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sich angenehm sitze und da solle man den Lokalbefitzer noch weiter bevorzugen gegen die übrige» Nachbarn. Es wurde ein- gewendet, eS sei doch ungeheuerlich, so offen fiir Privatinteressen einer bestimmten Person einzutreten, lediglich besonderer Gäste wegen, maßgebend könne doch nur das Allgemeininteresse sein. Und das dulde eine längere Bevorzugung einer emzelncn Person nicht. Dazu komme eine eventuelle Geltendmachung von Schaden- ersatzansprüchen anderer Besitzer an die Stadt im Hinblick auf die bisher erteilten Bescheide. Alles half nichts. Die Mehrheit der Tiefbaudeputation beschloß, von einer erneuten Aufforderung zur Beseitigung des genannten Lorgartens zurzeit abzusehen� Also lediglich der in dem genannten Lokale berkehrenden Moabiter  Stadtverordneten wegen soll von der Wahrnehmung des Allgemein interesses abgesehen werden. Jetzt wird sich noch der Magistrat mit der Sache beschäftigen müssen, er kann gar nicht anders, als die schon laugst beschloffene Zurückverlegung des Borgartens durchzu führen trotz diverser Stadtverordneten und Stadträte wegen. Ob diese Leute sich auch so bemüht hätten, wenn es sich um ein Arbeiterlokal gehandelt hätte? Von unseren Genosien in der Ticfbaukommission wurde diese Günstlingswirtschaft gehörig gewürdigt. DaS Kuratorium deS Vieh- und Schlachthofes beschäftigte sich in seiner heutigen Sitzung unter Vorsitz deS Stadtrat» Fischbeck u. mit einer Reihe von Erweiterungsbauten. Insbesondere wurde die Errichtung eines neuen Schlachthauses beschlossen, das dem Mangel an Schlachtgelegenheit für die S ch w e i n c s ch l ä ch t e r Abhilfe bringen soll. An der Errichtung eines städtischen P f e r d e s ch l a ch t- Hauses soll festgehalten werden, doch sollen wegen deS Bauplatzes noch weitere Prüfungen stattfinden. Die Anträge des ArbeiterausschuffeS auf Besserstellung und Regelung des Urlaubs wurden gegen die Stimmen der Sozial- demokraten abgelehnt. Die Forderung, eine besondere Kohlen- auslade-Kolonne zu schaffen, wurde abermals abgelehnt. Daß bei dieser Arbeit zeitweise 80--SO Mann beschäftigt würden sei unwahr. Die höchste Zahl in dem billigen Kohlenmonat April sei 68 gewesen, im Mai nur 26. Schließlich wurden einem Teil der Weiblichen Arbeiter 20 Pf. zugelegt und die Anstreicher erhielten nach energischem Eintreten der sozialdemokratischen Mitglieder des Kuratoriums Mäntel bewilligt. Einer der Herren Bürgerlichen hatte gemeint.daS wäre unnötig, denn die Än st reicher erhielten alte Kleidungs st ücke genug geschenkt und erst der Hinweis, daß sich doch die Stadt Berlin   schämen müßte, ihre Arbeiter auf geschenkte alte Kleidungsstücke zu ver- weisen, schien sie zur Besinnung geführt zu haben. Die freifinnige Mehrbeit sorgt nach wie vor.väterlich' für ihre Angestellten! Es gibt eben verschiedene Arten von Vätern! Nur für Minderbemittelte". Die Krankenkasse.Medizinalverein für Berlin   und Umgegend' will Mndcrbemittelten als Hilfskasse dienen. Daß sie nicht für Wohlhabende bestimmt ist, darüber wurde kürzlich ein Mitglied auf sehr sonderbare Weise durch einen Arzt der Kaffe be lehrt. Die Frau eines Schankwirts gehört mit ihrem Enkelkind dem Medizinalverein an. Als daS Kind sich eine Erkältungskrankheit zu zog. brachte die Großmutter es zu dem im Aerztevcrzeichnis der Kasse aufgeführten Dr. Goldschmidt, Warschauer Str. 16. Der Arzt sagte ihr, daß bei einer eintretenden Verschlimmerung er auch nach der Wohnung kommen würde. Nach etwa zwei Wochen ließ sie durch einen Boten ihn bitten, einen Besuch in der Wohnung zu machen, weil ihr der Zustand des Kindes verschlimmert scheine. Am nächsten Tage kam der