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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volfsblatt.

Nr. 8.

Donnerstag, den 11. Januar 1894.

D

11. Jahrg.

Genossen Molkenbuhr verbessert. Dagegen wurden die von dem 1200-1500 M. Gehalt bringen; einige Stellen davon, etwa 25, Eine Reichsenquete über die selben beantragten Fragen nach dem Alter, nach der vorher bringen mehr. Diese Zahlen sprechen deutlich. Es sind also gegangenen Arbeitslosigkeit, nach den Einzelheiten der Wohnungs - kaum 25 Lehrer vorhanden, deren Gehalt ein gutes genannt Arbeitsverhältnisse der Kellner verhältnisse, nach den Strafgeldern u. s. w. einfach abgelehnt. werden darf, ein weiterer kleiner Bruchtheil ist knapp im stande, ist mittels schriftlicher, von der Polizei vertheilter Fragebogen In der Schönmalerei der Kellner- und Kellnerinnenverhältnisse sich mit einer Familie zu erhalten, während der weitaus größere über Weihnachten im ganzen Deutschen Reiche veranstaltet worden. that sich besonders der Zentrums- Abgeordnete Biehl als Kom- Theil mit einem wahrhaften Hungerlohn abgefunden wird. Jetzt mögen die Antworten wieder alle eingesammelt fein und zu betonen ist, weil sich die Chriftlich Sozialen neuer sogenannten Kulturstaat. miffionsmitglied hervor, was gerade hier ganz nüßlich Gerade das geringe Gehalt der Lehrer ist bezeichnend für unseren wir haben bis zu diesem Augenblick mit unserer Besprechung bings besondere Mühe um das Kellnerpersonal geben und gewartet, um nicht das Wenige, was bei der Sache herauskommen dasselbe in mehreren Städten thatsächlich für fromme Vereinigungen Welche Anstrengungen seitens der Unternehmer gemacht haben. werden, um dem Arbeiter sein geringes Recht zu verkümmern, G3 verdient ja auch Anerkennung, daß man sich auf das lang: Genoffen Molkenbuhr geschilderten Schlafstellenmißstände der geht wieder recht deutlich aus nachstehendem Fall hervor: Im jährige Drängen der Kellnerbewegung hin wenigstens jetzt noch Kellner und Kellnerinnen sehr hartnäckig; er behauptete, die Jahre 1890 entließ die Hessische Ludwigsbahn den Weichenwärter entſchloſſen hat, solche amtliche Feitstellungen der unbeschreiblichen große Sterblichkeit der Kellner sei eine Folge ihres unregel- Schmitt aus Bodenheim , welcher ſeit 1860 in ihrem Dienſte ge Mißstände zu versuchen, unter denen das gesammte Wirthschafts- mäßigen Lebens und gab dabei halb, zu verstehen, baran seien standen und weigerte sich, ihm Pension zu zahlen, weil or fich sie selbst schuld. Daß die Kellner im Interesse des Arbeiterstatistik, in der wir durch Genossen Molkenbuhr ver Ausgaben machen müßten( für Zeitungen und Aehnl.), tommt der Bahn zugezogen, operiren zu lassen. Durch Dr. Jourdan treten sind, hat die Sache etwas gefördert. Aber damit ist auch nach seinen Erfahrungen nur ganz vereinzelt" vor. Die Lage flagte Schmitt gegen die Bahn auf Pensionszahlung, so ziemlich alles Lob erschöpft, bas man dieser Reichsenquete ber Kellnerinnen dürfe in Süddeutschland nicht als eine be- bie Operation, welche der Kläger nicht machen laffen vor Gericht erklärten verschiedene Aerzte zeugeneiblich, zollen fann; immer wieder der alte bureaukratische Stiefel! In sonders ungünstige bezeichnet werden", denn manche" hätten Ginzelpunkten hat unsere Kritik gefruchtet; der Geist der neuen sich durch Fleiß und Sparsamkeit" soviel Geld erworben, daß würde den Kläger wieder diensttauglich gemacht haben. Das wolle, sei leicht und nicht gefährlich, die Operation Enquete ist aber derselbe, wie derjenige der verfehlten früheren. fie später einen anderen Lebensberuf ergreifen konnten, und was Das kann jetzt um so offener ausgesprochen werden, als sich der Schönfärberei noch mehr war. Die mitgetheilten Proben Landgericht Mainz und das Oberlandesgericht Darmstadt wiesen Genosse Molkenbuhr bei den Vorbereitungen der Erhebung die mögen die Kellner über ihre christlich- sozialen Freunde" auf- nun die