tr. 39. 30. Jahrgang. 3. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Jungdeutscher Jugendichutz.

Die geradezu komisch wirkenden Uebertreibungen sind mit Hän­ben zu greifen. Für die Arbeiterjugend bestehen dieser Art fittliche Gefahren jedenfalls nicht. Schon ihre finanziellen Verhältniffe gestatten ein derartig tostspieliges und zweifelhaftes Vergnügen nicht. Dagegen würden viele junge Arbeiter durch ein Bostlager berbot direkt geschädigt werden. Wir denken an die große Zahl der Lehrlinge, die beim Meister in Kost und Logis find. Sie haben ein Recht, zu verlangen, daß ihre Korrespondenz nicht unter die Kontrolle des Meisters gestellt wird, der nur in Ausnahmefällen das Wohl des Lehrlings im Auge hat, weil er andere Interessen hesitzt als der Lehrling. Für diesen, einem Ausbeuter auf Jahre überantworteten jungen Menschen bildet der Postlagerschalter eine Zufluchtsstätte, die Trost, Belehrung und Hilfe durch den Vater, die Mutter, einen Verwandten oder einen Freund in der Ferne

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Mittwoch, 24. Dezember 1913.

Aus aller Welt.

Staatlich konzeffionierte Räuber.

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Es gibt eine Anklage gegen ihn wegen Uebertretung der vorsteher dreimal unsittlich angefaßt und ihr un­§§ 7 und 19 des Vereinsgesezes, weil er einen öffent- fittliche Zumutungen gemacht. Dann, so bekundete lichen Aufzug, der nach§ 7 der Genehmigung bedurft die Frau vor Gericht weiter, habe habe ihr der Amtsvorsteher In dem amtlichen Organ des Jungdeutschlandbundes wird mit. hätte, für den eine solche aber nicht erteilt war, geleitet habe. ein Zehnmarkstück gezeigt und fte gebeten, doch geteilt, daß die Bundesleitung zugunsten eines stärkeren Jugend­Als er die Tür seines Privat schutzes auf die Gesetzgebung einwirken werde. Die ersten Schritte Das Schöffengericht in Lünen verurteilte sein Privatzimmer einzutreten. feien bereits getan. Sie bezveden aber nicht etwa eine Gr- auch den Angeklagten wegen Uebertretung des Vereinsgesetzes zimmers öffnete, lehnte die Frau die Zudringlichkeit mit Entschieden­weiterung der völlig ungenügenden gesetzlichen Bestimmungen zum und nebenbei wegen Uebertretung der Polizeiverordnung des heit ab und verließ in großer Erregung, das Bureau. Sie erzählte Echuße der gewerblich tätigen Jugend. Daß durch eine Hebung Oberpräsidenten von Westfalen über den Radfahrverkehr, weil sofort einer Nachbarin, daß der Amtsvorsteher ihr zugemutet habe, der materiellen Lage, insbesondere durch Verkürzung der Arbeits- H. keine Radfahrerkarte bei sich hatte. sich in unsittlicher Weise 10 M. zu„ berdienen". Das Schkeudiger zeit erst die notwendige Grundlage für die körperliche Ausbildung Das Landgericht in Dortmund als Be- Schöffengericht verurteilte den Amtsvorsteher wegen tätlicher der arbeitenden Jugend geschaffen werden muß, kann auch der rufungsinstanz bestätigte das Urteil mit folgen Beleidigung zu 100 M. Geldstrafe. Gegen dieses Urteil hatte der Bundesleitung nicht unbekannt sein. Wir erinnern uns, daß vor der Begründung: Die zwölf Radler seien im Gänsemarsch verliebte Beamte Berufung eingelegt mit der Begründung, Frau etwa Jahresfrist ein philanthropisch gesinnter Arzt sich in die hintereinander gefahren, nach den Angaben des Polizei- Restler sei unglaubwürdig. Spalten der Bundeszeitschrift verirrt hat, wo er ein wirkliches, beamten mit Zwischenräumen von etwa 12 Meter, nach den wirksames Jugendschuh- Gesez" forderte, damit Industrie, Handel Die Berufungsverhandlung, zu der mehrere Frauen geladen und Verkehr uns nicht die Blüte der Nation fressen". Angaben des Angeklagten in Zwischenräumen von 4 Metern. waren, entzog