Einzelbild herunterladen
 

Nr. 313. 30 Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt Freitag, 28. November 1918.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Lokalliste.

Das Marinehaus, Brandenburger Ufer; die Kammerfäle, Teltower Str. 1/4;

das Lehrer- Vereinshaus, am Alexanderplatz.

lohnen. In der Stube seines Gesellen bemerkte er einen zweiten aus der Nostizstraße lernte vor einem Jahr den 22 Jahre alten Mann, der große Pakete erhielt, um sie fortzuschaffen. Als der Handlungsgehilfen Frik G. aus der Vordstraße kennen. Die beiden beladene Mann das Haus verließ, verfolgte ihn der Schlächtermeister. verliebten sich ineinander, hatten aber keine Aussicht auf eine Der Verfolgte merkte das, warf die Pakete von sich und gab Fersen- eheliche Verbindung. Die jungen Leute kamen zu dem Entschluß, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Mittwoch früh tat das Folgende Lokale werden der Partei zu Versammlungen geld. Er wurde aber eingeholt und als Spizbube einem Schutz- Mädchen so, als wenn es nach der Arbeitsstelle gegangen wäre, Der fesselte den Mann, um Hartnädig verweigert, sie sind daher für die organisierte Arbeiter- mann übergeben. ihn zur in Wirklichkeit ging es mit dem Geliebten nach Grünau , wo beide schaft gesperrt: Wache zu bringen, und nahm auch keine Rücksicht auf die ins Wasser springen wollten. Nachdem sie diesen Plan durch einen dringende Bitte des Delinquenten, ihn doch laufen zu lassen. Brief an die Schwester G.s schon mitgeteilt hatten, verließen Auf der Wache wurde der Spizbube festgestellt als ein Berliner sie ihn wieder und gingen nach Cöpenick, um sich die Pulsadern Schußmann, welcher der Schwager des Schlächtergesellen war. zu öffnen. Das ließen sie um neun Uhr abends durch den Fern­Weitere Ermittelungen sollen ergeben haben, daß dieser Spizbube sprecher dem Vater des Mädchens in seiner Stammkneipe mit­auch schon stiller Komgagnon früherer Meister seines Schwagers ge- teilen. Während die Eltern sich nun sofort aufmachten, um den wesen sein soll. Grünauer Forst, in dem die beiden nach dem Telephongespräch Lebensmüden endlich auf den Gedanken, sich zu vergiften. Davon ihren zweiten Plan ausführen wollten, abzusuchen, kamen die teilten sie aber nichts mehr mit. Während die Eltern vergeblich in der Forst suchten, gingen sie nach Cöpenic, begaben sich dort auf den Flur des Hauses Grünauer Straße 32 und nahmen Salz­säure. Erst gestern früh fand man sie dort auf und brachte beide nach dem Kreiskrankenhause in Briz. Dort liegt der junge Mann schwer danieder, mehr an seinem Herzleiden als an der Wirkung des Giftes. Er wird schwerlich mit dem Leben davonkommen. Das Mädchen ist bereits außer jeder Lebensgefahr.

In Charlottenburg veranstaltet am Sonnabend, den 13. Dezember, der Sparverein Weihnachtsfreude" in den Germaniasälen, Spree­straße 13, sein Weihnachtsvergnügen. Die Mitglieder obigen Vereins, größtenteils aus Chauffeuren bestehend, versuchen, in diesen Kreisen Billetts umzusetzen. Wir machen daher darauf aufmerksam, daß uns obiges Lokal nicht zur Verfügung steht und daher zu meiden ist. In Neukölln hat der Inhaber des Lokals Feldschlößchen, Elien­straße 75, den Besizer gewechselt; der jezige Inhaber Herr May stellt dasselbe nach wie vor zur Verfügung. Die Lokalfommission.

Bierter Wahlkreis. Die erste Vorlesung mit Lichtbildern findet ftatt am Donnerstag, den 4. Dezember, nachmittags 5 Uhr, im Lokale von Boefer, Weberstraße 17. Billetts zu 10 Pf. find zu haben bei Köbbel, Büschingstraße 27.

Wilmersdorf. Heute Freitag, abends von 8 Uhr ab, findet von den Bezirkslokalen aus eine wichtige Handzettel berbreitung statt.

findet nicht statt.

