Scharfmachereien der sächsischen Gartenbauindustriellen. In der Gesamtfigung des Landesfulturrats für das Königreich Sachsen wurde ein Antrag des diesem Landeskulturrat zugehörigen Ausschusses für Gartenbau behandelt, nach dem die sächsische Negierung ersucht werden soll, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß ein Gesez erlassen wird, wonach die Gärtnerei außerhalb des Mahmens der Gewerbeordnung zu stellen ist. Die Sigung ftimmte dem Antrage zu, und zwar unter dem Einbrud einer Darlegung des Generalfefretärs Dr. Schöne. Dieser hatte aus geführt, die Bestrebungen der sozialdemokratischen" Gehilfenschaft gehen dahin, zunächst die Gärtnerei und dann auch die landwirtchaftlichen Betriebe unter die Gewerbeordnung zu bringen, um sich biese Betriebe dadurch botmäßig zu machen; das würde aber den Ruin dieser Betriebe herbeiführen. Der Landeskulturrat macht sich übrigens das zu eigen, was der Ausschuß für Gartenbau bereits in einer im Juni erschienenen besonderen Dentschrift dargelegt hat, die der Regierung zugestellt wurde und die auch von jenem Herrn Dr. Schöne verfaßt worden ist. Was aber diese Dentschrift alles enthält, ist dermaßen Erstaunliches, daß darüber sowohl der Gärtnerei fachmann den Kopf schütteln muß, wie auch jeder im Rechtswesen stundige. Das tollste aber, was die Denkschrift leistet, sind die Scharfmachereien gegen die Gerichte. Das Oberlandesgericht Dresden bat bekanntlich in mehreren Urteilen dahin entschieden, daß nach der Gewerbeordnungsnobelle von 1908 alle Gärtnereibetriebe, die nicht bloßen Felbgartenbau treiben, als der Gewerbeordnung unterstehend anzusehen find. Dann heißt es:
Bigeuner
und
bie Bureauräume der und blieben geschlossen draußen. Der ihnen so aufgezwungene den Achtuhrschluß, sondern den Neunuhrichluß. Die wiri-[ zur morgigen Bohnauszahlung Kampf wird von den Ausgesperrten mit aller Schärfe weitergeführt schaftliche Lage der Kleinmeister in den Außenvierteln sei derart, Fabrik bringen wollten, auf offener Straße von drei werden, auch wenn noch weitere untautere Mittel gegen fie zur An- daß sie nicht die geringste Beeinträchtigung erleide. Man müsse dem unbekannten Männern überfallen, die versuchten, wendung gebracht werden sollten. Publikum möglichst lange Gelegenheit geben, die Dienstleistungen ihnen die Geldbeutel zu entreißen. Der Nachtwächter der Fabrik des Barbiers in Anspruch zu nehmen, um sich keine Einnahme ent- eilte den in ein Handgemenge verwickelten Kassenboten zu Hilfe. gehen zu lassen. Auch die zunehmende Verbreitung der Rafier. Die Räuber griffen darauf zum Revolver und gaben mehrere apparate laffe die Einführung des Achtuhrschlusses nicht zu. Schüsse ab; einer davon traf den Wächter, der auf Die folgenden Diskussionsredner, mit Ausnahme eines Border Stelle tot zusammenbrach. Ein Kaffenbote erhielt standsmitgliedes der Freien Vereinigung, traten Meister Lubert einen Stich in die Stirn und wurde schwer verletzt. Die Räuber entgegen. Der Vorsisende des Gehilfenverbandes führte aus, daß fonnten die schweren, größtenteils mit Silber gefüllten Säde in der Achtuhrladenschluß die Situation der