sich wegen Sittengefährdung zum größten Teil Ein Echo fand indessen diese Stimme nicht, weder im Organ Wenn man nun auch letzteres zugrunde legen wolle, so müßte der Deffentlichkeit. Die Straffammer bestätigte das Urteil selbst, noch bei der Bundesleitung. Wie kann man auch von dem doch angenommen werden, daß es sich um einen öffentlichen erster Instanz. Sie schenkte den Angaben der Frau Nestler Jungdeutschlandbunde, der Kapitalisten wie Krupp von Bohlen Aufzug gehandelt habe. Denn zwölf sei eine erhebliche Zahl, vollen Glauben mit der Begründung, auch zwei andere und Halbach in Essen zu seinen„ Stiftern" zählt und der seine und die Art, wie sie über die Dorfstraße in der Mittagszeit Frauen hätten über ähnliches Verhalten des Amtsvorstehers ihr Tätigkeit tapitalistisch orientiert, verlangen, daß er an die Seite gefahren seien, sei geeignet gewesen, die Aufmerksamkeit des gegenüber geklagt. Das Gericht hege nicht den der dreimal gehaßten Sozialdemokratie trete, die jahrzehntelang Bublifums zu erregen und den Verkehr zu stören. Selbst geringsten 3 weifel, daß der Amtsvorsteher auch gegen einen heißen Kampf gegen die, unerhörte Ausbeutung der heran- wenn zwischenräume von 4 Metern zwischen den einzelnen diese Frauen zudringlich geworden sei und unfittliches wachsenden Jugend führt. Was der Jungdeutschlandbund als Jugendschuhmaßregel ver- Radlern gewesen seien, hätten mur besonders gewandte Ber - beabsichtigt, ja zum Teil erreicht habe. Eine höhere langt, bedeutet weder eine Ausdehnung des geltenden Jugend- sonen hindurchschlüpfen können. Strafe gegen den Angeklagten zu verhängen, sei nicht geboten schutzes, noch eine Erweiterung der wenigen gefeßlichen Rechte der Der erste Straffenat des Kammer- gewesen, weil diese Bestrafung schon für den Amtsvorsteher in seiner Jugend, erstrebt vielmehr eine Einschränkung bestehen gerichts verwarf am Montag die Revision Stellung sehr schwere Folgen nach sich ziehen würde. der Freiheiten für Jugendliche, die für viele des Angeklagten als unbegründet. Das Bekanntlich gelten die preußischen Amtsvorsteher als die festesten junge Arbeiter eine schwere Benachteiligung zur Kammergericht geht davon aus, daß ein Aufzug vorliege, Stügen der Sittlichkeit auf dem Lande, die immer mit gutem Bei­Folge hätte. Der Bund verlangt ein Verbot für Jugend- wenn eine zu einem bestimmten Zwecke, ganz gleich welchem, spiel vorangehen. liche, postlagernde Sendungen in Empfang zu nehmen. In dieser vereinigte Anzahl von Menschen sich in einer Weise auf der Maßregel jehen die Leiter des Bundes die Abwendung einer großen Straße bewege, die geeignet sei, die Aufmerksamkeit des fittlichen Gefahr für die Jugend. Und die Publizisten des Bundes wissen diese Gefahr recht schwarz zu malen, um die verlangte Maß- Publikums zu erregen und den öffentlichen Verkehr( die regel als eine große jugendrettende Tat hinstellen zu können. Ein öffentliche Ordnung) zu gefährden. Ob eine solche Gefähr­Journalist der„ Köln . Volkszeitung", der einen Postlagerschalter dung wirklich erfolgt sei, sei unerheblich. Im vorliegenden Dieser Tage ist in Jekaterinoslaw der sogenannte Brozeß nur eine Stunde lang" beobachtet hat, will in einem jungen Falle erachtete das Kammergericht für festgestellt, daß ein der Steppenteufel" zu Ende gegangen, der für die Wertung der Mann mit wallender Mähne und tiefliegenden Augen, der soeben öffentlicher Aufzug in diesem Sinne stattgefunden habe. Die politischen Zustände in Rußland von außerordentlicher Bedeutung ist. ein rofarotes Briefchen abfordert", einen der vielen ausländischen Verurteilung wegen Uebertretung des Vereinsgesezes sei mit Den Gegenstand der Anklage bildeten 17 Raubüberfälle, die