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Ar. 290. 30. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 4. November 1913.

Gewerkschaftliches.

Arbeiter- und Unternehmerorganisationen.

Das Kaiserl. Statistische Amt veröffentlicht Zusammen­ftellungen über Organisationen und Verbände, wobei es zwischen Unternehmer- und Arbeitervereinen unterscheidet. Unter den angeblichen Arbeiterorganisationen befinden sich aber, manche, deren Mitgliedschaft start mit Unternehmern durch­sezt ist; andere Vereinr verfolgen keine wirtschaftlichen Zwecke und wieder andere sind sogar zu dem Zwecke gegründet worden, den Gewerkschaften Steine in den Weg zu rollen, sie zu schwächen, zu desorganisieren.

Zahl der Verbände

1910

1911 2 613 2 928 115 095 127 424

1912

3 085 132 485

1913

zichten wir auf eine Angabe der Zahl der Vereine. Aus der für seine" Arbeiter als ausreichend hält, wird den schließlichen Sieg Uebersicht ist zu entnehmen, daß die freien Gewerkschaften in nicht verhindern können.

den letzten Jahren eine starke Zusammenschlußbewegung durch­gemacht haben. Stellt man die Veränderungen in den letzten vier Jahren in Vergleich, so ergeben sich für 1912 folgende Zunahmen: 1 203 304 Mitglieder

Alle Organisationen zusammen Freie Gewerkschaften

V

Hirsch Dundersche Gewerkschaften Christliche Gewerkschaften

Sogenannte unabhängige Vereine Gelbe Vereine

Konfessionelle Vereine.

690 924 1 197 70 869

"

"

"

161 176

"

140 063 139 067

"

Deutsches Reich .

Zum Stettiner Hafenarbeiterstreit.

In einer Flugschrift des Stettiner Spediteurvereins wird der Hoffnung Ausdrud gegeben, daß die nächste Zeit Gewißheit bringen würde, ob der Kampf noch weitergeführt wird. Die Kaufmannschaft, die sich gegen die ungeheuren Mehrausgaben für die Gebühren wendete, scheint nun durchgesezt zu haben, daß auch der Magistrat andere Maßnahmen unternehmen muß. Er verspricht, daß vom Montag, den 3. November, ab der volle Verkehr wieder aufgenommen wird. Wenn Hesberg- wie. verlautet mit seiner Kolonne

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Lage, auch nur entfernt die Arbeit bewältigen zu können. Jeder

Andererseits behandelt die Reichsstatistik die Angestellten­Trotz der konzentrierten Heze gegen die freien Gewerk- abzieht, sind die verbleibenden Arbeitswilligen feineswegs in der verbände, von denen einige den Gewerkschaften in Tendenz schaften, trotz der Begünstigung der Zerſplittererorganisationen Mensch fragt sich, wie der Magistrat den Verkehr aufrecht erhalten und Taktik viel näher stehen, als die meisten konfessionellen mit allen Mitteln pfäffischer, kapitalistischer und staatlicher will. Im letzten Augenblick, als man sah, daß die Streikenden doch und alle sogenannten wirtschaftsfriedlichen Organisationen. Macht haben die freien Gewerkschaften doch mehr Mitglieder nicht bedingungslos zurüdfehrten, verpflichtete man Hesberg bis Die Organisationen der Unternehmer zeigen fol- gewonnen, als der ganze übrige Mischmasch zusammenge- Mittwoch, den 5. November, daß er neue Leute senden soll, denn 70 gende Entwickelung: nommen. Die Veränderung im lezten Jahre kennzeichnet für seiner Mannen rückten am Sonnabend ab. In der Nacht zum die eigentlichen Konkurrenzorganisationen der freien Gewerk- 2. November wurden 28 neue Rausreißer polnischer Nationalität 3431 schaften Hirsch- Dunckersche und christliche Gewerkvereine nach Stettin geschleppt, Männer, Burschen und Mädchen. Der Lohn 145 207 einen Stillstand, während die vielbefeindeten, vielverleumdeten für die Männer beträgt 2,90 m., bei genügender Leistung 3 M., für Eine Anzahl 3 854 680 4 027 440 4 378 275 4 641 361 m Gesamtdurchschnitt ergibt sich von 1909 auf 1912 eine geurteilt worden; sie erhielten Geldstrafen von 30 bis 40 m. Freien immer noch einen respektablen Zuwachs buchen konnten. die jungen Leute 1,20 M. und die Mädchen 90 Pf. Streifender sind wieder wegen Belästigung von Arbeitswilligen ab­Im Laufe der letzten vier Jahre ist die Zahl der Ver- Zunahme der Mitgliederzahl um 34 Prozent, bei den freien geurteilt worden; sie erhielten Geldstrafen von 30 bis 40 Mt. bände um 31 Proz., die der Mitglieder um 26 Proz. und die Gewerkschaften um 36 Prozent. Diese gewannen fast zwei­Lohnbewegungen der Mühlenarbeiter. der von dieser beschäftigten Arbeiter um 24 Proz. gestiegen. ma I so viel Mitglieder, als die Konkurrenzorganisationen derer Die Zahlen lassen erkennen, daß es sich um den Anschluß vor 4 Jahren überhaupt zusammen aufweisen konnten. Schließ­fleinerer Verbände und Unternehmer fleinerer Betriebe lich siegt doch das Klassengefühl. handelt.

