verstanden, sie wollten vom 1. Januar 1891 ab, dem Termin, auch diese die Choristen herzlich schlecht bezahlen. E3 gegen 2000 Personen besucht. Die Versammlung war, einem in der des Inkrafttretens des Alters- und Invaliditätsversicherungs- war in jenem Schreiben gejagt, daß die Intendanz einer deutschen vorigen Versammlung im„ Eisteller" gefaßten Beschluſſe entGesezes, die Rente haben. Sie lagten. Der Staatskommissar Hosbühne auf ein Gesuch hin geantwortet habe, eine höhere sprechend einberufen worden von der Agitations- Kommission, um nud die Versicherungsanstalt nahmen das Römische Recht zu Gage als 1080 m. per Jahr" nicht zahlen zu fönnen." So Beschluß zu fassen über den in der vorigen Versammlung vom Hilfe und suchten damit den Beweis zu erbringen, daß die also sind in der heutigen Gesellschaft diejenigen Proletarier ge- Kollegen Schütte eingebrachten Antrag, betreffend die Verhängung Kläger erst seit dem Tage, an welchem sie Anspruch auf stellt, die man nicht als Arbeiter, sondern als" Künstler" be- der Sperre über die in Betracht kommenden Taxameter- FuhrRente erhoben, berechtigt seien, in den Genuß derselben zeichnet und die in ihrer überwiegenden Mehrheit ihrer herren. Schütte begründete diesen Antrag in eingehender Weiſe. zu treten. Die nicht rechtzeitige Geltendmachung des Proletarierschaft sich noch nicht bewußt sind. Als besonders hart Bezeichnend für die Situation waren einige Inserate im Anspruchs bedeute für die Zeit bis zu seiner wird in dem Artikel auch empfunden, daß die Theaterdirektoren Intelligenzblatt", welche Redner zur großen Erheiterung der Geitendmachung einen Verzicht darauf, wurde immer nur junge Kräfte suchten, daß die Anforderungen an die Versammlung zur Verlesung brachte. Laut diesen Inferaten gefagt. Das Schiedsgericht war anderer Meinung, Stimme durch die meist schwache Besetzung des Orchesters so suchen die Fuhrherren Langner, Grassow und Kluchert Droschkenes verurtheilte die Versicherungsanstalt im Sinne des große seien, daß nur zu bald der Monient eintrete, wo der futscher, die gewillt sind, Taxameter zu fahren. Ja, am SchiffKlageanspruchs. Staatsfommissar und Versicherungs- Chorist als verbraucht" entlassen werde. Auch diese Kategorie bauerdamm werden sogar Omnibusfutscher verlangt, die gewillt anstalt legten nun Revision beim Reichs- Versicherungsamt ein. von Ausgebeuteten wird durch die Verhältnisse mit Naturnoth- find, vorläufig" Zarameter zu fahren. Um der DroschkentutscherDie Revision wurde verworfen. In den Grünwendigkeit zu der Ueberzeugung gedrängt werden, daß die Fabrit entgegenzuarbeiten, empfahl er die Annahme des vorden heißt es u. a.: Die Kläger hätten ihre Rentenberechtigung oberen Behntausend", deren Kunstsinn" sie im Be- gedachten, früher im Wortlaute veröffentlichten Antrages. Die aus einem Reich 3 gese hergeleitet, die Grundsätze fonderen zu dienen haben, auch ihr nur das zum Leben aller- Ausführungen des Referenten sowohl wie auch dessen Mitaus dem Römischen Recht tämen garnicht hier nothdürftigste, ja selbst das nicht gewährt. theilung, daß der Fachverein Berliner Droschtenbesitzer sich bei in Betracht... Die Kläger hätten nicht dadurch Proportional Wahlsystem. Einen Antrag auf Ein verpflichtet habe, 2000 M. für die Streifenden aufzubringen, Berzicht geleistet auf die Rente vom 1. Januar 1891 ab, führung des Proportionalitäts- Syſtems bei den Gewerbegerichts- riefen jubelnden Beifall hervor. Fritsch gab im Namen daß sie nicht rechtzeitig ihren Antrag stellten. Besonders hervor. Wahlen werden die Genossen in Frankfurt a. M. stellen. Wird vieler Ginspänner" die Versicherung ab, daß dieselben die zuheben aus den Gründen ist: nicht minder wirken Un- dieser Antrag vom Magistrat angenommen, so wird dadurch Streikenden mit allen Kräften unterstützen werden.