Nr. 310. 30. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
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Die Arbeiter aber werden sich mit einigem Vergnügen sagen: Wir kennen die Weise, Wir kennen den Tert,
Wir kennen auch die Verfasser!
Die gewerkschaftlichen Arbeiterführer, die„ von den sauer ersparten Arbeitergroschen„ prassen", leben in der gewerkschaftlichen Bewegung der Schauspieler wieder auf. Sie bleiben sich immer gleich, die gereizten Herren Kapitalisten. Im besonderen, wenn es an den Geldbeutel geht.
da es ja nicht sonderlich hohe Anforderungen an das Ridelt in eingehender Begründung als„ Schwindler"," Hezer", Begriffsvermögen stellt auch der Notizschreiber eines Scharf Lügner"," unglaubwürdiger Mensch"," Verleumder",„ niederträchmacherblattes. Die von ihm gezogenen Schlußfolgerungen tiger Mensch, der über Leichen geht"," ungezählte SchauspielereriDie Gewerkschaften und die Deutsche Bank. aus dem Vorgehen der Generalfommission sind daher ebenso stenzen auf seinem Gewissen hat" mit einem Wort:„ als SelbstDie Mitteilung, daß die Generalkommission der deutschen albern wie feine Scharfmachereien der Banken offensichtlich minderwertiges Individuum" charakterisiert. Gewerkschaften mit der Direktion der Deutschen Bank in Ver- sind. Auch die Banken vergeben sich durchaus nichts, wenn verständlich benutzt Ridelt auch die von den„ armen hungernden bindung treten will, um den. Bankangestellten das Koalitions- fie ihren Angestellten das gewährleisten, was jeder verständige Mitgliedern" zusammengebrachten Gelder zur„ Tilgung einer prirecht zu wahren, hat die Scharfmacherpresse mobil gemacht. Unternehmer tut und wozu bockbeinige Unternehmer durch die vaten Ranküne". Nun ist es zwar an und für sich sehr hübsch, eine So schreiben die„ Hamburger Nachrichten": Arbeiterorganisationen erzogen werden mußten. Zum lleber private Rantüne zu tilgen. Da der Herr Kommissionsrat in fluß sei dem Herrn versichert, daß es sich bei der Mitteilung seinem vorbildlichen Deutsch aber offenbar befriedigen meint, Die fozialdemokratischen Gewerkschaften werden zweifellos, wenn sie jezt die Bürgschaften für das Koalitionsrecht, wie sie es über die Bemühungen anderer Banken, die Depositen der wird Rickelts Lage dadurch auch nicht besser. verstehen, erhalten follten, in furzem wiederkommen und über Ent Gewerkschaften zu bekommen, nicht um Brahlereien und auch Laffungen oder Maßregelungen oder Gehälter Rechenschaft nicht um kleine Banken handelt, sondern um tatsächliche fordern. Und die Angestellten der Deutschen Bank würden Vorgänge. fünftig darauf pochen, daß sie sich nur hinter die Gewerk- Daß das Vorgehen der Generalfommission in weiteren schaften zu stecken brauchen, um zu erlangen, was sie wünschen. Kreisen Sympathien findet, beweist die Erklärung des VerGinstweilen und so lange die Direktion der Deutsche Bank nicht treters der Internationalen Artiſtenloge, wonach auch diese felbst sich geäußert hat, glauben wir darum nicht, daß sie ihre bei der Deutschen Bank hinterlegten 400 000 m. fündigen fich auf Verhandlungen mit den sozialdemokratischen Gewerk- würde, und die Tatsache, daß eine Breslauer Ortsgruppe der fchaften einläßt. Was heute der Deutschen Bank, kann morgen einer anderen Bant augemutet werden. Und darum glauben wir Hirsch- Dunderschen Gewerkvereine dem Zentralrat den Aufauch nicht an die Prahlereien des Vorwärts", daß Beauftragte trag erteilte, eventuell die Löschung der Depots bei der anderer Banken sich bereits bei den Gewerkschaften um die Depo- Deutschen Bank zu veranlassen. Ein Vorgehen, das wir von fiten bemühen, die der Deutschen