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Volksblatt Mitto, 24. Dezember 1913.
Weihnachtsfeier
Wichtiger und für uns interessanter als diese Klage des feudalen Dichters ist aber, was Prof. Dr. Klunter, der Gründer und Leiter des Archivs Deutscher Berufsvormünder,
für die Kinder der Arbeitslosen. Eine Sonnenwendfeier in den Gosener Bergen. in der Aussprache sagt. Er unterstreicht dick Grabowskys AnLangsam senkt sich der frühe Winterabend über Wald erkennung der sozialdemokratischen Presseleistungen:„ Es freut Weihnachten, das Fest der Freude, das Fest der Kinder vor und Heide. Vom Seddinsee steigen leichte Nebel empor. mich, daß einmal jemand von Ihrer Richtung die ernsthafte allem, fällt diesmal für Zehntausende von Arbeitern in eine Zeit Oben aber in den Gosener Sandbergen huscht gespensterhaft Stulturarbeit anerkennt, die von sozialdemokratischer des Mangels und der Not, verursacht durch anhaltende Arbeitslosig ein Lichtschein an den Talhängen entlang. In der großen Seite geleistet wird." feit. Behe, wer sich aus Unverstand oder gar aus Feindseligkeit Mulde flackert ein Licht auf, und noch eins, und wieder eins, Slunfer hält zum Schluß die sozialdemokradem Zusammenschluß mit seinen Arbeitsbrüdern entzog. Doppelt und plöglich strahlt ein Weihnachtsbaum in seiner Lichterfülle, tische Presse im allgemeinen der bürgerlichen als und dreifach drückt ihn jetzt die Not. Niemand nimmt sich seiner eine immergrüne Kiefer, die fest im märkischen Sand wurzelt. Muſter vor. an, es sei denn, daß er demütig bittend um Almosen sich bewirbt, Dann aber kommt's von den Hängen herab, quillt aus dem Es ist also hohes und einstimmiges Lob, das unserer die ihm allenfalls verabreicht werden von denen, die sich durch den Geeweg heraus und bald ist der eben noch so stille Tal- Presse in der„ Konservativen Wochenschrift" zuteil wird. Fleiß der Arbeiter bereichert haben.
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gehen.
aus
Ein Neujahrsgeschenk für das Kaiserpaar.
Du sollst nicht prügeln!
Anders steht in dieser Zeit der organisierte Arbeiter da. Er tessel belebt: Jungvolt ist es, das gekommen ist, nach altem Brauch das Fest der Wintersonnenwende hat nicht nur in guten Tagen, sondern auch in Not und Elend einen begehen, wie um die Geisterstunde ist's, geheimnisvoll. Aber ficheren Rückhalt bei seinen lassenbewußten Arbeitsbrüdern. nicht bange Sorgen liegen auf den Gesichtern, Frohmut und Wie alljährlich wird auch in diesem Jahr eine Deputation der Während die bürgerliche Mehrheit der Berliner Stadtverordneten Glück lachen daraus; bei den Mädeln und bei den Buben, Salzwirkerbrüderschaft im Tal zu Halle( Halloren) am Neujahrstage fich nicht bereit fand, aus den reichen Mitteln der Stadt 500 000 m. fich nicht bereit fand, aus den reichen Mitteln der Stadt 500 000 M. und auch Große sind dabei. Aus der Arbeiterstadt Neukölln dem Kaiser und der Kaiſerin die Glückwünsche der Brüderschaft zur Linderung der Not der Arbeitslosen zu bewilligen, haben die sind sie gekommen, um hier draußen in der freien Natur überbringen. Aber in Anbetracht der schlechten Zeiten wird sie den organisierten Arbeiter durch freiwillige Sammlungen in furzer Zeit ihrer Freude Ausdruck zu geben, daß wieder einmal der Majestäten ein größeres Geschenk als sonst überreichen. Nicht weniger soweit bis jetzt bekannt ist 250 000 M. aufgebracht, um ihren