Einzelbild herunterladen
 

Husland.

Wagenbauerstreit in Buenos Aires . Nach einer Mitteilung der Internationalen Union der Holzarbeiter ist in Buenos Aires ein Streit der Wagenbauer ausgebrochen und zwar bei zwei deutschen Unternehmern. Ein Streitbrecher aus Leipzig hat fich angeblich verpflichtet, Arbeitswillige aller Branchen des Wagenbaufaches aus Deutschland für Buenos Aires zu besorgen. Es wird deshalb hier­mit bor Zuzug gewarnt.

Maßregelnde Bankdirektoren.

-

Die junge Organisation der Bankbeamten kann sich beglück­wünschen. Beffere Agitatoren als die weise Direktion der Deutschen Bant fonnte sie fich wirklich nicht wünschen. Noch vor furzer Zeit hatte man es einfach für unmöglich gehalten, daß sich 6000 Bankbeamte zum einmütigen Protest gegen das Verhalten ihrer Direktionen zusammenfinden konnten, wie es am Donnerstag in dem Riesensaal der Aktienbrauerei Friedrichshain geschah. Die Bersammlung war außerordentlich impofant. Ueberall standen die Anwesenden eng gedrängt und lauschten den Aus­führungen der Referenten und der Diskussionsredner. Der Referent, Herr Marg, trug der Versammlung im wesentlichen vor, was unseren Lesern bereits durch den Leitartikel in Nr. 285 vom 30. Oktober bekannt ist. Neu ist für unsere Leser die Mitteilung, daß die Direktion die angeblich den Beamten vegen Untüchtigkeit entlassen hat denselben unter bestimmten Voraussetzungen wieder einstellen wollte. Die Bedingungen, die die Direktion stellte, sind: 1. der Beamte soll sich verpflichten, keine Drudschriften zu verteilen; 2. der Beamte soll sein Vorstandsamt im Allgemeinen Verband der Bankbeamten niederlegen, 3. soll er sich verpflichten, keine Reden mehr zu halten, und zuletzt soll er sich als besondere Strafe eine Gehaltsreduktion gefallen lassen. Diese Wiedereinstellungsbedingungen zeigen so recht klar, was die Be­bauptung der Direktion, der Angestellte ist nicht gemaßregelt, auf fich hat. Die Diskussion gestaltete sich außerordentlich lebhaft. Bon besonderem Interesse waren die Ausführungen des Ver­treters der österreichischen Bantbeamten, des Genossen Albena Wien, der den Versammelten ihre Ohnmacht vor Augen führte. Sehr richtig führte er aus, daß es sich recht schwächlich ausnimmt, solche Provokationen, wie sie die Direktion der Deutschen Bant sich erlaubt hat, damit zu beantworten, daß man wie die vorgelegte Resolution es besagt einen Ausbau des Koalitionsrechts ver­langt. Solche Brutalitäten müßten durch die sofortige Arbeits­niederlegung beantwortet werden. Am Tage nach der Maßregelung hätte bei der Deutschen Bant fein Federhalter angerührt werden dürfen. Es wird noch lange dauern, die deutschen Bankbeamten, die heute noch den Streit und ähnliche Kampfmittel verpönen, weil es Kampfmittel der Arbeiter sind, zu dieser Tattit zu erziehen. Noch hindert sie der Standesdünkel, der, wie unsere Leser wissen, durch nichts gerechtfertigt ist.

Es ist selbstverständlich, daß sich auch bei dieser Gelegenheit wieder die verschiedenen politischen Parteien sowie die Privat­angestelltenverbände, die sonst sehr wenig für den gewerkschaft lichen Kampf übrig haben, ein Stelldichein gaben.

"

Hus Induftrie und Dandel.

Rußland und die deutsche Zollpolitik. Durch die deutschen Getreidezölle und die Ausfuhrprämien auf

