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r. 288.

30. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt Sonntag, 2. November 1913,

Bericht über die Cätigkeit der fozial­

demokratifchen Fraktion

in der Berliner Stadtverordnetenversammlung. 1. Oktober 1911 bis 30. September 1913. Armenpflege.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste.

In Schöneberg T.-B. steht uns das Lokal Gesellschaftshaus des Westens", Jnh. Adolf Neuendorf, Hauptstr. 30/31, zu allen Ver­anstaltungen zur Verfügung.

zu

Kolonie Burig: Gustav Francs Hotel Friedrichshof. In Lankwitz stehen uns nur die Lokale von Schulz, Mühlen­straße 21, Prochaska, Bittoriaftr. 41/48, und Rudolf Giegl( fr. Dohn), Kaiser- Wilhelmstr. 34, zur Verfügung. Wir bitten bei Abmachung von Bergnügungen die Lokalliste ge­nau zu beachten. Die Lokalkommission.

sich die Mitgliedschaft erschlichen", feinen Anspruch auf Erstattung gezahlter Beiträge habe.

Der Vorstand dieser Anstalt wird auf sechs Jahre gewählt. Trotzdem wir oft und wiederholt vor derartigen Kassen gewarnt haben, finden sich immer wieder Personen, die dort Mitglied wer­den. Wer sich vor Schaden bewahren will, bleibe derartigen Kassen fern.

In Rahnsdorf N.-B. hat das Lokal Zur Bärenhöhle" den Be figer gewechselt. Der jezige Inhaber verweigert uns sein Lokal, es Vergiftungserscheinungen in einer städtisches Anstalt. ist deshalb für die organisierte Arbeiterschaft nach wie vor gesperrt. In der Frrenanstalt Dalldorf sind vor acht Tagen bei dem nädig zu Versammlungen verweigert und find daher streng erscheinungen aufgetreten, die sich in krampfartigen Leib­Ju Neu- Zittau T.-B. werden folgende Lokale der Partei hart­Wärterpersonal und auch bei Patienten Vergiftungs­meiden: Gärischs Spreebadkrug", Karl Schulz'" Waldschlößchen", erscheinungen aufgetreten, die sich in krampfartigen Leib­schmerzen und heftigem Durchfall äußerten. Man hätte diesen " Bum goldenen Strang", Willi Fieliz. Gesundheitsstörungen kaum irgendwelchen Wert beigelegt, wenn nicht zahlreiche Personen davon befallen worden wären. Das wärter­personal bringt fie in Zusammenhang mit dem Mittags­mahl, das an dem Tage aus Kohlrüben und Bökelschweinefleisch bestand. Durch Darreichung von Gegenmitteln wurden innerhalb der nächsten 24 Stunden die Störungen beseitigt, auch ordnete die Anstaltsdirektion eine Untersuchung an. Ju den Kreisen des Personals wundert man sich, daß über deren Ergebnis bisher noch nichts verlautet hat. Wir halten es allerdings für selbstverständliche Pflicht, daß das Ergebnis dem Wärterpersonal mitgeteilt wird. Die Direktion wird sonst sich nicht wundern dürfen, daß allen möglichen Gerüchten Glauben geschenkt wird. Vielleicht erfährt man bei dieser Gelegenheit auch, wie viel Personen in der geschilderten Art ertranft waren. Ilns wird gesagt, daß auch die Jbiotenanstalt in Mitleiden­

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Neukölln. Der Beginn der Agitation zur Gewinnung neuer Mitglieder, welcher auf heute festgesetzt war, muß um einige Tage verschoben werden. Näheres erfolgt an dieser Stelle. Grünau . Dienstag, den 4. November: Flugblattverbreitung. Materialausgabe abends 7 Uhr in der grünen Ede, Köpenider Straße 88.

