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Nr. 307. 30. Jahrgang.

1. Beilage des ,, Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 2. November 1913.

Gewerkschaftliches.

Die Effener Handelskammer für die Kontor­leutnants.

Während der Wunsch des Kriegsministers auf Unterbringung berabschiedeter Offiziere in Handel und Industrie auch bei Unter­nehmern und Korporationen, besonders Handelskammern, teils fühl, teils direkt ablehnend behandelt worden ist, kommt jetzt die Handels­fammer für Essen, Mülheim und Oberhausen mit einem Gutachten heraus, an dem der Kriegsminister seine helle Freude haben wird. Das Wesentliche aus dem Gutachten läßt sich etwa wie folgt zusammenfassen: 1. Die Sache dürfe nicht von dem Gesichtspunkt aus be­trachtet werden, ob durch die Einstellung von Offizieren den An­gestellten eine Konkurrenz erwächst, sondern maßgebend müsse in erster Linie die Frage der Erhaltung eines dienst- und friegs­tüchtigen Offizierstorps im allgemeinen vaterländischen Sinne" und damit auch im Interesse der Kreise von Industrie und Handel fein. Die lautgewordenen Befürchtungen gegen den Wunsch des Kriegsministers feien teils hinfällig, teils übertrieben. 2. Zur Erleichterung des Unterkommens der Offiziere in Handel und Industrie empfehle sich eine vom Kriegsministerium einzurichtende Auskunftsstelle für Offiziersversorgung, die von Zeit zu Zeit den Vertretungen der Industrie( Handelskammern, wirts schaftlichen Vereinigungen u. dergl.) eine Liste mit den Namen der Offiziere versende, die sich im zivilen Leben nüßlich machen möchten.

beschlossen ist, soweit er die Verhältnisse des Fahrpersonals regelt. Prüfung der Situation und unter Berücksichtigung des Schriftwechsels An Hand der gemachten Erfahrungen schildert er, wie es rigorose mit dem Magistrat über die Wiederaufnahme der Arbeit, schien es Vorgesezte verstanden haben, den Tarif zuungunsten der im Fahr- zwecklos, den Kampf weiter fortzuführen. Nachdem die Bedingungen, bei der Arbeitszeit. Hier sei der Hebel anzusetzen und besonderes nicht mehr in Betracht kamen und nach den Zusicherungen des personal beschäftigten Kollegen auszulegen und zwar in der Hauptsache daß bei der Arbeitsaufnahme nur die Anfangslöhne gezahlt würden, Gewicht auf die Regelung der Arbeitszeit im neuen Vertrage zu Magistrats, sofort 275 Mann, und nach Kündigung des Streifbrecher­legen. Die bisher umsonst geleistete Sonntagsarbeit muß fünftig lieferanten weitere Streifende einzustellen, wat die Möglichkeit zur unter allen Umständen vergütet werden und vor allen Dingen bei Beilegung des Streits gegeben. Weiter kommt in Betracht, daß zur Chauffeuren und deren Bremser dafür gesorgt werden, daß an Stelle regelrechten Abwicklung des Verkehrs wohl noch eine größere Anzahl der jetzt üblichen Kilometergelder Bezahlung der geleisteten Ueber- Arbeiter in nächster Zeit gebraucht werden, so daß zu erwarten steht, arbeit eintritt. daß in kurzer Zeit alle Streifenden wieder in Arbeit sein werden. erstenmal festgelegten Garantielohn, der sich durchaus bewährt habe, Magistrat sofort nach der Versammlung mitgeteilt und dabei zum Bei Besprechung der Löhne streift der Referent den 1910 zum Dieser Beichluß, der gegen drei Stimmen gefaßt wurde, wurde dem wie an einer Anzahl von Fällen gezeigt werden konnte. Man müsse Ausdruck gebracht, daß die Wiedereinstellung der Arbeiter nach dem dazu kommen, im neuen Vertrage einen Ausbau desselben herbei- Dienstalter vorgenommen, den Eingestellten vom Tage der Ein­zuführen Jm allgemeinen sei wohl eine Aufbesserung aller festen stellung ab die vor dem Streik verdienten Löhne gewährt werden Löhne vorzunehmen, ebenso sei die Erhöhung der Provisionen für und recht bald eine Aufbesserung der Löhne der ge­die Faß- und Flaschenmitfahrer zu fordern. Die Ablösung des Frei- famten städtischen Arbeiter vorgenommen werden möchte. Der bieres sei eine ganz selbstverständliche Forderung, von der das Fahr- Magistrat antwortete darauf, daß es auch seinen Grundsätzen entspräche, personal nur Nutzen haben könne. bei der Besetzung der noch freien Arbeiterstellen Arbeiter mit höherem Dienstalter in erster Linie zu berücksichtigen.