Herr Doktor, aber er zeigte sich jetzt plötzlich sehr ungehalten. Er erklärte sogleich bei seinem Eintritt:.Ich be- handele hier überhaupt nicht, auch nicht mehr in Meiner Sprech .stunde; solch großartige Nestaurgteure gebären nicht in eine Krankenkasse  '. Leider hat der Nestau- rateur im Hinblick auf den bescheidenen Ertrag, seiner kleinen Schankwirtschaft wirklich keinen Anlaß, sich besonders.groß artig' vorzukommen. Der Kassenarzt aber meint, es bester zu wissen. Als ihm erwidert wurde, warum er denn das nicht vor- her gesagt habe, wurde er erregt und wandte sich zum Gehen. Man solle, sagte er dem auf das kranke Enkelkind hinweisenden Großvater, sich an den nächstwohnenden Arzt des Medizinalvereins wenden. Beiin Medizinalverein ist es Brauch, daß WohnungS besuche nur von dem nächstwohnenden Arzt gemacht werden. Dr. Goldschmidts Wohnung liegt der Wohnung des RestaurateurS so nahe, daß man ihn irrtümlich für den nächstwohnenden Arzt hielt, tatsächlich wohnt aber ein anderer noch näher. Der Herr Doktor soll noch geäußert haben, ein Maurergeselle werde ja bester bezahlt alS er. Vielleicht macht er sich von dem Einkommen eines Maurergesellen eine ähnlich übertriebene Vorstellung wie von dem jeneS.großartigen' RestaurateurS  . Explosion auf einem Güterboden. Gestern Dienstag, früh gegen 6� Uhr, lvurde die Feuerwehr nach der GüterabfertigungSstcllc der Hamburg  -Lehrter Bahn in der Heidest. 2/10 gerufen. Dort war auf einem Güterboden eine Kiste mit Metallpatronen ex- plädiert und die Stichflammen hatten einige Säcke, die in der Nähe lagen, in Brand gesetzt. Die Feuerivehr gab sofort mit einem Rohr Master und beseitigte in lvenigen Minuten jede Gefahr. Die Reste der explodierten Sendung wurden beschlagnahmt. Von der Eiienbahnverwaltung ist eine genaue Untersuchung eingeleitet worden, um den Absender der Kiste festzustellen. Auch an die Eisenbahn- direktion Berlin   ist Bericht erstattet worden. Personen sind bei der Explosion nicht zu Schaden gekommen. Der GesangvereinNeu erwacht"(M. d. A.-S.-B.) veranstaltet am 10. November fBußtag) ein Konzert im Konzertsaal der Brauerei Friedrickshain. Mitwirkende: das Blüthner- Orchester, Dir. Herr Bruno WeyerSberg, Herr Gustav Franz fBariton), Frau Betti Schot fSopran). Zur Aufführung gelangt unter anderem: Meeresstille und glückliche Fahrt lPodbertSky), Frühlingsnacht(M. Filkel und Steirische Hochlandklänge(R. Wagner  ). Eintrittskarlen a 75 Pf. sind bei den Mitgliedern zu haben, da offene Kasse nicht stattfinden darf. Der Berliner   Sängerchor diese allerjüngste Vereinigung drei kleinerer Chöre zu einem veranstaltete unter ihrem Dirigenten Franz B o t h e am Sonntag im großen Saal der Brauerei Friedrichs- Hain ihr erstes Herbstkonzert. Die kurze Zeitspanne seit jener Ver- schmelzung bringt eS mit sich, daß wohl im ganzen Annehmbares, jedoch im einzelnen noch keine einwandfreie Gesangsleistung hervor- trat. Neben liebevoll Ansgearbeireles drängte sich noch manches Unfertige. Mit Webers Jägerchor z. B. hätte man noch gut auf sich warten lasten sollen; desgleichen mit KuhlauS herrlichem, doch nicht eben leichtem Wanderers Nachtlied, das unsagbare Zartheit verlangt. Kuhlau   hat sich bei der zweiten Zeile eine kleine textliche Acnderung erlaubt fkeinen, stattkaum einen' Hauch). Ihr möchte ich aus rhythmischer' Notwendigkeit das Wort reden; desgleichen der anderen in Zeile vier(statt»du auch' a u ch du), weil das dunklere, sprachlich ktäftigereDu" einen bestimmten Abschluß gewähr- leistet, sowohl. den Sängern, als für die Hörer. Aennchen von Tharau gelang diesmal noch nickt. Volkslieder sinnfällig vortragen ?u können, ist keine so leichte Aufgabe. Auch