Literarische Rundfchau.
Die Gefchichte der Bergarbeiter.*) Bein Beruf ist für die neuzeitliche industrielle Entwickelung und far bie gewaltige Entfaltung der kapitalistischen Produktion im verflossenen Jahrhundert wohl von so großer Bedeutung gewesen als der der Bergarbeiter. Es gibt wohl aber auch kaum einen weiten Beruf, deffen Angehörige in ihrer rechtlichen und sozialen Lage von den Umwälzungen im Wirtschaftsleben so start beeinflußt worden sind, als gerade dieser Beruf.
Mit der Erfindung der Dampfmaschine und der dadurch ausgelösten Entwickelung der Maschinentechnik stieg der Bedarf an Bergwerksprodukten ganz gewaltig. Diese technischen Errungenschaften festen den Bergbau hinwiederum in den Stand, seine Produttivität erheblich zu steigern. Die mit motorischer Kraft betriebenen Maaschinen, die Dampfpumpen und sonstigen maschinellen Einrichtungen, ermöglichten ea, in Tiefen vorzubringen, die bis dahin als unerreichbar galten, Durch die Bewetterung und Berieselung konnte man auch in den größten Tiefen von den Arbeitsstellen der Bergknappen die Gefahren bannen, die sie bei der Gewinnung der wertvollen Kohle und Grze umlauern. Daß das nicht immer geschehen ist und auch heute noch nicht hinreichend geschieht, verschuldet die kapitalistische Profitgier, die, nachdem die technischen Vorbedingungen geschaffen waren, sich auf dem Gebiete des Bergbaues voll entfaltete.
forderte. Sie erlagen ihren kapitalfräftigeren Stonkurrenten und mußten diesen ihre Betriebe verkaufen.
Sonntag, 21. Dezember 1913.
Der Verfasser schildert im ersten Teil seines Buches diese, durch technische Umwälzungen und die wirtschaftliche Entwickelung erDas preußische Berggesek von 21. Mai 1860 räumte mit dem zeugte Tragödie der Bergarbeiter an Hand eines reichen Materials. letzten Rest der alten Bergbestimmungen auf und beseitigte auch Nur stizzenhaft, wie er im Vorwort ganz richtig bemerkt, konnte vollständig sämtliche bergordnungsmäßigen Privilegien und sonst- er den Leidensweg seiner Berufskameraden in großen Strichen wie landesgesezlich oder gewohnheitsrechtlich bestehenden Vorrechte schildern. der Bergarbeiter. Das Verhältnis zwischen Grubenherr und Berg - Man hat beim Lesen dieses sehr interessanten Abschnitts allerarbeiter regelte nunmehr ohne behördliche Einwirtung der soge- dings manchmal den Eindruck, dem sachkundigen Verfasser habe nannte freie Arbeitsvertrag, bei dessen Abschluß der hungernde leider die Zeit und Muße gefehlt, das umfangreiche Material so Arbeiter dem kapitalfräftigen Unternehmer als gleichberechtigter" gründlich durchzuarbeiten, um zu einer einheitlichen geschlossenen Kontrahent gegenüberstand. Darstellung zu gelangen und alle Wiederholungen zu vermeiden. Als diese neue Aera im deutschen Bergbau begann, da wurden Das tritt auch in dem zweiten Teil des Buches etwas hervor, grade die Folgen solcher ungezügelten Ausbeutungsfreiheit im in dem das Aufbäumen des Grubenproletariats gegen die Aus Bergbau Großbritanniens vor aller Welt offenbar. Dort hatte die beutung und Unterdrückung, sein Erwachen zum Klassenbewußtsein unbeschränkte kapitalistische Ausbeutung der Erdschächte einige und der daraus resultierende gewerkschaftliche Klassenkampf geJahrzehnte früher begonnen und bereits zu einer entfehlichen schildert wird. Nach einer kurzen Uebersicht über die Entstehung förperlichen und geistigen Berelendung der ohne gefeßlichen Schuß der allgemeinen Gewerkschaftsbewegung entrollt der Autor ein sehr der rücksichtslosen