Winter überwunden ist und die Sonne ihren Weg ins neue als hundert Salad würste im Gewicht von je einem Pfund Gewerkschaften haben außerdem besondere Weihnachtsunterſtügungen des Männerchors in die abendliche Stille hinaus:„ Die Abend- bestimmt. arbeitslosen Mitgliedern eine Weihnachtsfreude zu bereiten, und die Jahr dem Licht entgegengeht. Feierlich schallen die Stimmen find für den Kaiser- und eine Gänseleberwurst ist für die Kaiſerin für ihre Arbeitslosen bewilligt. So ist doch vielen Tausenden, denen Es ist gesorgt, daß das Herrscherpaar das neue Jahr ohne glocken rufen". sonst der Druck wirtschaftlicher Not jede Festesstimmung vereitelt Eine wohltönende Frauenstimme nimmt unser Dhr Nahrungsjorgen betritt. Man wird ihm hundert und eine Wurst zu haben würde, eine bescheidene Weihnachtsfeier ermöglicht. Eine hungernde Proletarierfamilie fönnte für eine solche Gabe Ein Teil der durch die Sammlung eingelaufenen Gelder war gefangen; Worte, die von Herzen kommen und zu Herzen Füßen legen und es wird geruhen, zu danken. herüberklingen Sie lassen einen Gruß von vornherein dazu bestimmt, den Kindern der Arbeitslosen eine altersgrauer Vorzeit, bon Vor- nicht genug Worte des Dantes finden, sie würden über ein solches unferen heidnischen Weihnachtsfreude zu bereiten. Was viele Arbeitslosen ihren Kindern Glück in Tränen ausbrechen, aber die Majestäten werden nur huldfahren, die um diese Zeit draußen in in den heiligen an diesem Weihnachtsfest nicht bieten können, das gibt ihnen Hainen den Sieg des Lichts über die Dunkelheit vollst lächeln. in echt kameradschaftlicher Gesinnung die große Gemeinde der zum Es ist ein Geschenk, das zum Himmel schreit, aber fie werden feierten. Aber ein neu Geschlecht ist erstanden, das fein Klassenbewußtsein erwachten Arbeitsbrüder. Sie gibt es gern und Dieses Geschent ist eine trasse Ironie, ein Sohn auf die Not freudig, jeder einzelne von seinem fargen Verdienst, in dem Be- Schicksal sich selbst schmiedet. Ein wunderbarer Ausblick öffnet fchweigen. Es wird ihnen nicht zu denken geben. wußtsein: Das harte Los der Arbeitslosigkeit, das heute meinen ich unserem Auge, wo ein jeder seinen Lebensweg selbst Kameraden getroffen hat, kann vielleicht bald auch mich treffen, und formt. Verklungene Sagen ziehen im Geiste vorüber, und es des arbeitenden Volkes. bleibt in dem Sturm der Winternacht der jubelnde Gruß wie ich heute dem notleidenden Arbeitsbruder eine Freude mache, so eines stolzen Menschenwillens an die gewendete Sonne, der wird er es mir tun, wenn mich einmal die Not drückt und es ihm unverrückbare Glaube an die bessere Zukunft eines glücklichen Du sollst nicht prügeln! Wie oft noch werden wir diese Mahwieder besser geht. Wo man so, getragen vom Empfinden vollster Menschengeschlechts. Andachtsvoll verharrt die Menge noch, nung an Lehrer und Eltern richten müssen? Sie ist nötig vom Solidarität, gibt, da hat das Empfangen nichts von dem demütigenden als die Sänger einsetzen mit dem Lied:„ Empor zum Licht". Standpunkt des Erziehers aus, nötig aber auch wegen der GesundBeigeschmack des Almosens , der den Weihnachtsgaben bürgerlicher Dann hören wir Goethes Prometheus" Worte sprechen heitsschädigungen, die durch körperliche Büchtigungen verursacht werden Wohltätigkeitsvereine anhaftet. In der großen Familie der durch von Kraft und Leben und eines Jünglings„ Hymne an das fönnen. Vor kurzem