ihnen jetzt begreiflich, warum die Former streitten. Dem, sofern eine Unstimmigkeit unterlaufen ist, als zwar die HerwarthDirektor wurden Worte an den Kopf geschleudert, die, wie er selbst erklärte, ihm von den draußenstehenden Streifenden niemals geboten worden seien. Nach längerem Wortstreit verlangten fünf Former ihre Entlassung, auf der sie auch beharrten, als ihnen besserer Verdienst in Aussicht gestellt wurde.
Eine erneute Aussperrung im rheinisch- westfälischen Malergewerbe fündigt der Syndikus des Unternehmerverbandes für RheinlandWestfalen Dr. Coelsch in Barmen schon für die nächste Woche an. Alle Vorbereitungen sollen von den Unternehmern schon dazu ge= troffen werden.
straße" in der Diskussion als eine Straße erwähnt sei, die von der beabsichtigten Beschränkung ausgenommen werden müsse, im Antrage Modler aber nicht Erwähnung gefunden habe. nung der Diskussion zugelassen werde, fett Stv. offmann Der Anfrage des Vorstehers, ob eine nochmalige Gröff( Soz.) Widerspruch entgegen. Die Angelegenheit ist damit erledigt. Schluß der öffentlichen Sizung gegen 29 Uhr.
Konfumgenoffenfchaft
Nach dem Bericht der Landesversicherungsanstalt wurden im Jahre 1912 insgesamt 6562 neue Rentenanträge gestellt. Hiervon entfallen 6168 auf die Invaliden- und 394 auf die Altersrenten. Invaliden- und 8 Altersrentenanträge. Insgesamt lagen demnach Aus dem Vorjahr kommen noch hinzu 525 unerledigt gebliebene 6693 Invalidenrenten und 402 Altersrentenanträge zur Bewilli gung vor. Hiervon wurden 4177 Invalidenrenten und 333 Altersrenten bewilligt und 1799 Invalidenrenten- und 41 Altersrentenanträge abgelehnt. Die Zahl der bewilligten Altersrenten ist sich in den drei letzten( 1910, 1911 und 1912) Jahren gleich geblieben. Die Ablehnungen der Altersrenten sind fast ausschließlich auf die Nichterfüllung der Wartezeit zurückzuführen. Von 100 Altersrenten entfallen 88 auf die Männer, 12 auf die Frauen. Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Filiale Riga der Firma Karl Durchschnittlich kommen seit 1891 bis 1912 auf 100 Altersrenten Zeiß in Jen a stellen Lohnforderungen. Sie verlangen eine Lohn- zunächst die Wahl von fünf turnusmäßig zur Neuwahl stehenden gegliedert stehen die Metallarbeiter mit 60 an erster In der am Mittwoch fortgesetten Generalversammlung wurde 80 Männer und 20 Frauen. Nach Berufsarten die Altersrentner erhöhung von 10 Bros., Regelung der Arbeitszeit und einige sanitäre und brei auf Grund der beschlossenen Statutenänderung neu zu Stelle, ihnen folgen die Solzarbeiter mit 43, die Baua Einrichtungen im Betriebe. Die Löhne der Arbeiterinnen betragen wählenden Aufsichtsratsmitgliedern vollzogen. Während der Fest- arbeiter mit 30, das Handelsgewerbe mit 29, die Textil9 Ropeten pro Stunde, die der bestbezahlten Mechaniker im Durchstellung des Wahlresultats wurden die übrigen Punkte der Tages industrie mit 18. schnitt 22 Ropelen. Die Firma lehnt allgemeine Lohnerhöhungen ordnung behandelt. ab und will nur nach Verdienst zulegen. Die Arbeiter sind sämtlich einig mit Ausnahme eines Polen , der im Betriebe stehen geblieben ift. Um Fernhaltung des Zuzuges von Riga wird gebeten.
Ausland.