aber bereits überholt. Unsere Werbeaktion im September und rung bortvärts zu peitschen. Der Frauentag 1914 muß alle feine Oktober hat uns 3000 neue Mitglieder in demselben Desterreich Borgänger überstrahlen, das wird der beste Gruß für die inter­berschafft, in dem gefeßlich den Frauen die politische Vereinstätig nationale sozialistische Frauenkonferenz sein, die keit noch immer versagt ist. Und diesen Erfolg haben wir erzielt im Spätsommer 1914 dem internationalen Sozialistentongreg in trob der schweren Strise, trob der Arbeitslosigkeit, mit der Hand in Wien vorangehen wird. Diese Frauenkonferenz wird eine impo­Hand die Einberufung der Familienväter zum stehenden Heere ge- sante Kundgebung der sozialistischen Frauen aller Länder werden. ( Rebhafter Beifall.) gangen ist. Dic Weiterverhandlungen werden auf Freitag vertagt. Genoffin Bieb überbringt die Grüße der deutschen Gesamt­partei und besonders die der weiblichen Mitglieder. In uns dent­schen Genossinnen ist stets der Geist der internationalen Solidarität lebendig gewesen. Besonders aber sind wir von dem Gedanken der Zusammengehörigkeit Ihnen gegenüber erfüllt. Daß wir den Geist internationaler Solidarität nicht entbehren können, haben uns be­sonders die letzten Jahre gezeigt. Gerade in ihnen sind all die schlimmen Wesenszüge des Kapitalismus der imperialistischen Beriode besonders scharf in die Erscheinung getreten. Wie Sie Getreide wird Rußland erheblich geschädigt. Rußland hat auch nur leiden wir unter den ungeheuren ununterbrochenen Rüstungen. Die deshalb dem deutsch - russischen Handelsvertrage zugestimmt, weil es Sozialreform ist auch bei uns völlig ins Stocken geraten. Auf einer damals infolge des ruffisch- japanischen Krieges geschwächt war. ganzen Reihe von Gebieten werden die sozialpolitischen Gesetze nicht Seither ist Rußland wirtschaftlich und politisch erstarkt und es hat nur lag, sondern fast gar nicht mehr angeweendet. Eine ungeheure die Absicht, bei der für 1916 bevorstehenden Erneuerung der Handels. innerpolitische Reaktion hat bei uns eingesetzt. Wenn sie sich Jegis- berträge Deutschland gegenüber nicht so leicht nachzugeben. In Rußland lativ noch nicht bemerkbar gemacht hat, so nur deshalb, weil die wird bereits eifrig auf die Abänderung des bestehenden Handels­herrschenden Klassen wissen, daß eine so starke und sozialistisch ge- vertrages hingearbeitet. So hat in diesen Tagen der Kongreß für schulte Arbeiterschaft sich Gingriffe in ihre Rechte nicht ruhig ge- Handel und Industrie zur Revision des russisch- deutschen Handels­fallen lassen würde. Wie Sie leiden wir ganz außerordentlich unter einer wirtschaftlichen Depression, die nicht nur Arbeitslosigkeit, vertrages Stellung genommen und folgende Wünsche geäußert: Die sondern, was schlimmer ist, eine Unsicherheit der Eristenz Einführung eines erhöhten Einfuhrzolles auf deutsches bringt, die Mutlosigkeit verbreitet und damit die Agitations- Getreide angesichts der Zunahme der Einfuhr von deutschem arbeit erschwert. Dazu tritt die außerordentliche Lebens Getreide aus den Grenzgebieten; die Einschränkung der Ausfuhr mittelteuerung, gleichfalls eine internationale Erscheinung. bon leie und Dehlfuchen aus Rußland ; die Regulierung der ge­Wenn wir in den letzten Jahren nicht so große Fortschritte in der famten Frage des Bieberports, der durch die hohen deutschen Partei gemacht haben, wie wir es alle wünschen, so ist es auf diese Eisenbahntarife gehemmt werde; die Herabsetzung der Gründe zurückzuführen. Die Gesamtpartei hat 12 000 neue Mit- deutschen Eisenbahntarife für Transitsendungen von Kartoffelmehl; glieder gewonnen, darunter find 10 000 Frauen. Wir haben im verflossenen Jahre eine ganze Reihe von Bezirkskonferenzen abge- die Herabsetzung der ruffischen Eisenbahntarife für unbearbeitetes halten, in denen wir die Genossinnen, die in der täglichen Werbe- Holz mit dem Hinweis darauf, daß die bestehende Tarifdifferenz und Agitationsarbeit standen, zusammenberufen haben, um mit zwischen Robholz und bearbeitetem Holz Deutschland begünstige ihnen die Bewegung den örtlichen Bedürfnissen anzupassen. Diefer welches Rohholz einführe und nach Bearbeitung wieder nach Nuß­starke Appell an das Persönlichkeitsbewußtsein hat starte Arbeits- land ausführe. lust ausgelöst. So haben wir denn heute in Deutschland 150 000 weibliche Mitglieder in der Partei und 220 000 gewerkschaftlich or ganisierte Frauen.( Bewegung.) Das ist eine starke Schar, deren Mitarbeit die Partei in ihren großen Kämpfen nicht entbehren fann. Die Partei braucht die Frau als Klassenfämpferin und als Erzieherin. Sie führt die jungen Burschen und Mädchen in unsere Jdeenwelt ein: Aus dem Hause, wo die Kinder sozialistisch er­zogen sind, treten fie in die Jugendbewegung ein, und wenn sie 18 Jahre alt sind, in die allgemeine politische Bewegung, das muß der Weg sein.( Lebhafte Zustimmung.) Wir haben uns besonders gefreut, daß Sie bei Ihrer Hausagitation in Wien 1000 neue Mit­glieder gewonnen haben. Wir haben diese Nachricht durch die Parteipresse verbreitet und gesagt: Seht, so haben sie es in Wien gemacht, macht es nach! So stüßen wir uns gegenseitig bei allen Agitationen, so eifern wir einander nach.( Stürmischer Beifall.) Es folgen weitere Begrüßungsansprachen. Chaloupka, die Ge­nosfin Boschet, Wien , bringt die Grüße der Gewerkschafts­tommission. Hatten die Gewerkschaften vor 20 Jahren kaum 2000 Frauen in ihrer Mitte, so zählen sie heute trop der schärfsten Krise und trotz der chronischen Depression, aus der Oesterreich ja fait nie herauskommt, 50 000 Frauen als Mitglieder.( Lebhafter Beifall.) Den Bericht über die

