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gäste begrüßte. Unter diesen Ehrengästen befanden sich auch die Herren Graf von Carmer( Bieferwig), von Graefe ( Güstrow  ) und von Massow, die nämlichen, deren Namen unter dem folgenden, am 13. Januar 1913 von den Konservativen im Reichstage eingebrachten Antrag standen: Arnstadt   und Genossen. Der Reichstag wolle beschließen: die Verbündeten Regierungen zu erfuchen, als bald und noch vor der allgemeinen Revision des Strafgefeßbuchs dem Reichstag einen Gefeßentwurf vorzulegen, durch welchen das Streitposten stehen verboten wird."

Der Antrag wurde alsbald" vom Reichstag mit 282 gegen 32 Stimmen abgelehnt. Nur die allerärgsten Volts- und Arbeiter­feinde stimmten dafür, darunter die genannten drei Ehrengäste der Stegerwald- Behrens- Gewerkschaften.

Ein gerichtliches Machspiel zum chriftlichen Gewerkschaftsstreit.

Köln  , 19. Dezember.( Telegr. Ber.)

Vor dem Schöffengericht in Köln   begann heute der große Be­leidigungsprozeß, über den der Vorwärts" bereits gestern einen Vorbericht brachte. Es handelt sich um die bekannte päpstliche Enzy­klika singulare quadam, die seinerzeit erlassen wurde, um den Streit zwischen den driftlichen Gewerkschaften der Kölner   Richtung und den fatholischen Fachabteilungen der Berliner   Nichtung zu beendigen. Die Enzyllifa stellte sich bekanntlich auf die Seite der katholischen  Fachabteilungen, was zu den heftigsten Erörterungen in der Deffent­lichkeit, in der Presse und auch in den Barlamenten führte. Auch innerhalb der christlichen Gewerkschaften selbst fam es dar über zit jehr lebhaften Auseinandersetzungen. E3 wurde schließlich ein Kongreß nach Essen   einberufen, auf dem der General­jefretär Stegerwald Stöln eine Auslegung der Enzyklika vor trag, die von dem Bischof Dr. Schulte in Paderborn   her­rührte und wonach der Papst nicht die Absicht gehabt habe, sich so scharf gegen die interlonfessionellen christlichen Gewerkschaften zu tpendent.

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ganisation zu bleiben, die sich den Bischöfen unterwerfe, wenn sie äußert sich dann über die Verhandlungen mit dem Bischof Schulte ehrlich und selbständig bleiben sollten. Eine Ehrenkränkung des über die Enzyklika. Der Bischof hat ihn beruhigt und nun eine Herrn Stegerwald sollte das nicht sein, aber als evangelischer schriftliche Interpretation gegeben, über die er ihm mitteilte, daß Pfarrer hatte ich die Pflicht, Klarheit zu schaffen, dann auch als er jie als die Interpretation des Episkopats des ganzen Deutschen  Redakteur der Wartburg  ", eines Organs für evangelische und Reiches erklären fönne. Darauf habe er( Stegerwald  ) seine Rede protestantische Interessen und auch als evangelischer Staatsbürger. ausgearbeitet. Vors.: Wollen Sie Ihre Behauptungen auch heute noch aufrecht

erhalten?

Angell.: Ja, bis jetzt muß ich das. Auf Befragen seines Ver­teidigers Rechtsanwalt Grundschöttel erklärt Pfarrer Mig noch, daß in der Laujiß, wenn auch nicht in seinem Pfarrbezirk, christliche Gewerkschaften sich bemerkbar machten, was einen weiteren Grund für ihn bedeute, Silarheit zu schaffen.

Privatkläger Stegerwald  : Herrn Pfarrer Mig konnte ich nicht antworten, weil mir die Aeußerungen der vatikanischen Presse und der Kölner   Korrespondenz erst aus den Akten des Rechtsanwalts Heine vor acht Tagen befanntgeworden sind.

R.-A. Schrei ber: Und wir Tausende aus der Bergarbeiter­zeitung". Vorf.: Wollen Sie aufrecht erhalten, daß die Grubenbefizer Gelder hergegeben haben, um den Papst umzustimmen, und daß infolgedessen die Wahl des Abg. Hedmann erfolgt jei?