( Bravo !) fenntniß und Zweifel bei den Bersicherten über das Gesetz mit, den Gegnern eine Vertretung im Gewerbegericht ermöglicht, da An der Diskussion betheiligten sich zahlreiche Droschfenkutſcher, eine Verzögerung des Rentengesuchs herbeizuführen. Deshalb bekanntlich in Frankfurt a. M. bei den letzten Gewerbegerichts welche sich einhellig im Sinne des Antrages aussprachen und würde es bei den vielen in Betracht kommenden Personen eine Wahlen die beiden sozialdemokratischen Liften, die der Unter die Kollegen zum Kampfe anfeuerten. Schütte gab hierauf ungerechtfertigte Härte sein, wenn man die Renten nehmer und die der Arbeiter, durchgingen, was auch bei den folgenden Situationsbericht: Zur Zeit befinden sich 435 bis 440 bewilligung erst mit dem Tage der Anmeldung ihres Anspruchs nächsten Wahlen zu erwarten ist. Davon, daß unsere Gegner Rutscher, welche sich auf 21 bis 22 Drofchtenhöfe vertheilen, im wollte eintreten laffen. Der Anspruch auf Altersrente gelange dort, wo fie die Macht haben, uns gegenüber so gehandelt Ausstande. Von diesen haben bisher 229 Unterstützung beansprucht mit dem Eintritt in das 71. Lebensjahr und nicht hätten, haben wir noch nie etwas gehört. und erhalten. Im Falle der Annahme des Antrages würde sich mit dem späteren Zeitpunkt der Anmeldung und gegen 600 zu unterſtüßen ſein. die Zahl der Streifenden ziemlich verdoppeln, etwa 900 betragen
des Anspruchs zur Entstehung, insofern die sonstigen
Voraussetzungen des Gesetzes erfüllt seien.
Soziale teberlicht.
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Die Mitglieder des Deutschen Metallarbeiter Ver bandes", Ortsverwaltungen Berlin , welche bis zum 31. Dezember 1893 arbeitslos waren, werden ersucht, dieses bis
spätestens Gonnabenb, ben 20. Januar, an eine der nachfolgend aufgeführten Stellen bekannt zu geben, behuss einer diesbezüglichen Erhebung seitens des Verbandes.
Gerichtsstr. 19.
Für den Norden: jeden Abend beim Bevollmächtigten Bittor Kurgas, Reinickendorferstr. 19, Gastwirth Baar, Für den Süden: jeden Abend bis 8 Uhr beim Bevollmäch tigten May Lange, S.O. Annenstr. 32, 4 Tr. I.; ebenso in Der Herberge bei Keller, C. Neue Friedrichstr. 20, und jeden Sonnabend bei Schöning( Vereinslokal), Stallschreiberfir. 29. Für die Ortsverwaltungen:
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in ganz bedeutendem Maße abgenommen, gewiß auch ein Zeichen Die Bauthätigkeit hat in Berlin in den letzten Jahren wirthschaftlichen Niedergangs. Die Zunahme der Bevölkerung
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1890 49 300
1891 47 200
1892 33 000
535
442
388
1893
31 000 Seelen.
296 Häuser.
Nach diesem Bericht wurde der in Rede stehende Antrag einstimmig angenommen. Die Sperre tritt somit am Montag, den 15. d. M. in Kraft. Millarg gab im Anschlusse hieran Den Beschluß des Ausschusses der Gewerkschafts- Kommiffion be fannt, ertheilte Verhaltungsmaßregeln und versicherte, daß die Gewerkschafts- Kommission in ihrer Sigung am nächsten Freitag über den Streit verhandeln werde.
