Kunst bei uns zuweisen wollte. Das System ist nicht bloß der Kaiser, und Schieben wie im Auslande herabzusetzen leider nur zu sehr geeignet ist." und Geschobenwerden läßt sich ohne Zauberei an demselben Objekt besorgen, wenn das Geschäft ausgezeichnet angepadt und ab­gewickelt wird.

Am Donnerstag wollen die zuständigen Architektenvereine gemeinsam tagen. Wie die Dinge liegen, ist anzunehmen, daß der Stier, der gepackt werden muß, seine Verfolger mit glattgefeiften Hörnern erivartet.

Er faufte

Vorzeit erscheinen, trifft man nur selten auf menschliche oder menschenähnliche Figuren. Während die Tierdarstellungen fein und realistisch beobachtet sind, sind die Menschenfiguren in Kopf- und Körperformen oft eng an tierische Gestalten angelehnt; sie wirken grotest und farifiert. Jedenfalls lassen uns all' diese Darstellunge die wichtige Frage unbeantwortet, wie wohl diese ältesten Nenntier­jäger der Stufe von Aurignac ausgesehen haben mögen.

Das Rätsel wird nun durch die erste zeichnerische Darstellung Ebenso aber wäre es falsch, die Angelegenheit in einen bloßen des Menschen gelöst, die sich in den Erdschichten von la Colombière Fall Ihne zu verkonstruieren. Erklärungen, die der Oberhofbaurat und dann der erste Preisträger Bruno Möhring dieser Tage in die des Obereunuchen Li- Lien- Ying veröffentlicht, der vierzig Jahre lang bedte man, vergraben und gut verwahrt unter dem feinen Sand Der Obereunuch. Im März" wird gegenwärtig die Biographie gefunden. In den Lagerungen der frühesten Periode des Aurignacien, deren Alter auf wenigstens 15 000 Jahre geschätzt werden muß, ents Bresse gebracht haben, erschöpfen den Fall durchaus nicht. Sie find Vorreden zum Thema. Die Hauptsache hat erst noch zu kommen. wesentlich zum Sturze der Mandschudynastie beigetragen hat. Dies Stichel der verschiedensten Art, Knochenplättchen von Mammut und am Hofe der Kaiserin eine Schreckensherrschaft ausgeübt hat, die eine ganze Werkstätte eines prähistorischen Künstleri Eine Zuschrift aus Architektenfreisen knüpft bei diesen Erklärungen chinesische Bamphlet darf, nach dem bisher erschienenen Anfang zu Rhinozeros, Scheiben aus Kaltstein, die für eine Zeichnung an. Wir geben folgende Säge daraus: Wenn es in den Bestimmungen für den Ideenwettbewerb zur beanspruchen. Zudem ist der Verfasser Liang- Yien ein Schriftsteller zahlreich gefundenen Zeichnungen, die fast alle Tierdarstellungen ent­urteilen, ein erhebliches kulturhistorisches und politisches Interesse vorbereitet waren oder bereits Zeichnungen enthielten. Unter diesen Erlangung von Entwürfen für den Neubau des Botschafter­von beträchtlicher Begabung. palais heißt, daß das Auswärtige Amt in Aussicht genommen hat, mit dem Verfasser einer Der Gewaltige, der nach der Gründung der Republik sich in halten, ist das Hauptstück die Zeichnung eines Menschen, der von der preisgekrönten Stizzen irgendeine Einsamkeit zurüdgezogen hat und dort sein Dasein von dem Typus des Neandertalmenschen völlig verschieden ist. Der ziem­wegen Aufstellung des zu treten", so hatte doch mindestens einer der Preisträger ein ge verdient, stammt aus der Hefe der chinesischen Gesellschaft. Als ihm kurzen durch kleine Staffierungen angedeuteten Bart. Die Nafe ist genauen Bauentwurfs in Verbindung den ungezählten Millionen fristet, die er sich während seiner Herrschaftlich umfangreiche Stopf hat eine runde Stirn, die in etwas schräger Richtung aufsteigt. Das Kinn erscheint vorspringend und trägt einen wisses Anrecht hierauf. Es scheint aber, als ob in der unerquick­lichen Angelegenheit unter Umgebung des Auswärtigen chinesische Wendung besagt, daß er sich kastrierte. gar nichts mehr glückte, verließ er seine Familie", welche zarte lang und sehr did; das Auge, das durch zwei frumme Striche an Amtes sehr start hinter den Kulissen und von hintenherum ge- ein Schermesser, so wird in der Biographie erzählt, betrant sich, Rumpfes ist als sehr stark dargestellt. Auf Grund