Der amerikanische Malerverband, der fürzlich seinen Kongres abhielt, steigerte nach der Internationalen Gewerkschafts- Korrespondenz seine Mitgliederzahl in den letzten vier Jahren von 65 032 auf 81 032. Darunter 3552 Mitglieder in Kanada . Insgesamt bestehen 1005 angeschlossene Lokalvereine. In den 644 berichtenden Vereinen stieg der Durchschnittslohn von 2,97 Dollar pro Tag in 1909 auf 3,45 Dollar in 1913. Jn 520 dieser Vereine ist der Achtstundentag vollständig durchgeführt, in 106 der Neunstundentag, während der Zehnstundentag noch an 14 Orten besteht. 254 Vereine haben auch schon den freien Sonnabendnachmittag, und 146 unter ihnen sogar schon seit vier Jahren, einführen können.
Stadtverordneten- Verfammlung.
32, Sigung vom Donnerstag, den 6. November 1913, nachmittags 5 Uhr.
Der Vorsteher Michelet eröffnet die Sibung nach 5% Uhr. Stadtv. Ladewig( N. L.) erstattet den Ausschußbericht über die Vorlage wegen Abänderung und Erweiterung des Ortsstatuts zum Schuße der Stadt Berlin gegen Veranstaltung. Der Ausschuß hat mit einigen nicht erheblichen Modifitationen die Vorschläge des Magistrats gutgeheißen, die die Ausdehnung des ästhetischen Schubes einiger Stadtteile, namentlich der Umgebung der städtischen Parks, über das sonst baupolizeilich zulässige Maß hinaus auf Grund der im Geseze von 1907 gegebenen Befugnis erstreben. Gestrichen hat der Ausschuß aus dem Verzeichnis der dem erhöhten Schuß in der Vorlage unterstellten Ortsteile u. a. die Villenkolonie Wilhelmshöhe an der Bellealliancestraße und die Klopstodstraße.
Stadtv. Bötticher( Fr. Fr.) befürwortet auch die Streichung der Straße In den Zelten und der Herwarthstraße, da der beson dere Charakter dieser Straßen, der die Unterstellung unter das neue Ortsstatut rechtfertigen würde, sich seit 20 Jahren völlig geändert habe. Man würde lediglich dem Wohnbedürfnis der Bevölkerung und den berechtigten Hausbesizerinteressen empfindlichen Schaden zufügen.
Stadtv. Mobler( A. L.), der den bezüglichen Antrag gestellt hat, schließt sich der Argumentation des Vorrebners an.
Bürgermeister Dr. Reide: Der Magistrat hat die Einbeziehung diefer beiden Straßenzüge für wünschenswert erachtet; die in der Vorlage getroffene Auswahl ist ohnehin schon eine beschränkte. Sollte die Mehrheit anders entscheiden, so glaube ich freilich auch nicht, daß der Magistrat das Oriestatut daran scheitern lassen wird.
Mit großer Mehrheit wird der Antrag Modler und sodann der so veränderte Entwurf angenommen.
Um 6 Uhr schreitet die Versammlung zur Vornahme der Wahl von acht unbefoldeten Stadträten.
Es scheiden mit Ende dieses Jahres aus die Stadträte Buchow, Jacobh, Kalisch, Maas, Marggraff, Mosse, Dr. Straßmann und
Wength. Sie find von dem eingesetzten Ausschuß sämtlich zur
Wiederwahl empfohlen; die Wahl erfolgt auf 6 Jahre. Der bisherige unbesoldete Stadtrat Buchow wird mit 112 Stimmen wiedergewählt; 1 Stimme entfällt auf Kalisch, 2 Bettel find unbeschrieben, also ungültig.
Der zweite Wahlgang ergibt die Wiederwahl des bisherigen Stadtrats Jacoby, der 78 von 81 gültigen Stimmen erhält. Auf Stadtrat Kalisch fallen 2 Stimmen, Stadtv. Bry erhält 1 Stimme; 36 Stimmzettel sind weiß.
