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Hr. 326. 30. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- und Gewerkschaftsgenoffen!

Denkt an die Weihnachtsbescherung der Arbeitslosen und ihrer Kinder.

Liefert so schnell als möglich die Listen ab. Schnelle Hilfe ist doppelte Silfe.

Sonst sind wir nicht in der Lage, die Wünsche und An­forderungen unserer arbeitslosen Genossen rechtzeitig und ordentlich erledigen zu können.

Die Veröffentlichung über die Eingänge wird von jetzt an täglich im Vorwärts" erfolgen.

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Es gingen ferner ein: Metallarbeiter bei Moedes 10,-. Arbeiter der Firma Rauschenberger Arbeiter der Firma Rauschenberger 15,- Arbeiter bei Stoeble 18,75. Arbeiter bei Matthes u Schwabe 20,40. Arbeiter bei Gebr. Lipke 10,50. Tischlerei Strud 12,-. Reederei Kahnt u. Herger 50,-. Dr. Ch. Schöneberg 30,- Ererierstraße 6" 77,-. Dr. Alfred Bernstein 20,-. Franz Loeper 20. A.-G. Gladenbed Abt. Müller 10, A. Schulze u. Engler 3,- Verband der Sattler u. Porte­feuiller, Drtsverwaltung Berlin , auf Listen 300,05. Verband der Buchbinder Ortsverwaltung Berlin 1000,- Verband der Schneider auf Lifte 4617 21,15. 4622 5,60. 4638 47,-- 4675 8,50. 4678 15,85. 4680 5,10. 4681 10,15. 4682 2,25. 4686 57,60. 4687 25,30. Staufmännische Angestellte der Bor­wärts" Buchdruderei 147,50. Verband der Töpfer, Filiale Berlin 500,-. Berband der Buchdrud Hilfsarbeiter, Ortsverwaltung Berlin 500,- Ber­band der Handlungsgehiljen, auf Liſten 129,10. Von den Angestellten des Fabritarbeiterverbandes auf Lifte 3100 101,25. Rifte 3002 Magnesia- Wert Weißensee 22,60. Lifte 3005 Spritfabrik M. W. Müller 19,35. Riste 3007 Büstenfabril Baschwitz 8,35. Liſte 3008 Baschwiz 18,25. Lifte 3054 Farben fabrik Gebr. Schmidt 9,50. Lifte 3056 Gummifabrit Herz 24,75. Lifte 3060 Gummi- und Stabelwerk Dr. Cassierer 35,35. Liste 3062 Norddeutsche Gummifabrik 14,05. Liste 3088 Schallplattenwert Nigrolit", Weißensee 35,60. Lifte 3089 Schallplattenfabrik Odeon", Weißensee 12,85. Liste 3090 Kunststein- Werke Roßberg u. Co. 12,50. Abteilung Schleiferei bei Dewitt u. Herz 16,- Tischlerei Joneleit 11,80. Tischler und, Polierer bei Grünthal, Passow u. Co. 17,-. Angestellte bei Lauermann 8,50. Liste 5 Arbeiter bei Schwabe u. Co. 12,50. Arbeiter bei R. Thiele 4,50. Arbeiter bei Bliesener 11,50. Angestellte der Innungskrantentasse

7574 2,70. 7584

4754 Eller 10,-. 4755 Suth 3,50. 4756 Leder u. Laudien 12,50.

Gewerkschaftliches.

Donnerstag, 11. Dezember 1913.

mission, welche bei Herrn Garbisch vorstellig war, erklärte der­selbe rundweg, daß er mit der Organisation keinen Tarif ab­schließen werde. Organisierte Gesellen stellt Herr Garbisch

Gewerkschaftsmitglieder find läftige nicht ein, sondern nur solche, welche dem gelben Bunde ange­

Ausländer.

Seit einiger Zeit versucht der Glasarbeiterverband im Glazer Bezirk in Schlesien die dort au Tausenden beschäftigten Glasarbeiter für die Organisation zu gewinnen. Die Er­folge blieben nicht aus. Die Glasschleifer im dortigen Be­zirk sind zum großen Teil Oesterreicher und vielfach auch schon

in Desterreich organisiert gewesen, so daß die Führung der Bewegung ihnen zufiel.

Obgleich die Bewegung kaum begonnen hat, werden schon Versuche gemacht, um die junge Organisation im Reime zu ersticken. Der kaum gewählte Vertrauensmann, ein sehr ruhiger Mann, erhielt seine Ausweisung als lästiger Ausländer. Womit mag der Mann sich wohl lästig" ge­macht haben?