Nun ist der Sicherheitsmann erwischt worden. Er dürfte wohl faum mehr in die Lage kommen, Sicherheitsdienst ausüben zu fönnen.

Das gewaltige Anwachsen der Kirchenaustritts­erklärungen

Beraubt.

hat einen entsprechenden Andrang bei den Amtsgerichten Groß­Berlins zur Folge. Besonders wird das Amtsgericht Berlin- Mitte start in Anspruch genommen. Die letzten Versammlungen, die in Berlin und Vororten am Tage nach Bußtag unter dem Zeichen Los von der Kirche" abgehalten wurden, hatten bekanntlich allein nicht Jm Tiergarten beraubt wurde die Gattin eines Hofjuweliers weniger als 4209 Austrittserklärungen gebracht. Dazu kommen aus dem Westen der Stadt. Als sie gegen Uhr durch die noch in jeder Woche einige Hundert unabhängig von öffentlichen Tiergartenstraße ging, um die Gesellschaft der Freunde in der Mariendorf . Der Bildungsausschuß veranstaltet am Sonnabend, Versammlungen. Infolgedessen sind jetzt vor dem Kirchenaustritts- Potsdamer Straße zu besuchen, fühlte sie vor dem Grundstück Nr. 6, den 29. November, abends von 7-10 Uhr, und Sonntag, den bureau des Amtsgerichts Berlin- Mitte in der Neuen Friedrichstraße die daß ihr von hinten jemand an der Handtasche zerrte. Sie glaubte ausstellung im Restaurant Ratskeller, Jnh. G. Löwenhagen, Stönig überfüllt. Obwohl zunächst eine einfache schriftliche Erklärung, einen wildfremden Menschen. Dieser riß ihr, bevor sie noch ein den 30. November, von 3-10 Uhr, eine Wandschmuck- und Bücher- Wartehalle 9 und die angrenzenden Korridore häufig von Menschen erit, daß ihr Enkel ihr heimlich gefolgt jei und einen Scherz mache. Als sie sich aber umwandte, sab sie zu ihrem Schrecken straße. Ede Rathausstraße. daß man aus der Landeskirche austreten wolle, völlig genügt, finden Wort sagen konnte, die Tasche aus der Hand, lief mit der Beute Ober- Schöneweide. Sonntag, den 30. d. Mts., von morgens fich Hunderte beim Gericht ein, um die Austrittserklärung persönlich in das Gehölz hinein und verschwand in der Dunkelheit. Die 8 Uhr ab: Flugblattverbreitung von den bekannten Stellen aus. Die geplante öffentliche Bersammlung am Dienstag, den 2. Dezember, zu Protokoll zu geben. Sie werden dann, da sie gewöhnlich nicht geraubte Tasche ist eine schwarze Autolacktasche, die an einer Die geplante öffentliche Versammlung am Dienstag, den 2. Dezember, die erforderlichen Legitimationspapiere( Taufschein) bei sich haben, schwarzen Seidenschnur getragen wurde. Sie enthielt u. a. cinc ebenso wie die sich schriftlich Meldenden nochmals vorgeladen fleine Börse aus Goldgeflecht mit einem zwanzigmarkstück und Tempelhof . Morgen Sonnabend. abends von 7 Uhr ab, wichtige( innerhalb 4-6 Wochen) und müssen mündlich eine Erklärung ab- Silbergeld, eine Bonboniere aus einem Roſaſtein mit goldener Ein­Flugblattverbreitung von den bekannten Stellen aus. erst vollzogen faffung und einem kleinen Saphir als Schnapper, einen silbernen Mühlenbeck ( Bez. Niederschönhausen). Am Sonntag, den 30. No- geben und unterzeichnen, womit der Austritt Teelöffel und zwei Kneifer. Alles zusammen ist etwa 300 M. iſt. Als legter Aft folgt die schriftliche Aufforderung, an bember, nachmittags 4 Uhr, findet im Gasthof zur Sonne " wert. Der entkommene Räuber ist mittelgroß und trug einen die Gerichtskasse 3,50 M. Wenn zu zahlen. ( Inh. A. Bärich), für die Orte Mühlenbeck , Summt, Schönfließ, dunklen Anzug und einen schwarzen, steifen Hut. Schildow und Blankenfelde eine öffentliche Versammlung statt, in unter dem Ansturm der Tausende von Austrittserklärungen nur aus welcher die Genoisin Martha Demmning über Die Frau in ihrer letzterer Zeit das Beamtenpersonal durch eine größerer Anzahl von wirtschaftlichen Stellung einst und jetzt" referieren wird. Die Aktuaren verstärkt worden ist, so scheint doch nicht die richtige Ein­Niederschönhauser Genossen treffen sich bei Bratvogel, Nordend; teilung zu bestehen. Es fönnte sonst nicht vorkommen, daß beispiels­Abmarich 2 Uhr( mit Sängern). weise am vorigen Montag die betreffenden Gerichtsräume überfüllt waren und selbst noch auf der Straße sich Gruppen bildeten, die über den Kirchen austritt diskutierten, während am gestrigen Donnerstag sich nur wenige Personen einfanden. Am Montag waren sogar mehrere Schußleute requiriert worden, um die Gruppen auf der Straße zu zerstreuen. Das Amtsgericht Berlin- Mitte tut leider nichts, um dem Publifum die entsprechende Aufklärung zu geben. Ein Anschlag in der Warte­halle 9 würde geeignet sein, die Beamten zu entlasten und starke Ansammlungen zu vermeiden.