schwachen selbständigen der Gile nicht fortbringen, es gelang ihnen nur, eine Tasche mit Gristenzen nicht beeinträchtigen fönne. Wäre die Auffassung richtig, 8750 M. in Gold an sich zu reißen und damit zu entkommen. Die daß das Geschäft um so besser gehe, je länger es offengehalten wird, Polizei hat sofort die Verfolgung der Räuber aufgenommen. dann müßte das Friseurgewerbe glänzend dastehen. Der Einwand, Kleine Notizen. daß nach 8 Uhr abends, abgesehen vom Sonnabend, noch Kunden Der Todessturz der französischen Flieger. Die bei Epernah berkommen, werde in dem Augenblid gegenstandslos, wenn um 8 Uhr geschlossen wird. Wolle die Gehilfenschaft, daß ihr Verlangen auf unglüdten Militärflieger find der Artillerieleutnant Briault reigabe der dreiaweiten Feiertage und Einfüh- und der Chauffeur Brouillart. Die beiden waren vom Flugrung des Achtuhrladen schlusses in absehbarer Zeit er- felde Mont St.- Chr aufgestiegen, um nach dem Lager Maillh zu fliegen. füllt werde, dann solle sie endlich begreifen, daß sie sich der In den Flammen umgekommen. In Marin wurde das FischerOrganisaton anschließen muß. Nach einstimmiger Annahme der Resolution auf Abänderung viertel durch eine Feuersbrunst zerstört. Mehrere Kinder der Gewerbeordnung in dem§ 139f oder§ 41b wurde die gut be- verbrannten. Lynchjustiz an Zigeunern. In dem Kosakendorfe Cefarewitschla fuchte Versammlung gegen 1 Ühr geschlossen. versammlung der Verwaltungsstelle Berlin beschloß, allen arbeitstötete einen von ihnen. Die übrigen wurden schwer ver Berband der Sattler. Die am Donnerstag abgehaltene General. bei Rowtfcherfast ergriff die Bollsmenge fünf bes Pferdediebstahls berdächtige losen Kollegen, die sich bereits am 20. Dezember arbeitslos gemeldet legt, bis sie die Polizei in Gewahrsam nahm. haben, am Weihnachtsheiligabend eine Ertraunterstügung zu ge währen, und zwar den Mitgliedern, die dem Verbande noch tein Tagen dem Diamantenhändler Binheiro auf der Fahrt nach Wien Die verschwundenen Diamanten. Bekanntlich wurden vor einigen volles Jahr angehören, sowie den zureisenden Kollegen 5 M., den Diamanten im Werte von 270 000. gestohlen. Binheiro hat, wie länger als ein Jahr organisierten Mitgliedern 8 M. Gine lange jetzt festgestellt wird, in Baffau bei der Zollrevision die Diamanten Debatte rief die folgende Angelegenheit hervor: Um Grengstreitig nicht berzollt. Er erklärt, daß er von einem Manne, den er D. Albrecht, Führer der sozialdemokratischen Arbeitnehmer, feiten zu vermeiden, haben die Zentralvorstände des Sattlerver- nicht wiedererkennen würde, verfolgt worden sei und einen so befdie im Allgemeinen deutschen Gärtnerverein organisiert sind, hat bandes und des Tapeziererverbandes nach vorhergegangenen Gres tatsächlich soweit gebracht, daß selbst ordentliche Gerichte sich örterungen in den Kreisen der Mitglieder am 15. Oftober einen igen Stoß erhalten habe, daß er einen Augenblic ganz bewußtlos feiner Auffassung nunmehr zuneigen, auch das Oberlandesgericht Gegenseitigkeitsvertrag geschlossen, welcher festlegt, für welche Be- geworden sei. Die ganze affäre erscheint ſehr zweifelhaft. Die Tigerjagd