bei Jugend, Morgenlied m Walde und KannS.Lebenslied' bleibt noch manches im RhylbmuS wie in der Vortragsweise gegensätzlicher, charakteristischer heraus- zuarbeiten. Hingegen gelang wieder manche Partie ganz vorzüg- lich, am besten in LebenSlied des alten aufrechten Ernst Moritz Arndt   kernige Forderung: Doch lauf nicht nach! Die prononcierte Betonung des.Es' in Frieds.Erntelied" ist grundfalsch. Vom fortreißenden Sturm in der Schlußstrophe muß mehr Leidenschaft und Kraft vorauszusetzen sein. In diesem Liede wie in dem auf ähnliche Bahn gestellten.Sieg der Freude', Chor mit Orchester- begleitung von Büttner ist.offenes' Singen am Platze. Nur achte der Dirigent darauf, daß nicht etwa die Tenöreoffen', die Bäste mit.gedeckter' Stimme singen. Vor allem wird ratsam sein, doch genau den Inhalt der Liedtexte durchzugehen und hiernach die Vortragsweise zu bemessen, weil ja die musikalischen Vortrags- zeichen, schon ihrer Unvollkommcnheit wegen, nicht allemal aus- zureichen vermögen. Da nun sowohl der Sängerchor wie auch ihr Leiter mit ersichtlicher Begeisterung. Frische und Energie bei der Sache sind, so wird Gutes sehr bald erreicht werden können Das unter Hmn Fr. von B lon stehende Berliner   Konzert hauSorchester bestritt nicht immer musterhaft! den instrumentalen Teil des Programms. Wagners.Pilgerchor' war zu rasch im Tempo gehalten. Fromme Pilgerzüge gehen bedächtig, feierlich langsam nicht im hurtigen soldatischen Marschtempo. In der Ouvertüre zuRienzi  ' machte sich der Mangel an Streichern allzu fühlbar; sie imirden hier und meist immer von den Bläsern erdrückt. Mit der Exaktheit haperte es zuweilen auch. Ein Orchester kann anderwärts reichlich zu Dank spielen. In Arbeiten konzerten soll es einfach hinsichtlich künstlerischer Darbietungen un- tadelig sein. Noch ein Wunsch: Möchte künftig doch die Vor führung von Geschästsreklonien auf dem Podium während der Pausen verhindert werden. Das ist eine Geschmacklosigkeit. Vorort- Nachrichten. Lankwitz  . Die letzte Sitzung der Gemeindevertretung stand im Zeichen eines GenieindewappenS, das Lankwitz   von nun an führen wird. Ein blaues Wappenschild mit einem Löwen und drei Nehren   war im Sitzungssaals aufgestellt. Die bürgerlichen Vertreter gaben schweigend ihre Zustimmung zu demselben. Genosse Radike lehnte das Deko rationsstück ah, das nur unnötige Kosten verursache und sonst keinen Zweck habe. Für die Armenverwaltung wurde die Nachbewilligung von 400 M. verlangt, da in Anbetracht' der bevorstehenden Not im Winter die im Etat vorgesehenen Mittel nicht ausreichen werden. Genosse Radike verlangte u. a., baß die Not der Arbeitslosen nicht etwa durch die Armenverwaltung geregelt werde, sondern daß die Gemeindeverwaltung gleich anderen Groß-Berliner Gemeinden der Ein führung der Arbeitslosenversicherung näher trete. Auch der Verkauf von Fleisch durch die Gemeinde könne ebensogut wie der Seefischverkauf eingerichtet werden. Auch habe der Gemeindevor stand noch nichts über die Verabfolgung von Frühstück an bedürftige Schulkinder, der nach Anregung bei der letzten Etatsberatung näher getreten werden sollte, verlauten losten. Schöffe Bruchwitz verwies die Pflicht der Unterstützung der Arbeitslosen an daS Reich. Der Verkauf von russischem Fleisch verursache für die Gemeinden, die ihn einrichten, zu hohe Kosten durch Schaffung der Berkaufseinrich- tungen. Für die Speisung der Schulkinder liege zurzeit kein Be dürfnis vor, da im vorigen Winter nur zwei(?) von 1041 Kindern ohne Frühstück in die Schule gekommen seien. Genosse Radike wies diese fadenscheinigen Ablehnungsgründe als nicht zutreffend zurück. Die bürgerlichen Vertreter schwiegen sich aus. Das neue Lyzeum wurde in das Ortsstatut zum Schutze der Gebäude mit künstlerischer Bedeutung aufgenommen. Gemeindevcrtreter Krohn regte sich darüber auf, daß der PunktBebauungsplan für den Platz J.