Angell. Wagner: Wir können bei der Lage der Dinge nichts anderes annehmen, im Interesse der Arbeiter mußten die Christ lichen für Hué und nicht für Hedmann stimmen.

Borj.: Es wird behauptet, daß Ihre Rede im Stölner erz= bischöflichen Palais ausgearbeitet worden sei.

Stegerwald: Ich habe sie selbst verfaßt und niemandem zur Genehmigung vorgelegt. Für uns handelte es sich darum, Saß teine Ausnahmestellung der christlichen Arbeiter in der Ver­folgung ihrer Interessen eintrete, daß volle Entschließungsfreiheit bei Lohnforderungen und Streit weiter bestehe, daß keine Beauf­sichtigung der Gewerkschaften und ihrer Attionen stattfinde. In diejen Punkten habe die Enzyklita, so sagte mir Bischof Schulte, nichts geändert. Das hat sich auch dadurch bestätigt, daß in den lezten Jahren wiederholt Streits von christlichen Arbeitern statta gefunden haben, ohne daß ein Bischof ein Aufsichtsrecht beanspruchte,

Mitglieder auf unserer Selbständigkeit bestehen. Wir haben kein anderes Fahrwasser eingeschlagen. Darauf trat die Mittagspause ein.

Der Angeklagte Wagner, Vorstandsmitglied des sogenann ten alten Bergarbeiterverbandes und Redakteur seines Organs er- ir mußten ehrlicherweise und im Interesse unserer evangelischen tlärt: Der Kampf zwischen uns und dem christlichen Gewerkver­ein ist sehr alt. Wir sind angegriffen worden, und wir wurden mit den schwersten Schimpfworten belegt, als Auswurf der Mensch­heit bezeichnet usw. Die christlichen Gewerkschaftsführer haben eine In der Nachmittagssigung wird die Aussage des Bischofs Zeitlang außerordentlich scharfe Töne angeschlagen. Auf dem Züricher   Kongreß hat einer von ihnen den Bischöfen noch zugerufen: Schulte von Paderborn  , der gestern in Gegenwart der Partei­Bis hierher und nicht weiter!" 1909 liefen sie Sturm gegen den vertreter vom Vorsitzenden Amisrichter Buhe kommissarisch ver nommen wurde, verlesen. Die Aussage lautet: Mitte November Zwangsarbeitsnachweis und die Ausbeutung der Zechenherren, und Effert hatte sogar einen internationalen Generalstreif in 1912 habe ich mit Herrn Stegerwald über die Enzyklika gesprochen. Aussicht genommen. Die Christlichen gebärdeten sich so radikal, daß Die Besprechung ging nicht von Herrn Stegerwald, sondern von der Umschwung nachher uns sehr überraschte. 1910 hatten wir den mir aus. Ich wurde von verschiedenen Seiten, u. a. durch einen Christlichen eine Arbeitsgemeinschaft angeboten, die sie aber ab- Brief des Reichstagsabg. Rudhoff aufmerksam gemacht, daß in den lehnten. Bei den Reichstagswahlen sind sie für Heckmann ein- Reihen der christlichen Gewerkschaften über einige Säße der Enzy­getreten. Dann kam der Streit von 1912 und ihr Stampf gegen haltung einzelner Säße der Enzyllifa von den Gegnern, Sozial­flita Beunruhigung herrsche. Stegerwald jagte, daß sie durch Bor­uns. Für all das fanden wir feine Erklärung und sagten uns, da müssen hinter den Kulissen sich Dinge abgespielt haben, die die demokraten sowohl wie Anhänger der Berliner   Ritchung, be­Schwenfung veranlaßten. Wir haben alles getan, um ein gemein- unruhigt würden. Die Säße, die er dabei anführte, habe ich dann Aber die christ­in der Juterpretation erörtert. Er sagte dabei, angesichts dieser james Vorgehen beim Streif zu ermöglichen. lichen Führer machten es uns unmöglich. Die Stonjunktur war Angriffe fönne er über diese Säße nicht hinweggehen. Ich sprach Aus dieser Interpretation wurden darauf in der Zeitschrift beim Streit die denkbar günstigste. Wenn die Christlichen mit mit ihm über einige dieser Stellen und erläuterte sie so, wie es Wartburg  " des Pfarrers Mig- Stargardt( Niederlaufig) und uns gegangen wären, hätten wir auch ohne