Klage ab, da sich der Kläger nach früher ergangenen erdenklichste Mühe gegeben hat, zu retten, was zu retten war. flären! Entscheidungen des Reichsgerichts der angesonnenen Operation Tie bei C. Heymann in Berlin erschienenen Protokolle der Reichskommission für Arbeiterſtatiſtit"( Juni Juli 1893, 3 Stück) man nach den Erfahrungen bei den früheren Enqueten heute verlustig gegangen. Das Reichsgericht erklärte dieses Urtheil für Was somit bei der ganzen Eache herauskommen wird, kann habe unterziehen müssen, durch seine Weigerung sei er der Pension bringen den urkundlichen Beweis dafür. Der Reichskommission für Arbeiterstatistik war eine Dent schon voraussagen. Diese erste bureaukratische Erhebung wird unrichtig und verwies es an das Oberlandesgericht zurück. Die schrift des Reichskanzlers vom 15. Juni 1893 zugegangen, welche schäftigt find, an der Oberfläche ſtreisen, sie wird im Statistischen Klagen auf Schadenersatz ergangen, in diesem Falle handele es all' das Elend der Proletarier, die im Wirthschaftsgewerbe be- von den anderen Gerichten angeführten Entscheidungen seien bei die Kommission aufforderte, sich über eine Kellnerenquete gut. Bureau des Deutschen Reiches fein sauber bearbeitet werden und sich um Klage auf Erfüllung vertragsmäßiger Verpflichtungen. achtlich zn äußern. Der Vorsitzende und andere Mitglieder er- ergeben, daß einerseits allerdings manche" Mißstände vor- Das Oberlandesgericht verurtheilte nunmehr die Ludwigsbalz wähnen dieselbe in den Protokollen, mitgetheilt wird sie aber handen sind, daß aber andererseits" ſehr vieles von den dem Klageantrag entsprechend zur Pensionszahlung. Und dies vor beileibe nicht. Jedenfalls sollten nach dieser Denkschrift die Er-+++ Sozialdemokraten übertrieben" worden ist und daß die Ver von Rechtswegen! hebungen wieder durch Vermittlung der Polizeibehörden erfolgen. hältnisse lange nicht so arg liegen, als sie von dieser Seite" ge Der beste der Staaten. Die neueste Vakanzenliste für Hiergegen wandte sich Genosse Molkenbuhr ganz richtig schildert worden sind. Das wird uns natürlich nicht abhalten, Militäranwärter bringt wieder eine reiche Zahl von fetten au allererst. Er betonte, daß bei diesem Verfahren das immer wieder auf unsere Forderungen zurückzukommen, sowohl Stellen. Man sollte es nicht für möglich halten, aber es steht sich ergebende Bild keinen Anspruch auf besondere zu- im Interesse des Wirthschaftspersonals wie anderer Arbeiter- thatsächlich in der Liste: für die Stadt Limburg an der Lahn verlässigkeit haben könnte; es müsse eine andere Art der schichten, deren Verhältnisse untersucht" werden. Man wird wird ein Schuldiener für ein Jahresgehalt von 250 Mark ge Enquete ausfindig gemacht werden. Das veröffentlichte Protokoll dann Zusatzerhebungen veranstalten, hier kleistern und dort fleben fucht! Alle Achtung, das nennen wir nobel. Viele hohe Staats­ift viel zu lakonisch; Genosse Molkenbuhr wird den Herren schon bis man gründlich dazu mitgeholfen hat, daß alles beamte bekommen ebenso viel Tausend und haben dafür nur gefagt haben, daß Polizisten teine Leute sind, die Arbeiter- arbeitende Volt, auch die Kellner, als gewaltige unwiderstehliche einen krummen Buckel zu machen. Aber auch in anderer Hinsicht verhältnisse richtig beurtheilen können, daß die Ausfüllung schrift: Wacht in unserem Lager ist. Und dann machen wir die ist die Liste sehr lehrreich. Da wird gesucht: ein Stadt. licher Fragebogen eine ganz unpraktische Sache ist, und daß die Enqueten! E QUE Polizeibehörden, da sie gewohnheitsmäßig teine Berufsorganisation darum fragen, taum diejenigen Betriebe finden dürften, deren Verhältnisse vor allem der Aufklärung bedürften. Als die Er­hebung bereits im Gange war, also hübsch nach der Entschei­dung über diese wichtigen Vorfragen, hat sich ja sogar ein bürger­liches Blatt zu einer scharfen Kritik dieser Dinge aufgerafft. Die Münchener Allgem. 3tg." schrieb damals:

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Der Mann arbeitete und verdiente sich 1892 im:' Januar 1851/4 Std. à 23 41,61

Soziale Leberlicht. Arbeiterbudget. Eins der besten Mittel, der herrschenden Klasse den Nachweis zu erbringen, wie erbärmlich die Verhält " In diesen Tagen findet die von Reichswegen angeordnete nisse der Arbeiter im allgemeinen sind, muß seitens der Arbeiter statistische Erhebung über die Verhältnisse der im Kellnerberufe darin gesucht werden, daß sie ihre Ausgabe und Einnahme genau beschäftigten Personen statt und eine Wolfe von amtlichen Frage- buchen. Ein Tagelöhner, welcher 2 Jahre lang in einer Eisen­begen hat sich über jenen, dem Deutschen theuren Stätten, wo gießerei in Nürnberg gearbeitet bat, stellt der Münchner Bacchus und Gambrinus walten, entladen. Die Fragebogen Post " seine Aufzeichnungen zur Verfügung. enthalten 25 Fragen( viel mehr, mindestens 70 mit allen Unter­fragen! Red.)... Alles dies ist recht gut und hübsch ausgedacht, glücklich ist die Form( resp. das Formular) gefüllt"; aber wirds auch schön zu Tage tommen, daß es Fleiß und Kunst vergilt?" Nach dem Plan des Reichsamtes sollen die Frage­bogen für einen Theil der Betriebe von den Prinzipalen, für einen anderen von den Kellnern oder Kellnerinnen schriftlich beantwortet werden. Die armen Kellne rinnen! Wir fürchten, daß manche Hebe, gewohnt, den Bierkrug, nicht die Feder zu führen, bei dem Anblick der 25( 70) Fragen eine der tödtlichen Schrecken bekommen, manches minder zart angelegte Wesen über die neugierige Fragerei" in cinen hellen Zorn gerathen wird. Und doch befleißigt sich das Reichsamt einer anerkennenswerthen Diskretion; es fragt nur nach den persönlichen Verhältnissen, nicht nach den sonstigen

Pf.

Februar

März

2261/2 240

23

52,10

"

"

"

23

55,20

"

n

April

2028/4

28

46,63

#

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Mai

293

23

67,39

"

"

Juni

240

231/2

56,40

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Juli

297

231/2

69,78

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August 240

231/2

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231/2

56,87

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3061/2

231/2

72,03

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231/2

55,46

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1073/4

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231/2= 25,32

28163/4 Std.

September 242 Oktober November 236 Dezember

56,40

655,19 M.

Im November und Dezember mußte der Mann einige Male

Das Jahr 1893 gestaltete sich für den Mann folgender­

M.

175

30

Januar 192 Std. à 281/2 fg. Februar 282 240 März April 2773/4 Mai 2073/4 Juni Juli

- 45,12

281/2

"

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W

231/2

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231/2

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#F

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281/2

= 54,52 56,40 65,27 48,82

n

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231/2

26

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41,22 = 7,80

August 239 September 120 Oftober November 202 Dezember 104

26

=

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26

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142

25

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195

25

= 48,75

"

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25

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"

25

62,14

66,70

wachtmeister für 480 m., für Crone an der Brahe ein Magistratebote und Vollziehungsbeamter für 360 M. Dafür muß der Mann auch noch polnisch sprechen können. Bei dem Gesuche nach einem Hausdiener für das Landgericht I in Berlin heißt es: Die Behörde hat das Recht der sofortigen Angenommene hat dagegen 14 Tage