erst meldeten wir, daß in Friedenau bei einem gleiches Denken und Streben verbundenen Arbeiterschaft ist es der Feuer", Hoffnungsprühend. Kraftvoll setzt dann„ Tord Knaben nach einer in der Schule erlittenen Züchtigung eine ErBruder, der dem Bruder hilft. Foleson" ein:" Der Mann mag sinken, der das Banner frankung an Beitstanz aufgetreten war. Jezt wird uns aus Berlin trägt. Das Banner kann ſiegen, wenn der Mann auch bekannt, daß bei einem Mädchen gleichfalls Anzeichen von Veitstanz sich bemerkbar gemacht haben, nachdem es wiederholt fällt." Dann leuchtet's von den Berghängen rot auf, rechts, in der Schule mit dem Rohrstod geschlagen worden war. Gaben, die Euch heute zugewendet werden, sagte Adolf Hoffmann links, geradeaus und erhellt die Talsohle und läßt uns Das jezt siebenjährige Kind, das Ostern 1913 eingeschult wurde, in seiner Ansprache im Norden, in Ballschmieders großem Saale, in Klasse 8. Schon in dieser untersten Klasse hat die in dem Kinder aller Altersklassen mit ihren Eltern Stopf an Stopf Schauen, wie viele ernste Gefichter da blicken und doch so besucht die 298. Gemeindeschule in der Scherenbergstraße und fitt nicht ohne Brügel faßen, es sind keine Gaben, bei denen Ihr demütig dankbar hoffnungsfroh: So feiern wir das Weihnachtsfest. Langsam verlöschen die Feuer da oben und die Lichter Slaffenlehrerin Fräulein Baumann dastehen sollt, denn was Euch hier zufällt, das habt Ihr Euch selbst erworben, burd) treues Ausbarren im Stampi, burch die Golibatiot, am Baum und bald liegt das Bergtal im Dunkeln wie alle fertig werden können! Schon gegen diese stinber des allerdie Ihr bewiesen habt und die auch diese Geschenke möglich machte, Tage. Ueber den Bergrücken aber flettert's, zum See geht's ersten Schuljahres glaubte sie den Rohrstod gebrauchen zu sollen! die Solidarität, in der sich die Menschenliebe erst beweist. Es ist hinunter: Jungvolt aus der Arbeiterschaft! Heimwärts geht's will man wissen, wofür sie schlägt? Das betreffende Kind hatte ganz falsch, meinte Adolf Hoffmann , zu sagen: es gibt keinen zu neuem Schaffen und zu neuem Kampf, aber mit dem zum Beispiel mal den Satz Schwarz- weiß- rot sind die deutschen Farben" nicht richtig geschrieben, da griff die Lehrerin zum Stod. Weihnachtsmann. Glaubt es nicht, denn es gibt doch einen. Und stolzen Bewußtsein, daß auch sein Lebensweg führt: Und wie hat sie mitunter ihren Rohrstod gehandhabt? Kinder haben zu Hause erzählt, daß Frl. B. mit ihm auf die Fingerspißen geschlagen habe. Daß ein Lehrer oder eine Lehrerin das absichtlich tun Ehrenzeugnisse für die sozialdemokratische Presse. fönnte, muß man heutzutage für unmöglich halten. Wer diese in Die sozialdemokratische Presse hat in diesen Tagen das früheren Zeiten bei Schulpädagogen sehr beliebte Strafart noch heute Vergnügen, daß sie gleich ein halbes Dußend guter Zensuren für zulässig halten wollte, wäre wert, sofort vom Schuldienst für buchen darf, die ihr von konservativer Seite aus immer ausgeschlossen zu werden. Frl. B. hat denn auch auf eine Es war erstaunlich, wie aufmerksam die Menge der Kinder gestellt werden. In einer konservativen Zeitschrift noch dazu. wegen eines anderen Kindes vorgebrachte Beschwerde, daß sie auf im Saale horchten, wie gut sie Ruhe hielten. Merklich kam dem Derjenigen nämlich, die der Führer der ,, Kulturkonservativen", die Fingerspigen geschlagen habe, erklärt, da