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Bügel- und Musterkoffer sowie in cinschlägigelr Reparaturen ein- gearbeitet. Offerlen unter Zeugnisbeilage an die Firma: O. B., Bern �Schweiz ). Spezialgeschäft für feine Lederwaren und Reiseartikel. Nehnliche Inserate find auch in Berlin erschienen, um unter goldenen Versprechungen auch deutsche Arbeiter nach Bern zu lotsen. Die Meister gestehen damit ein, dag sie gehörig in der Klemme und die Ausländer als Rausreitzer herbeisehnen. Die gemeine Denun-- ziation verfolgte wohl nur den Zweck, die Polizei gegen die Streikenden scharf zu machen. Ms Induftnc und F>andd. Zur Erncncrnng des Kohlensyndikats. Die.Rheinisch-Westfälische Zeitung* meldet: Wie wir von be- tciligter Seite hören, sind die Erneuerungsverhandlungen in der Ausschußsitzung vom 22. d. Ms. einen wesentlichen Schritt vorwärts gekommen. Der Ausschuß hat nämlich den Vertragsentwurf nunmehr definitiv festgestellt und in allen seinen Teilen genehmigt. ES wird nunmehr Aufgabe der nächsten Zechen- besitzerversammlung sein, ihn zur definitiven Annahme zu bringen, und da der Erneuerungsausschuß die Mehrheit ungefähr der- tritt und die Wünsche der einzelnen Zechen kennt, ist nicht anzunehmen, daß die Zechenbesitzerversammlung einen anderen Standpunkt einnehmen wird. Natürlich find auch in der Sitzung noch einige Wünsche unbefriedigt geblieben. So sei z. B. bezüglich des UmlagevcrfahrenS bisher wohl stets eine Mehrheit, aber nienials eine volle Einstimmigkeit erzielt worden. Besonders sei eine Hüttenzeche mit den, Umlageverfahren nicht einverstanden. Indessen darf angenommen werden, daß diese Einzelwünsche daS Einigungswerk nicht mehr in Gefahr bringen. Die nächste Zechenbesitzerversammlung findet im Januar statt und eS darf an diesem Termin voraussichtlich mit einer Annahme des Vertragsentwurfes durch die Syndikatszechen gerechnet werden. Bis zum 15. Mai 1814 bleibt dann Zeit, um den Beitritt der Außen- seiter, namentlich des FiskuS, herbeizuführen und ebenso auch ein Abkommen mit den Saarzechen zu treffen. Der Kriegstrnst. Der kommerzielle Hintergrund des Militär« und Flotten- Patriotismus und sein internationaler Charakter werden in immer mehr Ländern erkannt. Auf die Enthüllungen über planmäßige Förderung und kapitalistische Ausbeutung der Völkerverhetzung durch daS interessierte Großkapital und die von ihm auSgehallenen patriotische» Nellamcmacher, die in Deutschland , England und anderen europäischen Staaten erfolgt sind, folgen nun ähnliche Dar- legungen aus den Vereinigten Staaten . So erklärte im Bundessenat der Senator Thomas von Colorado:.Wir bauen Kriegsflotten mit Rücksicht auf die öffentliche Meinung. Diese aber wird geschaffen und angefeuert durch Interessen, die sich von öffentlichen Aus- gaben nähren und fett werden, indem sie internationale Streitig- leiten an die Wand malen, KriegSgerüchte verbreiten und die Flottenmacht der Nationen gegen einander abwägen. Die nationale Eifersüchtelei wie die VerfaisungS- und religiösen Gegensätze und die Eifersucht rivalisierender Kabinette alles sei kapitalisiert worden, um einen Kriegstrust zu bilden..Dieser Trust sabriziert und der- kauft alle Arten von Artikeln, die für das»Engros"-Hinschlachten von Menschen bestimmt sind. Er führt Ernten von Gold in seine