Nr. 300.

30. Jahrgang.

1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Steitag, 14. November 1913.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Ein gelber Reinfall.

Bei der gestrigen Wahl zum Gesellenausschuß der Berliner  Bäckerinnung und der Beisitzer zum Innungsschiedsgericht der Bäcker erhielten Stimmen:

Liste des Verbandes: a) Gesellenausschuß 679, b) Beisiger zum Innungsschiedsgericht 482.

Liste der Gelben: a) Gesellenausschuß 255, b) Beisitzer zum In­nungsschiedsgericht 145.

Die gelbe Seuche geht also im Berliner   Bäckergewerbe immer weiter zurüd.

Ingenieure als Akkordarbeiter.

Die Weltfirma Siemens u. Halste galt früher einmal als ein sozialer Musterbetrieb. Werner Siemens   hatte eine

zu behandeln.

Folge haben: Die Frage nach der Qualität derartiger Erzeugnisse.| eine Anzahl Streitposten und beschlagnahmte in Betttes Woh­Gewiß kann man die Konstruktionsarbeit in großen Werfen nung auch die beiden anderen Patronen. Auf den Rat eines Sach­mechanisieren, durch Arbeitsteilung vereinfachen; aber auch das verständigen hin wurden noch am selben Tage alle drei Patronen hat seine Grenze. Der zeichnerische Entwurf einer Anlage muß auf freiem Felde zur Explosion gebracht, weil sie sehr gefährliche mit der genügenden Sorgfalt hergestellt werden können. Geht Gegenstände sein sollten. Bettte gestand in der Untersuchungs­der Gesichtspunkt der Quantität über den der Qualität, wie das haft bald ein, der Werfer gewesen zu sein, und wurde bis zum bei einem solchen Treibersystem unausbleiblich ist, so werden sich 7. Juli in Haft behalten. die Folgen in dem geschäftlichen Ruf der Firma selbst zeigen. Denn es ist fraglich, ob sich die Auftraggeber, namentlich aber staat­liche und kommunale Verwaltungen bei der Aufgabe ihrer Be­stellungen im Heztempo zusammengeschlagene Projektierungs­arbeiten bieten lassen können.

Vorsicht, Arbeitslose! Bei der Firma Gustav Baerwald Na hf., Müllerstr. 10 find Differenzen ausgebrochen. Wir bitten alle Arbeitsuchende, die Firma Gustav Baer wald Nachf. und die Firma Richard Just, Quißowstr. 68, wo zurzeit Arbeiten für die Firma Gustav Baerwald Nachf. verrichtet werden, bis auf weiteres streng zu meiden. Deutscher   Transportarbeiter- Werband. Sektion 5. vornehme und lebenskluge Art, seine Arbeiter und Angestellten Schurig, Waldemarstr. 65; Bath  , Libauer Str. 21. Der Nach­Achtung, Friseurgehilfen! Aufgelöst ist das Tarifverhältnis bei Die heutigen leitenden Männer von Siemens u. Salate folger Frauböse hat nicht bewilligt. Bewilligt hat ferner Towohl wie von den Siemens- Schuckert  - Werken haben sich Teichel  , Tegeler Str. 25. von den Traditionen des Gründers weit entfernt. Die Betriebe find amerikanisiert worden, technisch und arbeitsorganisatorisch hat man sie verfeinert, ein Heztempo der Arbeit herrscht, ein wachsender Abstoß der Verbrauchten. Und die Toleranz von Werner Siemens  anderen politischen Anschauungen gegenüber hat man heute in sein Gegenteil verkehrt. Die Firma hat sich selbst von bürgerlichen Sozialpolitikern sagen lassen müssen, daß sie ihren Arbeitern eine gelbe Bewegung mit den nicht ganz ritterlichen Waffen der wirt­schaftlichen Nebermacht und Erpressung aufgezwungen habe.

Verband der Friseurgehilfen.

Deutfches Reich.