werde sie mit Kleinen Volf der Mann da oben auf der Kanzel mit seinen der bekannte Dr. Adolf Grabowsky , herausgibt und die den bem Stod abgerutscht sein. Man sieht, wie gefährlich der Worten näher und näher. Und in allen Sälen herrschte dieselbe zwiefach merkwürdigen Doppeltitel Das neue Deutsch - Stod und überhaupt die körperliche Züchtigung nicht nur für den ernsthafte Stimmung. Rund 18 000 Kinder waren vorher zur land" ,, Wochenschrift für konservativen Fortschritt" führt. Geprügelten, sondern manchmal auch für den Prügelnden ist. Nur Teilnahme an der Feier angemeldet. Aber es find wohl nachträg- In einem früheren Heft besagter Zeitschrift hatte zu leicht kann durch Fahrlässigkeit ein Kind an seiner Gesundlich noch einige Tausend hinzugekommen, denn der Andrang in den Grabowsky der konservativen Presse schon ins Gesicht heit geschädigt werden, so daß schwere Verantwortung auf den Festlokalen war ein ganz gewaltiger. Schon das Straßenbild stand gesagt: ihr wissenschaftlicher Teil und ihr Unterhaltungsteil prügelnden Pädagogen fällt. Es ist nicht bekannt geworden, daß unter dem Einfluß. In dichten Scharen strömten Kinder der ver- stünden auf einem derart unbefriedigenden Ni- Frt. B. seitdem nochmals in dieser Weise mit dem Stock abgerutscht schiedensten Altersstufen, geleitet von den Eltern, herbei. Die zahl- beau man sieht, er hatte sich noch recht schonend aus- wäre. Aber auf den Gebrauch des Stockes zu verzichten, hielt fie
Von diesem Geist waren denn auch die Feiern getragen, die gestern den Kindern der Arbeitslosen in sieben der größten Säle Berlins bereitet wurden. Es sind keine Almosen, keine milden
der eben heißt Solidarität. Und es gibt auch vieles in Wirklichkeit, was uns als ein bloßes Märchen erzählt wird; Zwerge und Riesen gibt es wirklich. Die sieben Zwerge, die heißen heute Mut, Ausdauer, Selbstzucht, Erkenntnis, Wahrheitsliebe, Opferbereitschaft, Brüderlichkeit, und wenn sie zusammenhalten, dann wird zuletzt der größte Riese vor ihnen klein.
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dem Licht entgegen!
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reichen Genossinnen, die, an den Saaleingängen, füße Gaben an die gedrücdt-, daß konservativ denkende Leser in Scharen zur nicht für geboten, und Stockhiebe auf die Hände gab sie nach wie fleinen Besucher verteilend, ihres Amtes walteten, hatten es nicht radikalen Presse getrieben würden. Diese befriedige die Be- vor. Wir wiederholen: es handelt sich um eine 8. Klasse, um eine leicht, bei dem starken Andrange ihre Arbeiten zu erledigen. Aber dürfnisse der gebildeten Schichten weit besser; und namentlich Klaffe für 6-7jährige Kinder! Als schließlich die Mutter des erfttros mancher durch die ungewöhnliche Situation gegebenen Schwierig der unterhaltende Teil einiger sozialdemokratischer Blätter erwähnten Kindes sich beschwerte, antwortete Frl. B.:„ Wenn man feiten tam jedes Kind zu dem ihm zugedachten Geschent. fönne sich sehen lassen. schlägt, muß es ja auch weh tun." Nachher ließ sie sich doch dazu Die Zudertüten im Arm, Vermutungen über den Inhalt aus- Also der Freikonservative Grabowsky. Man kann sich herbei, zu versprechen, daß sie diesem Stinde keine Stockhiebe mehr tauschend, saßen die Kleinen da. Sie bewunderten die riesigen denken, was für ein utgeschrei in der Junkerpresse sich auf die Hände geben wolle. Aber schon nach