Er­Studenten erkannt haben, die leider Gottes die deutsche weibliche Recht erfolgt, ebenso wie die wegen Uebertretung der Rad- mordung von etwa 30 Perfonen und zahlreiche sonstige Scheußlich­Jugend nur allzu oft für ihre unlauteren Absichten zu gewinnen fahrerverordnung des Oberpräsidenten. wissen". Der feine Beobachter hat weiter entdeckt, daß hier, am feiten; verhaftet waren etwa 500 Personen, von denen ein Teil Postlagerschalter, das noch unverdorbene Kind den ersten Schritt Na, da wird es ja wohl nun eine Unmenge Anklagen wahnsinnig wurde oder im Gefängnis zu Tode gemartert abseits vom rechten Wege tut", und daß auch hier die Dirne ihre gegen Pfadfinder, Wandervögel, Pensionate oder Kammer- worden ist. Verurteilt wurden: 17 Angeklagte zur Zwangsarbeit, häglichen Geschäfte anknüpft". gerichtsräte geben, die gemeinsam eine Landpartie unter- 28 zur Arrestantentompagnie, 8 zu Gefängnishaft und nur 14 wurden nehmen. Denn, wenn die mitgeteilten Entscheidungen richtig freigesprochen. wären, müßte das ihre naturgemäße Folge sein. Indes vielleicht gelangt das Kammergericht doch noch zur Erkenntnis, bare Beweis erbracht worden, daß die Tätigkeit der angeklagten Während der kriegsgerichtlichen Verhandlung ist der unanfecht­daß die Subsumierung der Ausfahrt von 12 Radfahrern unter Räuberbande, die im Laufe von 22 Jahren 4 Provinzen terroristett den Begriff eines öffentlichen Aufzugs nur durch eine ganz bat, im intimsten Zusammenhang stand mit der plumpe Volteschlagerei mit dem Sprachgebrauch und den aus politischen Geheimpolizei, der berüchtigten Ochrana". ihm abzuleitenden Begriffen möglich war. Oder meint es Oder meint es Der Führer der Räuberbande, Kuschtsch, stand ſeit 1905 wirklich, Landpartien bedürften polizeilicher Genehmigung? in den Diensten der Geheimpolizei Eine An zahl weiterer Mitglieder der Räuberbande standen nach gewiesenermaßen im Solde der Dchrana". Der Chef Als einen gemeingefährlichen Schmarozzer bezeichnete der Staats- der Geheimpolizei Gendarmerieoberst Redin protegierte und anwalt den Kaufmann Paul Krause, der aus der Unterleitete die Tätigkeit der„ Steppenteufel", die für ihre Ueberfälle fuchungshaft der 6. Straffammer des Landgerichts I vorgeführt mit staatlichen Patronen ausgerüstet wurden. Der Detektiv­wurde, um sich wegen schwerer 3uhälterei der Ehefrau Zur Abwendung von sittlichen Schäden wäre aber das Verbot gegenüber zu verantworten. fommissar Mecklenburzew, ein vorbestraftes Subjekt, bildete das böllig ungeeignet. Die Jugendlichen, die heute ihre Postfreiheit Der Angeklagte, welcher bei der Kriminalpolizei als einer der lebendige Band zwischen den Steppenteufeln und ihren Gönnern. mißbrauchen, fänden zur Befriedigung ungesunder und schädlicher gefährlichsten Buhälter Berlins gilt, gehört zu jenen Eristenzen, die in der Geheimpolizei. Unter ihrer hohen Protettion raubten und Vergnügungen doch noch andere Wege, die ihnen teilweise sogar noch am Tage, bochnobel im Gehpelz, Zylinder und Lackstiefeln die Rolle plünderten die polizeilichen Spizel jahrelang die Provinz aus; zu leichter zugänglich sind, als die kostspieligen und unterirdischen Post des eleganten Kavaliers spielen und dann des Nachts unter brutalen derselben Zeit jedoch wurden Hunderte von Unschuldigen tanäle. Und wird ein Weg verschüttet, tuen sich zehn andere auf. Drohungen von mehreren Huldinnen der Friedrichstraße das Geld von der Geheimpolizei verhaftet, den fürchterlichsten Zor­Gewiß ist die Jugend, besonders in den Großstädten, mannigfachen zu ihrem üppigen Leben verlangen. Der Angeklagte erklärte häufig turen ausgefegt, zu Geständnissen gezwungen und entweder dem fittlichen Gefahren ausgesetzt. Aber sie