Das Armenwesen der Stadt Berlin ist bekanntlich auf Grund des Unterstützungswohnjizgesetzes aufgebaut. Es bestehen also geje liche Verpflichtungen, den Hilfsbedürftigen, Kranken und Obdachlosen Hilfe und Obdach zu gewähren. Inwieweit die Hilfe zu gewähren ist, ist in Berlin wesentlich in die Hände der Armentommissionen gelegt. Die Armendirekton ist nun bemüht, den Armenetat möglichst herabzudrücken. Um das wirksam zu können, wurde bei dem Etat von 1913/14 ganz besonders gekargt. Die Etatsansäze wurden um nicht weniger denn 600 000 M. gefürzt. Das gab den fozialdemokratischen Vertretern Veranlassung, in der Stadtverord­netenversammlung am 27. März 1913 eine scharfe Kritik an den Armenetat zu üben. Es sei vollkommen unverständlich, Zweiter Wahlkreis, 6. und 7. Abteilung. Montagabend 7 Uhr: angesichts der Steigerung der Zahl der Almosenempfänger, als Handzettelverbreitung von den bekannten Stellen aus. welche vornehmlich alte, schwache, erwerbsunfähige Personen, dar- Zweiter Wahlkreis. Am Dienstag, den 4. November, abends unter drei Viertel weibliche Personen, in Frage kommen, mit ge- 8 Uhr, findet in Rapps Festsälen, Dennewigstr. 13, eine Viertels­ringeren Mitteln wirtschaften zu wollen, zumal die wirtschaftliche versammlung der 1. und 2. Abteilung statt. Thema: Die Bolts­Lage durchaus keine Besserung zeige. Auch die Härten bei der fürsorge". Referent: Genosse Felig Hirsch. Einziehung von Erstattungen wurden einer Kritik unterzogen; Die Abteilungsführer. sollte doch ein Mann von 150 M. Einkommen mit drei Kindern unter 14 Jahren und einer geistesschwachen Frau an die Armen- Sophienfälen, Fünfter Kreis. Dienstag, den 4. November, findet in den birektion monatlich 5 M. und an die Charité gleichfalls 5 M. zahlen. Sophienjälen, Sophienſtr. 18/19, ein wissenschaftlicher Stino- Lichtschaft gezogen worden sei. Die bürgerlichen Vertreter dagegen waren des Lobes voll für die farten sind noch bei den Bezirksführern zu haben. bildervortrag Die Hochseefischerei auf der Nordsee " statt. Eintritts­Die Baronin als Scheckschwindlerin. so unverständliche Leitung des städtischen Armenwesens, weil, nun weil die Ausgaben mit Gewalt herabgemindert werden sollten. Wegen Scheckschwindels wurde eine Berliner Baronin in Wie unsinnig diese Etatisierung war, zeigten bereits die kommenden Dresden festgenommen. In den letzten Wochen trat in den Hotels Monate. Trotz aller Einschränkung der Unterstübungen durch die ersten Ranges in deutschen und ausländischen Großstädten eine Armenkommissionen, trotz der besonderen Aufforderung des Vor­fizenden der Armendirektion in einer Sigung im Juni 1913 an die elegante, noch jugendliche Dame auf, die hier und da, aber nicht immer und überall von einem Kavalier begleitet war. Sie flagte Armenvorsteher, die Unterstüßungen noch mehr zu beschneiden, bald dem Hoteldirektor, dem Geschäftsführer oder auch dem Ober­mußten die Mittel in den ersten sechs Monaten des Etatsjahres Tempelhof- Mariendorf. Am Mittwoch, den 19. November( Buß fellner oder Pförtner, daß ihr das Geld ausgegangen sei, weil sie 1913 bereits um 650 000 m. überschritten werden. Das zeigt, wie tag), nachmittags 2 Uhr, findet in der Urania, Berlin , ein wissen die Baut, bei der sie Schecks habe einlösen wollen, schon geschlossen verständnislos das Armenivejen der Stadt Berlin geleitet wird. fchaftlicher Vortrag mit Lichtbildern statt. Herr Dr. Wegner spricht Gegen das Nährpflichtigengeset richtete sich ein über: Der Kampf um den Nord- und Südpol". Einlaßkarten zu gefunden habe. Sie bat dann die Herren, ihr einen Augenblick aus Antrag der sozialdemokratischen Fraktion, der in der Sibung am 60 Pf. find noch zu haben in Mariendorf bei D. Dönide, Stur- der Verlegenheit zu helfen und gab die Schecks als Unterpfand für 11. April 1912 verhandelt wurde. Dieses im preußischen Abgeord- fürstenstr. 14 und M. Lehmann, Bergstr. 17; in Tempelhof bei die zum Teil recht erheblichen Darlehen. Sobald sie das Geld netenhause zur Beratung stehende Gesez, nach welchem gegen fäu- D. Gröpling, Friedrich- Franzstr. 