Scheuneu, indem er den Weg frei macht für Ernten von Blut und Tränen. Er befitzt Geschützfabriken, Schiffswerften und Marinearsenale in jedem Lande der Welt, das»ine Seelüste und einen Staatsschatz hat." Der Senator weist darauf hin, daß bei jeder Kongreß- eröffnung Warnungen vor Japan und wegen mangelhasren Schutzes der Pazifikküste verbreitet werden. Bei jeder südamerikanischen Un- ruhe werde europäische Einmischung vorausgesagt und dabei auf die Unzulänglichkeit der eigenen Marine hingewiesen. Der Rüstungs- trust.fleht hinter Deutschlands Groll gegen England und Frank- reichS Groll gegen Deutschland . Er sichert sich die Herstellung zweier argentinischer Schlachtschiffe dafür, daß er die Pläne amerikanischer Schlachtschiffe, die er gebaut hat, an Argentinien verrät.' Die Taktik der Flottenagitation, die Senator Thomas von drüben nniteilt, kommt uns hier sehr bekannt vor. lind was er von der Jnternationalität dieses einträglichen Mordpatriotismus erzählt, summt merkwürdig mit anderen Mitteilungen, die vor kurzem durch die Presse gingen und auf. die.Teilung der Erde* mit Ausschluß preisdrückender Konkurrenz in den einzelnen Ländern zwischen den thcater durch den AufsichtSrat der Theatergesellschaft hat riiche Vorgeschichte. Direktor Renä hatte eS bei Antr Stellung unterlassen, ein bestimmtes Spielhonorar für maligeS Auftreten zu vereinbaren. Als nun Reub für jedes treten bd Mark Spielhonorar in Rechnung stellte, kam Differenzen, die bereits das Dresdener Landgericht be- schästigten. ES wurde Reno untersagt, überhaupt aufzutreten, worauf letzterer eine einstwetlige Verfügung des Landgerichts er« wirkte, die der Theatergesellschaft Alberttheater-A.-G. unter An- drohung von ISOl) M. Geldstrafe aufgab, Direktor Renb bis zur Entscheidung des zwischen den Parteien anhängig gemachten RechtS» streiteS das Auftreten als Schauspieler im Alberttheoter zu gestatten. Der Theatervorstand hat aber dessenungeachtet von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht und dem Direktor das Betreten des Thealers ver- boten. Renü, dessen Kontrakt als Direktor auf zehn Jahre lautet, hat hierauf sofort eine neue Klage gegen das Alberttheater beim Dres- dener Landgericht eingereicht. Weingartners neue Oper. DaS Darmstädter Hos- theater hat die neue Oper Felix von Weingartners. K a i n und Abel' zur Uraufführung erworben, die im Rahmen der im Mai stattfindenden.Frühlingsfestspiele' unter persönlicher Leitung Wein- gartnerS erfolgen soll. Der erste Staudamm am Euphrat wurde vom Walt von Bagdad feierlich eingeweiht; das Wasser wurde durch den Damm in den alten Euphratkanal geleitet. Damit ist die erste Etappe jenes gewaltigen Planes vollbracht, durch den der englische Ingenieur Sir Williani WillcockS Mesopotamien die Fruchtbarkeit des emstigen.Gartens Eden' iviedergewinnen will. Die Gesamt- kosten belaufen sich auf 300 Millionen Mark. JuleS Claretie ge starben. Der Romandichter und Theaterkritiker Jules Claretie , das Mitglied der französischen Akademie. bis vor kurzem Leiter des Theaters der Comüdie fransaise, ist gestern 73 Jahre alt zu Paris gestorben. Heilige Nacht. AlS nun Maria den Herrn gebar Zu Bethlehem , in der Nacht, da war Kein Feuer zum Wärmen und auch kein Licht, Damit daß nn Stalle kein Unglück geschicht. Die Sterne gaben den