lassen sich weder auf die mit zynischer Roheit, er sei Rennstallbesiber" er habe in Gericht übergeben oder für hohe Summen, die an die polizeilichen Dauer einschränken noch beseitigen. Sie haben ihre Wurzel in der der Friedrichstraße mehrere Spinden" zu laufen, jede Iau= * apitalistischen Unkultur unserer Gesellschaftsordnung, die auf Er- fende Maus" werde allabendlich an der Ede Friedrich- und Zimmer- Erpresser gezahlt wurden, in Freiheit gesetzt. Vor dem Gericht zeugung von Profit beruht. Statt die menschlichen und elemen- ftraße zum Kassenrapport" bestellt, sonst gebe es Kattun" wurde durch Zeugenaussagen erhärtet, daß viele der Angeklagten taren Produktivkräfte zum Wohle der Menschheit zu verwenden,( Prügel). Zu seinen lebenden Geldquellen gehörte u. a. seine( und noch mehr andere, die zu Tode gemartert wurden) den fürchter werden sie heute oft zur Schädigung des Volkswohls im Interesse eigene Ehefrau, der er, während sie Herrenbefuche hatte, eine Art lichsten Folterungen unterworfen wurden. Es unterliegt teinem Weniger vergeudet. Und die Gesellschaft ist unfähig, diesem Unsinn Dienerdienste leistete. Nebenbei batte er noch mehrere andere 3weifel, daß ein großer Teil der Berurteilten unschuldig ist. Rach zu steuern. " Brautens", mit denen er häufig Gastspielreisen in die Provinz der Aussage der Frau des Hauptangeklagten Ruschtsch waren mur Von einer auf Ausbeutung beruhenden Gesellschaft in harte unternahm. Trotzdem der gefährliche Bursche schon seit zwei Jahren fünf oder sechs Angeklagte Mitglieder der Räuberbande. Die eigent­Eriverbsarbeit gestoßen, kann der arbeitenden Jugend der Kampf von der Polizei gesucht wurde, gelang es ihm, wenn ihm die Polizei gegen die Gefahren des Lebens nicht erspart werden. Es muß aber schon auf den Fersen war, rechtzeitig zu entwischen. Am 28. August lichen Schuldigen, darunter natürlich die verbrecheriſchen Leiter der alles darangesetzt werden, daß aus diesem Kampf unsere Jugend wurde er endlich, als er in der Leipziger Straße mit einem seiner Polizei, erfreuen sich noch heute der Freiheit. als Siegerin hervorgeht. Das wird erreicht durch eine vernünftige Opfer Streit anfing, von dem Kriminalschußmann Wild verhaftet. Erziehung, die die Jugendlichen innerlich bereichert und kräftigt, Er legte sich einen falschen Namen bei, wurde aber von dem Kriminal­15 Jahre Kerkermeister seiner Geliebten. fie zu selbständigen Menschen, Charakteren heranbildet. Man geleite tommiffar Uelgen dem Erkennungsdienst vorgeführt und dort als der die Jugendlichen auf die Wege zu gesunder Zerstreuung und ebler vielgesuchte Paul Strauſe erkannt. Das Gericht erkannte dem An- eines Rechtsanwalts Conch aus Monticello einen großen Wie aus New York gemeldet wird, hat der plögliche Tod Unterhaltung, guter Literatur und Belehrung. Man mache sie für trage des Staatsanwalts gemäß auf zwei Jahre Zuchthaus, Standal ans Tageslicht gefördert. Bei der Durchsuchung der höhere, künstlerische Genüsse empfänglich, interessiere sie für ernste, zehn Jahre Ehrverlust und leberweisung an das Wohnung durch die Polizei entdeckte diese eine Geheimtür und große Fragen, die alle ihre Gedanken in Anspruch nehmen. Diese Arbeitshaus nach verbüßter Strafe. Erziehungsarbeit ist Sinn und Zweck der freien Jugendbewegung. erbrach sie in Gegenwart der Witwe Conch. Sum größten Erstaunen Innerlich bereichert und selbständig erzogen, besiben ihre jugend­aller fand man hinter der Tür ein wohl ausgestattetes Bimmer. Eine verstört aussehende Frau kam den Polizisten ent­lichen Anhänger die Kraft, die allen sittlichen Gefahren Troz zu mit diesen Worten hatte die ledige Pauline, Karoline, Adelgunde, gegen und erklärte, daß sie seit 