bei Douè hat bisher noch keine Resultate er= Dresden bezieht sich fortgesezt auf Albrecht!" rufszweige der eine oder der andere Verband zuständig sein soll. geben. Die Nachforschungen werden sehr erschwert durch die Und weiter: Nach diesem Vertrage gehören die Eisenmöbel- und Lederstuhlpolsterer panitartige Furcht der Bauern, die von allen Seiten zum Tapeziererverband und haben, soweit sie dem Sattlerverband bes Departements angelaufen tommen und erklären, daß sie sich angehören, bis zum 15. Januar in den Tapeziererverband überzu- in ihren Gehöften bebroht fühlen. Freitag vormittag find start treten. Demzufolge hat die Verwaltung der Generalversammlung bewaffnete Batrouillen des 102. Infanterieregiments und des eine Resolution vorgelegt, welche fagt, daß die Sektion der Eisen- 32. Dragonerregiments durch alle Wälder des Departements gemöbel- und Lederstuhlpolsterer am Jahresschluß aufgelöst und den streift, um Spuren des Raubtieres zu entdecken, jedoch vollkommen Mitgiedern derselben der geschlossene lebertritt in den Tapezierer ergebnislos. verband empfohlen wird. Den Mitgliedern dieser Branche, die später wieder zum Sattlerberuf und damit zum Sattlerverband Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 30. November, bormittags zurüctehren, jollen die Rechte gewahrt bleiben, die sie durch Bei- 9 Uhr, Pappelalle 15/17, Neutön,„ Idealpassage", Tegel , Bahnhofstr. 15, fragsleistung an die Lokaltasse erworben haben. Die Resolution und Dber- Schöneweibe, Klarastr. 2: Freireligiöse Borlejung. Bormittags stieß auf lebhafte Opposition. Man bestritt den Zentralvorständen 11 Uhr, Kleine Frankfurter Str. 6: Bortrag von Herrn Dr. M. Brie: bas Recht zum Abschluß eines Vertrages, der die Mitglieder der Straße 39: Bortrag. Eisenmöbel und Lederstuhlpolstererseition swinge, gegen ihren Allgemeine Kranten und Sterbekasse der Metallarbeiter. Willen zum Tapeziererverband überzutreten. Der Berliner Vor-( V. a. G.) zu Hamburg . Filiale Berlin 5. Sonntag, den Deine Sache, hohe Staatsregierung, ist es, die Untersuchung zu fügende Schulz sowie der Zentralvorsitzende Blum traten für 29. November, abends 8, Uhr: Mitgliederversammlung bei Thiel, Rüderführen und den Gewerbegerichten beizubringen, daß fie im Sinne die Resolution ein, die aber schließlich mit großer Mehrheit ab- straße 7. Vortrag über Strankenversicherung.( Abschnitt der Reichsversiche der Gartenbauindustriellen Sachfens zu urteilen haben! Ein leibbaftiger Geheimer Hofrat , Opisz mit Namen, war es, der in der gelehnt wurde. Sierauf erklärte Blum: der Gegenfeitigkeits. rungsordnung.) Sigung des Landeskulturrats diefer Dentschrift seinen Segen erteilte: vertrag bestehe zu Recht; durch Ablehnung der Resolution fönne er ein Mann mit dem Doktorhut hat sie geschrieben. Ersterer ist eine natürlich nicht aufgehoben werden, es sei dadurch nur die Branche amtliche Regierungsstüße, der andere Angestellter der beschließenden der Eisenmöbel. und Lederstuhlpolsterer geschädigt. Körperschaft. Und da will man noch zweifeln, daß nur das sachliche Staatsinteresse und die unbeeinflußte Wissenschaft zu Nate gefeffen haben?
