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Nr. 313. 30. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Freitag, 28. November 1913.

Gewerkschaftliches.

Die Bauarbeiter und die Arbeitslofen­

unterstützung.

Zum dritten Male kommen in diesem Jahre die Vertreter des Deutschen Bauarbeiterverbandes zu einem Verbandstage zusammen. Im Januar eröffnete der Bauarbeiterverband den Reigen der diesjährigen Gewerkschaftstagungen und anfangs Dezember schließt er die Serie dieser Kongresse, die in diesem Jahre besonders zahlreich waren.

endgültig über Form und Inhalt des Statuts beschließen solle. Später wurde noch eine Kommission eingesezt, die den Auftrag bekam, eine Vorlage auszuarbeiten.

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Berlin   und Umgegend.

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Der Staatsanwalt als Retter der Victoria  ! Auf dem Verbandstage, der im Mai dieses Jahres in Das Vermögen der Victoria   ist in Gefahr! Um 130 M. ist das Berlin   zu dem Ergebnis der Tarifverhandlungen Stellung rund eine Milliarde 1 000 000 000.betragende Vermögen nahm, gab dann diese Kommission ihren Bericht. Ihre Vor- dieser Gesellschaft durch Maßnahmen, bei denen alle Momente des lage schloß sich im wesentlichen der des Vorstandes in Jena   Angestellter der Victoria   hat es gewagt, die Dienste der Gesellschaft friminellen Betruges gegeben find", lezzthin geschädigt worden. Ein an. Die Kommission hatte aber die Karenzzeit von zwei auf furzerhand zu verlassen und eine bessere Stellung anzunehmen, ohne ein Jahr herabgesetzt und auch noch sonstigen Wünschen Rech  - ein von der Victoria   ihm gewährtes Darlehen von 183 m., auf das nung getragen. Der Forderung auf Ausdehnung der Unter- er nach und nach bereits 53 M. zurückgezahlt hatte, sofort zurüc stüßung auf das ganze Jahr kam sie jedoch nicht nach. Der zuzahlen. Doch nein, sprechen wir zunächst im Jargon der Victoria  . Es ist eine außerordentliche Tagung der Bau- Berichterstatter der Kommission betrachtete es für selbstver- Da heißen diese Darlehen Vorschüsse, obwohl sie den Betrag eines arbeiter, die am Montag, den 1. Dezember, im Hamburger ständlich, daß mit der Zeit die Unterstützung auf das ganze Monatsgehalts meist und auch in diesem Falle bedeutend übersteigen Gewerkschaftshause beginnt. Sie hat sich nur mit der Ein Jahr ausgedehnt werde. In der Diskussion wandten sich ja victoria) berechtigt, wenn der Angeschuldigte vor der Tilgung des und nach dem Inhalte der Vorschußquittungen waren wir( die führung der Arbeitslosenunterstüb una zu be- einzelne Redner gegen die Vorlage, es kam aber doch über- Vorschusses aus irgendwelchen Gründen aus unseren Diensten scheiden fassen und dürfte ihre Arbeiten in zwei Tagen erledigt haben. raschend, als die Abstimmung die Ablehnung der Arbeitslosen- sollte, den vorhandenen Restbetrag von dem letzten Gehalt zu Mit der Einführung der Arbeitslosenunterstüßung haben unterstüßung ergab. Für die Einführung hatten 237, dagegen fürzen". Weiter die Ausübung dieses Rechts hat der Angeschuldigte fich die Bauarbeiter, der frühere Verband der Maurer sowohl 154 Delegierte gestimmt; die notwendige Zweidrittelmehrheit zu vereiteln gewußt".( Nie fah die Welt gleich frevelhafte Tat!) wie der der Bauhilfsarbeiter wiederholt beschäftigt. Bei den war also nicht erreicht. Später, als fich zeigte, daß niemand Er hat am Tage nach der Gehaltszahlung"( entseglich!) seine Bauhilfsarbeitern fanden dahinzielende Vorschläge größere mit diesem Ergebnis zufrieden war, nahm der Verbandstag fofortige Entlassung beantragt", und als diese abgelehnt wurde( jo Sympathie als bei den Maurern. Bei diesen dürfte der Stand- einen Antrag an, der den Vorstand beauftragte, die Vorlage mancher Victoria- Beamter hat sie schon ohne Antrag erhalten) hat punkt Bömelburgs, der gegen die Einführung war, oft zu veröffentlichen und eine Abstimmung darüber herbeizu entschuldigt von Berlin   entfernt und seine neue Stellung bei der Volks­der Angeschuldigte feinen Dienstvertrag mit uns gebrochen, sich un­ausschlaggebend für die Stellung des Verbandes gewesen sein. führen: Auf dem Verbandstage der Maurer 1905 in Braunschweig   Spricht sich ein Viertel der Zweigvereine, die mindestens fürsorge( daher jene Tränen) angetreten. Dadurch, daß der