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» 525. 30 1.*,« z. Seilte des DrMs" Kerlilm UlilksblR heute flrbcitslcfigkeit und flrmenverwaltung. Es war für jeden Klarsehenden selbstverständlich, daß durch größere Arbeitslosigkeit auch die Armenverwaltung mehr als bisher in Anspruch genommen werden würde. Ist auch der Weg zum Armenvorsteher ein schwerer, so bleibt doch manchem Familienvater kaum eine andere Wahl, als den oft mit Demütigungen aller Art verknüpften Gang anzutreten. Neben verständigen Armenvorstehern haben wir in Berlin auch recht unverständige� die nicht das geringste Verständnis für die Lage von arbeitslosen Menschen haben. Ja, es gibt Vorsteher und ihre Zahl ist nicht einmal klein, die schnell geneigt find, in einem Arbeitslosen einen Menschen zu sehen, der nicht arbeiten will. Das sind jene Leute, die da meinen:Wer arbeiten will, bekommt schon Arbeit". Nur kommen sie in schwere Verlegenheit, wenn sie einen Weg angeben sollen, wie und wo Arbeit zu erlangen ist. Um zu zeigen, welcher Austastung manche Armenvorsteher huldigen, wollen wir ein besonderes Beispiel anführen. Ein Metallarbeiter. längere Zeit arbeitslos, konnte die Miete nicht bezahlen und wendete sich deshalb an den Armenvorsteher seines Bezirks um Hilfe, da er exmittiert wurde. Diese Hilfe wurde ihm insofern zuteil, als der Armenvorsteher Seegert von der 59. Armenkommission in der Skalitzer Str. 59b ihm einen Schein nach dem städtischen Obdach gab,, der folgenden Wort- laut hatte: Berlin , den 2. Dezember 1913. An das Städtische Obdach Der Schlosser Max M...., geb. 15. 8. 87. verheiratet, 1 Kind, und 1 Kind im Krankenhause, wohnhaft seit 1. Oktober 1913 Lübbener Straße 9, Hof HI, hat von uns mehrmals Unterstützung erhalten. Er sowie Frau haben keine Lust zur Arbeit, da er angibt, seit Juli noch keine Arbeit gefunden zu haben. Er verlangte heute wiederum im energischen gebieterischen Ton. daß er 19 Mark für Miete haben will. Wir lehnen jede bare Unterstützung ab, da er arbeitsscheu ist und bitten denselben einstweilen im Stadt. Obdach aufzunehmen, da er die Wohnung räumen muß und keine Wohnung gefunden hat. 59. A.C. (Siegel) Metzdorf. Seegert. UnS wurde das Schreiben vorgelegt und wir unterzogen uns der Mühe einer Nachprüfung über die Behauptung der Arbeitsscheu. Auf Grund der uns vorgelegten Arbeitszeugnisse stellten wir fest, daß der Schlosser gearbeitet hat: Vom 22. Juli 1999 bis 25. April 1910. Vom 19. Mai 1910 bis 11. August 1910. Vom 25. Oktober 1910 bis 14. Januar 1911. Vom Februar 1911 bis 4. Juli 1913. 12. September 1913 bis 1. Oktober 1913. 20. Oktober 1913 bis 1. November 1913. Und ein solcher Mann, der diese Zeugnisse auf- weist, wird von dem Armenvorsteher als Arbeitsscheuer gestempelt und ihm bare Unterstützung verweigert. Das ist ein Steckbrief, wie er schlimmer nicht gedacht werden kann. Eine schwerere Beleidigung für einen Arbeiter, der nach besten Kräften sein Brot verdient hat, ist gar nicht denkbar. Dazu kommt die arge Bemerkmig über die Frau, die keme Lust haben soll, zu arbeiten. Diese Frau ist seit acht Monaten schwanger und dürfte bald niederkommen. Diese Sache zeigt einmal, wie oberflächlich Recherchen aus- geführt und wie leichtfertig ehrliche Arbeiter als arbeitsscheu erklärt werden. ES fehlt nur noch, daß gegen solchermaßenArbeits- scheue" daS Nährpflichtigengesetz in Anwendung gebracht und der so gestempelte Arbeitsscheue ins Arbeitshaus verwiesen wird. Durch Vermittelung des zuständigen recherchierenden Stadt- verordneten ist dieser Steckbrief zurückgenommen und ein anderer Schein für das Obdach ausgestellt worden, der die ominöse Kenn- zeichnung nicht enthält. Das ist ein Einzelfall, der uns gerade be- kannt geworden ist. Er zeigt aber, welche Austastung über Arbeits- scheu