262 Bahl ber un vermietet gabre 1993; Das bedeutet Der Verein deutscher Schuhmacher( Filiale II Berlin ) eine Zunahme von 21,6 pst. tagte am 8. d. Mts. Die Wahl der Ortsverwaltung ergab folFast 82 000 leere Wohnungen, währenddem Tausende von gendes Resultat: 1. Bevollmächtigter Hermann, 2. Bevoll armen Proletariern in den ungesundesten Löchern zusammen- mächtigter Struck, 3. Bevollmächtigter Wehner; Revisoren: gepfercht leben müssen; andere Tausende haben überhaupt keine Schädlich und Schelle. Nach Erledigung einiger VereinsBehausung und müssen froh sein, nothdürftig ein Unterfommen angelegenheiten schloß der Vorsitzende die Versammlung mit einem in der Wärmehalle und im Asyl zu finden. Appell an die Anwesenden, nach besten Kräften die streikenden Städtische Bauarbeiten hat die Stadt Freiberg i. S. Kollegen zu unterstützen, damit dieselben als Sieger aus dem in den Jahren 1891 und 1892 fast ausschließlich in eigener Rampfe hervorgehen. Regie ausführen lassen. Im Jahre 1892 ivurden zwischen 146 und 204 Handarbeiter beschäftigt, meist ortszuständige Personen. Rigdorf. Am 7. Januar tagte in Hoffmann's Lokal die May Lange, S.O. Annenstraße Nr. 32, 4 Tr. Diefelben haben im ganzen 38 400 Tage gearbeitet. Der Arbeits- Generalversammlung des Holzarbeiter Verbandes, Bahlstelle Wie elend die Lage der deutschen Ghorfänger fohn bewegte sich je nach der Leistungsfähigkeit zwischen 14 und Nixdorf. Zum ersten Punkt der Tagesordnung gab der Kassirer und Sängerinnen ist, wird in einem Extrablatt der 23 Pf. für die Stunde. Bei den durch die Stadt- Bauverwaltung die Abrechnung vom 4. Quartal. Die Einnahme betrug 222,89 Chorverbands- Zeitung" in einem längeren Artikel in Regie ausgeführten Maurer- und Zimmerarbeiten sind 2933 Mart, die Ausgabe 206,81 m.; bleibt mithin ein Bestand von nachgewiesen. Es wird dort angeführt, daß an Wintersaison- Maurerarbeitstage und 2280 Zimmererarbeitstage zu verrechnen 16,08 m. Nach Stuttgart an die Hauptkasse sind 150 m. ge bühnen im ganzen 1503 Chormitglieder engagirt sind, von denen gewesen. Der durchschnittliche Arbeitslohn ist für das Berichts- sandt, dazu kommen noch 6 M. für Streitfonds- Marken, im an Sommerbühnen nur 438 eine Anstellung erlangen, sodaß fahr zu 28 Pf. bei den von der Bauverwaltung direkt beschäftigten ganzen also 156 M. Die Mitgliederzahl betrug am Schlusse des 1067 Mitglieder während des Sommers ohne Engagement ver- Maurern und Zimmerern anzunehmen, wogegen sich derfelbe bei Quartals 103, am vorigen Quartal 107. Neu hinzugetreten find blieben.( Das Jahr, in welchem die Statistik aufgenommen den von Freiberger Baugewerkmeistern beschäftigten um durch 17 Mitglieder. Durch die vielen restirenden Beiträge sah sich die Verwaltung veranlaßt, statutengemäß zu handeln und 20 wurde, ist aus dem Artikel leider nicht ersichtlich, es dürften die schnittlich 4 Pf. höher stellt. Begrüßen wir auch die ThatZahlen aber wohl im allgemeinen auf alle Jahrgänge zutreffend fache, daß der Freiberger Magistrat, im Gegensatz zu dem Mitglieder als gestrichen zu erklären, widrigenfalls sie nicht bald sein.) Die an ganzjährigen Hof- und Stadttheatern Berliner sich auf den Standpunkt gestellt hat, den Zwischen ihren Verpflichtungen nachkommen. Nach dem Bericht der Arengagirten 1070 Chormitglieder fommen hier nicht mit unternehmer zu umgehen, mit Freuden, so ist es doch unverständ.beitsvermittelungs- Kommission schritt man zur Neuwahl der in Betracht, wiewohl auch