"

Tätigkeit des Frauenreichskomitees

Die Krise in Amerika . Die Frankfurter Zeitung " meldet aus New York , daß in den Stahlwerken große Einschränkungen begonnen haben, namentlich in den vom Stahltrust unabhängigen Werken. Der Stahltrust arbeitet angeblich unter 80 Broz. feiner Produktions­fähigkeit.

Soziales.

Verlust der Vertragsstrafe aus einer Konkurrenzflaufel durch vorbehaltlose Ausstellung eines Zeugnisses.

Mit einer wichtigen Frage des Angestelltenrechts hatte sich fürz­lich das Reichsgericht zu befassen. Es war zu entscheiden, ob der Prinzipal durch die vorbehaltlose Ausstellung eines Zeugnisses trok Renntnis des Umstandes, daß der Angestellte in ein Konkurrenz­gefchäft eintreten will, das Recht auf die Vertragsstrafe verloren hat. Das ist vom Reichsgericht mit der Billigung eines Urteils des Oberlandesgerichts Celle bejaht worden, indem davon aus­gegangen wurde, daß hier eine analoge Anwendung des§ 341 Absatz 3 des Bürgerlichen Gesetzbuches stattfinden müsse. Nach dieser Gefeßesbestimmung tann der Gläubiger, wenn er die Vertrags­erfüllung annimmt, die Strafe nur dann verlangen, wenn er sich das Recht dazu bei der Annahme vorbehält. Der Streitfall lag folgendermaßen:

Herr Kaempf, der als Aeltefter der Kaufmannschaft geladen war, erschien allerdings nicht, da er feine Zeit hatte. Ja, er fand nicht einmal Zeit, dem Verbande mitzuteilen, welche Stellung er zu der Maßregelung einnimmt. Bedauerlich ist es nur, daß es noch Angestellte gibt, die das Verhalten des Herrn Kaempf wundert. Die Fortschrittliche Volkspartei hatte als Vertreter den Landtagsabgeordneten Runze entsandt, der einen geradezu föst- und über die Arbeiterinnen- 3eitung" erstattet die lichen Eiertanz aufführte. Er sprach den Angestellten theoretisch Sekretärin des Komitees, Genoffin Proft- Wien . Die Durch das Recht zu, sich zu versammeln, und wollte abwarten, ob sich bei führung der Beitragserhöhung brachte einige Schwierigkeiten, doch der Deutschen Bank ein veiterer Maßregelungsfall ereignen wird. sind sie jest überwunden. In ganz Oesterreich ist jetzt der einheit Der Kaufmann B. in Hannover war seit langen Jahren als Bon seinen Ausführungen war nur der Schluß klar, allipo er liche Monatsbeitrag von 40 Seller erreicht. Die Bersammlungs Reisender bei der Gummiwarenfabrit M. u. Co. in Hannover tätig, größte Harmonie zwischen Direktion und Beamtenschaft predigte. tätigteit war sehr umfangreich. Von besonderem Erfolg begleitet Besorgte Herr Runge den liberalen Teil Richtung Berliner war der Frauentag, der am 9. März stattfand. Nach dem Ver- die hauptsächlich Rabiergummi fabriziert. Er hatte sich verpflichtet, Tageblatt", so tam nach ihm Herr Schuhmacher von dem auch bandstag der Konsumbereine wurde ein genossenschaftliches innerhalb fünf Jahren nach seinem Ausscheiden weber ein Ston­noch lebenden Reichsverein liberaler Arbeiter und Angestellten zu Frauenagitationskomitee gegründet, das sich die Erziehung der turrenzgeschäft zu gründen, noch in ein solches einzutreten; für Wort, der die Voltszeitungs"-Richtung behandeln durfte. Gegen- Frauen zu tüchtigen Genossenschaftlerinnen zur Aufgabe gemacht den Fall der Zuwiderhandlung war eine Vertragsstrafe von 5000 M. über diesem Hin- und Hergerede wirkte es wie eine Erholung, daß hat. Arbeiterinnen- Zeitung" hat eine von allen vereinbart. B. hat das Dienstverhältnis gekündigt und ist am der Vertreter der Generalfommission, der Genosse Robert Leserinnen freudig begrüßte Neuerung eingeführt. In ihrer Bei- 1. Oftober 1909 ausgeschieden, um sich selbständig zu machen. Er Schmidt, den Anwesenden klar vor Augen führte, daß fie lange lage erscheinen jetzt Modezeichnungen sowie eine Anleitung zum betreibt seitdem zusammen mit einem anderen Kaufmann eben­warten können, bis eine Harmonie zwischen Direktion und An- Schneidern. falls die Fabrikation von Radiergummi. Dieser Umstand war der gestellten eintreten wird. Erst wenn sich die Bankbeamten die Firma M. u. Co. bekannt. Trotzdem hat sie ihm ein Zeugnis über ihnen auf Grund ihrer Vorbildung und Leistungsfähigkeit ge­feine bisherige Tätigkeit ausgestellt und am Schlusse desselben verschwinden. Er forderte auch die Versammelten auf, nicht nur bemerkt:" Für sein Unternehmen wünschen wir ihm viel Glüd." theoretisch einen Ausbau des Soalitionsrechts zu fordern, sondern Später erhob dann die Firma M. u. Co. Klage gegen 2. auf Zahlung vor allen Dingen auch gemeinsam mit den freigewerkschaftlich der Vertragsstrafe von 5000 M. Der Beklagte macht demgegenüber organisierten Arbeitern und Angestellten den Kampf gegen die geltend, die Klägerin habe durch die Ausstellung des Zeugnisses, Berschlechterung des Koalitionsrechts zu führen. In ähnlichem Die Zahl der politisch organisierten Frauen ist unverändert insbesondere durch dessen Schlußfat, auf die Vertragsstrafe ver­Sinne sprach auch Genosse Bu blitz vom Zentralverband der geblieben. Aus einzelnen Stronländern wird sogar über einen Süd­zichtet. Handlungsgehilfen, der die Bankbeamten aufforderte, ihren gang berichtet. Die Rednerinnen führen den Rückgang in erster Sowohl vom Landgericht Hannover , als auch vom Oberlandes­Dünfel gegenüber den Arbeitern abzulegen. Linie auf die Strife zurück, sehen darin aber feinen Grund zur gericht Gelle ist die lage abgewiesen worden. Aus den Ent­Auch Genosse Dr. Breitscheid wies auf die Notwendigkeit Entmutigung. Jugendorganisation | Jugendorganisation und Frauen­des gewerkschaftlichen Kampfes hin. Seine Ausführungen wurden organisation seien belebend für die ganze Parteibewegung. fcheidungsgründen des Oberlandesgerichts interessieren hierzu lebhaft applaudiert. Ihnen sei zunächst alles zugeflossen, was borwärts strebe. Jest folgende Ausführungen: Es kann dahingestellt bleiben, ob, wie der Es führt zu weit, alle die Korporationen, die vertreten waren, gelte es die ganz indifferente Frau zu gewinnen. Die Debatte Beklagte in erster Linie behauptet, daß Konkurrenzverbot infolge and nur anzuführen. Ein Redner sprach für die Demokratische schließt mit der Annahme eines Antrages der Genossin Freund besonderer Vereinbarung bei dem Ausscheiden des Beklagten nicht Bereinigung, woraus hervorzugehen scheint, daß auch diese noch lich, der die Landeskomitees mit der Wahl von Korresponden mehr bestand. Denn selbst wenn die Konkurrenzklausel noch zu besteht. tinnen beauftragt, die besondere politische Vorgänge in den Stronländern, wenn sie für die Frauen wichtig sind, in Artikeln Es und Korrespondenzen für die Arbeiterinnen- Zeitung" behandeln

Die Diskussion über diesen Bericht führt zu einem regen Austausch von Erfahrungen, Lehren und Winken für die Agitation. Beitung" innerhalb der letzten 10 Jahre von 3200 auf 28 000 ge­stiegen sei. Alle Broschüren, die für die Frau wichtig sind, werden nicht nur durch die Parteikolporteure verbreitet, sondern durch Frauen, die von der Organisation damit betraut sind.

sollen.