Boykott über die Pommersche Fleischwarenfabrik W. Weidner, Stettin .

Auf die Verhältnisse des Fahrpersonals in den Niederlagen geht Schuldt noch ganz besonders ein. Obgleich dort eine viel an­strengendere Tätigkeit gefordert wird, die Arbeitszeit eine viel längere ist, wird viel geringere Bezahlung geleistet als in den Brauereien. Durch Einbeziehung der Bierniederlagen in den Geltungsbereich des neuen Tarifvertrages muß dieser Ausbeutung den Boykott, weil diefelbe ihre Gesellen bei Strafe der sofortigen Ueber die obige Firma verhängte das Gewerkschaftskartell Stettin der Arbeitskraft der dort Beschäftigten entgegengetreten werden. für die zu wählende Kommission, welche nunmehr die Aufgabe habe, daß für die Folge jeder Gefelle, der von seinem gefeßlich gewäles Schuldt bezeichnet ſeine Ausführungen lediglich als Fingerzeige Entlassung zwang, schriftlich ihren Austritt aus dem Zentralverband der Fleischer zu erklären. Die Firma hat auch ferner angeordnet, die Forderungen aufzustellen. Dies soll gemeinschaftlich mit der Fahrpersonal- Kommission des Transportarbeiter- Verbandes geschehen. leisteten Koalitionsrecht Gebrauch macht, sofort auf die Straße ge­3. Zieds Ueberwindung der Schwierigkeit, daß die Herren setzt wird. beim Ausscheiden aus dem Dienst vielfach wenig Kenntnisse auf der die gemachten Ausführungen nicht nur bestätigt, sondern noch Berlin in die Kolonialwaren- und Delikatessengeschäfte, auch an die Nach dem Referat fegte eine recht ausgiebige Diskussion ein, in Die Firma liefert ihre Wurstivaren fast ausschließlich nach Groß­zuweisen haben, um eine raiche Verwendbarkeit im geschäftlichen erweitert wurden. Leben zu ermöglichen", möge man den Offizieren Gelegen Alsdann wurde die Wahl der Lohnkommission vorgenommen. berfauf abgesetzt. Schlächtermeister werden die Waren, speziell Teewurst, zum Wieder­heit geben, sich ohne große Kosten solche Stenntnisse anzueignen. Mit der Aufforderung, alles zu tun, um die Organisation aus- boykottierte Ware vertreiben, bitten wir dem Bureau des Zentral­Die Adressen solcher Geschäfte, welche die In erster Linie Stenographie. alzubauen, um durch diese den aufzustellenden Forderungen den Was die Aneignung sonstiger kaufmännischer Kenntnisse be- nötigen Nachdrud zu verleihen, wurde die gut besuchte Versammlung verbandes der Fleischer, Elisabethstr. 11 I, mitzuteilen. treffe, so sei zu berücksichtigen, daß den Offizieren die für den geschloffen. Besuch von Handelsschulen usw. nötigen Mittel vielfach fehlen.

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Zeugen gesucht.