diese noch, wie in dem an- lich, wie die Stadt dazu kommt, geringere Löhne zu zahlen, als Ortsverwaltung und der ausscheidenden Mitglieder der Komgezogenen Artikel gesagt wird, den im im Sommer brach die privaten Gewerbetreibenden. Die Nachtheile des Submission. Als Bevollmächtigter wurde Rollege Sy, als Saffirer liegenden Chorfängern Konkurrenz machen, indem sie ihre oft missionswesens für die Arbeiter, die Bohndrückerei, soll ja gerade 2-3 Monate dauernden Ferien gusnügen, Engagements an dadurch vermieden werden, daß die Stadt die Arbeiten selbst Sommerbühnen zu nehmen. Der Berdienst der Chorfänger an ausführen läßt. Wintertheatern wird mit 120 M. im Höchstfalle angegeben, der der Sängerinnen beläuft sich auf durchschnittlich 110 m. pro Monat. Im Durchschnitt währte die Spielzeit der Wintertheater 61/2 Monat, so daß die Chorfänger ein Einkommen von 747 bis 780 Mart, die Damen im günstigsten Falle nur 710 Mark erlangten. Ein hier beigefügter Brief, den die Die öffentliche Versammlung der Droschkentutscher Redaktion der Chorverbands Beitung" von dem Mitglied und Arbeiter, welche in der Nacht vom 12. zum 13. Ja einer Hofbühne erhalten, belehrt uns dorüber, daß nuar im großen Konkordiasaale( Andreasstraße) tagte, war von
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Man sollte meinen, daß die Szenen vor den Wärmehallen am Alexanderplatz in den letzten Tagen eine deutlich beredte Sprache gesprochen hätten; daß da rasche Abhilfe so einfach, so leicht und so nöthig war. Aber wozu sich beeilen. Erst gründlich berathen und dann im kommenden Winter ist auch noch Zeit genug, neue Wärmehallen an der Peripherie der Stadt zu errichten.
Verlammlungen.
Herr Theodor Fontane , mit dem Nealismus, dessen eifriger Verfreter er schöpferisch in seinen eigenen Dichtungen und fritisch in aber diese revolutionirende literarische Stritit in den Spalten seinen Theaterbesprechungen wurde. Das ging so eine Zeit fort; der Lieblingszeitung des alten und befestigten Berliner Haus besiges erregte mehr und mehr Anstoß bei den respektabelſten Trägern von Perrücken und Hauben. Da hielten es denn die Bossischen Erben für geboten, dem Unfug beharrlicher Philister Was soll man erst zur Hartherzigkeit manches vor- fränkungen in ihrem Organ ein Ende zu machen. Die beiden nehmen Blattes der Bourgeoisie sagen, das ausrechnete, Theaterkritiker wurden vor die Alternative gestellt, entweder die daß gar von auswärts Leute mit der Stadtbahn nach Vertretung des Naturalismus in den Spalten der züchtigen Tante Berlin fahren, um die Wohlthat der Wärmehallen hier in Bob einzustellen, oder anf das schöne Gehalt zu verzichten und Anspruch zu nehmen. Solch zudringliches Back; warum Der fonservative Theodor Fontane ist nicht unser Mann, erfriert es nicht in Schöneberg , oder in Charlottenburg , aber alle Achtung!- er hat eine Ueberzeugung und weiß wie sich's gehört! Will sich da an den Fettsuppen der ihr Opfer zu bringen. Der alte Herr lehnte es ab, sein ästhetisches schönen Wärmehallen mästen und den Bauch vollschlemmen! Urtheil der kunstpolizeilichen Kontrolle eines töniglich privilegirten Nein, für derlei Aufgaben haben wir kein Geld flüssig; das ist nicht dringlich. Aber gewissen hochmögenden Wünschen nach grandioser Brachtentfaltung unterthänigst nachzukommen, find wir im Galoppschritt bereit. Db wir für den Schloßplah ein paar Millionen mehr oder weniger anwenden? Wir haben's ja. Wir sind wir.
Alpha.
sich zu trollen.