Bant genommen werden sollen. jeder Angestellten und Arbeiterorganisation für selbstverständJedenfalls werden das nicht unfere großen Bankinstitute sein. lich halten, wenn die Deutsche Bank in ihrem koalitionsfeindDenn fie alle müssen sich doch sagen, daß sie auf Gnade und Un- lichen Verhalten beharren sollte. gnade dem Uebermut und der Arroganz der Sozialdemokratie ausgeliefert sind, wenn sie sich jetzt demütig den Gewerkschaften unterwerfen. Das Bild stellt sich ganz anders dar. Die großen Banten, alle, die für Kapitalsanlagen Sicherheit bieten, sind an diesem Borstoß der Sozialdemokratie beteiligt und bilden eine selbstverständliche Interessengemeinschaft gegen die Anmaßung, die in In einer am Sonntag abgehaltenen Versammlung referierte ihren inneren Betrieb eingreifen will. Ziehen die Gewerkschaften ihre Millionen von der Deutschen Bank zurüd, so mögen ſie ſehen, und die an deren Stelle beschäftigten Arbeiter soll der gleiche Lohn zu können. Hodapp. Die wesentlichsten Forderungen sind: Für Brauer wo sie wieder eine gleich gute und sichere Anlagestätte finden. bezahlt werden. Der Achtstundentag ist sobald wie möglich durch- Nachdem dann des langen und breiten über den Stand der Keine große Bank wird diese Gelder nehmen wollen, die zuführen. Besonders in einzelnen Betriegszwveigen, wie in Sud- Verhandlungen wegen des Zusammenschlusses von Hauptstelle demütigende Bedingungen, ja die Aufwiegelung der Angestellten häusern usw. muß eine achtstündige Arbeitszeit durchgeführt werden. deutscher Arbeitgeberverbände" mit dem Verein deutscher Arbeitins Haus schleppen und so unſtät sind, daß man jeden Augenblick Die Verhältnisse zeigen, daß diese Forderung durchführbar ist. Ab- geberverbände" und der Speisung des„ Buedschen Juliusturms" be auf ihre Zurückziehung gefaßt sein muß. Schon wurde mit einer schaffung des Haustruntes, Ausbezahlung des Betrages für das richtet worden, wurde die Aufmerksamkeit der Versammlung auf den eigenen Gewerkschaftsbant gefuchtelt. Die Sozialdemokraten mögen den Verfuch machen. Welch größere Bank würde mit einer nichtgetrunkene Bier. Es folgte eine lange Distuffion, in der im Anschluß von Arbeitgeberverbänden des Handwerks gelenkt. solchen unter den obwaltenden Umständen aus Grimm gegründeten Reihe von Sonderwünschen zum Ausdruck. Sodann wurde die Wahl allgemeinen die Vorschläge gutgeheißen wurden; außerdem kam eine Bant Geschäfte machen? Die Gewerkschaftsbank stände bald allein. der Rohnkommission vorgenommen. In der Tat ist die Stellung der Deutschen Bank so günstig wie möglich, wenn sämtliche namhaften Banken richtig erkennen, worum sichs hier handelt und ihr zur Seite treten. Sie sind in der Lage, der Herrschsucht der Sozialdemokratie einen festen Damm entgegen zu stellen, besser und auf festerem Boden als die Industrie."
Wenn dem Verfasser dieser Notiz nicht böswillige Absicht die Feder geführt hat, so verrät er zum mindesten totale Untenntnis in gewerkschaftlichen Dingen. Es ist nicht Aufgabe der Generalfommission, sich gemeinhin um einzelne EntIassungen, Maßregelungen und Gehälter von Angestellten oder Arbeitern zu fümmern; sie hätte damit gar sehr viel zu tun.
Tarifbewegung der Brauer und Hilfsarbeiter.
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Aus dem Fleischergewerbe. Die Differenz bei der Firma Ernst Miersch, Koloniestr. 38, ist beigelegt. Herr Miersch hat den von der Fleischerorganisation eingereichten Tarifvertrag unterschriftlich anerkannt. Das Gerücht, es hätten die Gesellen der Firma Miersch unter 13 M. Wochenlohn erhalten, trifft nicht zu. Die Einwohnerfchaft möge hiervon Kenntnis nehmen.