Ausbeutung preisgegebenen freien" Arbeiter ge- instruttives Bild von den Kämpfen der Bergleute um ihre Organi führt. Erst in der Organisation finden sie die Kraft, sich ihrer fation, von ihrem schweren Ringen um die Berbesserung ihrer Lage, einiger, die Männer, Frauen und Kinder ihrer brutalen Profit- um Schutz für Leben und Gesundheit. Hier spricht er als Kämpfer, gier opferten, zu erwehren und die Regierung zum Erlaß wirk der einen Teil der opferreichen Kämpfe mitgekämpft hat, ohne infamer Arbeiterschutzbestimmungen zu zwingen. des der Gefahr der Subjektivität zu erliegen und eine einseitige Zu der gleichen Zeit hob man im deutschen Bergbau die er- Darstellung zu geben. Im Gegenteil, auch dieser Abschnitt des Indes bedurfte es dazu erst der Hinwegräumung jenes Hemm- probtan, guten Bergarbeiterschuhgeseze auf und wies die deutschen Buches, der vielleicht besser in einem besonderen dritten Band des Indes bedurfte es dazu erst der Hinwegräumung jenes Hemm- Bergleute auf den gleichen Leidensweg, den ihre englischen Kame- Wertes herausgegeben worden wäre, läßt in allen Teilen das Benisses, das in der alten Bergwerksverfassung lag. Diese machte den raden bereits hinter sich hatten. Die neuen Geseze räumten nicht streben erkennen, eine rein objektive geschichtliche Darstellung der Bergwerksbetrieb von der behördlichen Stonzessionierung abhängig, nur den Kapitalisten die Ausbeutungsfreiheit ein, sondern sie verschiedenen Etappen dieses gewaltigen Arbeiterkampfes zu geben, gab den Behörden das Recht, den Umfang des Betriebes zu benur schränken, bei der Einstellung der Arbeiter und Beamten mitzu- machten die Arbeiter gleichzeitig durch Zwangsmaßregeln und vorwiegend die Tatsachen sprechen zu laſſen. Koalitionsverbot wehrlos. wirken, für die außerdem Sonderrechte und Schutzbestimmungen über Schichtzeiten, Lohnbemessung, Gedingestellung, ja sogar bis zum gewissen Grade das Recht auf Arbeit in den alten Bestimmungen enthalten waren. Diese alten Berggejebe und-verordnungen hatten, obwohl sie in staatsrechtlicher und volkswirtschaftlicher insicht überlebt und unhaltbar geworden waren, doch die Wirkung gehabt, daß die Bergtnappen nicht zu wehrlosen Objekten einer fchrantenlojen tapitalistischen Ausbeutung hinabgedrückt werden fonnten. Ein, wenn auch nicht eingestandener, so doch nicht unheblicher Grund mehr für die Grubenbefizer, gegen dieses bureaufratische Bevormundungssystem der Regierung Sturm zu laufen. Und diese kapitalistischen Sturmgesellen gerierten sich vor 1848 sehr revolutionär, als sie für die Freiheit der Ausbeutung stritten, von der Regterung die vollständige Beseitigung aller den bergbaulichen Betrieb einschränkenden Bestimmungen und Befreiung von der Abgabenpflicht mit sehr radikalen Worten forderten.
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Orgien feierte. Die Arbeitsordnungen, die den Knappen aufgeWas Wunder, daß die kapitalistische Ausbeutung nunmehr nische Strafen vor, für die geringfügigsten Verjehen. Sie reglezwungen wurden, glichen Zuchthausordnungen. Sie sahen dratomentierten nicht nur das Verhalten der Knappen im Betriebe, sondern auch außerhalb.
die Bergleute, wurde so umgestaltet, daß es ihre Freizügigkeit beAuch das Knappschaftskassenwesen, früher eine Wohltat für schränfte und ein Hindernis für ihren sozialen Aufstieg wurde. Den Grubenherren wurden Lasten abgenommen und den Snappen aufgebürdet, deren angesammelte Vermögen zudem der Verwaltung jener ausgeliefert wurden.
