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Ans dem Jnnungsschiedsgericht.
Sigung vom 3. November.
Mittelstandstagung. ob ein Mitglied der sozialdemokratischen Partei Deutschlands obert In Berlin begann am Montag wieder einmal eine Mittel- ein Nationalpole in den Reichstag fäme. Auf alle Fälle aber hätten ftandstagung, die diesmal von einer Zentralvereinigung deutscher die Mitglieder der P. P. S. fich der Stimme zu enthalten und kein 1. Eine Schneiderin flagte gegen die Firma Rosenthal, Vereine für Handel und Gewerbe veranstaltet ist. Alle möglichen Mitglied der sozialdemokratischen Partei Deutschlands zu wählen. Kurstraße, auf Zahlung von 19,50 M. Lohn für sechs gelieferte Regierungsstellen hatten sich vertreten lassen, und alle bürgerlichen Kleider. Die Sache hatte das Gericht schon einmal beschäftigt. Die Parteien des preußischen Landtags und des Reichstags. Man sah Glänzender Stadtverordnetenwahlfieg. beklagte Firma behauptete, die Kleider seien nicht ordnungsgemäß da neben dem Spiritus- Kreth den Fortschrittler Pachnicke und neben Görlik, 3. November. ( Privattelegramm des, Bor - gearbeitet, hatte zunächst die Annahme verweigert, dann auf Herausdem antisemitischen Zünftler Hammer den Germanen" Dr. Arendt. wärts".) Am Montag fanden hier die Wahlen der Stadtverord- gabe geklagt, und will nun, wo sie die Kleider im Besitz hat, den Geheimrat Schwarz vom preußischen Finanzministerium feierte neten statt. Unsere Genossen, die einen heißen Kampf zu bestehen Rohn nicht zahlen. Das Gericht verurteilte die Firma zur den Mittelstand als die wertvollste Stüße und das feste Vollwert der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung. Dann wurden hatten, siegten über die vereinigten Gegner mit einer Majorität Bahlung, da die Klägerin kein vertretbares Verschulden trifft. 2. Ein Schneidergehilfe flagte gegen den Meister Steuer verschiedene Reden, natürlich in erster Linie gegen die Konsumbereine, bon 800 Stimmen. Die Zahl der bisherigen sozialdemokra- auf vierzehntägige Lohnentschädigung wegen fündigungsloser Entgegen die Beamtenorganisationen, gegen Ausverkäufe, Sonntags- tischen Stadtverordneten betrug 11. Am Montag wurden noch neun lassung. Troßdem ihm dringend geraten wurde, die Klage zurüdruhe, den unlautern Wettbewerb gehalten. Besonderen Schmerz hat Mandate hinzuerobert, so daß die Zahl der sozialdemo- zunehmen, weil im Maßschneidertarif allgemein Sündigungses den Leuten verursacht, daß auf dem letzten evangelisch- fozialen tratischen Vertreter im Stadtparlament jest 20 ausschluß festgesezt ist, tat er es doch nicht. Er mußte deshalb a b= Kongreß auch schon eine gewisse Einsicht über die Notwendigkeit der beträgt. Dadurch ist die ganze dritte Klasse in den gewiesen werden. Konsumentenorganisation zum Ausdruck gekommen ist.
Brüssel , 3. November. Der Abgeordnete Flechet richtete an den Kriegsminister die Anfrage, ob er Erklärungen darüber geben könne, ob belgische Offiziere bei den an Krupp ergangenen Lieferungen tompromittiert feien, wie dies aus dem Berliner Krupp - Prozeß möglicherweise abgeleitet werden könne.
Rußland.
Echtrussische Pogromhete.
Besitz der Sozialdemokratie gelangt.
Gemeindewahlerfolg. In Eberswalde ( Dberbarnim) gewannen am Sonnabend unsere Genossen bei den Stadtverordneten wahlen ein Mandat der dritten Klasse, so daß sie jetzt 5 von den 36 Sigen im Stadtparlament innehaben.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw.