unter manchen Leuten in den Armenkommissionen und bei manchen Armenvorstehern vorhanden ist. Es wäre eine dankbare Aufgabe des Leiters der Armen- Verwaltung, angesichts der durch die Arbeitslosigkeit hervorgerufenen besonderen Notstände, die Armenkommissionen darauf hinzuweisen, schnell und wirksam Hilfe zu leisten. Wer schnell gibt, gibt doppelt. Gerade durch schnelle und reichliche Hilfe kann verhütet werden, daß der Notleidende dauernd der Stadt zur Last fällt. Partei- Hngclegcnbcitcn. Erster Wahlkreis, Hansaviertel . Heute Mittwoch, abends 8'/, Uhr, bei Drechsler, Altonaer Str. 20: Vortrag des Genossen Dr. Alfred Bernstein. Zweiter Wahlkreis(Friedrichstadt ), Hl. Abteilung. Mittwoch. den 10. Dezember: Zahlabend. Westliche Hälfte bei Rathmann, Wilhelmstr. 118, Vortrag des Genossen Tetzlaff:Wohin geHort unsere Jugend". O e st l i ch e Hälfte bei Witwe Angustin, Oranienstr. 103.* 1 Z ahlnacht: abends'/z12 Uhr. Geschäftsbericht. 9 Ä wrm0en-T: Donnerstag früh 5 Uhr. 1. Geschäftliches. 2. Vortrag des Genosten Ingenieur. R. Woldt über:Amerikanische Ausbeulungsiysleme ,n Deutschland ". Alle Mitglieder erwartet Der Vorstand. , Dritter Kreis. 9. Abteilung. Für den Bezirk 248 findet der Zahlabend von jetzt ab bei Hoffmann, Michaelkirchstr. 23, statt. Reukölln. Wir machen auf die Bücher- und Wandschmuck-AuS- stellung. die am Sonnabend eröffnet wurde, aufmerksam und bitten die Genossen und Genossinnen, insbesondere die Zahlabendleiter, für regen Besuch derselben zu agitieren. Die Ausstellung, die sich in den beiden oberen Sälen des Bartschschen Lokals, Hermannstr. 49, be- findet, ist geöffnet an den Wochentagen von ö'/z bis 9 Uhr abends, an den Sonntagen von nachmittags 3 bis abend« 9 Uhr. Der Bildungsausschuß. Steglitz - Die neue Einteilung der Abteilungen tritt erst im Januar in Kraft, heute nur Zahlabende. Treptow -Laumschulenweg. Morgen Donnerstag, abends 7'/z Uhr: Wichtige Flugblaitverbreitung von den Bezirkslokalen au«. Friedrichshagen . Donnerstag, den 11. Dezember, abends S1/* Uhr, im Eiskeller Friedrichstr. 96/97: Volksversammlung. Tagesordnung; .Säbelherrschaft und Militärdiktatur über dem Volke." Referent Reichsragsabgeordneter Max Cohen . Schmararndorf. Heute Mittwoch, abends 8'/, Uhr: Mitglieder- Versammlung bei Goetich(Waldkater), Warnemünder Slr. 1415. Die Genossen werden ersucht, ihre Verbandsbücher mitzubringen. Zeuihen-Miersdorf. Heute Mittwoch: Mitgliederversammlung des Wahlvereins in MierSdors bei Krüger. Tagesordnung: 1. Be- ncht der Delegierten und Abrechnung vom Stiftungsfest. 2. Weih- nachtsfeiet, z. Parteiangelegenheiten und Verschiedenes. * m?"'anicke. Heute Mittwoch, abends 8 Uhr: Zahlabend. 1. Bezirk bei Henschel, Grünauer Straße; 2. Bezirk bei Bahr, Köpe- : Zahlabend für nicker Straße; 3. Bezirk(Ortsteil Falkenberg) bei Meier, Straße am Falkenberg. Eichwalde . Heute abend pünktlich 8>/z Uhr bei Witte: Wahl° v e r e i n s v e r s a m m l u n g. Tagesordnung: 1. Berichte. 2. Vor- trag deS Genossen M o l k e n t h i n:Die Borgänge in Zabenr". 3. Vereinsangelegenheiten. Berlin -Buchholz . Heute Mittwoch findet statt des Zahlabends eine außerordentliche Generalversammlung bei Kähne, Berliner Straße 39, statt. Es stehen einige Wahlen und andere wichtige Abstimmungen auf der Tagesordnung. Mitgliedsbücher legitimieren. Röntgenthal, Zepernick , Buch. Der Zahlabend für Röntgenthal, Zepernick findet am Donnerstag, den 11. und der für Buch am Sonnabend, den 13. Dezember, abends S'/j Uhr, in den bekannten Lokalen statt. Lerlimr Nacbricbten* Unsere Museen. Berlin ist reich an Museen und wissenschaftlichen Instituten, die zum größten Teil unentgeltlich zugänglich sind. Was in den Museen an bildenden Werten aufgespeichert ist und in welchem Maße dadurch das spezielle und allgemeine Wissen erweitert werden kann, kann nur der ermessen, dem es ver- gönnt war, an den genannten Stätten viele Stunden ver­bringen zu können. Bei der Mannigfaltigkeit der angesammelten und aus- gestellten Schätze wird auch der, welchen nur bestimmte Ge- biete interessieren, auf seine Kosten kommen, da es sich ja hier um ganz konkrete Dinge handelt, die auch für den weniger Interessierten einen Allgemeinwert haben. Vor allem sind es das Geologische und das Verkehrsmuseum, Jnvalidenstr. 