sorgte die Kanonenfirma für das Amüsement des Brandt und| ment, statt endlich die Wahlreform zu machen, neuen feiner Tafelrunde. Denn das stand für Herrn Muehlon felfenfest, Wahlrechtsraub zu verüben wagte! daß diese bewirteten und mit Gefälligkeiten überhäuften Freunde Brandt nie etwas verraten würden. Das taten wieder andere, die dem Brandt aus reiner Leiden=
Nachrichten aufdrängten!
schaft für den Verrat von Dienstgeheimnissen ihre Andere Zeugen in anderen Prozessen würden es kaum gewagt haben, dem Gericht mit solchen Lächerlichkeiten zu kommen. Aber an die Aussagen von Krupp- Direktoren legen Richter und Staats
anwalt wohl einen besonderen Maßstab an.
Zwei Urteile.
Der hehrste Grundsatz der Rechtspflege, daß ohne Ansehen der Person jedem sein Recht werde, kommt in zwei Urteilen schlesischer Kriegsgerichte wunderbar zum Ausdruck.
Der Füsilier Johann Nawrat hatte im Manöver eines Tages so stark dem Alkohol zugesprochen, daß er sinnlos betrunken war. In diesem Zustand hatte er sich gegen einen Unteroffizier vergangen und ihm einen Schlag ins Gesicht versetzt. Auch widersetzte er sich der ihn verhaftenden Wache. Das Kriegsgericht in Glaz verurteilte ihn zu einem Jahr und einem Mon at Gefängnis, obgleich zwei Militärärzte begutachteten, Nawrat hätte sich im Zustand der Geistesstörung befunden. Das Oberfriegsgericht, bei dem beide Parteien Berufung einlegten, verurteilte den Füsilier wegen Widersezlichkeit zu acht M 0- naten Gefängnis. Beantragt waren zwei Jahre Gefängnis.
Sammlungspolitik.
Mit dem Zirkus ist jede Bevölkerung, also auch das BerDie„ Köln. 3tg." hatte den Stichwahlerfolg des badischen linertum, eng verwachsen. Geradezu international fann man Großblocks einen Pyrrhussieg genannt und ihren Partei- das nennen, was unter den nomadenhaften Begriff des freunden dringend zugeredet, doch endlich mit der Großblock- fahrend Volk" fällt. Der primitive Wanderzirkus, aus dem politik zu brechen. Die Nationalliberalen hätten so manche artistische Größe ersten Ranges hervorging, da auch ihre Erfolge nicht wegen, sondern trotz des Großblocks er- auf diesem Gebiete alles mit 3ähigkeit gelernt sein will und rungen, und dazu habe auch die Taktik des Zentrums beige- fein Meister vom Himmel fällt, durchrattert mit seinen tragen, nationalliberale gegen weiter linksstehende Kandi- grünen, gelben, roten Karren die halbe Welt, und auch das daten zu unterstüßen. In Mannheim sei, obgleich die Sozial- fahrende Volk selbst ist international, feßt sich in seinen demokraten zahlenmäßig den Ausschlag zugunsten der Frei- artistischen Mitgliedern aus allen möglichen Rassen zusammen. sinnigen hätten geben müssen, der nationalliberale Kandidat, Hinter den Kulissen, die sich in der Regel nur für Bevorzugte der als Reaktion är verschrien wurde, doch gewählt lüften, schwirren alle Sprachen der Erde durcheinander, Einträchtig neben den Europäern ,, arbeiten" die für Zirkuskünfte worden. Die Kreuzzeitung" ist mit diesen Ausführungen natür- besonders geeigneten Chinesen, Japaner, Inder. Das war lich recht zufrieden und hofft, daß sie von den Nationallibe- freilich nicht immer so. Lange Zeit konnte der Zirkus aus ralen jetzt mehr berücksichtigt würden als früher. Das würde, seinem noch heute vielfach nach Armut und Fadenscheinigkeit meint das Junkerorgan, auch für eine günstigere Ge- riechenden Milieu nicht heraus. Erst die legten drei biz bier staltung ihrer Beziehungen zu den konservativen Jahrzehnte haben ihn mit schnellem Aufschwung in die Reihe Parteien hinwirken, die uns im allgemeinen nationalen großzügiger Unternehmungen gestellt, weil auch die zirzenfische Kunst gezwungen war, mit den Anforderungen der Zeit Interesse nur er wünscht erscheint.
Kulturarbeit.
