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Verfammlungen.

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Mißstände in der Gummi- und Isolationsbranche lautete das Thema, welches die im Englischen Hof" tagende gut besuchte Branchenversammlung der Gummi- und Isolationsarbeiter be­häftigte. Vorher Schmidt über:" Die Koalition der Scharfmacher". sprach der Reichstagsabgeordnete Robert

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weitere 430 mit nicht mehr als zehn Gehilfen. Dagegen be- fin Kuba  , Kanada  , Australien  , China  , Indien  , Südafrika  , Jamaika  , Nochmals erwähnt wurde der Daubitsche Betrieb in Rudom, schäftigten von den verbleibenden fünfzig größeren Fabriken, die sich England, Stockholm  . Interessant ist dabei, daß ihm die Monopoli- der wohl aus schlechtem Gewissen seine Meister nach der Branchen­auch ungefähr mit der Zahl der Maschinenbetriebe decken, drei Be- fierung des Importgeschäfts von Havanna  - Zigarren nicht gelang. versammlung gesandt hatte. Hier erregte das Verlesen eines triebe mehr als 500 Gehilfen und vierzehn Betriebe 100-500 Ge- Wohl faufte er drei Viertel der Fabriken in Kuba   auf. Aber durch Entrüstung. Der Referent erklärte daß all die geschilderten Uebel­Briefes über die Behandlung einer erkrankten Arbeiterin lebhafte hilfen. Die Möglichkeit der Produktion durch Maschinen und der die bei einem Trustbetriebe notwendige Vereinheitlichung der Pro- stände eine Bagatelle gegenüber den Verhältnissen in dieser Fabrik Bildung von Großbetrieben ist nun die Voraussetzung für die An- duktion büßten die Trustmarken an der für Jmporten beliebten seien. lage größerer Kapitalien, wie sie im amerikanischen   Tabaktrust in Eigenart ein, so daß der Umsatz der Trustfabriken bis auf unter Auch in den Gummifabriken von Kübeler, Reinickendorf  , bestiert sind. 50 Prozent sant. sowie bei Herz, Köpenider Straße, bestehen viele Mißstände. Mit der technischen Entwickelung ist die Produktion von Seine bedeutendste Tochtergründung im Ausland war die 1902 Obgleich hier Abhilfe zugesagt, wartet die Arbeiterschaft immer noch Zigaretten gewaltig gestiegen. Im Jahre 1897 wurden in Deutsch   gebildete Britisch- Amerikanische Tabakgesellschaft. Anfänglich sträubten auf Erfüllung des gegebenen Versprechens. land erst eine Milliarde Zigaretten hergestellt. Im Jahre 1907 sich die englischen Fabrikanten gegen die Konkurrenz und gründeten Reimann schloß seinen Bericht, indem er erklärte: Es wird waren es bereits 5 Milliarden und in dem Jahre 1911 auf 1912 als Gegenorganisation die Imperial Tobacco Compagnie  ". Aber abzuwarten sein, ob sich die Gewerbeinspektion etwas mehr als ist die Produktion von 9,4 auf 11 Milliarden gewachsen. Vielleicht vor den Machtmitteln des Trusts, der sich durch Unterbietungen und Die Gummiindustrie steht bei Verteilung von Dividenden an bisher um die Verhältnisse in der Gummiindustrie kümmern wird. hat die Reichsfinanzreform zu der Steigerung in den letzten Jahren Sonderrabatte die Händlerschaft gefügig machte, mußten die weiter Stelle; die Arbeiterschaft hat nichts von diesem Goldregen. mit beigetragen. Durch die starke Verteuerung des Tabaks kann der englischen Fabrikanten weichen. Der Trust und die englische Neben schlechter Bezahlung wird mit der Gesundheit des Arbeiters Konsum von Zigarren zugunsten der im Einzelstück billigeren Gesellschaft vereinigten sich. Diese englische Tochtergesellschaft Schindluder getrieben. Hier muß die Gesetzgebung einschreiten, um Zigaretten eingeschränkt worden sein. Diese Wandlung ist ein- des Trusts fann heute als Zentrale des Trusts gelten, das einzige Gut des Arbeiters, seine Gesundheit, zu schüßen. getreten trotz der hohen Zigarettensteuer, die im Jahre 1912 nachdem im Frühjahr 1911 der Trust auf Grund des Anti- Die Neuwahlen ergaben folgendes Resultat: W. Reimann, 41,1 Millionen brachte, wozu noch der Zoll auf Zigarettentabat in Trustgesezes aufgelöst worden ist. Die Auflösung allerdings war Branchenleiter; H. Wurst, Stellvertreter; G. Krüger, Schrift­Höhe von 7,4 Millionen trat. nur eine formelle: das Urteil schrieb eine Spaltung des Trustes in führer; Beisiber: W. Möller und K. Karusseit. Als Mit­Die deutschen   Fabriken, die unter der Kontrolle des amerika  - vierzehn Gesellschaften vor, die aber wie ehedem einheitlich geleitet glied der engeren