15 Jahren in diesem Ge­bieten start genug ist. Das Ideal, das die Bewegung ihren Berta Röder verschiedene Schwindelmanöver eingeleitet, wegen madh gefangen gehalten würde. Sie sei eine Jugend­Freunden verleiht, ist ihnen ein sicherer Wegweiser durch die Fähr- beren sie sich jetzt vor der zehnten Straflammer des Landgerichts I liebe Conchs und sei von diesem gezwungen worden, ihm hierher Der Jungdeutschlandbund freilich wirkt der positiv- nüßlichen, zu verantworten hatte. zu folgen. Sie durfte sich niemals am Tage zeigen und erschien grundsätzlich modernen Erziehungsarbeit der freien Jugendbewe- Vergehen vorbestraft. Als sie sich im Dezember v. J. in Not befand, lange Gefangenschaft etwas geistes gestört geworden zu sein. Der Die Angeklagte ist wiederholt wegen Diebstahls und anderer nur nachts in der Wohnung Conchs. Die Frau scheint durch die gung bewußt entgegen. Mit seinen Massen- Kriegsspielen und fam sie auf folgende Idee, um feiner chauvinistischen Schundliteratur appelliert er an die niedrigen Gie fich Geld zu verschaffen. Skandal ist um so größer, als Conch ein sehr angesehenes Mitglied Instinkte des Menschen und erzieht somit Deutschlands Jugend, so Bogelhandlungen und gab sich als Dienstmädchen des Polizei­erschien als Dienstmädchen gekleidet in verschiedenen der amerikanischen Anwaltschaft war. fern er überhaupt einen Einfluß auf sie gewinnt, zur Unsittlichkeit. leutnants Maurer aus. Schwierige Aufgaben der Jugenderziehung weiß er nur mit Ber­Sie erklärte dabei:„ Der Herr boten zu lösen. Darin zeigt sich erneut die pädagogische Unfähigkeit einer ist ihm weggeflogen". Sie erzählte dann weiter, diese Polizeileutnant möchte einen Vogel haben, der Führer Jungdeutschlands. Statt der Jugend die wenigen Freiheiten noch mehr zu be- daß der Leutnant M. stets bei offenem Fenster schlafe und dabei schneiden und ihre Unselbständigkeit zu fördern, sorge man dafür, fomme, sei sie über den Verlust ihres Piepmat" totunglücklich. Da sei ihm der Vogel entflogen. Wenn die nädige" nach Hause daß sie zum vernünftigen Gebrauch ihrer Rechte erzogen und ihr die Angeklagte diese Erzählung sehr glaubwürdig vorbrachte, wurden persönliches Verantwortlichkeitsgefühl gestärkt werde, wie es durch ihr in mehreren Fällen Kanarienvögel zum Preise bis zu 30 M. die freie Jugendbewegung geschieht. Daß unsere behördlichen Or- mitgegeben, die sie natürlich sofort weiterverkaufte. Die Angeklagte kam gane diese jüngste Kulturbewegung durch allerlei Schikane zu schließlich zu der Meinung, daß es auch noch andere Vögel gebe, die zigsten Jahre der neuen deutschen Reichsherrlichkeit muß für eine Hundert Jahre nach der Erhebung Preußens, im dreiundvier schädigen trachten, ist nur ein Beweis dafür, daß ihnen eine geistig besonders in gebratenem Zustande sich sehr gut verwenden lassen. preußisch- deutsche Volksschule das Lehrmaterial und die Schul­stupide, sittlich verkommene Jugend lieber ist, als eine sittlich und Sie erschien bei einer Anzahl von Restaurateuren und erzählte, daß bibliothek im Wege des Bettelinjerats zusammengefochten werden. geistig hochstehende Jugend. Denn jene läßt sich leichter ausbeuten bei Polizeileutnants" plöglich Besuch eingetroffen sei. Sie solle Wäre das Geld, das die zahllosen Jubelfeiern dieses Jahres gekostet und botmäßig machen, während diese geistiger Unterdrückung und schleunigst eine fertig gebratene Gans holen und die Rechnung haben, nicht zweckmäßiger dazu verwendet worden, solche Schand­wirtschaftlicher Ausbeutung Troß bietet und für ein menschen- mitbringen. In mehreren Fällen wurde ihr auch die verlangte Gans flece unserer Kultur zuzudecken? würdiges Leben zu kämpfen bereit ist. ausgehändigt.

