an dem Wohlergehen jener Firma interessiert wäre, könnte ihn das hindern, ein von einer andern Firma erzeugtes Heilmittel nach bestem Wissen zu begutachten? Weshalb das Mißtrauen? Registriert sei noch ein anderer Fall:
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Hydrastinin. Die Versuche bei Professor Kehrer sind im Gange. Berlin hat den Frauenarzt Dr. Falt, der H. in die gynäkologische Pragis eingeführt hat, interessiert, doch scheint dies taktisch nicht richtig, daf. am Stypticin beteiligt und infolgedessen an Merd gefettet ist."
arbeitenbe Industrie Widerspruch gegen ein Streif- 1 Wer mit den Verhältnissen nicht näher vertraut ist, wird sich postenverbot, weil damit das ganze Syndikats- und vielleicht darüber wundern, daß gerade in Westfalen diese umfangKartellwesen bedroht ist. Diese Bedenken gelten selbst- reiche Fideikommißbildung möglich gewesen ist. Auf die Ursachen verständlich heute noch ebenso wie damals. Aber sofern man einzugehen, würde aber zu weit führen, denn es handelt sich da
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sich einmal vorgenommen hat, die Frage von Grund aus zu meist um weit zurückliegende geschichtliche Vorgänge. Es lohnt sich prüfen, um etwas Brauchbares herauszubekommen und das jedoch, an der Hand einer Dissertation von Dr. Kunsemüller, die ist 3 weck und Ziel der von der nationalliberalen vor einigen Jahren erschienen ist, die tatsächlichen Verhältnisse zu Reichstagsfraktion eingesezten Kommission flären.
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ist es gar nicht zu umgehen, das ganze Gebiet, in dem Unter den 123 Fideikommissen, die im Jahre 1908 gezählt worden sich Zwang der Organisationen geltend macht, abzusuchen und sind, befanden sich nur wenige Geldfideikommisse. Die ersten Binzu überprüfen. Ob und was dabei herauskommt, das steht dahin." dungen erfolgten im 16. Jahrhundert und durch sie wurden gleich Daß die Nationalliberalen sich gegen den Terrorismus der recht erhebliche Flächen festgelegt, so die Besitzungen von FürstenbergUnternehmer wenden wollen, ist das Allerneueste, und die Alt- Herdringen und Sayn- Wittgenstein , die allein 25000 Hektar ums nationalliberalen werden vermutlich wieder schweres Geſchüß gegen über 1000 Hektar groß. Zu den größten gehören: fassen. Von den bis zum Jahre 1907 erfolgten Gründungen sind 39 diese„ Bassermännerei" auffahren. Aber die Unternehmer brauchen feine Angst zu haben. Wenn die Nationalliberalen wirklich aus 13994 Hektar agitatorischen Gründen Maßregeln ähnlicher Art vorschlagen sollten, dann sind sie sicher nach dem Rezept gearbeitet: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß!
„ Merd" ist natürlich keine Tänzerin, sondern eine chemische Fabrit in Darmstadt , die das erwähnte Styticin herstellt. Der Satz kann also in diesem Zusammenhange nur sagen sollen, daß der Arzt finanziell bei der Firma Merc interessiert ist und mit Rücksicht darauf das Erzeugnis der Elberfelder Werke als ein Konkurrenzerzeugnis ansehen und bewerten wird. Das wäre doch ein starkes Mißtrauen dahin, daß der Arzt ein Interesse mit einem metallischen Beigeschmack haben könne. Haben die Herren der Elberfelder Farbwerke für solches Mißtrauen gute Gründe, sind ihnen Aerzte bekannt, die sich durch materielle Erwägungen bei der Prüfung und Begutachtung neuer Heilmittel leiten laffen? Dann ist es ihre Pflicht, diese Ver- Die Bündler gegen den Reichskanzler.
brecher an der leidenden Menschheit an den Pranger zu stellen.
Politifche Ueberficht.
Vertuschungs- und Verschleppungskommission.