Verwaltung soll A. Priebe der Generalver= sammlung des Verbandes wieder vorgeschlagen werden. nischen Trusts stehen, gehören sämtlich zu den größten Zigaretten- werden. Die Britisch- Amerikanische Tabakgesellschaft kontrolliert die Verband der Maler. In der am Montag abgehaltenen Ge­fabriken. Im Jahre 1901 erwarb der Trust( American Tobacco Co., gesamten Auslandsunternehmungen des Trusts; dazu gehören Generalversammlung der Filiale Berlin   wurden Kupke und New York  ) als erste der deutschen   Fabriken die Firma Georg sellschaften und Fabriken in Kanada  , Ceylon, Schanghai  , Kalfutta, B. Stein als Revisoren gewählt. Dann wurde der Kassenbericht A. Jasmazi in Dresden   und wandelte sie in eine Aktiengesellschaft Südafrika  , Kairo  , Jamaika  , Australien  , Kopenhagen  , Brüssel, Ant- für die verflossenen drei Quartale dieses Jahres kurz diskutiert um. Als der Trust sich in England festsetzte und dort die Britisch- werpen, Stockholm   und Petersburg  . Auch die Jasmagi A.-G. in und der Kassierer entlastet. Der Bericht vom dritten Quartal ent­Amerikanische Tabakgesellschaft gründete, übernahm diese englische Dresden   untersteht ihrer Kontrolle, und von dieser Gesellschaft aus hält die Abrechnung von der Aussperrung. Diese verursachte eine Tochtergesellschaft den bisherigen Besitz der Muttergesellschaft an sucht nun der Trust in Deutschland   noch weiteren Boden zu gewinnen. Gesamtausgabe von 296 920 M. In einer früheren Versammlung war ein Antrag gestellt Jasmazi- Aktien. Die Jasmagi A.-G. ist wieder Besizerin der worden, der besagt, der Hauptvorstand solle dem Filialvorsitzenden Josetti G. m. b. H. Auch die Firmen Sulima G. m. b. H., Delta Miez fündigen, da dieser das Vertrauen der Mitglieder nicht G. m. b. H., A. Batschari G. m. b. H.( Baden- Baden  ), N. Johannes mehr habe. Der Antrag kam in jener Versammlung nicht zur Ab­Jasmati und Adler A.-G.( Dresden  ) sollen mit der englischen Trust­stimmung, dagegen wurde ein Mißtrauensvotum gegen Miez be­gesellschaft in Beziehung stehen. Wie stark der Trust zurzeit in Deutsch­schlossen. Jezt kam der Antragsteller auf seinen Kündigungs­land ist, läßt sich schwer angeben. Batschari allein soll etwa mit 30 Proz. antrag zurück und verlangte, daß er abgestimmt werde, da weder an der deutschen   Zigarettenproduktion beteiligt sein. Mieh noch der Hauptvorstand die Konsequenzen aus dem beschlosse Borläufig überwiegen jedenfalls noch die Firmen, die vom Trust unabhängig nen Mißtrauensvotum gezogen haben. Mehrere Redner sprachen gegen den Kündigungsantrag. Sie sagten, der Antrag sei noch sind( darunter Manoli, Waldorf- Astoria, Yenidze, Kios, A. Con­Den Jahresbericht erstattete der Branchenleiter W. Rei- gar nicht begründet worden; es lägen auch gar keine ausreichenden stantin, Garbath- Rosenthal, Ed. Laurens, Le Khedive). In diesem mann. Er führte aus, daß kein anderes Agitationsgebiet des Gründe dafür vor, es würde ein Unrecht sein, wenn man auf die Jahre ist wohl versucht worden, weitere Unternehmungen der Kon- Fabrikarbeiterverbandes so sehr unter der Krise zu leiden hat, wie Kündigung bestehen wolle. Gegen das Mißtrauensvotum habe trolle des Trusts zu unterwerfen. Daher setzte die heftige Gegen- gerade die Gummi- und Isolationsindustrie. So beschäftigte z. B. übrigens eine so starke Minderheit gestimmt, daß man nicht ver­agitation des Verbandes zur Abwehr des Tabaktrustes ein, die aller- die Gummifabrik der A. E. G. im November 1912 insgesamt 1084 langen könne, Mick solle diesem Votum stattgeben. Hierauf wurde dings durch den Austritt des Verbandssyndikus und seine Neu- Personen, dagegen im November 1913 nur 740. Auch in anderen der Kündigungsantrag vom Antragsteller zurückgezogen. Ein gründung, die ein Zusammengehen mit dem Trust zuläßt, stark ge- verzeichnen. Eine Statistik über die Branche ergab, daß in Groß- dem Zweck, dessen Ablehnung zu empfehlen, damit völlige Klarheit Betrieben ist eine erhebliche Verminderung der Arbeitskräfte zu anderer Redner nahm den Antrag sofort wieder auf, aber nur zu schwächt worden ist. Noch im Juli dieses Jahres hatte der Syndikus Berlin   in 22 Betrieben 3764 Personen, 2544 Männer und 1220 in der Sache geschaffen werde. Hierzu beantragte wieder ein eine Abwehrschrift veröffentlicht, die zum Boykott von Marken der Frauen, beschäftigt werden. Die Arbeitszeit schwankt zwischen anderer Uebergang zur Tagesordnung. Ehe dieser Antrag zur Trustfirmen aufforderte! 