8. Fünf Lehrmädchen flagten gegen die Firnta Sperlich u. Greulich, Kaiserstr. 6/7. Die Mädchen waren nach Zahlung von 10 M. bei der Firma in die Lehre getreten, sollten dort in acht Tagen das Schneidern erlernen. Es war ihnen außerdem nach Ablauf der„ Lehrzeit" wöchentlich ein Verdienst von 15 M. in Aussicht gestellt. Die Mädchen wurden jedoch nicht ausgebildet, sollten in ungeheizten Räumen sich aufhalten und wollen bemerkt haben, daß jeden Tag Mädchen angenommen wurden natürlich gegen Zahlung des Lehrgeldes. Darauf verließen sie die Lehrstelle und for= berten je 10 mart zurüd. Die Firma wurde durch Versäumnisurteil verurteilt.
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Wie kann es nur noch Mädchen geben, die glauben, in acht Tagen das Schneidern erlernen und nach Ablauf dieser Zeit wöchent lich 15 m. verdienen zu können! Will übrigens nicht einmal der Innungsobermeister sich um die Lehr"-Firma kümmern?
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Aus Induftrie und Bandel.
Der Reiteroberst und die vaterlandslosen Gesellen. an 8 ba ch sein Regimentsjubiläum, wobei die üblichen Festivitäten Im Juni d. J. beging das 2. bayerische Ulanenregiment in stattfanden. Die Mehrheit der Ansbacher städtischen. Kollegien hatte hierzu eine Stiftung von 10 000. gemacht. In der Kaserne wurde für die aktiven Ulanen eine Fesimenage" veranstaltet, für die aktiven Unteroffiziere und ehemaligen Soldaten des Regiments Vier Wochen dauert nun schon der Ritualmordprozeß in ein" esteffen". Bei beiden Gelegenheiten hielt der RegimentsKiew. Mit ungeschwächtem Interesse verfolgt die öffentliche tommandeur Oberst v. Sartor Ansprachen, in denen er sich auch Meinung alle Einzelheiten des Gerichtsdramas, in dem die auf das politische Gebiet wagte und die Leute ermahnte, sie brennendsten Fragen des russischen Lebens sich zu einem un- sollten sich von den„ vaterlandslosen Gesellen" Einschränkung der Papierproduktion. Der Verein Deutscher entwirrbaren Knäuel vereinigt haben. Nachdem die Arbeiter- fernhalten. Damit fonnte er natürlich nur die Sozialdemo- Beitungsverleger beschäftigte sich mit dem Beschlusse des Verbandes Der fozialdemokratische Gemeindebevoll- Deutscher Druckpapierfabrikanten, die Papierproduktion einzuKlasse als erste ihre Stimme erhob und den fonterrevolu- fraten gemeint haben. tionären Stern des Kiewer Schandprozesses enthüllte, geht es mächtigte Genoffe Börschmann sah sich durch diese Aeußerungen schränken, um eine Steigerung der Papierpreise herbeizuführen. tionären Kern des Kiewer Schandprozesses enthüllte, geht es wie ein Erwachen auch durch solche Streise, die bisher in poli- beranlaßt, im Gemeindekollegium eine Erklärung abzugeben, in der Einstimmig wurde die Haltung des Verbandes als voltswirtschaftswie ein Erwachen auch durch solche Kreise, die bisher in poli- die Angriffe des Herrn Obersten gebührend zurückgewiesen feindlich und die Interessen der deutschen Zeitungsverleger aufs tischer Gleichgültigkeit dahinvegetierten. Aber auch die Echt- wurden. Nach einer furzen Bemerkung, daß es den Sozialdemo- fchwerste schädigend bezeichnet. Diesen Bestrebungen gegenüber, rüssen rüsten und schicken sich an, wie das ja der eigentliche traten eigentlich gleichgültig sei, was solch ein Mars die darauf hinzielten, in Zeiten niedergehender Konjunktur das Zweck der Ritualmordmache war, die politische Belebung mit jünger fage", wurde gesagt, der erwähnte Ausdruck fei Zeitungsgewerbe zu erschweren und den Konsum zu verteuern, neuen Strömen jüdischen Blutes zu ersticken. Jede neue eine Beleidigung eines Teiles der Ansbacher Einwohnerschaft, denn wurde beschlossen, die Papiereinkaufsstelle des Vereins Deutscher revolutionäre Bewegung wird unfehlbar zu Judenmezeleien in der 10 000 M.