Preppernau, als Schriftführer Noat, als Revisoren Schenk und Bierling gewählt. Ein Antrag, für die ArbeitsvermittelungsKommission 7 Personen zu ernennen, wurde angenommen und in dieselbe folgende Kollegen neu gewählt: Schüß, Papenfuß, Jäger und Jahn; die alten Mitglieder sind: Kurkowsky, Daniel und Tohrmann. Da der Bericht der Kommission im allgemeinen fein erfreuliches Resultat ergab, wurden die Kollegen ersucht, den Arbeitsnachweis etwas mehr in Anspruch zu nehmen. Derselbe befindet sich bei Max Hoffmann, Pring Handjery- und Lessingstraßen- Ecke.
Kritik die Sozialdemokraten für verrungenirungswüthige Trunkenbolde erklärte.
ernstlich nehmen, sondern diesem literarischen Karl Buttervogel Unsere Leser verstehen es nun wohl, weshalb wir das nicht in der Livree der Vossischen Erben auch fernerweit gute Vertöftigung wünschen. gl.
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Nachtwächterlied. Eteignous les lumières Et rallumons le feu.*) ( 1826.)
Hört, ihr Herren, und laßt euch sagen, Was die Glocke hat geschlagen: Geht nach Haus und bewahrt das Licht, Daß dem Staat tein Schade geschicht. Lobt die Jesuiten !
Hört, ihr Herren, wir brauchen heute Gute, nicht gelehrte Leute; Seid ihr einmal doch gelehrt, Sorgt, daß Reiner es erfährt. Lobt die Jesuiten !
Uud der König absolut, wenn er unseren Willen thut" - dieses Reimsprüchlein der preußischen Junker stammt nach der allgemeinen Annahme aus dem Jahre 1848. Dies ist aber falsch. Wir gaben schon bei früherer Gelegenheit an, daß es von Chamisso herrührt, dem berühmten deutsch - französischen Dichter, der von all unseren klassischen Dichtern das meiste Berſtändniß für Politik und soziale Dinge gehabt hat und in unseren nügend zur Geltung fommt. Das Gedicht, in welchem der Vers Partei- Anthologien( Gedichtsammlungen) bei weitem nicht ge sich findet, ist wunderbar zeitgemäß, obgleich es das Datum des Kommajägers für Staats- und gelehrte Sachen zu unterstellen, Jahres 1826 trägt also 67 Jahre alt ist. Gs fann in und ging seiner Wege. Anders der jüngere Mann. Wie einst allen Ausgaben der Chamisso'schen Gedichte nachgeschlagen werMünchhausen's Bedienter, der unsterbliche Karl Buttervogel der den und lautet: vertrockneten Baronesse Emereutia, gelobte Paul Schenther der Tante Voß Liebe und Treue so fernerweit gute Ver töftigung zugesichert wird". Und der einstmals als fühner literarischer Stürmer allen Zöpfen und Perrücken Fehde angesagt hatte, ließ es sich gefallen, daß die von ihm gepriesenen modernen Schauspiele in den Spalten der Zeitung, deren offiEin literarischer Karl Buttervogel. In dem Januar zieller Theaterkritiker er blieb, irgend einem literarischen IgnoHeste der Preußischen Jahrbücher" findet sich eine Besprechung ranten zum Herunterreißen überantwortet wurden. Er selbst bevon Gerhart Hauptmann's Traumstück Hannele" aus der schränkte sich darauf, überjährigen Trödelkram zu besprechen, dem Feder des Herrn Dr. Paul Schlenther, an dessen ästhetischer Hoftheater- Intendanten Komplimente zu machen und mit mechaBeurtheilung des Stückes wir wenig auszusehen, nur einiges zu nischer Beslissenheit allsonnabendlich auf dem Trockenboden der ergänzen hätten. Zu unserm Erstaunen fließen wir darin Bossischen Erben die Nachthauben Lessing'scher Großtanten, aber plöglich auf eiren ebenso plumpen wie übel egyptische Mumienlaken und hundertjährige Hohenzollernwindeln, angebrachten Ausfall gegen die Sozialdemokratie. Nach immer aufs neue durchgewaschen, zum Nachtrocknen aufzuhängen er nämlich sich ganz zutreffend gegen die Ausleger„ für fernerweit gute Verköstigung", natürlich gewandt hat, die in