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Nr. 331. 30 Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt Dienstag, 16. Dezember 1913.

Zweckverband Groß- Berlin.

Die Vertreter des Zweckverbandes Groß- Berlin waren nach einer Pause von sechs Monaten gestern wieder einmal zu einer Sigung zusammenberufen worden. Auf der Tages ordnung standen nur Sachen, die nicht von übergroßer Be­deutung waren. Beachtung verdienen einige Beschlüsse über weitere Ausgestaltung des Groß- Berliner

Straßenbahnnebes.

Die Verbandsversammlung hatte bisher immer noch einen nur einstweiligen Vorstand gehabt, der für jede Sigung neu ernannt wurde. Nachdem in der letzten Sizung endlich die Geschäftsordnung zustande gekommen war, fonnte erst gestern zu einer regelrechten Vorstandswahl geschritten werden. Ständiger Vorsitzender ist Oberbürgermeister Wermuth­Berlin, dem dieses Amt durch das Gefeß zugewiesen ist. Für das Geschäftsjahr 1913( bis 31. März 1914) wurden gewählt Oberbürgermeister Scholz- Charlottenburg, Bürgermeister

borlagen.

I

Partei- Angelegenheiten.

Fährte geführt worden waren, mußten sehr bald den Irrtumt einsehen. Durch zweifelsfreie Feststellung des Sach­verhalts wurden sie belehrt, daß der Hund ihnen einen Hineinfall Zehlendorf  - Wannseebahn  . Heute Dienstag, abends 8%, Uhr, in bereitet hatte. Sie gaben jetzt klein bei, und der Kriminalbeamte Mieds Gesellschaftshaus, Starlstr. 12: Deffentliche Versammlung für bat dringend, nichts darüber an die Oeffentlichkeit gelangen zu Männer und Frauen. Tagesordnung: Gegen die Säbelherrschaft in lassen. Er versuchte, Engmann wegen des ihm widerfahrenen Rabern." Referent: Reichstagsabgeordneter Georg Ledebour  . Schimpfes zu beschwichtigen. Auch erklärte er unaufgefordert sich Zahlreicher Besuch wird erwartet. bereit, die Stosten der ärztlichen Behandlung zu ersehen, die durch die erlittenen Hundebisse nötig wurde.

Saale   eine Weihnachtsfeier statt. Für ein gutes Programm ist ge­Am 25. Dezember, nachmittags 81%, Uhr, findet in demselben jorgt. Es wird ersucht, bei den Bezirksfaffierern in den Teilnehmer­listen sich einzuzeichnen. Rosenthal  . Die heute fällige Mitgliederversammlung fällt aus.

Berliner   Nachrichten.

Uns scheint sehr wünschenswert, daß eine amtliche Aufklärung darüber, wie die Attacke des Polizeihundes zu= ita nbe gekommen ist, herbeigeführt und bekanntgegeben wird. In der Zeit der Hundesperre, wo die Polizei selber immer wieder der Bevölkerung von dem Schrecken der Tollwut   erzählt, immer wieder den Hunden und ihren Besitzern die Qual der Sperre verlängert, sollte man solche Vorkommnisse eigentlich kaum für möglich halten. Trotz der angeblich so überaus gefährlichen Situation, die durch die vereinzelten Tollwutfälle geschaffen sein soll, darf ein Polizeihund ohne Maulkorb umherlaufen, so daß er vor den Augen seines Führers einen Menschen durch Bisse ver lezen kann? Von welcher Art muß eine Polizeihundausbildung sein, die derartiges ermöglicht! Und was für ein Polizeihund­führer mag das sein, der es zu derartigem kommen läßt! Immer eine öffentliche Gefahr bedeuten. mehr zeigt es sich, daß solche Polizeihunde unter solcher Führung

30. Dezember 1913 und am 1. Januar 1914 nicht statt. Ein städtischer Seefischverkauf findet am 23., 25. und Der allgemeine Kirchensonntag.