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Herzog zu Arenberg. Fürst zu Salm- Salm Sayn- Wittgenstein . Berleburg Westfalen Croy
Fürstenberg- Herbringen
Fürst von Bentheim
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Der Bund der Landwirte hielt am Sonnabend in Köln eine Nach alledem dürfte der Leiter der Elberfelder Farbwerke, Hauptversammlung ab, zu der als Redner Freiherr v. Wangen - Diese Befizungen repräsentieren im einzelnen einen Wert von Geheimrat Dr. Duisburg, nicht nur über vielseitige und umfassende Heim und Dr. Diederich Hahn erschienen waren. Der Haupt- 20 bis 50 Mill. Mart und man kann schon hieran erkennen, welche Erfahrungen auf dem der Kommission übertragenen Arbeitsgebiete awed der Versammlung war, Anhänger für das berüchtigte„ Kartell ungeheueren Vermögensobjekte in diesen Fideikommiſſen festgelegt verfügen, sondern auch jenes fritische Mißtrauen befizen, das vor der schaffenden Arbeit" zu gewinnen. Zu diesem Zwed liesen die find. Die Besizer sind meist fürstlichen, gräflichen und freiherrlichen feinem Menschen Halt macht und das ihn befähigen wird, die ver- beiden Redner Sturm gegen den Reichskanzler, dem die Schuld Standes. schlungenen Fäden kapitalistischer Kundenfängerei zu entwirren. Die fortschreitende Industrialisierung Westfalens und die damit daran beigemessen wurde, daß die Sozialdemokraten heute die verbundene Steigerung der Grundpreise hat übrigens stärkste Fraktion im Reichstage sind. Herr Dr. Hahn machte dem zu einer Vergrößerung des gebundenen Besitzes auf indirektem Reichskanzler direkt den Vorwurf, daß er den Steuerbewilligern aus Wege geführt, worüber ein Kapitel in der vor zwei Jahren erdem Jahre 1906 nicht den Regierungsapparat zur Verfügung schienenen Geschichte des westfälischen Bauernstandes unterrichtet. gestellt habe. Freiherr v. Wangenheim aber nahm sich die Nach den gesetzlichen Bestimmungen fönnen von fideikommissarisch Hamburg- Amerika- Linie vor, die einen Teil der Arbeiter, gebundenen Grundflächen Stücke veräußert werden, wenn die Generalkommission die Unschädlichkeit der Veräußerung bescheinigt. Das geEine Berliner Korrespondenz weiß von der berühmten die die Agrarier gut brauchen könnten, nach dem Ausschieht namentlich, wenn für industrielle oder für Gemeindezwecke Rüstungskommission, die sich nach zwei Sizungen bis zum Tande, besonders nach Kanada und Nordamerika , schleppt. Der Teile eines gebundenen Besitztums verwendet werden sollen. Januar vertágte, folgendes mitzuteilen: Freiherr , der als Besizer mehrerer Rittergüter bekanntlich eine Der Erlös muß dann wieder in die Substanz zurückfließen, und Zeit hindurch nicht so viel Einkommen besaß, daß er zur Steuer da nun sehr oft im Industriegebiet Preise gezahlt werden, die hätte herangezogen werden können, entwarf dann ein Bild von der den landwirtschaftlichen Nutzungswert um das Vielfache übersteigen, glänzenden Lage, in der sich die Landarbeiter in Ostelbien befinden. dies Geld aber für den Ankauf anderer Grundflächen wieder verBwei russische Familien, die bei ihm in Arbeit waren, hatten, als sie wendet wird, die weit niedriger im Preise stehen, so fommt eine vor fünf Jahren zuzogen, weiter nichts, als was sie auf dem Leibe wesentliche Vergrößerung des Besizes zustande. Dadurch ist an trugen, und als sie sein Gut verließen, hatten sie, wie er erzählte, manchen Stellen bereits eine Aufsaugung freien bäuerlichen Besitzes bei einer sehr behäbigen Lebenshaltung noch je 2500 M. zurücklegen eingetreten und es mag sein, daß diese Wirkung mit der Anlaß und dieses Geld in bar mitnehmen fönnen. Für die Steigerung gewesen ist, eine Aenderung der gesetzlichen Bestimmungen vorzuFleischermeisters recht bezeichnend, der gesagt habe: Die Landwirte herauskommen mag: die Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Lebenshaltung der Arbeiter sei das Wort eines mittelständlerischen Was aber auch bei dieser geplanten gesetzgeberischen Arbeit müssen uns demnächst Schweine liefern, die nur noch aus Rücken und in Westfalen läßt erkennen, wie verfehlt die fideikommissarische Bin2 Schinken bestehen, denn das andere wollen die Arbeiter nicht mehr. dung des Grundbesizes ist. Sind die Fideikommisse im Osten ge Natürlich fanden diese Wige den wiehernden Beifall der anwesenden wissermaßen der Hort der reaktionären Bestrebungen, so reguliert im Westen, und besonders in Westfalen , zwar die Nähe der Industrie des gebundenen Besizes hier nicht minder empfunden. ihre natürlichen Tendenzen, aber trotzdem wird der Anachronismus
1914 beendet sein dürften."