- K. auf der nichtöffentlichen Tagesordnung stehe, seine Energie reichte indesten nicht so weit, den Antrag zu stellen, daß die Sache öffent lich verhandelt werde. Lebhaft bedauert wurde, daß nach dem Bebauungsplan die Marienstraße hinter dem Lyzeum kassiert worden sei, trotzdem sie jetzt schon weiter angelegt sei und einen guten Baumbestand aufweise. Spandan. Die Wahlen der 2. Abteilung, die unter reger Beteiligung statt- fanden, von 4207 Wahlberechtigten wählten 1700, brachten der Kommunalen Vereinigung eine Niederlage. Gewählt wurde» Mathias und Schmidt(bürgert. Vereine) und Bender(Kommpn. Verein.). In Stichwahl stehen je drei Kandidaten von beiden Parteien, wobei die 108 Wähler, die für unsere Kandidaten stimmten, den Ausschlag geben. Die Kommunale Vereinigung brachte es oui 647 bis 940 Stimmen, während auf die Liste der vereinigten bürgerlichen Vereine 762 bis 913 Stimmen entfielen. Bei der vorigen Wahl brachte die Kommunale Vereinigung 1445 bis 1459 Stimmen auf und eroberte gleich bei der Hauptwahl sämtliche sechs Mandate. während damals die Liste der bürgerlichen Vereine nur 652 bis 799 Stimmen auf sich vereinigte. Weihetisee. Noch kein billiges Fleisch? Der Dringlichkeitsantrag der Wohl- fahrtslommission sollte in der letzten Gemeindevertretersitzung noch nicht zur Verhandlung kommen, weil der Borsitzende. Bürgermeister Dr. Woelck, die Akten noch nickt durchgesehen halte. Unsere Genossen verlangten jedoch ganz energisch die sofortige Erledigung der An- gelegenheit, da die Berttttung nur die Miitel nur zu be- ivilligcn habe, alles andere in der Kommission zur Durchführung kommen könne. Daß die Angelegenheit verschleppt werden sollte, bestritt der Bürgermeister, da die Kommiision doch immer- während getagt hätte. Auf den Hinweis, daß noch Mittel im Be- trage von 2590 M. vorhanden fein müßten, da von den im vorigen phre bewilligten 3000 M. nur 500 M. verausgabt seien, bekam ienoste Taubmann die Antwort:.Da wissen Sie mehr als ich'. Nachdem unsere Genoffen immer wieder die Forderung stellten, die Verhandlungen aufzunehmen, wurde der Punkt in die ge- Heime Sitzung verlegt. Aber auch hier kam es zu keinem Resultat und zwar deshalb, weil man die hiesigen Schlächter nicht ausschalten wollte. In der Errichtung ein« offenen Verkaufshalle erblicken die bürgerlichen Herren eine Schädigung der Geschäftsleute. Ebenso hatten sie eine Abneigung gegen das russische Fleisch, man sollte versuchen, inländisches Fleisch zu beziehen. Nach tundenlanger Debatte wurde beschlossen, nochmals Verhandlungen mit der hiesigen Schlächterinnung anzustreben, die aber so gefördert werden sollen, daß am kommenden Freitag die Gemeindevertretung beschließen kann. Bei der ganzen Debatte tat sich besonder? der Schöffe MeweS hervor, der gegen unsere Genossen den Borwurf erhob, sie schreien in dieser Debatte nur zum Fenster hinaus, um außerhalb den Anschein zu erwecken, die bürgerliche Mehrheit iei im Prinzip dagegen, für die ärmere Bevölkerung«twaS zu tun. Unsere Genossen erteilten dem Herrn die ihm gebührende Antwort. Mit Recht wurde darauf hingewiesen, wie schnell seinerzeit die Gemeinde- veriretung den Bedrängten der Weißenieer Bank mit Hunderttausenden geHolsen habe, während sie sich bei einer Hilfsaktion für die ärmere Bevölkerung monatelang Zeit läßt. Ober-Schönerneide. Die Arbeiterschaft von Oberschönewcidc, Niederschöneweide  , Johannisthal  , Treptow  -Baumschulenwrg, Köpenick  , Adlershof  » Karls- Horst, Friedrichsfrlde usw. wird darauf aufmerksam gemacht, daß von Sonntag, den 16. November ab, regelmäßig Sonntags im Ober- 'chöneweider Jugendheim, Klarastr. 