Der„ Bombenwurf" des Streifenden. Im April d. J. war die bürgerliche Presse angefüllt mit schauererregenden Schilderungen über die verbrecherische Tat eines Streifenden, der gelegentlich des Binnenschifferstreits von der Königsbrüde in Magdeburg   eine Bombe auf einen vorbeifahrenden Die Angestellten werden dementsprechend behandelt. Ein Streif- mit Streitbrechern besetzten Schleppdampfer geworfen haben sollte. licht auf die Umgangsformen der Firma ihren geistigen Arbeitern Am Mittwoch war diese Angelegenheit Gegenstand einer Berhand­gegenüber gibt folgender Vorgang: In den Konstruktionsbureaus lung vor der zweiten Straffammer des Landgerichts Magdeburg  , hat man die Einrichtung getroffen, den Ingenieuren ihre Arbeiten und zwar war der 28jährige Schiffsheizer Otto Bettte angeklagt, in Akkord zu vergeben. Die Zeichnungen müssen in einer be- unerlaubterweise Sprengstoff im Besitz gehabt und sich der ver­stimmten Zeit fertiggestellt werden. Qualitätsleistungen werden suchten Sachbeschädigung schuldig gemacht zu haben. Der Vor­verlangt, deren Höhe natürlich die Bureauchefs bestimmen und sigende, Landgerichtsdirektor Wieser, leitete die Verhandlung mit im Interesse der Firma hinauftreiben. Aber damit nicht genug, der Bemerkung ein, daß sich die Angelegenheit früher die Ingenieure müssen zugleich nach dem Prämiensystem arbeiten; anders dargestellt habe und ursprünglich vor das Schwur­die Arbeit wird in der Arbeitszeit veraffordiert, für jede ersparte gericht verwiesen werden sollte; durch neuere Gutachten habe sich Stunde bekommt der Ingenieur einen Zuschlag, eine Prämie. Ein Beispiel. Im Konstruktionsbureau für Schalttafelbau wird vorlägen. aber herausgestellt, daß hierfür die Voraussetzungen nicht eine Schalttafel in der Ausführung der Zeichnung vergeben. Die Zeit der Fertigstellung wird vom Chefingenieur auf 100 Stunden angesetzt. Der Strichzieher", eine Berufsbezeichnung, die sich die Ingenieure für die Bewertung ihrer eigenen Arbeitsleistung in bitterer Selbſtironie zugelegt haben, arbeitet daran nur 80 Stunden. Für die ersparte Zeit von 20 Stunden bekommt er eine

Prämie" von 20 mal 50 Pf. 10 M.

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Die Deutsche Industriebeamten- Zeitung" schildert in ihrer letten Nummer sehr anschaulich, wie sich unter diesem Cohnsystem" der Werdegang einer Zeichnung vollzieht. Zuerst findet zwischen dem Chefingenieur und dem Angestellten ein Handeln und Feilschen um den Wert der Arbeit an Zeichenstunden statt, bei dem der Oberingenieur zu einem speed- boss"," Debbogt", frei nach Taylor, degradiert wird. Denn nun werden die Angestellten gegenseitig ausgespielt. Der„ Züchtige" drückt die Lieferzeit herab, um mög­lichst viele 50- Pfennigstüde zu verdienen, dann hat man das, was man braucht: in die Angestellten ist ein Reil hineingetrieben, der eine ist des anderen Feind, ein gegenseitiges Unterbieten findet statt, und so ganz unrecht hat der Berichterstatter Flugger in der " Industriebeamten- Zeitung" damit nicht, daß dieses flug angelegte Arbeitssystem neben der Produktionssteigerung und Produktions­verbilligung auch andere für die Firma sehr günstige Neben­wirkungen auslösen wird," Strebertum und Kriechertum, ja jogar Denunziantenwesen wird im technischen Bureau gezüchtet". Die Ingenieure werden also in ihrem eigenen Interesse diese Maßnahmen abzuwehren haben, was durch den einzelnen nicht erfolgreich geschehen kann, sondern nur durch organisatiorischen Zu­sammenschluß. Für die Firma selbst aber dürfte die Beschäftigung der Oeffent­lichkeit mit solchen Vorgängen noch eine andere sehr unangenehme

Kleines feuilleton.

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Die Anklage behauptet auch, es sollten Schimpfereien zwischen den Streifposten auf.der Brücke und den arbeitswilligen Schiffs= mannschaften auf dem Dampfer vorgekommen sein. Irgendwelche positiven Beweise wurden dafür aber nicht erbracht; niemand wußte, was gerufen worden sei oder wer gerufen habe. Der Kapitän Feindseligkeiten der Streifenden gegen sein Schiff bemerkt habe des Dampfers Magdeburg" bekundete, daß er nie etwas von Brücke hinauf mit der Hand gegrüßt und einen Scherz und der Steuermann sagte aus, daß er bei der Durchfahrt nach der ge macht habe, da er Bettte und noch einen der Streikposten kannte.