rechnen der geförderten Wagen wegen nicht genügender Füllung, Durch Lohndruck, Schichtzeitverlängerung, Nullen, d. h. Nichtanwurde die wirtschaftliche Lage der Bergleute immer mehr ver schlechtert. Die früher infolge ihrer bevorrechteten Stellung sich Die Knappen, die wohl dunkel ahnten, was ihnen die von ihren eines gewissen gesellschaftlichen Ansehens erfreuenden Knappen Arbeitgebern so heiß ersehnte Freiheit bringen würde, verlangten janten mehr und mehr unter die mindestgeachteten Arbeiter die Aufrechterhaltung der alten Bergverfassung und o Fronie schichten. Wie ostelbische Landarbeiter wurden sie von ihren Ander Weltgeschichte!- bezeichneten die für unbeschränkte Bergwerks- treibern mitunter sogar geprügelt und beschimpft, auch bei den freiheit tämpfenden Grubenkapitalisten als Feinde der bestehenden Wahlen terrorisiert. Bereinzelte Versuche der so gepeinigten Berg Ordnung, als Wühler" und Umstürzler". Und das waren die Leute, sich aufzulehnen und in wilden Streits ihren Unmut Luft zu Borfahren der Stinnes, Thyssen und Konsorten. Doch die Macht des machen, wurden durch Polizei und Militär brutal niedergeschlagen. Kapitals erwies sich, wie immer, stärker als die der um ihre bevor- In Massen zog man aus den agrarischen Gebieten des Oftens und rechtigte Stellung besorgten Grubentnappen. Die im Jahre 1851 aus dem Auslande Arbeiter heran, was zur Hebung der sozialen inaugurierte neue preußische Berggesetzgebung, die später auch für Lage des Grubenproletariats wahrlich nicht beitrug. die anderen deutschen Staaten richtunggebend wurde, räumte sehr schnell mit allen die Entfaltung des tapitalistischen Bergwerksbetriebes hemmenden Bestimmungen auf. Sie gab damit nicht nur das Grubenproletariat der schrankenlosen Ausbeutung preis, sondern führte auch zur Vernichtung der Heinen Bergwertsbetriebe, deren Befiber die hohen Rapitalsummen nicht aufbringen fonnten, die der moderne intensive Bergbau in den tiefen Schächten er
*) Otto Hue ," Die Bergarbeiter", Historische Darstellung der Bergarbeiterverhältnisse von der ältesten bis in die neueste Zeit. II. Band. Stuttgart 1913. Verlag von J. H. W. Diez Nachf., G. m. b. S. 760 Seiten. Der erste Band, der 1910 erschien, wurde im Borwärts" am 22. Januar 1911 besprochen.
Wirtschaftlicher Wochenbericht.
Krupp.
Es dauerte doch einige Jahre, bis die zum Klassenbewußtsein dem Gebiete der Organisation, nach Versuchen mit Knappen erwachten, Grubenarbeiter durch die Jrrungen und Wirrungen auf Verband deutscher Bergarbeiter, gelangten. Schwere Kämpfe, um vereinen und Revierverbänden zur modernen Gewerkschaft, dem ihre Eristenz hatte diese Organisation zu beftehen, die sie zweimal bis nahe an den Zusammenbruch brachten. Doch hatte sie allen einer der größten und leistungsfähigsten Arbeiterorganisationen ent ihren zahlreichen Widersachern zum Trozz Bestand und hat sich zu wickelt. Wie schwer ihr dieser Entwidelungsgang gemacht wurde und noch gemacht wird, schildert der Verfasser unter Anführung eines reichen Materials und zahlreichen Hinweisen auf weitere Quellen sehr anschaulich. Die großen Massenstreits mit ihren Erdie Lage des Bergwerksproletariats, wie das Drama des Essener schütterungen des ganzen Wirtschaftslebens und ihre Wirkungen für Meineidsprozesses mit seinen erst niederschmetternden, dann aufpeitschenden Wirkungen für die Bergarbeiterbewegung treten plastisch hervor aus der Fülle von wichtigen Vorgängen, die in dem Buche verzeichnet sind.
Mit aller Deutlichkeit treten auch die von den Klerikalen Drahtziehern betriebenen infamen Arbeiterzersplitterungstaten, mit unwiderleglichen Beweismitteln belegt, zutage. Krönung dieses systematischen Arbeiterverrats durch den organiAuch findet die fierten Massenstreitbruch der Christen von 1912, der Schrei dieser Arbeiterzersplitterungsorganisation nach Militär, sowie das wüten von Militär, Polizei und Justiz gegen die unterlegenen Knappen die verdiente Würdigung.