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Die sozialdemokratischen Führer haben ein Interesse daran, den Gartenbau mit allen feinen Zweigen zum Gewerbe gerechnet zu sehen, denn auf solche Weise ist am leichtesten Unzufriedenheit in die Reihen der Arbeitnehmer zu tragen." Die Gewerbegerichte nimmt sich die Denkschrift noch besonders Es wird ausgeführt, daß feit 1901 infolge einer Umfrage des vor. au Gehilfenverbandes viele Gewerbegerichte sich auf die Seite der Arbeiter gestellt haben. Jedoch:
„ Es ist nicht Sache des Ausschusses für Gartenbau, zu unterfuchen, warum eine große Anzahl von Gewerbegerichten gerade diesen schon damals im sozialdemokratischen Fahrwasser segelnden Verein so bereitwillig in seinen Bestrebungen unterstützte; er möchte aber nicht unterlassen, auf die dem Gartenbau von dieser Seite brohende Gefahr hinzuwveifen."
Ausland.
Tischlerstreit in Holland . Bom Vorstand des Niederländischen Möbelarbeiterverbandes wird uns mitgeteilt, daß die Tischler und Maschinenarbeiter in Assen, Proving Drenthe, in Streit stehen und daß die Unternehmer versuchen, in Deutschland , und besonders in Berlin , Streifbrecher anzuwerben. Es wird gebeten, den Zuaug fernzuhalten.
Verfammlungen.
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Aus aller Welt.
Zwei Bilder aus dem Leben.
In dem Städtchen Langenzenn Nach einer Zeitungsmeldung bei Nürnberg fand ein Schuhmann geht es einer gewiffen Frau an einer Straßenede einen durch Werner in New York tros reifenden arbeitslosen Schreiner, ber allgemein schlechten Zeiten der dort zusammengebrochen immer noch einigermaßen erträg Die elegante Frau gibt war. Der Beamte versuchte, den lich. seiner Meinung nach Betrunkenen jährlich für ihre Toilettenbedürf aufzurütteln. Als ihm dies nicht niffe gegen eine Million gelang, holte der Polizist einen Mark aus. Allein für HandDer Achtuhrschluß im Friseurgewerbe beschäftigie wieder einmal eine öffentliche Versammlung der Be- Handwagen, lud den Mann auf schuhe verbraucht fie täglich ein teiligten, die in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag in den und fuhr ihn nach dem Rathause. Baar im Werte von 15 Mart. Arminhallen" stattfand. Robert Schmidt erkannte den Wunsch Der Zusammengebrochene hatte Für Kleider sind in den Toiletteder Gehilfen an die Gefeßgebung als berechtigt an, den§ 139f auch hier vor der hohen Obrigs etat jährlich 500 000 Mart einoder den§ 41b der Gewerbeordnung dahin abzu feit so wenig Respekt, daß er gefegt. Ihre Stiefel scheint die ändern, daß ein örtlich einheitlicher Ladenschluß trop aller Versuche sich nicht Modedame furchtbar zu strapaim Friseurgewerbean Wochentagen herbeigeführt wer- rührte. Schließlich tam man da zieren, denn sie berbraucht davon den kann, wenn dies von mindestens zwei Dritteln der beteiligten hinter, daß der Respektlose es 50 Paar für insgesamt 12 500 Geschäftsinhaber beantragt wird und die Ortsbehörde dem Antrage vorgezogen hatte, inzwischen zu Mart. An Toilettenkleinigkeiten, stattgibt. Wie wenig die an sich längst notwendige und fällige Er sterben. Ein Arzt fonstatierte als Strümpfen, Schirmen, Parfums füllung dieses Verlangens an Reichstag und Bundesrat dazu anTodesursache Verhungern. und anderes werden 120000 Mark getan ist, den Achtuhrschluß in absehbarer Zeit für Großberbraucht. Berlin zu erreichen, zeigte sich in der Diskussion. Herr K. Lubert, Vorsitzender der Freien Vereinigung selbständiger Friseure, erklärte sich zwar damit einverstanden, daß eine gesehTiche Grundlage zur Einführung eines örtlich einheitlichen Schluffes Die Kaffenboten der Delmenhorster Jutespinnerei wurden an Wochentagen geschaffen wird; doch wolle seine Vereinigung nicht Freitag abend kurz vor 6 Uhr, als sie von der Bank Geld
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