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und Entscheidung anders ausgefallen wäre. Denn die Belastungs­momente für die vier Direktoren wogen denn doch allzu schwer. Der Brief des Herrn v. Schütz an Herrn v. Rötger, daß Brandt ein besonders nüzliches Werkzeug sei, weil er so vorzügliche Nach­richten bringe, obwohl er teine direkten Geschenke mache", ließ sich so wenig aus der Welt schaffen, wie das Faktum, daß Herr Rötger die Schmiergelberliquidationen des Brandt beglichen hat. Obendrein belastete ihn die Mitteilung Marquardts, daß ihm die Kornwalger regelmäßig augingen. Und zu allem lleberfluß hatte ja auch noch Herr v. Dreger bekundet, daß er einmal besonders ein­dringlich über die Kornwalzertätigkeit des Brandt im Hinblick auf das Gesetz über den unlauteren Wettbewerb mit Herrn Rötger ge­sprochen habe. Solchen Tatsachen gegenüber mußten die pathetischen Unschuldebeteuerungen selbst eines Landrats und Krupp- Direktors qußer Dienst und eines Vorfißenden des Zentralverbandes deutscher Industrieller federleicht wiegen.

Nicht anders lag es bei Herrn Dreger, der sich ja selbst schwer genug belastet hatte, bei Herrn Muehlon, der schon am 28. März 1912 durch Dreger von Brandts Kornwalzertätigkeit unter­richtet worden war und ihm gleichwohl eine Gehaltsaufbesserung zuschanzte. Und auch bei Herrn Marquardt, dessen ber­blüffende Ausreden selbst die gutgläubigsten Richter in starres Er­staunen sekten mußte. Obendrein liegt, wie der Staatsanwalt mit. teilte, gegen den Herrn Marquardt auch Beweismaterial vor, daß er einen sehr tiefen Einblick in das Kornwalzer­mejen gehabt hat. Und dabei wagte Herr Marquardt zu erklären, daß ihm gar nicht zuni Bewußtsein gekommen sei, daß die Brandtschen Kornwalzer eine ganz besondere Spezialität der Kruppschen Geheimberichte darstellten. Gut wäre es freilich gewesen, wenn der Staatsanwalt die Verteidigung und das Gericht mit jeiner Wissenschaft nicht in letter Stunde überrumpelt" hätte, -er ist doch sonst kein Freund der Ueberrumpelungen, sondern wenn er von seinem Beweismaterial in dieser Verhandlung den gebotenen Gebrauch gemacht hätte.

Man sieht, die Kruppaktien stehen nicht allzu großartig. Es ist allerhöchste Zeit, daß Herr Otto v. Gottberg wieder sein Schlacht

rog sattelt!

angelaffen ist, so läßt sich das Verbot des Herrn Polizeipräsidenten | eine Prüfung der Rüstungslieferungen vorzunehmen, von Neukölln aus den von ihm angeführten Gründen nicht aufrecht am 14, November, vormittags 10 Uhr in Reichstagsgebäude au erhalten. sammentreten. Die Regierung faßt die Aufgabe der Kommission

Auch den weiteren Verbotsgrund, daß die Neue so auf: Sie soll die bisherige Entwicklung der Grundsätze und Me Belt nicht au denjenigen Unternehmungen gehöre, deren Zwed thoden für die Rüstungslieferungen an Heer und Marine in ihrem es ist, Darbietungen von höherem Kunstinteresse zu veranstalten, Zusammenhange mit der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung will ich mit Rüdsicht auf die erneuten eingehenden Erhebungen, Klarstellen und die gwedmäßigkeit der gegenwärtigen Braris unter die ich mit Rücksicht auf die Anführungen der Beschwerdeschrift bergleichender Betrachtung ähnlicher Staats- oder privater Groß angestellt habe, fallen laffen. Zwar bleibt die Tatsache bebetriebe des In- und Auslandes einer Untersuchung unterziehen. stehen, daß für die Neue Welt vom Stadtausschuß die Erlaubnis zu diesem Zwecke sollen von der Kommission auf Grund einleitender zur Veranstaltung von Gesangsvorträgen ohne höheres Kunst- Vorträge allgemeineren Inhalts nach einem im einzelnen noch feft­intereffe erteilt ist und daß diese Erlaubnis noch auszuiezenden Arbeitsprogramm Sachverständige im kontradiktorischen geübt wird, insbesondere anläßlich der monatelang dauernden Verfahren vernommen werden. Bodbierkonzerte. Andererseits ist aber auf Grund der Darlegungen