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Als Sachverständiger war der Vorsteher des Krupp­schen Schießplates bei Tangerhütte  , Oberleutnant a. D. übriggebliebene nicht explodierte Teile von in der Luft geplakten Schulz, geladen. Er bekundete, daß die gefundenen Patronen" Sprengstoff gefüllt, der in der Wirkung sehr gefährlich, aber in der Granatschrapnells seien. Sie seien mit einem Trotyl genannten Handhabung völlig ungefährlich sei. Man könne eine mit Trotyl gefüllte Sprengkapsel in offenes Feuer oder in schwelende Glut hineinwerfen, man könne sie zersägen, sie so oft wie man wolle gegen die Wand werfen, es sei aber ausgeschlossen, daß sie jemals explodiere. Wenn man ein brennendes Streichholz an den Spreng­stoff halte, so verbrenne er wie irgendein anderer ungefährlicher Stoff. Daß der Angeklagte die Sprengkapseln für Leuchtkugeln gehalten habe, sei absolut glaubhaft, denn es wurde alle vier bis acht Wochen auf dem Schießplatz, der nebenbei etwa 20 Quadrat­filometer groß ist, mit Leuchtkugeln geschossen, um die Flugbahn zu kontrollieren. Von den Leuten, die in der Gegend des Schieß­plates wohnen, würden vielfach, obwohl es verboten jei, verloren gegangene Gegenstände auf dem Schießplab aufgelesen und mit­gneommen. Es sei ganz unglaublich, welchen Leichtsinn die Leute oft an den Tag legten.

Der Staatsanwalt beantragte hierauf gegen den Angeklagten ein Jahr, sechs Monate und drei Tage Gefängnis, während die Verteidiger, Rechtsanwälte andsberg und Dr. Hammerschlag auf Freisprechung plädierten, da die vom Gejez verlangte Voraussetzung der Wissent­lichkeit des Befites von Sprengstoff nicht gegeben sei.

3ur allgemeinen Ueberraschung erklärte sich für unzuständig und verwies die Sache an das das Gericht nach dreiviertelstündiger Beratung Schwurgericht. Entgegen den Ausführungen der Verteidiger habe das Gericht annehmen müssen, daß der Angeklagte mit der Dann aber müsse leider auch der§ 5 des Sprengstoffgefeßes An­Möglichkeit gerechnet habe, die Patronen enthielten Sprengstoff. vorfäßlich durch Anwendung von Sprengstoff Gefahr für Eigentum, wendung finden, wonach der Angeklagte hinreichend verdächtig sei, Gesundheit oder Leben eines anderen herbeigeführt zu haben. Zur Aburteilung nach diesem Paragraphen set aber nur das Schwurgericht zuständig.

Behörden als Unternehmer.