" Die Rüstungsfommission wird nach ihrem Wiederzusammentreten im Januar voraussichtlich auch nur kurze Zeit tagen. Es werden die Fragen der Kommissionsmitglieder beantwortet werden. Zugleich wird den Kommissionsmitgliedern neues Material zur Kenntnisnahme zugängig gemacht werden. Als Endergebnis der Sitzungen ist die Anfertigung eines Gutachtens vorgesehen. Voraussichtlich werden die Situngen zu diesem Zwecke auf längere Zeit vertagt werden. Man hofft, daß die Arbeiten der Kommission bis zum Zusammentritt des Reichstages im Herbst Es war von vornherein anzunehmen, daß die so hübsch zusammengesezte Kommission zur Prüfung der Rüstungslieferungen niemandem wehetun würde, der an den Geschäften mit dem Staat zu seinem Vorteil beteiligt ist. Nachdem man Dann wandte sich Herr v. Wangenheim wieder der Regierung nun auch noch die Sozialdemokraten ausgemerzt hat, braucht man sich feinen Zwang mehr aufzuerlegen und kann aller 8. Er versicherte, daß die Herren der Reichsregierung nicht die Welt zeigen, daß die ganze Uebung auf nichts weiter als eine Männer sind, die den Wünschen des Reichstags Widerstand entgegenVertuschung und Verschleppung der Untersuchung hinaus- fegen würden, und im Anschluß daran entwidelte er Läuft. Ob der Reichstag soviel Courage aufbringt, hiergegen agrarische Programm: größeren Schutz der Gärtnerei, Beibehaltung der Futtermittelaölle usw. Der einzuschreiten? Reichskanzler habe den Ruf nicht verstanden, der durch die Reiher der besten Leute gehe, den Ruf nach einer kraftvollen Führung, die uns in nationale Bahnen lenke.
Nur immer feste drauf!
Die„ Hamburger Nachr." wenden sich in einem„ Nationalliberalismus und und Arbeitswilligenschutz" überschriebenen Artikel gegen die liberalen Sozialtheoretiker, die gegen das von den Großindustriellen und Großagrariern geforderte Arbeitswilligenschutzgesetz, richtiger Koalitionsrechtsvernich tungsgesetz, Bedenken haben. Das ehrfame Blatt der Hamburger Reeder und Pfeffersäcke stellt an den in Wiesbaden eingesetzten nationalliberalen Ausschuß zur Unterstützung der Frage, ob ein stärkerer Streifbrecherschutz notwendig sei, die dringende Forderung, sich durch keinerlei theoretische Bedenken beeinflussen zu lassen, sondern möglichst gute Arbeit im Sinne der Scharfmacher zu leisten. Wörtlich schreibt das Hamburger Unternehmerblatt:
Agrarier.
nun das
Die Rede des Bundesdirektors Hahn bewegte sich auf dem gleichen Niveau. Er machte dem Reichskanzler den Vorwurf, daß er nur einmal den Mut gefunden habe, gegen eine Partei aufzutreten und diese Partei sei die konservative. Es werde ihm immer unvergessen bleiben, wie er den Abg. v. Heydebrand behandelt habe. Der Redner suchte dann den Nachweis zu liefern, daß die ganzen erwerbenden Stände sich dem„ Kartell der schaffenden Arbeit" anzuschließen hätten; denn nur dadurch sei die Möglichkeit gegeben, der Landwirtschaft den bisherigen Schutz zu erhalten.