hellsten Schein» Da mußten sie wohl zufrieden sein. Sie hatten kein Decken und Windeln dabei; Sie legten es in die Krippen aufs Heu. Ein Ochs und ein Esel, die rückten sacht Und hotten auf uniern Heiland acht. So mußten sich helfen die armen Leut; ES war selbigsmal grab so wie heut. Aber eineS, was doch ganz anders war, Stellt uns Evangelium Lucae dar: Die Hirten kamen herein vom Feld. Sie haben sich neben die Krippe gestellt Und fielen voll Andacht auf ihre Knie. Heut kam' ja bloß die Gendarmerie. Peter Schlemihl(.Simplicissiinus'). großen Patriotenfirmen der Krupp, Armstrong, Schneider usw. hin- wiesen. Nicht minder vertraut klingt eS, was über die Organisation der Flottenagitation von dem Abgeordneten H e n s l e y- Missouri im Repräsentantenhause berichtet wurde. Dieser nannte die Navy League, den amerikanische» Flottenverein , ein Werkzeug, des Kriegstrusts. I. P. Morgan, der Vater des Stahltrusls, sei der Schatzmeister dieser Liga gewesen und habe nach Hensleys früheren Enthüllungen dieses Amt niedergelegt. Wie ar- beitet dieser Flottenverein? Er schicke abgedankte Flottenoffiziere über das tzanze Land, die vor Handelskammern und anderen Ge- schäftsvereinigungen Reden halten, um für verstärkte Rüstungen zu wirken. Mehr als 700 Offiziere lebten in Washington , um auf die Kongreßmitglieder für solche Bewilligungen Einfluß zu üben..Man kann keinen Stein werfen, ohne m Gefahr zu sein, einen Herrn vom Militär oder der Floite zu lrcffen." Alles ganz wie bei uns. Nur mit dem ganz selbstverständlichen Unterschied, daß diese Reiseredner und sonstigen Agenten der Rüstungslreiberei. selbst- verständlich ohne jede Vergütung, nur aus nationalem Eifer ihre Propaganda betreiben. Bei preußischen Offizieren ist das ganz selbstverständlich. Für sie bestehr nur daS eiserne nationale Pflicht- und daS hocharistokratische Ehrgefühl. Für metallische Gründe sind sie alle völlig unzugänglich. Und kommt einmal ein Fall ans Licht, wie der des königlichen Majors v. Wangenheim, der gegen ein monatliches Fixum der Firma Krupp. auf Anruf' zur Verfügung steht, dabei aber peinlich darauf bedacht ist. diese nebensächliche finanzielle Seite in Schweigen zu hüllen und als völlig unbefangener Fachmann in der Presse die Krupp - Reklame zu betreiben: so erklärt sich auch das ganz harmlos. Ein preußischer Edelmann steht allen materiellen Interesse» ebenio gänzlich sern, daß er von der besonderen Beurteilung, der solche Beziehungen sonst, z. V. wenn es sich um Börsenjournalisten handelt, ausgesetzt sind, gar keine Ahnung hat._ Ausstellungen. Nach den Katastern der.Ständigen Ausstellungs- kommission für die deutsche Industrie' find im Jahre 1813 nicht weniger als 578 gewerbliche Ausstellungen aller Art bekannt ge- worden, davon 223 in Deutschland und 35S im Auslände. An be- vorstehenden Ausstellungen sind in den Listen der Kommission bisher verzeichnet 101 deutsche und 148 ausländische Veranstaltungen, sonach sind insgesamt für 1313 und die folgenden Jahre 828 Ausstellungen und Ausstellungsprojekte gezählt worden. Soziales. Ein Bezirkspräfident gegen die Ausdehnung der Sonntagsruhe. Der Gemeinderat von Mülhausen i. E. hatte beschlossen, durch Ortsstatut die völlige Sonntagsruhe auch am 2. Weih­nachtsfeiertag und in den Monaten Juli und August einzu- führen. Der