Immer öfter sich wiederholende Massen- Grubenunglücke Tenkten die Aufmerksamkeit auf die sich in der steigenden Unfallziffer offen Werkes, daß es im gewerkschaftlichen Leben wohl kaum eine Den Eindruck gewinnt man bei der Lektüre dieses wertvollen barende Folgeerscheinung der zügellos fich austobenden Aus- Arbeiterkategorie gibt, die in ihrem Emanzipationskampfe so mäch beutung, die rücksichtslos über Leichen schrift. Die Behörden als tige Widersacher im Lager des Unternehmertums und gleichzeitig Aufsichtsorgane versagten den besonders in der Gründerberiode zur in den eigenen Reihen jo hinterhältige und doppelzüngige Quer bollen Machtentfaltung gelangten Grubenkapital gegenüber. Wäh- treiber aufzuweisen hat, als die schwer bebrüdte Bergarbeiterschaft, rend in Belgien und England die Unfallziffer im Bergbaubetriebe Die Anschaffung des vom Dietschen Verlage vornehm ausgefiel, stieg fie in Deutschland . Der Boden, auf dem der kapitalistische ftatteten Wertes tann allen Bibliotheken und denen, die sich für die Profit der Grubenherren so herrlich gedieh, wurde in steigendem Geschichte der Arbeiterbewegung intereffieren, nur auf das wärmste Maße mit dem Blut und den Tränen der bergbautreibenden Be- empfohlen werden. Es bietet eine Fülle von Stoff zur Beurteilung völkerung mit Bergen von Bergmannsleichen gedüngt. der Entwickelung der Arbeiterbewegung sowie der proletarischen Massenattionen und ihrer Erfolgsmöglichkeiten. Es ist mit ungewöhnlicher Sachkunde und wärmstem Intereffe für die, die im Schatten leben, geschrieben.
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Dahin hatte es die von den Interessenten des Grubentapitals so stürmisch verlangte Beseitigung aller die Produktion einschränken den Geseze und die damit geschaffene Ausbeutungsfreiheit gebracht. wuchsen dagegen auf das Doppelte. Recht groß war die Steigerung Selbst wenn man die Ueberweisungen an die Pensions- und Unterbei den Betriebsüberschüssen( von 41,8 auf 49,8 Millionen), obgleich stüßungstaffen( 2 Millionen), an den Urlaubsfonos( 2 Millionen) hier die angegebenen Zahlen noch weit hinter den wirklichen Ver- und für die Weihnachtszuwendungen( 3 Millionen). Hinzurechnet hältnissen zurüdbleiben. Bei diesem Posten vermißt man zugleich die die aus dem Reingewinn gezahlt werden so sind diese Spezialisierung am unangenehmsten. Andere Unternehmungen Summen noch immer verhältnismäßig gering. Wieviel dieser Der von der Aktiengesellschaft Friedrich Krupp für das Ge- trennen die Ueberschüsse nach den verschiedenen Fabrikations- Gelder aus diesen Fonds mögen übrigens den Beamten à la Eccius schäftsjahr Juli 1912 bis Juni 1913 vor einigen Tagen veröffent- zweigen. Bei Krupp findet sich nicht einmal die Teilung nach Erz- und Brandt als Unterstützung“ und„ Weihnachtsgratifitation" lichte Bericht umfaßt wie in den Vorjahren wiederum nur rund bergbau, Eisen- und Stahlproduktion, Maschinenbau , Werftbau. zufließen?! 80 Zeilen. Damit glaubt das größte Industrieunternehmen Auch eine Teilung nach den einzelnen Fabritationsstätten wird nicht Der Reingewinn ist nach Angabe der Verwaltung von Deutschlands der im Gesetz vorgeschriebenen Publikationspflicht veröffentlicht, obgleich für sie eine getrennte Organisation besteht. 33,759 auf 43,138 Millionen, also fast um 10 Millionen- gestiegen. Genüge getan zu haben. Die 77 000 Beamten und Arbeiter der Wie berteilen sich die Einkünfte auf das Gußstahlwerf Essen, die Die Dividende kann von 12 auf 14 Proz. erhöht werden und beKruppschen Werke und die zahlreichen in- und ausländischen Ab- Friedrich- Alfred- Hütte in Rheinhausen- Friemersheim, das Stahlwert ansprucht davon aüein 25,2 Millionen. 