Deutfches Reich.
In Scharfmachers Fußtapfen. Ein Theaterdirektor Oskar
Zu dieſen Intereſſenvertretungen der Arbeiter- und Angestellten- üppigen Titel stönig. Star Zange in Sildesheim, der den
gruppen sind deren Organisationen da. In diesem konkreten Falle, bei der Entlassung in der Deutschen Bant, handelt es sich um mehr. Nicht die einfache Entlassung irgend eines Angestellten aus einem untergeordneten Grunde gab der Sache eine Bedeutung über das Alltägliche hinaus, sondern die damit verbundene Verlegung des Koalitionsrechtes der Angestellten. Und in dieser Zeit, in der von allen Seiten der Versuch gemacht wird, den Arbeitern und Angestellten das Koalitionsrecht zu schmälern, erwuchs der Generalkommission die doppelte Pflicht, hier helfend einzugreifen. Wozu noch kommt, daß unsere Gewerkschaften aus Gründen der Selbstachtung und bei ihrer täglichen schweren Verteidigung des Koalitionsrechts mit einem Institut keine geschäftlichen Verbindungen aufrechterhalten können, das Arbeitern oder Angestellten das für sie wichtigste Staatsbürgerrecht streitig machen will. Vielleicht begreift das
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führt, hat an Gustav Ridelt, den gewerkschaftlichen Führer der Schauspieler, einen offenen Brief gerichtet, der in klassischer Weise die Seele eines gereizten Kapitalisten enthüllt. Man prüfe folgende Stellen: Ich kann mir denken, welch indianisches Freudengeheul Sie ausgestoßen haben, und wie Sie, troß Ihrer Leibesfülle, versucht haben, einen Luftsprung zu machen" usw. und die andere:
Scharfmachereien an allen Ecken und Enden. Die nordwestdeutsche Gruppe des. Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustriellen hielt in vergangener Woche in Düsseldorf ihre Hauptversammlung ab. Nach dem Bericht, den die„ Deutsche Bergiverks- Zeitung" über die Verhandlungen bringt, zählte der Verband am 30. Juni d. J. 140 Mitglieder, die 177 110 Arbeiter mit einer Gesamtlohnfumme von 291 584 518 M. beschäftigten. Mit Genugtuung ist im Geschäftsbericht die Verräterrolle erwähnt worden, die die christlichen Gewerkschaften auch im Düsseldorfer Bezirk bei verschiedenen Gelegenheiten gespielt haben. Ebenso hat man sich gefreut, ein Zunehmen der gelben Gewerkschaften registrieren
„ Der Gefahr, daß der Zusammenschluß so unterschiedlicher Elemente eine feste Geschlossenheit verhindert, hat man in den Sagungen durch Einführung einer Gruppenbildung vorgebeugt", heißt es wörtlich in dem Bericht der Deutschen Bergwerks Zeitung". Und weiter: Behufs Stellungnahme zu grundsäglichen Fragen fönnen innerhalb der Vereinigung besondere Gruppen bon Berbänden gebildet werden, die über ihnen zugewiesene Fragen eine selbständige Entschließung zu fassen haben. Die Bes schlüsse der Gruppen bedürfen der Bestätigung der Vereinigung. Sie sind aber im Falle der Bestätigung nur für die Gruppen mitglieder verbindlich."
So gedenken sich also die Herren die handwerklichen Arbeit geberverbände dienstbar und gefügig zu machen zum Zwecke gemeinsamen Vorgehens gegen die Arbeiterorganisationen. Rach einer ellenlangen Aufzählung aller sozialpolitischen Wohltaten", die den Arbeitern bisher während der Regierung Wilhelms II. zuteil geworden, wird im Geschäftsbericht unter Anrufung der Bernhard, Ehrenberg, Stier- Somlo und Kaufmann als Zeugen für die unerwünschten Folgen der Arbeiterversicherung eine Ruhepause in der Sozialpolitik verlangt. Und weiter wird gegen und Sicherheitsmänner als einem Herd politischer Umtriebe" los. „ die dem Bergbau aufgezwungenen obligatorischen Arbeiterausschüsse
gezogeit.