Beschluß war auf Grund eines Abkommens zwischen den Handelsangestellten und der bedeutendsten kauf- männischen Unternehmerorganisation am Platze gefaßt wor- den. Trotzdem hat der Bezirkspräsident des Oberelsaß, der den Beschluß zu bestätigen hat, seine Entscheidung jetzt aus- gesetzt, da der Reichstag sich demnächst mit dem Entwurf eines Reichsgesetzes über die Sonntagsruhe im Handels- gewerbe zu beschäftigen habe. Der Gemeinderat ersuchte den Bezirkspräsidenten erneut, schon jetzt sofort für den zweiten Weihnachtsfeiertag Beschluß zu fassen. Vier Handlungs- gehilsen-Organisationen protestierten in einer gemeinschast- lichen öffentlichen Kundgebung gegen die Untätigkeit des Be- zirkspräsidenten._ Die Fortschritte der Schulspeisung. ES ist eine bekannt« Tatsache, daß die Ernährung der Schul- linder, insbesondere in den Städten der Jndustriebezirke, oft eine sehr mangelhafte ist. Der Erfolg de? Schulunterrichts wird damit sehr oft in Frage gestellt. Vor allem bringt aber auch die un- genügende Ernährung schwere Gefahren für die körperliche Eni- Wickelung der heranreifenden Jugend mit sich. Es liegt daher ein erhebliches öffentliches Interesse vor, die Speisung von Kindern armer, erwerbstätiger Eltern zu fördern. Es empfiehlt sich, nicht nur die schlecht genährten Kinder zu speisen, sondern im Interesse des Kinderschutzes auch diejenigen, die durch Vernachlässigung der Familie heruntergekommen sind. Die bisher durch private Wohl- tätigkeit ins Leben gerufenen Einrichtungen von Schülerspeisungen sind nicht umfassend genug, um die vorhandenen Mißstände zu be- seitigen. ES müssen unter allen Umständen die Kommunen und womöglich auch der Staat helfend eingreifen.. In Deutschland ist auf diesem Gebiete bis jetzt Verhältnis- mäßig wenig geschehen. Irgend welche gesetzlichen Bestimmungen, die die Angelegenheit regeln, bestehen bis jetzt noch nirgends. Was geschehen ist, geschah meist auf Anregung der privaten Wohl- tätigkeit hin und beschränkt sich auf eine Anzahl größerer Städte. I» München bestehen eine Anzahl Suppenküchen, die jährlich rund 500 000 Portionen Suppe an Kinder verabreichen. In H a m- bürg wird die Schulspeisung vomwohltätigen Schulverein' be- trieben, an dem die Armenvcrwaltung beteiligt ist. Auch in Berlin erhält der Verein zur Speisung armer Schulkinder eine städtische Unterstützung, aber nur in Höhe von etwa 5000 M. Der Verein stellt den Rektoren die Mittel zur Verfüguna, um armen Schulkindern ein Frühstück gewähren zu können. Für die Mittags- speisung hat der Magistrat mit dem Verein für Volkskuchen einen Vertrag geschloffen, wonach dieser gegen eine städtische Beihilfe von 11 Pf. pro Portion an Kinder, die von der Stadt zugewiesen werden, ein Mittagessen verabfolgt. In Charlottenburg werden jährlich rund 650 Kinder gespeist. Die Kosten betragen etwa 32 000 M. In Chemnitz sind 1500 M. in den städtischen Etat eingestellt, um bedürftigen Kindern ein warmeS Frühstück zu ge- währen. In Dresden werden dem Verein zur Speisung be- dürftiger Schullinder seit dem Jahre 1810 städtische Beihilfen von jährlich 15 000 M. gewährt. Frankfurt a. M. gibt für Schul­kinderfrühstücke jährlich 10 000 M. aus, Stuttgart 40 000 M. In Leipzig werden den Kindern bedürftiger Arbeitsloser während dreier Wochen warme Milch mit