Streit Erfolge für die nachher in der Interpretation niedergelegt wurde. Ich sagte ihm einige Vionate später in der Bergarbeiterzeitung", sowie in Arbeiter erzielt. Für die außerordentlich arbeiterschädigende Tattit dabei, daß die gegnerische Auslegung falich sei. Diese mündlichen einer Reihe sozialdemokratischer Blätter sowohl dent General- der christlichen Gewerkschaften gibt es feine Erklärung. Als die Erläuterungen firierte ich später schriftlich und übersandte sie dem Kardinal Fürstbischof Kopp in Breslau   zur Kenntnisnahme, indem fefretär Stegerwald als dent Gesamtvorstand der christ- Artikel im Janus" und in der Berliner Volkszeitung" cr= lichen Gewerkschaften heftige Vorwürfe gemacht. Sie wurden schienen, habe ich gewartet, ob nicht eine Erklärung erfolgt, che ich dazu bemerkte, bei der in der Interpretation enthaltenen Er­des Doppelspiele, der Täuschung ihrer Mitglieder beschuldigt, zugleich ich sie abdruckte. In diesen Artikeln fanden wir die einzig mög- flärung hätte sich Stegerwald   beruhigt. Kardinal Stopp teilte mir wurde ausgeführt, daß die christlichen Gewerkschaften von den rhei- liche Erklärung für die Taktik der christlichen Gewerkschaften bei mit, daß von der Interpretation vielleicht auch öffentlich Gebrauch nischen Großindustriellen als Gegengewicht gegen die Sozialdemo- der Reichstagswahl in Bochum   und beim Streit. Wenn auf dem gemacht werden könnte, und am nächsten Tag schrieb er mir noch, fratie betrachtet werden und sich als solches auch beim Ruhrberg- Effener Stongreß gesagt wurde, es bleibe alles beim alten, so daß die Interpretation zutreffe und Stegerwald von ihr auf dem arbeiterstreit und bei den Reichstagswahlen von 1912 in den Wahl- mußte das irreführend wirken. Wir konnten zu feinem anderen Stongreß in Köln   Gebrauch machen könne. Wenn auch nur zwei freifen Bochum   und Duisburg   bewährt hatten. Wegen diefer Be- Schluß kommen, als daß man sich der Enzyklika unterworfen habe, Bischöfe an der Interpretation beteiligt seien, so würden ihr doch schuldigungen haben nun die Führer der christlichen Gewerkschaften, die jedes radikale Auftreten berbot, unzweifelhaft auch jeden Streit, auch die anderen Bischöfe, denen er davon Mitteilung machen darunter die Reichstagsabgeordneten Behrens und Schiffer- Diffel- denn es soll fein Streit zwischen den Ständen herrschen". Das würde, zustimmen. Dementsprechend übersandte ich sie Herrn dorf, Privatflage angestrengt. steht im Widerspruch mit den Tönen, die 1911 angeschlagen wurden, Stegerwald mit der Befugnis, sie als die Ansicht aller Bischöfe Die heutige Verhandlung leitet Amtsrichter Buhe. Die Privat- wie sie schärfer der roteste Revolutionär und der schlimmste weiterzugeben. Mir ist nichts davon bekannt, daß sich einer der anderen Bischöfe bei Kardinal Kopp   oder bei der Kurie offiziell tläger, denen fid) Frl. Margarete Behm   vom Verband der christ- Anarchist nicht anschlagen konnten. Stegerwald sagte, lichen Heimarbeiterinnen angeschlossen hat, sind zum größten Teil Vors.: Sie schieben die Sache auf ein anderes Gleis; wenn gegen die Interpretation ausgesprochen hat. nicht erschienen. Sie sind sämtlich durch den Generalsekretär des gesagt wurde, alles bleibe beim alten, so betraf das die kirchliche meine Erklärung sei gut, lieber aber sei es ihm, wenn er wise. daß sie auch die Meinung aller Bischöfe wiedergebe. Es war nicht Berbandes christlicher Gewerkschaften Adam Stegerwald  - Söln ver- Aufsicht. treten, den als Rechtsbeistand Justizrat Dr. Schreiber Köln Angell.: Dem Geist der Enzyklika haben sich die christlichen etwa eine ausdrückliche Unterwerfung Stegerivalds unter die Enzy zur Seite