2, vormittags ö Uhr, Frei- religiöse Jugendvorlesunaen abgehalten werden, die denen in Berlin  und anderen Orten gleichwertig sind. Nähere Auskunft wird dort erteilt. Rege Beteiligung ist erwünscht. Alt-Glienikke. Heraus aus der Landeskirche. Ueber dieses Thema referierte in einer gut besuchten Volksversammlung im Lokal von Rodenbusch Genosse U n g e r. Nach dem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag meldeten sich 20 Anwesende, die ihren Austritt aus der Landeskirche zu vollziehen bereit sind. Nowawe4. Gegen die Bettelei, die in letzter Zeit nanientlich Sonntags überhand genommen hat, sollen jetzt Polizeibeamte in Zivil ein- chreilen. An Sonntagen sollen alle diejenigen, die von der Not zum Betteln gezwungen, unter strenge Kontrolle gestellt werden. Mag sein, daß jenes Heer der Bettler namentlich in der gegen- wärtigen Wirtschaftskrise lästig wird. Aber durch ein Aufgebot von Polizeibeamten   wird den von der sozialen Not Betroffenen der Hunger nicht gestillt. Und solcher, die daS Betteln nicht zum Spaß betreiben, sondern mit bitterer Miene von Tür zu Tür gehen, gibt's heute sehr viele. Ihnen Erwerbsgelegenheit schaffen, sie und ihre Familienangehörigen zu nähren und Neiden, ist eine weit dringendere Mission, als sie die Faust des Polizeibeamten spüren zu lassen. Sitzungstage von Stadt- und Gemeindevertrewngen. Lichtenberg  . Donnerstag, den 13. November, abends 6 Uhr. im Rathause, Möllendorfsstrahe 6. Martendorf. Donner Stag, den 13. November, nachmittags 5 Uhr. im Rathaus-, Kaiserstraße. NowaweS. Heute Mittwoch, nachmittags S Uhr, im Rathause. Diese Titziingen find Ssfcnllich. Jeder Gemeindeangehörige ig if rechtigt, ihnen»lS Zuhörer beizuwohnen. Mus aller MeU. Tie Vergiftungen   in Westenfeld. Nach den neueren Feststellungen sollen die Erkrankungen und Todesfälle in der Familie des Gärtners Müller in W e st e n f e I d nicht auf Vergiftung durch Wasserschierling, sondern wahrscheinlich auf Fleischvergiftung zurück- zuführen sein. In mehreren anderen Familien des Ortes und der Umgegend sind in den letzten Tagen E r k r a n. kungen mit ganz ähnlichen Erscheinungen vorgekommen. Die Hoffnung, daß die in der Müllerschen Familie Erkrankten auf dem Wege der Besserung seien, hat sich leider nicht erfüllt. Am Dienstag ist der Vergiftung ein drittes Opfer, ein 13jähriges Mädchen erlegen. Auch der Zustand der übrigen Familienmitglieder gibt zu s ch w e- reu Besorgnissen Anlaß. Schneestürme in Schwere Schneestürme New Dork niedergegangen. den Vereinigten Staaten. sind am Montag im ganzen Staate Nach einigen Tagen sonnigen Herbst- Wetters traten ganz unerwartet außerordentlich schwere Schneestürme auf, so daß der Eisenbahnverkehr im Staate New Dork große Ver» spätungen erleidet. Mehrere Züge sind im Schnee stecken ge- blieben und die Pastagiere befinden sich in verzweifelter Lage. Die Telegraphenleitungen sind auf große Strecken z e r» st ö r t, so daß den eingewebten Zügen nicht rechtzeitig Hilfe geschickt werden kann. So ist der berühmte Expreß de« 20. Jahrhunderts. auf dessen Pünktlichkeit jeder Amerikaner stolz ist und der die schnellste Verbindung zwischen New Dork und Chicago   darstellt, um sieben Stunden später angekommen. In der Nähe von Washington ist ein Zug mit 300 Pastagieren seit Sonntagabend in einem Schnee>o all begraben. Die Passagiere haben seit 24 Stunden nicht» gegessen, und eS wird noch geraume Zeit dauern, bis der abgesandte Hilfszug sich an sie herangearbeitet hat. Besonders verheerend hat der Schneesturm in Cleve land und P i t t S b u r g gewütet. Beide Städte find vollkommen von der Atzßenwelt abgeschnitten, da sowohl die Telephon- wie Telegraphenleitungen unbrauchbar g« worden sind. Auch aus anderen Teilen Nordamerika  » aus Chicago   und West-Pennsylvanien werden bedeutende Schneefälle gemeldet. In einer Anzahl von Städten sind die elek- irischen Kraftwerle und die Zuleitungen beschädigt worden, so daß die S tr�a tz e n b ele u ch tu n g versagte. In Piltsburg fiel innerhalb weniger Stunden 14 Zoll Schnee und die Temperatur sank von.