Entlassung, der vorher zu fündigen. Natürlich! Gegen eine Zahlung

von 108 m. läßt sich das Amtsgericht auch herbei, be fagtem Hausbiener eine standesgemäße Dienstwohnung zu über­lassen, für 27 m. liefert sie ihm sogar sein Brennmaterial und zahlen. Ob er für die Benutzung eines Klosets und für das für die Benutzung der Wasserleitung muß er jährlich 5 M. Recht, einen Hausschlüssel führen zu dürfen, auch noch seinen Beitrag abladen muß, steht nicht dabei. Für einen Sicherheits­beamten für Rebdorf leistet sich der Staat monatlich 46,50 M. Im Falle der Würdigkeit"( so steht da) erhält der Mann nach 3, 6, 9 und 15 Jahren Gehaltszulagen!

Ein Nachtwächter für Thorn soll 39 M. monatlich, ein Nachtwächter für Rappeln 30 und ein Lohnschreiber für ein Amtsgericht 20 und 30 m. erhalten.

des Kranten Versicherungsgesehes , vorbehaltlich der Höhe des Krankengeldes, genügen, ist folgenden Krankenkassen ertheilt worden: der Zentral- Kranken- und Sterbefasse der Tapezierer und verwandten Berufsgenossen Deutschlands in Hamburg ( E. H.), der Kranken- und Sterbekaffe der Tischler und im Tischlerfach beschäftigten Arbeiter für Hamburg und Umgegend( E. H.) in Hamburg , der Kranken- und Begräbnißkasse des Gewerkvereins der deutschen Schneider und verwandten Berufsgenossen( E. H.) zu Potsdam , der Kaufmännischen Krankenkasse von 1884 in Altona ( E. H.).