51 und 59 Stunden pro Woche. Die Anfangslöhne betragen 19 bis Abstimmung fam, erflärte Miez: Auf seine Veranlassung habe Mehr noch als die selbständigen Produzenten, die ihre Unab- 24 M. für Männer und 8 bis 13,50 M. für Frauen. An Be- der Hauptvorstand zu dem Mißtrauensvotum Stellung genommen hängigkeit und ihren Profit wahren wollen, gehören die Händler zu wegungen wurden im Berichtsjahre 10, und zwar 6 Angriffs- und und der Meinung Ausdruck gegeben: Es stehe ja noch der Kün­den erbittertsten Gegnern des Trusts. Das beruht darauf, daß der 4 Abwehrbewegungen geführt. In Frage famen 282 Beteiligte. Digungsantrag auf der Tagesordnung. Erst wenn dieser Antrag Trust in Amerika   die selbständigen Händler beseitigt hat. Dort Erreicht wurde durch die Angriffsbewegungen für 105 Personen angenommen werden sollte, habe sich der Hauptvorstand mit der eine Lohnerhöhung von 158 M. und eine Arbeitszeitverkürzung für Angelegenheit zu befassen. Es sei also notwendig sagte Mieh verfügt der Truſt durch eine besondere Organisation, die Ver- 26 Beteiligte von 130 Stunden pro Woche. Sonstige Vorteile, wie, daß die Versammlung entscheide, ob er im Amt bleiben solle einigte Zigarrenläden- Gesellschaft" über etwa 1000 Bigarrenläden in Wegfall von Prozenten usw. wurden für 83 Personen erreicht. oder nicht. Durch das nur mit geringer Mehrheit beschlossene Miz­den Großstädten, während eine weitere Gesellschaft, die Nationale Gin Abwehrstreit mit 13 Beteiligten berlief nach achttägiger Dauer trauensvotum jei ihm ein schweres Unrecht zugefügt worden. Wenn Zigarrenverkaufs- Companie" auch die Verkaufsstellen in den ergebnislos. Die Krise wird von den Unternehmern vielfach zur ihm seine Haltung in der Lohnbewegung zum Vorwurf gemacht Gasthäusern usw. beherrscht. Durch Gewährung bon be- Reduzierung der Akkordpreise ausgenügt. werde, so betone er, er habe, als die Frage des Etreits zur Ent­sonderen Rabatten bewogen die Trustgesellschaften zunächst die Ein ständiges Kapitel im Jahresbericht bilden leider die vielen scheidung stand, sich nach seiner Ueberzeugung im Interesse des Händler, nur Trustmarken zu führen, um dann durch Sperre der Mißstände in den einzelnen Betrieben. Es ist bezeichnend, daß Verbandes gegen den Streit erklärt. Während der ganzen Be­Lieferung die Uebergabe des ganzen Geschäfts zu erzwingen gerade hier die Gummi- und Isolationsfabrik der A. E. G. in wegung habe er nichts anderes getan, als was die Versammlungen Oberschöneweide   immer wieder genannt werden muß. So wird beschlossen hatten. Händler, die ein Zusammengehen mit dem Trust ablehnten, wurden aus der Gummifabrik über Nichtachtung des Arbeiterausschusses, durch Einrichtung eines in unmittelbarer Nähe errichteten Konkurrenz schlechte Behandlung speziell der jugendlichen Arbeiter und fort­geschäfts vernichtet. Zu eigener Erzeugung der Rohmaterialien ist währende Reduzierung der Akkordpreise geklagt. Während früher der Trust dagegen nicht übergegangen. Tabakfelder besitzt er nicht. beim Nichtverdienen des Einstellungslohnes dieser ausgezahlt Durch den Umfang seiner Fabritation ist er aber in der Lage, beim wurde, lehnt das jetzt die Betriebsleitung ab. Bei einer Ver­Einkauf den Tabatplanlagenbefizern die Preise diftieren zu können. Handlung erklärte Herr Dr. Apt: Wenn die Leute mit noch so Die Herrschaft über die Tabakverarbeitung gewann die 1890 von wenig Geld zu Hause gehen, ist uns das gleichgültig. Der Betriebs leiter Dr. Hofm ei er erklärt, daß die Arbeiter, wenn sie ihr James K. Duke gegründete American Tobacco Co." auf dem Wege Geld nicht verdienen, mit ihrer Arbeitskraft zurückhalten. An von Finanz- und Börsenoperationen oder durch Unterbietungen, bei einem Beispiel aus seiner Prarie sucht er das nachzuweisen, und denen sich die Konkurrenzunternehmen nur durch Anschluß an den der Herr Doktor findet für diese Wundermär gläubige Zuhörer Trust vor dem Untergang retten fonnten. Um die American bei der Direktion. Die Garderobenverhältnisse liegen zum Teil Tobacco Co. gliederten sich nach und nach 86 Untergesellschaften, die zusammen 93 Proz. der gesamten Zigarettenproduktion, 62 Broz. der Kautabak- und 59 Proz. der Rauchtabakerzeugung fontrollierten. Auch über die Vereinigten Staaten   hinaus faßte der Trust Fuß, so