Wo liegt die Schuld?

der Beschwerdeschrift und der von dem Lokalinhaber nachträglich gelieferten eingehenden Nachweise festgestellt worden, In der freisinnigen Presse veröffentlicht ein Mitglied der daß tatsächlich in nicht unerheblichem Umfange Fleischenquete Kommission eine furze Uebersicht über die auch große und bedeutende Konzerte gegeben Arbeiten dieser Kommission. Nach dieser Darstellung hat die Unter­worden sind, bei denen unzweifelhaft ein fuchung ergeben, daß die Viehzüchter, Händler und Fleischer oder höheres Kunstintereffe obwaltet. Ich habe es daher gar die Kommunen als Vichhofbefizer an der Fleischteuerung nicht mit Billigung des Herrn Ministers des Innern und des Herrn schuld sind. In der Preisbildung auf dem Wege vom Produzenten Oberpräsidenten für angemessen gehalten, diesen legteren Umstand zum Konsumenten liege fein Faftor, der sich bei den heutigen wirt­bei der Frage der Zulassung der Bußtags- und Karfreitags schaftlichen Verhältnissen ausschalten ließe oder dem die Ursachen fonzerte in entscheidender Weise zu berücksichtigen. an der Teuerung zuzuschieben feien. Gegenüber den Versuchen Demgemäß feße ich nunmehr das für den verder Agrarier und auch der Regierung, die Händler und Laden­gangenen Karfreitag erlaffene Berbat das fleischer als die alleinigen Sündenböde vorzuschicken, kommt diesen übrigens infolge der seinerzeit an Stelle der erwähnten Oratorien Feststellungen der Kommission immerhin ein gewisser Wert zu. zugelassenen Aufführung der Dichtung Die Seligkeiten zu einer mit Recht betont das Kommissionsmitglied jedoch, daß dieses rein Echädigung des Bolfschors und des Lofalinhabers nicht geführt negative Resultat sich ergeben mußte, weil die Frage nach hat hiermit außer Kraft. den wahren Ursachen der Fleischteuerung und den geeigneten Mitteln zu ihrer Behebung von vornherein ausgeschlossen wurde. Die Kommission durfte sich nur mit den Einzelheiten der Preis. bildung im inländischen Verkehr beschäftigen. Der preisbestim mende Hauptfaktor, das Verhältnis von Angebot und Nachfrage, war von der Beratung ausgeschlossen. Die ungenügende Vieh haltung im Inlande, die Absperrung der Grenzen gegen die Ein­fuhr ausländischen Fleisches müssen bei wachsender Bevölkerung und steigendem Bedarf zu der Höhe der Fleischteuerung führen, die für die breiten Massen das Fleischnahrungsmittel zu einem der Bruch mit der agrarischen Hochschutzzollpolitik kann da Abhilfe bringen. Vor dieser wichtigen Erkenntnis hat die Kommission absichtlich ihre Augen verschlossen.

( gezeichnet) Jagotv.