An­wurden die ersten Anträge auf Einführung der Arbeitslosen- die Hälfte aller Mitglieder umfassen, für die Einführung der geschuldigte nicht ordnungsgemäß gekündigt hat, vielmehr ohne einen unterstügung gestellt. Sie kamen aber nicht einmal zur Dis- Arbeitslosenunterſtüßung aus, so soll der Vorstand beauftragt Hinweis darauf, daß er abgehen wollte, am 29. Auguft sein Gehalt Tussion; der Verbandstag erklärte sie für erledigt, da er feine sein, zur Erledigung dieser Frage einen außerordentlichen Ver- abhob, hat er durch Unterdrückung wahrer Tatsachen in uns einen Irrtum erregt und unterhalten", hat er unser Vermögen Erweiterung der Unterstüßungseinrichtungen vornehmen bandstag einzuberufen." um 130 M. geschädigt", in der ausgesprochenen Absicht, sich einen wollte. Auf dem nächsten Verbandstage, 1907 in Köln  , waren Die Voraussetzungen dieses Antrages wurden erfüllt. Bis rechtswidrigen Vermögensvorteil in gleicher Höhe zu verschaffen". derartige Anträge schon zahlreicher, ihre Abweisung aber Ende September hatten sich 500 Zweigvereine mit etwa 200 000 Alle Momente des kriminellen Betruges sind gegeben". Dies ein Auszug der Denunziation, die die Victoria  ziemlich schroff: der Verbandstag trat gar nicht in die Er- Mitgliedern( von zirka 330 000) für die Einführung der Ar­örterung der Anträge ein. Dem außerordentlichen Verbands. beitslosenunterstützung und für die Vorlage der Kommission bei der Staatsanwaltschaft eingereicht hat. Alle Momente! gwar tage in Hannover  , im Jahre 1908, lag ein Antrag vor, der ausgesprochen. Verbandsvorstand und Beirat beschlossen dar- wird das Recht, derartige Darlehen am Gehalt zu fürzen, unter Be­den Vorstand beauftragen wollte, eine Statistik aufzunehmen, auf, den geforderten außerordentlichen Verbandstag einzube- fundigen Leuten entschieden bestritten. Teilte der Angefchuldigte" einzube- rufung auf§ 394 des Bürgerlichen Gesetzbuches   von durchaus rechts­um Material zur Beurteilung der Möglichkeit der Arbeits- rufen. diese Ansicht, so fehlte zunächst der Dolus, der schließlich einem Tosenunterstützung zu gewinnen. Dem nächsten Verbandstage Der Vorstand unterbreitet dieser Tagung die von der Gerücht zufolge auch zu den Nomenten des kriminellen Betruges follte eine Vorlage unterbreitet werden. Die Generalver- Kommission ausgearbeitete Vorlage. Nach dieser Vorlage gehört. Zwar hat der Angefchuldigte" seine Abficht, die Victoria Sammlung erklärte sich aber gegen zwei Stimmen gegen die können die Mitglieder nach einjähriger ununterbrochener Mit- nicht um 130 M. zu schädigen, durch Leistung von der Victoria Einführung der Arbeitslosenunterstüßung. Der Vorstand gliedschaft und Leistung von mindestens 44 Wochenbeiträgen afzeptierter Abzahlungsraten bereits nachgewiesen; aber wer wurde lediglich beauftragt, Erhebungen über den Umfang der Kranken- und Arbeitslosenunterstützung beziehen. Die Ar- fümmert sich um solche Spinnfäden, wenn es gilt, vom Vermögen Arbeitslosigkeit vorzunehmen. Auf der Verschmelzungstagung beitslosenunterstützung am Orte wird im Verlaufe eines der victoria einen so erheblichen, wenn auch bisher nur möglichen 1910 lagen ja wieder derartige Anträge vor, aber auch diese Jahres bis zur Höchstdauer von 8 Wochen( 48 Tagen) gezahlt. noch nicht wirklichen Verlust abzuwehren. Doch im Ernst gesprochen. Jit es nicht empörend, wie frebel­fanden keine Unterſtügung. In den Monaten Januar und Februar wird keine Arbeits- haft leichtfertig diese Riesengesellschaft mit dem guten Ruf der bei Unterdessen hatten zahlreiche andere Gewerkschaften die losenunterstügung gewährt. Die Höhe der Unterstüßung richtet ihr einmal angestellt gewesenen Beamten umgeht? Wir möchten Arbeitslosenunterstübung eingeführt und mit ihr gute Erfah- fich nach der Beitragsklasse und der Dauer der Mitgliedschaft. die Victoria   fehen, wenn einer ihrer früheren Angestellten aus rungen gemacht. Dadurch wuchs auch die Stimmung der Bau- Sie steigt von 45 Pf. bis zu 1,30 M. in der 1. Beitragsklasse einer Buchungsverfügung der Victoria- Direktion den Vorwurf arbeiter für diese Unterstügung. Dies veranlagte den Vor- und von 1 M. bis zu 2 M. in der 6. Klasse. der Bilanzfälschung folgern und demgemäß eine Denunziation stand, dem diesjährigen ersten Verbandstage der geeinten Dr. Die Beiträge müssen natürlich bei