14 und A. Irrgang, Dorfstr. 52; hatte, verschwand sie allein oder mit ihrem Kavalier. mige Nährpflichtige die schärfsten Maßnahmen getroffen werden außerdem in den Konsumvereinsverkaufsstellen beider Drte. Das Hotelangestellten glaubten dann zunächst, daß sie es mit einer follen, enthielt so fchivere, tautschutartige Bestimmungen, die unter Museum der Urania fann von 1 Uhr ab unentgeltlich besichtigt falschen Baronin zu tun gehabt hätten. Es ergab sich aber, daß der Umständen sehr leicht gegen ordentliche Leute angewendet werden werden. fönnen, und bildet für weite Kreise eine schwere Gefahr. Es sieht für elegante Gast den Barontitel mit Recht führte. Die Dame wies sich Alt- Glienicke. Am Dienstag, den 4. d. Mts., abends 7 Uhr als eine Baronin Eva von Sanden aus, die allerdings der Berliner Bersonen, deren Angehörige( Vater, Mutter, Großmutter usw.) der findet bei Rodenbruch, Rudower Str. 54, der erste Vortragsabend Kriminalpolizei schon sehr gut bekannt war als eine Lebedame, die Gemeinde zur Last fallen, schwere Strafen, selbst Arbeitshaus, vor, über das Thema: Die großen Utopisten und der wissenschaftliche wenn die Kinder ihre Angehörigen in nicht genügender Weise unter- Sozialismus" statt." Einlagfarten a 20 Bf. find bei den Funktionären fich auf einem schon nicht mehr ungewöhnlichen Wege durch Heirat stützen. Unter dem Vorwande, dieses Gesez richte sich nur gegen das Adelsprädikat mehr oder weniger erfauft hatte. Die Feststellung Trinker und Arbeitsscheue, sollten die schlimmsten Maßnahmen zu haben. gegen fäumige Nährpflichtige zur Antvendung fommen. Der sozial- Weißenfee. Die Besichtigung des Reichspostmuseums findet baß der Gast wirklich eine Baronin war, beruhigte einige Hotelange bemokratische Antrag ersuchte den Magistrat, eine Betition heute statt. Führung: Dr. Hanauer- Steglig. Treffpunkt: stellte zunächst. Sie mußten aber dann doch bald erfahren, daß ihr an das Abgeordnetenhaus zu richten, welche sich gegen die geschil- ormittags 11 Uhr vor dem Museum Leipziger, Ecke Mauer- diese Tatsache nicht viel nüßte. Denn die Baronin hatte auf der Bant, berten Gefahren wendet. Vielfach sei doch nicht Arbeitsscheu oder straße. deren Schecks sie ausgab, wohl ein Konto, aber fein Guthaben mehr. Faulheit die Ursache der Entziehung von der Unterhaltungspflicht, Reinickendorf- West. Vom 3. bis 7. November findet im Lokale Ihre Schecks waren also gang wertlos. Baronin v. Sanden , eine sondern zu geringes Ginkommen, wozu Krankheit, Arbeitslosigkeit, von Wohlfahrt, Eichbornstraße 18, eine Jugendschriften- und Wand- elegante Erscheinung von 28 Jahren, suchte auf diese Weise Hotel­Sterbe- und Unglücksfälle in der Familie kommen. schmuck- Ausstellung statt. Eintritt frei. angestellte in Düsseldorf , Hamburg , Hannover usw. heim und machte, Die bürgerlichen Vertreter verhehlten nicht eine gewisse Freude Botal: Deffentliche Versammlung. Am Dienstag, den 4. November, abends 19 Uhr, in demselben erst jüngst in Brüssel von sich reben. Die hiesige Kriminalpolizet über bestimmte gesetzgeberische Maßnahmen zur schärferen Heran- Lokal: Deffentliche Versammlung. wußte, daß sie zulegt hier im bayerischen Viertel wohnte. Sie war ziehung von säumigen Nährpflichtigen, fonnten aber den sehr über­Borsigwalde- Wittenau. Am Dienstag, den 4. November, abends aber nicht mehr zu finden. Die Kriminalpolizei machte min die zeugenden Darlegungen des Oberbürgermeisters Kirschner nicht 8 Uhr, beginnt im Lokal von Hohn, Borsigwalder Festsäle, der Kursus Behörden der Großstädte auf sie aufmerksam und so gelang es jent, widersprechen, die ebenfalls die große Gefahr dieses Gefeßes er über: Die wissenschaftlichen Grundlagen der modernen Arbeiter die Gesuchte in Dresden festzunehmen als sie versuchte, ihre wert­fannten. Nachdem der Oberbürgermeister erklärt hatte, im Sinne bewegung". lofen Papiere in gute Reichsmünze unzusetzen. der Antragsteller eine Petition an den Landtag einzureichen, war ber Antrag materiell erledigt und er konnte zurückgezogen werden. Die Petition des Magistrats wurde denn auch abgesandt.