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Die Damaszierer, Aeter und Hilfsarbeiter von Solingen Nach Ansicht der Handelskammer, so heißt es wörtlich in dem und Umgebung sind am Montag in einen Streit eingetreten. Alle Bemühungen der Arbeiterorganisationen, die Bewegung auf fried­Gutachten, müßte das Kriegsministerium entweder dazu übergehen, In der in Nr. 242 des Vorwärts" vom 17. September in der lichem Wege durchzuführen, fanden bei den Unternehmern feine eigene Kurie dieser Art zu schaffen, was in Berlin , wo britten Beilage unter dem Titel Polizei und Streikposten" ge- Gegenliebe. Richt allein verweigern die Unternehmer jede Verhand­von der Handelshochschule aus die Lehrkräfte in relativ schilderten Verhaftung des Genossen Regge vom Kürschnerverband, lung über den eingereichten Tarif, sondern sogar eine unverbindliche einfacher Weise zu beschaffen wären, unschwer erreicht werden der gegen das Borgehen der betreffenden Polizeibeamten Beschwerde Aussprache wurde abgelehnt. Die Arbeiter waren deshalb ge­beim Polizeipräsidenten einlegte, wurde könnte, oder aber es müßte, wenn gegen eine Zentralisierung Spieß umgedreht und Regge erhielt von der Amtsanwaltschaft gleich fenden günstig. Falls fich von außerhalb keine Streitbrecher ein­wie gewöhnlich der zwungen, die Arbeit niederzulegen. Die Situation ist für die Strei­in Berlin Bedenken abwalten sollten, ins Auge gefaßt werden, an verschiedenen Orten im Lande Kurse für verabschiedete eine Woche Haft zudiktiert! finden, werden die Unternehmer über furz oder lang Zugeständnisse Offiziere einzurichten.... Notwendig erscheint auf jeden Fall, daß Personen, die den Vorgang gesehen haben, die ganz besonders machen müssen. den zu verabschiedenden Offizieren, die sich einer kaufmännischen auch darüber Wahrnehmungen befunden können, ob Regge irgendwie oder gewerblichen Tätigkeit widmen wollen, der Besuch dieser An- hin und her gegangen ist und wie belebt es gerade um diese Zeit stalt dadurch erleichtert wird, daß man sie dienstlich auf auf dem Büschingplay war, werden dringend ersucht, ihre Adresse an einige Monate bis etwa zu einem halben Jahre Regge, NO. 43, Weinftr. 8, parterre, oder nebenan im Bureau des zum Besuch der Kurse kommandiert.. Kürschnerverbandes abzugeben.

Der Kriegsminister wird, wie gesagt, über die Hilfe, die ihm da von seiten der Essener Handelskammer geworden, ſehr erfreut ſein. Indes haftet dem Gutachten, eben weil es gerade von der Essener Handelskammer kommt, unter den obwaltenden Zeitumständen ein unangenehmes Ddium an.

Berlin und Umgegend.

Lohnbewegung in den Berliner Lagerbierbrauereien.

Die im Brauerei- und Mühlenarbeiterverband organisierten Fahrer, Mitfahrer, Referbefahrer, Stalleute, Chauffeure und Bremser hatten sich am Donnerstag im großen Saal des Gewerkschaftshauses versammelt, um Stellung zur Lohnbewegung zu nehmen und die Wahlen zur Lohnkommission zu vollziehen.

mitglieder gesperrt: Knuth, Lichtenberg , Frankfurter Chauffee 104. Achtung, Friseurgehilfen! Wegen Tarifbruch ist für Verbands­In die Liste der Firmen, die bewilligt haben, find nachzutragen in Neukölln: Waldau, Weichselstr. 66; Walter, Leineftr. 5; Sarnow , Schinkestr. 25. Zu streichen ist Striemann, Laufiger Str. 32. Verband der Friseurgehilfen.

Achtung, Steinarbeiter! Die Zahlstelle von Weißensee befindet sich jetzt bei Herm. Dröger, Berliner Allee 256( Prälaten"). Die Ortsverwaltung.

Deutfches Reich.

Der Streit der Stettiner Hafenarbeiter beigelegt. Eine am Donnerstagvormittag tagende Sigung der Vertrauens­Schuldt, welcher das einleitende Referat übernommen, geht leute und im Anschluß daran eine Versammlung der ausständigen zunächst auf den Tarifvertrag von 1910 ein, dessen Kündigung ja| Hafenarbeiter beschloß, den Streit für beendet zu erklären. Nach

Kleines feuilleton.

Die frühliche Weihnachtszeit. Weihnachten rüdt näher. Das ist die Zeit, in der mein Freund, der Volksschullehrer, am meisten über seine erzieherische Tätigkeit, zu tlagen hat. Er pauft die netten Weih­nachtslieder ein: Weihnachtsduft in jedem Raum..." und D, du fröhliche Weihnachtszeit.

fönnen.

Aber die französische Heeresverwaltung wird nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Sie wird das Kinotheater auch bei der Frem­denlegion einführen. Man wird die von einem zwanzigstündigen Marsche halbtoten Truppen mit lebenden Bildern laben, und sie werden nicht mehr zusammen, sondern in Hochrufe auf die Legion ausbrechen.