bermittelt.

nisse des Lebens.

Gerichts- Zeitung.

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Zuhälter.

,, Der Herr Polizeileutnant will einen Vogel haben!"

Vor Gericht war die Angeklagte in vollem Um fange geständig. Das Urteil lautete auf 9 Monate Ge­fängnis unter Anrechnung von 6 Wochen der erlittenen Unter suchungshaft.

Der verliebte Amtsvorsteher.

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Preußen- Deutschland .

Annonce: Jm„ Hamburger Fremdenblatt" vom 19. Dezember befindet sich Weihnachts bitte!

Wer schenkt f. m. arme Dorfschule geeig. Wande schmud, überzählige Spielw., die als Lehrmittel Verwendung find. t., Bücher z. Schulbibliothel. Herzlichen Dank vers. Lehrer Keune, Deltassen, Kreis Holzminden .

Kleine Notizen.

Zugzusammenstoß im Tunnel. In dem Tunnel zwischen Lyon und Para y ereignete sich ein Zusammenstoß zwischen einem Ber­sonen und einem Güterzug. Vier Personen wurden schwer verlegt, mehrere Wagen des Güterzuges rurden voll­tommen zertrümmert. Der Tunnel ist während der nächsten Tage unpaffierbar.

Bedürfen Landpartien polizeilicher Genehmigung? Wunderbar sind die Wege unserer Justiz. Das beweist der folgende Fall. Kommen da am 27. April 1913 zwölf Mit- In sechsstündiger Sigung berhandelte die Straffammer in glieder des Arbeiterradfahrervereins aus Dorstfeld, die sich zu Salle a. S. am Montag gegen den 56jährigen Amtsvorsteher Hungersnot in Japan . Nach einer Meldung aus Tokio einem größeren Radfahrerfeste begeben wollen, durch das Dorf Wilhelm Behling von Modelwig bei Schkeudiz. herrscht in den japanischen Aomori und Hokkaido eine Altenderne. Sie fahren durch das Dorf nicht in geschlossenem Der Amtsvorsteher, der erst jüngst von dem Landgericht von der redliche Hungersnot. Ein großer Teil der Bevölkerung Trupp, sondern einzeln hintereinander und zwar mit Anklage der Mißhandlung eines Arbeiters- Amtsvergehen frei- lebt im äußersten Elend. Zwischenräumen. Diese Art zu fahren, die die geeignetste ist, gesprochen worden ist, wurde jetzt der tätlichen Beleidigung wladiwost of meldet, wütet in einem ausgebeuteten Schacht der Grubenunglück im asiatischen Rußland . Wie ein Telegramm aus die Dorfstraße nicht zu versperren, erregt aber gerade bei der der jungen Arbeiterfrau Restler beschuldigt. Frau Stohlengruben von Arlt feit acht Tagen ein Feuer. Der Brand hochivohlweisen Polizei Aergernis. Schon wird die Fahrt als Nestler war am 21. März d. J. im Amtsbureau des Angeklagten ist jetzt auf einen Schacht übergeschlagen, in dem bei Ausbruch des Aufzug angesehen und der Bergmann Heberling, der ein erschienen, um sich und ihre Familie abzumelden. Bei dieser Ge- Feuers 50 Mann arbeiteten. Horn bei sich hat, wird zum Anführer bezw. zum Leiter. Wahrscheinlich sind alle Tegenheit die Frau war damals schwanger habe sie der Amts- rbeiter umgefommer

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