Nr. 328. 30. Jahrgang.
Gewerkschaftliches.
,, Sozialdemokratifcher Terrorismus gegen
Taubftumme."
"
Unter dieser Ueberschrift bringt die Allgemeine Deutsche Taubstummen- Zeitschrift" vom 1. Dezember d. J. einen Bericht von dem am 8. November abgehaltenen preußischen Taubstummenfürsorgetage. Nach diesem Bericht hat Direktor Schorsch von der Taubstummenanstalt in Berlin erklärt, daß an den Taubstummen gewerkschaftlicher Terrorismus geübt werde. Die genannte Zeitung berichtet hierüber:
" Wenn durch die Anstalt oder durch die Fürsorgevereine für Taubstumme ein Taubstummer bei einem human denkenden Arbeitgeber irgendeiner Branche Arbeit erhalten habe, so kämen sofort die Gewerkschaften und machten ihre vermeintlichen Rechte geltend. Vor allem aber fordern sie von dem Taubstummen den Nachweis, daß er die Arbeit durch den Arbeitsnachtveis der Gewerkschaft erhalten habe. Sei das nicht der Fall, so werde er gezwungen, der Gewerkschaftsorganisation beizutreten, und wenn diese Bestrebungen keinen Erfolg haben, dann wird der Arbeitgeber solange gepreßt, bis er den armen Taubstummen wieder vor die Türe gesetzt habe. Dieser Terrorismus, so erklärte Direktor Schorsch, sei ganz besonders ber= werflich, da es schon an und für sich sehr schwer halte, für Taubstumme Arbeitsgelegenheit zu beschaffen, denn u. a. sei es gefeßlich verboten, Taubstumme an Maschinen zu beschäftigen. Zum mindesten müßte der Terrorismus unter ganz besonders strenge Strafen gestellt werden, der Taubstummen, Blinden und Krüppeln gegenüber geübt werde."
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stummen zu helfen. Dazu bedürfe es aber, daß die Nedensarten vom Terrorismus der Gewerkschaften unterbleiben. Grund dazu liegt vor. Die Taubstummen selbst weisen die gegen die Gewerkschaften erhobenen Anschuldigungen als unberechtigt zurück.
bon
schaftsversammlungen hineingetragen, so könne einer erfprießlichen Tätigkeit der Gewerkschaften feine Rede sein. Die Gewerkschaftsfunktionäre sollten deshalb streng darauf achten, daß diese Streitigkeiten aus den Gewerkschaftsversammlungen ferngehalten würden. Mache es sich notwendig, Verdächtigungen gegen einzelne Gewerkschaftsgenossen zu widerlegen, so folle dies mit möglichster Stürze geschehen. Im übrigen aber solle man sich darauf beschränken, gewerkschaftliche Aufklärung zu ver breiten und eine energische gewerkschaftliche Agitation zu betreiben." Der Zentralverband der Handlungsgehilfen hatte für die bei Ferner wies ich darauf hin, daß in unseren gewerkschaftlichen der Firma beschäftigten Expedienten die Regelung der Löhne und Zentralverbänden demokratische Disziplin geübt werden müsse, wenn Arbeitsbedingungen durch einen Tarifvertrag gefordert. Die Ant- die Gewerkschaften wirklich kampffähig sein wollten. Diejenigen Gewort der Firma war die sofortige Entlassung der Expedienten. werkschafter, die Parteigenossen seien, hätten also in erster Linie die Eine Versammlung aller bei der Firma Beschäftigten beauftragte Als dann einige Zeit später drei Mitglieder der P. P. S., die darauf die Organisationsvertreter, vorstellig zu werden und die Pflicht, Beschlüsse der Parteitage zu beachten. Wiedereinstellung der Entlassenen zu verlangen. In der VerHandlung am 3. Dezember sagte Herr Direktor Woyda auch die Angestellte des Bergarbeiterverbandes find, ihren Austritt aus der Wiedereinstellung zu. Bis heute ist jedoch eine solche immer noch P. P. S. mit einer ganz anderen Begründung erklärten, stellte der nicht erfolgt. Die Firma hat auch ihr Versprechen,„ Dziennik Robotniczy" die Behauptung auf, die drei Genossen seien bis zum Donnerstag schriftlichen Bescheid zu durch Drohungen, die ich in jener Konferenz ausgesprochen habe, geben, nicht eingehalten. Aus dem Gesagten ist flar Meinen Ausführungen soll zu Austritt veranlaßt worden. zum zu erkennen, daß die Firma diese Angelegenheit verschleppen will. Einem Entlassenen hat man einen Bosten als„ Spüler" angeboten, entnehmen gewesen sein:" Wollt Ihr nicht arbeiten für die deutschen was geradezu als eine Verhöhnung angesehen werden muß. Die Wahlvereine, dann werfen wir Euch aus Euren Stellungen." Organisationen werden gezwungen sein, daraus die Konsequenzen Weiter: der Austritt und die Erklärungen seien geschehen unter dem „ Druck auf den Magen".
zu ziehen.
Der Vertrauensmann der Tabatarbeiter Groß- Berlins . Achtung, Friseurgehifen! Tariflich geregelt sind die Arbeitsbedingungen bei Förster, Neue Hochstr. 38, Wielte, Huttenstraße 32, 2üd, Roch bannstr. 28, 8 wide, Neukölln, Jägerstr. 41, Meyer, Weißensee, Elsaßstr. 72. Aufgelöst ist das Tarifverhältnis bei Behrend, Triftstr. 40, Pupte, Gabelsbergerstr. 6. Pre, Verband der Friseugehilfen.
Zur Tarifbewegung der Tabakarbeiter Groß- Berlins . Wir weisen nochmals darauf hin, daß die roten Tarifplakate nunmehr zur Ausgabe gelangt sind. Diejenigen Fabrikanten, welche noch nicht im Besize des roten Plakats find, ersuchen wir, dieselben bis Mittwoch, den 17. d. M., in unserem Bureau, Dragoner Str. 6a II, gegen Vorzeigung des Tarifs in Empfang zu nehmen. Fabrikanten, Es gehört heute zum guten Ton, bei allen Anlässen über welche nach dem 17. b. M. betreffe llmtausch des roten Plakats fozialdemokratischen Terrorismus und von„ vermeintlichen tommen, fönnen bei der nächsten Beröffentlichung im Vorwärts" Rechten" der Gewerkschaften zu reden. Wie die Taubstummen nicht mehr berücksichtigt werden. Arbeiter! Raucher! Achtet bei selbst über die Darlegungen des Direktors Schori ch denken, Euren Einkäufen auf die roten Plakate, unterschrieben: Wilhelm fam am Montag in einer Versammlung taubstummer Ticheuschner. Schneider zum Ausdruck. In dieser Versammlung wurden die Angriffe gegen die Gewerkschaften durchweg als unbegründet und unberechtigt zu rüdgewiesen. Es sei im Gegenteil richtig, daß sich die Gewerkschaften der Taubst ummen ganz beTaubstummen sonders angenommen haben und ihre Interessen gleich denen der übrigen Mitglieder wahrnehmen. Insbe fondere trifft dies für das Schneidergewerbe zu, wo eine große Anzahl Taubstummer beschäftigt sind, die regelmäßig VerDie P. P. S. und die Gewerkschaften. sammlungen abhalten. Wie in dieser Versammlung aus- Jm„ Dziennit Robotniczy", dem Organ der P. P. S., ist die geführt wurde, erblicken die Taubstummen in dem Fern- Behauptung aufgestellt worden, daß ich auf einer Konferenz. Die am halten ihrer Leidensgefährten von den Gewerkschaften, wie 24. Ottober d. J. in Kattowiz tagte, im Namen der Generaldies von den Taubstummenfürsorgevereinen geschieht, eine fommission erflärt haben soll: die Gewerkschaftssekretäre sollten sich Schädigung ihrer Interessen. Dies gehe schon daraus her- den Jenenser Beschlüssen anpassen und in deren Einne arbeiten. Wer vor, daß Direktor Schorsch von„ bermeintlichen Rechten" das nicht tue, der stelle fich außerhalb des Organi der Gewerkschaften spreche. Auch die Taubstummen hätten sationsrahmens und habe die eventuellen Ron durch das Vorgehen der Gewerkschaften höhere Löhne erzielt sequenzen zu erwarten.
Gubener Str. 48.
Deutfches Reich.
Am 3. November fragte der Vorstand der P. P. S. Bei der Generalfommission an, welche Stellung sie zu den mir unterstellten Aeußerungen einnehme. Zu derselben Zeit, nämlich bereits am 5. November, brachte aber der„ Dziennik Robotniczy" einen Leitartikel, überschrieben:„ Im Namen der Generalfommission". In diesem Artikel wird es als feststehende Tatsache bezeichnet, daß ich in dem eingangs wiedergegebenen Sinne mich geäußert hätte und zum Schluß ausgeführt:
Wir stellen fest, daß die Genossen Rizmann, Cepernik und Danisch die Konsequenzen auf Befehl des Genossen Bauer ,, im Namen der Generalfommission" gezogen haben. Wir werden diese nach unserem Parteitage erst ziehen und deshalb bitten wir unsere Genossen, abzuwarten mit faltem Blute und Ruhe die Erfolge der politischen Propaganda der Funktionäre der Zentralverbände."
Aus diesem Artikel ergibt sich mit aller Deutlichkeit, daß die Anfrage an die Generalfommission ja mur als eine Form betrachtet worden ist und nicht ernst gemeint war. Ohne eine Erklärung abzuwarten, wurde zu einem Zeitpunkt, als eine Antwort noch nicht eingetroffen sein fonnte, in gewissenloser Weise die Verhezzung der polnischen Gewerkschaftsmitglieder betrieben. Angesichts eines solchen Verhaltens erübrigt sich natürlich die Beantwortung der Anfrage des Vorstandes der P. P. S. durch die Generalfommiſſion. Taß der Vorstand der P. P. S. seit langer Zeit systematisch darauf hinarbeitet, besondere polnisch- sozialistische Gewerkschaften zu gründen, um dadurch der P. P. S. eine größere Lebensfähigkeit zu geben, ist allen Kennern der Verhältnisse längst bekannt. Genosse Löffler hat in dem bereits von mir erwähnten Artikel den Beweis dafür erbracht.
Der
und es liege fein Grund vor, den Taubstummen die höheren Diefe mir unterstellten Ausführungen werden vom Vorstand der Der Vorstand der P. P. S. glaubt sicher selbst nicht Löhne vorzuenthalten. Dies geschehe aber bei der Vermitte- B. B. S. zu einer Heze gegen die gewerkschaftlichen Zentralverbände daran, daß die Genossen Rigmann, Cepernik und Danisch lung solcher Arbeiter an sogenannte ,, humandenkende" Arbeit- und als Begründung für die Notwendigkeit der Gründung polnisch- infolge Drohungen meinerseits aus der P. P. S. ausgetreten sind. geber. Hier trete die Humanität in umgekehrtem Sinne in fozialistischer Gewerkschaften benutzt. Er reiß zu genau, daß nicht ich oder die Generalfommission, Erscheinung. Die Arbeiter müßten dann zu niedrigeren Wie der Genosse Löffler in dem in Nr. 48 des Corr.-Bl." vom sondern der Vorstand des Deutschen Bergarbeiter Röhnen arbeiten, wozu gar kein Anlaß vorliege. Gerade die 29. November veröffentlichten Artikel„ Auf dem Wege zum Separa- berbandes über die Anstellung und Entlassung seiner Beamten Taubstummen seien erst durch die Hilfe der Gewerkschaft dazu tismus" bereits betont hat, ist es mir natürlich gar nicht eingefallen, entscheidet und daß die Generalkommission auf diese Dinge gar gekommen, daß die Arbeitgeber ihre Notlage nicht mehr aus. Aeußerungen der von der P. P. S. behaupteten Art zu machen; ich teinen Einfluß hat. Der Vorstand des Bergarbeiterverbandes hat nügen fönnen. In der Redewendung von den bermeint- habe vielmehr das Gegenteil gesagt, nämlich: aber nie einen Zweifel darüber entstehen lassen, daß er seinen lichen Rechten" komme die Feindschaft gegen die Gewerk- Daß der bedauerliche Streit zwischen der P. P. S. und der Funktionären keine Vorschriften über die Zugehörigkeit zu einer schaften zum Ausdruck. Die Feinde der Gewerkschaften verSozialdemokratischen Partei Deutschlands die Gewerkschaften politischen Partei macht. llebrigens ist aus den gewerkschaftlichen mochten den Taubstummen keine guten Dienste bei der Ereigentlich nichts anginge. Es bestehe aber die Gefahr, daß langung einer Arbeitsstelle zu leisten. Wenn die Taubdieser Streit auch in die Gewerkschaften hineingetragen werde. Bentralverbänden noch nie ein Mitglied wegen feiner politischen BeDie Gewerkschaftsmitglieder feien eben zu einem erheblichen Teil tätigung ausgeschlossen worden. Alles das wissen die P. P. S.- Leute stummenfürsorgevereine die Leistungen der Gewerkschaften auch Parteigenossen. Durch die bon der P. P. S. be- sehr gut. Sie hausieren aber mit ihren Verdächtigungen, weil es auf diesem Gebiet anerkennen und die durch dieselben er- liebte persönliche Kampfesweise werde die Gefahr noch ihren separatistischen Zwecken dienlich scheint. worbenen Rechte beachten würden, so vermöchten sie den Taub- gesteigert. Würde aber der Zank und Stant in die Gewerks verzichtet? Und nun wurde er, statt eine Belohnung zu erhalten, noch in Strafe genommen.
Kleines Feuilleton.
Wie der Schakal zum König gemacht wurde.
Das Persische
Theater.
Münchener Theater.
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dt.
G. Bauer. den dürftigen Humor des Textes aufzufrischen. Bei all seinem großen Talent: ohne rechten Erfolg. Die Darstellung der beiden Frauenfiguren durch Annalise Wagner und Johanna Zimmermann ließ mancherlei zu wünschen übrig. Die Zeitschrift„ Neue Kunst" Deutsches Künstlertheater: Schirin und GerPapageienbuch erzählt folgende fabelhafte Geschichte von einem, der traude, Scherzspiel von Ernst Hardt . Hardts Bahn schien veranstaltete in den Kammerspielen als Separatvorstellung die etwas anderes scheinen wollte, als er war: Ein Schakal hatte es aufwärts zu gehen. Nach dem„ Tantris", der dem Dichter einen Uraufführung von Franz Bleis Schauspiel„ Die Welle", fich zur Gewohnheit gemacht, nach einer Stadt zu gehen, wo er ein Wert von unvergleichlich größerem Wuchs gelungen, ein die in Blei stets so was wie einen Erotiker oder Pornographen ungewöhnlichen Bühnenerfolg eintrug, war ihm in seiner„ Gudrun" wobei man auf dem Programm die von der ängstlichen Zensur, feine Schnauze in Gefäße hineinsteckte, die verschiedenen Leuten gehörten. Eines Abeuds ging er seiner Gewohnheit gemäß nach dem Drama, das die Prägung ernſten Ringens, bildnerischer Kraft, wittert, vorher gestrichenen( übrigens ziemlich belanglosen) Dialoggereiften Kunstberstandes trug. Um so peinlicher ist die Enttäu- stellen bequem nachlesen konnte. Die auf Sensationchen gerichteten Hause eines Indigomachers, und als er feinen Kopf in einen Kübel schung bei dem neuen Stücke. Daß dem üblichen Premierenbeifall, Neugierigen tamen indessen diesmal nur halb auf ihre Kosten, mit Indigo gestedt hatte, geschah es, daß er der Länge nach hinein- ber den Autor im Lauf des Abends wohl ein halbdubendmal her- denn der„ Mann mit der Puderquajte im Wappen" hat nur ein fiel und nur mit großer Mühe wieder herausfam. Sein ganzer vorrief, fein Zischen antwortete, läßt sich nur aus der Höflichkeit anständiges" Stück ihnen vorgesetzt. Anständig im Sinne der Körper wurde blau gefärbt. Als er in die Wüste ging, meinten alle Tiere, wie sie eine des Publikums erklären. Hoffentlich wenigstens! Sonst stünde Moral, anständig im Sinne der fünstlerischen Qualität des Schaves schlimm für den Geschmack. solche wunderbare Figur saben, es sei irgend ein gewaltiges Tier. Die idyllische Geschichte vom Grafen von Gleichen , der in Ge- spiels. Er konfrontiert in der„ Welle" Begierde und Zügellosigkeit des Lebensgenusses mit der gereiften Kultur eines ErkenntnisDie Horde von Schakals machte ihn zu ihrem Anführer und gefangenschaft geraten, seine schöne türkische Befreierin heiratete und, menschen und Freiluftgentlemans von amerikanischem Zuschnitt. horchte seinen Befehlen. Damit niemand ihn an seiner Stimme heimgekehrt, mit zwei Ghefrauen, der aus dem Morgenlande mitge- Eine an Mammon und Lüsten reiche Barvenüprinzessin betrügt erlennen solle, ließ der Schakal andere schwache Tiere neben sich brachten und der angestammten christlich germanischen, ein fried- ihren Fürsten mit Gott und aller Welt und einem schwarzstellen. So bildeten die Schakals während der Hofcour den ersten voll- fröhliches Leben bis an sein seliges Ende führte, bietet in äugigen Zigeunerprimas. Sie sinkt ins Varieté hinab. Aber die Rang, die Füchse den zweiten, die Hirsche und die Affen den dritten. ihrer gutgläubigen Naivität gewiß auch einen dankbaren Stoff für Welle, die reinigende Welle der Armut, wird sie wieder empor= Wölfe machten den vierten Rang aus, Löwen den fünften und Eleparodistische Verultung. tragen zu einem Leben boll Selbsterkenntnis, Selbstzucht, Freiheit fanten den sechsten Rang. So oft die Schakale bellten, erhob der Zu einer Simplizissimusschnurre etwa im alten Chronikenstile und Ordnung. Dann erst wird sie reif sein, mit dem wahren Anführer zugleich mit ihnen auch einen Lärm und niemand machte hätte der Hardtsche Einfall, daß die Frauen ein Freundschafts- Freund ihres Leibes und ihrer Seele, dem„ Kulturfarmer" Roßlaihn ausfindig. Allein nach einigen Tagen, als dieser Anführer sich allmählich bündnis schließen, bei dem im Gegensah zur Sage der gute Ritter Dühna, ein Leben im Sinne Bleis , der sich mit den Jahren zum leer ausgeht, sehr wohl gereicht. Sollte eine kleine Komödie daraus Naturästhetentum hinaufgeläutert hat, zu führen. Blei selbst vor den anderen Schakals zu schämen anfing, entfernte er sie eine werden, so galt es, den Rahmen dieser Grundidee mit wißig fun- spielte in dem erfolgreichen Stück diesen Räjoneur mit rührender Strecke und stellte die Löwen und Elefanten neben sich; des Nachts kelndem Detail zu füllen, das Thema nach verschiedenen Seiten unbeholfenheit à la Wedekind. fingen die Schakale an zu heulen, worauf der Anführer in ihren sinnvoll zu variieren. Hier versagte des Autors Phantasie. Dafür Lärm mit einstimmte. Die wilden Tiere, die neben ihm standen, entdeckten, wer er ſei; fie schämten sich vor sich selbst, fielen über versuchte er, den dürftigen Stoff, der nicht zu einem einzigen Akt gelangt hätte, durch immer weitere Verdünnungen, durch einen den Anführer her und rissen ihm den Bauch auf. breit schwaßhaften im Versmaß farbloser Trochäen plätschernden Ein Abenteuer mit der Eisenbahnverwaltung. Aus Lauter- Dialog zu bier bollen Akten auszureden! bach in Hessen wird uns geschrieben: Wer sich auf dem hiesigen Der dicke Graf did, weil Schirin, die Türkin, ihm in der Bahnhofe eine Fahrkarte 4. Klasse nach Angersbach löst, hat dafür langen Haft viele gute Happen zugesteckt stellt die Begleiterin fünf deutsche Reichspfennige zu entrichten. Die Königliche Staats- feiner christlichen Gemahlin zunächst als Diener vor, dem er die eisenbahn gewährt dem Käufer einer solchen Karte folgende Gegen- Flucht aus dem Gefängnisse zu danken habe. Ein Teil der Zeit Die Elizabeth Duncan- Schule veranstaltet am leistungen: 1. Sie gestattet dem Billetinhaber bereitwilligst eine geht damit hin, daß diese Dame, die Puppen spielend neun Jahre Sonnabend, nachmittags 3½ Uhr, eine zweite Aufführung der fleine Promenade auf dem überdachten und vor Unberufenen sorg- lang dem fernen Gatten Treue hielt, mit dem schönen Fremdling Tänze und Neigen im Deutschen Künstlertheater. fältig gehüteten Bahnsteig. 2. Verpflichtet sie sich, den Besizer der flirtet. Bis dann dem von Eifersucht geplagten Ritter die Wahr- Kunstabend. Der 3. Autorenabend der Zeitschrift „ Die embet Connabend im Vortragsiaal,„ Auſtria Karte nebst einigen Gepäckstücken unter Zuhilfenahme der Dampf- heit herausplaßt. Gertraudchen findet sich sehr leicht in ihre neue traft schnell und sicher nach der zwei Kilometer von Lauterbach Lage. Wenn sie Schirin als Liebhaber nicht friegen kann, ist ihr( Potsdamer Straße 28) statt. Ter Maler Mag Oppenheimer spricht entfernten Station Angersbach zu befördern. 3. Der Karteninhaber Schirin als Kameradin, mit der sie den Besitz des Mannes teilen über Neue Malerei", Franz Pfemfert über Jugendbewegung und ist befugt, auch in Angersbach den Bahnsteig zu benußen. soll, genau so angenehm. Die Türkin zeigt sich als eben solche Antisemitismus". Aktions- Autoren werden vorgelesen. Nun war dieser Tage einer es soll ein Schalt gewesen Puppennärrin wie sie selbst. Ein paar alberne Kinder, jagen die Das Londoner Frauentheater, eine Gründung - der auf die Hauptverpflichtung der Bahn, ihn zwei Kilo- beiden Unzertrennlichen fichernd und quietschend im Schloß herum. der Freiheitsliga der Schauspielerinnen", hat seine Aufführungen Shaws Gattin meter weit zu befördern, freiwillig verzichtete. Er legte nur Wert Sehr zum Verdruß des Ritters, der vergebens bald nach der einen mit Brieur Die alleinstehende Frau" begonnen. darauf, die Bahnsteigpromenade zu machen, da er einen Freund und bald nach der anderen girrt. Was nutzen ihm zwei Frauen, hat das Stück übersetzt. erwartete. Als der aber nicht kam, erließ er der Bahnverwaltung wenn feine sich um ihn fümmert! Ein Trupp von Vettern und Französische Dichterpreise. Alles in allem zahlt „ Temps" an fcine alle übrigen Leistungen und begab sich an den Ausgang zurück. Bäschen, der den Einsamen gern trösten möchte, dient als Ver- Frankreich nach einer Zusammenstellung des Für seine Großmut verlangte unser Freund keinerlei Anerkennung, legenheitsaushilfe, die Kosten des dritten Aktes zu bestreiten. Der Dichter und Schriftsteller jährlich nicht weniger als 210 000 Fr. in aber er war doch nicht wenig überrascht, als man ihn beim Ver- lehte spielt im Schlafgemach. Selbst daß der Dicke sich totſtellt, Preisen aus. laffen des Bahnhofs zu einer Geldstrafe von 1 m. ver- verbessert seine Chancen nicht. Schirin und Gertraud zanten sich donnerte. Wofür hatte er das verdient! Hatte er nicht der Bahn an seiner Leiche, aber kaum daß er die Augen aufschlägt, sind sie bie Dampffraft für seine Person erspart? Hatte er nicht eben- wie sonst ein Herz und eine Seele. Sie machen sich davon. Brumfalls zugunsten der Bahn auf die ihm vertraglich zustehende Ab. mend löscht er die Lampe aus und kriecht ins Bett. nugung des Reiseabteils sowie die des Bahnsteigs in Angersbach Herr Tiedtke in der Hauptrolle versuchte nach Möglichkeit,' gestohlen, sondern bei einer Restauration draufgegangen.
fein
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Notizen.
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