- Stiftung seien auch Steuergroschen von solchen Zeitungsverleger energisch zu fördern und, soweit irgend möglich, führen!" das ist eingestandenermaßen die Losung der vaterlandslosen Gesellen enthalten. Wenn nun Herr Oberst v. Sartor gegenwärtig Papierkäufe überhaupt nicht vorzunehmen, keinesfalls feudal- bureaukratischen Schichten, die mit allen Machtmitteln wünsche, daß aktive und ehemalige Ulanen mit den baterlandslofen aber auch nur die geringste Preiserhöhung zu bewilligen, da die des Staates, der Kirche und der Armee ausgerüstet, an die Gesellen nicht in Berührung kommen sollen, so hätte er auch fon- Marktlage dies in feiner Weise rechtfertige. jequenterweise die Stiftung ablehnen sollen, denn Ansbach berge in dunkelsten Instinkte und Leidenschafen des städtischen Pöbels feinen Mauern über 1000 folcher vaterlandsloser Gesellen. Dazu Tabakbau in Deutschland . Zu den angeblich wohltätigen und appellieren, um ihre Herrschaft aufrecht zu erhalten. nicheine ihm aber der Mut zu fehlen, und zweitens werde er dem beabsichtigten Wirkungen der Schutzölle gehört auch die Förderung des Tabakbaues in Deutschland Schutz der nationalen Arbeit. bielen Orten machen sich bereits im Anschluß an den Ritual- Grundsaß huldigen: Geld stinkt nicht. mordprozeß recht bedrohliche Anzeichen bemerkbar. Mögen Auf Grund dieser Erklärung stellte der Oberst Beleidigungs . Was zeigt die Wirklichkeit? Nüdgang auf der ganzen Linie. 1902 auch einzelne Ausschreitungen durch die Suggestion des obrig- tlage gegen den Genossen Pörichmann, die am Freitag vor dem gab es in Deutschland 117 925 Tabatpflanzer, 1913 ist die Zahl auf feitlich anerkannten Blutmärchens, durch die giftigen Ver- Ansbacher Landgericht verhandelt wurde. Pörschmann wahrte noch- 87 080 gefunden. Die bebaute Fläche hatte eine Größe von 17 325 leumdungen der amtlichen und der echtrussischen Bresse erklärt male endschieden seinen Standpunkt, wies die Aeußerungen des Hettar im Jahre 1902, 15 775 Hektar im Jahre 1912 und 14 181 werden können, so zeigt sich andererseits doch, daß eine für- Offiziers abermals scharf zurück und nahm den Schuß des§ 193 in Hektar im Jahre 1913. Daß die Schutzölle" den Tabakbau gesorglich leitende Hand am Werke ist, um die blutige Saat der Geldstrafe zu beantragen, verlangte der als Nebenkläger augelassene höchsten Zölle können nicht die klimatischen Vorbedingungen für Anspruch. Während der Staatsanwalt sich damit begnügte, 150 m. fördert hätten, fann man wirklich nicht behaupten. Selbst die Ritualmordheze auszustreuen und für eine neue Aera der Oberst eine eremplarische Gefängnisstrafe" für Börschmann. Dieser das Gedeihen einer Pflanze herbeiführen. Judenpogrome den Boden vorzubereiten. wurde zu 100 Mart Geldstrafe verurteilt, die Wahrung berechtigter Interessen wurden ihm nicht zuerkannt.