ßl aus 23 Grad Fahrenheit. In Nebraska   hat ein Schneesturm unter den Biehherden verheerend gewirkt. Zahlreiche Herden sind im Gebirge in Felsschluchten gestürzt und viele CowboySkamenumsLeben. Ein« mysteriöse Angelegenheit. Seit einiger Zeit beickästigt sich die Pariser Polizei mit einer sehr mysteriösen Affäre. Am 22. Oktober nm 10 40 Uhr vor- mittags wurde das Telephon Nr. 6465 in der Rue Mirdel A»ge Nr. 2 angeläutet. Die Haushälterin begab sich zum Telephon und hörte: Zu Hilfe I Kommen sie heran, aber sehr rasch, man ermordet mich! Zu Hilfe! Zu Hilfe! Es waren gerade verschiedene Leute anwesend, welche eine Wohnung in dem Hause ansehen wollten. Auch diese hörten die Rufe. Tie Haushälterin lief nunmehr auf die Straße und rief den ersten Polizisten. Dieser legte den Hörer an« Ohr und Höne ebenfalls die Hilferuf e. Er antwortete, daß er Polizist sei und man möge die Adresse geben, damit er zu Hilfe kommen könne. Daraufhin hörte er nur noch ein Röcheln und den Fall eines Körpers. Aus seine Anfrage auf dem Telephonamt, mit welcher Nummer er denn eigenllich verbunden gewesen sei, wurde ihm nach einigen Minuten geantwortet, daß man dies nicht fest- teilen könne. Die Polizei ist nun mit der Aufklärung dieser An» gelegenheit beschäftigt. Alle Nachforschungen, von wo die Hilie» rufe gekommen sind, sind bis jetzt vergeblich gewesen: ebenso die bisherigen Ermittelungen nach einem am 22. Oktober verübte« Morde.  _ Kleine Notizen. Der Gefangene als Totschläger. Am Dienstagvormittag ver- suchte in Breslau   der, wegen Beleidigung und groben Unfugs zu zwei Wochen Gefängnis und drei Wochen Haft verurteilte Fahrstuhl- ührer Bienock sich beim Wegführen von dem ihn begleitenden Gerichtsdiener König loszureißen. Bienock versetzte dem Beamten einen Schlag, daß dieser zu Boden fiel und bewußtlos liegen blieb. Ans ver Flucht konnte Bienock von anderen Gericktsdienern estgenommen werden. König   hatte eine Schädelverletzung davongetragen und starb nach kurzer Zeit im Ecridns» gebäude. Automobilkatastrophe. Ein schwerer Automobilunfall hat sich am Montag zwischen Milau und Saim-Privat zugetragen. Der bekannte Pariser Advokai Ca sie l na u verunglückte mit icinem Automobil, in dem sich außer ihm seine Gattin und mehrere Freund« befanden. Der Chauffeur und eineDame waren auf der Stelle tot, während Castelnau, seine Gattin und zwei weitere Insassen ebenSgefährlich verletzt wurden. Jngendveranstaltunge». Reukölln, Jugendheim 11, Rogatstr. IS. Mittwoch, den 12. No­vember: 5. Vortrag des Herrn Pieck über:.Geschichte de« neunzehnten Jahrhunderts'._ iLitteru««»iibrrsicht vom 11. November 1913. ktaNone» II h Swinemde. amburg i erlin Franks. a.M München Wien 763 758 762 H 1 SS SO SO 759 SO 762® 765OSO Sell er 6avoMg 4ded-ckt Zchalbbd. 2zRegen 3lNeb-I t wolkenl -»» c«. Haparanda  Petersburg Scilly Werdeen Paris  757 N 759 744 74« 753' Zs Bf Btttn >5 c ü «S» SSO Still S lollenl tlRegen 4jwolkig legen bedeckt 1 12 » tt Wetterprognose für Mittwoch, den 1». Rvvember 1913. Etwas wärmer, ziemlich trübe mit leichten Regeasällcn und sehr kt- hasten südlichen Winden. Berliner   Wettert»«»««.