steht. Auch die Angeklagten sind nur soweit erschienen, Gewerkschaften unterworfen, da nüßen alle Intrepretationen nichts. fifa   eine Bedingung oder Voraussetzung der Ausfertigung der als das Gericht ihr persönliches Erscheinen angeordnet hat. Vorf.: Aber Sie wurden auch in der Form beleidigend, Sie Interpretation gewesen. Irgendeine Erklärung nach dieser Rich Es sind dies Pfarrer Mir Stargardt mit seinem Verteidiger, Rechts- sprechen von Komödie und von einem Betrug der Oeffentlichkeit. tung wurde weder gefordert, noch gegeben. Stegerwald hatte biel­anwalt Grundschöttel Köln, und die Redakteure Theodor Wagner­Angefl.: Die Leute, die uns Auswurf der Menschheit nennen, mehr betont, er würde auf dem Kongres in Essen   bei der Servor. fehrung der Unabhängigkeit der christlichen Gewerkschaften bis an Bochum   von der Bergarbeiter- Zeitung" und Sollmann Köln von können nicht verlangen, mit Handschuhen angefaßt zu werden. der sozialdemokratischen Rheinischen Zeitung". Freiwillig find Vors.: Gegen Beleidigungen stand Ihnen der Rechtsweg die Grenze des Zulässigen gehen. Was damit gemeint war, weiß ich nicht, ich nehme an, daß da nur die Form seiner Ausführungen weiter noch zwei weitere Angeklagte, die Redakteure Schädlich offen. und Steinbichel, erschienen. Die angeklagten Redakteure werden R.-A. Schreiber: Wer im Glashaus sitt, darf nicht mit in Frage stand, und habe deshalb nochmals in einem Briefe an von dem Rechtsanwalt unb Reichstagsabgeordneten Wolfgang Heine   Steinen werfen, ich habe hier acht Seiten Schimpfwörter aus der Stegerwald Besorgnisse ausgesprochen. Davon, daß andere Gewerf. s schaftsführer, insbesondere auch die Privatfläger irgendeiner firche Berlin   verteidigt. Unter den geladenen Beugen sind die Reichstags- Bergarbeiterzeitung". Bert. R.-A. Heine: Jch habe hier Hunderte von Schimpf- lichen Instanz ihre Unterwerfung unter die Enzyklifa erklärt hätten, abgg. Trimborn, Giesberts, Sachse, Landtagsabgeordneter Junbusch ist mir nichts bekannt. Auf Befragen des Rechtsanwalts Grund sta Essen und Landtagsabg. Hue, der Herausgeber der Kölner   Korrespon wörtern aus dem christlichen Bergknappen". schöttel erklärte der Zeuge, daß ihm nichts davon bekannt sei, daß denz", Dr. Kaufmann, der nach seiner Ausweisung aus der Erz­einzelne Gewerkschaftsführer den Grundsätzen, wie sie später in der Diözese Köln   in Frankfurt   a. M. wohnt, der christliche Bergarbeiter führer Effert, das Vorstandsmitglied des alten Bergarbeiterverbandes Interpretation der Enzhilifa ausgesprochen wurden, sich ausdrücklich Huiemann- Bochum, mehrere Domtapitulare und andere katholische unterworfen hätten. In der Interpretation habe der Zeuge nicht etwa auch verneinen wollen, daß die Kirche in Geistliche sowie einige Sachverständige für Ueberfegungen, da es fich um den Urtert der Enzyklifa in lateinischer Sprache handelt. wirtschaftlichen Fragen, soweit sie das Sitten­gese berühren, also Charakter und Dauer der Arbeit, Lohnzahlung, Arbeiterstreit, nicht das Vorf.: Das ist Ihre Ansicht; Hedmann ist doch auch Arbeiter. Necht habe und unter Umständen auch für sich in Angell. Wagner: Er hat sich für erhöhten Arbeitswilligen- Anspruch nehme, in Einzelfällen bindende Ent schuß ausgesprochen. scheidungen für ihre Angehörigen zu treffen, um jie bor Schädigungen ihrer jittlich- religiösen Interessen zu be wahren. Die Stirche hat nach ihrer Auffassung dieses Recht nicht nur nach Befragung durch die Gläubigen, sondern auch auf Wir waren, erklärt er, in der Wartburg  " niemals gegen die ihre eigene Initiative. Dieses Recht hat meine jedenfalls nicht berneinen christlichen Getverkschaften voreingenommen, wir haben