Um Beschäftigung für Obdachlose zu schaffen, beschloß die Stadtverordnetenversammlung am 13. März 1913 als Beitrag zu den Arbeitslöhnen der auf städtischen Gütern beschäftigten Obdach lofen für die Monate Februar und März je 3000 M., zusammen 7200 M., an die Güterverwaltung zu zahlen.

Berliner Nachrichten.

Aufnahme ohne ärztliche Untersuchung!

Die

felbe erledigt ist, wird die Genossenschaft mit den städtischen Ver­waltungen die Verhandlungen betreffs Verkaufs russischen Fleisches erneut aufnehmen. Die Verhandlungen sind also nicht gescheitert an den Forderungen der Genossenschaft, sondern gestört worden durch das Reichsstempelsteuergeset.

Russisches Fleisch und Konsumgenossenschaft. Die Konsumgenossenschaft teilt uns mit, daß sie nur dann den Verkauf russischen Fleisches wieder übernehmen kann, wenn das Unter dieser Devise versuchen, und zum Teil mit Erfolg, eine neue Stempelsteuergesetz auf sie nicht angewendet werde, das Reihe von Stranfenfassen, Unterstüßungsvereinen, Aktiengesell- beim Verkauf von Waren an Nichtmitglieder eine Steuer von 10 w. schaften Mitglieder zu werben. Die Mehrzahl dieser Kassenarten pro neues Mitglied verlangt. Das Reichsstempelsteuergesetz gibt dem Bundesrat die Vollmacht, Genossenschaften von der Zahlung Die Erkrankungen und Sterbefälle im unterhalten ein Heer von Agenten, die, den Drang der Minder- dieser Stempelsteuer zu befreien. Die Genossenschaft hat sich des­städtischen Obdach führten in der Stadtverordnetenverfamm- bemittelten, sich in Zeiten der Krankheit zu versichern, ausnüßend, halb an die in Betracht kommenden Behörden mit dem Antrag ge­Lung am 4. Januar 1912 zu lebhaften Grörterungen. In der Weih- vor allen Dingen darauf bedacht sind, unter allen Umständen Mit- wandt, ihr die Zahlung der Reichsstempelsteuer zu erlassen, damit nachtswoche hatten sich im städtischen Asyl, jener Elendsstätte der glieder zu gewinnen. Die Kassen ohne ärztliche Untersuchung laffen das eingeführte Fleisch an Nichtmitglieder verkauft werden kann. Obdachlosen, schwere Erkrankungen ereignet, von denen etwa 70 sich Aufnahmescheine komplizierter Art ausfüllen, Aufnahmeschcine, Der Antrag liegt aber zurzeit noch beim Bundesrat. Sobald der­zum Lobe führten. Um Klarheit über die Ursachen zu schaffen, in denen besonders nach überstandenen Krankheiten gefragt wird. brachte die sozialdemokratische Fraktion eine Interpellation ein, zu der sich eine solche auch von bürgerlicher Seite gesellte. Von einer Findet der Agent ein neues Opfer, so wird der aufzunehmenden Schuld der städtischen Verwaltung fonnte nicht gesprochen werden; Person die Arbeit ziemlich leicht gemacht, d. h. der Agent' erbietet es stellte sich auch später durch Untersuchungen heraus, daß die Ur- sich in der Regel, den Fragebogen auszufüllen. Trotzdem die auf sache dieses Unglücs in dem Genuß von Methylalkohol zu suchen nahmesuchende Person angibt, dann und dann an dieser oder jener fei, den ein profitmütiger Drogist erzeugt hatte und den spekulative Krankheit gelitten zu haben, wird diese Krankheit nicht eingetragen, Unter dem bringenden Verdacht, seine drei Kinder vergiftet au Destillationsinhaber an die Obdachlosen verkauften. Bei dieser der Agent erklärt die Angaben für unerheblich. Die betreffende haben, ist am Freitag der 25 jährige frühere Magistratsbureaugehilfe Gelegenheit geißelten unsere Genossen die unzulänglichen Räum- Person unterschreibt den Aufnahmeschein und versichert am Schluß, Mar Kitebusch aus der Rathausstr. 