Einführung der Ar- einreichen würde, wie sie da sofort das leichtfertige Umgehen mit ganisation in sena einen Entwurf für die Einführung der beitslosenunterstüßung eine Erhöhung finden. Sie betragen dem guten Ruf der Gesellschaft geißeln würde. Aber für ihre eigenen Arbeitslosenunterstützung vorzulegen. Die Krankenunterstüẞ- zurzeit je nach dem Stundenlohn in der 1. Klasse bei 35 Pf. sein und sollen es bleiben, wenn sie sich auch ihrer Macht zu ent­Angestellten gelten solche Rücksichten natürlich nicht, das sollen Stulis ung und das Reisegeld sollten zur Erwerbslosenunterstüßung Rohn 40 Pf., dann um je 10 Pf. steigend bis zu 90 Pf. in der ziehen suchen. Man kann aber hoffen, daß diese Kundgebung der erweitert werden. August Winnig hielt das einleitende 6. Klaffe bei einem Stundenlohn von über 75 Pf. Von diesen Victoria   bei ihren Angestellten doch als eine Mahnung, sich auf ihre Referat, in dem er in vorzüglicher Weise die allgemeinen Ge- Beiträgen verblieb bisher ein Fünftel der Lokalkasse. Nun Menschenwürde zu besinnen, wirken wird. Diese Mahnung wird am fichtspunkte für die Arbeitslosenunterstützung darlegte. Er sollen diese Beiträge ganz an die Hauptkasse abgeführt werden. besten befolgt durch Anschluß an die gewerkschaftliche Organisation, fand Anerkennung und Beifall bei Befürwortern und Gegnern Die Lofalkassen müssen dann einen Zuschlagbeitrag erheben, an den Zentralverband der Handlungsgehilfen. der Einführung dieser Unterstügung. In der Debatte kamen der in den drei untersten Klassen nicht weniger als 20 Proz. aber meist Gegner der Einführung zum Wort, deren Haupt- und in den drei obersten nicht weniger als 25 Proz. des Ver­Verschärfung des Boykotts in der Innungsherberge argument war, die gegenwärtige Zeit man stand vor der bandsbeitrages betragen darf. Die Beiträge sollen für der Schmiede. Lohnbewegung wäre für die Einführung nicht geeignet. 44 Wochen( bisher 40) erhoben werden. Heftigen Widerspruch fand auch der Vorstandsvorschlag. die Als Termin für die Einführung der Arbeitslosenunterherberge der Schmiede in der Muladstraße übernommen hatte, sahen Bereits furze Zeit nachdem der jezige Wirt Blum die Innungs­Arbeitslosenunterstüßung in den Wintermonaten Januar und stüßung schlägt der Vorstand den 1. Juli 1914 vor. Eine fich die Schmiede gezwungen, gegen diesen Mann Stellung zu Februar nicht zu gewähren. Das sei ein Stüdwerk, wurde ganze Reihe Zahlstellen, darunter die größten, wie Berlin  , nehmen, weil er sich den bei ihm verkehrenden Schmieden gegenüber gesagt, die Unterstützung müsse das ganze Jahr gewährt wer- Hamburg  , München  , beantragt, den 1. März zu nehmen. Zu in durchaus ungehöriger Weise benahm. Damals wurde beschlossen, den. Verbandsvorsitzender Bae plow erklärte aber darauf, der Vorlage sind nicht allzu viel Abänderungsanträge gestellt. den Konsum von Speisen und Getränken bei dem notwendigen bei Ausdehnung auf das ganze Jahr müßten für diesen Unter- Verlangt wird natürlich wieder die Ausdehnung der Arbeits- Verkehr auf der Herberge zu vermeiden. Der Wirt ließ sich aber stützungszweig 312 bis 4 Millionen Mark mehr aufgewendet losenunterstüßung auf das ganze Jahr. Diese Frage dürfte durchaus nicht eines Befferen belehren, sondern glaubte, gestigt auf werden als veranschlagt: anstatt etwa 612 Millionen Mark. auf dem Verbandstage wieder den breitesten Raum in der die Innung, noch mehr auftrumpfen zu sollen. Das bot der Das könne man aber für diese Unterſtügung nicht ausgeben. Debatte einnehmen. Es ist aber nicht anzunehmen, daß der Branchenkommission Veranlassung, Beschwerde bei der Gewerbe­Bei der Abstimmung erklärte sich der Verbandstag mit Verbandstag wesentliche Aenderungen an der Vorlage vor- nügte dies wenig und deshalb schlug die Kommission vor, den deputation über das Verhalten des Herbergswirts zu führen. Leider 301 gegen 97 Stimmen im Prinzip für die Einführung der nimmt. Nach der Stimmung in den Mitgliederkreisen zu Boytott noch schärfer durchzuführen. Sämtliche Distuffionsredner Arbeitslosenunterstützung; er beschloß aber, daß erst nach Ab- schließen, wird die Einführung der Arbeitslosenunterstüßung vertraten den gleichen Standpunkt. Dementsprechend wurde ein­schluß der Lohnbewegung ein außerordentlicher Verbandstag diesmal sicher beschlossen. mütig abgestimmt.

