Einzelbild herunterladen
 

technische Beilagen beigegeben. Einige Verbände gingen in den

Es gründete Arbeiter­

Gebieten des nördlichen Schleswig und der Ostmarken. Wie Sort Licht. Es donnert zuweilen gegen Kapitalismus und Ausbeutung legten Jahren weiter, sie schufen gesonderte fachtechnische Zeitschriften, die Dänen, so sind es hier die Polen , die die Jugend auch über und es ist dabei die eifrigste Förderin kapitalistischer und aus­unter denen die der Holzarbeiter in Form und Inhalt wohl die die Schulzeit hinaus unter ihren Einfluß festzuhalten suchen und beuterischer Bestrebungen. Das Zentrum gründete Gewerkschaften, vollkommenste ist. Jezt ist auch der Textilarbeiterverband diesem sie mit antinationalem Geiste erfüllen. Ueberall schurt man hier die den Streifbruch kultivieren müssen. Beispiel gefolgt. Mit dem 1. Januar 1914 gibt er eine fach den Haß gegen alles, was deutsch heißt und nährt in der Jugend konsumgenossenschaften und verspricht den Mittelständlern Rettung technische Zeitschrift heraus, die monatlich erscheint, zwölf die Hoffnung auf einen für Deutschland ungünstig verlaufenden Großquartseiten Umfang hat und 20 Pfennige foſtet. Gerade Krieg, der die Befreiung von dem deutschen Joch" bringen soll. und Hilfe durch gesetzliche Maßnahmen gegen Konsumbereine und int Tertilgewerbe mit seiner den Konsumentenansprüchen Um jo mehr haben wir darauf bedacht zu sein, unsere Wehr- Warenhäuser. Den Mittelständler umgaukelt es mit dem alten angepaßten, sehr verfeinerten Fabrikationsart ist eine gute traft zu stärken." zünstlerischen Requisit des Befähigungsnachweises und der Kon­technische Ausbildung des Arbeiters und der Arbeiterin und eine ge­Nun wissen wir es, wenn wir es sonst noch nicht gewußt zessionspflicht für verschiedene Gewerbe und es fördert die groß­naue Kenntnis der oft komplizierten Maschinensysteme durchaus von hätten, worauf dieser ganze Jugendpflege- Rummel hinausläuft. industrielle Entwickelung durch Hochschutzölle auf Rohmaterialien. nöten. Zwar fehlte es auch in der Textilindustrie bisher nicht an In diesen Auseinandersetzungen spielt auch der Franzose Dem Volte sichert es die Wahrung seiner Interessen zu und geißelt Fachliteratur; aber sie ist für den Arbeiter zu teuer, vielfach auch Suret eine Rolle, und zwar die eines Popanzes, der dem furcht- es mit dem Brotwuchertarif. zu schwer verständlich, so daß aus ihr wenig oder gar keine Nutz- samen deutschen Michel vorgehalten wird. Dieser Huzet hat seinen anwendung für den praktischen Teil des Arbeitsprozesses gewonnen Landsleuten triumphierend verkündet, daß von dem heutigen Jetzt plant der vollständig unter influß des Zentrums stehende werden lann. Die vom Textilarbeiterverbande herausgegebene Deutschland nichts zu befürchten sei, da es seine Jugend ver- für die in der näheren Umgebung der großen Stödte wohnenden Rheinische Bauernverein einen neven Fischzug. Die Milch ist Zeitschrift, die Textil- Pragis", wird es deshalb als ihre Auf- kümmern lasse." gabe betrachten, bei billigem Preise in leichtverständlicher Form Nach alledem ist man einigermaßen gespannt auf den Inhalt Viehhalter schon eine sehr ergiebige Einnahmequelle geworden. die praktischen Erfahrungen, die beim Produktionsprozeß ge- des Kapitels über die sozialdemokratische Jugendpflege". Man sammelt werden, den Tertilarbeitern und Arbeiterinnen zur Nut- staunt, mit wieviel Sachkenntnis hier doziert wird. Da heißt es: anwendung zu bringen; fie will über die Mängel bei der Ver- Am bedeutungsvollsten für die ganze Bewegung war der Partei arbeitung und Vorbereitung des Materials, über das fehlerhafte Be- tag in Nürnberg 1908, wo das Programm der ganzen Be­Materiallehre, die besonders in der Textilindustrie eine große Rolle Arbeiterjugend", begründet wurde, die noch jetzt von Dr. Frank dienen bezw. Funktionieren der Maschinen unterrichten. Auch der wegung bis ins einzelne festgelegt und ein neues Organ, Die spielt, soll in der Zeitschrift Raum gewährt werden, es soll gezeigt im Auftrage der Zentralstelle herausgegeben wird." So unterrichtet werden, welche Eigenschaften die Rohmaterialien besigen und wie ist der Verfasser von dem Inhalt unseres Blattes, daß er fed diese Eigenschaften beachtet werden müssen, um eine gute und vor- folgende Behauptung vom Stapel läßt: teilhafte Verwendung zu ermöglichen.

"

Die erste Nummer der Textil- Pragis" bringt neben wohl gelungenen Abbildungen fachtechnische Artikel aus den vielen Branchen der Textilindustrie; aus der Spinnerei, der Weberei und Wirkerei, von der Maschinentechnik, der Materialkunde u. a. m., so daß ihr Abonnement, zumal bei so billigem Preise, wohl zu em­pfehlen ist.

Neue Kampfansage der ,, Berlin - Trierer " gegen die ,, Chriftlichen" Gewerkschaften.

Es war zu erwarten, daß die Erklärungen der christlichen Ge­werkschaftsführer Stegerwald, Wieber und Imbusch auf dem christlich- nationalen Kongreß in Berlin , die die Auslegung der Gewerkschafts- Enzykliken des Papstes und die Selbständigkeit der christlichen Gewerkschaften betrafen, bei den katholischen Arbeiter­verbänden Berlin - Trierer Richtung ein lebhaftes Echo finden würden. Am Sonntag tagte in Trier die Generalversammlung des katholischen Arbeitervereins, in der sich der bekannte Domkapitular Stein, die rechte Hand Korums, in schärfster Weise gegen die Reden und Beschlüsse auf dem Berliner Kongres wandte. Die fatholischen Vereine, so führte er aus, hätten die höchste Billigung, die kommen könne. Wenn die Anträge des katholischen Verbandes von den christ­lichen Gewerkschaften abgelehnt worden seien, weil sie von einem anderen grundsätzlichen und sittlichen Standpunkt" aus­gingen, so sei also ihr Standpunkt nicht der katholische, von der Stirche, vom Papst und den Bischöfen geforderte. Das geständen sie jezt offen ein!

Der Arbeiterjekretär BuII Kattowiz erhob ähnliche Vorwürfe. Die Vertreter des katholischen Verbandes seien verpflichtet gewesen, ihren Standpunkt darzulegen, da nur die katholischen Organisationen nach der Entscheidung des Heiligen, Vaters gefördert werden sollten. Während man es ihnen verübelt hätte, daß sie die Enzyklika an= gezogen hätten, fonnten sich die evangelischen Teilnehmer ungehindert auf kirchliche Autoritäten", wie Stöder und Mumm(!). be­rufen. Bei der Verteidigung seiner Weltanschauung leistete sich Herr Bull folgenden hübschen Satz:

Dem franken Gesellschaftstörper müsse gesundes Blut zu­geführt werden. Dieses gesunde Blut seien die Grundsäge der Kirche, nicht die Grundsäße einer sogenannten Humanität, sondern die der wahren Gerechtigkeit und christlichen Nächstenliebe."

Die Grundsätze der logenannten Humanität und die der Kirche Bertragen sich allerdings nicht besonders; das hat Herr Bull ganz richtig erfaßt. 11uf der Generalversammlung der christlichen Gewerkschaften in Trier , die vor acht Tagen stattfand, ist es übrigens zu recht heftigen Auseinandersehungen über die Verhandlungen des Berliner Kongresses gekommen. Die Diskussion dauerte drei Stunden. Die tleritale Bresse Triers unterschlug die christliche Generalversammlung voll­ständig.

Jugendpflege.

"

Arbeiter=

" Indes scheinen diese Bestrebungen doch nicht den gewünschten Erfolg zu haben, was uns angesichts des mangelnden methodischen und pädagogischen Geschicks für die Belehrung der Jugend in der Jugend" zutage tritt." Die Frage ist wohl berechtigt, ob der Verfasser auch wohl mal eine Nummer unseres Blattes ge­lesen hat. Daß es nicht richtig ist, wenn unsere Genossen die bürgerliche Jugendpflege, wie es hier und da geschieht, unterschäßen, zeigen ein paar Zahlen:

Man redet

Aber sie soll noch reichlicher fließen. Zu diesem Zweck möchte man den Milchhandel monopolisieren, ihn vollständig in Abhängigkeit von den Produzenten bringen. Als Mittel dazu soll die Konzeffionie­für den Plan geködert. Man kennt ja die Mittelchen. ung des Milchhandels dienen. Zunächst hat man die Milchhändler den Leuten vor: Konzeſſionierung bedeute eine Einschränkung der Konkurrenz, daher für den Konzessionierten größere Einnahmen, die noch durch Preissteigerungen gehoben werden könnten. Es gelang auch, die Milchhändler einzufangen. Auf seiner letzten Tagung erklärte sich der Reichsverband der Milchhändlervereine für die Konzessionierung.

stand des Rheinischen Bauernvereins stimmte der Forderung ge­Nun erscheinen die Produzenten auf der Bildfläche. Der Vor­neigtest zu. Dann berief man eine Versammlung der rheinischen Milchproduzenten auf den 15. Dezember. d. J. nach Köln ein. 800 Interessenten erschienen dort. Frhr. v. Loë präsidierte. Die Ver­sammlung stimmte selbstverständlich der Forderung auf Konzessio­Im Jahre 1911 wurden abgehalten in den verschiedenen Teilen nierung des Milchhandels zu. Diesen will man für wenige Unter­der Monarchie 366 Kurse mit 14 465 Teilnehmern( darunter 10 260 nehmer und die Landwirte selbst monopolisieren. Selbstverständlich Lehrer) und im Jahre 1912 434 Kurse mit insgesamt 22 139 Teil: wollen die Landwirte bei der Konzessionserteilung mitreden. Wohin nehmern( darunter 11 735 Lehrer). Außerdem wurden von 1905 bis die Reise gehen soll, das verriet der Referent, Generalsekretär Kerp. 1910 in den von den königlichen Regierungen veranlaßten Turn­und Spielkursen 61 975 Personen wenigstens für die Leibes- Er führte nach der Köln . Volkszeitung" aus: Vom Standpunkt der Produzenten sei u. a., zu fordern, daß den Fachausschüssen, die übungen ausgebildet. Das sind nur einige Ziffern aus der neuesten staatlichen über den Befähigungsnachweis entscheiden, auch Landwirte ange­Jugendpflege. Daß aber auch außerhalb dieser direkt staatlichen hören, und daß der Nachweis einer gewissen Kapitalkraft für die Bestrebungen nach wie vor tüchtig gearbeitet wird, zeigen uns fol- Erteilung der Konzession Voraussetzung sein soll. Dagegen sei für die gende Zahlen: Der Weltbund der christlichen Jünglingsvereine Landwirte, die nebenher den Milchhandel betreiben, ein Befähigungs­unterhält allein in Deutschland 172 eigene Vereinshäuser, die nachweis nicht nötig, es sei denn, daß sie Milch in großen Mengen einen Wert von 12 000 000 Fr. repräsentieren. Und nicht weniger als 223 fest angestellte Berufsarbeiter sind im Sinne der evan- zukaufen und dann in erster Linie Milchhändler seien." gelischen Jünglingsvereine tätig. Allein in Rheinland- Westfalen bestehen 63 eigene Vereinshäuser. Fest angestellte Kräfte sind dort 61 tätig. Das sind wohl Zahlen, die uns zu denken geben sollten.

zu

Soziales.

Aus dem Gewerbegericht.

( Dr. Berthold.)

1. Fallen Abzüge vom Trinkgeld unter das Lohn­beschlagnahmegeseh?

Ein Hausdiener forderte gestern von der Firma Rießen Unrecht einbehaltene 23,75 M.

Die beklagte Firma machte geltend, es seien durch Verschulden Der Kläger habe zwar gegen die Abzüge protestiert, da sie aber an des Klägers Lebensmittel in obigem Betrage abhanden gekommen. den Trinkgeldern vorgenommen wurden, kamen die Vorschriften des Lohnbeschlagnahmegesebes nicht in Betracht.

Das Gericht sprach dem Kläger durch Urteil den geforderten Betrag zu. Das Trinkgeld, so wurde dem Gesetz entsprechend aus­geführt, fei als Teil des Lohnes anzusehen, um so mehr, als dem Släger bei seinem Eintritt außer dem Wochenlohn von 22 M. Trink­geld zugesichert war und er die Stelle nicht angetreten haben würde, wenn dies nicht der Fall war.

2. Unberechtigte Entlaffung.

Eine noch fortbildungsschulpflichtige gewerbliche Arbeiterin klagte wegen ungerechtfertigter Entlassung gegen die Firma Dzialoszynski auf Zahlung von 50 M. für zwei Monate.

Das Gericht verurteilte die Beklagte zur Zahlung. Einer der im§ 123 der Gewerbeordnung angeführten Gründe zur sofortigen Entlassung liege nicht vor. Auch ein wichtiger Grund nach§ 124b könne bei dem jugendlichen Alter der Klägerin nicht angenommen werden. Anders läge es nach§ 123 G.D., wenn sie wiederholt ver­warnt worden wäre.

Glückte der Plan, dann waren die Konsumenten vollständig der Willkür der Produzenten und einiger von ihnen abhängigen oder mit ihnen auf Gedeih und Verderb verbundenen Milchhändler ausgeliefert. Und der Plan ist in der Ausführung begriffen: Der Verband der Rheinischen Milchproduzenten hat gestern gemeins schaftlich mit dem Verband rheinischer Milchhändler cine Organi. sation gegründet, die ihren. Sit in Essen hat. Der Zweck der Ors ganisation geht auf Beeinflussung der Preisgestaltung des Milch­marktes. Aehnliche Versuche sind bislang infolge der Disharmonie der Interessen der Produzenten und der Händler gescheitert. Auch dem neuen Verbande möge ein ähnliches Ende durch den Kampf beider Interessentengruppen um die Höhe des Profits beschieden sein.

Gerichts- Zeitung.

ad igat al die

radial

st

Bom Kampf gegen die Polen , Gemälde reizen zu Gewalttätigkeiten, zum mindesten sind sie deffen dringend verdächtig, wenn es polnische Schlachtengemälde sind. Das ist die neueste Rechtsnorm, die das Reichsgericht am Dienstag gegenüber einer verständigen Freisprechung aufstellte.

Vor der Straftammer des Amtsgerichts Krotoschin hatten sich am 4. Juni d. J. der Buchhändler Franz Strzelczyk aus Krotoschin und der Kaufmann Karl Rzepecki aus Posen wegen Vergehens gegen§ 130 des Strafgesetzbuches( Aufreizung verschiedener Klassen zu Gewalttätigkeiten) zu verantworten. Der Angeklagte R. Hatte im Jahre 1912 von einer Firma in Prag Reproduktionen eines Schlachtengemäldes des polnischen Malers Kossak , darstellend die Schlacht von Grochowen aus dem polnischen Aufstand von 1830/31,

-

-

Der Vorsitzende des Vereins für Jugendwohlfahrt in Schles­ wig- Holstein , Herr Sierds, hat ein Buch herausgegeben über Jugendpflege. Er setzt darin die Notwendigkeit der( bürgerlichen Monatsersten zulässig. Die Klägerin war mehrfach rechtzeitig aus Vereinbart war eine Kündigungsfrist von vier Wochen zu jedem natürlich) Jugendpflege auseinander. Er schildert uns das moderne Großstadtleben oder richtiger das Großstadtelend. Hierbei dem Geschäft weggegangen, um die Schule zu besuchen. Das tatowie 500 Postkarten, welche die Reproduktion des Gemäldes dar. fommt er aber zu etwas sonderbaren und sehr einseitigen fie jedoch nicht. Als dann vom Schulleiter eine Anfrage an das stellten, gekauft und zum Teil an den Angeklagten St. in Krotoschin Schlüssen. In einem Kapitel über den Einfluß der Geschäft gelangte, gab sie an, sie sei frank geworden. Daraufhin er- weiter verkauft. Dieser hat in seinem Geschäft eines der Gemälde im Dezember v. J. ausgestellt. Dieses wurde am 3. Dezember v. J. sozialen Lage sagt er nämlich:" Wenn auch auf dem Lande hielt sie sofort ihre Entlassung. beschlagnahmt, da es gerade zu jener Zeit, da sich die ganze pol­in geschlechtlichen Dingen vielfach sehr naive Ansichten herrschen, so ist doch die eigentliche Prostitution ein Laster der Städte, das nische Bevölkerung zur bevorstehenden Polenfeier vorbereitete und nach tausendfältigen Feststellungen auf feiten Protestversammlungen stattfanden, geeignet gewesen sei, unter der des weiblichen Geschlechts fast immer auf Ar­polnischen Bevölkerung schürend und zum Klassenkampf aufreizend beitsschen, Genußsucht und Alkoholismus dirett zu wirken. Das Gericht hat indessen beide Angeklagte freigesprochen, oder indirekt sich zurückführen läßt..." Herr da der Maler K. mit dem Bilde lediglich ein Kunstwerk geschaffen Sierds fommt zu diesem Schluß, obwohl er selbst ein paar Zeilen Die seguelle Erziehung in Elternhaus und Schule. habe und auch Reproduktionen desselben nicht als Aufreizungs­weiter zugeben muß: Und die Jugend ist diesen Einwirkungen Wien , 16. Dezember 1913. mittel zum Klassenkampf angesehen werden könnten. Gegen das um so eher zugänglich, wenn sie auch noch in einer Wohnung In einer stark besuchten Versammlung der österreichischen Ge- freisprechende Urteil hatte die Staatsanwaltschaft Revision eins aufwächst, die ein menschenwürdiges Dasein kaum möglich macht." Er belegt seine Darlegung mit einer Reihe von Zahlen, wie sie sellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, der auch der gelegt. Der Reichsanwalt beantragte, der Revision insoweit statt­int letzten Jahra anläglich der Wohnungsnotversammlungen be- Unterrichtsminister Dr. v. Hussarek beiwohnte, sprach Dr. M. Chohen zugeben, als nicht auf Einziehung des gefährlichen Gemäldes erkannt fannt geworden sind. Dann schildert er das damit zusammen- aus Breslau über Seguelle Erziehung in Elternhaus und Schule". war. Es hätte geprüft werden müssen, ob nicht objektiv das Bild Er führte aus, daß die Erteilung einer planmäßigen feruellen Er- als Aufreizungsmittel verschiedener Klassen zu Gewalttätigkeiten hängende Schlafburschenelend. Und trotz alledem. Der Borjizende des Vereins für Jugendwohlfahrt in Schles- ziehung eine Pflicht des Elternhauses sei, die durch die Veranstal- zu erachten sei. Das Reichsgericht folgte dem Antrage. Es, hob wig- Holstein" widerlegt sich dann noch einmal ſelbſt, indem er tung von Elternabenden durch Staats- und Gemeindebehörden fen das Urteil auf und wies die Sache zur Verhandlung an das Land­folgende Stelle aus einem Werk von Prof. Philippovich fördert werden sollte, wo die Eltern von Pädagogen Aerzten auf die Notwendigkeit einer solchen Erziehung hingewiesen und dazu gericht Ostrowo , damit dieses prüfe, ob nicht das Bild einzuziehen anführt: Man kann Wohnung für Wohnung abschreiten, ohne mehr angeleitet werden. Die Schule soll zwar bis zum 14. Lebensjahr sei. Sind in Preußen, wie es die Verfassung behauptet, alle zu erblicken, als die notdürftigsten Einrichtungsgegenstände und im Klaffenunterricht niemals menschliche sexuelle Vorgänge Preußen vor dem Gesez gleich, so müßte nun ein gemeinsamer Das geringstmögliche Maß von Kleidungsstücken. Von der Fülle erörtern, aber sie soll durch die Naturkunde zu sinnlichkeitsfreiem Feldzug gegen alle Schlachtengemälde stattfinden. Oder sind nicht der Produktion auf allen Gebieten des Hausrats dringt nichts Denken und Reden über Fortpflanzung anleiten und durch indirekte polnische Gemälde so schlecht gemalt, daß nicht auch sie objektiv in diese Schichten der Bevölkerung. Sie haben nur im Ge- fittliche Beeinflussung der Wert der Keuschheit und die Bedeutung zu Gewalttätigkeiten" anreizen können? Es gibt Leute mit psycho­brauch, was zum Leben unentbehrlich ist, und das nicht immer des Verantwortungsgefühls auch schon in der Kindesſeele sich fest logischen Kenntnissen, die da meinen, solche Gerichtsurteile reizen in ausreichendem Maße. Keine Spur eines Schmuckes, einer verankern lassen. In der zweiten Schulperiode foll durch vertiefte weit mehr auf als irgend ein Schlachtengemälde aufreizen könnte. Zierde, eines Gegenstandes, der nur der Freude und dem Be- biologische Unterweisung und ethische Betrachtungen eine ethische hagen dienen soll. Die Wohnung ist eine Schutzdecke vor den Charakterbildung angebahnt werden. Gine direkte sexuelle Beein- Freilich sind Gerichtsurteile objektiv" keine Kunstwerke". Unbilden der Witterung, ein Nachtlager, das bei der Enge, in flussung tann in die Fortbildungsschule verlegt werden. Für Mäd= der sich die Menschen drängen, bei dem Mangel an Ruhe, anchen, die beim Hinaustreten aus der Volksschule in das Berufsleben Luft, an Reinlichkeit, nur dem erschöpften Körper zur Ruhe weit mehr gefährdet sind als Knaben, sind sexualhygienische und dienen kann. Zwischen ihr und Arbeit und Sorge schwankt das ethische Entlassungsbelehrungen einzurichten. Auf der höheren Leben dieser Bevölkerungsklasse hin und her. Es fehlt alles, was Schule sollen die 16- bis 20jährigen Jünglinge durch philosophisch­wir zur Grundlage gefunden bürgerlichen Lebens anzusehen ge- präpodeutische Erörterungen zu einer erhebenden und beruhigenden wohnt sind. Die selbständige Gristenz der Familie, die beson- Auffassung des Trieblebens geführt werden, vorläufig sollte den dere Fürsorge für die Grundbedürfnisse des täglichen Lebens, Abiturienten und den zum Einjährigendienst Berechtigten eine für die Erkrankten und Pflegebedürftigen, die Wahrung der zwanglose Entlassungsbelehrung mit elterlicher Zustimmung erteilt Schamhaftigkeit durch Trennung der Geschlechter, Verhüllung werden. An den Hochschulen sind serualhygienische Vorlesungen für des Geschlechtslebens der Eltern vor den Kindern, die er- Studierende aller Fakultäten einzurichten, für Phiologen und Theo­zieherische Fürsorge der Eltern für die Kinder in Stunden der logen eine besondere Vorlesung über Segualpädagogik, die auch an Ruhe und Erholung. Diese Wohnungen bieten keine Behaglich- den Lehrerseminaren gelehrt werden soll, damit die späteren Lehrer feit und feine Erquidung, sie haben keinen Reiz für den von der und Geistlichen ihren Aufgaben nach dieser Richtung hin gerecht Arbeit Abgemühten. Wer in sie hinabgesunken und hinein- werden können. geboren wurde, muß förperlich und geistig verfümmern und berivelfen oder verwildern."

Wenn der Verfaffer trok all dieser Feststellungen, die er sich selbst zueigen, macht, noch seine obigen Behauptungen aufstellt, so muß man ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen.

Im Anschluß hieran versicherte der Unterrichtsminister, daß er auf Grund der empfangenen Anregungen die so überaus wichtige Frage der feruellen Erziehung in seinem Verivaltungsgebiet nach jeder Richtung hin fördern werde.

Milchpertenerung.

Das letzte und eigentliche Ziel aller bürgerlichen Jugendpflege wird von Herrn Sierds mit aller nur wünschenswerten Offenheit Das Zentrum kann alles und macht alles. Es gibt sich arbeiter­flargelegt: Am schwersten wiegt diese Frage in den national gefähr freundlich und handelt gegen die Interessen der Arbeiter. Es mar beten Gegenden unseres Vaterlandes, in den fremdsprachigen I fiert Mittelstandsfreundlichkeit und führt die Mittelständler hinter's

-

Prozeß Koghen.

Die neue Verhandlung gegen den russischen Zigarettenhändler Koghen aus Kiew und Genossen begann gestern vor der 3. Straf­fammer des Landgerichts I unter Vorsiz des Landgerichtsdirektors Dr. Baumgarten. Der seit Jahren in Untersuchungshaft füßende Kaufmann Aron Koghen steht unter der Anklage des fortgesetzten Betruges; den Mitangeklagten Kaufmann Josef Jacubowis und Kaufmann Marcus Gelhorn wird gleichfalls Betrug zur Last gelegt. Dr. Baumgarten die Prozeßbeteiligten dahin mitzuwirken, daß die Vor Eintritt in die Verhandlung bittet Landgerichtsdirektor Verhandlung wenn irgendmöglich bis Weihnachten beendet werden könne. Bei gutem Willen würde dies möglich sein.

Die drei Angeklagten bestreiten ihre Schuld, insbesondere be= hauptet Koghen, daß er im besten Glauben gehandelt habe und im­stande sei, mit Hilfe seiner Mutter alle seine Schulden zu bezahlen. lung ausgiebig erörtert. Soghen, der hier mit großem Tamtain in Die Vorgeschichte dieses Prozesses ist in der vorigen Verhand­der Friedrichstraße ein hochmodernes" Zigarettengeschäft eröffnet hat, soll es verstanden haben, in raffinierter Weise und unter der Maste eines reichen Erben viele Personen in betrügerischer Weise um hohe Beträge, die die Summe von 400 000 m. erreicht haben sollen, zu schädigen.

Ueber das Ergebnis der Verhandlungen werden wir berichten.