vielmehr nterpretation sie wohlwollend behandelt und sie zu fördern versucht. Im Sommer wollen; fie betrifft weniger diese theoretische Seite; sie sucht viels 1912 erging noch ein Redaktionsbeschluß, der ausdrücklich forderte, mehr mit dem Bedenken aufzuräumen, als ob die Kirche zu den ge­nannten gewertschaftlichen Fragen praktisch von nun an eine vers daß die christlichen Gewerkschaften gegen die Berliner   Richtung und deren Anwürfe zu unterstüßen seien. Das geht aus dem damals Nachdem alle Angeklagten sich geäußert haben, erklärt Ver- änderte Stellung einnehmen würde. Gegenüber den Aeußerungen, veröffentlichten Artikeln deutlich hervor. Wir haben uns immer teidiger Rechtsanwalt Heine: Wir können nicht Beweis führen, die durch die Presse gegangen sind und mir soeben entgegengehalter auf die Seite der christlichen Gewerkschaften gestellt, bis der Esje- mit welchen Zechenbesizern die Herren gesprochen haben und was worden sind( Bayer, Uditore, Heiner), halte ich diese Meinung auf­ner Kongreß fam. Auch da habe ich noch in einer Wochenschau unter vier Augen verhandelt wurde, wir werden aber den Beweis recht. Auf Stegerwalds besonderes Befragen, ob die Kirche ein meiner Freude darüber Ausdrud gegeben, daß die Gewerkschaften der inneren Wahrscheinlichkeit erbringen. Die Unterwerfung unter Mitbestimmungsrecht in jedem Einzelfall beanspruche, erklärte der jo mannhaft Stellung genommen hatten gegen die Einmischung die Enzyklika werden wir aus Reden vor und nach ihr beweisen. 3euge, das wisse er nicht, jedenfalls aber läge eine Ver­der Geistlichkeit in Gewerkschaftsfragen. Nun jebten aber die An- Stegerwald mußte als genauer Kenner der Verhältnisse wissen, daß neinung einer solchen Frage nicht in seinem Sinn. Die katholische griffe zunächst in der römischen vatikanischen Preise und in der im Sinne der Enzyllita ungweifelhaft eine energische Gewertschafts- Moraltheologie verbietet nicht in allen Fällen den Streif. Die Be­Kölner Korespondenz gegen den Kongreß ein. Ich habe lange zu- politit sich nicht führen laffe. Herr Giesberts hat ja bereits vorher obachtungspflicht der Bischöfe und Geistlichen überhaupt ist durch gewartet, ob nicht eine Erklärung von den Gewerkschaften kommen erklärt: Wenn wir uns mit den Evangelischen zusammen nicht so die Enzhilika wohl aufs neue eingeschärft worden, aber eine Auss würde, dann aber hielt ich es für meine Pflicht, vorzugehen, weil organisieren dürfen, dann werden wir uns als getreue Söhne der dehnung der schon immer bestehenden und selbstverständlichen Bes Es wurde also ein Doppelspiel gespielt nach obachtungspflicht ist dadurch nicht eingetreten. Diese Beobachtungs in meinem Leserkreis von diesen namentlich aus Italien   stammen Kirche erweisen." den Mitteilungen und Vorgängen schon vor dem Stongreß Gerüchte außen, in dem man den wilden Mann mimte und auf den Tischpflicht, die gegenüber den christlichen Gewerkschaften durch die Enzh­verbreitet waren. Ich hielt das aber auch für notwendig im Inter  - schlagend sagte: man werde sich nichts gefallen lassen, nach innen, cije der evangelischen Mitglieder der christlichen Gewerkschaften, die indem in einer gewundenen Erklärung gesagt wurde, alles bleibe ich doch vor dem weiteren Verbleiben in einer jich unter bischöfliche beim alten. Ein Beweis dafür, daß es anders ist, liegt darin, Leitung stellenden Organisation zu warnen alle Ursache hatte. daß heute die Mitglieder der christlichen Gewerf. Bors.: Diese Artitel stimmen zum Teil in weitem Maße über- schaften mit Hochdruck aufgefordert werden, in die ein mit den Artikeln des spectator alter" in der Münchener Zeit- tatholischen Fachvereine einzutreten, ohne