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Kleines feuilleton.

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Notizen.

diese Prügelstrafen über das Kind verhängt worden sind. Wahr- einer sehr begehrten Ware macht. Am Ende würde die schnöde scheinlich past Ihr Sohn während des Unterrichts nicht auf, spielt Geschäftswelt gar auf den korrupten Gedanken kommen, wirkliche Heldenlyrit. Deutsche Ruhmesschilder und Ehrentafeln" heißt ganz verkehrt halte, Sinder wegen derartiger Veranlagungen zu oder macht irgendwelche anderen Dummheiten. Daß ich es für Leistungen von ihnen zu verlangen. ein Buch, das in einem Heidelberger Verlag erschienen ist. Eine schlagen, brauche ich Ihnen wohl kaum zu betonen. Und dann blickten wir sehr trübe in die fürstliche Zukunft. Wenn der Galerie deutscher Männer in Reimen, ein wunderbarer Weiser Junge nichts Schwereres auf dem Kerbholze hat, dann würde ich deutschen Lebens." In Wirklichkeit ein Lachkabinett. Ein Jahrmarkts- mir eine derartige Behandlung ganz energisch verbitten. Der be= museum grotester Hurrapathetik. Eine Renommierbude, in der es treffende Lehrer muß ein elender Stümper sein, wenn er keine von falschem Glanz und ledernem Schwulste strogt. Eins von den anderen Mittel weiß, um träumerische oder spielerische Kinder Inalligen Ruhmesschildern soll hier niedriger gehängt werden. Es zu erziehen. Schläge nüßen in solchen Fällen gar nichts; im Gegenteil, fie verstocken das Kind nur noch mehr und machen es Deutschland  , wenn deine Feinde bräuen, schließlich verschlossen und einsiedlerisch. ström' an die Gruft deines toten Leuen und hol' ibn du

lautet:

zu Friedrichsruh  

aus der Totenruh'

und setze, mit Helm und Harnisch bewehrt,

Bismard auf ein gepanzertes Pferd

und führ' ihn in die Feldschlacht mit,

wie die Spanier den Leichnam des großen Cid!