Bettte, der sich während des Streits in Grieben  ( Kreis Stendal  ), Die Verhandlung ergab folgenden Tatbestand: Der Angeklagte seinem Wohnort, aufhielt, hatte zweimal mit Bekannten den in der Nähe gelegenen großen Kruppschen Schießplatz bei Tangerhütte  aufgesucht, um dort Bleikugeln zum Spielen für seine Kinder 3 fuchen. Dabei fanden sie auch patronenartige Gegenstände, mit Inhalt sie mit den Fingernägeln kragten. Bettle nahm drei denen sie sich gegenseitig bewarfen und an deren pulverartigem solcher" Patronen" mit nach Hause und stellte sie dort auf sein Vertiko, wo sie vier bis fünf Wochen standen. An seiner Ab­sicht, sie im Ofen zur Entzündung zu bringen, wurde er durch seine Frau gehindert. Eines Sonntags steckte er dann die Patronen in die Tasche, um sie im Freien ausbrennen zu lassen. Dazu kam es aber nicht, die Patronen blieben jedoch in der Tasche des Sonntags­Das Kgl. Wasserbauamt in Czarnikau   beschäftigt mehrere anzuges, und Bettte nahm sie unabsichtlich mehrere Tage später Hundert Arbeiter bei Wasserbauten, Abflüssen usw. Diese Arbeiten mit nach Magdeburg  , als er dorthin gerufen wurde, um Streit sind besonders anstrengend und gesundheitsschädlich, weil die A1­posten zu stehen. Hier legte er die Patronen zunächst in seiner beiter ständig im Wasser stehen müssen. Für diese die Gesundheit Wohnung in den Kleiderschrank. Am 24. April nahm er eine der beeinträchtigende Arbeit zahlt ihnen das Wasserbauamt einen Tage. Patronen, die er für Leuchtpatronen hielt, mit, weil ihm beim lohn von 2,40 M. bei elfständiger Arbeitszeit; im Herbst und Winter Streitposten stehen der Gedante gekommen war, er könne einmal bei etwas verkürzter Arbeitszeit gar nur 2,20 M. eine von den Patronen in einen Dampfschornstein werfen, um zu. bedenkt, daß die Arbeiter viel Kleidung ruinieren und sich die teuren sehen, wie sie ausbrennen. Als frühmorgens gegen 7 Uhr der wasserdichten Stiefel selbst halten müssen, so ist der gezahlte Lohn Dampfer Magdeburg" die Königsbrüde mit niedergelegtem bei der herrschenden teuren Zeit geradezu ein Hohn. Leider ge= Schornstein passierte, warf Bettte die Patrone herunter. Sie fiel hören diese beim Wasserbauamt beschäftigten Arbeiter feinèr Or auf den Hinterteil des Kesselmantels und dann, ohne irgendwelches ganisation an. Als vor 2 Jahren ein an den Schleusenbauten an unheil anzurichten, in den sogenannten Schmootraum, in dem sich der Neze beschäftigter Maurer einige Wahlflugblätter verteilte, die Flugasche befindet. Hier holte sie auf Veranlassung des Steuer- es waren dies allerdings teine konservativen, sondern sozialdemo mannes Teit, der bemerkt hatte, daß etwas heruntergefallen war, tratische wurde seine Entlassung durch den den Wasserbau leiten. der Heizer Wegner heraus, der sie dem Kapitän übergab, von den Beamten verfügt und durchgeführt. Das sind Jdealzustände dem sie dann der Polizei übermittelt wurde. Diese verhaftete sofort für staatserhaltende Arbeiter!

lernen, er muß an der mit viel Pulververbrauch verquidten Sitte der Blutrache innigen Gefallen finden, und vor allem darf er sich nicht fragen, wenn's ihn juckt. Und es wird ihn jucken. Und die Klassischen Bügelfalten werden zum Teufel gehen. Und den blanken Bielpunkt abgibt. Armer Prinz! 3ylinder wird er eines Tages beiseite stellen, weil er einen zu guten

Musik.

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Als das las der Knuten- Dertel,

mußte er sogleich aufs Dertel, denn die große Seligkeit schlug sich ihm aufs Eingeweid'. Aber als ihm etwas freier, griff zu Rognat er und Leier, und nun reimt er' schonungslos

Schlag um Schlag und Stoß um Stoß: Hurra hoch die deutsche Haue! Deutsche   Frau und deutsche blaue Augenbraue, deutscher Glau­

be und hoch die deutsche Sau! Notizen.

- Theaterchronit.

Wenn man

Franz.