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Die von den Sozialideologen geforderten Arbeitskammern würden in gleicher Weise wirken. Selbst die auf der jüngsten internationalen Arbeiterschußkonferenz erhobene Forderung des Hier muß eben gearbeitet und kann nicht gefau- Verbots der Nachtarbeit für jugendliche Arbeiter inter Ienzt werden. Es ist den hier engagierten Mitgliedern leider 18 Jahren fand keine Gnade vor den Herren. Sie erklärten diese nicht vergönnt, sich zu mästen, den Wams zu pflegen, Kaffee- Maßnahme für ebenso schädlich wie die obligatorische Arbeitslosenhäuser zu besuchen, täglich ein größeres Quantum Alkohol zu versicherung. Das legte Problem sei eines der schwierigsten Brobleme, weil vertilgen, dramatischen Unterricht zu erteilen, dann noch Zeter tosigkeit selbst verschuldet, eine gewollte sei, oder ob Arbeitsschen sich nicht oder nur schwer feststellen lasse, ob die Arbeitsund Mordio über die„ Konkurrenz" zu schreien und den Staat zu vorliege! Als Beispiel einer überhasteten Gesetzgebung wurde auf bitten, diese Konkurrenz, zum eigenen Vorteil, einzudämmen." die Angestelltenversicherung hingewiesen und zum Schluß wie Das Quantum Alkohol wird an einer anderen Stelle auf„ min- wäre es anders zu erwarten energisch das Verbot des Sirçif destens sechs bis sieben Glas Bier" angegeben. Im übrigen wird postenstehens gefordert. worden ist. Es müßte sich also, wenn dies der Fall sein sollte, eine( nüßen wird, desto vorteilhafter wird man fahren. Gute Anjäge Kleines feuilleton. überraschende geographische Entdeckung ergeben. hierfür sind ja bereits vorhanden. Es wird also, es muß aber Man hat gelegentlich den märchenhaften San Po in Tibet auch besser verden. Der Aphorismensegen. Aphorismiker steigen wie Pilze aus der mit dem Brahmaputra identifiziert; diefer wäre also nichts anderes Wenn wir nunt, uns den gesanglichen Leistungen im einzelnen als der Unterlauf des Tibetflusies. Erde. Sie gedeihen am besten auf dem modrigen Boden sogenannter so stände man vor der schwierigen Frage, woher er denn seine graphia an der Spize aller Berliner Arbeiterfängerchöre. Das Denn wenn er es nicht wäre, zuivendend, vom Volkschor absehen, so steht wohl die Typo= Familienblätter. Faule wige werden zu Unrecht verlästert. Denn der Faulheit riesigen Wassermassen bezöge, und ferner, was aus dem San- Bo Breiteilige Programm ihres im großen Saale der Neuen Welt geFaule Wige werden zu Unrecht verlästert. Denn der Faulheit werde. Die frühere Ansicht, daß der San- Po vielleicht der Ober- gebenen Stonzerts war so gehaltvoll als fein erivogen und gegliedert. ist sich der Wizbold sehr bewußt, dadurch wirkt er komisch. Aber die lauf des Frawadis sei, ist schon längst abgewiesen, und so blieb also inter drei Chorliedern, die ich anhören konnte, stach eine Ballade Ober- gebenen Aphoristiker wollen Weisheit verzapfen, tatsächlich! Sie steden nichts anderes übrig, als die Brahmaputrahypothese, da man doch Die Ablösung" von Kaun durch ihre Melodieführung, Verwertung den Zefer mit dem Kopf in eine so schleimige Weisheit, daß ihm die nicht annehmen wollte, daß der große Fluß plöglich spurlos in der