etwa acht Tagen brachte Weihnachtsbäume mit den zahllosen bunten Flämmchen und Harrten darob erhob. Die„ Deutsche Tageszeitung", die" Post", der das Kind dieselbe Klage nach Hause und wieder wies es an der Hand in fröhlichem Geplauder dem weiteren Verlauf der Dinge. Eine Reichsbote" schäumten. Da sie gegen die Behauptungen des deutliche Spuren des Stodes, mit dem die Leherin ihre ErziehungsFestrede eröffnete die Feier, musikalische Vorträge auf der Drgel, allzu Freimütigen aus ihrem eigenen Lager nichts- aber auch arbeit verrichtet hatte. Jetzt führte die Mutter das Kind einem wo eine solche zur Verfügung stand folgten. Die allen Kindern beim besten Willen nichts Greifbares sagen konnten, entlus Arzt zu. Dieser tam nach eingehender Untersuchung zu dem wohlbekannten Weihnachtslieder waren es, deren Klänge den Raum sich ihre Wut im Donner eines großmächtigen Geschimpfes. Schluß, daß das blutarme, nervöse, eingeschüchterte und Anzeichen durchzogen. Als dann Märchen vorgetragen und Lichtbilder dazu So daß Grabowsky nun selber erklären muß:„ Aus dieser des Beitstanz zeigende Kind bis auf weiteres von der vorgeführt wurden, da glänzten die Augen der kleinen Zuhörer vor Polemik der konservativen Presse allein ergebe sich ihr Tief Schule ferngehalten werden müsse. Das Kind wurde daraufFreude und sie wurden nicht müde, durch lebhaften Beifall für die stand..." Man freut sich von Herzen über die Säße, die hin vom Schulbesuch bis Ostern nächsten Jahres dispensiert, eine unterhaltenden Darbietungen zu danken. Nach Schluß der Feier der Freikonservative jest in seiner Entgegnung z. B. dem Maßregel, die erfreulicherweise sehr bald auf das Befinden des erhielt jedes Kind eine Weihnachtsstolle. Auch Jugendi- hriften wurden Redafteur der höchst apokryphen„ Süddeutschen Konservativen Kindes sichtlich günstig einwirkte. Der Arzt hat sich verteilt. Und als die Austeilung geschehen war und ein guter Rest Korrespondeng", einem Herrn Adamt Röder, ins Stammbuch dahin geäußert, daß das sind am besten später einer anderen Schule an Schriften noch auf den Verteiltischen lag, da strömten auch schreibt. Man kann eben ganz gut konservativer Redakteur zu überweisen sei. schon von der Straße her Kindergruppen heran und streckten die an einem großen konservativen Blatt sein, und braucht doch Wir geben dieses Vorkommnis bekannt zur Mahnung und Hände vor. Man besann sich nicht lange: die Wünsche wurden von moderner Kunst und Dichtung nicht das geringste zu Warnung für alle, die es angeht. Wie lange noch wird der erfüllt. Es war nur ein Buch, was die Kleinen erhielten. Aber es wissen und zu verstehen. Ja, es soll sogar fonservative Re- Bustand fortdauern, daß in unseren Schulen der Stod regieren war ein Buch und sie zogen mit hellen Augen davon. dakteure geben, die noch stolz sind auf solche Ignoranz darf? Außer dieser wüsten Schimpftanonade der Marktweiber,