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sehr im argen. Geklagt wird viel über den" Betriebstechniker" Vogel aus der Abteilung Dgf. Hier sind auf Veranlassung des Herrn langjährig Beschäftigte wegen angeblicher aber nicht nach gewiesener kleiner Fehler entlassen. In der Hartgummiformerei ist wiederholt die Anschaffung von Sibgelegenheit bei der Ein­nahme des Essens beantragt worden. Die Betriebsleitung lehnt alle Anträge auf Besserung ab und bei der Direktion wird ge­nügend borgearbeitet, so daß auch hier die Arbeiter kein Gehör finden.

ihres Christenglaubens nochmal beteuernd, scheint keineswegs mehr abgeneigt, des schönen Hauptmanns Werben zu erhören. Sich einen Vers aus alledem zu machen, bleibt eben freundlichen Zuschauern vorbehalten. In der Isolationsfabrik werden die früher von der Direktion Auch die ausgezeichnete Aufführung der Kammerspiele konnte gemachten Zugeständnisse, wie Lohnzuschlag bei Neueinarbeiten von dem Stücke nur zu mäßigem Beifall verhelfen. Viktor Arnolds Formen usw. einfach vom Obermeister Hanfland gestrichen. schlicht gütiges, opferfrohes Schneiderlein und Diegelmanns Dabei wimmelt es von Mißständen im Betriebe. Die Beleuchtung massiv- robuster Ferrovius mit dem dämpfenden christlichen Sünder- bei der Arbeit ist vielfach mangelhaft. Das Antreiben artet bewußtsein waren schauspielerische Leistungen von seltener Origina- geradezu zu einer Gefahr aus. So ist infolge der Antreiberei und lität und Rundung. Auch Herrn Matrays gemütlicher Löwe, Lohnreduzierung in der letzten Zeit ein Arbeiter schwer verunglückt. Ernst Dumdes Hauptmann, Friedells Offenbachscher Operetten- Bedauerlich ist nur, daß auch etliche Vorarbeiter das Treiben des faiser und Mary Dietrichs schwärmerische Lavinia verdienten Obermeisters unterstüßen. An den Pressen bestehen keine ge­jedes Lob. nügenden Sicherheitsmaßnahmen, so daß die Arbeiter ständig in Lebensgefahr schweben. Das wissen die Meister und Herr Hanf Notizen. land; troßdem erfolgt keine Abhilfe. Schon lange haben die - Hoffen und harren... Das eine ist den Drahtziehern Arbeiter Anschaffung von Eßspinden verlangt, weil ihr Essen sonst gelungen: der Architektenaktion wegen der Wettbewerb- Ver- auf den Pressen usw. herumliegen muß und öfter mit Ungeziefer gewaltigung in Sachen des Washingtoner Botschafterpalais ist besät ist. In neuerer Zeit will Herr Sanfland ein schlau aus der Weg in die Oeffentlichkeit versperrt worden. Der Geheimrat getüfteltes Prämiensystem einführen. Alle diese Uebelstände sind Stübben, der Städtebauer", toie er sich in seiner Inschrift in wiederholt erörtert, troßdem erfolgt Abhilfe nicht. Bei Be ein goldenes Buch vor Jahren selber betitelte, legte furz vor der sichtigungen werden der Direktion Potemkinsche Dörfer vorge­geplanten öffentlichen Protestversammlung der deutschen   Architekten spiegelt. den Vorsiz dieser Versammlung nieder und die Versammlung wurde bis irgendwann vertagt. Jezt erfährt die Kunstschau", daß Vaurat Köhn den vertaisten Borfißthron bestiegen habe.