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Nachstehend seien die wichtigsten Momente dieser Heze, soweit sie an die Deffentlichkeit traten, registriert. In Minsk wurde bereits am 21. Oktober eine Proklamation Verworfene Revision. der Echtrussen, die die Bevölkerung zu einem Judenpogrom Das Reichsgericht hat am Sonnabend ein auf awei auffordert, in den Straßen verteilt. Um dieselbe Zeit eröffnete Monate Gefängnis lautendes Urteil der Erfurter Straf das echtrussische Organ Wolga" in Sarato wo eine unver- fammer gegen Genossen Redakteur Pezold wegen Gendarmenhüllte Pogromagitation, die an die Heße der Jahre 1904/05 beleidigung durch Vertverfung der Revision bestätigt. Genosse Pezold erinnert. In Odessa beriefen die Echtrussen unter dem hatte nachweisen lönnen, daß er am Erscheinungstage der angeblich Borsiz des Bischofs Anatol eine Konferenz der rechtsstehenden die Beleidigung enthaltenden Notiz nicht in der Redaktion beschäftigt war, da er auswärts einen Gerichtstermin wahrnehmen mußte. Der Gruppen zur Ausarbeitung einer gemeinsamen Taktik bei den Meteur der Zeitung erklärte außerdem, daß angeordnet war, den bevorstehenden Ereignissen ein. In Riem, Sefateri- Namen des Genossen Begold als verantwortlicher Redakteur aus dem noslaw, Orel, Kamenez- Podolsk usw. werden Blatt herauszunehmen, welche Anordnung aber aus Bersehen nicht die verleumderischen Erzeugnisse des Kiewer Bogromblattes, ausgeführt wurde. Trotzdem war die Verurteilung erfolgt. " Der Doppeladler", und, was besonders bemerkenswert ist, eine Broschüre mit der Expertise" des Paters Pranaitis in großen Mengen vertrieben. Die Folgen dieser Heze machen sich bereits in einigen Orten bemerkbar. Im Gouvernement
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Soziales.
Wo Innien feuern wohlgeborene" Banditen auf vorüber. Das Aufräumen nach Feierabend ist eine verbotene Beschäftigung. gehende Juden. Zwei find getötet und zwei schwer ver- Zu den Bestimmungen für alle Betriebe, in denen in der Regel wundet", heißt es lafonisch in dem Telegramm. In Lodz , mindestens zehn Arbeiter beschäftigt werden", gehört auch der§ 135 Bendery und Baku ist es bereits zu Zusammenstößen und der Gewerbeordnung. Er bestimmt: Ausschreitungen gekommen. Dunkle Vorurteile, unsinniger, Kinder unter 13 Jahren dürfen nicht beschäftigt werden. Aberglaube werden in den unaufgeklärten Massen lebendig. Kinder über 13 Jahre dürfen nur beschäftigt werden, wenn sie nicht Und um dieselbe Zeit sind die hochgestellten Regisseure der mehr zum Besuche der Volksschule verpflichtet sind. Die Be Heße eifrig am Werke, dem geweckten Blutrausch neue schäftigung von Kindern unter 14 Jahren darf die Dauer von Nahrung zuzuführen, um die wiedererwachende revolutionäre 6 Stunden täglich nicht überschreiten.- Junge Leute zwischen 14 Bewegung mit dem Schlamm der aus Unwiffenheit, Aber- und 16 Jahren dürfen nicht länger als zehn Stunden täglich beglauben und giftiger Verleumdung geborenen Ritualmord- schäftigt werden." psychose auslöschen zu können.
Wien , 3. November. Die„ Reichspost" erfährt von informierter Stelle, daß Prinz Wilhelm zu Wied die Kandidatur für den Thron von Albanien angenommen hat.
Aus der Partei.
Austritt aus der P. P. S.
Die Bezirksleiter des Bergarbeiterverbandes für Oberschlesien . Rizmann, Danisch und Cepernit, welche bisher der P. B. S. angehörten, sind mit folgender Erklärung aus dieser aus geschieden:
Da der„ Dziennik Robotniczy", als Organ der Partei Bolnischer Sozialisten, seit längerer Zeit eine Haltung einnimmt, die wir in feiner Weise gutheißen können und versteckte Angriffe gegen uns erhebt, fowie gegen die allgemeine sozialdemokratische Arbeiterbewegung Deutschlands heftig streitet, was auch nachteilig für die Gewerkschaften ist, so erklären wir hiermit unseren Austritt aus der P. P. S.
Katto wit, den 1. November 1913.