41- bezw. 51, welche auch dem Arbeiter für seine praktische Tätig- keit mannigfaltige Anregungen geben. Dasselbe kann von deni sehr reichhaltigen Museum für Meereskunde gesagt werden. Hier sind es besonders die einzelnen im Modell vorhandenen Schiffstypen, die dem Beschauer eine klare Vor- stellung von dem früheren und gegenwärtigen Stande der Schiffstechnik geben. Von weiterem Interesse sind die ver- schiedcnen, oft sehr komplizierten Instrumente der Tiefsee­forschung und die Einrichtungen für den Sicherheitsdienst. Auch das Kunstgewerbc-Muscum hat für weite Kreise großes Interesse, da hier kunstvolle Arbeiten mit einer jähr- hundertelangen Vergangenheit ihren Ehrenplatz gefunden haben, die um so beachtenswerter sind, da man sie mit ver- hältnismäßig primitiven Hilfsmitteln verfertigt hat. Weniger von Nutzen"für die praktische Tätigkeit als für die Allgemeinbildung ist das alte und neue Museum am Lustgarten, das Naturkunde-Museum Jnvalidenstr. 43 und das Märkische Museum Wallstr. 50/54. In ersteren werden uns die Sitten und Gebräuche sowie die religiösen An- schauungen und die Kunst des Altertums wie auch der Neu- zeit vor Augen geführt. Im Museum für Naturkunde sind es die riesigen Skelette der Urtiere, die uns in Staunen ver- setzen, die man aber im Verhältnis zu den neuen Funden, die man in Ostafrika gemacht hat, klein nennen darf. Die bereits einzeln ausgestellten Knochen verraten uns die Riesenhaftigkeit jener Urtiere, und für die größten Exemplare reicht die Länge der Halle bei weitem nicht zu. Neben diesen urzeitlichen Resten werden wir hier bekannt ge- macht mit den gesamten einheimischen und fremden Tieren, von denen manche gar wunderlich aussehen. Die Eigentümlichkeiten der engeren Heimat finden wir im Märkischen Museum. Hier ist alles zusammengetragen, was man an Funden in der Mark Brandenburg gemacht hat. Be- sonders Berlin ist mit sachlichen und bildlichen Erinnerungen an die letzten Jahrhunderte stark vertreten. Für den Arbeiter besonders wichtig ist dieAusstellung für Arbeiterwohlfahrt" in Charlottenburg , Frauenhofer Straße 11/12. An zahlreichen Maschinen und sonstigen Arbeitsmitteln, mit denen der Arbeiter täglich umgehen muß, wird gezeigt, in welcher Weise sich durch Schutzvorrichtungen geeigneter Art und andere Maßregeln zahlreiche Unfälle ver- meiden lassen. Wichtig sind auch die Einrichtungen in hygienischer Beziehung und die Erklärungen über die Zu- sammensetzung der Nahrungsmittel und ihrem prozentualen Gehalt von Eiweiß, Fett usw. Alles in allem eine Aus- stellung, deren Besichtigung nur jedem empfohlen werden kann. Für reine künstlerische Betrachtungen kommt für alte Malerei dasKaiser-Friedrich-Museum" und für die neua Malerei die Nationalgalcric in Betracht. Hier empfiehlt es sich. sich mit einem Führer zu versehen, mit dessen Hilfe eine leichtere Orientierung möglich ist. Neben diesen wichttgsten Museen sind noch zu nennen das Postmuseum, Leipziger Str. 16/18, das Rauchmuseum (Bildhauerarbeiten), Klosterstraße 76, das Völkerkunde-Museum, Königgrätzer Straße 120, und das Museum für deutsche Volks- trachten mnd Volkskunde, Klosterstraße. Es ist also in den Berliner Museen eine geradezu un- ermeßliche Fülle von Anschauungsmaterial aus allen Wissens- gebieten ausgestellt und es ist