Im dritten Wahlgange wird Stadtrat Ka lisch mit 73 bon 79 gültigen Stimmen wiedergewählt. 41 Bettel find weiß; 3 Stimmen fallen auf den Stv. Bry, 2 auf den Stv. Jacobi. Mit 111 Stimmen erfolgt die Wiederwahl des Stadtrats Handelsrichter Ma as, je eine Stimme erhalten Stadtrat Marg graff und Stv. Brh, 3 Zettel sind unbeschrieben. Der bisherige unbesoldete Stadtrat Ehrenbürger von Berlin Marggraff wird mit 109 Stimmen aufs neue in den Magistrat berufen; 3 Stimmen zersplittern, 5 Zettel sind ungültig.
Geh. Justizrat Moffe wird ebenfalls wiedergewählt, und zwar mit 111 Stimmen, 5 Stimmen zersplittern, ein Zettel ist weiß. Der siebente Wahlgang führt zur Wiederwahl des Stadtrats Straßmann, der 104 Stimmen erhält. Daneben 2 zersplittert, 6 unbeschrieben.
sumbereine und den Buchdruckern lag schon der ersten GeneralverZu dem Konflikt zwischen der Verlagsgesellschaft deutscher Nonsammlung am 29. Oftober eine vom Genossenschaftsrat anges nommene Resolution vor. Inzwischen ist, wie unsere Leser wissen, der Konflikt durch eine Aussprache beider Teile erledigt, und die Beteiligten haben den Wunsch ausgesprochen, daß in der Presse und in Versammlungen nicht weiter über diese Angelegenheit distutiert werde. Der Vorsitzende Stühmer teilte diese Sachlage der Generalversammlung mit und fügte hinzu, daß die Buchdrucker, welche Mitglieder der Konsumgenossenschaft sind, erklärt haben, sie halten die Angelegenheit für erledigt.
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Es entstand eine längere Diskussion, in der allseitig betont wurde, daß man zu dem Konflikt selbst natürlich nicht mehr Stellung nehmen wolle, da derselbe durch die Beteiligten erledigt sei. Aber es sei notwendig, mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck zu bringen, daß die Mitglieder der Genossenschaft das Verhalten Kaufmanns unbedingt verurteilen. Es müsse ihm tlar gemacht werden, daß er als Leiter der Verlagsanstalt nicht den Unternehmerstand punkt zu vertreten habe. Vor allem müsse verlangt werden, daß Raufmann aus der Unternehmerorganisation der Buchdruckerei befizer austrete, wo er durch Beiträge zum Streitfonds der Unternehmer die scharfmacherischen Bestrebungen direkt unterstützt habe. Kaufmann sei durch sein Verhalten nicht nur mit den Buchdruckern in Konflikt geraten, sondern er habe sich im Gegensatz zur gesamten Arbeiterschaft gestellt. Es müsse verlangt werden, daß so schwere Konflikte wie der zwischen den Buchdruckern und der Verlagsanstalt nicht mehr vorkommen in genossenschaftlichen Betrieben. Aus diesen Gründen könne die vorliegende Resolution auch jezt noch an. genommen werden. Ein Redner stellte unter lebhaftem Beifall die Forderung: Falls Kaufmann nicht spätestens innerhalb eines Jahres aus der Unternehmerorganisation ausgetreten sei, solle die Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend der Verlagsgesellschaft das Kapital bon 100 000 m., womit sie an dieser beteiligt sei, entziehen. Nach Schluß der Diskussion wurde die Resolution ange. nommen. Sie lautet:
Interessant ist die Auffassung der Berliner Anstalt über die Herabsehung der Altersgrenze zur Erlangung der des Reichsversicherungsamts find Feststellungen über die Altersrente. Der Bericht sagt darüber folgendes:" Auf Ersuchen Serabsehung der Altersgrenze gemacht worden. Würde die Herabsehung der Altersgrenze auf 65 Jahre erfolgen, dann würden noch 3830 neue Rentenanwärter hinzukommen und dadurch würde eine Steigerung der Altersrenten auf 150 Proz. eintreten." Der Berichterstatter fürchtet, daß dann eine erhebliche Belastung der Invalidenrenten die Folge sein würde, weil die Altersrentner alsbald die Altersrente in die höhere Invalidenrente umwandeln lassen würden. Diese Furcht der Anstalt Berlin erscheint unbegründet. Indessen selbst wenn dieser Fall eintreten würde, so liegt kein Grund vor, darüber zu jammern. Denn die Anstalt Berlin ist teine Sparkasse, die Millionen anhäufen soll. Am Schlusse des Jahres 1912 waren insgesamt 2253 Wtersrentner vorhanden.