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Söll , der verantwortliche Leiter einer Kupferschmiede in Crossen , wo in der Regel mehr als 10 Arbeiter beschäftigt werden, war wegen Uebertretung des§ 135 angeklagt worden. Die zehnstündige Arbeitszeit der im Betriebe beschäftigten Lehrlinge im Alter von 14 bis 16 Jahren endete abends um 6 Uhr. Diese Lehrlinge mußten aber noch nach 6 Uhr die Werkstatt aufräumen, was eine Viertelstunde bis eine halbe Stunde in Anspruch nahm. Deshalb wurde Söll vorgeworfen, er habe die Lehrlinge länger als 10 Stunden beschäftigt".
Die Straffammer in Guben sprach den Angeklagten frei, weil er nicht das Bewußtsein einer Gesetzwidrigkeit gehabt habe. Das entnahm die Straffammer daraus, daß die Handwerkskammer zu Frankfurt a. D. Formulare für Lehrlingsverträge herausgegeben habe, wonach der Lehrling nach Schluß der Arbeitszeit verpflichtet sei, die Werkstatt aufzuräumen. Der Angeklagte habe sich danach für befugt gehalten, die Lehrlinge nach Schluß der Arbeitszeit mit Aufräumen zu beschäftigen.
Das Kammergericht, bei dem der Staatsanwalt Revision einlegte, hat jest das Urteil der Straffammer aufgehoben und im Einverständnis mit dem Oberstaatsanwalt den Angeklagten zu der zu lässig niedrigsten Strafe verurteilt.
Begründend wurde ausgeführt:
Der§ 135 der Gewerbeordnung schreibe ausdrücklich vor, daß in den betreffenden Betrieben junge Leute zwischen 14 und 16 Jahren Der Austritt dieser drei Genossen aus der P. P. S. bedeutet nicht länger als 10 Stunden beschäftigt" werden dürfen. Beim für diese Partei einen schweren Verlust. Rigmann war Vor- Aufräumen und Reinigen der Werkstatt handele es sich um cine fizender der Kontrollkommission und Cepernit gehörte Nebenbeschäftigung, die aber auch in den Betrieb hineingehöre. Es dem engeren Vorstande an. Der„ Dziennik Robotniczy" liege deshalb hier eine Ueberschreitung der gesetzlichen Beschäftiwandelt immer mehr auf national- polnischen Wegen, was am deuts lichsten folgende Tatsache erhellt. Das Mitglied der P. P. S. gungszeit vor. Das Reichsgericht habe sich übrigens schon auf den Podemski- Hannover , Beamter des Fabritarbeiterverbandes, Standpunkt gestellt, daß selbst Arbeiten, die außerhalb des Bewar einem Rufe der Hamburger Genossen, bei der Nachwahl in dem triebes, aber für dessen Zwecke vorgenommen würden, wie das Kreis unseres verstorbenen August Beber eine Versammlung Briefeaustragen und dergleichen nach Feierabend, als eine Bein polnischer Sprache abzuhalten, gefolgt und hatte, wie schäftigung im Sinne des Gesezes anzusehen seien. Wenn nun der das ganz selbstverständlich ist, zur Wahl Stoltens auf Angeklagte den Irrtum der Handwerkskammer mitmachte, so sei gefordert. Jm" Dziennit Robotniczy" erschien auch ein das ein Irrtum über das Recht, der ihn von Strafe nicht befreien Inserat für diese Versammlung. Aber am Tage nach der Wahl könne. Da er aber durch das Formular der Handwerkskammer zu wurde Genoffe Podemski, weil er nach Hamburg gegangen war und dem Irrtum verleitet werden konnte, so habe der Senat in Ueberdort in einer polnischen Versanimlung zur Wahl Stoltens aufgefordert hatt, gehörig gerüffelt, und zwar in einem besonderen Leitartikel. einstimmung mit dem Oberstaatsanwalt die niedrigst zulässige In dem Artikel heißt es unter anderen groben Ausfällen auf die Strafe für angemessen gehalten und gleich die Verurteilung ausBartei, daß es den Mitgliedern der P. P. S. gleichgültig sein tönnte, gesprochen.