Das Marionetten Theater

Die rettenden Momente. Der Berliner   Architektenausschuß, der die Vorarbeit für den Protest wegen des Washingtoner Palaiswettbewerbes zu leisten hat, stockt plößlich und huft zurüd. Am nächsten Sonntag follte die deutsche Architektenschaft sich gegen­die geschehene Vergewaltigung ihrer Interessen versammeln. Deutsches Opernhaus Charlottenburg  : Das heißt es in zwölfter Stunde, die vom Ausschuß angestellten Nach- Landsknechtsgeschichte mit Frundsberg in Perfon, nur verlegt bor  Jest Nothemd von Victor von Woitowsky Biedau. Eine forschungen, als notwendig hingestellt für die vorzuschlagende und in eine schwäbische Reichsstadt. Das Nothemd, bestimmt zum Resolution, hätten Momente" ergeben, die eine vorläufige Ber- Schuß gegen feindliche Waffen, wird von des Bürgermeisters tagung der ersammlung notwendig werden ließen. Was für Momente das sein mögen? Töchterlein, die es selbst gewebt hat. einem jungen städtischen Von Anfang an Reuter überreicht. Also die beiden lieben sich, aber der Vater lagen die Dinge so, daß der Angriff der Architekten nicht bei Bürgermeister hat sein Kind einem Kämmerer versprochen. So gibt einem Fall Ihne" stehen bleiben durfte. Bloßgestellt durch die es ein Hin und Her von Liebe und Liebesnot, in dessen Verlauf der erste Mitteilung der„ Norddeutschen Allgemeinen", daß Herr von junge Reuter zu Frundsberg, der die Stadt belagert, übergeht und Münchner   Künft I er bei Steller u. Reiner, Potsdamer Str. 118b, Ihne zum Erbauer des Botschafterpalais„ bestimmt" sei, steht der ber brünstige Kämmerer von der Begehrten eine Ohrfeige bezieht, gibt heute Freitag, 814 Uhr zum letzten Male Maeterlinds Mysterium Kaiser als das eigentliche Angriffsziel da. Hier gibts nichts zu die ihn zur Rache reizt. Das langt für zwei Akte. Der Schlußatt 81% Uhr) wird auf vielseitiges Verlangen" Das Faustspiel wieder­" Der Tod des Tintagiles", Sonnabend und Sonntag( 4 und vertuschen, und das werden wohl die geheimnisvollen neuen Mo- gibt den Vorgängen, die sich bis dahin in natürlichen Grenzen Holt und Montag, den 17. November, gibt es zum ersten Male: mente" dick und deutlich mit verstärkter Bestimmtheit erwiesen haben. hielten, einen lohengrinischen Anstrich. Das Mädchen wird eine Aber nun riskiert der Architektenausschuß nicht, den notwendigen Elsa, der Neuter ein Lohengrin und der Kämmerer wird Ortrud und mantisch- satirisches Puppenspiel von Aug. Mahlmann mit Figuren König Violon   und Prinzessin larinette", ros Anlauf zu festgesetter Stunde zu unternehmen. Gerade jezt, wo Telramund   zugleich. Der Kämmerer wird zuletzt durch die Spieße und Dekorationen von Prof. Jos. Wackerle. Diesen Abend beschließt wahrscheinlich seine Waffen sich geschärft und gemehrt haben! Statt gejagt und die anderen zwei„ kriegen fich." sich der wachsenden Möglichkeit, etwas zu erreichen, zu freuen, rutscht „ Die Nürnberger Puppe  ", Adams entzückende komische Oper. ihm das Herz in die Hosen. Er vertagt die Aktion„ vorläufig", aljo bis gemacht ist. Aber der Dichter wie der Komponist steht so sehr unter warte fann es bauen. Die Berliner   Universität ersuchte darum. Man darf immerhin anerkennen, daß das Libretto wirkungsvoll irgendwann. Er geht auf ein Verhandeln hinter den Kulissen ein. dem Bann Richard Wagners, daß man sagen kann: er habe die Aber der Kultusminister Ichnte sie aus Mangel an Mitteln im bevor­Das arme Preußen! Nicht einmal eine neue Stern­Er schlägt der deutschen   Architektenschaft die Tür vor der Naſe zu. Nibelungen, die Meistersinger, insonderheit aber den Lohengrin dichtes stehenden Etat ab. Ja, wenn sie für Heer und Marine nötig wäre! Er trennt sich von ihr und schließt sie vom Mitverhandeln aus. Was zu befürchten war, wird nun eintreten: daß nämlich die An- risch und musikalisch umschrieben. Wagners genialische Fassung des Aber die Wissenschaft mag sich mit Beraltetem weiterhelfen. Die gelegenheit behandelt wird, als ob sie nur ein einzelner Fall wäre. Deklamation Gesang sein müsse, begegnen dem Ohr. Aber was gerühmte deutsche Wiſſenſchaft! Wunders", Wagners Prinzip, daß aller Gesang Deflamation, alle Der wird vielleicht irgendwie gradegerückt, aber das System bleibt man zu hören bekommt, ist mehr oder minder Schablone - Die schwedische Grabmessungskommission unberührt. Werden die deutschen   Architekten sich diese Wendung so emsig sich der Komponist bemüht, diese Schwäche durch eine find innerhalb von 15 Jahren in 30 Abschnitten ausgeführt worden. Untraft, auf Spigbergen hat ihre Arbeiten fast beendet. Die Arbeiten wirklich gefallen lassen? Wenn sie es täten, wenn sie sich jetzt nicht lärmende Orchestration zu verdecken. Manche eigene Talentgabe lehnen, so find sie wahrlich nichts anderes wert, als die Behand- oder ein Hochzeitsreigen im britten, daneben verschiedene Lands­offen und laut gegen die Tattit ihrer Berliner   Vertreterschaft auftaucht allerdings auf; so eine nicht unüble Ballade im zweiten Aft, lung, die sie von diesem System beziehen. fnechtslieder mit charakteristischer Begleitung. Aber das„ Bübnen­piel als Ganzes lohnte doch kaum das Opfer einer kostspieligen Ausstattung und in allen Teilen fleißigen Aufführung.