Die Invalidenrentenbewilligungen bei der Anftalt Berlin sind auch im Berichtsjahr ganz erheblich zurüdgegangen. Insgesamt lagen 6693 Anträge vor; hiervon wurden 4177 Invalidenrenten bewilligt, das ist 62,37 Proz. aller Anträge, und 1799 Anträge 26 Prog. wurden abgelehnt.
Jahre 1908 in ftetem Abnehmen, wie die folgenden Ziffern beweisen. Die Bewilligung der Invalidenrenten bewegt sich seit dem An Renten wurden bewilligt:
1908 5110
1909 5004
1910 4398
1911 4210
1912 4177
Die Zahl der Ablehnungen betrug im Jahre 1911 1689, im Jahre 1912 dagegen 1799 einer Zunahme um 110. Das ungewöhnliche Verhältnis zwischen Bewilligungen und Ablehnungen sucht der Bericht dadurch zu erklären, daß infolge einer Verfügung des Reichsversicherungsamtes die Anträge bei dem zuständigen Versicherungsamt ihres Aufenthaltsorts gestellt werden müssen. Da nun die trenanstalten außerhalb Berlins liegen, gehen die Anträge aller dieser Kranten von der Anstalt Brandenburg zu und bei der Anstalt Berlin ab; so der Berlin ab. Daher nehmen die Rentenbewilligungen bei der Anstalt " Die Versammlung nimmt mit Entrüstung davon Kenntnis, Berichterstatter. Aber diese Verfügung besteht erst seit 1912, das daß es Genosse Kaufmann als Leiter der Verlagsgesellschaft ist dagegen schon seit dem Jahre 1908 festzustellen. unnatürliche Verhältnis zwischen Bewilligungen und Ablehnungen deutscher Konsumvereine fertiggebracht hat, den vor allen Instangen erledigten Konflikt in der Verlagsbruderei in scharf- libenrentenbewilligungen auch noch bur Einwirkung der befferen Indessen der Berichterstatter erklärt den Nüdgang der Inbamacherischer Weise in der Versammlung der Unternehmerorgani wirtschaftlichen Verhältnisse, die feit zwei Jahren eingefeht hat". fation gegen die organisierten Buchbrüder ausschlachten zu lassen Bum mindesten muß start bezweifelt werden, daß wir 1912 noch und in Gemeinschaft mit dem technischen Leiter der Verlags- von einer och bezw. guten Wirtschaftskonjunktur druckerei, Steinhorst , dabei tätig mitzuwirken.
Die Versammlung fordert von den Aufsichtsinstanzen der Verlagsgesellschaft, daß den Leitern dieses Arbeiterunternehmens, welches dem Solidaritätsgebanten der organisierten Arbeiter: schaft sein Entstehen verdankt, llar gemacht wird, daß sie kein Recht haben, die Genossenschaftsbewegung durch ihr arbeiterfeindliches Verhalten fortgefeht zu diskreditieren.