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Hierauf wurde der Antrag, über den vorhin wieder aufgenom menen Kündigungsantrag zur Tagesordnung überzugehen, ange­nommen. Nun beantragte ein Redner, dem Vorsitzenden Mieh ein Vertrauensvotum auszustellen, da ja die Versammlung durch den eben beschlossenen Uebergang zur Tagesordnung bekundet habe, daß Miez nicht gekündigt werden solle. Gegen diese Auffassung des Redners sowie gegen seinen Antrag erhob sich Widerspruch. hließlich wurde ein Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung angenommen. Klob, der während dieser Verhandlungen den Vorsiz führte, erklärte, daß die Angelegenheit Mich durch die nun­mehr vorliegenden Beschlüsse noch nicht erledigt sei. Er schlug vor, die Sache einer der Verbandsinstanzen zur weiteren Behandlung zu überweisen. Die Versammlung beschloß dann, daß sich der neugewählte Filialvorstand unter Hinzuziehung eines Unparteiischen mit der Angelegenheit beschäftigen und einer Versammlung dar­über Bericht erstatten soll.

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Ferner wurde beschlossen, eine Kommission mit der Aus­arbeitung eines Ortsstatuts zu betrauen.

Wie Miez mitteilte, haben die Kollegen in der Küchenmöbel. fabrit von 2uze in Adlershof   die Arbeit nieder. gelegt, weil der Unternehmer keine organisierten Arbeiter int Betriebe dulden will. Es ist dafür Sorge zu tragen, daß niemand in diesem Betriebe in Arbeit tritt.