Hauptmann's Dichtung irgend eine Partei Und nun ereignete sich etwas Gharakteristisches. Wer niemals tendenz wittern, sagt Herr Schlenther wörtlich: eine Ueberzeugung gehabt oder fie völlig verloren hat, der kann Wenn Hauptmann's Traumstück mit der Sozialdemo- sich unbändig wohl fühlen in solchen Verhältnissen, so wohl wie fratie überhaupt irgend etwas zu thun hat, so ist der der Mops im Tischkasten. In Leuten aber, die die Aussprache Sozialdemokrat nicht der Dichter, sondern höchstens der ihrer Ueberzeugung sich haben abdingen lassen für baares Maurer Mattern, der sein Stieffind prügelt, weil es ihm nicht Geld, in denen regt sich zuweilen so etwas wie ein podas nöthige Kleingeld für Schnaps erbettelt hat. Denn wer litisches, wissenschaftliches oder literarisches Gewissen, dessen faulenzt, schimpft mit Vorliebe auf das Bestehende. Die Pochen sich bemerkbar macht auch durch die dickste Fettschicht hinPhrafe: Alles muß verrungeniret werden," läßt sich nur durch. Und da packt dann derartige Charattere pardon!- mit fallender Stimme sprechen." Persönlichkeiten, das Bedürfniß, ihre zerknitterte und zerknüllte Daß Dich....! Da haben wir also unser Theil: Die Selbstachtung frisch aufzubügeln. Dazu pflegen fie zweierlei Sozialdemokraten wollen alles verrungeniren, und nur faulenzende Mittel zu verwenden: Einmal machen sie sich eine Philosophie Trunkenbolde können solche böslichen Absichten hegen! zurecht oder entlehnen sie die Offenbarungen Nietzsche's find Niemand wird unangenehmer berührt werden durch diese bazu trefflich geeignet, aus der hervorgeht, daß die HerrenAusnuzung des Mattern Maur" zur Beschimpfung der Sozial- naturen jenseits von Gut und Böse " sich alles gestatten können demokratie, als der Dichter des Hannele". Wir dagegen in ihrer strahlenden Selbstherrlichkeit, daß ihnen alles schön zu Tönnen Herrn Schlenther nicht einmal böse sein; im Gesicht steht, also auch die schofelste Bedientenhaftigkeit. Gegentheil: Der Erguß seiner schönen Seele liefert uns eine Das ist das eine Mittel. Dann drängt es sie aber auch noch, willkommene Ergänzung zur psychologischen Würdigung dieses zur Kräftigung ihres Eelbstgefühls, hin und wieder Männer von strebsamen literarischen Geschäftsmannes. opfergewillter Ueberzeugungstreue, die ihnen natürlich ein Herr Dr. Paul Schlenther machte sich einen Namen Dorn im Auge sind, als jedes Feingefühls bare Kalibane in der Berliner Theaterkritik durch die sachverständige Ber- und wahrer Weltweisheit unfähige Hohlköpfe der Mißtretung der modernen realistischen Richtung im Drama. Zu achtung aller Leute von der zahlungsfähigen Moral preisder nämlichen Zeit, als er der Redaktion der Bossischen Zeitung" zugeben. Letzterem unwiderstehlichem Bedürfniß folgte beitrat, befreundete sich auch der ältere Theaterkritiker dieses Blattes, Herr Dr. Paul Schlenther, als er gelegentlich einer Hannele
dem
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Hört, ihr Herren, so soll es werden: Gott im Himmel, wir auf Erden, Und der König absolut, Wenn er unsern Willen thut. Lobt die Jesuiten !
Seht, ihr Herren, es wird euch frommen; Bon den gutgesinnten Frommen; Blase Jeder, was er tann, Lichter aus, und Feuer an. Lobt die Jesuiten ! Feiter, ja, zu Gottes Ehren, Um die Rezer zu befehren Und die Philosophen auch, Nach dem alten, guten Brauch. Lobt die Jesuiten !
Hört, ihr Herren, ihr seid geborgen, Geht nach Haus, und ohne Sorgen Schlaft die lange, liebe Nacht, Denn wir halten gute Wacht. Lobt die Jefuiten!
*) Vers Beranger's, des großen französischen Liederdichters:
Löschen wir das Licht aus Und zünden wir das Feuer an!