Selbstverständlich trat Herr Dr. Hahn auch sehr warm für ein Gesetz zum Schuße der Arbeitswilligen ein. In der folgenden Debatte wurden insbesondere die Nationalliberalen als unsichere Stantonisten in der schärfsten Weise angegriffen.
Unterbeamtentag für Rheinland- Westfalen . In Essen fand am Sonntag ein vom Kartell der EisenbahnUnterbeamtenvereine einberufener Umterbeamtentag für RheinlandWestfalen statt. Etwa 1000 Teilnehmer hatten sich eingefunden. Das Hauptreferat hielt der Syndikus des Reichskartells, Dr. Eisen
schlagen.
Während der Stadtverordnetenwahlen in Köln ist von den Klerikalen wieder viel nach dem bekannten Rezept über die„ Mißwirtschaft" in den Gemeinden mit sozialdemokratischer Mehrheit, insbesondere in Offenbach , geflunkert worden. Die Dreistigkeit war in diesem Fall um so größer, als schon während der Wahlen sowohl der Stadtverwaltung wie dem Stadtverordnetenkollegium mehrere bedeutende Korruptionsfälle in städtischen Betrieben bes kannt waren. Mit Hilfe des weltbekannten Kölner Klüngels hat heimlichst, bis die Wahlen beendet waren. Schon in der ersten man den Umfang dieser Dinge jedoch den Stadtratswählern verversammlung mit Angelegenheiten befaffen, die recht stark nach Sigung nach den Wahlen mußte sich aber die StadtverordnetenKorruption stinken. Selbst der Oberbürgermeister Wallraf bezeich nete die Vorkommnisse als Schlendrian.
Es handelt sich zunächst um zwei Angelegenheiten.
Vor kurzem wurde ein Vermessungssekretär bestraft, meil er einem früheren städtischen Beamten für Trinkgelder von 20 und 30 Bf. wichtige Pläne ausgeliefert hatte, die jener im Interesse bon Hausbesizern verwendete. Als man bei dem Vermessungssekretär haussuchte, fand man auch den Fluchtlinienplan eines " Sollte jener nationalliberale Fraktionsausschuß den FordeHauses in der Altstadt, das eben erst einen Umbau vollzogen hatte. rungen der Sozialtheoreatiker sich fügen, dann könnte gar leicht die ganze Wiesbadener Aktion Gefahr laufen, lediglich als beUnd nun ergab sich folgende niedliche Geschichte: Schon im Jahre 1892 war vertragsmäßig der Stadt das Recht zugefallen, bei der quemer Beruhigungsbluff bewertet zu werden; denn mit der ersten Gelegenheit die Fluchtlinie dieses Hauses, das an einem der Last des sogenannten Organisationszwangsmaterials bepadt, gefährlichsten Knotenpunkte des Großstadtverkehrs liegt, entsprechend würde die Arbeit des Ausschusses ins ungemessene wachsen und zurückzuschieben, was natürlich den Besitzern des Hauses nicht der Hauptzwed, energischer Arbeitswilligenschub, völlig unter dem bacher. Als erste Forderung vertrat er das Verlangen nach Ber gerade angenehm war. Da verschwand rechtzeitig der Plan. Der Wust des anderen Beratungsstoffes verschwinden. Gine Gelegen- einfachung der vielen Gehaltsklassen. Es genüge eine Klaffe mit Vermessungssekretär entschudigte sich damit, der wichtige Plan heit, sich als unerschrodene Partei straffer staat 1400 bis 2000 m. nebst Wohnungsgeld, eine zweite mit den Plan erst später wiedergefunden und aus Furcht vor einer jei zufällig" hinter sein Pult gerutscht". Er habe licher Ordnung, als sorglicher Schützer bedrängter Arbeiter- 1500 bis 2400 M. und eine dritte gehobene" Klasse mit freife, als luger Vollzieher der Wünsche weiter 1600 bis 2700 M. nebst dem Wohnungsgeld für mittlere Beamte. Bestrafung ihn dann mit nach Hause genommen, um ihn zu ver Mittelstands, Handels- und Industriekreise zu Der Zustand, daß ein zur Anstellung fommender Unterbeamter nichten. An die Wahrheit