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Submissionsblüte. Bei der Vergebung Vergebung der Bahnhofserweiterungsarbeiten in Dieringshausen betrug das niedrigste Angebot 1,041 Millionen, während der Höchstfordernde 2,317 Millionen verlangte. Die Differenz war höher als das niedrigste Angebot um 120 Prozent..
Letzte Nachrichten.
Wilhelm Schröder gestorben. Gestern abend in später Stunde erhielten wir aus Wil mersdorf die traurige Nachricht, daß unser Genosse Wilhelm Schröder seinem schweren Leiden, das ihn seit vielen Wochen ans Krankenlager fesselte, erlegen ist. Mit ihm verliert die Partei einen sehr befähigten und arbeitsfreudigen Genossen. Von Beruf Zigarrensortierer, kam er, nachdem er eine Zeitlang als Korrektor in Hamburg tätig gewesen war, im Jahre 1893 nach Berlin , um in die Redaktion des Vorwärts" einzutreten. Hier leitete er bis zum November 1905 den lokalen Teil unseres Blattes. Nach seinem Ausscheiden aus unserer Redaktion wurde er in das bald darauf gegründete Pressebureau der sozialdemokratischen Partei berufen, wo er bis au seiner letzten Erkrankung tätig war. In Wilmersdorf , seinem jetzigen Wohnort, bekleidete Wilhelm Schröder seit mehreren Jahren das Amt eines Stadtverordneten und war als solcher eifrig bestrebt, die kommunalen Verhältnisse dieser aufblühenden Stadt zugunsten der Arbeiterklasse zu beeinflussen. MIS Redakteur des Vorwärts" mußte Wilhelm Schröder auch mehrere Male mit dem Gefängnis Bekanntschaft machen.
Der Charlottenburger Stadtsekretär Riese verhaftet. London , 3. November. ( W.T. B.) Der frühere Beamte der Charlottenburger Stadtverwaltung Johann Riese und seine Ehefrau sind am Sonnabend in Richmond verhaftet worden. Beide erschienen heute in der Auslieferungsverhandlung vor dem Boltzeigericht in der Bowstreet unter der Anklage, sich unter falschen Vorspiegelungen in Deutschland Geld verschafft zu haben. Riese Teugnete, daß er städtische Gelder angegriffen habe, erklärte vielmehr, er habe in Deutschland nur Privatschulden hinterlassen. Die Verhandlung wurde vorläufig verbagt.
Drohender Bergarbeiterstreit im belgischen Kohlenrevier.
Brüssel , 3. November. ( P. C.) Die belgischen Kohlenbergwerke sind, nachdem kaum die Folgen des lekten großen Bergarbeiterausstandes beseitigt sind, abermals von einer großen Streitgefahr bedroht. Da die Direktionen der Kohlenbergwerke der Borinage heute den Grubenarbeitern bekanntgaben, daß ihnen vom heutigen Tage ab 10 Proz. ihres Arbeitslohnes abgezogen werden würden, um so eine bessere Rentabilität der Gruben zu erzielen, haben 2000 Arbeiter der Flenn- Mine beschlossen, in den Streit einzutreten. Man fürchtet, daß der Streit nicht nur auf diese eine Mine beschränkt bleiben wird und daß sich andere Gruben dem Streif anschließen werden.
Durch Hochofengase getötet. Saarlouis , 3. November. ( W. T. B.) Wie das„ Saarlouiser Journal" aus Dillingen ( Saar ) meldet, wurden heute auf einer dortigen Hütte zwei Hochofenarbeiter, die einen für sie verbotenen Raum betreten hatten, durch Hochofengase getötet. Drei andere Arbeiter, die hinzukamen, wurden betäubt, fonnten aber wieder zum Leben zurückgerufen werden.
Absturz in den Alpen. Innsbruck , 3. November. ( W. T. B.) Jm Walsertal ist der Magistratsbeamte Fenner aus Innsbruck abgestürzt. Der Ber unglückte war sofort tot, die Leiche wurde von einem Begleiter Fenners geborgen und nach Innsbruck gebracht.