Brötchen und Mittags eine kräftige Speise geliefert. Mannheim und Hannover haben ebenfalls je 10 000 M. zur Schulspeisung im Etat bereitgestellt. In Karls- r u h e hat die Stadtverwaltung dem Frauenverein die Organisation übertragen, der die Selbstlosten mit 18 Pf. pro Portion erstattet bekommt. Aehnliche Einrichtungen bestehen in Gleiwitz , Hanau , Fürth . Osnabrück , Zittau , Eibau , Rummelsburg . Peine usw. Werfen wir einen Blick auf daS Auslan d, so finden wir dort teilweise weit bessere Einrichtungen. In England besteht seit 1806 ein S ch u l s p e i s e g e s e tz. das im Jahre 1911 von 123 Gemeinden durchgeführt wurde. Im Jahre 1310 wurden ohne London 120 000 Schüler gespeist; die verzehrten Portionen näherten sich der neunten Million. In London selbst stieg die Zahl der gespeisten Schüler von 38 000 im Jahre 1808 auf 115 000 im Jahre 1810, die der verteilten Portionen von 144 000 auf 9 139 000. Insgesamt erhielten rund 228 000 englische Kinder 16 288 000 Mahl- zeiten im Jahre 1810. Die öffentlichen Zuschüffe dazu betragen 3� Millionen Mark. Alle beteiligten Stellen sind einig über die außerordentlich günstigen Erfolge der Einrichtung. In Frank. reich gehört die Schulspeisung sogar in den kleinen Dörfern zu den Wesenheiten der Volksschule. In Paris ist seit 1882 die Speisung bedürftiger Schulkinder obligatorisch. Die Stadt besitzt 380 Schul- kantinen für 583 Schulen; im Jahre 1809 wurden an 38 500 Kinder fast 8 Millionen Mahlzeiten berteilt. Der städttsche Zuschuß be- trägt annähernd 1 Million Mark. Im Jahre 1909 hatte Frank- reich(ohne Paris )-in 54 seiner 88 Departements 2367 Kantinen und speist« 148 000 Schüler. Drei Fünftel der Kantinen sind direkte kommunale Einrichtungen, die anderen beiden Fünftel werden teilweis« öffentlich unterhalten. Nach der französischen Schuliheorie muß jedes bedürftige Kind eine warme Mittagsmahlzcit erhalten. Niemals darf die Schulspeisung als Wohltat gelten. Holland ermäckstigte mit der Einführung der Volksschulpflicht die Gemeinden im Jahre 1900, Schüler zu speisen und zu kleiden, sofern die Nahrungsnot oder der Kleidermangel vom regelmäßigen Schulbesuch zurückhält. Im Jahre 1907 wurde die Einrichtung in 137 Städten durchgeführt. In der Schweiz ist die Schulspeisung ebenfalls gesetzlich geregelt; in einigen Kantonen ist sie sogar obli» gatorisch. Sehr verbreitet ist die öffentliche Schulspeisung in Italien . In Mailand erhalten täglich 17 600(38 Proz. säml- licher) Schulkinder warme Mittagskost; davon 30 Proz. unentgeltlich. In Rom , Genua , Padua , Venedig beteiligt sich die Hälfte aller Schüler an den überwiegend unentgeltlichen Mahlzeiten. Die Ge- samtausgaben von 44 Städten betrugen rund 1 Million Mark. In Amerika sind die Einrichtungen noch äußerst verschieden» artig. Vielfach sind Gelegenheiten geschaffen, daß sich die Schüler in der Schule selbst die Mahlzeiten bereiten oder wenigstens mit- gebrachte Speisen wärmen. Die gegenwärtige wirtschaftliche Krise sollte auch den deutschen Gemeinden Anlaß geben, sofort Maßnahmen zu treffen, um die Schulspeisung armer Kinder weiter auszugestalten. Sonst bleibt Deutschland in allen Kulturangelegenheiten hinkend zurück. Die Neuorganisation des KrankcnkaffenwesenS in Preußen. Eine llebersicht nach dem neuen, vom 1. Januar 1914 an vor- handenen