nur zu wünschen, daß recht viele davon Gebrauch machen, da alle Vorbedingungen dazu vorhanden sind._ Ein sehr schlechtes Urteil über die Polizeihunde fällt imBerliner Lokal-Anzeiger", der sich seiner Zeit entsprechend seiner Lobhudeltendenz gewaltig für die Polizeihundenase ins Zeug gelegt hatte, nun auch Dr. Th. Zell, der Direktor des Zoologischen Gartens. Er bestätigt im großen und ganzen, was schon der Polizei- leutnant Most gesagt hat, daß nämlich die Leistungen der bisher ab- gerichteten Polizeihunde außerordentlich mäßige und die über- schwänglichen Erwartungen, welche die Polizeibehörden an diese mit so verfrühtem Enthusiasmus ins Leben gerufene Ein- richtung knüpften, enttäuscht worden sind. ES sei, so sagt Polizeileutnant Most, noch nicht gelungen, die Hunde spurenrein zu machen; ferner nicht, die Hunde zu veran- lassen, nach Witterungnahme einer ihnen unbekannten menschlichen Witterung die gleiche menschliche Witterung irgendwie zu kenn- zeichnen. DaS Ausarbeiten einer 5 bis 6 Stunden alten Spur bereite den Hunden in den allermeisten Fällen schon erhebliche Schwierigkeiten. Wenn Führer von Polizeihunden mehr behaupten, so sei das Uebertreibung und ein Beweis, daß sie von den Fähig- ketten des Hundes keine Ahnung haben. Um die dm Polizei- Verwaltungen und besonders dem Minister des Innern wohl sehr -Berlin . unbequemen Erklärungen deS Polizeileutnants Moit, der auch Bor« steher der Polizeihund-Zuchtstation bei Strausberg ist, nach- zuprüfen, haben dann auf ministerielle Anordnung unter Teil- nähme hoher Beamter mehrfach Versuche stattgefunden, und bei ungefähr fünfzig Priifungsversuchen hat sich in jeder Hinsicht die Richtigkeit der Feststellungen des Herrn Most über die Spürfähigkeit ergeben. Dazu bemerkt Direktor Dr. Zell, es sei merkwürdiger- weise bei den Prüfungsberichten die Hauptsache auSgekafien worden, nämlich die Angabe des Ortes, an dem die Prüfung vorgenommen wurde. Jeder Tierkenner wisie, daß ein Hund mit semer Nase in der Großstadt nichts leisten könne. Die Unmenge der Gerüche, die auf ihn einstürmen, macheZ es ihm unmöglich, eine einzelne Ausdünstung zu verfolgen. Weil diese Grundregeln sogar den meisten Prüfungsrichtern ganz unbekannt sind, des- halb seien die Prüfungsergebnisse häufig gleich Null, zum Er- staunen der Führer und der Polizeihundbewegung. So müffe man zu denr Schluß kommen, daß die Prüfungen, wie sie heute abgehalten werden, so gut wie gar nichts beweisen. Deshalb solle man aber die Leistungen des Polizeihundes, die bisher überschätzt warm, auch nicht gleich kleinmütig unterschätzen. Wenn die Prüfungen irgend- einen Wert beanspruchen, so dürfen sie nach der Meinung des Dr. Zell nicht in Berlin abgehalten tverden, etwa gar auf dem Hofe eines von den Ausdünstungen unzähliger Menschen erfüllten Dienst- gebäudes. Die bisherigen Versuche mit Polizeihunden haben ein schönes Stück Geld verschlungen, das also auf Generalunkosten anscheinend wieder mal zum Fenster hinausgeworfen wurde. Am interessantesten ist die Bemerkung des Dr. Zell, daß die Polizeihunde in der Groß- stadt keinerlei Spürwert haben. Die PolizeihAndstation in der Magazinstraße ist also gänzlich überflüssig. Wird es nun aufhören. daß Kriminalbeamte mit ihren Renommierkötern provozierend durch die Berliner Straßen ziehen?_ Tic Wahlen zum Kaufmannsgericht finden für Handlungsgehilfen am Sonntag, den 15. Februar" 1914, für K a u f l e u t e am Mittwoch, den 18. Februar statt. Die Wählerlisten für die Kauflcute (Arbeitgeber) werden vom Donnerstag, den 8. Januar, bis Mittwoch, den 14. Januar 1914, zur öffentlichen Einsicht- nähme ausgelegt. Für die Arbeitnehmer werden Wählerlisten nicht aufgestellt.