19

"

Mitglieder beschäftigten

Arbeiter.

Die Veränderung im Mitgliederbestand der Angestellten­verbände veranschaulicht diese Uebersicht:

Kaufmännische Verbände:

Zahl

Mitglieder

Techniker- Verbände:

Zahl

Mitglieder

Verbänd. d. Bureaubeam..:

Berbände landw. Beamt.:

Zahl

Mitglieder

Bahl

Mitglieder

Zahl.

Mitglieder

Verschiedene Verbände:

Verbände überhaupt:

Zahl

Mitglieder

23

623 840

26 546

1910

1911

1912

1913

20

505 699

18 540 659

19 571 491

18

117 340

19 126 920

20 132 255

21

141 160

12

9

8

9

21 709

23 450

21 702

6

4

5

20 275

20 647

22 072

7

8

10

12

69 771

73 795

75 084

92 386

63

58

62

734 794 785 471

822 604

5

23 451

70

907 383

Hier ergibt sich eine Steigerung des Mitgliederbestandes um 23 Proz. Die kaufmännischen Vereine sind mit ihrem Zuwachs hinter dem Durchschnitt zurückgeblieben. Betrachten wir nun die Arbeiter organisationen nach dem Stande am Jahresabschluß, dann ergeben sich diese Re­fultate. Es betrug die Zahl der Mitglieder:

Freie Gewerkschaften

Zahl Mitglieder

Zahl

Mitglieder

Christl. Gewerkschaften

Zahl

1909

60

1910

53

1911

51

1912

Berlin und Umgegend. Streit der Alabasterarbeiter.

Die Leiter der technisch vollkommensten Großmühlen sind mit wenigen Ausnahmen am rückständigsten in der Beurteilung von Arbeiterfragen und die stärksten Gegner der Arbeiterorganisationen. Sie können sich schlecht daran gewöhnen, den Zeitverhältnissen Rech­nung zu tragen und die Organisation als Vertragspartei anzu­erkennen. Ein Betrieb nach dem anderen kommt ja, durch die Orga­nisation gedrängt, von diesem Standpunkt ab. Zu denjenigen, die noch immer nicht den Herrenstandpunkt aufgeben möchten, gehören mit einer Ausnahme die Großmühlen in Mannheim - Ludwigshafen , die in verhältnismäßig großer Zahl, begünstigt durch die natürlichen Wasserstraßen, dort vorhanden sind. Kämpfe um Verbesserung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse sind dort verschiedentlich geführt worden und auch mit Erfolg; nur die Organisation, wollten die Unternehmer nicht anerkennen.