Keram- und Steinarbeiterverband im Glazer Bezirk darauf Seit einigen Monaten geht übrigens auch der chriftliche aus, Mitglieder für sein Organisationchen zu gewinnen. Ob­gleich die Herrschaften sofort einen Gauleiter dort hinge­jetzt haben, kamen sie über ein Bäckerdugend Mitglieder nicht hinaus. Als der Vorsitzende des Glasarbeiterverbandes einige Versammlungen abhalten wollte, hatten die christlichen Herr­schaften ihm die Säle abgetrieben, trotzdem gelang es, die Versammlungen in anderen Lokalen abzuhalten. Nach den Saalabtreibungen nun die Ausweisung. Die dortige Arbeiter schaft ist für die Organisation reif, und die Ausweisung des Vertrauensmannes wird dem Gedanken der Organisation erst den Boden ebnen.

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Berlin und Umgegend.

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hören. Wenn Herr Garbisch von der organisierten Arbeiter­schaft in seinem Betriebe nichts wissen will, sollte er offen erklären, daß er ein Gegner derselben ist und an organisierte Arbeiter auch nichts verkaufen will. Die Lohntommission der organisierten Fletchergesellen. Das technische Bühnenpersonal im Deutschen Opernhaus . Das Deutsche Opernhaus hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur in künstlerischer Beziehung Mustergültiges zu leisten, sondern auch auf sozialem Gebiete, soweit es sich um die Wahr­nehmung der materiellen Interessen seiner Mitglieder handelt, anderen Kühnen vorbildlich zu sein."

So zu lesen in einem der letzten Theaterhefte des Deutschen Opernhauses.

Wir müssen leider konstatieren, daß für Lohn und Arbeitszeit

des technischen Bühnenpersonals das Gegenteil zutrifft, und hier die eine unendlich lange Arbeitszeit, täglich müssen Ueberstunden bei Direttion anderen Theatern gegenüber nicht vorbildlich wirkt. Das technische Bühnenpersonal hat im Deutschen Opernhaus Tag und Nacht geleistet werden. In den letzten Wochen haben Ar­beiter 96 Stunden hintereinander gearbeitet, nur mit Unterbrechung durch kurze Eßpausen; Tag und Nacht haben die Leute ihre Familie nicht zu sehen bekommen. In der Tischlerei mit Maschinenbetrieb wird auch des Sonntags während der Kirchzeit gearbeitet. Daß bei einer derartig langen Arbeitszeit die Gesundheit der Arbeiter direkt gefährdet wird, kann niemand bestreiten. Die gezahlten Löhne entsprechen nicht den Anforderungen, welchen die Bühnenarbeiter zu entsprechen haben. Wochenlöhne von 28,75 Mt. reichen auch nicht unter den heutigen wirtschaftlichen Verhältnissen, um damit eine Familie zu ernähren. An anderen Theatern werden bereits Monatsgagen von 125-135 Mf. gezahlt. Auch die Ueberstundenbezahlung gehört mit zu den schlechtesten. Für Tagesstunden werden 50 Pf. und für Nachtstunden 70 Pf. gezahlt, wogegen in unseren anderen Theatern 60 Pf. und 1 Mt. üblich find. Ebensowenig entspricht die Bezahlung der Nachmittagsvor­wurde, den heutigen Anforderungen. An allen anderen Theatern stellung mit 1 Mt., ein Sab, der vor 15 Jahren in Berlin gezahlt werden 1,50 Mt. resp. die halbe Tagesgage schon seit Jahren ge­zahlt. Durch Eingaben und Vorstelligwerden der Organisation und der Kollegen wurde das Versprechen von der Direktion gegeben, für die Zukunft ebenfalls 1,50 Mt. zu zahlen. Auch hier versagt die Vorbildlichkeit; die Bühnenarbeiter müssen heut noch die Nach­mittagsvorstellung für 1 MI. leisten.