eigenartiger Slangfarben und dramatische Prägnanz besonders herBuste vergeht. Im Konversationslegilon steht: vor. Sie wurde einzig gut vorgetragen. Die Typographia leistet Aphorismen, abgerissene Erde verschwinde. Säge, welche allgemein menschliche Wahrheiten enthalten. Aber Den genauen Angaben der beiden englischen Forscher sieht man Hervorragendes in jedem Falle. Sie kann auch Volkslieder wirklich das„ allgemein menschlich Wahre" ist so allgemein unmenschlich ge- endlich ein Jahrhunderte altes Rätsel gelöst worden ist. in geographischen Kreisen mit großer Spannung entgegen, da hier zu Perlen schleifen, wie der wundervolle Vortrag des Schwäbischen " Dort unten im Tale" lehrte. Ferner war es ein HochTogen...! genuß, das Quintett für Klarinette, 2 Violinen, Viola und Es gibt ein Rezept für den, der Aphorismen schreiben will. Es Cello von Mozart im prachtvollen Zusammenspiel der Herren heißt: Umkehren, wenn und aber. ungefähren Begriff vom stetigen Wachstum des Interesses der Ber- mann, Bernhard de Haas und Erich Schulz zu hören. Arbeiterkonzerte am Totensonntag. Um einen Prof. Bernhard Dessau , Prof. Dstar chubert, May Wachs- liner Arbeiter an den Künstlerischen Bestrebungen zu bekommen, ge- Ge schien gleichsam, als tanzten geflügelte Amoretten des jeligen nügt es wohl, auf die Konzerte vom letzten Totensonntag hinzu Rofotozeitalters aus Mozarts Tönen durch den Raum! Auf iveisen. Es ist gewiß nicht übertrieben, die Zahl der Teilnehmer andere Teile des Programms geht eine Kritik ein, die der Redaktion auf annähernd Zehntausend zu veranschlagen; denn die meisten von ihrem jl.- Mitarbeiter zugeht. Sie sagt: großen Säle, in denen Musikveranstaltungen von und für Arbeiter Das Stimmaterial des Vereins war bedeutend genug, nicht nur stattfanden, waren überfüllt. llnd allemal handelte es sich ernsthaft im Forte, sondern auch im Biano den Riesenraum, der Neuen Welt" zu füllen. Der Chor, der lebenden und toten Komponisten gleicher
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Heute liegt wieder die Nummer eines aphorismenverliebten Drgans vor mir. 25 geiststrogende Aphorismen vom Rädelsführer der Aphorismiker, von Oskar Blumenthal ..., o Oskar!... finde ich darinnen. Probieren wir mal unser Rezept: Wir verabschieden uns von der Jugend, aber dabei verabschiedet sich die Jugend von Hm wie niedlich! Ja, ja..." denkt der biedere Leser, es stimmt..., es ist gerade umgekehrt, als man denkt!" Dann aus der Wenn- Klasse:„ Der Reisende schwärmt für die
uns
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Natur, wenn einer dabei ist..( Oskar weiß es!) Giner verfiert eine schöne Frau aus den Augen, wenn er sie heiratet...." ( Weißt du es auch ganz bestimmt, Ostar?...) ,, Er spricht wie ein Buch.. aber nicht wie ein gutes. ( Aber, Dstar!) Aber alle Sünden seien dir verziehen, Oskar, denn du erkennst dich selbst! Wenn du einen Wis anbringen kannſt( und was für einen...), bann verleugnest du allen Stolz, nun ja, für seine Gaben fann man ja nicht. Darum fagst du:" Wir bleiben minderjährig bis zum Sterbebett, und das älter ist unsere legte
Kinderkrankheit.
Na ano, Dstar.
um Musik!
U
Mufit.