dieser dunklen Geschichte zeigen und zu bewähren, würde sonst vom Nationallibe- oft eine Gehaltsklasse antreffe, die noch erheblich unter seinem bis glaubt wohl niemand. Tatsache ist nun, daß inzwischen ralismus verpaßt sein. herigen Einkommen als Eisenbahner stehe, sei unhaltbar. Der Not- das Haus nach der alten Fluchtlinie umgebaut worden ist und erst, Das müßte aber nicht nur vom eigenen Parteistandpunkt behelf des Ausgleichsfonds, aus dem dem Angestellten so lange auf als der auffällig hohe Bauzaun entfernt wurde, bemerkte man, Kosten seiner späteren Zulage ein Zuschuß gezahlt werde, sei un- daß die Stadt Köln geprellt worden ist. Ein simpler aus, nein: vor allem auch im Interesse der Erwerbskreise tief tauglich. Gs tomme dabei vor, daß ein Beamter zehn Jahre auf Vermessungssekretär konnte also die sämtlichen Instanzen und bedauert werden, die ihre zuversichtlichen Erwartungen an den der Gehaltsstufe stehen bleibe, mit dem er als Eisenbahner auf- Kommissionen täuschen. Man fragt sich in Köln allgemein, wie= Wiesbadener Beschluß der nationalliberalen Reichstagsfraktion gehört habe. Die Einkommensverhältnisse der Unterbeamten biel Pläne wohl sonst noch zeitweilig hinter das geknüpft hatten. Diese Kreise würden sich, sollten tatsächlich in wären so schlechte, daß z. B. ein Rangierführer mit einem Manko Pult gerutscht" fein mögen. Nach des Oberbürgermeisters der Fraktion die sozialideologischen Meinungen und Stimmungen von rund 420 M. abschneide, wenn die Verpflegung von drei Zeugnis flogen die Pläne nur so durch die Bureaus. Von sorgdas Uebergewicht erlangen, bitter enttäuscht fühlen in dem Emp- Marinesoldaten für eine vierköpfige Familie zugrunde gelegt fältiger Aufbewahrung keine Spur. finden, daß die Partet der Bennigjen, Miquel und Hammacher werde. gerade da versagt, wo sie als Vertreterin des gebil beten, erwerbsfleißigen Bürgertums alle 3eit in borderster Reihe stehen sollte: im Kampfe gegen den Terrorismus der staats- und gesellschaftsfeindlichen sozialdemokratischen Klassendemagogie."
Der nationalliberale Ausschuß weiß also, wie er zu beschließen hat, uin sich als kluger Vollzieher der Wünsche" der toenn auch nicht nach Bildung, so doch nach Besiz maßgebenden Handels- und Industriekreise zu bewähren.
Die Nationalliberalen und die ,, Terrorismus“. Maßregeln.
Die„ Nationalliberale Korrespondenz" macht die überraschende Andeutung, daß die Nationalliberalen mit ihrem Arbeitswilligenschutz auch dem Terrorismus der Unternehmer zu Leibe gehen wollen!:
neten, sich der Sache anzunehmen, und selbstverständlich hielten die Der Redner bat die anwesenden bürgerlichen Landtagsabgeorderren mit warmen Freundschaftsbezeugungen nicht zurück. Sozialbemokratische Landtagsabgeordnete hat man nicht einzuladen gewagt. Wenn die Eisenbahnunterbeamten ihre Hoffnungen auf die bürgerlichen Parteien sezen, werden fie lange warten fönnen, bevor ihre Wünsche erfüllt werden.
Die westfälischen Fideikommisse und ihre Entwickelung.
Der ziveite Fall betrifft einen Kopisten(!), der in der wortlichen Beamten dem jungen Manne jahrelang Eintragungen Sparkasse 15000 M. unterschlagen hat, weil die verant= überließen, ohne zu kontrollieren. In einem dritten Falle wurde die unterschlagene Summe gedeckt.-
Sopiel wurde bekannt. Manches wird man nicht erfahren, denn die brenzliche Geschichte wurde in eine Kommission abge= schoben, wo sie die übliche" Behandlung erfahren wird; gibt es doch im Kölner Stadtverordnetenkollegium nicht einen einzigen Sozialdemokraten.