Die Kompagnonfirm a Steiling u. Keining. der Tischler 53,00. Gürtler bei Reinhold 10,75. D. St., Handlungsgehilfen von dem wir in Nr. 306 des Vorwärts" mitgeteilt hatten, daß er Herr Furagehändler J. Steiling, Liebenwalder Str. 45, 8. Tapezierer bei Gerlach 2,-. Bauarbeiterverband auf Listen 71,50. Transportarbeiterverband, Drtsverwaltung Berlin , auf folgende Listen: sich in dem Streit bei der Firma Schmiedigen besonders be­7016 17,90. 7024 20,25. 7028 122,- 7038 8,05. 7072 32,80. 7075 22,55. tätigt und bei der Heranschaffung von Arbeitswilligen durch den 7086 30,95. 7091 21,30. 7095 11,60. 7104 durch Th. Bidert, Streifbrecheragenten Reiling mittätig war, bat uns vor einigen Fräsetutscher, gesammelt 38,80. 7119 10,95. 7505 13,-. 7515 Tagen eine Zuschrift zugehen lassen, in der es hieß: Kutscher V. B. St., Platz 8, 7,95. 7522 13,40. " Ich habe niemals mit Keiling verhandelt, war auch niemals 8,35. 7585 5,70. 7589 Arbeiter bon Thiessen u. Co. 9,25. 7590 Brettschneider u. Krüger 12,30. 7760 14, 7761 Arbeiter von bei Keiling und fenne ihn überhaupt nicht." Ballentin u. Co. 7, 7775 10,20. 7798 42,20. Zu dieser Berichtigung" erhalten wir nun aus Transport­7776 5,90. 7815 Auch die Behandlung derselben durch ihre Vorgesezten läßt Gucard 6,20. 7834 Spediteurverein Görliger Bahn 12,80. 7836 Anhalter arbeiterkreisen eine merkwürdige Aufklärung, die auch zeigt, wie viel zu wünschen übrig. Bei jeder Gelegenheit wird dem Arbeiter Transportkontor 42,85. 7847 5.95. 8117 7,50. 8173 25, 8192 7,85. manchmal Berichtigungen zustande kommen. Die Berichtigung be- gejagt: Wenn es Ihnen nicht paßt, dann können Sie gehen", oder: 8211 8,50. 8222 10,95. 8230 7,75. 8918 Betrieb Pintert 1,10. trifft offenbar den alten Herrn Steiling, der allerdings In Es sind 100 andere Arbeiter vorgemerkt." Jit das vielleicht auch 7731 Betriebsarbeiter der Berliner Genossenschaftsbäderei, Gericht haber des Geschäftes ist, an den aber niemand der Beteiligten vorbildlich, immer gleich mit Entlassung zu drohen? Was nüßen Straße 23 55,20. Verband der Steinarbeiter, Zahlstelle Berlin , überhaupt dachte, da seine körperliche Rüftigkeit keine solche mehr ist, da all die Pensionskassen, wenn der Arbeiter bei der geringsten auf folgende Listen: 4752 Wiesengrund 38,65. 4753 Stante 21,75. daß er in der Lage wäre, Streitbrechertransporte zu organisieren. Für Kleinigkeit entlassen wird. Die Schuld daran, daß das technische 4757 Tauchert 6,90. 4758 Messerschmidt 4,50. 4759 Riedel u. Siller 3,95. ihn ist im Geschäft leitend tätig sein Sohn, der wie das oft Bühnenpersonal noch unter so bedauerlichen Verhältnissen zu leben 4761 Rajemann u. Kluth 2,90. 4763 Riefer 27,50. 4766 Baché , Biesen- bei Vater und Sohn zu sein pflegt auf denselben Familiennamen thaler Straße 7,75. 4767 Sasse Nachf., Liesenstraße 5.35. 4768 Braun 5,30. hört, wie der alte Herr Steiling. Dieser Sohn nun war es, gezwungen ist, liegt allerdings nicht nur an der Direktion, sondern 4769 Strehler 5,80. 4772 Kirchheimer 1,-. 4773 Holzmann 5,60. über dessen Eristenz sich die Berichtigung" fein fäuberlich aus- um weitaus größten Teil an den Angestellten selbst. Den Weg 4774 Czarnikow 22,80. 4776 Bornstein 3,-. 4778 Störner 3,50. 4779 Schilling 5,45. 4782 Teich 17,85. 4784 Bimmel Steiling begleitete. Er fühlte fich offenbar in der Nolle eines nicht finden können. Die Selbsthilfe durch die Organisation iſt 4777 Stöftner 1,80. schweigt, der Herrn Schmiedigen zu dem Streitbrecheragenten zu ihrer Organisation haben die meisten derselben bis jetzt noch 11,- 4785 durch Lewin 1,90. 4786 Friesede 21,30. 4787 Gottschall 30,- Arbeitswilligenagenten im Ehrenamt außerordentlich ihnen noch fremd. Wären sie ohne Ausnahme dem Deutschen Trans­4805 Windler 10,-. Summa 291,55. G. 28. 2,-. Lifte 48 Angestellte des Hauptbureaus des Lederarbeiterverbandes 25,-. nahm ganz Sie sattsam bekannten Manieren jener Herren portarbeiterverband angeschlossen, so müßte sich die Direktion in an bewaffnete sich sogar sogar nach Art derselben mit ganz anderem Maße auch ihrer sozialen Aufgaben erinnern. d einem Revolver. Wir verstehen nach den uns ge wordenen Mitteilungen überhaupt nicht recht, warum jetzt die Familie Steiling auf einmal so großen Wert darauf legt, nicht dabei gewesen" zu fein. Das war nicht immer so. Als während der Bewegung ein Mitglied der Streilleitung das Bureau des Herrn Steiling anrief und dort bat, die Firma möchte sich doch in dem Streit bei Schmiedigen neutral verhalten, da wurde die Tat­fache der Streitbrechervermittelung unter Kompagnonschaft mit Herrn Reiling in feiner Weise abgeleugnet. Aber barsch wurde erklärt: Das machen wir, wie wir wollen!"