In der Tat läßt die Entwickelung der nationalliberalen und des Nervenkiẞels gleichen Schritt au halten. Das hat die Politik der letzten Zeit der immer wachsende Einfluß der echte Zirkusatmosphäre älterer Zeiten, in der für die sogeAltnationalliberalen und Scharfmacher die konservativen nannten Ausstattungsstücke kein Raum war, start beeinträchtigt, aber die Schaulust kam auf ihre Rechnung und der Hoffnungen als sehr aussichtsreich erscheinen. Herr Direktor. Heute rangieren die meisten großen BirkusDirektoren unter den Millionären, und auch die Zirkussterne erster Ordnung bringen es zu erheblichem Vermögen, wenn sie das Geld zusammenzuhalten verstehen. Daneben gibt es in der überwiegenden Mehrzahl gar viele Zirkuseristenzen, die unter dürftigsten Gagenverhältnissen ihre Knochen fast jeden Tag dem Tode auf den Präsentierteller legen und im Alter, wenn die Gelenke steif geworden sind, knapp das Leben fristen.
In Neukamerun, unserer neuesten Errungenschaft, ist Der Sergeant Renner vom Leibkirassierregiment in es bereits zu heftigen Zusammenstößen mit den Einge Breslau forderte eines Tages den Kürassier Gertig auf, borenen gekommen, da diese sich nicht ohne weiteres des Besizes sich zum Antreten zu beeilen. Zur Bekräftigung seiner Auf- ihres fruchtbaren Bodens entäußern möchten. Die Häuptlinge forderung schlug Renner seinem Untergebenen eine Tuchhose zeigten sich gegen die Kulturbringer feindlich, weshalb eine sogeunt den Kopf. Als Gertig darauf erwiderte, daß er sich nur nannte Strafexpedition gegen sie ausgefandt wurde. Nach waschen wolle, schlug ihm der Soldatenerzieher einem Bericht der Deutschen Kolonialzeitung" fanden dabei 32 Einmit der geballten Faust zehnmal auf die geborene ihren Tod. Nach demselben Blatte hat das deutsche Ohren und den Kopf und stieß ihn dann noch Gouvernement in Buea die nötigen Anordnungen" getroffen, um mitvoller Wuchtandas Bett. Gertig wurde infolge die Häuptlinge von Nguku und Gabola zu bestrafen und sie zur der Mißhandlungen 19 Tage im Lazarett an Trommel- Anerkennung der deutschen Herrschaft zu zwingen. fellverlegung und Eiterung des rechten Mittelohres behandelt. Das Kriegsgericht, vor dem der Sergeant sich zu berantworten hatte, nahm einen minder schweren Fall
an.
Der prügelnde Sergeant wurde zu einer Woche Mittelarreft verurteilt. Das Oberkriegsgericht, bei dem der Das Oberkriegsgericht, bei dem der Gerichtsherr Berufung einlegte, ließ die ganze Schwere des Gesetzes walten. Es verurteilte den Sergeanten Renner zu vierzehn Tagen Mittel arrest. Gerechtigkeit!
Politische Uebersicht.
Neue Entrechtung?
Eine Sonderausgabe der amtlichen Braunschweigischen AnHerzogs Ernst August. Alle Freiheitsstrafen bis zu sechs eigen" veröffentlicht heute den Grlaß einer Amnestie des Wochen sowie alle Geldstrafen bis zu 150 Mart werden erlassen. Außerdem sind Straferlaffe in einzelnen Fällen vorgesehen.