47b in Oberschöneweide von der lichkeiten des ſtädtischen Obdachs, die in keiner Weiſe dem Bedürfe nis genügten. Erneut wurde darauf hingewiesen, daß die städtische durch diese Namensunterschrift, die Angaben wahrheitsgemäß ge bortigen Kriminalpolizei verhaftet worden. Ueber die Umstände, bic Berwaltung es immer wieder verstanden habe, trop wiederholter macht zu haben. Erkrankt mun das neue Mitglied, dann wird nach zu der Verhaftung geführt haben, wird gemeldet: Am 11. September einmütiger Beschlußfassung des Sturatoriums für bas Asyl die Ge- alten überstandenen Krankheiten geforscht. Wird eine solche fest- dieses Jahres wurde dem St. von seiner 20 Jahre alten Ehefrau ein fchlechtsfrantenstation immer wieder im Obdach zu be- gestellt, erfolgt Ablehnung des Anspruchs, da im Aufnahmeschein Mädchen geboren. Als am 18. deffelben Monats die Hebamme sich in laffen, obwohl seit 25 Jahren diese gar nicht ins Obdach gehörige eine bereits überstandene Krankheit nicht angegeben war. Glüdt die R.sche Wohnung begeben wollte, um das Kind zu baden und nach der Station immer nur vorübergehend" hier untergebracht war. Und dieser Versuch nicht, weil sich beim besten Willen eine frühere tam nach anderthalb Stunden wieder, aber auch dann wurde ihr jungen Mutter zu sehen, fand sie die Tür verschlossen; die Frau trotz aller Klagen ist auch bis heute dieser standalöse Zustand noch Krankheit nicht nachweisen läßt, wird das Mitglied vom Ver- trok starken Klopfens und Klingelns nicht geöffnet. Die Hebamme nicht beseitigt. Die Wähler der 3. Abteilung erhalten Gelegenheit, trauensarzt für gefund erklärt. Im Statut ist die Bestimmung ent- schöpfte nun Verdacht, um so mehr, da Frau Kitebusch schwer frant am 9, November durch tatkräftige Beteiligung an den Stadtverorde netenwahlen und durch die Wahl sozialdemokratischer Kandidaten halten, daß innerhalb 2, 3 oder 5 Tagen das Gutachten des Ver- baniederlag, und benachrichtigte die Polizei. Diese ließ durch einen gegen die hier geschilderte soziale Rückständigkeit Protest einzulegen. trauensarztes durch Beibringung eines Gutachtens eines beamteten Schloffer öffnen und nun fand man das Neugeborene tot vor. Das Arztes angefochten werden kann. Diese Frist wird verpaßt. Die Stind wurde beerdigt. Bald darauf aber wurden Umstände bekannt, Krantentaffe hat unter Umständen jahrelang Beiträge ge- bie den Tod des Kindes verdächtig erscheinen ließen. nommen, die Leistungen aber nicht erfüllt. Kassen der oben ge- polizeilichen Ermittelungen führten schließlich dazu, daß die Leiche schilderten Art schließen bei Verschweigung einer überstandenen bes Mädchens ausgegraben wurde. Die inneren. Organe der Krankheit das Mitglied aus und weigern sich auf Grund des Leiche wurden dem Berliner Gerichtschemiter Dr. Jeserich über­Statuts, die Beiträge zurüdauerstatten. fandt, der nach eingehender Untersuchung feststellte, daß in den Bon den vielen vorliegenden Fällen dieser Art sei ein Fall Beichenteilen Spuren von Wafferstofffuperoxyd und Lysol vorhanden hier angeführt: Frau Pl. aus Neukölln wird von einem Agenten waren. Daraufhin wurde Kikebusch verhaftet. Da auch die beiden aufgesucht. Diesem, namens G. Loppe, Liebigstr. 16, gibt sie die ersten finder des R., zwei Knaben, ganz plöglich gestorben waren überstandenen Krankheiten an, worauf erklärt wird, dann haben der erste Sohn im Alter von vier Monaten, der zweite Knabe Sie ja erst recht Ursache, der Krankenkasse beizutreten.(!) im Juli vorigen Jahres wenige Tage nach der Geburt, so besteht Im Aufnahmeschein unterbleibt die Angabe, da sie nicht nötig ber bringende Verdacht, daß K. auch diefe Kinder vergiftet hat. Am sei". Als nun Frau( Pi. nach kurzer Zeit erkrankte und sich bei gestrigen Sonnabend sollten bereits auf Anordnung der Behörde die der Kasse meldete, wurde sie abgewiesen. Die Allgemeine Zeichen der beiden Knaben ausgegraben werden. St. bestreitet bisher Berliner Versicherungsanstalt a. G.", Lands- jede Schuld. berger Straße 98a, fchreibt:

Frauenkonferenz.

Für die dem Verband der Wahlvereine angehörenden sechs Berliner Reichstagswahlkreise, sowie für die Wahlkreise Teltow Beestom Stortow- Charlottenburg und Niederbarnim findet am Sonntag, den 16. November 1913, im Gewerkschaftshaus, Engelufer 15, eine

tatt.

Bezirkskonferenz der Frauen

Die Tagesordnung ist folgendermaßen festgesetzt:

1. Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Geburtenrüd­ganges. Referentin: Luise Zieg.

2. Die Gewinnung der weiblichen Jugend. Mathilde Wurm .

Referentin:

3. Agitation, mit besonderer Berücksichtigung der Frage: Wie gewinnen wir die weibliche Arbeiterin?" Re­ferentin: Martha Arendsee .

Die Konferenz beginnt vormittags 9% Uhr. Die zur Teilnahme berechtigten Genossinnen erhalten ihre Legitima­Monstarten durch die Drganisation ihres Kreises zugestellt. Der geschäftsführende Ausschuß.

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" Da Sie in Ihrem Versicherungsantrage unter Frage 9 mit feiner Silbe Jhr im vorigen Jahre überstandenes Leiden mit zirka achtwöchentlicher Krankenhausbehandlung erwähnten, haben Sie uns hierdurch gemäߧ 4 bei der Aufnahme in Ihrem Ge­sundheitszustande getäuscht. Wir sehen uns auf Grund dieses veranlaßt, gemäߧ 3 unter sofortiger Aufhebung Ihrer Ver­ficherung und Hinweis auf§§ 3, 4, 24 und 39 jeden Erjat abzu­

lehnen."

§ 3 diefes famofen Statuts spricht davon, daß derjenige, der

--

Die

Einbruchsdiebstahl in der Janangs- Krankenkasse der Berliner Fleischer- Innung.

Eine recht unangenehme Ueberraschung erlebten die Beamten der Innungs- Strankenkasse der Berliner Fleischer- Janung, als, wic gewohnt, um 8 Uhr die Räume der Kaffe geöffnet werden sollten. Zu der Die erste Sorridortür stand offen und war aufgekantelt". Staffenfchrant war an der Stelle des Verschlusses aufgeftemmt und Tür zum Kassenzimmer war eine Füllung herausgeschnitten, der bann bas bloßgelegte Schloß mit entsprechenden Instrumenten ge öffnet; in gleicher Weise war auch ber Tresor erbrochen. Den Ein