Eine mißglückte Klostergründung. Aus Monistenkreisen wird uns geschrieben: Eine merkwürdige Banfrotterklärung fündigt das Monistische Jahrhundert" unter der Ueberschrift Kolonie Unesma" folgendermaßen an:

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An dem Streik sind beteiligt der Deutsche Metallarbeiterverband, Solinger Industriearbeiterverband und Christlicher Metallarbeiter­verband.

Die Buchbinder in Tilfit führten im Oktober eine Lohnbewegung. Nachdem die Forderungen an die Unternehmer versandt worden lichen Firmen zu einer Einigung. Nur die Firma Otto v. Mauderode, waren, kam es auch bald mit vier von den fünf am Blaze befind­die die auf fortschrittlicher Seite stehende Tilsiter Allgem. Zeitung" verlegt und das größte Unternehmen im Buchbindergewerbe Tilsits ist, lehnte jedes Entgegenkommen ab. Die Arbeiter faten noch ein übriges und riefen das Gewerbegericht als Einigungsamt an, um auf friedlichem Wege eine Aufbesserung ihrer äußerst gedrückten Löhne zu erreichen. Die Firma erschien aber vor dem Gewerbegericht nicht, weil, wie sie schriftlich mitteilte, fie auf eine Einigung feinen Wert lege. Als auch die in den Zeitungen und an den Anschlag­fäulen erschienenen Bekanntmachungen des Getverbegerichts sich ohne Einfluß auf die Firma erwiesen, stellten am 15. November 10 Buch­binder und 25 Arbeiterinnen die Arbeit ein, nur drei minderleistungs­fähige Gehilfen blieben im Betriebe zurüd. Vom Buchbinderverband ist über den Ort die Sperre verhängt worden. Arbeitsangebote von Tilsit müssen also unbeachtet bleiben.

einer geliebten Cousine, die zum Schein mit einem Nebenbuhler an­bändelt, um ihn durch Eifersucht zum Reckentum aufzureizen. Aber nun besorgt ein Schnupfenfieber und eine Volladung Whiskey ihm im Traum eine Gemeinschaft mit der Zeit der geringgeschäßten Ritterahnen. Inmitten eines bunten Burgvoltes, das ihm als Herrn huldigt, treibt er sich im Gewande von heute um, erst im Schlafrod, rückenden Rivalen zu besiegen, den er schließlich mit eisernen Ritter­dann im Smoking, zuletzt aber gepanzert, um den fehdeluftig an­handschuhen niederbort. Nachher spielt er den wild gewordenen Recken in wachem Zustande weiter, bis der kraftprogig posierende Nebenbuhler hang der Appetit an der Ritterschwärmerei vergangen ist. blamiert und erledigt und der heillos erschreckten Cousine nebst An­immer derselben Scherzmotive abwickelt. Auf einen Humor, der Das Ganze ist ein Clownstück, das sich in endlosem Bariieren wenigstens die Traumsituationen wißig höher treiben könnte, wartet köstlin fand sich leicht in die Allotriarolle des Freiherrn . Er man vergebens. Kleinbürgerlicher Unterhaltungsquart. Reinhold brauchte nur recht hingebend zu albern und flein zu tun; das brachte dann seine nachfolgenden abführenden Kalauer und Berserkertaten beim Publikum durchschlagend zur Wirkung. Und davon lebt das

Stück.

Notizen.

frd.

für Frauen und Mädchen( Sonntag, 23. November, 4 Uhr, - Musikchronit. Das zweite Konzert des Vereins Blüthnersaal) bringt nur Werke von Beethoven . Seß- Quartett und Anton Sistermans.

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Mitwirkende:

" Es find schöne Lieder", sagt der Pädagoge, und sie klingen feierlich aus den Kinderkehlen aber wenn ich nur meinen Ge­danten ein Halt entgegenseßen könnte... Weihnachtsduft in jedem Raum", ja, wenn ich nicht wüßte, daß in dem Kellerloch des fleinen wird hierdurch mitgeteilt, daß die erste Versuchsreihe abgeschlossen Um mehrfachen Anfragen zu entsprechen bezw. zuborzukommen, Willis der Kranken- und Apothekergeruch beständig schwelt, wenn ich ist und die bisherigen Teilnehmer übereingekommen sind, fich zu nicht wüßte, daß das blecherne Stimmchen des blassen Karls, das trennen. Das Unternehmen wird auf wenig geänderter Grundlage da Fröhliche Weihnacht" singt, nachmittags am Leipziger Platz Post- fortgesezt. farten ausruft und unter den vierzig Schülern etwa zehn zu Familien Wilhelm Ostwald. ". Unter der Kolonie" Unesma" ist das( von Ostwald selbst so ge­gehören, die ohne Sorge aus vollem Herzen Weihnachten feiern nannte) monistische Kloster zu verstehen, mit dessen In ja, dann wäre es schön, zu singen und sich mit den izenierung Ostwald seinerzeit bei allen ernsthaft freiheitlich Kindern zu freuen... Denkenden, Mitgliedern und Nichtmitgliedern des Monistenbundes, Ich will niemanden die schlichten hübschen Lieder nehmen oder die in dem Bund eine Abwehrvereinigung gegen die geistige zuwidermachen... aber ich möchte den Kindern sagen:" Wir wollen Reaktion erblickten und ihm deshalb in erster Linie ihre alle fämpfen und streben, daß jeder Weihnachsduft und Weihnachts- Sympathie und oft auch ihre Mitgliedschaft zuwandten- pein­Iuft zuhause hat, wenn er einmal Kinder hat und mit ihnen fingen lich berührte, weil es ein entscheidender Schritt mehr war zu einer will, der Kampf ist nicht leicht, aber habt Mut und Hoffnung Art monistischen Kirchentums mit allen üblichen hierarchischen Ein­ich glaube, dann glühte doch in manchem Gesicht, das jetzt stumpf- richtungen, Organisationsdetails, mystischen und symbolischen Orna­finnig die Melodie daberplärrt aus Gewohnheit und Zwang ein menten. Das monistische Kloster entpuppte sich als die Verball­schimmerndes Leuchten auf, und wie eine Sphärenmufit ferner Bu- bornung einer Produktionsgenossenschaft, die in der krassesten Form funft würde es flingen:" Fröhliche Weihnacht überall Nicht auf eine rein fapitalistische Grundlage gestellt wurde; der im das kommende Weihnachtsfest mit seiner Enge läge den Kindern im Monistischen Jahrhundert" von Ostwald entwickelte Plan gab mit der Deutschen Werkbundausstellung in Köln 1914 wurde beschlossen, Eine Versuchsbühne in Köln . Von dem Vorstand Sinn sondern in üppigen Farben würde die hoffende Phantafie eine rührender Unbekümmertheit ein raffiniert ausgeflügeltes System ein Theater zu errichten, das als Versuchsbühne für die Lösung allgemeine Fröhlichkeit von Sorge und Not befreiter Menschen für die Verwirklichung des Sages: Wer das meiste Geld moderner theatralischer tünstlerischer Probleme dienen wird. Das fehen. Aber so darf ich nicht reden. gibt, hat das Recht auf die wenigste Arbeit. .. Und ich stehe nun oben auf Theater wird nach den Entwürfen Henry van de Veldes gebaut. dem Bodium wie ein Hanswurst und schäme mich vor den armen Versuchsreihe" abgeschlossen, d. h. für alle, die etwas Genaueres 3eniurbehörde verbot in Wiesbaden ohne Angabe von Gründen Nach der eingangs zitierten Mitteilung Ostwalds ist die erste- Ein merkwürdiges Aufführungsverbot. Schülern...." über die ja sehr kurze Geschichte der so pomphaft ins Leben ge- die Aufführung des Dramas von Brieur" Die Schiffbrüchigen ". Das Marinekino. Eine Bariser Zeitung erzählt, daß auf stoßenen Gründung wissen und durch die Zeilen hindurch die Wirt Dasselbe Stüd wurde in München neulich sogar als Feſtaufführung mehreren französischen Kriegsschiffen finematographische Theater er­lichkeit jehen: Der Versuch ist verunglüdt. Wahrscheinlich richtet worden sind. Sie dienen zur Unterhaltung der Mann hat man wohl monistische Geldgeber, aber keine monistischen scheinlich auf die Badegäste Rücksicht, die