In Summa 4615,55 R. und Bisher sind veröffentlicht 101 205,40 m. Dazu kommen 4615,55 M. Jn Summa 105 820,95 M. Die Listen find dort abzurechnen, wo sie entnommen find. Die Listen 3643 und 7582 find verloren gegangen und sind beim Borzeigen anzuhalten.

Berichtigung. In gestriger Abrechnung soll es heißen: von den Angestellten der Zentralfommiffion der Krankenkassen. Sonstige Beiträge sind zu richten an Alwin Körsten , Engel­ufer 15 und Emil Boeske, Lindenstr. 2 I.

Das Zimmer 23 der Gewerkschaftskommiffion ist täglich ge­öffnet von 9-1 und 4-8 Uhr.

Mit Parteigruß

P

wohl,

Wir bedauern nach alledem, von Herrn Steiling, von dem jungen Herrn Steiling, dem faltischen Leiter der Firma, den Ruhm nicht nehmen zu können, daß er zugunsten der Firma Verband der sozialdemokratischen Wahlvereine Berlins u. Umg. Schmiedigen selbstlos sich mit dem Streifbrechervermittler Reiling verband.

J. A.: Eugen Ernst .

Gewerkschaftskommission Berlius und Umgegend.

J. A.: Alwin Körsten .

Berichtigung. In dem Artikel der Dienstagsnummer Ses Vorwärts" über Die Arbeitslosigkeit in der Berliner Holzindustrie des Baugewerbes" befindet sich in Zeile 13 und 14 von oben ein finnentstellender Fehler. Es heißt dort: Dagegen gelten Arbeits­lofigkeiten von 10-13 Wochen als besonders günstig. Es muß heißen: Dagegen gelten Arbeitsgelegenheiten von 10-13 Wochent als besonders günstig."

Deutfches Reich.

Ein koalitionsfeindlicher Schnapslieferant. verweigert den Brennereiarbeitern entgegen den mit dem Verband Die Steinhägerfirma H. C. König in Steinhagen in Westfalen der Brauerei- und Mühlerarbeiter getroffenen Vereinbarungen das Koalitionsrecht. Angebahnte Verhandlungen blieben erfolglos. Aus dem Fleischergewerbe. Der Fleischermeister Otto Gar- Der Streit in der Oberrheinischen Kartonnagenfabrik in bisch, Langestr. 57, läßt sich zu keiner Einigung herbei. Der Kom- Mannheim ist mit gutem Erfolge für die Streifenden beendet. Die wollen, mögen sie doch auch die Grundpfeiler der heutigen Ordnung| Dunkeln, und eine neue Mitteilung, die jest in ie Bresse jidert, will soga. nicht vergessen! Gehört in die Welthauptstadt der Herren Andersen wissen, ihm werde demnächst ein Hindernis dor die Räder fliegen und Hébrard nicht eine Musterfabrik, wo die wissenschaft- Die Akademie des Bauwesens foll morgen tagen, und es heißt, es Rote Fahnen am Brandenburger Tor . Wie? Was? Wann? lichste Ausbeutung der Proletariat genannten Maschine vor sei nicht ausgeschlossen, daß sie den Ihneschen Entwurf wegen ge­Wieso? Jawohl, es hat seine Richtigkeit! Am Brandenburger geführt wird? Und wo bleiben in dem Plan Staviffer Mängel gutachtlich als ungeeignet zur Ausführung bezeichnen Tor flattern knallrote, blutrote, revolutionsrote Fähnchen, zwei, vier, fernen und Gefängnisse, die doch genau so unentbehrlich werde. fechs Stück. Mit Revolution haben sie allerdings nichts zu tun, und ebenso moralische Anstalten sind, wie der Mordpatriotismus und Also: es sei nicht ausgeschlossen". Und wenn die Herren es fondern sie dienen irgendeinem geheimnisvollen fuhrtechnischen das Privateigentum, diese von der bürgerlichen Wissenschaft an- wirklich wagen, bellen werden sie sicher nicht. Und eben deshalb Swed, denn sie hängen an einem Gerüst, mit dem das Branden - erkannten Ewigkeitswerte? was immer jegt ihr Tun wirken mag wird der gewisse Wagen um so sicherer in alter Richtung weiter gehen, und die Ihnes werden wieder und wieder den Bodsig haben und die Wurst erjagen.

tönnen.

Kleines feuilleton.

Theaterchronit.

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Notizen.

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burger Tor umbaut ist. Aber immerhin: es sind knallrote, blut- Sehen wir ganz ab von den materiellen Unmöglichkeiten dieser rote, revolutionsrote Fähnchen, die einzigen fatten Farbflede auf tapitalistischen Wolkentuckucksheime, von dem Unsinn, eine Stultur­dem trüben Grau dieses regnerischen Dezembertages, und wenn ein stadt herstellen zu wollen, um die sich nicht gleich eine Elend- und Windstop kommt, flattern sie so luftig, wie rote Fahnen nur flattern Unkulturstadt lagern würde, mit Armenwohnungen der dort Be­schäftigten, mit Gastwirtschaften und Schänken, mit Bars und Niemand beachtet fie. Zwei Schuhleute stehen gleichgültig dar- Freudenhäusern für Stongreffiften und Sportfestlern- charakterisiert unter, der brave Grenadier von den Franzern wird durch sie nicht sich nicht das ganze Projekt als eine Mastierung der Abneigung der Dramá, Der Bogen des Odysseus" wird die Uraufführung Gerhart Hauptmanns neues gestört, die Autos, durch die Bogen des Tores hindurchfligend, herrschenden Klasse, der geschichtlich gegebenen Gesellschaft den Weg im Künstlertheater in der ersten Hälfte des Januar erleben. Dic nehmen teine Notiz davon. Nur als um die Mittagsstunde ein zur Stultur freizulassen? bevorstehende Aufführung der dramatischen Werke Georg langer, grauer, grämlicher Mann in flotter Kutsche, mit einem Leib- In allen Ländern rühren sich die neuen Kräfte, in den Städten Büchners im Lessingtheater Leonce und Lena" und jäger auf dem Bock, durch das Brandenburger Tor fährt, sieht er der alten und der neuen Welt, aus den Engen altersgrauer, ge­Wozzed" Er schließt frümmter Gassen und aus den in endloser Monotonie gefchichteten Solche Zugaben brauchen diese Werke wirklich nicht. empor, entdeďt das leuchtende Rot und erbleicht. soll musikalisch ausgefchmückt und abgestimmt werden. die Augen, sieht unübersehbare Menschenmassen, drohende Fäuste, Schlafgestellen der Sklaveustädte bricht ein nie gekannter Schöpfungs­ ein dumpfes Grollen, einen Sturmmarsch.. da hält der wille, ein kühn hinansteigender Glaube an die Zukunft der Mensch frankenhaus starb gestern, 53 Jahre alt, die Darstellerin fonischer Rollen Ruscha Buze gestorben. Im Lichterfelder Kreis­Wagen am Reichstag, der Schlag wird aufgerissen, der Reichskanzler heit empor. Aber was die Herrschenden mit all ihren Gewalt am Königlichen Schauspielhaus, Frau Nuscha Buze. Am Montag steigt, mit einem bösen Schred in den Gliedern, aus. Scheu sieht mitteln nicht zu vernichten vermögen, das möchten sie wenigstens brach sie während des Spiels ohnmächtig zufammen. Sie war ge­er am Portal noch einmal zurüd: fie flattern noch immer luftig, die aus dem allgemeinen Fluß herausheben und im Dunstkreis der borene Berlinerin, trat schon mit 14 Jahren auf die Bühne und roten Fahnen am Brandenburger Tor . Tatenlosigkeit isolieren. Die Welthauptstadt der Zukunft. Ein amerikanischer Ingenieur willens, wie der Himmel der Religionen eine Verjenseitigung des aus Wiesbaden ans Berliner Theater Holte. Bei denen, die an der Die Welthauptstadt" ist ebenso eine Verjenseitigung des Kultur- wirfte seit einem Bierteljahrhundert in Berlin , wohin Barnay fie namens Andersen hat den Plan eines internationalen Kultur- Glücksbedürfnisses der Menschheit. Aber die Menschheit hat die in hoftheatern geleisteten Arbeit Gefallen finden, war ihre Kunst zentrums ausgebedt, ein franzöfifcher Regierungsbaumeister namens Epoche solcher Verdrängungskünfte hinter sich. Sie weiß, daß so hoch angeschrieben. Sie war eine namhafte Vertreterin des Hébrard die Bauanlage in allen Details im nationalistisch ge- wenig, wie der Weltfrieden aus dem von einem erfolgreichen Jobber Konversationsspiels. richteten Geschmad amerikanischer Rechtwinkligkeit entworfen und nun hat auch im Festsaal der Bariser Sorbonne nach einem Baten- gespendeten Friedenspalast", die Einheit der Kultur aus einem akademie der legte Vortrag von Roald Amundsen mit Licht­Vorträge. Heute abend 8 Uhr findet in der Sing spruch des Philosophieprofessors Boutroug der vom Salon- Phantasiespiel kommen kann, dessen sich Nuznießer, Prediger und und Kinobildern statt. Thema: Meine Reise zum Südpol ". Karten anarchisten zum nationalistischen Verherrlicher der kapitalistischen wohlwollende Ausdeuter der Unkultur gnädig annehmen. bei A. Wertheim, Bete u. Bod und an der Abendkasse. Jm Energie fortgeschrittene Romanschreiber Paul Adam einem gut- Die Hunde bellen? Um den Fall Ihne wird nach wie vor Berliner Tontünstler- Verein hält am Freitag, den 12. Dezember, getleideten Bublifo versichert, daß ein solches für die Auslese" herumgeredet. Das Auswärtige Amt erklärt. der Bau der Botschaft abends 8 Uhr, im Saale des Architektenhauses, Wilhelmsic. 92/93, komponierte und vorbehaltene Kosmopolis der profitlichen Bater- in Washington sei noch nicht vergeben. Die Architektenvereine fagen, Serr. Diestel einen Vortrag über Violinterit und länderei und Londraubreligion durchaus feinen Schaden tun würde. der Fall sei noch nicht largestellt. Auch die Bauakademie hüllt sich Geigenbau". Was soll man von alledem halten? in gebeimnisvolles Schweigen. - Der Friedenspreis der Nobelstiftung. Der im Nehmen wir an, daß irgend ein amerikanischer Krösus wirklich Die Wahrheit ist, daß der Kaiser den Bau an Geheimrat Jhne Jahre 1912 nicht ausgeteilte Nobel- Friedenspreis wurde zusammen in die Spendierhosen führe und daraus den Hundertmillionenfched vergeben hat, um ihn dafür zu entschädigen, daß Ihnes Entwurf mit dem diesjährigen dem ehemaligen amerikanischen Minister des berauszöge, der erforderlich ist, um alle die Museen, Institute, beim Bau des Opernhauses ausgefallen ist. Man hat auch den Aeußeren, Senator Elibu Root, und dem belgischen Senator Henry Sternwarten, Sportbahnen samt Funkspruchturm und Simultantempel Kaiser auf das Ungewöhnliche der Vergebung des Baues aufmerksam Lafontaine, dem Präsidenten des internationalen permanenten Friedens. fämtlicher Religionen zu errichten! Was wäre das anderes als ein gemacht und ihm erklärt, daß die öffentliche Meinung vielleicht sich bureaus, zugesprochen. ins Gigantische gefsteigertes Dorf Potemkins? Eine lignerische Los mit dem Fall beschäftigen und daß der Reichstag opponieren würde. Mostauer heaterzensur. Henri Nathansons trennung der paar Lichtpunkte der modernen Gesellschaft von der Darauf soll das Wort gefallen sein: Die Hunde bellen, Schauspiel Hinter Mauern" wurde in Mostau erst erfolgreich auf­ungeheuren schwarzen Masse ihres Elends und ihrer Schande? aber der Wagen geht weiter. geführt und dann auf Antrieb des Stadtkommandanten verboten, Wenn die Herrschaften schon einen Extrakt ihrer Stultur herstellen Einstweilen schleicht der Wagen allerdings stockend im trüben weil es das Judentum zu sehr idealisiere.

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