Wenn sie die buschigen Augenbrauen,

die stachlichten, unter dem Stablhelm fchauen, scheucht Entsetzen und Grauen ihr stiebend Heer hinter sich in das Nordermeer...

Bleibt nur die bange Frage: ob der tote Leu die Knochen, die nur mehr von ihm da find für seine großmäuligen Nachfahren zu Markte reiten würde. Doch Scherz beiseite. Der Vorschlag ist ernst­haft und zeitgemäß. Wozu noch länger rüsten gegen Feinde, die der Anblick eines schon toten Löwen   in panisch entsegte Raserei hinein­bekt als ob Leipziger   Schußmannshelme auf thren Scheiteln wippten? Es ist zum Brüllen!

Ein Rat für Tausende. Im Roland", der Monatsschrift für freiheitliche Erziehung in Haus und Schule( Alfred Janssen Verlag, Hamburg  ) teilt Heinrich Scharrelmann   folgenden Elternbrief mit:

- Deutsche   Arbeitersängerfahrt nach Paris  . Der Arbeitergesangverein Freiheit" zu Düsseldorf  ( Mitglied des deutschen   Arbeiterfängerbundes) veranstaltet Ostern 1914 eine Sänger­fahrt nach Paris  . Die Pariser deutsch- sozialistischen Korporationen und der französische   Parteivorstand bemühen sich um das Unternehmen und Nüßt Ihr Besuch beim Lehrer nichts, wenden Sie sich getrost laden zu zahlreicher Teilnahme ein, die jedem Genossen freisteht. an die Leitung der Schule. Schlimmstenfalls können Sie ja den Außerordentliche Ermäßigungen der Kosten sind gesichert. Der Jungen in eine andere Schule schicken. Ich weiß wohl, daß es Aufenthalt in Paris   foll vier Tage dauern. Das Programm wird für Eltern sehr schwierig ist, gegen die Schule oder einen ihrer gegen Einsendung von 10 Pf. in Briefmarken von Düsseldorf  , Lehrer Sturm zu laufen. Es liegt ja fast ausnahmslos nur an Rölner Str. 84, aus zugeschickt. der Unfähigkeit der Lehrer, auf andere und bessere Weise das Interesse der Kinder für den Unterricht zu wecken. In allen diesen Fällen muß das Haus büßen, was der Staat in der Vor­bildung der Lehrer für ihr Amt gesündigt hat.