Recht bestand, so hat doch die Klägerin ihr Recht auf die Vertrags­strafe verloren, weil sie ihr Einverständnis damit zu erkennen ge­geben hat, daß der Beklagte in ein Konkurrenzgeschäft eintrat. Anders läßt sich ihr Verhalten nicht beurteilen. Die Rücksicht auf die Verkehrsfitte verlangt hier eine analoge Anwendung des§ 341 Abja 3 B.G.B. Daß die Klägerin die Abficht hatte, auf die Ver­tragsitrafe zu verzichten, ist nicht erforderlich. Aber sie hat den Anspruch auf die Strafe dadurch verloren, daß fie durch die Aus­stellung des Zeugnisses ihr Einverständnis mit der Ronkurrenz tätigkeit des Beklagten zu erkennen gegeben hat, ohne dabei einen Borbehalt wegen der Vertragsstrafe zu machen. Das Reichsgericht wies die eingelegte Revision zurüd. Ungültige Gemeindevertreterwahlen.

In Madlow ( Kreis Rottbus), wo die Gemeindebertretung aus

Gs spricht für die Begeisterung, die die Versammlung be­herrschte, daß eine sofort vorgenommene Sammlung für den Widerstandsfonds den Betrag von rund 1108 M. ergab. Die Resolution, die der Vorstand der Versammlung borlegte, Der nächste Punkt der Tagesordnung betrifft den tourde gegen eine Stimme angenommen; sie hat folgenden Wort- Frauentag und die internationale sozialistische Frauenkonferens 1914. Laut: Die am 30. Oftober in der Brauerei Friedrichshain auf Die Referentin Abelheid opp bespricht zunächst die Ergebnisse Einladung des Allgemeinen Verbandes der Deutschen Bank- der bisherigen Frauentage. Ein Teil der Genossinnen ist der An beamten" tagende, von 6000 Bantbeamten besuchte Versammlung sicht, daß diese Art der Propaganda, die sich Jahr für Jahr wieder­erblickt in der ablehnenden Haltung der Großbanken gegenüber holt, nicht besonders wirksam wäre. Aber einmal find wir durch den berechtigten Forderungen ihrer Angestellten eine durch nichts den Beschluß der internationalen Frauenkonferenz von 1910 ge­zu rechtfertigende Brüstierung der Beamtenschaft. Sie steht auf bunden, andererseits ist es doch nüßlich, zu einer bestimmten Zeit dem Standpunkte, daß angesichts der wachsenden Teuerung diese im Jahre alle Kräfte für die politischen Rechte der Frauen anzu­Forderungen ein Minimum darstellen. Da die Ablehnung ein spannen. Unsere Parteigenossen haben uns am Frauentag nach Beweis bafür ist, welcher Geringschäßung sich die Beamten Sträften unterstützt. Auch für 1914 müffen wir den Frauentag be­seitens der Direktionen usw. erfreuen, hält es die Versammlung schließen. Nach einem Ueberblick über die Entwidelung der poli­für notwendig, erneut auf die gewerkschaftliche Organisations- tischen Rechte der Frauen in anderen Ländern bespricht die Rednerin form hinzuweisen, die allein imstande ist, diese Zustände zu die Entwickelung in Desterreich. In zwei Städten Niederösterreichs 12 Mitgliedern besteht, haben alle zwei Jahre vier davon aus­bessern. Ihrer Entrüstung und Empörung aber geben die Ver- ist den Frauen das passive Kommunalwahlrecht gegeben zuscheiden. Bei den regelmäßigen Ergänzungswahlen sind also sammelten Ausdruck, daß die Direktion der Deutschen Bank es worden. Bei den letzten böhmischen Landtagswahlen ist eine immer vier Gemeindevertreter zu wählen, die sich auf die drei gevagt hat, ihren bon geringem sozialem Verständnis zeugenden Frau zum Abgeordneten gewählt worden. Der böhmische Abteilungen zu verteilen haben. Das ist beim Ausscheiden und Bescheid noch dadurch näher zu charakterisieren, daß sie den Landtag ist freilich verhandlungsunfähig, und zudem muß erst ber