Die Reklamemarken- Epidemie. Sammelwut fennt keine Grenzen. Hat das Sammeln zu Beisikern: Stadtverordnetenvorsteher Michelet  - Berlin  , einen belehrenden 3wed, so ist das gewiß eine schöne Sache. Unsere Museen, Gemäldegalerien, Bibliotheken mit ihrem Buhrow- Steglitz  , Kammerherr v. Veltheim, zu Beisigerſtell- ungeheuren Stulturwert sind ja auch nur ein Produkt des bertretern: Stadtverordnetenvorsteher- Stellvertreter Cassel- Sammelns. Leute, die über viel totauschlagende Zeit und da­Berlin, Oberbürgermeister Ziethen- Lichtenberg. Bürgermeister neben über das nötige Kleingeld verfügen, sammeln aber auch Gewählt wurden 24 Mitglieder in den Haushaltungsaus- Rinderpuppen, Autogramme und ähnlichen Krimskrams. Wie alte Uniformen, Berücken und alte Stiefel, Porzellan und schuß, ie 18 Mitglieder in die drei Sonderausschüsse für die die Sammelsucht oft weit über ein vernünftiges Ziel hinaus­Geschäftsordnung, für Wahlprüfungen, für Bittgesuche, ferner schießt, beweist die Jagd nach deutschen   Briefmarken mit fel­in den Verbandsausschuß an Stelle des ausgeschiedenen tener Zahlenkomposition. Diese Briefmarken haben lediglich Bürgermeisters a. D. Schulz- Lichterfelde der Bürgermeister Liebhaberwert, aber Tausende drängen und stoßen sich zeit­Langerhans- Köpenid. weilig vor den Bostämtern, um den ersehnten Poststempel zu Gegen die Kirchenflucht soll der Kirchensonntag helfen. Die ergattern. Tausende sind angesteckt von der Suggestionskraft beiden Generalsuperintendenten für Groß- Berlin, Händler und einer sinnlosen Mode und machen einen Rummel mit, für den Bahnsen, haben die Abhaltung eines allgemeinen Kirchensonntags bie Zeit wahrlich besser angewendet werden könnte. Das in Anregung gebracht, der am 11. Januar 1914 in allen evange Sammeln von Postkarten, das vor Jahren alle Welt ergriffen lischen Kirchen Berlins   stattfinden soll. Es soll dargelegt werden, hatte, ist inzwischen start abgeflaut. So mußte etwas Neues, was die Gemeindeglieder an der Kirche haben und was sie ihr das aus der Norm fällt, erfunden werden: die Reklamemarke. schulden. Helfen wird das nicht viel. Nicht nur unsere Schuljugend ist auf die bunten Dinger, die Nachtdienst bei der Fernsprechvermittelungsstelle in Berlin- Tegel  . Privat- und Geschäftsbriefen aufgeklebt werden, erpicht. Auch Zehntausende von Erwachsenen beteiligen sich an diesem Bei der Fernsprechvermittelungsstelle in Berlin- Tegel   wird vom neuesten Sammelsport. legen ganze Bücher mit Reklame- 15. Dezember ab ununterbrochener Dienst abgehalten werden. Der marken an und feilschen um die Bilderdhen an einer regel Nachtdienst erstreckt sich auf den Ortsverkehr, den Nachbarortsverkehr mit Berlin  , Berlin- Lichterfelde  , Berlin- Lichtenberg, Berlin  - Ober­rechten Börse, die von der spekulativen Jugend in Schöneberg   ichöneweide, Berlin  - Bankow  , Berlin  - Reinidendorf( Dit), Berlin­unter freiem Himmel etabliert ist. Vorwiegend wird ausge- Stegliz  , Berlin- Tempelhof  , Berlin- Weißensee, Berlin- Wilmersdorf, tauscht, besonders schöne Marken stehen hoch im Kurs, der Charlottenburg  , Neukölln und den Vorortsverkehr mit Nowawes  , aber nur Pfennigrechnung fennt. Die Reklamemarken sind Botsdam, Spandau  , Behlendorf  ( Wannseebahn  ), sowie auf den Fern­natürlich, wie schon der Name befagt, weiter nichts als in der verkehr mit denjenigen zum Tagesverkehr mit Berlin- Tegel zu­Hauptsache eine Spekulation von Handel, Gewerbe und In- gelassenen Drten, an denen während der Nachtzeit Fernsprech duſtrie. Der Geschäftsmann sett unter ein mehr oder minder bermittelungsdienst abgehalten wird. gelungenes Bildchen, das allen möglichen Interessengebieten entlehnt ist, den Namen seiner Firma. Selbst kleinste Ge­werbetreibende führen verschiedene Muster von Reklame­marken, um die von Muttern zum Einkauf geschickten Kinder als Kundschaft heranzuziehen. Doch auch schon auf Privat­personen aller Stände ist die neue Mode übergesprungen.

Es folgte die Beratung von drei Straßenbahn­Der Vorort Rosenthal   soll Straßenbahnverbindung er­halten. Die Aktiengesellschaft Berliner Elektrische Straßenbahnen will ihre in Berlin   an der Mittelstraße beginnende und jetzt in Niederschönhausen   an der Plantagenstraße endende Linie bis zum Rosenthaler Bahnhof der Kleinbahn Reinickendorf Liebenwalde- Groß- Schönebec verlängern. Die Verbands­verſammlung genehmigte den Vertrag mit der Straßenbahn­gesellschaft. Rosenthal   übernimmt einen Zuschuß zu den Bau­und Betriebskosten.

In Steglig und Schöneberg   will die Große In Stegliz   und Schöneberg   will die Große Berliner Straßenbahn vom Handjeryplatz durch die Bismard­und Knausstraße Gleise legen, die an der Saarbrüde das vor­handene Gleisneb erreichen. Dadurch wird es möglich, die Linie 87 und 61 bis Stegliz zu verlängern, wofür dann Linie 40 bis zum Augusta- Viktoria- Krankenhaus   durchgeführt werden soll. Die Verbandsversammlung stimmte dem Ver­trag mit der Straßenbahngesellschaft zu. In Charlottenburg   wird die Berlin  - Charlotten. burger Straßenbahn ihre Gleise vom Ringbahnhof Jungfern­heide bis zur Weichbildgrenze gegen Spandau   nahe an die Siemens- Schudert Werte heran weiterführen. Sie sollen nicht, wie ursprünglich mit Charlottenburg   ver­einbart war, auf dem Nonnendamm verlegt werden, sondern

zielen.

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Der Ausschuß zur Prüfung der Stadtverordnetenwahlen trat gestern abend zu einer furzen Sigung zusammen. Proteste lagen bon feiner Seite vor und so wurden sämtliche Wahlen für gültig erklärt.

Flugzeugbrand in Johannisthal  .

In eine gefährliche Situation ist am gestrigen Sonntagvormittag

auf der neuen Straße 45, die der geradeste Weg ist. Bis zu Seemann   mit Schiffen, der Pfarrer mit Luther  , der Lehrer der Flieger Breitbeil in Johannisthal   geraten. Breitbeil hatte einen den Siemens- Schuckert- Werfen wird eine der am Bahnhof Jungfernheide endenden Linien verlängert, auch soll durch mit dem Charakterkopf Pestalozzis, der Schriftsteller mit Probeflug auf einem Ago- Doppeldecker gemacht und wollte landen. Einsezwagen vom Bahnhof aus der Arbeiterverkehr bewältigt Dichtern und anderen Geiftesberoen, der Detiktiv mit Sherlock Dicht über dem Boden sprigte aus dem Bergafer infolge der Schräg­werden. Der Vertrag über dieses Erweiterungsprojekt hat Holmes. So gewinnen die Reklamemarken einen gewiffen lage des Doppeldeckers Benzin heraus, das sich an dem heißen Motor hiermit noch ein anderes Projekt verknüpft, das eine bessere Wert, wenn sie mit wenigen Worten eine Beschreibung des entzündete. In wenigen Sekunden sprangen die Flammen auf de Verbindung von Charlottenburg   über Schöneberg Bildchens liefern und von allgemein belehrendem Intereffe Tragflächen über und setzten die ölgetränkte Leinewand in Flammen. nach Tempelhof   bezweckt. Die Berlin  - Charlottenburger   find. Man sieht aber auch recht alberne Abbildungen, die zum Breitbeil wahrte jedoch seine Kaltblütigkeit, segte hart auf, so daß Straßenbahn will hierzu die Lutherstraße zwischen Martin- Teil Proselyten für irgendeinen dunklen Zweck machen. Daß und rettete sich schleunigst durch Abspringen. Es war auch die höchste die Maschine schon nach wenigen Metern Auslauf zum Halten tam Luther- Straße und Augsburger Straße benutzen. Char  - darunter die Pfadfinder und der Jungdeutschlandbund und rettete sich schleunigst durch Abspringen. Es war auch die höchste lottenburg hat die Zustimmung davon abhängig gemacht, daß nicht fehlen, versteht sich am Rande. Das Beste ist, daß Beit, da das Feuer bereits die Führergondel erfaßt hatte. Bald noch eine Strecke von der Neuen Kantstraße nach dem Reich 3- weitere arbeitende Kreife aus dieser Sammelmode, die darauf explodierte auch der Benzinbehälter, so daß das Flugzeug fast fanzerplaz und der Reichsstraße gebaut und Linie 33 fich noch eine ganze Weile halten wird, einigen Verdienst er- vollständig vernichtet wurde. Breitbeil tam mit nur geringen Ver legungen davon. oder Linie 93 dorthin durchgeführt wird. Auf eine Anfrage des Stadtverordneten olenberg­Ein talentvoller Polizeihund. Charlottenburg   wegen des Straßenbahnanschlusses zwischen Von den Leistungen der Polizeihunde wird allerlei bekannt, Sophie- Charlotte- Plaz und Reichskanzlerplatz und wegen Er- wonach man sich über ihre Brauchbarkeit ein Urteil bilden kann. richtung von Straßenbahnwartehallen erwiderte Die Polizei hat begreiflicherweise den Wunsch, daß ihre Hunde­Verbandsdirektor Steiniger: Dem Bau des Anschlusses dressur   nicht etwa bloß als Sport eingeschätzt wird, der zwar viel steht vom Verband nichts im Wege. Ob die Landespolizei Geld fostet, aber zur Aufdedung von Verbrechen wenig beiträgt. noch Schwierigkeiten macht, ist nicht bekannt. Errichtung von Darum sorgt von Zeit zu Zeit sie selber dafür, daß Mitteilungen Wartehallen ist durch Vertrag gesichert. Die Straßenbahn- an die Presse gelangen, die über Erfolge von Polizeihunden be­gesellschaft geht sehr ungern daran, aber ihre Einwendungen richten. Im Bortvärts" ist aber aus der Arbeit der Polizeihunde halte ich nicht für begründet.. und der sie führenden Polizisten auch schon manches geschildert Die Verbandsversammlung stimmte dem Vertrag über worden, was die Polizei wohl als weniger interessant für die die ihr vorgelegten Erweiterungsprojekte zu. Beabsichtigt ist auch, am Spandauer Bock die Charlotten- wir aus Lichtenberg  , aus dem früher Rummelsburg   ge­Oeffentlichkeit ansah und daher für sich behielt. Jetzt erfahren burger Gleise mit denen der Straßenbahnen von Spandau   nannten Ortsteil, wieder mal von einer Polizeihundleistung, die zusammenzuschließen und eine Linie Neukölln- Berlin- Char- Sort Aufsehen erregt hat. lottenburg- Spandau  - Stadtpark zu schaffen. Der Verbands­ausschuß mußte diesen Teil der Vorlage zunächst zurückziehen, weil die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung Spandaus noch aussteht.

Ortskrankenkaffe Tiederbarnim

Aerzteſtreik.

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Warnung für Juhaber von Vereinszimmern. Juhaber von Vereinszimmern seien vor einem Gauner gewarnt, der folgendermaßen vorgeht. Er gibt an, für einen Mandolinen­flub, dessen Vorsitzender ein penfionierter Polizeiwachtmeister ſei, in der Gartenstraße 46 bei Greulich. Er läßt sich vom neuen Wirt ein Vereinszimmer zu suchen. Das alte Vereinszimmer befinde fich einen Fuhrmann besorgen, um das Inventar abholen zu können. Unterwegs bemerkt er, daß er den Schlüssel vergessen habe und geht dann nach dem neuen Lokal zurück, während er den Fuhrmann be­auftragt, in dem Lokal in der Gartenstraße zu warten, bis er zurück­tehrt. Dem Inhaber des neuen Lokals erzählt er nun verschiedene Räubergeschichten und pumpt ihn schließlich an unter dem Vorgeben, vor dem etwa 23 Jahre alten Gauner gewarnt sei. das Gelb werde am andern Tage aus der Vereinskaffe zurückgezahlt. Dieser Schwindel ist in zahlreichen Fällen geglückt, weshalb hiermit Totgequetscht.

In einer an der Schlicht- Allee gelegenen Laubenkolonie Im Dienste tödlich verunglückt ist gestern morgen der 38 Jahre wurde ein Diebstahl berübt, wobei Hühner und Staninchen er- alte Wagenwäscher Paul Hagedorn aus der Cauerstraße 2 zu beutet wurden. Zur Ermittelung des Spitzbuben erschienen auf Charlottenburg  . Der unverheiratete Mann war seit einem halben dem Gelände der Kolonie ein uniformierter Schußmann und ein Jahre auf dem Straßenbahnhof VII in der Aderstr. 3/4 beschäftigt. Kriminalpolizist, die einen Polizeihund bei sich führten, um ihn Bei dem Versuch vom Tor zum Wagenschuppen auf die vordere bei der Diebesfuche zu verwenden. Sie durchstreiften zunächst die Plattform hinaufzukommen, wurde Hagedorn zwischen Pfeiler und ganze Solonie, ohne daß es dem auf die Spur gefeßten Hund ge- Wagen so start gequetscht, daß er besinnungslos hinfiel und liegen lang, etwas zu finden. Erst als er an eine benachbarte Kolonie blieb. Man brachte den Verunglückten nach der Hilfswache in der fam, hielt er plöblich vor einem am Zaun seiner Parzelle stehenden Lothringer Straße. Dort starb er schon kurz nach Einlieferung, wie Kolonisten an, den er nun nach allen Regeln der Kunst berbellte". Die Aerzte feststellten, an den Folgen schwerer Brustquetschungen. Auch dem Versicherungsamt Niederbarnim   ist es nicht gelungen, Erfreut über den Fang eilten die Polizisten herbei, und dem nicht Im Verkehr des Potsdamer Plages verunglückte gestern vor­mit den Aerzten einen Vertrag abzuschließen, der den kranten Kaffen  - wenig erschrockenen Mann wurde auf den Kopf zugesagt:" Ach, mittag gegen 81 Uhr der 46 Jahre alte Gärtner Gustav Neumann mitgliedern der neuen Kasse ärztliche Behandlung sichert. Die da haben wir ja den Spizbuben! Gestehen Sie's nur aus der Falkenberger Straße zu Weißensee  . Beim Ueberschreiten Sassenärztliche Vereinigung im Kreise Nieder ein, Sie sind's doch gewesen, der Hund hat Sie ja verbellt." Der des Plages wurde er von einem Straßenbahnwagen der Linie 72 barnim erläßt in Nr. 150 des Riederbarnimer Kreisblatts" Kolonist  , ein Sattler Engmann, beteuerte seine Unschuld und umgestoßen und so heftig zu Poden geschleudert, daß er besinnungs­vom 14. Dezember dieses Jahres eine Bekanntmachung des ferderte sofortige Durchsuchung seiner Laube, seiner ganzen Bar- los liegen blieb. In der Charité, wo man eine Gehirnerschütterung Inhalts, daß vom 1. Januar 1914 ab die Mitglieder zelle und weiter auch seiner in der Türrschmidtstraße gelegenen und Hautabschürfungen feststellte, kam der Verunglückte bald wieder berpflichtet sind, die Behandlung und Begutachtung der bei Wohnung. Während die beiden Beamten zunächst zur Durch zu sich. Zur weiteren Behandlung mußte er nach der Nervenklinik der Allgemeinen Crtskrankenkasse Niederbarnim Versicherten nur fuchung der Laube schritten, richtete der eine an den Hund einen gebracht werden. nach den ortsüblichen Säßen der Privatpraxis( Besuch 3 M. ihn zur Mitwirkung anspornenden Zuruf. Den faßte der Hund

beziehungsweise 2 M., Beratung in der Sprechstunde 2 M. bezw. so auf, daß er wütend auf Engmann lossprang, ihn mit träf- Neunuhrladenschluß. Jm Drtspolizeibezirk Berlin   können die 1,50 M., Strankenſcheine 2 M.) zu gewähren. Damit haben die Aerzte tigen Bissen am Oberschenkel padte und ihm blu- offenen Verkaufsstellen vom 16. bis 19. und am 22. und 23. De­auch dieser Kasse den Strieg erklärt und man darf gespannt sein, tende Wunden aufügte. Was den Polizeihund auf Eng- sember bis abends 9. 11hr geöffnet bleiben. wie sich die Versorgung der kranken Mitglieder diefer Kaffe mit mann hatte aufmerksam werden lassen, wurde dann unverzüglich schachtungsarbeiten im Universitätsgarten gefunden. Ein menschliches Stelett wurde gestern vormittag bei den Aus­Es muß lange ärztlicher Hilfe nach dem 1. Januar 1914 regelt. Vor allem zeigt aufgeklärt. Auf Engmanns Parzelle fanden sich noch Reste der ba gelegen haben. Die Polizei zerbricht fich den Kopf über den doch dieser Fall wieder flar, daß es selbst den Behörden nicht ge- seiner Kabe hingeworfenen Eingeweide von Geflügel, das er ge- Fund, ob möglicherweise ein Verbrechen vorliegt. lingt, den Eigenfinn der Herren vom Leipziger   Verband zu bekämpfen schlachtet hatte. Es waren Eingeweide nicht von Hühnern, sondern und zu brauchbaren Verträgen zu fommen. von einem Hahn und von zwei Tauben, und die Tiere gehörten Aus diesem Borgange ist aber auch zu ersehen, welche gewaltige nicht dem Bestohlenen, sondern Engmann selber. Für Engmann Arbeitsleistung dem neuen Ausschuß und Vorstand der Stasse ver- wars ein Pech, daß dem klugen" Polizeihund dieser kleine Unter­bleibt und daß alles darangesezt werden muß, die am 4. Januar schied nicht bekannt war. Aber warum soll nicht auch ein stattfindenden Wahlen zu einem für die Versicherten günstigen Ab- Polizeihund mal banebengreifen können! Ist es schluß zu bringen. Die Wahlvorschläge müssen bis Polizeibeamten nicht schon oft genug passiert, daß sie daneben Arbeiter- Bildungsschule. Die letzte Stunde des Literatur 21. Dezember 1913 beim Versicherungsamt eingereicht sein. griffen? Die beiden Beamten, die von dem Hund auf Engmanns kursus, die in der vorigen Woche wegen des Bahlabends nicht

Finen

Die Leiche des Buchdruckers Walter Bernhardt wurde gestern am Holsteiner Ufer gelandet. Es liegt Selbstmord vor. graufigen Fund machte man Sonntagabend um 6 1hr in einem lofettraum am Treppenflur des Hauses Weberstr. 41. Dort lag die Leiche eines neugeborenen Knaben, die in weiße, Leinewand­streifen eingewickelt war.