Die Metallformer und Berufsgenossen hielten am Montag ihre Branchenversammlung ab. So schlecht, wie in diesem Jahre, war die Lage dieser Branche noch nie. Während in sonstigen Jahren um diese Zeit etwa 50 Arbeitslose vorhanden waren, beläuft sich deren 3ahl zurzeit auf etwa 3000. 30-40 wöchige Arbeitslosigkeit ist hier teine Seltenheit. Trozdem konnten von 14 Lohnbewegungen 12 mit Erfolg durchgeführt werden. Außerdem gab es noch eine Reihe fleiner Differenzen, die ebenfalls durchweg zugunsten der Arbeiter beendigt wurden. Es handelte sich bei den Kämpfen fast durchweg um Abwehrbewegungen. Als gemaßregelt anerkannt wurden im lebten Jahre 21 Mitglieder. 40 Tarife und Vereinbarungen be­stehen, das bedeutet, daß in so vielen Betrieben die Lohn- und Ar­beitsbedingungen geregelt find. In 55 Betrieben wird die Spar­hälfte bezahlt. Das Organisationsverhältnis unter den Arbeitern dieser Branche ist ein gutes, dagegen ist eine verstärkte Agitation unter den Lehrlingen und Jugendlichen dringend nötig. In der Diskussion wurde zugegeben, daß das Resultat des Jahres trotz der schlechten Konjunktur ein zufriedenstellendes sei. Es wurden dann noch Vorschläge erörtert, wie die Agitation in Bukunft gestaltet werden könne, um noch mehr Erfolge zu erzielen. Bulegt wurde noch die Wahl der Agitationskommission und des Branchenvertreters vorgenommen.