3,8 Millionen fallen weiter nehmer, unter ihnen an erster Stelle die staatlichen Abnehmer, sollen Annen, das Grusonwerk in Magdeburg- Buckau , die Germaniawerft den Refervefonds zu, 0,18 Millionen werden als Tantiemen vercben nicht über den finanziellen Stand und die Gewinnziffern im in Stiel, auf die drei Hüttenwerte am Mittelrhein, die Steinkohlen teilt und 6,9 Millionen als Vortrag auf das nächste Geschäftsjahr einzelnen unterrichtet werden. Es ist nicht oder nur zum geringsten sechen bei Effen und bei Bochum , die Eisensteingruben im Sieger- übertragen. Der Rest von 7 Millionen fließt den oben genannten Teil die Furcht vor den Konkurrenten, die Krupp an ausführlicheren land, im Westerwald , in Hessen- Nassau und in Lothringen und Wohlfahrts" fonds zu. Mitteilungen hindert. Die weitere Deffentlichkeit, die man wohl schließlich auf die angegliederte Aktiengesellschaft Westfälische Aus der Bilanz ergibt sich, daß die offenen. Referben von 38,97 gern zum Staunen bringt, und der Staat, dem man militärische Drahtindustrie" in Hamm ? auf 51,13 Millionen Mark erhöht worden sind. Ferner erscheinen die Geheimnisse auf dem Wege der Bestechung abgudt, sollen über die Aus allen genannten Werken sollte sich ein Betriebsüberschuß Anlagen erheblich niedriger zu Buch; darin sind wohl über die finanziellen Erfolge des Unternehmens möglichst im unflaren von nur 49,8 Millionen ergeben haben? Wenigstens von einzelnen tatsächlichen Wertverringerungen( Abnußung usw.) hinaus Abbleiben. Nur mit großer Stepsis tönnen daher die Angaben der Geschäften Strupps ist bekannt, daß er außerordentliche Ertraprofite schreibungen zur Schaffung von verstedten Reserven gemacht Kruppschen Verwaltung aufgenommen werden. In diesem Jahre aus den Rüstungslieferungen an das In- und Ausland gezogen hat worden; in Wirklichkeit werden die Anlagen durch Neuanschaffun muß man die Zahlen des Geschäftsberichts um so kritischer an- und noch zieht. Durch internationale Verträge sind ihm einzelne gen noch im Werte gestiegen sein. Besonders hervorgehoben soll schauen, als das Unternehmen besondere Gründe hat, nach außen hin Länder ganz allein zur Bearbeitung" überlassen worden, so daß werden, daß die Patente und Lizenzen wie im Vorjahre nur mit die Gewinne geringer erscheinen zu lassen. Das vergangene Jahr er hier ohne Konkurrenz die militärischen Besteller ausnutzen kann. 2 Mart zu Buche stehen, obgleich gerade dieser Posten für Krupp war für den Kohlenbergbau und die Eisenindustrie eine Zeit der Auch in Deutschland hat Krupp es ja verstanden, sich eine Monopol- von besonders hohem Werte ist. Hochkonjunktur, wobei Krupp als Rüstungsfabrikant durch die poli- stellung zu schaffen und zum Beispiel den aufstrebenden Kon- Auf der Passivseite der Bilanz fällt es auf, daß die Anzahluntischen Ereignisse Krieg und Kriegsrüstungen brachten, noch besonders furrenten Ehrhard zu schlagen. Für weitere Fabritationsprodukte gen auf abgeschlossene Lieferungsgeschäfte geringer zu Buch stehen bedacht wurde. Nun stand Krupp seit den Liebknechtschen Ent- besißt Krupp weiter besondere Patente. Schließlich verschmäht als im Vorjahre( 136,7 gegen 156 Millionen). Da es nicht wahrscheinhüllungen und den Prozessen vor dem Militärgericht und in Moabit Strupp natürlich nicht die Unterstützung, die ihn durch den Beitritt lich ist, daß die Aufträge geringer find als im Vorjahre, scheint schon so sehr im Mittelpunkt öffentlicher Erörterungen, daß Krupp zu den großen deutschen Unternehmermonopolverbänden erwächst; die Firma mit Rücksicht auf die noch immer bestehende Geldnot feine Veranlassung fühlte, durch Veröffentlichungen hoher Gewinn er ist Mitglied des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikats und des ihren Abnehmern längere Zahlungsfristen zu gewähren. Unter ziffern von neuem die Frage anzuregen: wie weit die Kornwalzer- Stahlwerksverbandes. den Passiven befinden sich auch 32,7 Millionen Mark Guthaben praktiken auf die Höhe der Gewinne Einfluß gehabt haben? Die Zuweilen läßt sich aus den Abschreibungen und Rücklagen ein und Spareinlagen von Angestellten und Arbeitern. Es ist das Aktiengesellschaft Krupp braucht sich auch durch blendende Ziffern Rückschluß auf den Gesamtgewinn ziehen. Krupp gibt aber nur eine besonders in England sehr verbreitete Art für ein Unternicht einen Kapitalmarkt zu schaffen: die gesamten Aftien in Höhe die Abschreibungen auf Immobilien( Boden und Gebäude) in nehmen, sich Geld zu billigem Zins zu verschaffen. Obgleich 5 Prog. von 180 Millionen Mart sind im Befiße der Frau Krupp - nur Höhe von 19,45 Millionen und einige Rücklagen an. Rechnet man 3injen gezahlt werden, stellt sich dies System der Geldbeschaffung bier Aktien in Höhe von je 1000 M. gehören ihr nicht, um den gefeß- diese den Mehrgewinn natürlich durchaus nicht erschöpfenden billiger, als wenn die Firma bei einer Bank leiht oder eine Anlichen Vorschriften zu genügen. Da die Aktien in Familienbesitz Summen hinzu, so ergibt sich für das lebte Geschäftsjahr ein leihe am offenen Markt aufnimmt. In England gawähren die sind, können sie auch nicht an der Börse gehandelt werden. Nur die Gesamtbruttogewinn von 83,19 Millionen. Die Steigerung gegen- Unternehmer dafür wenigstens noch eine Beteiligung an der Obligationen( Anleihen) in Höhe von 53 Millionen Mark find an über dem Vorjahre beträgt dann etwa 18 Millionen. Dividende( als sogenanntes Gewinnbeteiligungssystem"). der Börje zugelassen. Von den Ausgaben werden nur Steuern( 5,7 Millionen), Angesichts dieser Verhältnisse muß es als sicher erscheinen, daß Arbeiterversicherung( 5,2. Millionen)," Wohlfahrtsausgaben"( 7,9 die Gewinne für 1912/13 noch höher sind, als der Geschäftsbericht Millionen), zusammen 18,8 Millionen verzeichnet. Diese Summen angibt. Aber auch die veröffentlichte Steigerung des Gewinnes ist sind sicherlich nicht verkürzt worden, und doch wie geringfügig er schon bedeutend genug. Der Gesamtgewinn erhöhte sich um scheinen fie gegenüber einem Bruttogewinn von mindestens 83 Mil 10% Millionen( von 50,269 auf 61,903 Millionen). Die Summe lionen. Gegenüber den übrigen Fabrikationskosten( Neuanschaffebt sich zusammen aus: Vortrag( Ueberschuß aus 1911/12) fungen und allgemeinen, laufenden Handlungsunkosten) spielen 6,5 Millionen; verschiedene Einnahmen 1,7-Millionen; Ueberschüffe fie eine ganz minimale Rolle. Nur je 5 bis 6 Millionen gibt aus Zinsen 3,9 millionen; Betriebsüberschüsse aus sämtlichen der Kruppsche Riesenbetrieb für Steuern und die Sozialversiche Werten 49,8 Millionen. Gegenüber dem Jahre 1911/12 zeigten die rung aus. Und da reden Unternehmer und Regierung von den 1,60-3,20. „ berschiedenen Einnahmen eine Abnahme, die Zinsenüberschüsse unerschwinglichen steuerlichen und sozialen Lasten der Industrie! Schlete 1,60-3,20. Bleie 0,80-1,60. 60 Stud Strebje 2,50-36,00.
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des tgl. Polizeipräsidiums. Mais( mixed), gute Sorte 16,80-17,10, mittel Marktpreise von Berlin am 19. Dezember 1913, nach Ermittelungen 00,00-00,00, geringe 00,00-00,00. Mais( runder), gute Sorte 14,80-15,20. Richtitrob 4,60-4,90. Seu 6,40-7,60.
Martthallenpreife. 100 Kilogr. Erbsen, gelbe, zum Kochen Startoffeln( Stleinbbl.) 4,00-7,00. 1 Silogramm Rindfleisch, von der Steule 34,00-50,00. Speisebohnen, toeiße 35,00-60,00. Linfen 36,00-80,00. 1,60-2,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1,30-1,80, Schweinefleisch 1,40-2,00. Ralbfleisch 1.40-2,40. Sammelfleis 1,50-2,40. Butter 2,40-3,00. 1 Kilogramm Starpfen 1,40-2,40. Aale 8ander 1,40-3,20. Hechte 1,40-2,60. Barthe 1,00-2,20.