Die Versammlung hat weiter fein Verständnis dafür, daß die Leiter eines Arbeiterunternehmens Mitglieder einer Unternehmerorganisation sind und sogar hervorragend tätigen Anteil an deren arbeiterfeindlichen Bestrebungen nehmen."
reben können.
"
Geradezu beschämend für die Anstalt Berlin ist die Tatsache, daß die Berliner Anstalt mit den Rentenbewilligungen noch unter dem Durchschnitt des Reiches steht. Während im Deutschen und nur 20 Ablehnungen entfallen, kommen bei der Anstalt Berlin Reich auf 100 erledigte Invalidenrenten 80 Bewilligungen nur 70 Bewilligungen und 30 Ablehnungen. Eine Differeng von 10 Proz. zuungunsten Berlins .
Ablehnungen der Invalidenrenten.
Allein 1433 Fälle 79,7 Bros. wurden abgelehnt, weil Era Ein aus Mitgliedertreisen gestellter Antrag, den Dreher zu werbsunfähigkeit noch nicht eingetreten war. Das heißt: die Vera
begründen versuchte, will, daß das Gehalt des 1. Vorsitzenden auf trauensärzte der Landesversicherungsanstalt haben es fertig, ge= 5000 m. erhöht wird. Der Antrag wurde durch Uebergang zur bracht, die Antragsteller gesund und boll leistungsfähig zu schreiben. Tagesordnung erledigt, nachdem ein Vorstandsvertreter darauf Die eigenartige Auffassung der Berliner Versicherungsanstalt über hingewiesen hatte, daß nach dem Statut nicht die Generalversamm- soziale Fürsorge" offenbart sich auch in den Ergebnissen lung, sondern der Aufsichts- und Genossenschaftsrat über An- der von den Versicherten angefochtenen Ablehnungsbescheide. In stellungs- und Gehaltsfragen zu entscheiben habe. 193 Fällen hat das Oberversicherungsamt die Bescheide der Anstalt aufgehoben und den Versicherten die Juvalibenrente zu
Gin Antrag, Pfennigmarken einzuführen, wurde nach kurzer Diskussion mit großer Mehrheit abgelehnt.
Das Ergebnis der Wahl zum Aufsichtsrat ist folgendes: Wiedergewählt find Metallarbeiter F. Liese, Kupferschmied E. Friz, Tischler F. Sanel, Chauffeur J. Maenz, Kranten faffenbeamter G. Buchho 13. Neugewählt an Stelle eines zurückgetretenen Mitgliedes ist Stodarbeiter G. Engelmann. Neugewählt auf Grund der neuen Statutenbestimmung sind L. Sajet, G. Seitbed, P. Senfel. Als Ersatpersonen sind gewählt: Schriftfeber Balletro, Arbeiter Bohm, Schloffer Fröhlich, Buchhalter Ruchniwica, Holzarbeiter Wiechert.
Soziales. Ausgleich squittung.