Sechs Kulis hat man in Dortmund , wie unser dortiges Bruderorgan mittheilt, von seiten der Stadtverwaltung zuni Straßenreinigen angestellt. Fehlt es dort an weißen Arbeitslosen oder soll bei den Schwarzen der Anfang gemacht werden mit der Fürsorge für alle Erwerbslofe? Die Opfer der heutigen Wirthschaftsordnung haben gewiß alle gleicher­Verhältnissen" der Labung spendenden Damen, auch nicht nach aussehen, verdiente aber beim Eiseinfahren 14,50 M. und hatte genügend Grund zu bezweifeln, daß die Stadtverwaltung sich maßen Anspruch auf Berücksichtigung. Wir haben indeß leider von diesem Gesichtspunkt leiten sie wird vielmehr die zweckmäßiger gewesen wäre, die Erhebung durch Vertrauens- einen Jahresverdienst von 669,69 M. Hiervon gehen ab für billigere Arbeitskraft gesucht und berücksichtigt haben. personen Männer und eventuell Frauen-, welche sich in den Kranken-, Alters- und Invalidenversicherung 14,56 M., für größeren Städten hätten finden lassen, oder durch persönliche Miethe 90 m., verbleiben 565,13 M. oder in 365 Theile pro Die Bescheinigung, daß sie den Anforderungen des§ 75 Einnahme der Betheiligten zu bewirken, lassen wir dahingestellt; Tag 1,55 m. zur Bestreitung sämmtlicher Lebensbedürfniffe, für bei diesem Anlaß hätte auch eines der wichtigsten Momente, einen Mann, Frau und zwei kleine Kinder. Die Frau hatte bei diesem Anlaß hätte auch eines der wichtigsten Momente, die Wohnungsverhältnisse der Wirthshaus- Bediensteten, näher feinen Verdienst, weshalb das Budget für den Kopf der Familie geprüft und durch Augenschein festgestellt werden können." pro Tag und Kopf 38 Pfg. betrug. Ein 3/2 Jahre altes Wenn man von dem schnoddrigen und findischen Ton dieser Kind starb, was eine Extra- Ausgabe von etwa 15 m. ver­Auslaffung absicht( bürgerliche Blätter fönnen ja nun einmal ursachte. Arbeiterfragen nicht ernst nehmen!), so wird hier von der Bourgeoisfeite genau derfelbe Zweifel und Tadel erhoben, der maßen: von jeher für uns das Erste und Letzte diesen verfehlten Enqueten gegenüber war. Aber man will es nicht besser machen! Ob­gleich der badische Fabrikinspektor in der Sigung der Reichs­Die Opfer des Bergbaues. Der soeben veröffentlichte fonimiffion vom 3. Juli mittheilte, daß sich bei der ähnlichen Bericht des Allgemeinen Knappschaftsvereins über Müllerenquete in Baden nicht weniger als 60 Prozent der schrift­den Bezirk Dortmund weist uns in Zahlen nach, wie un­lichen Fragebogen als ungenügend beantwortet" herausgestellt geheuer groß die Opfer sind, welche alljährlich von der Arbeit hätten( ein Wunder!), ein Argument, das von Dr. Wörishoffer der Bergbau- Jndustrie gebracht werden. Der Ober- Bergamts­feltsamerweise für das schriftliche Verfahren gebraucht wurde, Bezirk Dortmund umfaßte im Jahre 1893 213 Betriebe gegen blieb man hübsch auf der platten Straße der Bureaukratie, ftatt sy 210 im Vorjahre. Es gelangten im ganzen 15 726 Unfälle endlich einmal die einzig richtige, lebendige mündliche Befragung zur Anmeldung, 1831 mehr, als im Jahre 1892. Unter von vornherein zu beschließen, redete die Zeit unnütz todt mit diesen hatten 451 tödtlichen Ausgang und 2338 waren schwere Betrachtungen über die Benutzung der Post und geschlossener Verlegungen, gegen 379 bezw. 2164 im Jahre 1892. Die Zahl Umschläge für die Fragebogen und lehnte den Antrag Molfen­der Todesfälle durch Wetterexplosionen hat um buhr, ein anderes Verfahren als die polizeiliche Vertheilung genommen. Die Zahl der Todesfälle hat sich erheblich gesteigert schriftlicher Fragebogen zu beschließen, einfach ab. Dem Küchen- y) midag 23461/2 Std. infolge der drei großen Schlagwetter- Explosionen am 1. Februar personal ging es ebenso wie dem mündlichen Verfahren. Es Für Miethe zahlte der Mann 1893 nur noch 60 m., für auf Zeche" General Blumenthal" mit 20 Todten, 7 schwer und wurde beiseite geschoben, weil man dann noch mehr Fragebogen Kranken-, Alters- und Invalidenversicherung 15,60 M., so daß 10 leicht verlegten, am 18. August auf 3eche König Ludwig" hätte ausgeben müssen, obgleich sich einige Kommissions: eine Jahreseinnahme von 497 Mark 54 Pfennige verblieb mit 10 Todten, 8 schwer und 2 leicht Verlegten, und jener großen mitglieder beinahe lieber für diese Papierfluthen ent- oder in 365 Theile pro Tag 1,35 M. oder pro Kopf und Tag Katastrophe auf Schacht Kaiserstuhl " der Beche Westfalia", bei schloffen hätten, als für ein kontradiktorisches Verhör 34 Pf. Von dieser Summe soll nun Nahrung, Kleidung, Heizung, welcher 