Die Alabasterarbeiter nahmen in einer Branchen versammlung Stellung zu dem Streit bei der Firma Gutter. Hözel, Bappler und Küster erstatteten, sich gegenseitig er gänzend, Bericht und führten etwa aus: Im Laufe des Jahres find mit zwei Firmen der Branche Vereinbarungen getroffen, die den Arbeitern wesentliche Verbesserungen brachten. So wurde z. B. bei der Firma Habelt, allerdings nach wochenlangen Ver­handlungen erst, durchgesezt, daß die Stücklöhne bis zu Bei der jetzt beendigten Lohnbewegung in vier Großmühlen in 30 Proz. aufgebessert wurden; die Arbeitszeit wurde von Mannheim ist nun wieder in diesem Herrenstandpunkt der Unter­52 auf 48 Stunden herabgesezt und nicht nur ein Ausnehmer Bresche gelegt worden. Die Zugeständnisse, die den Arbeitern gleich des Stundenlohnes, sondern sogar eine Erhöhung gemacht wurden, sind ganz wesentliche. Vor allen Dingen mußten desselben erreicht; weiterhin wurde von der Firma der Arbeitsnach die Unternehmer die alte Tradition begraben, wonach den Schicht­weis anerkannt, der Errichtung eines Arbeiterausschusses zugestimmt arbeitern feine festen Pausen gewährt wurden. Auch ein erhöhter und auch die Lohnzahlung am Freitag zugestanden. Da nun bei Buschlag für Nachtarbeit mußte zugestanden werden, eine Bohn­der Firma Gutter gleichfalls sehr verbesserungsbedürftige Ver- aufbesserung, gegen die sich die Unternehmer bisher energisch wehrten. hältnisse bestanden, reichten die dort beschäftigten Kollegen ihre An den Tagen vor den hohen Festtagen ist um 4 Uhr Arbeitsschluß Forderungen ein. Die Vertreter der Beschäftigten wurden jedoch unter Ausfall der Nachtschicht, und die Nachschicht hat ant Sonntag von Gutter in derart brüster Weise abgewiesen, daß nichts übrig morgen eine Stunde früher Schicht, in beiden Fällen ohne Lohn­blieb, als in den Streit einzutreten. Dieser Streit ist bisher über- fürzung. Außer sonstigen Verbesserungen wurden die Löhne um aus reich an bemerkenswerten Momenten verlaufen. Zunächst 4 Bf. pro Stunde während der Tarifbauer erhöht. Die Mühlen­annoncierte Gutter in der Voltszeitung" nach Arbeitswilligen. Als arbeiter können mit dem Erfolge zufrieden sein; in stetem Vor­dies nicht den gewünschten Erfolg hatte, wandte er sich an wärtsdringen werden fie fraft ihrer Organisation auch die letzten den Streitbrecheragenten seiling, Schulzendorfer Str. 18, dessen Reste des absoluten Fabrikherrentums beseitigen. Adresse jedoch schon nicht mehr stimmt, da er berduftet ist. Die durch