Stand der Kassen im Königreich Preußen veröffentlicht das Ministerialblatt der Handels- und Gewerbeverwaltung(S. 598 und 599), gesondert für die 33 Lberversicherungsämter und die einzelnen Kaffenarten. Seither waren in Preußen als Träger der Krankenversicherung 19 241 Krankenkassen vorhanden, wobei die 2038 Gemeindekrankenversicherungen mitgerechnet sind. Nach der neuen Zusammenstellung sind als Träger der Krankenversicherung , wie sie im§ 235 der Reichsversicherungsordnung aufgesührt sind, 5867 vorhanden. Allgemeine Ortslrankenkaffen sind 491 neu er- richtet, 833 seitherige Ortskrankenkassen zu solchen ausgestaltet worden, so daß 1234 Allgemeine Ortskrankenkassen vorhanden sein werden. Daneben werden ferner bestehen 260 besondere Orls» krankenkassen, also solche für einzelne BerusSzweige. Landkranken- lassen(in die nur die Landarbeiter, Dienstboten und Hausgewerbe- treibenden gehören) sind 410 neu gegründet worden. Diese große ?lahl ist sehr bedauerlich, wenn man bedenkt, daß diese Kassensorin insichtlich der Rechte und Ansprüche der Versicherten das rück- ständigste Gebilde ist. Von den vorhandenen Betriebskrankenkassen bestehen 3243 weiter fort, von den Jnnungskrankenkassen 630. Im Gesamtergebnis haben sich die Ortskrankenkassen um 1283, die Jnnungskrankenkassen nur um ein« vermindert. Es bleibt also eine arge Zersplitterung auf dem Gebiet de? Kassenwesens insbesondere deshalb bestehen, weil die Jnnungs- krankenkassen auch als Zwergkassen konserviert, die Errichtung von Betriebskassen leicht gemacht undLandkrankcnkassen' neu zuge- lassen sind._ Der Strumpf als Gelbschrank. Zu einer unerwartetennGthüllung' kam eS in der letzten Sitzung der 5. Kammer des Berliner KaufmannSgerichts. Eine Galizierin, die dort Klag« erhob, war von ihrem Arbeitgeber, einem Fleischwarenhändler, wegen Verdachts des Diebstahls entlassen worden. ES geschah dies auf Veranlassung einer 15jährigen Mit» angestellten, auch einer Galizierin, die gesehen haben wollt«, wie die bei ihren Verwandten wohnende Klägerin, al» sie von der Arbeit kommend in ihrem Logis eintraf, aus ihren Strümpfen ganze Würste herauszog. Di« Beschuldigungen der jugendlichen Zeugin erschienen wenig glaubhaft. Der Beklagte führte aber zum Beweise, daß eS der Klägerin nicht darauf ankomme. Geld oder Geldeswert in den Strümpfen zu verbergen, die Tatsache an, daß man einmal ein Zehnmarkstück bei ihr im Strumpf gefunden hätte. Wäre das Geld ehrlich erworben gewesen, so hätte sie eS, so meinte der Be- klagte, nicht im Strumpfe zu versenken brauchen. Gegen diese Unterstellung wehrte sich sehr temperamentvoll die junge Galizierin. Ihr Geld im Strumpf aufzubewahren, sei bei ihnen alteingeführt. Schon ihre Großmutter habe das Geld im Strumpf getragen. Auch gegenwärtig trage sie, die Klägerin, was sie an Geld besitze, in ihrem Strumpfe bei sich. Ehe sich daS Gericht versah, griff daS junge Mädchen in ihren Strumpf und holte 12 M. und 50 Pf. daraus zum Erstaunen von Gerichtshof und Publikum hervor. Nach dieser Aufklärung hielt das Kaufmannsgericht die Ent- lassnng nicht für berechtigt und verurteilte den Bellagten zur Zahlung des Restgehaltes. Ter Zeugin sei nach den gegenteiligen Aussagen der Verwandten der Klägerin kein Glauben beizumessen, und die Geldbewahrung im Strumpf entspringe