daß von schrift Janus". einer Gegenleistung die Rede ist, daß nämlich die Fachvereine ihre Angell.: Diese Artikel sind mir vorher nicht bekannt gewesen. Mitglieder zum Eintritt in die Gewerkschaften auffordern würden. Der Angeklagte fährt dann fort: Nun schrieb mir Reichstagsabg. Auf eine Bemerkung Stegerwalde erklärte Rechtsanwalt Behrens, ich habe ihm geantwortet, daß mir nichts lieber sei, als Seine: Gerr Stegerwald, Sie können sich darauf verlassen, daß wenn die chriftlichen Gewerkschaften alles berichtigen fönnten, ich ich nicht die Rechte Roms gegenüber deutschen Arbeitern vertrete. würde gern einen Widerruf aufnehmen. Abg. Behrens antwortete( Buruf: O ja!) Ich erkläre weiter, daß den christlichen Gewerk­mir, daß er das nicht könne, da er nur in seinem Namen schriebe, schaftsführern nicht vorgeworfen werden sollte, daß sie persönlich und daß er, obwohl Vorstandsmitglied, von diesen Dingen nichts Schmier- und Schweigegelder empfangen hätten, das bezieht sich wise. Am 5. Januar schrieb ich darauf: Herr Reichstagsabg. Franz nur auf die Organisationen, die Gelder empfangen haben. Behrens bestreitet uns gegenüber, daß die Gewerkschaftsführer bor   Klagevertreter Rechtsanwalt Schreiber: Wir werden uns nicht dem Kongreß in Essen   in aller beimlichkeit sich dem päpstlichen abspeisen lassen damit, daß das Wort Judaslohn" jo gemeint sei. Willen unterworfen haben und daß ihm als zweiten Vorsitzenden Privattläger Siegerwald: Juftigrat Trimborn wird aus­nichts davon bekannt sei. Dazu jezte ich, daß man ihn als Brostetanten fagen, ob irgend ein Zusammenhang zwischen dem Ruhrbergarbeiter natürlich nicht mit hinzugezogen hätte zu einem päpstlichen Gericht. streit und der Reichstagswahl bestand, und Generalvifar Kreuzwald  , Unser R- Korrespondent stützte sich auf italienische Quellen. Er ob zwischen diesen Dingen und der Enzyklifa ein Zusammenhang hielt seine Behauptungen aufrecht. Ich ersuchte unseren Storre besteht. Durch das Zeugnis der Gewerkschaftsführer werden wir spondenten dann im Interesse der Aufklärung die Tatsachen noch beweisen, daß unter feinen Umständen die Situation für den Ruhr. einmal zu untersuchen. Darauf schidie er mir die Angriffe noch bergarbeiterstreit jo günstig lag. Es war vorher eine Konferenz einmal in drei Thefen formuliert zu. Das Wort vom Doppelspiel zwischen Staatssetretär Delbrüd und den Abggeordneten Behrens it mur ein Zitat des Dr. Eisen in München  , der davon gesprochen und Giesberts abgehalten worden, wobei der Staatssekretär Berbes haite. Ja hielt es für notwendig, auf gerichtliche Klarstellung zu mittelung zusagte. Wir waren der Meinung, daß noch nicht alle bringen. Eine persönliche Beleidigung der Herren lag mir vou- friedlichen Mittel erschöpft waren. kommen fern. Uebrigens kann ein guter Katholik doch auch keine Privatkläger Behrens erklärt dann noch, daß die Gewerk­Beleidigung darin finden, wenn von ihm gesagt wird, daß er sich schaften auch aus volkswirtschaftlichen Gründen die Beteiligung am Streit hätten ablehnen müssen, der den Arbeitern geschadet, dem dem Bapit unterwerfe Bori: Zu dem Zusammenhang aber, daß es geschehen, aber in Ausland aber genügt habe, Stegerwald: Seit 1894 haben die christlichen Gewerf. Effen abgestritten worden sei, ist es doch ehrenkränkend. Angefl. Pfarrer Mir: Waren die Verhältnisse jo, dann schaften 14 Millionen Mark Streifgelder ausgegeben, ohne daß eine 1.60-3,20. Bander 1,20-3,20. Sechte 1.20-2.40. Barte 1,00-2,00. mule ich die evangelischen Arbeiter davor warnen, in ciner Or- firchliche Stelle Verwahrung dagegen eingelegt hätte. Stegerwald Schlete 1,60-3,20. Bleie 0,80-1,60. 60 Stud Streble 2,50-24,00.