Berliner Nachrichten.

nun

auch

Ueber die Benutzbarkeit der Fahrtarten ist eine neue Bestimmung

-

-

Die Zugabfertigung der Ringbahnzüge, welche versuchsweise den Bugführern übertragen worden war, wird vom 15. Dezember ab wieder durch die Stationsbeamten erfolgen. Das Verfahren scheint fich nicht bewährt zu haben, weshalb der Befehlsstab" wieder auf die Fahrdienstleiter bezw. deren Vertreter übergeht. Das Zugführer­abteil, welches bei der versuchsweise eingeführten Bugabfertigung fich in dem der Lokomotive folgenden Wagen befand, wird mit dem 15. fünftigen Monats wieder in den Schlußwagen verlegt werden. Ein schwerer Betriebsunfall.

Ein Diebesspezialist eigener Art ist der 39 Jahre alte Maler Karl R. aus der Schönleinstraße, der als Geisteskranker schon wiederholt im Irrenhaus war und jetzt wieder einmal feit= genommen wurde. R. ging auf die Klingelfahrt nur zu dem Zweck, messingene Ofentüren zu stehlen. Traf er in einer Wohnung, an der er geklingelt hatte, iemand zu Hause, so hatte er alle möglichen Ausreden bei der Hand. Jar aber die Wohnung ohne Aufsicht, so stahl er mit unheimlicher Geschwindigkeit alle Messingtüren von den Defen und verswand wieder. Etwas anderes nahm er nicht. Aus der Stadtverordnetenversammlung. Gestern wurde er in der Bergstraße auf frischer Tat ertappt Die Erregung über die vor mehreren Monaten erfolgte und nach der Wache gebracht. Nach Feststellung seiner Persönlich­Einführung der Luftbarkeitssteuer für Berlin wächst feit und Vergangenheit wurde er wieder in die Irrenanstalt gebracht. von Tag zu Tag. Immer fühlbarer werden die verhängnis­vollen Wirkungen der Steuer denen, die von ihr betroffen Straßenunfälle! Am Großen Stern fuhr Mittwochnachmittag worden sind. Aber auch weit hinaus über den Kreis der Be in die Berliner Personen- Beförderungs- Vorschriften aufgenommen gegen 5 Uhr der 17jährige Hausdiener Karl Hanschmann mit fizer und Bächter von Kinos, Varietés usw. ist in der Bevölke- worden; diefelbe lautet: Die Fahrkarten des Fern verkehrs be- Linie 3. Infolge des heftigen Anpralles stürzte H. vom Rade cinem Geschäftsdreirade gegen einen Straßenbahnwagen der rung der Unwille über diese Steuerpolitik des Berliner Frei- rechtigten innerhalb ihres Geltungsbereiches auch zur Benutzung der herab und erlitt eine schwere Kopfverlegung. In besinnungslosem finns groß. Mit Recht wollte die 10 zialdemokratische Stadt und Vorortzüge auf den Stregen, die in die Fern­Fraktion durch einen von ihr eingebrachten Antrag bahnhöfe, für die die Karten gelten, oder in die diesen entsprechenden Zustande wurde der Berunglüdte nach dem Krankenhaufe Moabit den Magistrat auffordern, der Stadtverordnetenversammlung Vorortbahnhöfe oder im Verkehr mit der Stadtbahn in gebracht. Ein Zusammenstoß zweier Straßenbahnwagen er in einer Vorlage Kenntnis zu geben von den bisherigen Erletztere einmünden. Fahrkarten des Fernverkehrs, die für die Stadt- eignete sich