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den Agenten vermittelten Arbeitskräfte" find freilich auch danach, Der Zentralverband der Handlungsgehilfen erzielte bei den muß doch der bekannte, englische Karl" Hanisch mehrmals am Tage Kaufmannsgerichtswahlen in Hamburg einen erfreulichen Erfolg. mit voluminöser Flasche Schnaps holen. Auch der frühere Associé Seine Stimmenzahl stieg von 19 559 im Jahre 1910 auf 27 767, des Kaczmared, Wilhelm Koch, ist in Tätigkeit getreten. Be also um 42 Proz. Der Verband errang vier Mandate, zivei mehr 50 lustigend wirkt die Rolle des auf seinen Herr- im- Hause"-Standpunkt als bisher. Der Kommisverein von 1858 erzielte diesmal 89 000 1892 568 2 128 021 2 421 465 2 583 492 verbissenen Gutter. Die im Betriebe tätigen Elemente sind sich Stimmen gegen 121 000 bor drei Jahren; seine Stimmenzahl ging Hirsch Dundersche Vereine natürlich ihrer Position, bewußt" und richten sich danach, so daß also um 18 Proz. und seine Mandate von 19 auf 13 zurüd. Der 24 dem Inhaber oft angst und bange wird. Er hat aber sonst nichts Deutschnationale Handlungsgehilfenverband brachte es auf 60 800 109 225 zu fagen, denn wenn der Arbeitsschluß herankommt, erscheint gegen 64 200 vor drei Jahren. Obgleich seine Stimmenzahl um Herr Keiling auf der Bildfläche, fommandiert:" Zieht euch 5 Proz. zurückging, blieb seine Vertreterzahl auf neun stehen.- Bei 24 an, wir gehen nach Hause!" Dann beginnt der Trans - den Wahlen der Unternehmervertreter wurde ein Kandidat von einer 350 930 port. Der Agent mit seinem Viehtreiberstock leitet den- uns nahestehenden Liste gewählt. Er erhielt 1355 Stimmen. selben. Anscheinend wohnt dem Spazierknüppel eine außergewöhn Erfolgreiche Lohnbewegung in der Wurstfabrik von Gebrüder liche Macht inne, bleiben doch die deckenden Schutzleute auf einen Rostock in Elmshorn . Nach längeren Verhandlungen wurde Wink mit dem Zauberstab gehorsam stehen, während die an der mit genannter Firma ein Vertrag abgeschlossen, der den Gesellen nächsten Ecke postierten dienstfertig herbeieilen und den Transport eine Verkürzung der Arbeitszeit um eine Stunde pro Woche brachte. weiter geleiten. Die Streifenden aber sind guten Muts, ist es ihnen Weiter haben ab 1. November Sonntags die Hälfte der Beschäftigten daß sie nicht länger den fämpfenden Kollegen in den Rücken fallen gezogen werden, erhalten sie diese als Ueberstunden mit 50 Pf. pro doch gelungen, eine ganze Zahl der Arbeitswilligen zu überzeugen, gänzlich frei; falls sie trotzdem zu notwendigen Arbeiten heran­dürfen. Unter solchen Umständen wird Herrn Gutter bald der Atem Stunde bezahlt. Der Anfangslohn wurde auf 28 M. festgefekt, für ausgehen und auch sein Meister Henne, der als früherer Kollege Gesellen über 25 Jahre und Verheiratete auf 29 W. und für Hilfs­nicht mit 45-50 M. pro Woche zufrieden war, jetzt aber 21-24 M. arbeiter über 18 Jahre auf 27 M. Nach achtwöchiger und nach ein­

Mitglieder

Sogen. unabh. Vereine

Zahl Mitglieder Gelbe Vereine, Mitgl. Konfessionelle, Mitgl.

25

26

25

108 028

122 571

107 743

24

280061

22 316 115

24

350-574

23

31 654 240 711 177 88 896 112 275 618 341 653 490

34 748 858 169 178 724 640

33

815 416 228 950 757 418 Wir haben in der vorstehenden Zusammenstellung die sogenannten nationalen Vereine mit den Werksvereinen zu sammengelegt. Weil sich in den letzten Jahren durch Ver­schmelzungen usw. sehr große Neubildungen vollzogen, ver­

Kleines feuilleton.