62 Bergleute getödtet, 7 schwer und 8 leicht verletzt nach englischem Muster, das allen Fragebogen- Ver- Steuern u. f. w. bezahlt werden. wurden. Für eine Zeitung, ein Auch im allgelaufenen Jahre war die Zahl der legenheiten ein Ende gemacht hätte. Als einziges Ergebniß Buch wird kaum etwas übrig bleiben. Bricht dann Rentenansprüche wegen angeblich durch Betriebsunfall ent der Molkenbuhr'schen Anregungen ist zu verzeichnen, daß den ein unvorhergesehener Unglücksfall über die Arbeiterfamilie standener Bruchleiden noch erheblich. Von 109 Fällen wurden Betheiligten die Zusicherung geworden ist, es solle polizeilicher- herein, eine Krankheit, ein Todesfall, wird der Mann arbeitslos, 108 als nicht entschädigungspflichtig zurückgewiesen und nur seits aus der durch den Inhalt der Fragebogen etwa erlangten dann tritt an Stelle des langsamen Verhungerns die akute ein Fall als rentenberechtigt anerkannt. Die Verwaltungskosten Kenntniß von Ueberschreitungen der Polizeistunde kein Anlaß zu Hungersnoth, und zwar vom ersten Tag der Arbeitslosigkeit an, beliefen sich auf 168 411,29 M., gegen 175 054,23 M. im Vor­strafrechtlichem Einschreiten genommen werden. Was das helfen benn der Verdienst hat immer nur gerade hingereicht, den Hunger jahre. Die Aufwendungen für das Heilverfahren betrugen wird! In Berlin hat man nun nach polizeilichem Befinden gauze zu stillen. Aber selbst, wenn der Mann weiter in Arbeit bleibt, 235 328,33 m. gegen 157 326,67 M. im Jahre 1892. Die Ge­hundert, in Leipzig anscheinend noch weniger, in Breslau in sechs, so bedeutet das Leben der Nermiten doch weiter nichts als ein fammtsumme der gezahlten Unfallentschädigungen läßt sich vor in Frankfurt a. M. nur in zwei Polizeirevieren, in München nach Begetiren. Wie das alte Jahr beendet, so beginnt für sie das Abrechnung mit der Post noch nicht ziffernmäßig feststellen. Zur einer Linie(!!), die man mit dem Lineal auf dem Stadtplan zog, neue, aus einem Jahre hungern sie sich hinüber in das andere. Anweisung gelangten 2 543 777,75 m. gegen 2 116 151,22 M. im Fragebogen vertheilt, und in den kleineren Orten mag es Das sind die Aussichten eines heutigen Lohnftlaven. Jahre 1892, also etwa 20,2 pet. im abgelaufenen Jahre mehr. noch schöner hergegangen sein. In Berlin und Leipzig haben die Die Gesamintumlage einschließlich Verwaltungskosten und Ein­Reliner bereits eingesehen, daß sie beinahe so weit sind als vor- Zur Lage der Volksschullehrer. Die Lehrergehälter im lage zum Reservefonds beläuft sich auf 3 729 700,14 W. gegen her, und sie haben infolge dessen vollständigere Erhebungen durch Großherzogthum Oldenburg sind nach Angabe des Schul- 3 349 322,55 M. im Jahre 1892, also 380 377,59. oder etwa die eigenen Organisationen beschlossen. Es ist eine Lust, Sozial- blatt" so dürftige, daß man verwundert fragen muß, wie es 11 pt. mehr. An 136 Wittwen wurde eine Gesammt- Abfindungs­statistit zu treiben mit der Reichskommission für Arbeiterstatistit! möglich ist, daß für derartige Stellen sich überhaupt noch Lehr- summe von 91 043,47 M. oder im Durchschnitt für jede wieder­Was sodann den vom Reichsamt des Innern entworfenen fräfte finden. Nebenlehrerſtellen II. Klasse sind 128 vorhanden, verheirathete Wittwe 669,48 m. gezahlt, 1892 betrug die Zahl Fragebogen selbst anbetrifft, so mußte er in der Kommission sehr davon gewähren 53 ein Baargehalt von 95 M., 75 ein Baar - der abgefundenen Wittwen 122 mit einer Abfindungssumme von e: heblich abgeändert werden. Beispielsweise handelte er, obgleich gehalt von 315 M. Nebenlehrerſtellen I. Klaffe find 48 vor: 78 902,88 W., auf jede entfiel somit im Durchschnitt 646,72 M. derselbe Jehler schon bei der Handelsenquete gemacht worden war, handen. Auf der Geeft sind 103 Hauptlebrerstellen, die theils Ferner wurden 10 Ausländer mit 6186,77 M., im Durchschnitt uriprünglich nur von der regelmäßigen Arbeitszeit, nicht von der 700 oder 750 m., theils 800 oder 870. bringen, höchstens jeder mit 618,67 M. abgefunden, gegen 1892 18 Ausländer mit dem eberarbeit; die Lohnabzüge waren nur sehr unvollständig be aber 900 W. baar, vorhanden; in der Marsch 99 Hauptlehrer Gesammtbetrag von 12 654,04 m. und durchschnittlich 974,16 M. ridfichtigt u. f. w. Das wurde wesentlich auf Betreiben des stellen mit 1000-1200 m. 83 Organistenstellen sind da welche Rentenberechtigt waren am Schluffe des Jahres 1898 1081

50,50 = 26,-

573,14 M.

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75 zu