Renz, der noch zur alten Schule gehörte und tropdem als erster den Zirkus aus der Taufe des Großstadtkindes hob, würde das moderne Zirkusleben nicht mehr verstehen. In feinem alten Holzzirkus, der an der Stelle des heutigen Bahnhofs Friedrichstraße stand und um die Mitte des vorigen Jahrhunderts bis auf den Grund niederbrannte, wurde nur waschechteste Zirkuskunst, die auf dem Manegesand großgezogen ist, geboten. Pferdedressur stand in erster Linie, und selbst die hat, ist hier in der Person des dem Alkohol stark ergeben gekomische Figur des August", die sich die ganze Welt erobert wesenen berühmten Clowns Tom Belling nur durch einen launigen Zufall entdeckt worden. Auch in dem Renzschen Markthallenzirkus am Schiffbauerdamm fam unter dem Nestor der Manege die moderne Richtung anfangs nicht zur Geltung. Wien, 2. November.( Privattelegramm des Der alte Renz war für Neuerungen schwer zu haben und erst Vorwärts".) Auf dem Parteitag fand heute die Debatte sein Sohn Franz, fast mehr Geschäftsmann als Künstler, über die Politik der Reichsratsfraktion statt. schlug ganz neue Bahnen ein, die bald im Publikum GegenDie Forderung der Obstruktionstaktik führte in be- liebe und bei den Direktionskollegen Nachahmung fanden. Das deutenden Reden zu interessanten Auseinandersetzungen über Ausstattungsstück auf dem gelben Sande war geboren. das Verhältnis von Sozialdemokratie und Parlamentaris- Swischendurch refidierte jahrelang, als Renz das Berliner mus. Die Aussprache dauerte den ganzen Tag. Morgen Pflaster mied, in dem ehemaligen Markthallengebäude der findet das Schlußwort und die Abstimmung statt. Birkus Salamonski, und Mitte der achtziger Jahre erstand dicht dabei, neben dem Lessingtheater, unter dem Direktionsfzepter Schumanns für kurze Zeit der erste transportable Eisenzirkus, der in zwei Tagen aufgebaut und abgebrochen werden konnte. Im Berliner Westen siedelte sich eine Saison hindurch der amerikanische Zirkus Barnum an, ohne übermäßige Begeisterung an der Spree zu weden. In den letzten Jahren haben Schumann in der Karlstraße und Busch am Vorübergehend riß der smarte Direktor Sarasani, vom VolksBahnhof Börse, jeder auf seine Eigenart, das Feld beherrscht. mit„ Saure Sahne" getauft, das Publikum mit sich. Auch die kleinen Wanderzirkusse, die hier und da an der Weichbildgrenze ihr Zeltlager bauten, fanden Liebhaber.
Gemeindewahlen in England.
Das Vordrängen der Sozialdemokratie in den Gemeindevertretungen ist den Reaktionären seit langem ein Dorn im Auge. Zwar ist in einer ganzen Reihe von Gemeinden schon alles geschehen, um eine wirksame Vertretung der Arbeiter Klasse unmöglich zu machen, doch den Herrschenden ist es noch immer nicht genug. Es soll daher mit Hilfe des preußischen Junkerparlaments ganze Arbeit gemacht werden. In Schles wig- Holstein soll der Hebel angesetzt werden. Nach einer London, 2. November 1913.( Privattelegramm bes Korrespondenzmeldung wird dem Preußischen Landtag in der Vorwärts".) Bei den gestern in ganz England stattgefundenen kommenden Tagung ein Gefeßentipurf über die Abände- Gemeinderatswahlen haben nach den bis jetzt vorliegen rung des schleswig- Holsteinischen Gemeinde den Nachrichten die Arbeiterpartei und die Sozialisten 10 ahlrechts vorgelegt werden. Eine solche Aenderung sei notwendig geworden, weil die Industrialisierung der schles- gut abgeschnitten. In vielen großen Städten wurden neue wig- Holsteinischen Städte ein starkes Anschwellen der Sozial- Mandate erobert, so in Hull, Leads, Birmingham, Bristol und demokratie in den Gemeindevertretungen herbeigeführt habe. Eastbourne. In Birmingham besiegten die Sozialisten einen der Das würde gerade noch fehlen, daß das Dreiklassenparla- bekanntesten konservativen Parteiführer der Stadt.
Wochenfilm.
wo man hineinkommt, gibt es ein Promenadenkonzert, kinematographische Vorführungen, Tanzkonkurrenzen in Boston, Tango und Omstep, eine Modefahrt rund um Berlin unter Mitwirkung namhafter Künstler und Künstlerinnen, eine Vorführung des neuesten Tanzes Marige Bréfielienne, Kabarettvorträge usw. Und als Preisrichter bei's Tangtournier fungieren leibhaftige Professoren, wie Herr Professor Dr. Oskar Bie und Professor Mar Reinhardt. Was meine Frau ist, die will noch fir Tango tanzen lernen, die Trude kann's schon ein bißchen.