Mittwochabend gegen 9 Uhr an der Ecke der Charlotten­Zuges Wer hätte etwas hiergegen einwenden sollen? Sachlich und der Bestimmungsstation und bei der Fahrt nach Berlin in der der Linie 96E. Infolge des Anpralles entgleiste der Motorwaggon gebnissen und Wirkungen der Luftbarkeitssteuer. bahn gültig sind, können bei Antritt der Reise in der Nichtung nach und Zimmerstraße. Dort fuhr ein Zug der Linie 59 gegen und nach Stadtbahn - sich als ruhig begründete Genosse Heimann diesen Antrag, der stationen benutzt werden. Die Fahrkarten IV . Klaffe gelten in einer Begründung kaum noch bedurfte. Im Anschluß an die den Vorort- und Stadtbahnzügen zur Benuzung der III. Klaffe ohne lebt; sie brauchten ärztliche Hilfe nicht in Anspruch zu nehmen und setzten ihren Weg fort. Wiedergabe der überall laut gewordenen bitteren Klagen über Nachzahlung." die von unseren Genossen im Rathaus vorausgesagten Folgen solcher Besteuerung von Kinos usw., über die schwere Schädi­gung der Angestellten wie der Unternehmer, über die empfindliche Beeinträchtigung auch des erholungsuchenden Publikums, richtete Hei mann an die freifinnige Mehrheit die Mahnung, nicht wieder zu warten, bis erst die Regierung dazwischenfahren müsse. Einstweilen handelt es sich zwar noch gar nicht um Beseitigung der Steuer, sondern nur um Beschaffung amtlichen Materials zu ihrer Beurteilung. Aber selbst das schien der freisinnigen Ein entsetzlicher Betriebsunfall hat sich gestern vormittag in der Mehrheit und ihrem Kämmerer Böß schon bedenklich, wohl Fabrik von Beher. Briger Str. 7, ereignet. Der 20 Jahre alte Ar­in der Voraussicht, daß die Beurteilung mit einer Verbeiter Hermann Müller , Admiralstr. 9 wohnhaft, hatte an der Fräse­Das Berliner Aquarium hat in diesen Tagen aus Nordamerika urteilung enden würde. Herr Böß bestritt, daß die Steuer maichine zu tun, als plötzlich ein eiserner Reifen von der Maschine zwei überaus eigenartige, riesige Süßwasserschildkröten bekommen, bisher schädigend gewirkt habe, und empfahl, mit dem Urteil absprang und den Arbeiter so unglücklich traf, daß ihm der Unter- Die durch ihr erschreckendes Aussehen auch dem Unkundigen sofort über sie zu warten, bis sie sich eingelebt" haben leib fast vollständig durchgeschnitten wurde. Die inneren Teile und auffallen. Es find Geierschildkröten, so genannt nach ihrem mächtigen Hakenschnabel, mit dem sie fürchterliche Bisse bei­werde. Für den größten Teil der Freisinnigen äußerten sich die Gedärme wurden dem Bedauernswerten förmlich zerjägt. Noch bringen können. An den mächtigen Geschöpfen, die in einem ge­in demselben Sinne die Stadtverordneten Sonnenfeld lebend brachte man den Schwerverletzten nach dem Krankenhause am heizten Süßwasserbecken des Erdgeschosses untergebracht sind, ist und Mommsen, die keck behaupteten, der Antrag vermehre Urban, doch ist an ein Aufkommen nicht zu denken. alles von geradezu bizarrer Häßlichkeit. Der unverhältnismäßig