schiffbrüchig" geworden zur Thronbesteigung gegeben. In Wiesbaden nimmt man wahrs schaft, und die Wirkung soll sehr gut sein. Die Leute bleiben jetzt ein Bäckerdußend Proletarier gefunden. Die wenigen Geldgeber- weniger als lieber an Bord und verlangen weniger Urlaub. Mannschaften, die find davongelaufen und zwar nicht mit den sind. Die Unternehmung wird auf wenig geänderter Einem arbeitsfreudigen Manne, der allerdings über eine nicht all­Der Maurer als Nachtwächter und Erzieher. sich etwas zu schulden kommen ließen, wurden auf einen oder besten Gefühlen. mehrere Tage von den finematographischen Vorstellungen aus Grundlage fortgesetzt" fann nach allen bekannt gewordenen Tatsachen geschlossen, und diese Strafe fürchten sie mehr als Arrest bei nur beißen: Bielleicht wird ein neuer Versuch gemacht, wenn sich tägliche Vielseitigkeit verfügen muß, bietet sich, wie die Bauwelt" Waffer und Brot. neue Verfuchs- idealisten finden. So heißt es bestenfalls, ebenso berichtet, gegenwärtig eine feltene Gelegenheit, fein Glück zu machen: Es gibt keine Meuterei mehr auf franzöfifchen Striegsschiffen. nabe liegt aber die Deutung der Worte als schmucklose, tattvolle einen gelernten Maurer als Nachtwächter. Aber nicht eine sächsische Landeserziehungsanstalt sucht zum baldigen Antritt Defertionen schon gar nicht. Die finematographischen Theater fesseln Leichenrede. die Mannschaften an Bord. Sie fürchten nichts mehr. Nicht den Theater. genug damit, in dem Stellenangebot der Landeserziehungsanstalt schweren Dienst, feine Entbehrungen und Gefahren, sie fürchten nur wird angekündigt, daß bei der Besetzung dieser- Maurer- Nacht­Schillertheater 0: Die goldene Ritterzeit, wächterstelle jene Bewerber bevorzugt werden, die sich für den eine einzige Strafe, das Verbot, einer Kinovorstellung beiwohnen zu von Charles Mor Iowa. Lachfutter für die sehr Genügsamen. Erzieherberuf eignen. Die Vergütung für diese dreifache dürfen. Arrest bei Wasser und Brot ist hart, aber viel härter ist es, Burlesker Schwant steht auf dem Theaterzettel; beffer träfe Mäßchen- Funktion beträgt pro Jahr 1200 M. Alle Achtung vor dem Manne, nicht sehen zu können, wie frischen ein Schlemmer ist und stüd. Denn Burleskes läßt Fleisch und Bein urwüchsigen Lebens in dem sich diese vielseitig vereinigten Talente finden werden. In Morig eine Entfettungstur macht. spüren, in deftiger Karrikatur; aber hier war der Autor das Stück ist der Nacht wachen, auf daß keiner der Zöglinge entwische, am Tage Beim Morgenappell wird der Mannschaft das Programm der englischer Herkunft- nur auf ipaßige Situationen und Redensarten aus, mauern und am Abend unterrichten: mehr kann man für 1200 Dr. Abendvorstellung befanntgegeben. Die Wirkung ist einfach phäno- die etwa die Höhe des Dorfbarbierwiges erreichen, und was darüber schwerlich verlangen.... menal. Es llappt alles wie noch nie. Die Aussicht auf den Genuß liegt, blieb er schuldig. Hauptperson( der Situationen und Redens­Die Gemäldedrudmaschine. eines tausendmeterlangen Schlagers hebt die Schlagkraft der Mann- arten) ist einer vom altbekannten Schivankstamm der allzeit zungen- Ingenieur Lebedenko will eine Gemäldedrudmaschine erfunden haben, Der Mostauer fchaft, fura, es ist eine Lust auf franzöfifchen Striegsschiffen zu dienen, fertigen Ultichwäger, in diesem Falle ein bürschchenhafter Freiherr, die nach einem Originalgemälde die Farben ebenso fegen" foll, wie seitdem fie sensationelle Dramen an Bord führen. Die Angst vor dem die Vernarrtheit seiner Umgebung in alte Ritterherrlichkeit durch ein Schriftfezzer die Lettern nach einem Manuskript. Es lassen sich bem Feind fintt, seitdem die Striegstüchtigkeit der Mannschaft durch aus zuwider ist. Es fällt ihm gar nicht ein, den wuchtigen Helden- fodann nach seiner Angabe beliebig viel Abzüge machen. Die bie Flimmertifte gehoben wird. I ahnen zuliebe seine leichte Spaßvogellust abzutun, trotz des Unmuts Maschine verfügt über 300 verschiedene Farbentöne.

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