bei der Neuwahl von vier natürlich nur so möglich, daß jedesmal Sprecher ihrer Angestellten maßregelte. Die Versammlung for- Verwaltungsgerichtshof entſcheiben, ob eine Frau zu Recht in den aus einer Abteilung zwei ausscheiden und für diese Abteilung zwei dert von Staat und Gesetzgebung, daß sie angesichts solcher 3u- Landtag gewählt werden kann. Bei der Neugestaltung der böhmi gewählt werden, während es bei denselben Ergänzungswahlen in ſtände endlich zu dem so dringend nötigen Schuße des Koalitions- schen Verfassung wird es die Aufgabe der böhmischen Genoſſinnen ben beiden anderen Abteilungen nur einer ist. Das geht im be­sein, mit aller Araft für die Erringung des allgemeinen Frauen­wahlrechts einzutreten. Die sozialdemokratischen Frauen find die stimmten Turnus die drei Abteilungen durch. Einmal ist die erste naturgemäßen Vorfämpfer für die Gleichberechtigung der Frauen. Abteilung mit zwei daran, einmal die zweite und einmal die dritte. Auf die bürgerlichen Frauen fönnen wir nicht warten. Ja, Bei den Gemeindevertreterwahlen im Jahre 1910 war nun wir sehen, daß die bürgerliche Frauenbewegung in Deutschland , vergessen worden, daß der Kaufmann Bucht aus der ersten Ab­die vor 20 Jahren so radikale Worte hatte, immer rückständiger ge- teilung ausscheiden müsse. Er saß ruhig bis 1912 weiter, als die worden ist. Auch in Desterreich haben wir eine bürgerliche Frauen nächsten Ergänzungswahlen stattfanden. Jetzt hatte man das ents bewegung. Aber hören wir etwas von ihr? Man könnte fragen: Dem Parteitag der deutschen Sozialdemokratie in Oesterreich , Lohnt es sich, für das Frauenwahlrecht einzutreten; wenn man fich deckt. Der Gemeindevorsteher lud deshalb diesmal bei den Er­ber morgen im Arbeiterheim in Ottakring zusammentritt, geht die Arbeit des österreichischen Parlaments ansieht, in dem nichts gänzungswahlen zur Wahl von fünf Gemeindevertretern ein, um heute eine Frauen- Reichskonferenz voran, die von fast 100 Delc- vom Fled kommt? Das Gesek über die Arbeiter- und Invaliden hinsichtlich Bucht den Fehler von früher wieder gut zu machen. gierten beschidt ist. Vertreten sind diesmal alle Länder Oefter versicherung liegt seit 3 Jahren dem Abgeordnetenhause vor. Und Gewählt wurden Bucht, Richter, Kesmerid, Pruß und Nagora. reiche. Aus Deutschland ist Frau Ziet, aus Ungarn Frau Buchin- noch immer ist keine Aussicht vorhanden, wenn es zustande kommt. Der Weber Schramm focht die Wahlen aus verschiedenen Kommt es aber zustande, dann werden die Witwen und Waisen Gründen an. Der Kreisausschuß in Kottbus wies ihn ab und der ger gekommen. Frau Popp begrüßt die Erschienenen. Es gereicht der öster- keine dauernde Versorgung, sondern nur eine schmähliche Abferti- Bezirksausschus verwarf seine Berufung reichischen Arbeiterinnenbewegung zur größten Befriedigung, daß gung von diesem Staat erhalten, der zwar Milliarden für Kanonen fie im ständigen Aufstieg begriffen ist. Vor 2 Jahren konnten wir und Kriegsschiffe, aber kein Geld für die Witwen und in Innsbrud berichten, daß 18 000 organisierte Frauen vorhanden Waisen hat. Um so notwendiger ist es, daß die Frauen ins seien. Der diesjährige Bericht spricht von 20 000. Diese Zahl ist Parlament kommen, um als Mütter und Arbeiterinnen die Regie:

rechtes schreiten."

Sozialdemokratische Frauen- Reichs­

konferenz.

2Bien, 30. Oftober 1913.

Das Oberverwaltungsgericht hob jest die Borentscheidungen auf und erklärte alle fünf Wahlen für ungültig. Begründend wurde ausgeführt: