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Nr. 335. 30. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 20. Dezember 1913.

Parteigenoffen! Gewerkschaftsmitglieder!

schaftsfriedlichen" über mehr als 900 Mitglieder verfügen. I ganze Reihe Berliner Buchdruckereibesiger ihren bedrängten öster* Die Sage ging, alsbald würde Neumühl ganz gelb" sein. reichischen Kollegen dadurch beizuspringen, daß sie für diese Arbeiten Große Sprüche wurden dementsprechend geklopft. Nun fanden übernehmen. Daß die Berliner Buchdruckergehilfen für diese Art Die vom Ausschuß der Berliner Gewerkschaftskommission auf Neumühl die Vertreterwahlen zu der für die Belegschaft von Unternehmersolidarität kein Verständnis haben, ist selbst­Neumühl bestehenden Sterbe- und Familienkasse statt, zum verständlich. In einer Vertrauensmännerversammlung der Buch­und vom Verband der Wahlvereine eingesetzte Kommission hat ersten Male nach dem Verhältniswahlsystem. Bisher besaß drucker wurde diese Angelegenheit lebhaft diskutiert und zum Auss beschlossen, daß die zur Weihnachtsbescherung herausgegebenen der Bergarbeiterverband die Majorität der Arbeitervertreter- brud gebracht, daß die organisierte Gehilfenschaft Bons auch in allen Verkaufsstellen der Konsumgenossenschaft size in der Kasse. Um die Size bewarben sich jetzt wieder Berlins jede Arbeit ablehnen wird, die von Gültigkeit haben. Bergarbeiterverband, Polen , Christliche", Gelbe. Die Gelben Desterreich herüberkommt. entfalteten eine riesige Agitation mit Hilfe der Werks­beamten natürlich. Alles wurde aufgeboten, um die sieghafte Wie Wolffs Telegr.- Bureau mitteilt, hat das Tarifamt der Macht der Gelben zu dokumentieren. Es verstand sich von deutschen Buchdrucker in seiner gestrigen Sigung mit Bezug selbst, daß alle der Kasse auch angehörenden Vorarbeiter, auf den Streit der Buchdrucker in Desterreich einstimmig beschlossen, Fahrhauer usw. gelb wählen würden. Da von 900 gelben den beiden streitenden Parteien feine Vermittelung anzubieten. Mitgliedern geredet wurde und der Brotbeutel tüchtig ge­schwungen worden ist, nahm man an, die Gelben würden die Kaise im Sturm" erobern. Das Resultat war eine glänzende" Niederlage der Gelben!

Der geschäftsführende Ausschuß der Wahlvereine.

Eugen Erust.

Der Ausschuß der Gewerkschaftskommission. Alwin Körsten.

Gewerkschaftliches.

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Die Wahlen zur Krankenkasse der Gastwirteinnung haben mit einem respektablen Erfolge der freiorganisierten Gastwirtsgehilfen abgeschlossen. Die Schwarz Gelben hatten Eine Machtprobe der Gelben. Es erhielten Stimmen: der Bergarbeiterverband 1250, unter Führung der Innungswirte den Feldzug gegen die bösen Aus Oberhausen i. Rhld. wird uns geschrieben: die Polen 670, die Gelben 289, die Christlichen " 136. In Roten " unternommen. Die Unternehmer, die sonst, wenn irgend Früher haben Wortführer der ultramontanen inter - 6 Wahlbezirken wurde gewählt, wie vorjährig. 1912 beteiligten möglich, den Angestellten den ganzen Tag keine Ruhepause cin­fonfeffionellen" Gewerkvereine den Zeitpunkt, wo die Christ- sich die Gegner nicht in allen Bezirken an der Wahl, diesmal täumen, ihidten abwechselnd ihr gesamtes Personal zur Wahl. In lichen" den sozialdemokratischen Verband" einfach aufge- in allen. Die Christlichen " erhielten 1912 in 2 Bezirken 44, einem Flugblatt, das gegen den Verband die unflätigsten Anwürfe erhob, wurden die Angestellten aufgefordert, in Massen zur Wahl­sogen" haben und die M.- Gladbacher die Herren im Ruhr- ießt in allen 6 Bezirken 136, die Gelben bekamen 1912 in urne" zu kommen. In der Tat, sie famen in Massen; die Beteili gebiet" sein würden, als nahe bevorstehend bezeichnet. Heute einem Bezirk 57, jezt in allen 289, die Polen beteiligten sich gung erreichte eine noch nie dagewesene Höhe. Mit dem Resultat ertönt es aus dem interkonfessionellen" Gewerkvereinslager iegt auch in allen 6 Bezirken und erhielten 18 Stimmen aber werden die Christlich nationalen" weniger zufrieden sein: Die mit sehr gedämpftem Trommelschlag. Der schöne Sieg" weniger als 1912, wo sie nur in 4 Bezirken Kandidaten auf- Liste I( Verband) erhielt 739; Lifte II( Gelbe) 253; ungiltig waren beim Streifbruch hat, wie der gelbe Werkverein" triumphie- stellten. Der Bergarbeiterverband ging diesmal wie früher 10 Stimmen. Und das trotz aller Verleumdung und trok allen Drudes, rend schrieb, dem christlichen Gewerkverein" das Rückenmark in allen Bezirken vor und erhöhte seine Stimmen- ja start ramponiert", daß er, das Organ der Gelben be- 3ahl von 838 auf 1250! Der Verband erhält wieder der auf die Angestellten, namentlich die weiblichen, ausgeübt worden ist. hauptet es, im Todesröcheln" liegt. die meisten Vertreter, mit den Polen bilden die Verbändler Während es sich in den Reihen des Bergarbeiterverbandes die Mehrheit in der Kaffenverwaltung, auch unter Berücksichti- Die Kinoangestellten und der freie Heiligabend. In einer Notiz, die wir über diese Frage brachten, war mitgeteilt, daß besonders die nun wieder nach langer, verderblicher Ruhezeit erfreulich gung der Vertreter des Zechenbesizes. regt und bewegt, die Neuaufnahmen sich mehren, teilt der leberraschend kläglich schnitten die einst so stolzen Christ- Kinobefizer in der Münzstraße ihren Angestellten Schwierigkeiten Bergknappe" mit, 97 3 ahlstellen des christlichen" ab. Sie sind derart heruntergerutscht, daß sie an wegen des freien Heiligabends machten. Der Inhaber des Münz­lichen" Gewerkvereins hätten im Oftober letter Stelle gar nicht mehr mitzählen. Aber wo blieben die theater", Müngstr. 10, bittet uns um die Mitteilung, daß er am gar nicht abgerechnet, 25 seit August und 4 angeblich 900 gelben Mitglieder? Nicht der dritte Teil der Heiligabend, wie schon immer an diesem Tage, um 8 1hr schließt, feit Juli nicht mehr! Wie rajend die Mitgliederflucht angeblichen Mitgliederzahl bekannte sich bei der Wahl als obgleich deswegen niemand an ihn herangetreten sei. Er habe seinen Leuten auch von dem beabsichtigten früheren Schluß Mitteilung aus dem siegreichen" Gewerfvercin geschicht, ist allgemein gelb! Entweder ist die nach dem Streifbruch rasch gewonnene gemacht. nicht mehr zu kontrollieren, weil die Vereinsleitung schon seit Mitgliederstärke ebenso schnell verloren gegangen oder es zeigt Februar d. J. keine Abrechnungen mehr veröffentlicht! Der sich, daß es sich um blinde Passagiere", Muß- Mitglieder, überkatholische Arbeiter"( Berlin ) versichert, der christliche handelt. Die gewaltige Bewegung" der Wirtschaftsfried Gewerkverein" habe in diesem Jahre über 10 000 Mitglieder lichen", die auf Neumühl eine die Roten " vernichtende Macht im Saargebict, in Lothringen und in der Pfalz verloren. probe ankündigte, hat ein glänzendes Fiasko gemacht. Dabei Das ist so gut wie ein Zusammenbruch. Der nationale" find hier, wie gesagt, die Vorbedingungen für die Ausbreitung Massenstreifbruch wirkt total anders als wie die überlegen- der Gelbsucht weit besser erfüllt wie auf den meisten anderen den Taktiker" kalkuliert haben. Die Zentrumspresse, die Werken. Folgen die Ruhrbergleute alle dem Beispiel ihrer jeden der sozialdemokratischen Partei ungünstigen Wahlaus- Kameraden von Neumühl, so wird die gelbe Seuche überall gang als einen Rückgang der Sozialdemokratie" auspofaunt, ausgerottet werden. schweigt sich über den starken, anhaltenden Mitgliederverlust des christlichen" Mustergewerkvereins beharrlich aus.

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Dieser Tage hat nun im hiesigen Bezirk eine interessante Krankenkassenwahl stattgefunden, die auch lehrt, was von dem prätentiösen Auftreten der Gelben zu halten ist. Die Ar­beiterverhältnisse in diesem Bezirk sind wie geschaffen für die Ausbreitung der Gelbsucht. Früher dominierten hier die ,, Christlichen ", dann drang der Bergarbeiterverband vor. Aber die Hauptflut der aus den kulturell rückständigen Landesteilen herangeschleppten Arbeiter ergoß sich in das hiesige Revier, wo die großen Werke der Unternehmer Thyssen, Stinnes, Hanie I liegen. Das war Futter für die Gelben. Nach dem Streifbruch wanderten eine große Zahl unserer besten Anhänger, vorzugsweise Niederschlesier und Sachsen , ab nach dem Gladbecker Bezirk, und es trat eine empfindliche Lähmung unserer Bewegung ein. Viele ,, Christ­ liche ", darunter sogar ein Bezirksleiter des Gewerkvereins, traten zu der Gelben über, auch von den Unserigen desertierte eine Anzahl. Die Gelben prahlten mit großen Mitglieder­ziffern. Auf der Zeche Neumühl allein sollten die Wirt­

Kleines feuilleton.

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Berlin und Umgegend.

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Die Solidarität der Unternehmer.

Wie das deutsche Unternehmertum seine Solidarität mit den österreichischen Buchdruckunternehmern zum Ausdrud bringt, geht aus folgender Kundgebung des Vereins deutscher Zeitungsverleger

hervor:

Die österreichischen Zeitungsverleger haben sich an den Verein deutscher Zeitungsverleger mit der Bitte gewandt, daß er die deutschen Zeitungsverleger veranlassen möchte, ihnen in dem der­zeit schwebenden Lohnfampfe mit ihren Gehilfen nicht in den Rüden zu fallen, insonderheit also bis zur Beilegung der An­gelegenheit fich jeder Abonnementspropaganda in Deutsch - Defter reich und Tirol zu enthalten und überhaupt in bezug auf das Zeitungswesen nichts zu unternehmen, was die Lage der öster­reichischen Zeitungsverleger erschweren könnte.

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Wir bringen diefen Wunsch zur allgemeinen Kenntnis, indem wir der lleberzeugung Ausdrud geben, daß jeder Zeitungsverleger es als felbstverständlich erachten wird, dem Ansuchen unserer österreichischen Kollegen zu entsprechen."

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Auf wiederholte Anfragen aus Partei und Gewerkschaftskreisen teilen wir hierdurch mit, daß wir mit der Firma H. Joseph in Neukölln- Warenhaus seit Jahren im Tarifverhältnis stehen, daß dieselbe in jeder Beziehung tariftreu ist und den Bes ſtimmungen des Tarifs volle Beachtung schenkt. Im Oktober dieses Jahres wurde ein neuer Tarifvertrag mit der Firma H. Joseph bereinbart, welcher am 1. Dezember cr. in Kraft trat. Der Anfangs­lohn beträgt für Diener über 23 Jahre 28,50 M. und der Höchstlohn 36,50 M. pro Woche. lleberstunden werden mit 60 Pf. bis 1 M. 36,50 m. pro Woche. lleberstunden werden mit 60 Pf. bis 1 M. pro Stunde vergütet. Sommerurlaub wird bis zu 14 Tagen ge­währt. Neueinstellungen werden nur durch den Arbeitsnachweis des Transportarbeiterverbandes vorgenommen. Der Tarif hat bis zum 30. November 1916 Geltung und ist in bezug auf die Lohn- und Arbeitsbedingungen für die Hausdiener und Bader usw. der günstigste der Branche. Deutscher Transportarbeiterverband. Branche der Kauf- und Warerhäuser. Deutfches Reich.

Der nächste Gewerkschaftskongreß.

Die Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands wird den 7. ordentlichen Gewerkschaftstongreß zum 22.- 27. Juni nach München einberufen. Die Tagesordnung für den Kongreß wird später festgefegt.

Die Ehrengäste der Gewerkschaftschriften.

Notizen.

J. W .

Die Macher des deutschen Arbeiterlongreffes", der fürzlich in Berlin tagte, haben dem sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Dr. Erdmann, der über die Verhandlungen für die sozialdemo fratiiche Presse zu berichten gedachte, den Zutritt verweigert. Dent unbequemen Vertreter der Arbeiter presse wies man hinaus, Aber nicht nur die Zeitungsverleger scheinen ihr Solidaritäts- während man Angehörige der arbeiterfeindlichsten Parteien, gefühl entdeckt zu haben, sondern wie wir bören, verfuchen eine Konservative, Reichsparteiler und Nationalliberale als Ehren­Frauen. Ein Herr geht auf eine Buchsbaumhecke zu, bekommt von| Diese Stapitalisten können einem leid tun. Nun geben sie all das einem humpelnden Briefträger ein Schreiben, Wagen fahren hin und viele Geld aus, und es wird doch nichts. Denn das ist ein Fluch her, der Herr bewegt sich in einer Hotelhalle, wieder werden Kutschen und ein Segen zugleich der Kapitalismus kann aus sich heraus von Pferden gezogen, eine Tänzerin tritt auf, der Herr fährt auf teine geistigen Werte schaffen, er fann uns nicht einen Augenblick Großstadtspielzeug. Elektrische Zahnradbahnen, die an fom einem Dampfer nach Amerifa, verliebt sich, das Schiff versinkt, der zur Teilnahme veranlassen, auch wenn er sich Hauptmann und noch fortablen Bahnhöfen vorbei um die Abgründe eines Papiermaché- Herr wird gerettet, kommt nach New York und erlebt amerikanische so viel Statisten kauft. gebirges faufen, eines Gebirges mit Dörfern und Hotels und Vieh- Landschaften. Herden; Aeroplane nach allen Systemen, mit Gummis oder Das ist ungefähr der Filmeinbrud. Aber, wird der Herr Breßluftmotoren; Puppen, die lachen, reben, wie Fürstinnen Filmdirektor sagen, dann haben sie eben die Psychologie nicht ( oder richtiger, wie Stofotten) gefleidet und Eine Berliner Volkshochschule als Preisauf von Künstlern entdeckt. Nein, aber gelesen hab' ich sie. Auf vielen, vielen Tafeln gabe. Der Berliner Architektenverein schreibt für 1915 als Preis entworfen find( und wirklich und wahrhaftig feinen anderen wurde mir erklärt, worum es sich hier handelt. Fehler haben, als den, daß man eben nicht mit ihnen spielen mit seiner Familie ein Haus..." Er bewohnt aufgabe den Entwurf einer Berliner Volkshochschule aus. Es wird fann), das alles ist" Großstadtspielzeug". So wie es jetzt wieder Bewohnens vollzog sich dergestalt, daß endlos lange die gesamte große Baumanlagen für Schaufammlungen, eine für Kunst, eine für Diese dramatische Tätigkeit des verlangt ein Festsaalbau mit einer Festhalle, ein Nebensaal, zwei in allen Warenhäusern aufgebaut ist, umringt, umſtanden, umstarrt. Familie im Garten hodte Aber, wird der Herr Filmdirektor sagen, Technif. Dann ein Hörsaalgebäude mit 18 Hörsälen, ein Verwal Wie muß es in seiner herrlichen Bollkommenheit dem armen wie soll man denn das Bewohnen darstellen? Teufel imponieren, dem die Arbeitslosigkeit vielleicht gerade jezt Zeit Direktor, gar nicht. Mein Nachbar fannte den( mäßigen) Zeitungs- wärts von der Sadt zu errichtenden Zentralvoltsbibliothek gedacht Gar nicht, Herr tungsgebäude, ein Bibliotheksbau, der als größere Filiale der ander­verschafft hat, sich all die Weihnachtsausstellungen in Muße zu be- roman nicht, er wollte ihn sich kaufen, trachten! Und wie schöne Begriffe von der Barität des Christkinds" sehen hatte. Jetzt denkt er nicht mehr daran, denn er hat, wie wir Beichenjälen und dergleichen, ein zweites Lehrgebäude für Natur bevor er diesen Film ge- ist, ein Lehrgebäude für Geisteswissenschaften mit Seminarräumen, muß der Arbeiterjunge bekommen, der sich jetzt am Anblick der Leipziger alle, einen verworrenen und schwachen Eindruck an allerlei alltäg- wissenschaften und Technit, endlich ein Gebäude für rhythmische und Schlacht( mit garantiert 50 000 Bleisoldaten) deleftieren darf und liche, zusammenhanglose Geschehnisse mit nach Hause genommen. eines für turnerische Gymnastik. Die Räume sind auch für politische der das Friede- auf- Erden- Gebimmel am Bierundzwanzigsten mit Nichts war zum Typischen gesteigert, nie hatte ein Maler die Szenen und musikalische Veranstaltungen gedacht. Ein schönes Programm; hungrigem Magen anhören wird...! arrangiert oder ihnen Raumwvirfung gegeben; fondern irgend ein nur schade, daß es vorläufig nur ein Programm bleibt. Von Großstadtipielzeug" haben wir gesprochen. Nun wohl Inhalt, der uns einen Teufel anging, wurde von teilnahmslosen es gibt auch anderes. Spekulanten und mäßigen Schauspielern gestellt. Das Ganze wirkte Da war ich vor ein paar Tagen irgendwo im Osten draußen; wie eine schlechte Reportage, bei der man auch nie weiß, was eigent­und fand in einer grauen Vorstadtstraße zwei Kinder mit winzigen lich vor sich gegangen ist. gelben Kartonbuchstaben spielen.

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Winzige N's und L's und W's und B's legten fie in einem schmutzigen Hausflur zu Figuren: zu Sternen, Häusern, zu allerlei Merkwürdigem.

Woher habt Ihr denn das?"

" Mutter hat es uns mitgebracht." So das ältere von den beiden, ein Kind mit frühernsten Augen. Mehr wußte es nicht. sch überlegte: wo hatte ich diese winzigen Buchstaben doch schon gesehen? Es wollte mir lange nicht einfallen.

Es fiel mir erst später ein auf der Heimfahrt-: als mich der Strom der Aussteigenden durch die Sperre der Untergrund bahn preẞte als ich mechanisch mein Billett weggabund auf dem Boden ein gelbes häuflein ausgestanzter Kartonbuch Ich stodte und vergaß mich hier also hatte eine Mutter das Spielzeug für ihre Sleinen aufgelesen. Großstadtspielzeug! Abfall des Verkehrs, auf den wir so stolz sind, Kehricht, den Liebe und Armut in Spielzeug verwandelt haben.

staben fah.

dem Namen Hauptmanns. Herr Hauptmann hat Geld gebraucht, Wodurch wurde sie hier hervorgerufen? Durch Tam- Tam mit und sie haben es ihm gegeben. Was sie ihm gegeben haben, fann er sobald nicht wieder hereinbekommen.

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Im Friedrich Wilhelmstädtischen Theater wird das Märchenspiel Dornröschen" mit Kurt Bois in der Hauptrolle am Sonntag, den 21. Dez. und Sonnaben, den 27. Dez., nachmittags 4 Uhr, bei kleinen Preisen wiederholt.

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wird Berlin Wagners Spätwert Parsifal , der vom 1. Januar zur Parsifal in Berlin . Zu Anfang des nächsten Jahres Aufführung frei ist, in zweifacher Aufmachung erleben. Die Igl. Oper wird Parsifal vom 4. bis 17. Januar täglich zu den üblichen gewerbes. Einzelheiten waren ganz hübsch, aber die Beleuchtungs - Deutschen Opernhause vorgesehenen Aufführungen am Das Haus strahlte in allen Prächten des modischsten Kunst( aber je auch schon sehr hohen Preisen) spielen. Die vom förper jahen aus wie moderne Broschen, und goldenes, blaues und 1. und 4. Januar sind bereits ausverkauft. Der Vorverkauf für die filbernes Licht sprizte auf das verschwenderischste unher. Zur dritte Aufführung am 11. Januar ist eröffnet. Zur Einführung Duverture hatte man Beethoven bemüht, dann trat ein fleiner in den Parsifal hält Prof. R. Sternfeld am 28. Dezember Junge auf und sagte einen Brolog auf, die Wochenchronit fchnatterte mittags 121lhreinen Einführungsvortrag im Deutschen Opern vorüber und dann eilte die Atlantismufe auf großen Füßen rasch hause. Einlaßkarten von 25 Pf. bis 1 M. werden schon jetzt aus bis zur Schiffskatastrophe und erregte allerlei ironisches Gelächter gegeben. ( mit Denkmalsenthüllungen und fo.) Aber der Glon, der Schiffs-- Edisons Kinetophon wurde im Admirals- Theater. untergang, enttäuschte. Wie da die Heizer finnlos, noch im Waffer vorgeführt, ein neuer Versuch, dem bislang stummen Kinematho­atend, die Steffel bedienten, die in Wirklichkeit längst explodiert graphen die Sprache zu geben. Das Zusammenwirken von Phono­beim Untergang des Dampfers das Meer spiegelglatt war.... Aber voll befriedigende Leistungen stehen doch noch aus. wären, wie ganz fitfchige Verse mittendrin auftauchten, wie graphen und Kinematographen wies entschieden Fortschritte auf, aber Aber auf dem wie das Nebelhorn geheult hat, das war doch eine Sache, was? Wege zu einem für Wissenschaft und Kunst bedeutungsvollen Ziel Nein, das war eine Kindertrompete, fein Nebelhorn . Und die Leute sind wir entschieden. Einen Augenblid hatte ich vergessen, weiter zu gehen warf mich die Brandung der Herausströmenden hart durch die Direktor, daß man's direkt hätte mitmachen wollen. Aber der ein Wochenblatt will festgestellt haben, daß von den früher im Louvre bei dem Unglüid, wie? Alles ging so gemütlich vor sich, Herr Neue Kunst diebstähle im Louvre? Ein Pariser Sperre. armige Artist? Das war das einzige, was wirklich interessierte. befindlichen 10 Gemälden des Malers Lenain nur noch eines vorhanden Eine Varieténummer, losgelöst von allem andern: ein Mann ohne sei. Das Blatt fordert die Museumsleitung auf, umgehend darüber Arme, der alles Erforderliche mit seinen Beinen besorgt, und in Aufschluß zu geben, wo sich die übrigen neun Gemälde befinden und seinen Zehen ist wahrhaftig die Physiologie der Hand, ihre Gesten deutet dabei an, daß fie vielleicht den Weg der Gioconda" ge­und alle ihre Bewegungen. gangen sein könnten. Was sah man in diesem Film? So blieb alles im Aeußerlichen. Beim besten Willen wird man- Eine Schugimpfung gegen Windpoden wurde An weißgedeckten Tischen sigen ein paar Leute: Männer und in diesem Zeugs nicht mehr sehen können als Mittelmäßigkeit. I von einem Stockholmer Arzt mit gutem Erfolge erprobt.

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Der Atlantisfilm. Ein neues, luxuriöses Filmtheater, die Rammerlichtspiele aus der Tauenzienstraße, wurde am Donnerstag mit dem Atlantis film( nach Hauptmanns gleichnamigem Roman)

eröffnet.

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