Der Vorsitzende hielt es zunächst für notwendig, dem Gericht einen allgemeinen lleberblick über den Sachverhalt zu geben. Darauf werden die Artifel verlesen und die Angeklagten persön lich vernommen. Die Zeugen werden bis nachmittag sämtlich cntlaffen.

Nach Berlesung der unter Anklage stehenden Artikel äußert sich der angeklagte Pfarrer Mir Sargardt, Niederlausis, über die Ar­tifel in der Wartburg  ":

Brivatfläger Stegerwald: Hedmann hat sich in den letzten Tagen in Bremen   in der entschiedensten Weise gegen erhöhten Arbeitswillige nich uz ausgesprochen; er ist Mitglied des christlichen Gewerfvereins und es ist selbstverständlich, daß unsere Mitglieder für ihren Kollegen eintreten. Der Gewertverein hat überhaupt feine Parole für die Wahl ausgegeben, denn er ist politisch neutral, die Parole und die Abmachungen sind ausschließ­lich von der Zentrumspartei   getroffen worden.

lika borgeschrieben ist, besteht ebenso gegenüber allen übrigen Er­scheinungen des öffentlichen Lebens. Selbstverständlich ist die in der Enzyklika vorgeschriebene Beobachtungspflicht in bezug auf das Verhalten der einzelnen Gewerkschaften nicht ausge schlossen, doch ist es, so sagte der Bischof weiter, meines Era achtens nicht der Sinn der Enzyklika, daß die Gewerkschaften bei ben einzelnen wirtschaftlichen Fragen, bei denen Liebe und Ge­rechtigkeit in Frage kommen, beaufsichtigt werden sollen.

Verteidiger Rechtsanwalt eine fragt an dieser Stelle: Wenn eine christliche Gewerkschaft, z. B. der Gewerkverein der Berg­arbeiter, in einen weitere Streise umfassenden Streit für Lohn­erhöhung oder Besserung der Arbeitsbedingungen eintritt und sich zu diejeni Zweck mit anderen Gewerkschaften, z. B. dem alten Ver­band, zusammentut und über Werke und Personen den Streit oder Boytott verhängen würde, wäre dann der Zeuge nach der Enzyklika nicht verpflichtet, zu prüfen, ob die Forderungen des Gewerkvereins und die Art ihrer Durchführung mit den Grundsäßen der Gerechtig feit und Liebe und der Arbeitsbetätigung in Widerspruch stehen, und würde er dann nicht jedenfalls einschreiten?

Darauf antwortete Bischof Schulte: Eine Berpflich tung, solche Aktionen zu beobachten, erkenne ich an, ob einzuschreiten ist, hängt von dem konkreten Fall ab.

Marktpreise von Berlin   am 18. Dezember 1913. nach Ermittelungen fal. Bolizeibräfidiums. Mais( mixed), gute Sorte 16,80-17,10, mittel 00,00-00,00, geringe 00,00-00,00. Mais( runder), gute Sorte 14,80-15,20. Nichtstroh 0,00. Seit 0,00-0,00. Martthallenpreise. 100 Stilogr. Erbien, gelbe, zum Stochen Sbeisebohnen, weiße 35,00-60,00. Linien 36,00-80,00. 34,00-50,00. Kartoffeln( Seleinbbl.) 4,00-7,00. 1 Kilogramm Rindfleisch, von der Neule 1.60-2,40. Rindfleisch, Bauchfletih 1,30-1,80. Schweinefleisch 1,40-2,00. Butter 2.40-3,00. Kalbfleisch 1.40-2,40. Sammelfleisch 1,50-2,40. 60 Stud Gier 4,60-7.20. Male

1 Kilogramm Karpien 1,20-2,40.