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Kunstabend. Die Neue freie Wolfsbühne veranstaltet am Sonntag, den 30. November, in der Aula des Friedrichsgymnasium einen Richard- Dehmel  - Abend zur Feier des 50. Geburtstages des Dichters, bei dem Julius Bab  , Ludwig Hartau  und Marie Fuchs mitwirken werden. Ein Bund der Buch künstler. In München   haben sich Ein Druckfehler. Alexander III.   von Rußland pflegte bekannt­lich zu sagen, in seinem Reiche stehle alles, mit Ausnahme des die namhaftesten dort ansässigen Buchtünstler zu einem Bund Mün­Zaren. Was den Zaren anging, war Alexander III.   bei diefem chener Buchtünstler zusammengeschlossen. Dem Bund gehören bis Urteil Partei. Aber man wird an jenes Wort erinnert durch eine jest an:. H. Ehmde, Thomas Theodor Heine  , Otto Hupp  , Dr. Emil Notiz folgenden Wortlauts, die durch die bürgerliche Preſſe läuft: Breetorius, Paul Renner  . Auch der eben verstorbene Ignatius Der ruffische Kriegsminister General Suchomlinow hat bei Taschner wollte dazu gehören. der Durchreise durch Wilna   ein peinliches Abenteuer erlebt. Der Parlamentsschläfer. Es war in einer Sizung Während des zweistündigen Aufenthalts in der Stadt besichtigte des englischen Barlaments, so erzählt eine Londoner   Wochenschrift, er das alte Duchowkloster. Obgleich sich in seiner Begleitung in der Lord North  , sonst als Schläfer berühmt, einmal nicht die Generalität und die Polizei befand, wurde dem Kriegsminister schlief. Ein langatmiger Redner griff ihn heftig an und rief ihm fein Bortemonnaie mit fünfhundert Mart gestohlen. Der Dieb zu:" Auch jetzt, wo so laute Stimmen des Protestes gegen ihn er­ist nicht ermittelt worden. hoben werden, macht der edle Lord   sein Schläfchen!"" Beim Himmel, ich wünschte, es wäre so!" erwiderte Lord North  . Vorträge. Ueber die Entwickelung der graphi schen Künste und des Buch gewerbes und über die Inter­nationale Buchgewerbeausstellung Leipzig 1914 wird am Sonnabend, den 29. November, abends 8 Uhr, im Papierhaus der technische Direktor der Ausstellung, Baurat Dr. Nicolaus, einen Lichtbilder­vortrag halten. Eintritt frei.

Fürsten   als Aufsichtsräte. In einem Inserat der Voff. Zeitung" wird einem älteren in attiven Offizier oder einem Fürsten eine Stellung als Aufsichtsrat in einer ersten Industriegesellschaft angeboten.

Gestern ist der Junge wieder fürchterlich berhauen worden. gröblich entstellt worden, denn es muß, wie jeder Leser ganz von Natürlich ist die Notiz durch einen Druckfehler gröblich, ganz Er hatte das ganze Gefäß boll blauer Striemen. Fast in jeder selbst berichtigt, heißen: weil sich in seiner Begleitung die Woche fommt sowas vor. Was soll ich machen? Ich glaube Generalität und die Polizei befand.... Namentlich die Polizei! sicher, daß der Junge in der Schule gar nicht verstanden wird. Schlechtigkeiten begeht er nicht, dann würde ich auch nichts davon ſagen. Er ist ja oft träumerisch und versonnen, das will ich zu­geben und glaub. auch wohl, daß das dem Lehrer nicht lieb ist. Aber Dieser junge Mensch Scharrelmanns Antwort lautet: Sehr geehrter Herr! Wenn Sie die große Anzahl Briefe sähen, die alle ähnlichen Inhalts find wie der Ihrige, aus dem ich hier ein Stücklein abdrucke, dann würden Sie begreifen, daß derartige Klagen der Eltern über eine falsche oder ungerechte Behandlung ihrer Kinder in der Schule häufig sind wie Sand am Meere. Das einzige, was ich Ihnen raten kann, ist zum Lehrer Thres Jungen zu gehen und sich zunächst genau zu orientieren, warum

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Der Seelenschmerz der Deboten. Die Zeitschrift Automobilwelt- Flugwelt" vermerkt mit Grimm, daß Begoud in Das Inferat spricht in diesem Fall nur von einem inaktiven Frankfurt   a. M. in der Unterhaltung mit fürstlichen Personen mit Offizier, nicht aber von inaktiven Fürsten. Zukunft werden sich vielleicht Annoncen finden, in denen inaktive gestanden habe, und freidet es besagten Fürstlichkeiten an, daß sie In den Zeitungen der den Händen in den Hosentaschen und der Zigarette im Munde da­ürsten sich um industrielle Stellungen bewerben. Wir halten es fich's ruhig gefallen ließen. Sie fragt, was sie wohl gesagt haben wenigstens für sehr möglich, daß die geschichtliche Entwickelung mehr würden, wenn das ein Deutscher gemacht hätte. Welch überflüssige als einen Fürsten   in den unfreiwilligen Ruhestand versezen wird. Frage! Dergleichen könnte ihm niemals passieren. Er würde viel Die Frage ist nun, ob die Herren für das Kapital dann noch mehr nicht nur die Hände, sondern auch das Rüdgrat in eine um­den Detorationswert besigen, der fle heute gelegentlich zu natürliche Haltung verfetzen.