Fast neun Monate also hat es gedauert, bis der Polizei. präsident sich vom schlecht Informierten zum besser Infor mierten wandeln konnte. In derfelben Zeit pflegen andere Menschentinder weit größere Leistungen zu vollbringen. Wäre eine Information vor dem Verbot nicht zweckmäßiger ge­wesen? Für dieses Jahr ist ja doch die Abhaltung des Ston­gertes am Karfreitag nicht mehr möglich. Indessen man soll mehr Freude haben über einen befehrten Sünder als über fich nicht nur auf fünstlerische Veranstaltungen.

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Die Hochfinanz als Unternehmerin. 99 Gerechte. Hoffentlich hält die Belehrung an und erstreckt unerschwinglichen Lurus- und Genußmittel gemacht haben. Erſt

Die Maßregelung des Bankangestellten Baron durch die Direktion der Deutschen Bank hat in Bankbeamtenkreisen eine lebhafte Gärung hervorgerufen. Die Bankleitungen sind davon nichts weniger als erbaut und die Deutsche Bank fühlt sich als Hauptschuldige sogar ver­anlaßt, eine Beruhigungsnote an ihre Beamtenschaft zu erlassen. Das uns im Wortlaut vorliegende gedruckte Zirkular vom 5. November d. J.

an die Herren Beamten der Deutschen Bank" versucht den Nach­weis, daß Herr V. nicht gemaßregelt, sondern wegen Unfähig keit entlassen worden ist. Aber diese Behauptung wird durch das Zirkular selbst widerlegt. Wie kam die Deutsche Bank dazu, einen Angestellten zu entlassen, der schon elf Jahre bei ihr tätig war, Weihnachtsgratifitationen und sogar außerordentliche Unterſtügungen aus einem Wohltätigkeits" fonds erhielt? Beamten, die Ungenügendes leisten, gewährt man doch nicht Bezüge, die in den Augen der Direktion als Geschenke" angesehen werden! Selbst das Ent­Tassungsschreiben sagt denn auch deutlich genug:" Nichtsdestoweniger haben Sie... Unruhe unter die Beamtenschaft gebracht..." Also nicht der angeblich schlechten Leistungen wegen, die man erst nach 11 Jahren entdeckt hat, sondern wegen seiner Bertretung follegialer Intereffen gegenüber der Direktion ist Herr B. hinausgeworfen

worden.

Das Echreiben der Direktion wird deshalb nicht, wie die Direktion glaubt, zur Beruhigung beitragen, sondern gerade das Gegenteil hervors rufen. Ergibt sich doch aus dem Zirkular die ungeheuerliche Late sache, daß die Bant geheime Führungszeugnisse ihrer Beamten aufstellt. Jeder Beamte fann also gerärtig sein, daß er plöglich auf Grund dieser nicht fontrollierbaren Liften entlassen wird. Auch Herrn B. hat man früher nichts davon gesagt, daß feine Direktoren mit ihm unzufrieden seien. Jetzt beruft man sich auf geheim gehaltene Urteile, die sich doch offenbar nicht nur auf banttechnische Leistungen, sondern auch auf das sonstige Wohlverhalten der Beamten beziehen. Gerade hierauf scheint ja die Direktion großen Bert zu legen. Schließt sie doch ihr Schreiben folgendermaßen:

Wir vertrauen auf den gesunden Sinn unserer Beamten­schaft, daß sie die Versuche abweist, die auf Stiftung von Un aufriedenheit und Verhegung gerichtet sind und deren Umfichgreifen feine andere Folge haben fonnte, als eine Störung des seither ers freulichen guten Einvernehmens zwischen den leitenden und aus­führenden Organen der Bank."-

Aber diesen Worten gegenüber kann die Bankbeamtenschaft mit Recht auf die Taten verweisen, auf das unsittliche System ge­heimer Führungslisten und die ungerechtfertigte Maßregelung eines Beamten, die leider zeigen, daß es der Direktion um die Snebelung, nicht aber um das Wohl ihrer Angestellten zu tun ist. Alle Beteuerungen politischer Toleranz ändern nichts an diesen Zeugnissen des nadten Unternehmerstandpunttes der Deutschen Banat.