bis acht Pfund konsumierte. Dabei verrichtete er physische teuern. Nach Dr. Defreggers Erfindung kann jede Kinokamera, die Leistungen von geradezu verblüffender Art. 14-16 stündige derartige Vorrichtungen nicht befigt, auf optischem Wege denselben Arbeitstage in Garten und Feld strengten ihn feineswegs übermäßig Erfolg erzielen. Das gelingt, wenn man vor dem Aufnahmeobjektiv an, und einmal arbeitete er sogar 37 Stunden ohne Schlaf. Die ein sogenanntes" Porrosches Prismensystem" befestigt. Durch die Bürgertum und Dichter. Das Interesse des Bürgers an der Aerzte, die ihn untersucht haben, bezeichnen ihn als vollständig Vorschaltung eines bildumkehrenden Systems wird jedes einzelne Literatur ist ein negatives. Wie sollte er, der ganz im Materiellen gefund. Bildchen aufgerichtet statt verkehrt auf den Filmstreifen geworfen. verfangen ist, sich zur Ahnung einer geistigen Welt aufschwingen? Wir beabsichtigen feineswegs auf die ernsthaften Versuche Und bei der Wiedergabe auf der Projektionsleinwand wird dann der Und doch sucht er manchmal, von der Gitelfeit und etwas Aehnlichem Hindhedes irgendeinen Schatten zu werfen. Borläufig aber gibt Beitablauf umgekehrt. gefigelt, eine Art von Kunstinteresse zu betätigen. So entstehen, es doch ein ganzes Heer von Zeugen, das mit hohlen Wangen zumal in den Städten der Provinz, jene literarischen Gesellschaften, und degeneriertem Typus ein blutiges Zeugnis gegen ihn die von Zeit zu Zeit sich einen bekannt gewordenen Dichter zu einem ablegt. Vortragsabend verschreiben. Vor mehr oder minder gefüllten Sälen In einigen Gegenden Deutschlands werden die Armen ja leider gibt da einer die Werte seiner stillen Stunden preis und Gaffer- fcharenweise zu unfreiwilligen Anhängern der Kartoffel­augen starren den Sprechenden an. Ja, nach dem Vortrag drängt ernährung gepreßt. Wer aber diese Resultate der Kartoffelkost ge= man sich an ihn heran und ist stolz, dem berühmten Mann eine sehen hat, wird schwerlich von ihr begeistert sein. Der vortreffliche Stunde förperlich nahe zu sein. Empört aber ist man, wenn der Gärtnergeselle Frederik Madsen stellt wahrscheinlich doch eine Aus­Künstler diese Gemeinschaft ablehnt. Denn dieses Kunstinteresse nahme dar. ist Personeninteresse, in dem Eitelkeit und Neugier fich herrlich mischen.

Eine Ausnahme freilich, die ein rauschenden Rhythmen begeistern könnte.

kapitalistisches Gemüt zu

Zur Charakteristik des literarischen Interesses solcher Vereine gab Wer so bescheiden ist, daß er sein Gemüt nur auf Kartoffeln uns einmal ein bekannter Lyriker, der nun bald fünfzig richtet, dabei aber ohne Schlaf 37 Stunden zu arbeiten vermag, wird und sehr viel auf Vortragsreisen war, einen hübschen dürfte ein so ideales Ausbeutungsobjekt sein, daß ihm Beleg. Er las irgendwo in Desterreich. Nach dem Vortrag kam die Scharfmacher aller Länder im Grunde schon bei Lebzeiten eine einer mit einem Stammbuch, in das er sich verewigen sollte, und Statue errichten müßten.

Das

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gab Goethe die spöttischen Strophen, die unter dem Titel Politica" Die Leipziger Ordensnot und Goethe. Just vor achtzig Jahren zusammengefaßt sind, heraus. Ueber das damals schon geplante Völkerschlachtdenkmal sagt er da: Wollet ihr in Leipzigs Gauen Denkmal in die Wolken richten, Wandert, Männer all' und Frauen, Frommen Umgang zu verrichten! Jeder werfe dann die Narrheit, Die ihn selbst und and're quälet, Zu des runden Haufens Starrheit, Nicht ist unser Zweck verfehlet. Ziehen Junker auch und Fräulen Zu der Wallfahrt stillem Frieden, Wie erhabne Riesensäulen Wachsen unsre Pyramiden.

Sollte man nicht meinen, daß der alte Dlympier Bei Stefen Festen ein so wirkungsvolles Satyrspiel erwachsen ist? Versen auch solcher Taten gedachte, aus denen jegt den Leipziger

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"

Notizen.