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Das zweite Nachmittagskonzert des Vereins für Frauen iveise gerecht wurde, sang ganz besonders schön das wundervolle und Mädchen der Arbeiterklasse( im, Blüthner- Saal") galt Ritornell " von Schumann, eines der schwersten Werke für Beethoven . Zwei seiner zeitlich auseinanderliegenden Streichquartette Männerchor, und int„ Des Schiffers Traum" von Abt fand sollten des damals noch jungen Wertschöpfers Entwicklung von der das Vereinsmitglied, Herr Pape, Gelegenheit, fich als Sein angenehmer Bariton, mehr äußeren Musikform zur Darstellung seiner tiefen Ideenwelt Solist vorzüglich zu bewähren. offenbaren. Das Heß Quartett hatte die Wiedergabe über- vom Chor fehr diskret begleitet, füllte den Raum vollkommen aus. nommen; und fie trug den Stempel reifer Künstlerschaft. Gleichsam In Frau Paula Weinbaum, der hervorragenden Altiftin, ciner als lleberleitung von dem einen Kammerstück zum anderen diente der besten in Berlin , hatte die" Typographia" sich eine vortreffliche ber 1816, also erheblich später entstandene Liederkreis An die Gesangssolistin gesichert. In den Volksliedern" fam ihre prachtvolle, ferne Geliebte", den Anton Sistermans mit inniger von außerordentlicher Gesangskunst unterstützte Stimme zu vollster wärme und ganz auf seine, jedwede affettiertheit verschmähende Geltung und riß das Publikumm zu stürmischen Ovationen hin. Herr meisterliche Vortragstunst gestellt sang. Gerade das Schlußlied, in Weinbaum begleitete seine Gattin als vollendeter Pianist und Musiker. das Beethoven all den Wohllaut einer schmerzlich füßen Entsagung Der instrumentale Teil stand gegen den gefanglichen etwas zurück. ergoß, fie durch die Klavierbegleitung gleichsam berklärend, griff In einem anderen Arbeiterkonzert wurden wir an eine Korrektur der Die Brahmaputrafälle eine Legende. Aus Kaltutta meldet ans Herz. Bolizeizenfur gemahut. Dem Lichtenberger Männerchor der Draht die Ankunft der beiden englischen Forschungsreisenden, Gleichfalls im Blüthner - Saal gab das Kartell der Freien Bolts nämlich wurde nicht gestattet, neben der Charlottenburger Kapitän Bailey und Morshead, die soeben von einer Durchquerung bühnen den dritten Kammermusil- Abend. Es tamen Trios moderner Liedertafel zu figurieren obgleich beide Chöre unter einem Tibets und des Himalajagebirges glücklich zurückgekommen sind. Komponisten und zwar von Saint- Saëns und Tschaikowsky fowie Dirigenten stehen. Eine merkwürdige Fürsorge im Zweckverband Das Hauptergebnis ihrer Reise ist die Feststellung, daß die sogenannten einige Lieder von Eduard Grieg und Richard Strauß zu Gehör. Groß- Berlin. Erkläret mir, Graf Derindur! Das Konzert im geBrahmaputrafälle, die beständig in den Köpfen der Geologen und Vortragende waren diesmal das Kestenberg Trio und Tilly räumigen und gut akustischen Apollofaal des Deutschen Hofes" in in den Lehrbüchern geipult haben, eine Mythe find. der Ludauer Straße wies ein recht passables Programm auf, das sich nebstbei auch durch zeitliche Gemessenheit empfahl. Der Verein hat sich, an sehr schwierig gesezte Chöre von Lachner und besonders von Hegar herangemacht. Tenöre und Bässe hat er ja und was er leistet, ist schon erfreulich. Es wird nun noch vor allem auf Bers feinerung sowohl des Stimmutörpers an sich als insbesondere des Vortrages zu achten sein. Die richtige Schattierung gelingt noch nicht in jedem Falle. Pianiffimo wird oft wie Piano. Mezzo
Koenen.
Die Annahme der Brahmaputrafälle ergab sich aus allgemeinen Als Veranstalter aller anderen Abendkonzerte kommen bergeographischen Betrachtungen. Wie überwindet der Brahmaputra schiedene Arbeiterfänger- Chöre in Betracht. Immer ist man bemüht, bie enorme Höhendifferenz von ungefähr 2500 Metern bis zu die eigenen Gesänge unter Hinzuziehung namhafter Instrumental 150 Meter auf einer furzen Strede? Dies kann nur auf zwei musiker und Bokalisten fünstlerisch zu unirahmen. Je forgfältiger Begen geschehen. Entweder wirft sich der Fluß in fühnem Sprunge man bei Aufstellung der Programme die im Zeitfaden für die ober in einer Unzahl Heinerer Fälle rasch hinunter, oder er hat Bildungsarbeit in Groß- Berlin"( Herausgegeben vom hiesigen Bezirks einen anderen bebentenb weiteren Rauf, als bisher angenommen bildungsausschuß) niedergelegten Vorschläge und Anregungen praktisch
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