nur noch die Beunruhigung". Für eine kleine Freisinns Ueberfüllung der städtischen Hospitäler. Dieie Frage stand Diese Frage stand große Kopf mit den merkwürdigen, von Warzen umgebenen Augen, gruppe unterſtützten die Stadtverordneten Feuerstein abermals in der letzten Sturatoriumojigung des städtischen Arbeits- Die auf einer Stappe an der Schnauzenspike ſizenden Rafenlicher, und Max Schulz den Antrag. Den Ausführungen des hauses in Lichtenberg zur Debatte und zwar nach einer eingehenden mäßig fleine Rückenschild, die mächtigen Beine mit den großen, die stacheligen Hautanhänge am Halse, das gefurchte, verhältnis­Kämmerers, der zur Erklärung des schlechten Geschäftsganges Büfung der Verhältnisse an Ort und Stelle. Dabei stellte sich starten Krallen und der sehr lange Schwanz stempeln diese Riefen der von der Steuer betroffenen Vergnügungsstätten die sonst heraus, daß die einzelnen Säle bis zur Unerträglichkeit überfüllt unter ihren Verwandten zu den absonderlichsten Geschöpfen. so oft abgestrittene rüd läufige Konjunktur im waren( Säle mit 40, 45, 53 und 65 Betten). Zieht man in Be- unter ihren Verwandten zu den absonderlichsten Geschöpfen. Wirtschaftsleben" herangezogen hatte, sowie dem anmaßenden tracht, daß die alten Leute mehr von Husten und sonstigen Krank- Arbeitergesang. Am Sonntag, den 30. November, veranstaltet Gerede des Herrn Sonnenfeld traten unsere Genossen 3uheiten behaftet sind, wie jüngere, so muß gesagt werden, daß von der Männer- und Frauenchor Neukölln im großen Saale der Neuen beil und Heimann scharf entgegen. Wegen eines einer wirklichen Nachtruhe kaum die Rede sein kann. Aber das Welt, Hasenheide, fein zweites gemeinschaftliches Konzert. Als Mit­Zwischenrufes des Genossen Hoffmann, der die heraus- Allerschlimmste ist, daß sich eine räumliche Trennung des Hospitals wirkende sind Frl. Elsa Laube, Konzertjängerin, sowie die Trio­fordernden Manieren des Kämmerers hatte treffen wollen, von dem Arbeitshause gar nicht bewerkstelligen ließ, sondern beide vereinigung der Herren Mahlte, Liebermann und Vieth verpflichtet. fam es noch zu einem Schlußgeplänkel. In namentlicher Ab- so daß der Schnapshandel und andere Schiebereien unmöglich end- neben Einzelchören auch gemischte Chöre zum Vortrag. Das Konzert Sategorien fortwährend in den Hösen usw. durcheinanderlaufen; Es gelangen außer Liedern von Uthmann, Schubert und Kremſer stimmung wurde der Antrag mit 60 Stimmen gegen gültig beseitigt werden können. Das Kuratorium beschloß. den beginnt pünktlich 7 Uhr, Saalöffnung 51% Uhr. Der Eintrittspreis 51 abgelehnt. Den ersten Versuch, Klarheit über die Magistrat zu ersuchen, schleunigst durch einen Neubau diesem un- beträgt inklusive Liedertert und Tanz 60 Pf. Sachlage zu schaffen, hatte der Freifinn glücklich vereitelt. baltbaren Zustand ein Ende zu machen, insbesondere da ein großer Wir kommen wieder!" versprach einer der sozial­demokratischen Redner.