Verbot des Karfreitagskonzerts der ,, Freien Volksbühne " aufgehoben!

Der Polizeipräsident v. Jagow hat auf die vom Rechts­anwalt Dr. Heinemann für die Freie Voltsbühne" eingelegte Beschwerde gegen das am 18. März erlassene Verbot des Karfreitagskonzerts jetzt unter dem 3. November aufgehoben. Der Bescheid ist auf Grund von Gutachten der Königlichen Afademie der Stünste und des Königlichen Instituts für Kirchenmusit erlassen. Sein Inhalt geht dahin:

Politische Uebersicht.

Es ist erreicht!

Drohung gegen die Dänen.

Bei dem Abschiedsessen für den Landrat Dryander in Haders

Die bayerische Königsmache ist fertig. Der bisherige leben, der in das preußische Ministerium des Jnnern berufen wurde, Prinzregent hat gestern( Mittwoch) auf Grund der vom Land- hielt der Regierungspräsident von Schleswig eine Rede, in der er tage genehmigten Verfassungsumfrempelung den bisherigen direkt mit Ausnahmemaßregeln gegen die Dänen drohte. Nach An­geistesfranken König Otto für abgefekt erklärt und als sicht des Regierungspräsidenten ist die Agitation der Dänen so Ludwig III. von Gottes Gnaden den bayerischen Königs- zügellos geworden, daß ihre Einschränkung im Interesse des Deutsch­thron mit einer langen Proklamation bestiegen, die vor- tums eine unabweisbare Notwendigkeit ist. Mit dem Optanten mittags überall in München angeschlagen worden ist. Sie vertrag sei den Dänen ein ganz besonderer Bertrauensbeweis ge geben worden. Die Absicht der Regierung fei aber nicht gewesen,

lautet:

.Ludwig III. von Gottes Gnaden König von Bayern, Pfalz - Reichsfeinden ein Heim zu schaffen, vielmehr glaubte man, daß die graf bei Rhein , Herzog von Bayern , Franken und Schwaben usw. Naturalisierten sich ruhig verhalten würden. Diese Erivartungen Bayerns Herrscherhaus und Volt empfinden seit mehr als 27 feien getäuscht worden. Die Agitation sei im Gegenteil ichroffer Jahren mit tiefer Betrübnis, daß Seine Majestät Stönig Otto und fchlinumer als je, deshalb bleibe nur der Ausweg scharfer durch schwere Krankheit an der Regierung verhindert ist. Die Gegenmaßregeln übrig. Art des Leidens, von dem unser vielgeliebter Herr Weiter feit vielen Jahren befallen ist, schließt jede Möglichkeit einer Besse rung aus. Die ernste Sorge um das Wohl des Landes hat uns zu diesem schweren Gnischluß bestimmt, auf Grund der Ber­fassung die Regentschaft für beendigt und den Thron als er Ledigt zu erflären. Hiermit ist die Thronfolge eröffnet und die Arone des Königreichs Bayern uns als dem Nächstberufenen nach dem Rechte der Erstgeburt und der agnatisch- linearischen Erbfolge zugefallen. Wir haben daher als König die Regierung des Landes angetreten und von dem uns von Gottes Gnaden zukommenden föniglichen Rechte bollen Befit ergriffen. Den in der Verfassungsurkunde bestimmten Eid werden wir in Gegenwart der Staatsminister, der Mitglieder des Staatsrates und der Abordnung der beiden Kammern des Landtags alsbald leisten.