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Fröhlich blickend und munter schwatzend zog die Schar der Kleinen heim. Sie, die zum großen Teil im Elternbause seit Wochen denen er in die Gierförbe getreten hatte, außer den Leit Die Organisation des Wohnungsamts der Stadt Berlin . nur graues Elend gesehen haben, hatten einen Festtag, und mit artikeln der" Post" und ihrer Konsorten hat Grabowsky noch Die organisatorischen Vorbereitungsarbeiten des Berliner findlicher Freude haben sie ihn genossen. Taufenden von armen einiges andere aus seiner Offenherzigkeit profitiert. Eine Wohnungsamtes sind nunmehr soweit beendet, daß die praktische Kindern einige Stunden des Frobfinns, der ungetrübten Freude Flut von Zustimmungserklärungen nämlich. Arbeit der Wohnungsaufficht und Wohnungspflege planmäßig Mitte bereitet zu haben, das ist der schöne Erfolg dieser Veranstaltung. Einige druckt Grabowsky jetzt im Neuen Deutschland" ab. Januar beginnen kann. Am 2. Januar werden die zehn WohnungsUnd dieser Erfolg ist des Opfers wert, welches die zahlreichen Und es ist wahrhaft ergöhlich zu lesen, wie darin unleugbar inspektoren( darunter zwei weibliche) und zehn Wohnungspfleger Arbeiter gebracht haben, die von ihren färglichen Mitteln ein Scherf guffonservative Männer den Brechreiz umschreiben- oder( darunter drei weibliche) ihren Dienst antreten und die Bearbeitung Tein erübrigten, um andere zu erfreuen. auch nicht umschreiben, den ein Blick in das Gros der kon- der ihnen zugewiesenen Inspektionsbezirke in Angriff nehmen. Die So hat auch diese Weihnachtsfeier gezeigt, welch ein mächtiger fervativen Blätter ihnen einträgt. Und wie sie ohne Aus- 118 Wohnungskommissionen mit insgesamt mehr als 700 Mitgliedern Faltor in unserem Kulturleben die Arbeiterfolidarität ist. Hier hat nahme mit Worten hoher Anerkennung von den sozialdemo- werden sich voraussichtlich im Laufe des 1. Quartals 1914 Ionfie, im verhältnismäßig fleinen Kreise und im bescheidenen Maße fratischen Blättern reden. stituieren können. Am 7. Januar wird das Wohnungsamt seine die christliche Weihnachtsbotichaft erfüllt. Wenn die unerschütterliche So schreibt ein Geheimer Admiralitätsrat Koch, der Arbeitsräume Stralauer Str. 3-6, beziehen. Solidarität erst die gesamte Arbeiterklasse erfaßt hat, dann ist diese ein fünfundzwanzigjähriges Halten und Lesen der" Post" Bei der Ausarbeitung des Drganisationsplanes wurden die eine unbezwingliche Macht, die Unterdrückung und Ausbeutung, die überlebt hat, über den Unterhaltungsteil seines Leibblattes: Einrichtungen der bisher schon bestehenden Organisationen der Woh Ursachen von Not und Elend, aus der Welt schafft und damit die An ihrem Unterhaltungsteil oder wenigstens an ihren nungsaufsicht in anderen Städten eingehend geprüft und die dort Weihnachtsbotschaft erfüllt: Friede auf Erden und den Menschen Romanen gehe ich seit langem vorbei. Ich will mir keine durch die Praxis schon gewonnene vielseitige Erfahrung nach Mögein Wohlgefallen." Beleidigungsklage auf den Hals ziehen, ein Teil der Sachen lichkeit verwertet. Dabei ergab es sich, daß bei den eigenartigen der letzten Jahre war aber einfach furchtbar..." Verhältnissen im Wohnungswesen der Reichshauptstadt, die selbst Auch der bekannte Dichter Börries von Münch- wieder inmitten eines Kranzes dauernd wachsender Großstädte nur hausen stimmt Grabowskys Aufsatz zu, der ihnt und den Stern eines eng zusammenhängenden Stadtganzen bildet, eine Neukölln. Die Bibliothek des Wahlvereins ist vom 24. Dezember tausend anderen aus der Seele geschrieben ist". Es sei wirt- Nachbildung der Organisation anderer Städte unmöglich war. In Bis 2 Januar infl. gefchloffen. ¡ lich ein Elend mit dem Feuilleton der konservativen Preffe". I wichtigen Punkten fah fich das Berliner Wohnungsamt vor die
Partei- Angelegenheiten.
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