Proteft gegen den Hansabund.
Eine offiziöse Korrespondenz brachte vor einigen Tagen die Mitteilung, daß sich der Preußische Landtag in seiner nächsten Tagung Nachdem bereits eine auf bürgerlichem Boden stehende laufe mit einem Gefeßentwurf zu beschäftigen haben werde, der Vorschläge männische Organisation gegen das scharfmacherische Treiben des zu einer neuen Regelung des Fideikommiswesens enthalte. Zugleich Hansabundes Protest erhoben hat, veröffentlicht jetzt auch der wurde darauf hingewiesen, daß es der Regierung darauf ankomme, die fideikommissarische Bindung von Grund und Boden da zu er- Borstand des deutschen Bankbeamtenvereins eine scharfe Refoleichtern, wo die Berteilung des Grundbefizes oder Rüdsichten lution gegen die Hansabündlerischen Scharfmacher. Diese Resolution anderer Art das geboten erscheinen lasse, und sie andererseits da besagt: zu erschweren, wo die Grundbesigverhältnisse oder öffentliche " In der Resolution der sächsischen Nationalliberalen ist her- Interessen dies erforderten. vorgehoben, daß es sich bei der Erörterung des Problems des Es scheint sich darum zu handeln, den ostelbischen Agrariern Arbeitswilligenschußes nicht nur um diesen allein handeln soll, die Bedingungen zu erleichtern, unter denen sie Fideikommisse sondern um die Frage des Mißbrauchs der Macht der gründen tönnen. Die Fideikommißbildung ist ja dort besonders Organisationen überhaupt. Vor allem soll auch der beliebt worden, seitdem die erhöhten Getreidezölle den Zwang, der feitens der Unternehmerverbände auf die Unternehmer Befizern der umfangreichen Landgüter reichen Segen zuführen. ausgeübt wird, mit hereingezogen werden. Der gleiche Gedanke Die Provinz Westfalen ist 20 219 Quadratkilometer groß, war fürzlich in einer an das Leipziger Tageblatt " gerichteten und und der fideikommissarisch gebundene Besitz in ihr ist rund hier wiedergegebenen Zuschrift vertreten worden. Dagegen hat 190 000 Heftar oder gut 9 Proz. der Gefamtfläche. Da der Staatssich in einigen Blättern des rheinisch- westfälischen Industriegebietes durchschnitt 6,86 Proz. beträgt, so darf man schon nach diesem BerWiderspruch erhoben, u. a. wurde gesagt, man trage damit, plöglich" gleich die Frage, ob etwa ein Bedürfnis besteht, die gebundene Es wird sich Verwirrung in die Sache hinein... Daß damit ein ziemlich heifles Fläche in Westfalen zu vergrößern, glatt verneinen. Gebiet betreten wird, ist von niemand verkannt worden. Gerade vielmehr fragen, ob nicht für Westfalen der Zeitpunkt gekommen sei, dieser Konsequenz wegen, die ein Verbot des Streifpoften die weitere Vermehrung des gebundenen Besizes schlechthin zu berstehens nach sich ziehen würde, erhob insbesondere die ver- bieten.
im Deutschen Der Vorstand des Zweigvereins Berlin Bantbeamtenverein hat mit lebhaftem Befremden aus den Tageszeitungen von den Vorschlägen des Industrierates des Hansabundes Kenntnis genommen, die dem Direktorium und dem Präsidium des Bundes zur Befürwortung und zur Weitergabe an die gefeßDiese gebenden Körperschaften unterbreitet worden sind. Arbeits Borschläge, die nur den einseitigen Interessen der geber entspringen und auf die berechtigten Forderungeu und Ansprüche der Arbeitnehmer nicht die mindeste Rüdficht nehmen, sind unseres Erachtens nur geeignet, die sozialen Kämpfe zu verschärfen. Der Vorstand des Zweigvereins Berlin im Deutschen Bankbeamtenverein protestiert deshalb entschieden gegen die Vorschläge des Industrierates und erwartet vom Direktorium und dem Präsidium des Hansabundes, daß sie diesen Vorschlägen die Zustimmung versagen und es ablehnen, sie den gefeßgebenden Körperschaften zu unterbreiten."