ist in dem Dorfe Nieber- Salsbrunn bei Waldenburg in Schlesien Eine Bauernrevolte ausgebrochen. Seit einigen Tagen herrscht in einigen Gehöften die Maul- und Klauenfeuche. Der Regierungspräsident hat deshalb bereits in mehreren Fällen angeordnet, daß das tranke Vich abge. schlachtet werden soll. Das ist bereits auf elf Gehöften geschehen. In Gegenwart der Behörde und der Tierärzte wurde das tranfe Fleisch sofort vergraben, das gesunde aber zum Bertauf freigegeben. Diese raschgeschlachteten Tiere wurden im Handumdrehen zum Spekulationsobjekt. Die Händler fauften das freigegebene Fleisch an die Megger weiterzugeben. Schon darüber waren zu Spottpreisen auf, um es nachher zu hohen Preisen die Landwirte sehr erregt und es tam mit den Händlern zu leb haften Auseinandersehungen, als ihre Manipulationen bekannt wurden. Die Erregung erreichte aber am Montag ihren Höhepunkt, als auf Anordnung des Regierungspräsidenten wiederum mit der Tötung bon 48 Rindern und iofortigen 35 Schweinen auf drei Gehöften begonnen wer den sollte. Die Bauern drängten die Beamten hinaus und ver sperrten die Häuser und Ställe. Die Bevölkerung nahm für die Bandleute Partei, und unter großem Hallo mußten die Beamten, Aerzte und Händler trop polizeilicher Unterstüßung abziehen. Bis zur Stunde find weitere Maßregeln nicht angeordnet. Im allge meinen hält man die Anordnung des Regierungspräsidenten für zu hart. Die Bauern sind der Meinung, daß das franke Bich durch strengere Isolierungsmaßregeln doch vielleicht hätte gerettet iverben fönnen. Unserem Heere entbieten wir unseren föniglichen Gruß in Die Behörden sowohl wie die betroffenen Sandwirte haben der festen Ueberzeugung, daß es in unerschütterlicher Treue und die Hilfe des Landwirtschaftsministers angerufen. erprobter Tapferfeit allzeit zu seinem obersten Kriegsherrn stehen wird.

Von dem verfassungsmäßigen Rechte, die während der Reichs­beriefung vollzogenen Befeßungen erledigter Member zu wider. rufen, machen wir keinen Gebrauch, bielmehr verleihen wir allen Ernennungen von Beamten während der Regentschaft hiermit unsere fönigliche Bestätigung. Wir verordnen, daß sämtliche Stellen und Behörden im Königreich die amtlichen Bescheide von nun on in unserem königlichen Namen ausfertigen und halten uns gern versichert, daß unsere Beamten getreulich, wie bisher, ihre Aufgaben wahrnehmen werden.

Nationalliberale für ein Zuchthausgeseh.

Zu allen Angehörigen unserer Erblande vertrauen wir, daß fie uns in unwandelbarer Treue anhängen und alle Der Landesausschuß der Nationalliberalen für Thüringen wie Pflichten gegen uns als ihren rechtmäßig angestammten Landes- auch der für Geffen- Nassau befaßten sich dieser Tage mit der Frage herrn und von Gott gejesten König erfüllen, wogegen wir fie eines größeren Schutzes der Arbeitswilligen. In beiden Versamme unserer huldvollsten Gesinnung versichern. Das baherische Bolt fungen erflärte man fich für diefen Schutz. hat von jeher seinem Königshause, das mit ihm durch ein getDie

heiligtes Treueverhältnis verbunden ist, hingebende Anhänglichkeit Die mecklenburgische Verfassungsfrage vor dem Reichss bewiesen. Wir erbliden darin eine sichere Gewähr, daß die tage.

Liebe des Boltes, die wir als ein kostbares Kleinod von unseren Die liberalen medlenburgischen Reichstagsabgeordneten werden Vorfahren überkommen haben, auch fernerhin unser Wirken ge- im Reichstag mit Unterstübung ihrer Fraktionen eine Interpellation leiten werde, das auf das Wohl des geliebten Vaterlandes, auf über die medlenburgische Verfassungsfrage einbringen. sein Blühen und Gedeihen gerichtet ist.

In gläubigem Aufblick zu Gott, dessen gnädige Hand Bahern bisher geführt hat, erflehen wir des Allmächtigen Segen und Beistand.