Sehr geehrte Redaktion! Damit daß Ihr konservativer August merkt, daß auch noch andere Leute schreiben können, ergreife ich wieder einmal die Aber von diese wohltätige Veranstaltung bringen Sie keine Zeile Feder, um an Ihnen einige Zeilen zu richten. Ich als anständiger Bürger verstehe einfach nicht, wie Sie als Blatt für das sogenannte in Ihr langweiliges Blatt. Da schreiben Sie ewig von die Ararbeitende Volk in einer Tour diese Schnoddrigkeiten eines konser- beitslosigkeit, wo doch schon mein seliger Vater gesagt hat, wer arvativen Schnapsjunkers aufnehmen können, während meine Ein- beiten will, findet auch Arbeit. Und es wäre ja noch schöner, sendungen oft in den Papierkorb fliegen. Ich werde mir deffent- wenn man die Tagedieberei auch noch durch sogenannte Arbeitswegen mal an Ihre vorgesetzte Behörde, Preßkommission heißt sie losenunterstüßung fördern wollte. wohl, wie ich mal gehört habe, beschwerdeführend wenden. Es ist
Und dann möchte ich noch auf eins zu sprechen kommen. Das den Arbeitern viel zuträglicher, wenn sie mal eine Stimme aus ist die Braunschweiger Herzogsgeschichte. Meine Frau und ihre das liberal gesinnte Bürgertum hören, indem daß beide ja au- Bekannten find ganz glücklich, daß unser Kaiserprinzeßchen nun sammen leben müssen und in der Politik ganz gemütlich in einem endlich auf einem Thron fißen kann. Die waren ganz niederGroßblockbunde Arm in Arm gehen können, was sich so schön jezt geschlagen, daß in den letzten Wochen nicht alles in die allerhöchste in Baden gezeigt hat, woran das„ Berliner Tageblatt" so kluge Familie stimmen wollte. Was hat sie das leid getan, daß die politische Betrachtungen geknüpft hat. Aber von dieses vernünftige Brinzessin nicht einmal am 22. Oktober zum Geburtstage der allerpolitische Betrachtungen geknüpft hat. Aber von dieses vernünftige höchsten Mama von Rathenow nach Potsdam gefahren ist. Aber jetzi Zusammengehen von Bürgertum und Arbeitern wollen Sie nichts wiffen, indem daß Sie immer so blödsinnige Sachen von Revo- ist alles wieder gut und am Montag zieht das junge Herzogspaar in das angestammte braunschweiger Schloß ein. Daß das Verhältnis lution und so schreiben und was sich jetzt auch bei Ihrer Heberei des neuen Herzogs zum Schwager Kronprinzen nicht stimmt, mag zu den Berliner Stadtverordnetenwahlen zeigt, wo Sie den Kommunalfreisinn so schlecht machen, daß kein Hund mehr ein Stüd schon richtig sein, aber auch in die besten Bürgerfamilien können sich manchmal die Schwagers gegenseitig nicht verknusen. Wenn es meiner Frau nach gegangen wäre, wären wir zu die Einzugs Aber reden wir mal von was anderem. Da haben Sie kürzlich feierlichkeiten nach Braunschweig gefahren, aber der Spaß wird niederträchtigen Artikel über unsere braven Schuhleute gebracht mir zu teuer, indem daß das Schuhmannsfest mich schon einige und über das Erholungsheim für sie, und daß Gutsbesizer Schuß- blaue Lappen kostet. Leute gratis in Pension genommen haben. Natürlich, Sie werden
92. Infanterieregiments mit friegsstarke Kompagnie des Schellenbaum und Regimentsmusik unter dem Kommando des Grafen v. Leh st en herangezogen. Kommandorufe erschallen und in schnurgerader Linie sieht man die grauen Mäntel und die schwarzen Helmbüsche auf dem gelben Sande stehen. Wenige Minuten vor 25 Uhr erschienen Oberbürgermeister Rete= meyer, die Stadtverordneten, der Präsident des Landtages und alle anderen Vertreter von Zivil- und Militärbehörden. Dann hört man vereinzelte Hoch- und Hurrarufe aus der dichten Menschenmasse. Jenseits des Publikums wird ein Pikett von Schuhleuten zu Pferde sichtbar. Der Polizeipräsident Freiherr von dem Bussche eröffnet den Zug der Hofwagen, die mit blaugalonierten Dienern besetzt sind. Dann wird der hell= blaue, von sechs purpurgeschmüdten Schim= meln à la Daumont bespannte Staatswagen sichtbar, in dem der Herzogregent und seine Gemahlin siben. An ihrer Seite reitet der Oberstallmeister Freiherr v. Girsewald in blauer, silberbetreßter ofuniform mit dem Dreispiß auf dem silberweißen Haare, während die Braunschweiger Husaren mit dem Major Graf b. Schwerin an der Spize den Beschluß des farbenreichen Zuges machen. Langsam und feierlich fährt die himmelblaue Staatstarosse vor der Bahnhofsrampe vor, wo Oberst= Teutnant v. U echtriz