dieser Stein­gedeutet ist, hat einen undefinierbaren Ausdruck; die Behaarung des arbeitet worden ist. Ob es wirklich wahr ist, daß der Kaiser, schlich sich hinein und vollführte mit wilder Entschlossenheit den ge­noch ehe überhaupt das Preisgericht über die 272 aus ganz Deutsch fährlichen Schnitt. Dieses vollzog sich in der verbotenen Stadt, dem zeichnung kann man annehmen, daß das Menschengeschlecht der jüngeres Land eingelaufenen Entwurfsskizzen zur Entscheidung zusammen Balastviertel der staiſerin, in dem nur Eunuchen Zugang haben. Der Steinzeit törperlich bereits auf einer hohen Entwicklungsstufe ſtand getreten war, dem deutschen Botschafter Grafen Bernstorff bei feinem Eintreffen in Berlin die Worte zugerufen baben foll: damalige Obereunuch, ein Landsmann des frisch Berschnittenen, nahm und nicht von den Menschen des Neandertalthpus abftammt. sich seiner an und behandelte den Gefährten mit jener heilkräftigen Sie betommen ein schönes Palais! Ich habe Pégoud in der Urania . Sicherlich ist der Herenmeister Pégoud eben Ihne den Auftrag erteilt", lassen wir dahin Salbe, die den Eunuchen bekannt ist. gestellt sein. Jedenfalls wird das Gerücht in Kreisen, die es wissen tes Gesicht, und außerdem verstand, er sich auf alles. Li- Lien- Ying hatte eine hübsche Figur und ein freches interessan- erst in der Luft in seinem Elemente. Wenn er mit beängstigender Bald Geschwindigkeit Hunderte von Metern im Sturzfluge herunterfällt müßten, verbreitet. Tatsache ist, und Geheimrat v. Jhne hat es be­oder ein halb Dugendmal Saltomartales schlägt. Die Spanunng machte er fein Glüc bei der Kaiserin. Eines Tages stätigt, daß ihm, noch während der Wettbewerb lief, der vertrau­Stalferin inte der bisherige Obereunuch der des Halsbrecherischen, das Drohen der Todesgefahr ist gewiß für follte liche Auftrag" gegeben wurde, einen Entwurf für die deutsche Bot frisieren, nach der Art der Pferdegehänge". Durch ein feines der Sicherheit, das dieser Tausendfassa schließlich auslöst, ihnen erst Haar viele seiner Zuschauer eine Zugabe, die, abwechselnd mit dem Gefühl schaft in Washington zu liefern. Ihnes Entwurf lag bereits fertig Drahtgeflecht wird das Haar zu einer Frisur geformt, die einem der Sicherheit, das dieser Tausendſaſſa ſchließlich auslöſt, ihnen erſt vor, als das Preisgericht im September zuſammentrat. Daß Herr Bierdebehang ähnlich ist. Sie wird mit Goldplättchen und köstlichem den vollen Eindruck gewährt. Trotzdem war es nicht ohne Intereſſe, v. Ihne von vornherein mit der Möglichkeit rechnete, außer Ston- Gestein verziert. Aber der Obereunuch bekam das Kunstwert nicht Pégoud in der Urania über seine Erfahrungen und Eindrücke plaudern furrenz" zu einem Projekt aufgefordert zu werden, beweist auch die Tatsache, daß er es mit auffälliger Entschiedenheit ablehnte, sich in fertig, da erbot sich der neue Eunuche, die Frisur zu fügen, und zu hören. Klein, lebendig, das Urbild eines Südfranzosen, erwedt er fo fiehe da, es gelang zur vollen Befriedigung der Kaiserin. Fortan das Preisgericht wählen zu lassen. mußte Li- Lien- Ying jeden Morgen die Kaiserin frisieren, und so fort Sympathie. Man meint, dieser ungeheure Fortschritt, der sich an feinen Namen Inüpft, sei das Selbstverständlichste von der Welt, fam er empor und wurde der furchtbare Gebieter Chinas . wenn man ihn hört. Eines Tages legte sich sein Apparat fast bis zum Umkippen auf die Seite, ein andermal überschlug er sich bei­

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" Das Verhalten der amtlichen Stellen in dieser Kunstfrage ist höchst unklar, und das um so mehr, als auch die Vertreter des Aus­wärtigen Amtes im Preisgericht, Staatssekretär v. Jagow und Geh. Die ältefte Zeichnung des Menschen. Ein kostbares und bisher Regationsrat Kettner, ebenso wie der Botschafter Graf Bernstorff einzigartiges Zeugnis der Geschichte der Menschheit, das innerhalb nahe. Aber jedesmal gelang es ihm, sich wieder aufzurichten. Also