Gegeben in unserer Haupt- und Residenzstadt

Ludwig

München, den 5. November 1913. Gegengezeichnet: Dr. Frhr. v. Hertling, Dr. Frhr. von Soden. Fraunhofen, b. Thelemann, v. Breunig, v. Seiblein, Dr. v. Knil. ling, Frhr. v. Kreß.

Auf allerhöchsten Befehl der Ministerialrat in föniglichen Staatsministerium des Innern Knözinger."

Die von Ihnen namens des Borstandes der Freien Volts. bühne eingelegte Beschwerde gegen meinen Bescheid vom 18. März, betreffend das Verbot des Sarfreitagskonzertes in ber Neuen Welt in der Hasenheide in Neukölln, hat zur Einholung bon Gutachten der Königlichen Atabemie der Rünste und des Königlichen Atademischen Jn. stitutes für Kirchenmusik Veranlassung gegeben. Diese Gutachten sprechen sich im wesentlichen dahin aus, daß die Dratorien Franziskus" von Tinel und Legende von der Heiligen Elisabeth" von Liszt , deren Aufführung am Karfreitag in der Neuen Welt verboten war, zwar nach ihrem Gesamtcharafter, ins besondere wegen ber in ihnen vorkommenden Partien mehr welt­lichen Charakters der Schilderung fröhlichen Lebensgenuffes. von dem sich Franz von Affifi dann später abwendet, besonders ber Schilderung bes Gelages, fotie in der Heiligen Elisabeth der Ueber die ärztlichen Gutachten bezüglich der Geistes Darstellung des Aufbruches zur Jagd, des Marfches der Krankheit des Königs Otto will die Kammer morgen beraten. Streugritter usw. fich speziell für den Karfreitag wegen ber ganz besonderen Bedeutung dieses Tages nicht eignen, daß sie aber gleichwohl als-geist.

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Sugleich wurde diese Proklamation in der bayerischen Abgeordnetenkammer verlesen zusammen mit einem fogen. allerhöchsten" Schreiben an die Kammer.

Die Rüftungskommission.

liche Musit" anzusehen sind. Da nun nach§ 12 der Polizei- Bie mitgeteilt wird, soll die Kommission von Reichstags verordnung über die äußere Seilighaltung der Sonn- und Feier abgeordneten und Regierungsvertretern, deren Einfegung der Reichs tage am Starfreitag ebenso wie am Bußtag je de geistliche Mufit tag in feiner Sigung vom 23. April dieses Jahres forderte, um

Die Vereinigten Staaten und Mexiko .

Androhung des Ultimatums. Meriko, 5. November Obwohl die Regierung in Washington Huerta teine genaue Formulierung ihrer Wünsche unterbreitet hat, so wird doch erklärt, daß die Ein­iebung einer provisorischen Regierung von Wilson und Bryan als mögliche Lösung betrachtet wird. In diesem Falle würden die Aufständischen in der Kom­mission, welche die Regierung vorläufig übernehmen würde, in starker Zahl vertreten sein.

Gestern abend fand im Palast eine Unterredung statt betreffend die von Washington aus gestellte Forderung des Rüdtritts Suertas. Suerta beharrte jedoch in zurück­haltender Verschlossenheit. Die Freunde Huertas äußerten sich zu der Washingtoner Mitteilung, daß sie diese Mitteilung praktisch als einen Befehl anfähen.

Das Memorandum des Präsidenten Wilson be sagt: Wenn Huerta nicht unverzüglich zurüc tritt und darnach sich der Zeitung der Geschäfte und der Bildung einer neuen Regierung enthält, wird Wilson ein Ultimatum stellen. Die Ablehnung dieses Ultimatums würde Bilson veranlassen, an den Kongreß das Ersuchen zu richten, ihn zur Ergreifung strengerer Maßnahmen zu ermächtigen.