und Steinkirch, der Kommandeur der Braunschweiger Husaren, Oberst v. Winterfeld, der Bruder des jüngst verunglückten deutschen Militärattachés und Kommandeur des 92. Infanterieregiments und der Kommandeur des niedersächsischen Feldartillerieregiments Nr. 46 in Wolfen büttel, v. Havenstein, Aufstellung genommen haben. Die Herzogin im dunklen Reiseleid mit schwarzem Federhut, der Herzog in großer Generals= uniform, mit dem Bande und der Kette des Ordens Heinrichs des Löwen über dem Mantel, entsteigen dem Wagen. Und während die Herzogin sich ins Fürstenzimmer begibt, um sich von den dort erschienenen Herren und Damen des braunschweigischen Hofstaates zu verabschieden, schreitet der Herzog langsam und ernst die starre Reihe ja dafür bezahlt, daß Sie die Arbeiter gegen die Blauen aufheben. Natürlich nicht bei Ihnen, denn was Interessantes bringen Sie ja der Ehrenkompagnie hinab. An deren Ende haben vier Herren der braunschweigischen Kriegervereine im schwarzen Rock Aber wir anständigen Bürger sind mit die Schußleute ganz zu= und Zylinder mit ihren Fahnen Aufstellung genommen und auch frieden und wir wollten mal sehen, wo wir hinfämen, wenn sie grundsäßlich nicht. Ich will Ihnen mal ein Beispiel zeigen, wie ihre Meldung nimmt der Herzog freundlich lächelnd entgegen. nicht mit solcher Schneidigkeit ihres Amtes walteten, wenn wir man folche Ereignisse lebendig und unterhaltend in eine Zeitung bringt. Da hat das Berliner Tageblatt", wo doch gewiß ein libe- Infanterie und Husaren haben sich inzwischen zum Parademarsch auch von Zeit zu Zeit über Herrn von Jagown seine Erlasse am formiert; zum letzten Male ziehen sie unter den Klängen der Stammtisch schimpfen. Na, und wissen Sie, was Sie mit Ihrem rales Blatt ist, auf die Leitartikelseite über den Abschied des Herzogs- Regenten von Braunschweig geschrieben. Da konnte man Regimentsmufit an Herzog Johann Albrecht vorüber. Dann Geschreibsel über den Verein Schuhmannserholungsheim ange- beim Lesen richtig alle Einzelheiten sehen. nimmt der Herzog Abschied von den Herren seiner Umgebung. Es war ordentlich Das ist interessant, das ist lebendig, farbig und zugleich errichtet haben: Ich bin mit meiner Frau dem Verein sofort beige- beim Lesen richtig alle Einzelheiten ſehen. treten. Zumal wie ich gehört habe, daß der Kronpring der aller- rührend zu lesen, wie der Mann, der doch nach besten Kräften greifend. So muß eine Zeitung gemacht werden. Aber das werden reagiert hat, ging wie der Mohr, von dem Goethe in einem Theaterhöchste Protektor dieses Vereins ist. Und wir haben das nicht zu meine Zeilen Ihren Lesern unterbreiten. Sollten Sie es aber beveuen, indem daß wir da am 11. November in die feinste Gesellstück, Othello heißt es, glaube ich, schreibt. Sie bringen über alle Sie niemals lernen. Und es soll mich wundern, ob Sie diese ichaft kommen. Denn da findet in alle Räume des Restaurants die Braunschweiger Geschichten nur furze, langweilige und boshafte bennoch tun, so bitte ich um baldige Uebersendung des Honorars, schaft kommen. Denn da findet in alle Räume des Restaurants Zoologischer Garten ein großes Fest zugunsten des Vereins statt. Notizen. Ich will Ihnen aber mal eine Probe geben, wie man so bamit daß ich mir auf dem Schußmannsfest was Extraes was interessant macht, damit daß Ihre Leser sehen, wie langweilig Tanz und Mode" soll das Fest heißen und was meine Frau und Ihr Eure Zeitung macht. In dem Bericht des„ Berliner Tagemeine Tochter, die Trude, sind, die sind jetzt in voller Aufregung, daß sie auch in tipptopper Kluft dabei sind. Es kostet einem ja einen Klumpen Geld, aber für den guten Zwed und für unsere braven Blauen soll es mir nicht darauf ankommen. Und man hat ja auch was für seinen Baster. Abgesehen von die feine Gesellschaft,
Brot von ihm nehmen tut.
Aber viel Interessantes wird man da wieder zu lesen kriegen.
blatte" über den Abschied des Herzogs- Regenten heißt es:
Ueber den feinen Sand, mit dem man den Bahnhofsplak bestreut hat, eilen Beamte geschäftig in die mit Tannengrün ge schmückte Bahnhofshalle. Das Gepäck des Herzogspaares wird in Hofwagen herbeigebracht, und um 45 Uhr kommt eine!
Teisten kann.
Womit ich verbleibe mit der Ihnen gebührenden Hochachtung Friedrich Wilhelm Schulze Rentier und Hausbesiker.
Ernst.