hier in der Tat einem in manchen LandeSteilen althergebrachten Brauche. KrUfKasten der Redahtion» Die juristische Sprechstunde fällt heute aus. (f. Z. 18- Wenn das Vermögen tOOtid M, nicht übersteigt, steuerfrei. Uebcrstelgt das Einkommen nicht 2000 M,,(o ist ein Vermögen bis zu 50 000 M, webrbeitragssrei, bei einem Einkommen von nicht mehr als 4000 M. ist ein Vermögen bis zu M 000 M, steuerfrei. Für die Ver­anlagung zum Webrbciirag kommt der 25Iache Betrag des MieiSzinseS, welcher im Durchschnitt in den letzten drei Jahren erzielt ist oder hätte er- zielt werden können, in Frage, nach Abzug von ff. der Nebenabgaben und Abzug der Hypothekeiiztnsen. Von den ersten 50 000 M, sind 0,15 Proz,, von den nächsten angesangeneii oder vollen 50 000 M, 0,35 Proz, von den nächsten angefangenen oder vollen 100 000 M. 0,5 Proz, als Wehrbeitrag zu zahlen, und zwar in drei Raten, erstmalig innerhalb drei Monaten nach der Veranlagung zahlbar, das zweite Drittel am 15, Februar 1815 und das letzte Drittel am 15, Februar ISIS, Der Steuerpflilblige hat daS Recht, zu verlangen, das; anstelle des Ertragswertes der genieine Wert gesetzt wird. Bei der Besiysteuer wird der gemeine Wert zugrunde gelegt, aus Antrag des Slenervstichttgen tritt an dessen Stelle der Bettag des Kaufpreises, der Aiischasfungslostcn sowie aller aus das Grundstück gemachten besonderen Auswendungen während der Besitzzeit, soweit sie nicht zu den lausenden Wirtschastsausgaben gehören und soweit die durch die Auswendungen her. geslellten Bauten und Verbesserungen noch vorhanden sind. Die durch Ab» Nutzung entstandenen Berlminderungen lönnen gekürzt werden. Die Be- sitzsteuer wird aber nur erhoben vom Vermögenszuwachs, der nach dem 1. Januar 1914 eintritt. Die Feststellung des BermSgenSzuwnchse« erfolgt erstmalig zum l, April 1917 für den dreijährigen Zeitraum vom 1. Januar 1914 bis einschlietzlich 31. Dezember 1916. N. A. Ja. Ch. Sch.»8. t Ja. 2. Rein. 3. bis 5. Durch Gesetz vom 1. Juni 1900. 6, Seit 1. Januar 1376. 7. Nein, Es genügt die Anwesenheit eines Teils. 8. Die mündliche Erklärung ist nicht rechtsgültig, es tritt gesetzliche Erbtolge-in. L. 28., Schöiicrlinde. Mit Ende deS JahrcS. R. A. 100. Fragen Sie beim Komitee Konfessionslos, Dr. Eckold, Berlin NW, Alt-Moabit 83a, an. E.(£. 100. Wir kennen die Kasse nicht, raten Ihnen aber, vorsichtig zu sein. Vor ähnlichen Kassen baden wir wiederholt gewarnt, U. 32. Vom deutschen Schulscbifisverein in Bremen erhalten Sie die beste Auslunst. E. W. 16. 1. Nein. 2. Ja. Marktpreise von Berlin am 22. Dezember 1013, nach ErniMewngen des kgi. Polizeivräsidiums. Mais(mixed), gute Sötte 16,60 16,90, Nuttel 00,0000,00, geringe 00,00 00,00. Mais; runder), gute Sötte 14,80 15,10, Nicht, troh 0,00- 0,00. Heu 0,00-0,00, M a r l l h a l l r n v r e i s e. 100 Kiiogr. Erbsen, gelbe, zum Kochen gz/X>- 50,00. Sveisebobnen, weihe 35,0060,00. Linien 36,00 80,00. Karwfsein(Klembdl.) 4,007,00. 1 Kilogramm Rindfletsch. von der Keule 1,602,40. Rindstei,ch, Bauchfleisch 1,301,80. Schweinesleilch 1,402,00. Kalbfleisch 1,402,40. Hammelfleisch 1,502,40. Buritt 2.40-3,00. 60 Stück Eier 4.607,20. 1 Kilogramm Karvien 1,402,40. Aale 1,60-3,20. Zander 1,40-3.20. Hechte 1.402,60.«mg-de 1.00-2.00. Schlei « 1,603,20. Bleie 0,80-1,60. 60 Stück Krebs« 2,5036,00.