Endlich wird auch der bisherige unbesoldete Stadtrat Bength in einem Prozeß, der gestern vor dem Gewerbegericht verhandelt Die Frage der Ausgleichs- oder Generalquittung spielte wiederum wiedergewählt, und zwar mit 73 Stimmen; 5 Stimmen zer- wurde, eine Rolle. splittern, 80 Bettel find weiß. Das Wahlgeschäft hat genau awei Stunden in Anspruch ge= Ein Bader lagte gegen die Brojettions-.- G., Union " nommen. Nach 8 Uhr wendet sich die Versammlung zur weiteren auf Zahlung von Lohn für acht Tage wegen fündigungsloser Ents Erledigung der Tagesordnung zurück. laffung. Die beklagte Firma wendete ein, der Kläger habe durch von drei hilfsarbeiterinnen im Stiftungsbureau um gegeben, er habe auch durch Ausgleichs quittung auf weitere Die Berfammlung hatte am 2. Oftober er. die Betition ungebührliches Verhalten berechtigten Grund au sofortiger Entlassung Gleichstellung mit den Gemeindebeamtinnen im Ansprüche berichtet. Statistischen Bureau dem Magiftrat zur Berücksichtigung überDie Verhandlung ergab, daß lediglich gegen Mitangestellte ein wiesen. Der Magistrat teilt jetzt mit, daß er dem Antrage nicht ungebührliches Verhalten vorgekommen war. Nach der Gewerbeentsprechen fann, bielmehr auch die Anstellung von Hilfsarbeite- ordnung ist das kein Grund zur fündigungslosen Entlassung. rinnen im Statistischen Bureau( von wo die drei Damen zum Beim Abgang waren zwei Quittungen vorgelegt, zunächst eine Stiftungsbureau übergetreten waren) als Beamte in Zukunft nicht ausgleichsquittung, diese unterschrieben. Als ihm dann mehr erfolgen soll, da man den Grundsatz durchführen wolle, An- auch die andere Quittung zur Unterschrift vorgelegt wurde, wurde stellungen mit Beamteneigenschaft nur noch vorzunehmen, wo eine ihm gefagt, daß er bereits auf weitere Ansprüche verzichtet habe. rechtliche Notwendigkeit dafür besteht, d. b. wo es sich um die Aus- Darauf weigerte er sich, das zweite Formular zu unterzeichnen. übung von obrigkeitlichen Funktionen handelt. Das Gericht fam zur Berurteilung der Beklagten , weil der Sachverhalt klar ergibt, daß der Kläger unzweideutig zum Ausdruck gebracht hat, daß eine Verzichtleistung nicht in seiner Absicht lag.
Kenntnis.
G
Die Versammlung nimmt von der Mitteilung des Magistrats Den Versammlungsbeschlüssen betr. die Regelung der AngeTegenheiten des Arbeits nachweises ist der Magistrat beigetreten. Der Abdampf der Bumpftation VI in der Urban straße soll, einer Anregung der Versammlung entsprechend, zur Waffererwärmung des Boltsbabes Bärwaldstraße nuk bar gemacht werden. Die Kosten der Einrichtung belaufen fich auf Die Versammlung bewilligt den Betrag ohne Diskussion. Der Betrieb der städtischen Straßenreinigung ist aur zeit mit 40 Straßenwaschmaschinen mit elektrischem Antrieb ausfür 1914 der Kostenbetrag für die 20 neuen Maschinen mit 256 000 Mart eingestellt werden. Die Versammlung stimmt zu.
36 000 m.
ertanni.
Insgesamt waren am Jahresschluß( 81. Dezember 12) 31 890 Invalidenrentner, darunter 14 779 Frauen vorhanden. Hinterbliebenenrenten.
die Reichsversicherungsordnung eine Erweiterung insofern erfahren, Die Invalidenversicherung hat mit dem 1. Januar 1912 durch als den Hinterbliebenen im Falle des Todes ihres Ernährers witmen bezio. Waisenrente, Witwengeld und Waisenaussteuer gewährt wird. Es ist nicht viel, was der Bericht darüber fagt; immerhin zeigt sich, wie elend es in bezug mit der seinerzeit mit großem Tamtam geschaffenen sogenannten Hinterbliebenen fürsorge in der Braris aussieht. Im Berichtsjahr wurden 265 Anträge auf Witwen-, 558 auf Waisenrente; 184 Anträge auf Witwengeld und 2 auf Waisenaussteuer gestellt; davon wurden geld. bewilligt: 102 Witwen-, 448 Waisenrenten; in 136 Fällen WitwenDie Witwenrente wird erst dann gewährt, wenn die Witwe dauernd völlig" erwerbsunfähig ist, d. 5. wenn sie nicht mehr das orisübliche" Lohnbrittel verdienen tann. Daher sind auch noch in 123 Fällen„ Anwartschaftsbescheide" erteilt worden. ( D. H. der Anspruch ist anerkannt, mir wird die Rente nicht ge= Fahr; durchschnittlich betrug dieselbe 33,58 m. Die Witwen. währt, weil die Witwe noch nicht invalide ift.) Die Waisenrente schwankte atischen 32 bis 41 M. pro M. rente betrug durchschnittlich 79,23 M. pro Jahr. Das Witwengelb( Witwen, die selbst versicherungspflichtig find, also Marlen Heben und feine laufende Rente beziehen fönnen, aber eine einmalige Summe erhalten) betrug im Durchschnitt 78 W. Wie man bei diesen mehr als bescheidenen Rentensägen noch von einer interbliebenen für sagge sprechen kann, ist just unverständlich.