21

"

"

Teil der Räume vom Arbeitshaus dringend gebraucht werden. Gleichfalls ersucit das Sturatorium den Magistrat, ihm eine Verwaltung abzunehmen, die nicht seine, sondern Aufgabe des Der Exerzierplatz an der einsamen Pappel, also das von Hofpitalfuratoriums ist. Dieser Beschluß wurde in Gegenwart des ihm noch dem Militärfistus verbliebene Stück an der Ebers- neuen Herrn Medizinalrats einstimmig gefaßt. Hoffentlich setzt walder und Schwedter Straße wird jegt mit einer Mauer sich nun der Magistrat etwas lebhafter in Bewegung. Schwerer Betriebsunfall auf dem Bahnhof Frankfurter Allee . umgeben. Dadurch wird zwischen dem Militär und dem im neuen städtischen Voltspark an der Schönhauser Allee spielen- Ein icredlicher Unglücksfall hat sich gestern morgen auf dem Güter­Der Bahnarbeiter Paul den Volf eine reinliche Scheidung herbeigeführt. Das ist ganz bahnhof Frankfurter Allee zugetragen. gut, weil der Staub aus dem verwilderten Restteil des Strüger, Bettenkoferstr. 11 wohnhaft, war bei dem Rangieren von Ererzierplages den Wert des neuen städtischen Parkgeländes Güterwagen beschäftigt. Als zwei Waggons zusammengefahren start beeinträchtigt hätte. Die Mauer ist ein Zeichen, daß der wurden, hatte K. das Unglüd, auszurutschen und auf die Schienen, Militärfiskus vorläufig nicht daran denkt, auch den ihm ver- auf denen gerade die Rangierlokomotive nahte, zu stürzen. Noch bliebenen Teil des Ererzierplates zu veräußern. ehe die Maschine zum Halten gebracht werden konnte, waren die Vorderräder über den Verunglückten hinwegegangen und hatten ihm den rechten Arm glatt abgefahren. Auch Berstümmelungen im Ge­ficht und am Kopf trug St. davon. In fast hoffnungslosem Zustand wurde er nach dem Strankenhause Am Friedrichshain gebracht.

Der Bock als Gärtner.

Einem Schlächtermeister in Lichtenberg fiel es seit längerer Zeit auf, daß er einen stillen Stompagnon haben müffe; er merkte das an seinem Fleisch- und Wurstbestand. Um der Sache auf den Grund Ein Berliner Liebespaar versuchte sich in der Mittwochnacht in au gehen, legte er sich nachts auf die Lauer. Die Mühe sollte sich Cöpenick das Leben zu nehmen. Ein 16jähriges Mädchen Lina K.

Im Dämerigsee ertrunken. Während einer kurzen Rahnfahrt fand der Arbeiter Paul Friedrich aus Berlin in den Fluten des Dämerißsees den Tod. F. war auf dem Baggerdampfer Müggel" beschäftigt. Der Bagger liegt gegenwärtig auf dem Dämerizfee wegen Baggerarbeiten vor Anker. Gestern benußte F. einen Hand­tahn, um von dem Dampfer ans Ufer zu fahren und in Griner Einkäufe zu besorgen. Auf dem Wasser kam das Fahrzeug jedoch start ins Schwanken, so daß F. über den Rand hinwegstürzte und in der Tiefe verschwand. Da er des Schwimmens unfundig war, so mußte er hilflos ertrinken. Das leere Fahrzeug wurde später ans Ufer getrieben, doch konnte die Leiche des Ertrunkenen noch nicht geborgen werden.

Im wissenschaftlichen Theater der Urania findet am Sonnabend­abend 8 Uhr die 100. Wiederholung des Vortrages Mit dem " Imperator" nach New York " statt; Herr Direktor Goerte wird an diesem Abend seinen Vortrag persönlich halten. Am Nachmittag findet noch eine Wiederholung des Vortrags 15 Jahre bei den Schwarzfuß- Indianern" von Walter Mac Clintock zu fleinen Preisen statt; Mr. Clintock wird an der Hand farbiger Lichtbilder, kinemato­graphischer Vorführungen und Gesänge Leben, Bräuche und Legenden der Schwarzfuß- Indianer in den Rocky Mountains von Montana schildern.

Vorort- Nachrichten.

Wilmersdorf .

Stadtverordnetenfißung. Nach Einführung des wiedergewählten Stadtrats Dr. Behschlag wurde über Petitionen verhandelt. Bei der Petition der Fleischerinnung um Abstandnahme vom Vertrieb in­ländischen Fleisches suchte Stadtverordneter Lehmann nach dem ab­Lehnenden Antrag des Berichterstatters die ganze Fleischbersorgungs­frage aufzurollen. Als er sich anfchickte, die Not der Fleischer aus zumalen, ersuchte ihn der Vorsitzende, bei der Sache zu bleiben und