Albaniens   Zukünftiger. Könige, mit denen Völker ganz un erwartet, nicht im Lauf der Thronfolge von Vater zu Sohn beglückt werden, müssen sich, wenn sie fest fizen wollen, ihren Untertanen anbequemen. Darum ging Ludwig Philipp, den Bankiers und Boutiquiers zum Schützer ihres Eigentums erforen hatten, mit dem baumwollenen Bürgerregenschirm unter dem Arm spazieren. So leicht hat es Albaniens   Bufünftiger nicht, um sich anzupassen. In einer illustrierten Zeitung war er dieser Tage zu sehen, der aus­fichtsreichste Kandidat für den albanischen Thron, der Prinz Wilhelm zu Wied  . Eine gewinnende Erscheinung: flaffische Bügelfalten, ein spiegelblanker Zilinder und jener elastisch federnde Gang, der Fürstlich feiten stets eigen, wenn fie für die gaffenden Schmods der patriotischen" Bresse   dem Salonwagen entsteigen. Der Baumwollregenschirm schon würde schlecht zu diesem gut angezogenen Stabalier passen. Aber in welche Verstiegenheiten muß er sich hineinfinden, wenn er wirklich im biederen Herzen der Schlipetaren einen Blag einnehmen will. Er muß dem Schermeffer entfagen, er muß die Finger als natürliche Gabeln gebrauchen

Humor und Satire. Teutschtum,

Wenn des Zornes Lohen wabern, greift der Leutnant fo in Zabern  nach dem Säbel, wie in Linz  , und vermöbelt Kunz und Hinz. Mag es nun ein Roter, mag es fein ein sogenannter Wackes: hat derselbe schief geblickt, wird der Säbel gleich gezückt. Eingebläut durch deutsche Hiebe wird in Zabern   Deutschenliebe, und der Linzer Redakteur tabelt keinen Leutnant mehr.

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ek.

und Schwere unseres Planeten sowie andere wissenschaftlich wichtige man glaubt, daß die Grabmessungsarbeit es ermöglichen wird, ge­nauer als bisher die Länge der Rotationsachse der Erde, die Form Faktoren anzugeben.

Die erste Eisenbahn auf Jsland. Das isländische Parlament hat in einer feiner jüngsten Sizung die Summen bewilligt, die zu Vorarbeiten für den Bau einer Eisenbahn gefordert wurden. Der Schienenftrang foll von der Hauptstadt Reykjavit bis nach Thingvalla, einer fleineren Stadt im Inneren der Insel führen. Das Kapital will sich an die reichen Bodenschätze der Insel heran­machen. Hand in Hand mit dem Bahnbau geht der Plan, den Hafen von Reykjavik   auszubauen und modern auszurüsten.

Der Ursprung des Doppeladlers. Wie der griechische Geschichtsforscher Lambros festgestellt hat, ist das dynastische Hauswappentier von Desterreich und Rußland   asiatisch barbarischer Herkunft. Es war ursprünglich das Wahrzeichen der altbabylonischen Stadt Schipurla und von dort ist es erst nach Byzanz und dann in das Banner der römischen Kaiser deutscher Nation übergesiedelt. Treu halten Zaren und Habsburger an dem von Altertum und Mittelalter hochgeschäzten Raubvogelwappen fest. -Der Nobelpreis für Literatur   ist dem englisch­indischen Dichter Rabindranath Tagore   verliehen worden.