In der Vereinigten Berlin  - Frankfurter   Gummifabrik in Groß­Lichterfelde wird über Mangel an Ventilation, schlechte Behand­Tung seitens der Meister, Mangel an Waschgelegenheit, niedrige Aber die Versammlung bleibt weiter verlagt. Man will nun- Bezahlung und über lange Arbeitszeit geklagt. Die Garderoben­mehr erst einmal den Ausgang der parlamentarischen Aktion ab- spinde sind aus durchlöchertem Eisenblech und die Kleider der Ar­warten und glaubt sicher zu sein, daß vom Auswärtigen Amte eine beiter daher der Einwirkung von Staub und Dunst ausgefeßt. Bei Die Metall-, Fasson- und Revolverdreher hielten am Montag Antwort im Reichstage erfolgen wird. Die Harrenden werden ge- Erkrankung und militärischen Uebungen werden den Arbeitern die beten, jetzt und dann im Barbierstuhl Blaz zu nehmen. eine Versammlung ab. Der Branchenvertreter Evers teilte zu­Papiere ins Haus geschickt. Theaterchronit. Jm Deutschen Opernhause, Char- In der Norddeutschen Gummifabrik, Tempelhofer Ufer, ber- erst die Resultate der aufgenommenen Statistik mit. Festgestellt Tottenburg, wird heute Der Freischütz  " gegeben, mit Frau Boehm sucht man den Arbeitern das Koalitionsrecht zu beschränken. Be- wurden 142 Betriebe mit 567 Metalldrehern, 306 Revolver- und van Endert als Agathe und Herrn Kammerjänger Goltz als Mar. fonders zeichnet sich hierbei, sowie in schlechter Behandlung der Ar- Fassondrehern, 94 Werkzeugdrehern, 25 Dreherinnen und 285 Lehr­Vorträge. Geheimrat Professor Dr. Pend, der beiter der Meister Franz Schulte aus. Ein Arbeiter wurde lingen. Im Deutschen   Metallarbeiterverband find 455 gleich 73,1 Direktor des Instituts für Meereskunde, spricht am Freitag, abends wegen ein paar belanglofer Worte mit Entlassung bedroht; dabei Prozent organisiert, während 20,4 Prog. Unorganisierte gezählt Von den vorhandenen 1905 betriebsfähigen Maschinen 8 Uhr, in der Urania   in der Reihe der Gelehrtenvorträge über waren diese Worte nach Feierabend in einer Betriebsver- wurden. Werden und Vergehen der Alpen  ". sammlung gefallen. Auch in diesem Betriebe mangelt es an ge- stehen gegenwärtig 350-400 Bänke leer, die in guter Konjunktur Musitchronit. Der Berliner   Zonkünstler- nügender Ventilation. besetzt sind. Die normale wöchentliche Arbeitszeit betrug in 79 Be­verein veranstaltet am Sonntag, den 30. November, nachmittags Bei Schwarz u. Co., Müllerstraße, unter den Gummiar- trieben 53 Stunden in 32 Betrieben 54 Stunden; die übrigen 4 Uhr, im Saale der Singakademie( Kastanienwäldchen) sein drittes beitern das russische Idyll" genannt, existiert neben schlechter schwanken zwischen 47 und 59 Stunden. In 20 Betrieben wird Bolts- Kammerkonzert: Trio G- dur von Haydn   und Trio B- dur von Bezahlung ein elendes Aufpassersystem. Verlassen die Arbeiter verkürzt gearbeitet, und zwar bis zu vier Stunden täglich; völlig Beethoven   sowie Lieder von Schubert und Brahms  . die Fabrit, so müssen sie eine Bostenkette von drei bis sechs Mann aussehen mußten die Arbeiter in zwei Betrieben. Die Ausbildung Kunstabende. Emil Milan hat für seinen zweiten und einen Hund passieren. Fürchten die Firmeninhaber vielleicht, der 285 Lehrlinge wird vielfach als ungenügend angesehen. Unter Vortragsabend am 28. November im Choralioniaal daß die Arbeiter durch die niedrigen Stundenlöhne zum Diebstahl Branchenangelegenheiten wurde zunächst festgestellt, daß es noch folgendes Programm gewählt: 1. Geron der Adelige, eine Vers- gedrängt werden? Garderobenschränke gibt es hier gar nicht. eine Anzahl Betriebe gibt, wo der Revers zur Unterschrift vorgelegt novelle von Wieland; 2. Gawain  , der den Freund berriet, Ballade Die Arbeiter müssen ihre Kleider in den Eden und unter den wird, der seinerzeit bei der Bewegung in der Gelbmetallindustrie von B. v. Münchhausen; 3. Die Alten, eine Erzählung von Alphonse Arbeitstischen unterbringen. Die Arbeitszeit beträgt 10 Stunden eingeführt wurde und die Arbeiter verpflichtet, teiner Organisation anzugehören. Ferner wurde dringend empfohlen, in allen Werk­Daudet. Karten bei A. Wertheim und Bote u. Bod. täglich.

wirken.

Der Preßsumpf. Aus den Akten des ungarischen Bei Dr. Cassierer, Charlottenburg  , fehlt jede Waschge- ftätten, in denen wegen Arbeitsmangel Entlassungen bevorstehen, Kultusministeriums ist ein geheimes Schreiben ans Licht gekommen, legenheit. Oft geben die Leitungen Wasser überhaupt nicht. Die mit alle Mitteln auf eine verkürzte Arbeitszeit hinzu­aus dem man erfährt, daß der Generalintendant der königlichen Klosetts befinden sich in schauderhaftem Zustand. In der Gar­Oper in Budapest  , Graf Banffy  , die Mujiftritiker mit 50 000 Stronen derobe, die viel zu eng ist, läuft man Gefahr, zu berunglücken. subventioniert". Er hat das auf Interpellation auch gar nicht be- Es fehlt an Trinkwasser. Die Firma hat die Arbeiter auf den stritten. Aber das Syndikat Budapester Musikkritiker wehrt sich und Neubau bertröstet; der Neubau ist fertig, aber für Abhilfe ist nicht will eine Antwort, die ihm mehr genügt". Jmmer man so duhn! gesorgt.

frauen- Lefeabende.

Alt- Glienicke. Der Leseabend für den Monat November fällt aus. Der nächste ist am 17. Dezember im Jugendheim  , Grünauer Str. 7.