Aus Induftrie und Bandel.
August Scherl G. m. b. 5.
Uns wird geschrieben:
In diesem Fall ist es dem Arbeiter gelungen, zu beweisen, daß er bei Unterzeichnung der Quittung sich im Irrtum befand. Aber Die Bolemit, welche Herr Otto von Gottberg im„ Berliner hervorheben möchten wir, daß auch eine bis am Fälligkeitstage aus- Sofalanzeiger" gegen den Oberstaatsanwalt im Strupp- Prozeß geftellte Genera I quittung, selbst wenn sie ernstlich gemeint ist, führt, hat die Bermutung geweckt, daß ein starter und treibender ungültig ist. Das Gefeß schreibt in§2 des Lohnbeschlagnahmegefeßes Wille hinter dem Verfasser steht. Herr Otto von Gottberg, der vor, daß jede Berfügung des Arbeiters über den Lohn durch eine Oldenburg des„ Lofalanzeigers", soll ein ehrlicher Mann sein, und Bession, Verpfändung oder irgendein anderes Rechtsgeschäft mir haben feinen Anlaß, die Richtigkeit dieser Charakteriſtik zu be obne rechtliche Wirkung ist, wenn sie vor Ablauf des Fälligkeitstages borgenommen ist. Der Gefeggeber hat also den weifeln. Bohl aber ist es möglich, daß das Temperament dieses Arbeiter zu seinem Schutz in der Verfügung über den Lohn be- Herrn für eine Sache entflammt ist, beren nicht einwandfreie Ur. Arbeitstraft gelange. Das Gesetz hat diese Vorschrift gegeben, weil der Scherl G. m. b. H. kennt, der weiß jedenfalls, daß ein großder Arbeitsvertrag diefeinzigefökonomische Zufluchtsstätte des Arbeiters fapitalistischer Meinungszwang diesem Verlage gegenüber keinesDer letzte Gegenstand der Tagesordnung Beschlußfassung über ist und ohne einen Schuß gegen Zugriff Dritter an dem Lohn der wegs ausgeschlossen ist. die Gewährung eines Kredits von 1 Million M. an die Genossen- Arbeiter subsistenzlos wäre. Es ist der Verzicht ein Rechtsgeschäft". Jeder, der sich die Zeit nehmen will, kann aus dem Handelsschaft Berliner Hausbefizer zur Beschaffung und Sicherung von Der Verzicht hat sogar weitergehende Wirkungen als die BerHypotheken" wird auf Borschlag des Vorstehers von der Lages. pfändung oder Abtretung des Lohnes. Bu einem Berzicht auf feinen register Berlin- Mitte ( Nr. 1435 und Nr. 518) erfahren, wie sehr Lohn ist der Arbeiter erst nach Ablauf bes Fälligkeitsvertrages im- fich Herr August Scherl , der Geschäftsführer der Scherl G. m. b.§., Der Borsteher bringt zur Kenntnis der Bersammlung, daß bei ſtande, sein vorher ausgesprochener Berzicht ist ohne rechtliche in den letzten Jahren dem Bantene influß hat beugen müffen. Her Beratung des Ortsftatuts gegen die Berunstaltung Berlins in 128irtung". In früheren Jahren schon hatte die Berliner Handelsgesellschaft
ordnung abgesetzt.