__ Die Post in Grost -Berlin zu Weihnachten und Neujahr. Für die Post an Weihnachten und Neujahr sind im Ober- Postdirektionsbezirk Berlin folgende besondere Anordnungen getroffen Ivorden. Am Sonntag, den 21. Dezember, bleiben die Paketannahme- und Ansgabeschaltcr von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags geöffnet. Am 25. Dezember werden die Paketausgabestellen wie Werktags offen gehalten. Es findet auch am 25. Dezember sowie am Neujahrstage eine einmalige Geldbestellung im Orte statt. Pakete werden nicht nur an den beiden Wcihnachtsfeiertagen, sondern auch am Sonntag, den 21. Dezember, bestellt. In Berlin , Berlin- Schöneberg, Berlin -Wilmersdors und Charlottenburg findet die Bestellung von Paketen auch schon am Sonntag, den 14. Dezember, statt. Sic ruht dagegen überall am Neu- jahrstage._ Bebauungsplan für städtisches Gelände i« Treptow . Wie bekannt, schweben beim Magistrat Berlin Erörterungen. das große, der Stadtgemeinde Berlin gehörige Gelände in Treptow in einer der modernen Anschauung entsprechenden Weise auf- zuschließen. Die Beratungen über die Aufstellnng eines BebauungS- planes haben damit begonnen, daß in der gestrigen Sitzung der Grundeigentumsdeputation der Bebauungsplanentwurf über den sogenannten Berliner Ortsteil, daS ist den Berlin zunächst belegenen Ortsteil, vorgelegt und darüber Beschluß gefaßt worden ist. Ueber die Ausschließung deS im mittleren Orlsteil von Treptow belegenen Baugeländes, das sich zum größten Teil im Eigentum der Stadtgemeinde Berlin befindet, hat gleichfalls eine Prüfung bereits eingesetzt. Insbesondere werden die auf Ersuchen des Magistrats von Eberstadt und Janssen gelieferten Entwürfe eines Bebauungsplanes demnächst dem Magistrat zur Beratung und Be- schlußfassung vorgelegt werden. DaS zwischen Landsberger Straße und Landwehrstratze belegene städtische Baugelände soll bis auf weiteres als Eislausbahn und Sportplatz vermietet werden. Verlängerte Einfnhrerlaubnis für rusfifches Fleisch. Auf den Antrag des Magistrats hat der Minister für Landwirt- schaft, Domänen und Forsten die der Stadt Berlin erteilte Einfuhr- genehmigiing für russisches Rind- und Schweinefleisch in dem bis- herigen Umfange und unter den bisherigen Bedingungen bis zum 3t. März 1914 verlängert. Der Minister setzt aber dabei voraus, daß die Einfuhr von dem Magistrat werde eingestellt werden, sobald sich ergebe, daß nach dem Preisstande des einheimischen Fleisches ein Verkauf des russischen Fleisches zu einem nennenswert billigeren Preise nicht möglich ist. Richtiger wäre schon, wenn ganz allgemein die Grenzen geöffnet würden.___ Ein Fuhrwerk in die Spree gestürzt. Aus einem eigenartigen Anlaß wurde die Feuerwehr gestern früh nckch dem Grundstück Köpenicker Straße 33 gerufen. Dort war ein zweispännigeS Arbeitsfuhrwerk in die Spree gestürzt. Die Feuerwchrmannschaften machten sich sofort ans Rettungswerk. und es gelang auch nach vielen Bemühungen, die beiden Pferde mit Hilfe von Tauen und Holzbohlen gesund aus dem Waffer zu ziehen. Der Wagen wurde einstweilen im Wasser liegen gelassen und die Strombauverwaltung sperrte die Unfallstelle ab. Im Laufe des Tages sollte auch der Wagen wieder an Land gebracht werden. Der Kutscher deS Fuhrwerkes konnte sich im letzten Moment durrb einen Seitensprung in Sicherheit bringen und vor einem kühlen Bad be- wahren._ Aus der Armendirektion. Auf Antrag deS BormundschastsamteS der Stadt Berlin . ihm einen Fonds zur Gewährung erstmaliger llnterstütziing für uneheliche Kinder zu überweisen, wurde beschlossen, dem Amte bis zum 31. März 1914 300 M. zur Verfügung zu stellen und die Frage im übrigen einem Ausschuß zu überweisen. «Reiche Arme." Von Zeit zu Zeit wird in der bürgerlichen Presse berichtet, daß irgendein Almosenempfänger gestorben sei und man in seinem ärnr- lichen Nachlaß eine größere Summ« Geldes versteckt gefunden Hab«.