bald bestürmte die ganze Gesellschaft seinen Tisch mit solchen Büchern. Wir anderen halten es vorläufig noch mit einer solideren Kost: Mit tragikomischer Verzweiflung sah er den Haufen der geschmad- und mit einem vernünftigen Wechsel zwischen Arbeit und Ruhe. bollen Poesie Albums" an. Er hätte bis zum Morgen schreiben fönnen, wenn er allen ihr Verlangen hätte erfüllen sollen und er der Berliner Kinotheater ein lustiger Film mit dem Titil Das ver­Der umgekehrte Film. Vor einiger Zeit erheiterte die Besucher wies den Vorsitzenden auf die Unmöglichkeit hin. Der aber war gar fehrte Berlin ". nicht erstaunt. Das brauchen Sie auch gar nicht," meinte der. Alle Vorgänge spielten sich in diesem Film von Wir haben hier jemand. der Handschriften täuschend nachahmt. sprühte gen Himmel und der Gast im Restaurant trant den Wein hinten nach vorne ab. Die Menschen schritten rüdwärts, der Negen Schreiben Sie in ein Buch etwas hinein und der Kalligraph wird nicht aus dem Glase, sondern fich dann an die Arbeit machen, so daß morgen früh jeder sein lustig dieser Trick, so einfach seine Herstellung! Das Filmband Eine Höhere Fachschule für Theaterkunft" man kann sich schon denken. So wurde in den Ateliers der Schule Reimann " eröffnet. Sprüchlein hat." Aber," sagte der Dichter lachend, so mache ich wurde eben von der Trommel umgekehrt abgerollt. Diese umgekehrte mich doch einer intellektuellen Urkundenfälschung schuldig!" Wie tief ist die Milchstraße oder: wie lange braucht schadet nichts," antwortete der Vorsigende." Wir können die Gesell- Welt im Film will ein Erfinder, Dr. Robert Defregger in München , ihr Licht, um bis zu uns zu kommen? Wilhelm Herschel suchte zu schaft nur durch diesen Betrug zusammenhalten." gleich bei der finematographischen Aufnahme in die Kamera bannen. beweisen, daß das Licht der entferntesten Milchstraßensterne zwei Er hat für seinen Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung Millionen Jahre gebraucht, um bis zur Erde zu gelangen. Sein Ein Apostel der Kartoffelfoft. Der dänische Arzt Dr. Sindhede, tinematographischer Bildferien mit umgefehrtem Zeitablauf, gekenn- Sohn John und andere Astronomen haben dann viel Kleinere Zahlen, der sich besonders mit den Problemen der Ernährung beschäftigt, ist zeichnet durch die Einschaltung eines bildauffrischenden Elementes in von einigen hundert bis tausend Lichtjahren, der Milchstraßenentfernung auch außerhalb der Grenzen seines Vaterlandes bekannt geworden. den Strahlengang der Aufnahmefamera zur Umfehrung eines jeden zugrunde gelegt. Neuerdings ist nun der Astronom See auf Grund Man weiß auch in Deutschland , daß er mit einer sehr spartani- Einzelbildes auf optischem Wege" ein deutsches Reichspatent er der neuesten Milchstraßenaufnahmen im großen Spiegelteleskop der schen Kost erstaunliche Ernährungsresultate erzielt hat. halten. Aus der Sprache der Patenttechniker in gemeinverständ- Mount- Wilson- Sternwarte zu der Ansicht gekommen, daß Wilhelm Augenblicklich meint er nun zu dem Ergebnis gelangt zu sein, liches Deutsch übertragen, heißt das: bei den finematographischen Herschels Annahme zu Recht bestehe, ja, daß die von ihm an daß der Körper ganz und gar nicht so viel Eiweiß braucht, wie Aufnahmen läuft das Filmband in verkehrter Richtung durch die genommene Tiefe noch um ein Beträchtliches zu flein sei. man immer angenommen hat. Sein Kronzeuge und Versuchs- Kamera. Und der komische Effekt ist da! Der Schwimmer springt Ein neues Polarland. Neuere russische Versuche, faninchen ist in diesem Falle ein Gärtnergeselle Frederik mit den Füßen voran aus dem Wasser in weitem Bogen auf das von Wladivostok aus die Nordspige Asiens zu umschiffen, sind bisher Madsen. Sprungbrett. Um gleich bei der kinematographischen Aufnahme die erfolglos gewesen, haben aber legthin dazu geführt, 400 Kilometer Besagter Frederit Madsen brachte es fertig, ungefähr 300 Tage umgekehrte Filmbewegung zu bewirken, sind an der Kamera mecha- nördlich vom Kap Ticheljustin ein noch unbekanntes Bolarland zu nur von Kartoffeln zu leben, von denen er schließlich täglich fünf nische Zwischenglieder vorgesehen, die die Kamera wesentlich ber entbeden, das von beträchtlicher Größe sein soll.